Spiel des Jahres / Kennerspiel des Jahres Orakel 2023

  • Wenn einige der Meinung sind, "Challengers" sei ein komplexes Strategiespiel statt einer, spaßigen, aber vom spielerischen her doch weitgehend banalen Glücksorgie, dann nehme ich das zur Kenntnis und wundere mich über diese Einschätzung.

    Die etwas verächtlich Ausdrucksweise spiegelt vermutlich Deine (ja aus Deiner Sicht durchaus nachvollziehbare) Meinung über den Gehalt von Challengers! wieder. Aber wie ich oben schon mal ausführte, halte ich das Wort "Glücksorgie" weder generell für passend, noch für passend im Sinne eines Vergleiches zu anderen Deckbuildern, wo (nochmal:) die Entscheidungen zu 95%+ auch in der Kauf- oder hier Deckphase fallen. Aber da haben einige Früh-Rezensenten mit ihrer Aussage zum Autobattler wohl ebenso ganze Arbeit geleistet, wie diejenigen "Experten", die ihre Meinung auf einigen Partien auf BGA fußen lassen (am besten im zugbasiert-Modus).


    Challengers! ist trotz seiner offensichtlich geringen Komplexität nicht einfach ein Glücksspiel und hat im Sinne einer Entwicklung von Wenigspielern einen anderen Anspruch als Dorfromantik, meine Meinung.


  • Schöne Würdigung an das Lebenswerk von Klaus Teuber. Zudem gute Brücke geschlagen zum Leben. Anschaulich animiert-präsentierte Videos der Kinderspiel-Nominierungen. Eventuell zu viel Hall im Mix und schade, dass anscheinend keine Personen im Bild zu sehen sein durften, weil Brettspiele ohne wirklich Spielende, die den Spielspass transportieren, wirken notgedrungen immer ein wenig dröge.


    Durch die kleine Theke wirkten die Autoren und Verlagsmitarbeiter, die nicht das Mikrofon hatten und auch nicht in die Gespräche eingebunden worden sind, ein wenig verloren. Erinnerte mich an Merkel beim CSU-Parteitag. Zudem wurde der Expertin der Jury keine gute Kamera-Position während der Autoren-Gespräche zugeteilt, weil oftmals im Hintergrund halb verdeckt, was kein harmonisches Bild erzeugte. Da fehlten anscheinend vorab festgelegte und nach Kamerabild optimierte Bühnenpositionen. Oder die Verleihung vor Ort war schlicht wichtiger als die Übertragung.


    Die digitale Leinwand im Hintergrund hat unschönes Farbflimmern erzeugt, wenn dorthin gezoomt wurde. Kann eventuell aber auch in der YouTube-Komprimierung begründet sein, trotz 1080p Qualität. Und teilweise waren die Regie-Anweisungen im (aufgezeichneten) Stream zu hören - MAZ ab und so. Da sind wohl Tonspuren durcheinander gekommen.


    Interessanter und wichtiger Einschub in Sachen Ukrainische Brettspiel-Kultur im allgemeinen und besonders in Kriegszeiten. Aber auch hier ging die Verkündung des Jury-Siegers ein wenig unter. Da fehlte mir ein wenig mehr Spannungsaufbau mit nochmaliger Nennung der Nominierten in Wort und Bildeinblendung. Das ging dann arg schnell, dafür dass es doch ein Höhepunkt der Veranstaltung sein sollte.


    Im Vergleich zu den Vorjahren allerdings ein grosser Schritt in die Moderne. Bin gespannt, wie es in den kommenden Jahren noch weitergehen wird zwischen sympathisch hemdsärmlig und feierlich. Und was das alles für ein Aufwand ist, das bekommt der Zuschauer eh nicht mit - soll er aber auch nicht. Ich spreche da aus eigener Erfahrung bei Events. Deshalb ein umso grösseres Lob an alle Beteiligten.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • "Challengers" sei ein komplexes Strategiespiel

    Da du der einzige bist, der das erwähnt: Siehst du das selber so und projezierst das nun, oder bildest du dir wirklich ein, dass irgendjemand das gesagt hat?


