Tapestry (Stonemaier Games)

  • Ich möchte das Spiel nicht schlecht reden..auf keinen Fall...Ich hatte es nur wieder verkauft, weil für mich in dem Spiel das Thema "Verhandlung" nicht stattgefunden hat. Es wurde mechanisch mE für mich (!) unzureichend umgesetzt, auch wenn`s ein Solospiel ist. Bei diesem Spiel wird doch (für mich) eine Erwartung geschürt, die es (für mich) nicht halten kann.

    ...Bei Scythe findet mE doch alles statt. Es ist kein (!) reines Kampfspiel, aber ich habe schon absolut kriegerische Partien geführt...

    Ich weiß gar nicht, wie viele Interviews, Podcasts und Forenposts ich darüber schon gemacht habe: Ja, es gibt mechanische Spiele, die (je nach Spieler) ihr Thema mehr oder weniger stimmig integrieren. Weswegen es auch immer wieder viele Eurospieler gibt, die die thematische Dichte eines Feld-Spiels loben. Aber lass mich doch bitte nicht Gebetsmühlenartig wiederholen, dass es doch ein Unterschied ist, ob ein Spiel thematisch umgesetzt wurde: also vom Thema kommend versucht sein Thema in Mechanik umzusetzen. Nicht eben für eine Mechanik ein stimmiges Thema zu haben.

    Ich bin ganz bei dir, dass viele Dinge in Scythe super thematisch sind. In Iron Harvest sieht man mMn aber sehr schön, was das Thema der Welt von Scythe eigentlich ist. Und das ist auch schwer wegzudiskutieren wie ich finde.


    EDIT: Ich bezweifle nicht, dass Scythe ein Spiel ist, dass sehr gut ankommt. Ich dichte ihm aber auch nicht eine geniale Innovation oder spielerische Genialität an, die es einfach nicht hat. Das ist auch nicht herabwürdigend. Ich habe jetzt Jamey wiederholt für seine Leistung gelobt. Mehr kann ich nun wirklich nicht machen.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

    Einmal editiert, zuletzt von Ben2 ()

  • Kommt absolut so rüber, ja.

    Genau. Liest sich absolut so ...

    Dann wäre es gut, nich tnur den ersten Satz meiner Antwort zu zitieren, sondern auf den Rest einzugehen. Nicht wieder die eigene Meinung zu bestätigen, die ich genau in den Sätzen NACH diesem Satz widerlege, warum ich es nicht so meine - egal "wie es rüber kommt".

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  • In Iron Harvest sieht man mMn aber sehr schön, was das Thema der Welt von Scythe eigentlich ist. Und das ist auch schwer wegzudiskutieren wie ich finde.

    Mh, hätten die Entwickler kein RTS sondern ein Aufbauspiel wie Siedler o.ä. mit ner handvoll sporadischer Kämpfe gemacht würde das Thema aber schon wieder näher an Scythe rankommen.


    Nur weil die halt voll auf Konflikt setzen sehe ich nicht, warum das Artwork bzw. die Welt nicht anders interpretieren kann und es genauso stimmig ist :/

  • Tue ich doch gar nicht, nur man muss nicht etwas schlechter reden als es ist.

    Und was mir noch wichtig ist: Wenn sich ein Spiel gut verkauft oder hochplatziert ist, dann kann man höchstens sagen: das macht vieles richtig.

    WAS es richtig macht, ist aber darauf noch nicht abzuleiten. Das kann ich dir als Redakteur leider bestätigen. Wir wissen selten warum Titel X funktioniert und Titel Y nicht. Wir hatten das mal in unserem Redaktionsseminar - die Fragestellung: Warum waren erfolgreiche Titel erfolgreich? Da saßen dann 50 Redakteure und konnten alle nur mutmaßen.

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  • In Iron Harvest sieht man mMn aber sehr schön, was das Thema der Welt von Scythe eigentlich ist. Und das ist auch schwer wegzudiskutieren wie ich finde.

    Mh, hätten die Entwickler kein RTS sondern ein Aufbauspiel wie Siedler o.ä. mit ner handvoll sporadischer Kämpfe gemacht würde das Thema aber schon wieder näher an Scythe rankommen.


    Nur weil die halt voll auf Konflikt setzen sehe ich nicht, warum das Artwork bzw. die Welt nicht anders interpretieren kann und es genauso stimmig ist :/

    Reden wir jetzt davon, was das Artwork zeigt, oder was man Ex-post-facto sich noch schönreden kann, wie es noch passen könnte? Ernstgemeinte Frage: denn Rückabstraktion ist ja ein wichtiger Bestandteil von Brettspielen.

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  • Ich weiß gar nicht, wie viele Interviews, Podcasts und Forenposts ich darüber schon gemacht habe: Ja, es gibt mechanische Spiele, die (je nach Spieler) ihr Thema mehr oder weniger stimmig integrieren. Weswegen es auch immer wieder viele Eurospieler gibt, die die thematische Dichte eines Feld-Spiels loben. Aber lass mich doch bitte nicht Gebetsmühlenartig wiederholen, dass es doch ein Unterschied ist, ob ein Spiel thematisch umgesetzt wurde: also vom Thema kommend versucht sein Thema in Mechanik umzusetzen. Nicht eben für eine Mechanik ein stimmiges Thema zu haben.

    Ja, aber, auch wenn ich deine "vielen Interviews, Podcasts und Forenposts" nicht gelesen habe, kann ich dennoch nicht ganz verstehen, was du jetzt sagen möchtest: Ja es gibt solche "Uhrmacher-Spiele", die eine Mechanik haben und deren Thematik oben drauf gesetzt wurde, aber das ist doch bei Scythe nicht der Fall?! Das Thema war für mich ein alternatives Universum zu schaffen, bei dem Mechs im Jahre 1920 durch die Gegend patrouillieren und auf dem Plan mit Arbeitern koexistieren. Ich hatte nie gedacht, dass es eine Art Risiko mit Mechs werden würde.

    Im Kickstarter wurde mE sehr deutlich kommuniziert, um was es sich bei Scythe handelt. Hinzu kommt noch, dass es eine Money Back Garantie gab: "Our money-back guarantee says that you can return your copy of Scythe (opened or unopened) within 1 month of receiving it for a full pledge refund, no questions asked. We'll even pay for return shipping."

    Also ich sehe das nicht so, dass da mit falschen Erwartungen gespielt wurde...anyhow...bin jetzt eh raus, da ich das Thema mit Scythe nicht sprengen möchte...bin halt anderer Meinung als du.

  • Das Thema war für mich ein alternatives Universum zu schaffen, bei dem Mechs im Jahre 1920 durch die Gegend patrouillieren und auf dem Plan mit Arbeitern koexistieren. Ich hatte nie gedacht, dass es eine Art Risiko mit Mechs werden würde.

    Es wurde immer noch kein Thema geschaffen. das war schon da.

    Aber ja, ich bin jetzt auch raus.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Und was mir noch wichtig ist: Wenn sich ein Spiel gut verkauft oder hochplatziert ist, dann kann man höchstens sagen: das macht vieles richtig.

    WAS es richtig macht, ist aber darauf noch nicht abzuleiten. Das kann ich dir als Redakteur leider bestätigen. Wir wissen selten warum Titel X funktioniert und Titel Y nicht. Wir hatten das mal in unserem Redaktionsseminar - die Fragestellung: Warum waren erfolgreiche Titel erfolgreich? Da saßen dann 50 Redakteure und konnten alle nur mutmaßen.

    Das ist jetzt aber auch ne Binsenweisheit, die du in jeder kreativen Branche hast, getreu dem Motto: "Wenn man wüsste, was einen Bestseller zum Bestseller macht, gäbe es nur noch Bestseller."

  • Ich empfehle hier nochmal Automa Decks, weil man das gar nicht oft genug tun kann.