    Und teilweise waren die Regie-Anweisungen im (aufgezeichneten) Stream zu hören - MAZ ab und so. Da sind wohl Tonspuren durcheinander gekommen.

    Welche Regie-Anweisungen?

    "MAZ ab" wurde von den ModeratorInnen gesagt und ist eine übliche Floskel im Fernsehen bzw. bei Übertragungen, um Einspieler anzukündigen.

    2 Mal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Schon bisschen cringe an manchen Stellen.

  • Wenn einige der Meinung sind, "Challengers" sei ein komplexes Strategiespiel statt einer, spaßigen, aber vom spielerischen her doch weitgehend banalen Glücksorgie, dann nehme ich das zur Kenntnis und wundere mich über diese Einschätzung.

    Die etwas verächtlich Ausdrucksweise spiegelt vermutlich Deine (ja aus Deiner Sicht durchaus nachvollziehbare) Meinung über den Gehalt von Challengers! wieder. Aber wie ich oben schon mal ausführte, halte ich das Wort "Glücksorgie" weder generell für passend, noch für passend im Sinne eines Vergleiches zu anderen Deckbuildern, wo (nochmal:) die Entscheidungen zu 95%+ auch in der Kauf- oder hier Deckphase fallen. Aber da haben einige Früh-Rezensenten mit ihrer Aussage zum Autobattler wohl ebenso ganze Arbeit geleistet, wie diejenigen "Experten", die ihre Meinung auf einigen Partien auf BGA fußen lassen (am besten im zugbasiert-Modus).


    Challengers! ist trotz seiner offensichtlich geringen Komplexität nicht einfach ein Glücksspiel und hat im Sinne einer Entwicklung von Wenigspielern einen anderen Anspruch als Dorfromantik, meine Meinung.

    Der Glücksanteil von Challengers ist recht hoch. Selbst beim Deckbau ist es pures Glück welche Karten (ob A, B oder C-Deck) gezogen und somit zum Deckbau zur Verfügung stehen. "Glücksorgie" kann man so stehen lassen.

  • Ich hab ja Challengers! (leider) noch nicht gespielt, aber ich kann mir vorstellen dass man alleine deshalb etwas Spielerfahrung voraussetzt, weil das eigentliche Spiel dort so zwischen den Duellen stattfindet. Auch wenn das nicht komplex ist, erfordert es doch vielleicht eine hintergründigere Auseinandersetzung mit dem Spiel als z.B. einfach nur „ich spiele eine Karte von der Hand“.

  • Selbst beim Deckbau ist es pures Glück welche Karten (ob A, B oder C-Deck) gezogen und somit zum Deckbau zur Verfügung stehen.

    "Pures Glück" wäre es, wenn man einfach 1 oder 2 Karten ziehen würde. Man darf aber quasi 1-2 Karten aus 10 Karten auswählen. Das ist nicht "pures Glück", sondern man hat eine Wahl.

  • verv

    Du spielst ja nichtmal eine Karte von der Hand. Du deckst halt nacheinander einen Stapel Karten auf. Die Auseinandersetzung ist: „Welche der gezogenen Karten nehme ich auf die Hand, was entsorge ich?“.

    Das ist schon ein sehr minimalistischer Deckbau. Da hätte ich ehrlich gesagt überhaupt keine Sorge, das als Spiel des Jahres auszuzeichnen anstelle des Kennerspiels. Allerdings suche ich persönlich überhaupt noch den Spielspaß - bisher vergeblich. Ich fand das so unfassbar öde: Kleine Entscheidung treffen - Spiel beim Spielen zusehen - kleine Entscheidung treffen,… Spiel beim Spielen zusehen,… Das ganze muss man dann noch zig mal ertragen.

    Die Runde in der ich gespielt habe war auch gespalten: Der Hälfte hat es gefallen, der anderen Hälfte nicht. Stelle ich mir fast ein wenig schwierig vor, dass in großer Runde zu spielen. Wenn das 8 Leute in der Familie meinetwegen zu Weihnachten spielen, dann kann ich mir nur ganz schwer vorstellen, dass das allen Spaß macht.

    Aber das muss ja nichts heißen. Ganz offensichtlich gefällt es ja vielen. Vielleicht bin ich die Ausnahme.