    Danke nochmal für den Hinweis.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


    TOP 10: 1. Viticulture - Compl. Coll. Ed., 2. Martians - A Story of Civilization, 3. Scythe, 4. Anachrony, 5. Snowdonia: Deluxe Master Set, 6. Räuber aus Skythien, 7. Age of Industry, 8. Nieuw Amsterdam, 9. Siedler von Catan - Entdecker&Piraten, 10. Alubari - A nice cup of Tea

  • Genau. Liest sich absolut so ...

    Dann wäre es gut, nich tnur den ersten Satz meiner Antwort zu zitieren, sondern auf den Rest einzugehen. Nicht wieder die eigene Meinung zu bestätigen, die ich genau in den Sätzen NACH diesem Satz widerlege, warum ich es nicht so meine - egal "wie es rüber kommt".

    Ach, ich weiß nicht. Ich habe es auch als abfällige Kritik interpretiert. Wenn ich über einen Musiker sage, dass er mit minimalem Aufwand was auf ein Album gebracht hat und es dann genial gestaltet und vermarktet hat so dass es trotzdem kommerziell erfolgreich war: Was sage ich damit über die Musik? Bestimmt nicht, dass ich denke sie sei gut gemacht. So interpretiere ich das hier auch. Dabei spielt es natürlich eine Rolle wie es "rüber kommt" - denn Forentexte sind ja genau dazu da: von anderen gelesen und entsprechend aufgenommen zu werden.


    Im Gegensatz zu Huutini mag ich Scythe ziemlich gerne, deshalb hüte ich mich hier jetzt zu tief einzusteigen. Aber ich denke die Dauer, mit der es sich bei BGG auf einem so hohen Wertungsdurchschnitt gehalten hat spricht dafür, dass das Spiel auch mechanisch gut ankommt. So eben auch bei mir.


    Reden wir jetzt davon, was das Artwork zeigt, oder was man Ex-post-facto sich noch schönreden kann, wie es noch passen könnte? Ernstgemeinte Frage: denn Rückabstraktion ist ja ein wichtiger Bestandteil von Brettspielen.

    Okay, also: Aus meiner Sicht zeigt das Artwork sehr oft den Krieg. Es bildet ihn aber ziemlich distanziert ab, oft stehen einzelne Personen oder "das Volk" im Vordergrund (vgl. etwa das Cover-Art). Für mich bildet es die perfekte Stimmung eines Aufbauspiels, in dem die Möglichkeit von kriegerischen Auseinandersetzungen immer wieder das Denken der Akteure bestimmt. Ziemlich genau so spiele ich das Spiel und so empfinde ich das Spiel auch währenddessen.

  • Also das kann sein, dennoch hat er mit Scythe ein absolut stimmiges und thematisch sehr schönes Spielchen abgelegt, das nciht umsonst so hoch auf BGG platziert ist und vielerorts seine Fans hat. Für mich wirkt das nicht wie drauf gesetzt....da gibt es ganz andere Kandidaten und Scythe in diesem Zusammenhang zu nennen empfinde ich als nicht passend.

    Es kann nicht nur sein, es ist so. Die "Welt" von Scythe und jedes Artwork, was du im Spiel siehst, existierte bereits VOR Scythe.

    Cole Wehrle, bzgl. dem ich den Vorwurf unthematischer Spiele noch nicht gelesen hätte, hat ein mal bei einem AMA (einer Online-Fragerunde) geäußert, er hätte immer zuerst die Geschichte und die Welt und würde dann schauen, ob er ein Spiel dazu bastelt. Deswegen fällt es mir schwer, den Umstand, dass Jaimie zu einer bestehenden Welt/Thematik ein Spiel gebastelt hat, für eine Wertung heranzuziehen oder Rückschlüsse daraus zu ziehen.


    Zitat von Ben2

    Den "Bruch" in der Thematik: die Welt ist kriegerisch - Krieg kommt aber im Spiel praktisch nicht vor. Das ist ja ein schon mehrfach beschriebenes "Problem". Auch viele Elemente in diesem Spiel - wie etwa Riverwalking - kommen auch in der "Welt" so nicht vor, sind also mechanisch, nicht thematisch begründet.

    Ich finde das gar nicht unthematisch mit dem Krieg. Wie sieht Krieg denn heute aus? Das ist häufig schon viel erschreckend nüchternes Taktieren am Tisch. Als Russland die Krim-Halbinsel genommen hat, war nicht viel mit Gefechten. Die sind dahingerückt, haben -2 Ansehen bekommen und Kontrolle über die Infrastruktur erhalten.

    Einmal editiert, zuletzt von Pup () aus folgendem Grund: Zitat falsch formatiert.

  • Genau. Liest sich absolut so ...

    Dann wäre es gut, nich tnur den ersten Satz meiner Antwort zu zitieren, sondern auf den Rest einzugehen. Nicht wieder die eigene Meinung zu bestätigen, die ich genau in den Sätzen NACH diesem Satz widerlege, warum ich es nicht so meine - egal "wie es rüber kommt".

    Hey, ich hab hier kein Pferdchen im Rennen :) Scythe hab ich im Leben glaube ich noch nichtmal berührt.

    Dachte mir nur beim Lesen deiner Zeilen genau das, was ich bei Huutini dann ausgeschrieben fand und dachte, vielleicht ist es für den jungen Mann ja hilfreich, mitgeteilt zu bekommen, wie sich seine Kritik liest, gerade als Verlagsmitarbeiter. Wäre es mir zumindest, glaube ich. Es hat nichts mit "eigene Meinung bestätigen" oder nicht komplett lesen zu tun. Dein Post kam, aus meiner neutralen Warte, und das schreibe ich ehrlich und aufrichtig, "nicht sehr nett" rüber.

    Wenn das für dich aber nicht von Interesse ist, solange du mit dir im reinen bist, dann will ich nichts gesagt haben.

    I wish I had a friend like me

  • Wir hatten das mal in unserem Redaktionsseminar - die Fragestellung: Warum waren erfolgreiche Titel erfolgreich? Da saßen dann 50 Redakteure und konnten alle nur mutmaßen.

    Vielleicht sollten Redakteure einfach mal auf die hören, die das entscheiden: Die Spieler in ihrer Masse, nicht in elitärer Auswahl.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Wir hatten das mal in unserem Redaktionsseminar - die Fragestellung: Warum waren erfolgreiche Titel erfolgreich? Da saßen dann 50 Redakteure und konnten alle nur mutmaßen.

    Vielleicht sollten Redakteure einfach mal auf die hören, die das entscheiden: Die Spieler in ihrer Masse, nicht in elitärer Auswahl.

    Naja, das interessiert aber die Verlage nicht. Die wollen ja begründen, warum ein Spiel erfolgreich war um das möglichst zu wiederholen. Und da fragt man eben nicht direkt den Kunden, weil der das oft gar nicht erklären kann. Es geht hier nicht um Einzelentscheidungen, sondern um Zahlen aus der Masse, die ein Kunde gar nicht im Blick hat. Der entscheidet individuell - zumindest denkt er das. Die große Frage ist also, wieso bei manchen Produkten sehr viele Leute individuell entscheiden, dass sie es kaufen. Oder wie man sie dahin bekommt ;) Ob nun gerade Redakteure dafür die Ansprechpartner sind - statt Autoren, Kaufmanns- oder Marketingleuten - weiß ich nicht.


    Diese Frage lässt sich aber zum Glück auch nicht 100%ig beantworten, weil einfach zu viele Faktoren eine Rolle spielen. Im Legendenbereich - was quasi nichts anderes ist als aktuelle Bücher, Serien oder Filme, gibt es laut Christopher Booker nur 7 Grundgeschichten auf der ganzen Welt...


    ...und dennoch haben wir wesentlich mehr Filme, die mal gut sind, mal schlecht. Es gibt weiterhin Überraschungserfolge, sowie Platzhirsche und Ladenhüter. Einfach weil mehr dazu gehört als einfach nur eine Liste von Erfolgsfaktoren abzugrasen.