  • Thygra

    Die Aussage war doch aber, dass es pures Glück ist, aus welchen Karten Du auswählen kannst. Das ist doch korrekt (ok, präziser formuliert wäre es eher „purer Zufall“). Das was Du beschreibst ist doch erst der Schritt danach.

  • Wer für sich Challengers auf Deckbau Ultra-Light und Auto-Battler im Selbstfahrmodus reduziert, hat das mögliche Spass-Potential wohl nicht erfasst, das in dem Spiel steckt ... oder ist schlicht nicht die Zielgruppe. Es soll ja auch Leute geben, die man mit Agent Undercover und Siderael Confluence jagen kann. ;)


    Spielegeschmäcker sind halt verschieden. Nur warum sollte ich mir herausnehmen, die Meinung einer Gruppe von Personen als fragwürdig oder falsch darzustellen, die jährlich einen Preis verleihen, über deren Nominierungen und Sieger sie selber entscheiden? Klar kann ich anderer Meinung sein. Völlig ok, nur macht das meine Meinung nicht richtiger, besser oder überlegener. Noch muss ich mir einbilden, dass es überhaupt jemanden interessiert, was ich meine.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Die Aussage war doch aber, dass es pures Glück ist, aus welchen Karten Du auswählen kannst.

    Nein, das war nicht die Ausssage, die oben geschrieben steht. Falls es so gemeint war, war es schlecht formuliert, weil da oben was anderes steht.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Noch muss ich mir einbilden, dass es überhaupt jemanden interessiert, was ich meine.

    Ich bin ja fast bei Dir, aber wenn man sich in einem Forum austauscht, dann denke ich, ist es schon nicht so ganz weit hergeholt, dass man davon ausgeht, dass andere diese Meinung interessieren könnte ;)

  • Manchmal hab ich den Eindruck, dass manche Leute denken, die Entwicklung einer Brettspielkariere führe automatisch zu komplexen Strategiespielen.


    Dinge die an Challengers reizvoll sind:

    - Ein Deck so zu bauen, dass es gegen jedes andere Deck gewinnen kann

    - Synergien zwischen verschiedenen Karten erkennen und ausnutzen

    - Es hinzubekommen, dass auf der Bank maximal 6 Plätze eingenommen werden

    - Der spannende Augenblick, wenn man komplett dem Zufall ausgesetzt ist und auf bestimmte Karten hoffen kann

    - Im Turnier immer wieder gegen andere Gegner anzutreten und dabei auch den Sitzplatz zu wechseln


    Dinge, die Challengers zu einem Kennerspiel machen:

    - Ein Deck so zu bauen, dass es gegen jedes andere Deck gewinnen kann

    - Synergien zwischen verschiedenen Karten erkennen und ausnutzen

    - Es hinzubekommen, dass auf der Bank maximal 6 Plätze eingenommen werden


    Ich fühle mich massiv an die Diskussion damals nach dem Sieg von Quacksalber erinnert, bei denen auch einige der Überzeugung waren, dass durch dieses "Glücksspiel" der Untergang der Brettspielwelt eingeleitet wurde. Wenn man sich anguckt, wie erfolgreich das Spiel immer noch ist, bin ich guter Dinge, dass aus Challengers auch ein Klassiker wird.

  • Manchmal hab ich den Eindruck, dass manche Leute denken, die Entwicklung einer Brettspielkariere führe automatisch zu komplexen Strategiespielen.

    Du bist ja auch nicht frei von absoluten Aussagen. Das was Du als reizvoll festgelegt hast, finde ich bei diesem minimalistischen Ansatz beispielsweise durch die Bank langweilig.


    Deine Beispiele, was das Spiel zu einem Kennerspiel macht, hätten vor einigen Jahren wohl nicht gezogen. Da ging es beim Kennerspiel darum, wie die Einstiegshürde ist und nicht wie schwer oder wie einfach es ist, das Spiel gut zu meistern. Letzteres scheint mir (weiß ich natürlich nicht) heute anders zu sein. Anders herum würde ich aber mal vermuten, dass auch die Jury über die Einstufung diskutiert hat. Wäre es beim Spiel des Jahres gewesen, hätte ich Dir jedenfalls ebenfalls locker drei Dinge nennen können, die es zum SdJ und nicht zum KSdJ machen,…

    -Extrem simple Regeln

    -Wie einfach sollte Deckbau noch sein, damit das auch mal ein Gelegenheitsspieler spielen kann?