  • Leute, ich möchte nun gerne mal anregen einen extra Thread zu eröffnen.

    Das hier artet doch etwas aus 😅

    Meine Sammlung


    Meine 10er : High Frontier 4all - Hoplomachus - Labyrinth-War on Terror - Obsession - Space Empires 4x - Uprising

    Meine 9+er: Abomination - BIOS-Megafauna - BIOS-Origins - Burncycle - Captain’s Log - Cloudspire - Dark Domains - Dinosaur World - Empires of the Void II - Kingdom Rush - Nemos War - Pax Pamir - SpaceCorp - On Mars - Space Infantry:Resurgence - Star Trek-Ascendancy - Stellar Horizons - Teotihuacan - Volters Lead the Way! - Yedo - Zero Leader

  • Leute, ich möchte nun gerne mal anregen einen extra Thread zu eröffnen.

    Das hier artet doch etwas aus 😅

    Recht hast du, aber es dürfte doch alles gesagt sein. Seit sechs Stunden sagt doch schon keiner mehr etwas zu der kleinen Abweichung.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Dann mal wieder zurück zu Tapestry: Heute abend eine 2er Runde gespielt. Für mich war es nicht die erste Partie - ich habe schon mit der englischen Variante einige Partien auf dem Kerbholz.


    Ich mag das Spiel einfach! Es sieht fantastisch aus, es verbindet viele einfache aber interessante Mechanismen (Tile-laying, z.B.), bietet an sich nur 2 Aktionen, ist extrem einfach erklärt... und doch gehört einiges dazu, es perfekt zu spielen. Nahezu jede Runde fällt mir etwas auf, was ich nicht ganz bedacht habe.


    In diesem doch sehr einfachen Konstrukt stecken doch immer mehr Möglichkeiten, als man durch die einfachen Regeln und die augenscheinlich kaum vorhandenen Ressourcen zuerst denken würde. Ähnlich wie bei TFM solo dümpelt man in den ersten 2-3 Levels vor sich hin und fragt sich, wie man jemals auch nur 100 SP erreichen sollte und spätestens ab dem 4. Level explodiert förmlich alles.


    Stegmaier hat es einfach drauf, ein sehr belohnendes Spielgefühl zu vermitteln.

  • Wie sprachneutral ist das Spiel eigentlich?

    Zivilisationen und TechnologieGobelinkarten haben schon Text. Es gibt auch eine Referenzkarte für die Fortschrittsleisten, die hat auch Text.

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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    Einmal editiert, zuletzt von Ernst Juergen Ridder ()

  • Wie sprachneutral ist das Spiel eigentlich?

    Jede Tapestry-Karte und Zivilisation hat ihre Regeln aufgedruckt, der Rest an Text im Spiel ist regeltechnisch nicht allzu relevant, bzw. muss zum Spielen nicht inhaltlich verstanden werden.

    Für meine englische Version hatte ich zwei Bogen mit Übersetzungen der Tapestry-Karten angefertigt, weil diese geheim sind damit die nicht so Sprachfesten mitspielen konnten. Die Fähigkeiten der Völker kann man ja offen besprechen. Das ging recht gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Also ich habe es lieber auf Deutsch. Auf den Zivilisationen stehen vielleicht 5-6 Sätze Regeltext, auf jeder Tapestry-Karte steht mindestens 1 Satz. Die Ikonographie ist hervorragend, aber auch hierfür gibt es ein Übersichtsblatt in doppelter Ausführung, das die Spieler nutzen können.


    Ansonsten machst du augenscheinlich nichts anderes als "eine Ära voranschreiten" oder "auf einer Leiste entwickeln". Letzteres ist quasi die Hauptaktion des Spiels, du gehst einfach auf einer der 4 Leisten einen Schritt weiter, zahlst die Kosten und erhältst die Belohnung/Boni. Die thematische Einbettung ist dann, dass unter jedem Schritt auf diesen Leisten steht, was damit gemeint ist. Z.B. steht da "Flos - Du erhältst 2 Geländeplättchen". Das kann man sich wunderbar thematisch vorstellen - man kann es aber auch schlicht mechanisch spielen: 1 Nahrung zahlen und 2 Plättchen erhalten.


    Ob nun das Wort "Flos" übersetzt so wichtig ist oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich lese die Wörter immer mit, da ich es ganz interessant finde, wie die Errungenschaft mit dem Mechanismus bzw. der Belohnung erklärt werden kann.

  • Wie sprachneutral ist das Spiel eigentlich?

    Also ich bin jetzt auf die deutsche Version umgestiegen, weil ein paar Mitspieler tatsächlich ein wenig Verständnisprobleme hatten bei den Tapestrykarten, die ja geheim gehalten werden. Eine Übersetzung zu machen und auszudrucken wie Huutini habe ich mir mehrfach vorgenommen, aber letztlich nie gemacht. Jetzt zu wechseln war dann doch einfacher ... :)

  • Also ich habe das Spiel auch auf dem Radar, insbesondere da ich meine Spielesammlung deutlich in Richtung mittelschwer und toll ausgestattet entwickeln möchte. Interessiere mich aber eher für die deutsche als die englische Version. Heute gab es einen Preisalarm in meinem Postfach, das Spiel ist noch nicht einmal auf dem Markt, bereits jetzt ist der Vorbestellungspreis unter 70 € gefallen.

    Was meint ihr, woran liegt das?

    Zu "groß" und aufwändig produziert in Zeiten von Corona und deshalb weniger Interesse als von den Händlern erwartet? Zu großes Gewicht der negativen Stimmen in Richtung kein CIV Spiel, nicht gebalanced?

    Oder passiert es reihenweise, dass noch nicht veröffentlichte Spiele bereits im Rahmen einer Vorbestellung fast 25% unter UVP angeboten werden und ich habe es bislang nur nie mitbekommen? :/

  • Kommt manchmal vor, dass ein früher Rabatt gewährt wird.

    In diesem Falle könnte ich mir aber vorstellen, dass Corona eine Rolle spielt.

    Der Titel ist groß und gehyped, das Spiel teuer, die Gewinnmarge ordentlich, aber die Leute haben wenig Geld und zucken bei 85 Euro evtl. eher zurück als bei einem 85, nein, jetzt nur noch 69 Euro!

    Daher denke ich, dass man eher hofft, mehr Spiele für 70 Euro zu verkaufen als weniger für 80. 🤔

  • Wenn Feuerland selbst bei der Vorbestellung 85€ verlangt war ja klar dass es das Spiel bei den Onlinehändlern für ~70€ gibt? Übliches Prozedere.

    Och, ein Würfelset, zwei Monate Exklusivität, ggfs. eine namentliche Erwähnung im Regelheft, die Unterstützung des Verlags und / oder der Umstand, dass es das Spiel überhaupt auf Deutsch gibt, können ja manchen Leuten durchaus 15 Euro wert sein.

    Viele geben mehr für weniger aus. 😊

  • Wenn Feuerland selbst bei der Vorbestellung 85€ verlangt war ja klar dass es das Spiel bei den Onlinehändlern für ~70€ gibt? Übliches Prozedere.

    Och, ein Würfelset, zwei Monate Exklusivität, ggfs. eine namentliche Erwähnung im Regelheft, die Unterstützung des Verlags und / oder der Umstand, dass es das Spiel überhaupt auf Deutsch gibt, können ja manchen Leuten durchaus 15 Euro wert sein.

    ...nicht nur das, sondern Feuerland hatte damals ja auch geschrieben:


    TAPESTRY Vorbestellungsaktion:
    Wir wollten es eigentlich nicht machen, aber wir sind jung und brauchen das Geld...
    Aufgrund des Erfolges von Flügelschlag haben wir derzeit hohe Investionen in die Produktion, die sich erst im Weihnachtsgeschäft auszahlen. Darum legen wir eine Vorbestellungsaktion für Tapestry auf, da diese Produktion auch noch vor Weihnachten ansteht.