    -In geselliger Runde mit allen Altersklassen spielbar.


    Also ich sehe das echt entspannt. Die Gründe für das Kennerspiel haben offenbar überwogen, aus meiner Sicht hätte man aber auch ebenso für das Spiel des Jahres Argumente. Legitim, das zu diskutieren. Aus meiner Sich ebenso legitim die Frage aufzuwerfen, ob es nicht sinnvoll wäre, das Profil des Kennerspiels wieder etwas zu schärfen.

  • Du bist ja auch nicht frei von absoluten Aussagen.


    [...]


    Also ich sehe das echt entspannt. Die Gründe für das Kennerspiel haben offenbar überwogen, aus meiner Sicht hätte man aber auch ebenso für das Spiel des Jahres Argumente. Legitim, das zu diskutieren. Aus meiner Sich ebenso legitim die Frage aufzuwerfen, ob es nicht sinnvoll wäre, das Profil des Kennerspiels wieder etwas zu schärfen.

    Ja da hast du schon Recht. Ich hätte auch kein Problem damit gehabt, wenn es in der Hauptkategorie nominiert worden wäre. Ich war auch einer derjenigen, der damals nicht verstehen konnten, warum "7 Wonders" und "Quacksalber" nicht in der Hauptkategorie nominiert wurden. Bei 7 Wonders wurde ich in einer Runde mal eines besseren belehrt. Seitdem denke ich, dass es kartengetriebene Spiele mit komplexeren Effekten schwer haben, jemals wieder beim Spiel des Jahres abzuräumen.


    Was ich nur sagen möchte, ist dass das Kennerspiel kein Denkspiel, Strategiespiel oder Eurospiel-Preis sein sollte. Challengers ist ein Glücksspiel, aber eines mit schönen knackigen taktischen Entscheidungen. Wie erwähnt, hab ich mich inzwischen mit dem Spiel versöhnt. Ich denke der Grund warum es überhaupt ausgezeichnet wurde, ist vor allem der Turniermodus, der hier direkt integriert ist. Gerade der macht mir auch viel Spaß (auch wenn er nun wirklich nicht neu ist).

  • Wie einfach sollte Deckbau noch sein, damit das auch mal ein Gelegenheitsspieler spielen kann?

    -In geselliger Runde mit allen Altersklassen spielbar.

    Ich verstehe gar nicht, wieso manche sagen, Challengers sei noch einfacherer Deckbau.

    in einem Standard-Deckbauspiel habe ich einen Markt aus sagen wir 5 Karten. In meinem Zug zähle ich mein Geld und kaufe im Zweifel die teuerste Karte.

    Bei Challengers ist doch die Entscheidung, von wo ich ziehe, welche Karten ich dann nehme und vor allem, wie ich mein Deck umbaue doch nicht einfacher, sondern komplexer!

  • Wie einfach sollte Deckbau noch sein, damit das auch mal ein Gelegenheitsspieler spielen kann?

    -In geselliger Runde mit allen Altersklassen spielbar.

    Ich verstehe gar nicht, wieso manche sagen, Challengers sei noch einfacherer Deckbau.

    in einem Standard-Deckbauspiel habe ich einen Markt aus sagen wir 5 Karten. In meinem Zug zähle ich mein Geld und kaufe im Zweifel die teuerste Karte.

    Bei Challengers ist doch die Entscheidung, von wo ich ziehe, welche Karten ich dann nehme und vor allem, wie ich mein Deck umbaue doch nicht einfacher, sondern komplexer!

    Dein Unverständnis liegt vielleicht an deiner Definition von "Komplexität bei Deckbau". Du beziehst das auf den Auswahlmechanismus, und siehst "Geld zählen und aus 5 Karten auswählen" als weniger komplex an als "aus drei Stapeln auswählen".