    (Quelle: TAPESTRY Vorbestellungsaktion: Wir... - Feuerland Spiele | Facebook)


    Also bei mir ging es hauptsächlich auch um die Unterstützung für den Verlag, der, wie ich finde, ganz hervorragende Arbeit macht. Da ich eh am Spiel interessiert war, war es für mich keine Frage, dass ich da mitmache.

    8 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Bevor das hier abdriftet, ich wollte nicht eine Diskussion darüber anstoßen, dass das Spiel 85 € wert ist bzw. einem Wert sein kann.

    Im Gegenteil bin ich ja verwundert, dass es bereits jetzt soviel günstiger ist, trotz der aufwändigen Produktion. Erwartet hätte ich eher, dass es sich irgendwann nach den ersten 2-3 Monaten im Verkauf bei 70-75 Euro einpendelt. Von daher frage ich mich, wo da die Reise noch hingehen soll und habe deshalb nach Gründen gesucht.

  • Für mich war die ganze Aktion auch klar und ok und ist mir die 15€ wert gewesen.

    Ich mag das Spiel und es wird bestimmt häufiger auf den Tisch kommen bis die Exklusivität beendet ist 😊

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  • Naja, Corona hat da sicherlich was mit zu tun. Und die dadurch einhergehenden Geldprobleme, Ängste, etc.

    85€ sind ein Wort in der jetzigen Zeit und man hofft da bestimmt den Kram, gerade als Onlinehändler, absetzen zu können.

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  • Was meint ihr, woran liegt das?

    Zu "groß" und aufwändig produziert in Zeiten von Corona und deshalb weniger Interesse als von den Händlern erwartet? Zu großes Gewicht der negativen Stimmen in Richtung kein CIV Spiel, nicht gebalanced?

    Oder passiert es reihenweise, dass noch nicht veröffentlichte Spiele bereits im Rahmen einer Vorbestellung fast 25% unter UVP angeboten werden und ich habe es bislang nur nie mitbekommen? :/

    Also ganz generell würde ich da keine "Anpassung" des Preises aufgrund von vermeintlichen Schwächen des Spiels sehen: Nach dem Motto: Wir gehen mit breiter Brust nach vorne und müssen dann nachkorrigieren, weil das Spiel angebl. nicht so ankommt wie erhofft....mal ganz abgesehen davon, dass ich die Punkte "negativen Stimmen in Richtung kein CIV Spiel, nicht gebalanced" eh nie so richtig verstanden habe, aber das wäre eine andere Diskussion, auf die ich auch keine Lust mehr habe. Kurzum: Ich seh`s anders. ;) Generell scheint das Spiel auch ganz gut auf BGG anzukommen: Bei 7,8k Votings eine 7.5 ist jetzt nicht soo schlecht ;)


    Ich denke, dass es so ist, wie Huutini schon meinte: "Daher denke ich, dass man eher hofft, mehr Spiele für 70 Euro zu verkaufen als weniger für 80."

    So sehe ich es auch, weiß es aber natürlich nicht.



    [Update]

    Hab`s gerade gecheckt...das Spiel soll ja tatsächlich "erst" auf deutsch in 2 Monaten kommen...hmm...anyhow: Ist mE die übliche Preisanpassung.

    6 Mal editiert, zuletzt von Braz ()

  • Eine Übersetzung zu machen und auszudrucken wie Huutini habe ich mir mehrfach vorgenommen, aber letztlich nie gemacht. Jetzt zu wechseln war dann doch einfacher ...

    Ich habe die private Übersetzung der Tapestry-Karten und der Fraktionen nach Erscheinen gleich vor dem ersten Spiel gemacht. So wahnsinnig viel Text ist das ja jetzt auch nicht. Gestern konnte meine Frau das dann sofort wieder nutzen, nachdem wir Tapestry seit Oktober nicht mehr gespielt hatten.