    Die meisten Deckbuilder sind doch aber komplex, weil du 250 bis 1500 einzigartige Karten hast, die alle auf 2 bis 6 Ebenen miteinander, dem Spiel, dem Brett und den Mitspielern in Wechselwirkung treten, und innerhalb dieses Gerüsts willst du ein möglichst schnittiges und effektives Deck zusammenstellen, wobei du Deckverschlankung erstmal durch Effekte triggern musst.


    Hier musst du nix triggern sondern kannst dein Deck verschlanken wie du magst, und die einzigen Effekte der Karten beziehen sich auf den Stärkewert.

    Das ist so sehr viel einfacher, dass ich nicht verstehe, wie man das nicht verstehen kann. Aber ich definiere den Komplexitätsaspekt wohl auch einfach anders.

  • Ich finde beide Titel eine gute Wahl. Obwohl ich auch zuerst skeptisch reagiert habe.

    In meinen Augen ist es doch aber so, dass jedes Spiel für sich etwas einzigartiges hat.


    Dorfromantik als fast schon kontemplatives Spiel quasi ohne Spielerzahlbegrenzung und der Möglichkeit jederzeit ein- oder auszusteigen. Kann einfach Menschen jeder Altersgruppe/Erfahrungsstufe an den Tisch bringen => Spiel des Jahres

    Challengers mit seinem Turniercharakter und dem Autobattlermodus als Spannungselement. Ich kannte vorher kein vergleichbares Brettspiel, und das Prinzip Deckbau ist wenn auch in einfacherer Form zwar gut vermittelbar aber für Wenig- oder Nichtspieler durchaus erst einmal eine Lernkurve.

    Erfahrene Brettspieler hingegen haben es hier leicht, aber wir kennen den Mechanismus auch schon und suchen/erkennen fast schon automatisch Synergien => Kennerspiel.


    Aber das ist nur meine Meinung ;)

  • Magst du mal den Deckbuilder nennen mit den 1500 einzigartigen Karten im Spiel?

    Bei Dominion habe ich 10 Karten im Markt.

    Bei Aeon's End sind es 9.

    Bei Spirit Island hat man zwar an die 300 einzigartige Karten im Spiel, man wählt aber immer nur aus 4 zufälligen aus.


    Oder verwechselst du Deckbuilder Spiele mit TCG/LCG?


    Oder erkenn ich die Ironie nicht?

    Einmal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Ich denke auch, dass du hier ein wenig übertreibst..


    Dazu kommt noch: "ein möglichst schnittiges und effektives Deck" bauen ist ja schon ein Verständnis, dass viele Menschen, die wenig spielen gar nicht haben. Einsteigerfreundliche Deckbuilder sind da deswegen ja auch etwas entspannter, haben bsplw. weniger Entsorgungskarten, weil dieses Konzept (eine Karte wegwerfen, die ich vielleicht sogar gekauft habe!) gar nicht so einfach ist.


    Ich sage nicht, dass man Challengers nicht verstehen kann..aber es ist nicht so trivial, wie es viele hier ansehen, und ich krass, dass diese Hürden einfach nicht verstanden werden.

  • Ich teile zwar Huutini s Einschätzung überhaupt nicht, dass mehr Karten mehr Komplexität bedeuten (fast schon im Gegenteil), aber die Art Deckbuilder gibt es schon, siehe Klong oder als besonders brutales Beispiel Ascension. Dennoch kommt es m.E. viel eher auf die Kartentexte an. Und schon aus 10 Karten können strategische Permutationen erwachsen die ins unendliche gehen (schön wenn es darum geht welche Karte ich wie oft im Deck haben will).

  • Ich teile zwar Huutini s Einschätzung überhaupt nicht, dass mehr Karten mehr Komplexität bedeuten (fast schon im Gegenteil),

    Bitte das Wort "einzigartige" nicht unterschlagen. ☝🏻

    ..aber das ist ja Bestandteil meiner Gegenargumentation. Natürlich kann ich aus beliebig vielen einzigartigen Karten immer noch eine Kombi zimmern. Das ist aber nicht von höherer Komplexität als die Entscheidung welche Karten ich bei Dominion mit welchen Karten in welchen Stückzahlen kombiniere und dafür welche Karten auf den Müll werfe. Ersteres wird in actu esse meistens etwas beliebiger und weniger strategisch gespielt werden als letzteres.

  • Ich sage nicht, dass man Challengers nicht verstehen kann..aber es ist nicht so trivial, wie es viele hier ansehen, und ich krass, dass diese Hürden einfach nicht verstanden werden.

    Ich halte Challengers! auch nicht für banal, und sage ja immer, das ist bei Kennerspiel goldrichtig eingeordnet. Aber es ist halt dennoch beim Deckbuilding auf der "leichten" Seite.

    Heißt ja nicht, dass es nicht noch leichter geht ... "Wanderlust" ist ein Titel, der wunderbar als "My first Deckbuilder" vermarktet werden könnte, DA grenzt das Deckbuilding für mich wirklich an Banalität, und den Titel würde ich auch definitiv beim roten Pöppel sehen (anders als Challengers!), wobei ich es so belanglos fand, dass ich es am liebsten auf gar keiner Nominierungsliste sehen möchte.

    Also in meinen Augen stellt Wanderlust die untere, machbare Grenze für ein Spiel dar, das gerade noch so den Begriff "Deckbuilder" verdient hat, an dem sich jedes Spiel messen muss, dem ein zu leichtes Deckbuilding vorgeworfen wird. Und da zumindest liegt Challengers! deutlich drüber.

  • Da sind wir uns wieder einig. Noch so ein "basales Deckbuilding-Spiel auf SdJ-Niveau" wäre Artischocken (noch dazu ein besseres Spiel als Wanderlust). Das greift genau eine Idee heraus (Karten trashen bis die richtigen übrigbleiben) und ist so quasi ein perfektes Lernspiel für den Mechanismus. Das ist challengers m.e. nicht, dafür sind die Entscheidungen dann doch zu weit reichend.

  • Wer Lust auf das Hobby hat, der hat mitunter genug Spaß daran Jahr um Jahr das SDJ zu wuppen und gut ist.

    Oder eben dann so sehr eintaucht, dass es keinen Leitfaden "Kennerspielpreis" braucht um zu entdecken und probieren.

    Das ist eine Bubble-Ansicht, die völlig an der Realität vorbeigeht. Es gibt eine Menge Menschen, die mal über das Spiel des Jahres hinausschauen wollen, ohne gleich tief in die Szene eintauchen zu müssen.

    Was heisst schon "Szene". Sie müssen auch nicht eintauchen.

    Wie ich sagte ->Wer Lust hat<- ist entscheidende Eingangsprämisse meines Satzes.


    Der graue Pöppel ist in 1.Linie nicht für jene über das Spiel hinausschauende gemacht, in 1.Linie freuen sich die Verlage weil sie ein Argument für eine Zusatzfläche auf den Verkaufsregalen erhalten und diejenigen die bislang einfach mal ein Spiel gekauft haben und sagen, och ja, hat Spaß gemacht, der sieht dann den grauen Pöppel, liest den Text worum es geht und sagt, och, kauf ich halt das mal, liest sich spannend. Kennerspiel... okay, scheint einen Preis erhalten zu haben, muss gut sein. Das Spiel daneben ohne Preis ist mitunter die viel bessere Wahl, was jemand -> der Lust hat <- und sich kundig gemacht hat, sagt, oh, das Thema des Spiels spricht mich viel mehr an.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Ich sage nicht, dass man Challengers nicht verstehen kann..aber es ist nicht so trivial, wie es viele hier ansehen, und ich krass, dass diese Hürden einfach nicht verstanden werden.

    Ich halte Challengers! auch nicht für banal, und sage ja immer, das ist bei Kennerspiel goldrichtig eingeordnet. Aber es ist halt dennoch beim Deckbuilding auf der "leichten" Seite.

    Heißt ja nicht, dass es nicht noch leichter geht ... "Wanderlust" ist ein Titel, der wunderbar als "My first Deckbuilder" vermarktet werden könnte, DA grenzt das Deckbuilding für mich wirklich an Banalität, und den Titel würde ich auch definitiv beim roten Pöppel sehen (anders als Challengers!), wobei ich es so belanglos fand, dass ich es am liebsten auf gar keiner Nominierungsliste sehen möchte.