    Bin jetzt übrigens auf einer Art Jamey-Trip, nächstes zu spielendes Spiel wird Euphoria mit der Ignorance-is-Bliss-Erweiterung, wobei die Erweiterung von Morton gemacht ist. Diese Erweiterung führt vor allem eine Verbesserung für zwei Spieler und einen Automa ein, so dass man auch solo spielen kann. Mal schauen, ob ich bei Euphoria das Blatt wenden kann, bisher (das war zuletzt 2015) vier Partien gegen meine Frau, alle verloren (einmal 9:10, dreimal 8:10).

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • So wahnsinnig viel Text ist das ja jetzt auch nicht.

    Das war gar nicht die (primäre) Ursache. Ich fand es als Lösung eher unelegant, vor allem wenn ich das Spiel mal mit wenig spielenden Gästen probieren möchte (ich finde, dass es dafür durchaus taugt). Spätestens mit dem Bekanntwerden einer deutschen Version war dann jeglicher Elan verschwunden. ^^

  • So wahnsinnig viel Text ist das ja jetzt auch nicht.

    Das war gar nicht die (primäre) Ursache. Ich fand es als Lösung eher unelegant, vor allem wenn ich das Spiel mal mit wenig spielenden Gästen probieren möchte (ich finde, dass es dafür durchaus taugt). Spätestens mit dem Bekanntwerden einer deutschen Version war dann jeglicher Elan verschwunden. ^^

    Verstehe ich vollkommen. Elegant ist das nicht. Wenn es aber, wie seinerzeit, nur eine englische Ausgabe gibt und die mit Mitspielern wegen Sprachschwierigkeiten nicht gut funktioniert, muss es halt sein. Meiner Frau jedenfalls sind meine Übersetzungen und deren Handling lieber als das Rätseln, "was heißt das denn jetzt?".


    Da meine Frau meine bei weitem häufigste, beste (mit großem Abstand besser als jedes Mitglied meiner Spielgruppe) und wichtigste Mitspielerin ist, sind deren Wünsche "Befehl".

    Spielerische Grüße Ernst-Jürgen


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  • Im Gegenteil bin ich ja verwundert, dass es bereits jetzt soviel günstiger ist, trotz der aufwändigen Produktion. Erwartet hätte ich eher, dass es sich irgendwann nach den ersten 2-3 Monaten im Verkauf bei 70-75 Euro einpendelt. Von daher frage ich mich, wo da die Reise noch hingehen soll und habe deshalb nach Gründen gesucht.

    Es ganz normal, dass ein Spiel im Handel preiswerter ist, als beim Verlag. Der (Online)-Händler gibt einfach einen Teil seines Rabatts an Dich weiter

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Es ganz normal, dass ein Spiel im Handel preiswerter ist, als beim Verlag. Der (Online)-Händler gibt einfach einen Teil seines Rabatts an Dich weiter

    Normal ist es, das stimmt. Wie gut das ist, steht auf nem anderen Blatt.


    Jamey hat dazu mal im Blog einiges geschrieben als es um die Verteilung der Wingspan-Vorbestellungen ging. Händler kaufen mit jenseits der 50% Rabatt bei ihm ein, Spiele direkt zu verkaufen lohnt sich also für den Verlag total. Die Händler rechtfertigen das (teilweise zurecht) natürlich über ihre Reichweite und die von ihnen bereitgestellte Infrastruktur. Wie viel Spielraum sie dann am Ende jedoch haben, sieht man an diesen angesprochenen Preisentwicklungen sehr gut. Durch diese Rabatte nehmen sie natürlich den Verlagen wieder weitere Direktverkäufe ab. Am Ende vermute ich, dass das einer der größten Treiber ist, wenn es um die vielzitierten "versauten Preise" geht ?(

  • Am Ende vermute ich, dass das einer der größten Treiber ist, wenn es um die vielzitierten "versauten Preise" geht

    Verlage sind auf Distribution angewiesen, nur dadurch wird Ihr Produkt auch in der Fläche "sichtbar"

    Klar. Hab ich ja auch geschrieben: Reichweite und Infrastruktur. Ob ihre Preispolitik gut ist und wem sie schadet, ist davon ja erstmal unabhängig.