    Also in meinen Augen stellt Wanderlust die untere, machbare Grenze für ein Spiel dar, das gerade noch so den Begriff "Deckbuilder" verdient hat, an dem sich jedes Spiel messen muss, dem ein zu leichtes Deckbuilding vorgeworfen wird. Und da zumindest liegt Challengers! deutlich drüber.


    Da sind wir uns wieder einig. Noch so ein "basales Deckbuilding-Spiel auf SdJ-Niveau" wäre Artischocken (noch dazu ein besseres Spiel als Wanderlust). Das greift genau eine Idee heraus (Karten trashen bis die richtigen übrigbleiben) und ist so quasi ein perfektes Lernspiel für den Mechanismus. Das ist challengers m.e. nicht, dafür sind die Entscheidungen dann doch zu weit reichend.


    Wobei viele Deckbuilder ja auch ganz gut ohne intensives Trashen auskommen. Das sind vielleicht dann nicht die besten Spiele, und kriegen immer genau diesen Kritikpunkt an den Kopf geworfen (die Decks werden zu dick, es ist zu zufällig, nicht genug trashen), aber es sind schon sehr, sehr viele Deckbuilder so.

    Damit will ich nur sagen, Artischocken ist ein perfektes Lernspiel für den Trash-Mechanismus, aber der gehört gar nicht mehr so dominant zwingend zu einem Deckbuilder dazu.


    #Mycelia zeigt gerade schön, was ein Intro-Deckbuilder können muss.

  • Ich war bei der Preisverleihung bezüglich des Kennerspiels auch sehr überrascht über den Sieger und ich hoffe, dass das Spiel in der Zielgruppe "etwas mehr als roter Pöppel" dann auch ankommt. In der Community spaltet es ganz offenbar ziemlich und mir stellt sich die Frage, wie die Spielbarkeit mit einer anderen Besetzung als exakt 6 oder 8 ist. Ich hoffe einfach, dass das Spiel weiterhin Freunde findet auch wenn es mich persönlich überhaupt nicht reizt. Mich schrecken die Mechaniken, der Glücksfaktor und die Optik zu sehr ab. Ich bin aber auch generell offenbar nicht Zielgruppe für simple 1vs1 Kämpfe, mochte schon Riftforce nicht (das ich wegen guter Rezensionen ertauscht habe und testete) und selbst Radlands konnte rasch wieder ausziehen (war mir einfach zu langweilig und repetitiv trotz der tollen Optik). Ich sehe Challengers Reiz im Turnier-Modus im Spiel mit vielen in gerader Spieleranzahl. Das ist sicher mal was anderes, aber dafür hätte ich eh weniger eine Runde. Das käme allenfalls mal für eine Testpartie auf den Tisch. Hoffentlich kann es andere mehr begeistern.


    Bei aller Enttäuschung, dass Planet Unknown nicht das Rennen machte (war mein absoluter Favorit und funktioniert in jeder Besetzung großartig) muss ich aber feststellen, dass ich bei allen Nominierten (nur roter und grauer Pöppel) 4 von 6 Spielen selbst sehr gerne empfehle für die jeweilige Zielgruppe (Dorfromantik, Next Station London und Planet Unknown und Iki). Selbst im sehr gut in Erinnerung gebliebenen Jahrgang 2021 komme ich nur auf 4, die mich sofort gereizt haben oder bereits hatten (wenn auch 3x Kennerspiel hierbei). Also ist der Schnitt doch insgesamt ganz gut. Und im Vergleich zum letzten Jahr musste ich feststellen, dass ich damals schon auf die Empfehlungsliste schauen musste, um etwas für mich im Kennerbereich zu entdecken.


    Darüber hinaus ist es einfach so, dass ich immer weniger Zielgruppe sein werde, da ich die reizvollen Titel oft schon im Original kennen- und lieben lerne und da kann ich gespannt sein, ob das von mir hoch geschätzte Spiel für die jeweilige Kategorie dann in 1-3 Jahren mal ausgezeichnet wird. Verfolgen werde ich die Verleihung dennoch immer mit Interesse, weil es zeigt, was ich Wenigspielern ggf. noch empfehlen kann und manchmal taucht auch noch etwas in Empfehlungslisten auf, was ich dann doch mal näher anschaue, auch wenn ich vorher noch zögerte (zuletzt Sea, Salt and Paper).


    Jetzt freue ich mich schon auf das Ergebnis beim Deutschen Spielepreis, bei dem ich selbst mit abstimmen durfte. Diesmal kann ich zumindest auch guten Gewissens sagen, dass ich vom Jahrgang doch schon sehr viel selbst getestet habe. Auf so viele Titel komme ich hoffentlich nicht so schnell wieder (würde Zeitbudget für die vielen Lieblingsspiele und auch den Geldbeutel schonen).

  • Könnte auch so ein Punkt sein, warum Challengers beim grauen Pöppel gelandet ist: Wieviel Spaß macht das eigentlich zu viert?

    Man kann argumentieren, dass KäuferInnen des Kennerspiels sich mehr über sowas informieren, und dann Challengers auch in "Idealbesetzung" spielen.

  • In der Community spaltet es ganz offenbar ziemlich und mir stellt sich die Frage, wie die Spielbarkeit mit einer anderen Besetzung als exakt 6 oder 8 ist.

    Wunderbar. Mit 7 Personen nicht anders als mit 6 oder 8. Eine Runde gegen den Dummy stört überhaupt nicht. Mit 4 oder 5 Personen ebenfalls wunderbar. Und Bekannte haben mir berichtet, dass sie es sehr gerne zu zweit spielen. (Da fehlt mir noch die eigene Erfahrung. Ich war überrascht, habe aber großes Vertrauen in diese Bekannten.)

  • In Berlin habe ich nicht wenige 4er Gruppen gesehn - im Hotel sogar eine 3er Gruppe.

    Aber habe nicht nachgefragt, wie die jeweiligen Gruppen es finden.

  • in Ermangelung von Mitspielern habe ich es am Kaufabend sogar alleine gegen den Bot gespielt. Das ist - völlig klar - ein total anderes Spielgefühl, aber es hat erstaunlich viel Spaß gemacht. Es war eines der wenigen Spiele der letzten Jahre, bei dem ich nach der ersten MP-Runde gesagt hatte, "Solo - never". Aber nicht falsch verstehen: das Spiel sollte man wirklich nicht kaufen, wenn man fast ausschließlich solo spielt / solo spielen kann. Will nur sagen, den Bot bei ungeraden Spielerzahlen einzuschieben, sollte man nicht als großes Manko sehen.

  • hätten [...] wohl nicht
    scheint mir (weiß ich natürlich nicht)
    würde ich aber mal vermuten
    Wäre es

    haben offenbar
    aus meiner Sicht hätte man aber auch ebenso

    Im Endeffekt ist es also ein Stochern in Vermutungen, ausgehend von den eigenen Erfahrungen und der eigenen gebildetet Meinung.
    Wie wäre es, einfach mal ganz konkret die Jury oder einzelne Jury-Mitglieder dazu zu fragen, anstatt auf Grundlage von Spekulationen über eine Jury-Entscheidung zu diskutieren? :*

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Sämtliche Konjunktive und Subjektivitätsmarker aus einem Beitrag zusammenwerfen, auch wenn die Sätze, aus denen sie kommen, ziemlich genau null inneren Zusammenhang haben, ist deutlich weniger investigativjournalistisch als du (wohl vermutlich unter Umständen) glaubst. :*


    Inzwischen bist du auch maximal noch 20% offline. 😊

    2 Mal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • hätten [...] wohl nicht
    scheint mir (weiß ich natürlich nicht)
    würde ich aber mal vermuten
    Wäre es

    haben offenbar
    aus meiner Sicht hätte man aber auch ebenso

    Im Endeffekt ist es also ein Stochern in Vermutungen, ausgehend von den eigenen Erfahrungen und der eigenen gebildetet Meinung.
    Wie wäre es, einfach mal ganz konkret die Jury oder einzelne Jury-Mitglieder dazu zu fragen, anstatt auf Grundlage von Spekulationen über eine Jury-Entscheidung zu diskutieren? :*

    Was ist das denn jetzt für eine Zusammenstellung? Soll ich bei Dir auch mal Fetzen rausreißen, wild zusammenstellen und dann beurteilen?