Beiträge von Brettspiel Dude im Thema „Spiel des Jahres / Kennerspiel des Jahres Orakel 2023“

    Ich kann mich nicht daran erinnern, Scythe s Meinung hier schon mal gelesen zu haben

    Oha ... Es gab bisher von Scythe 29 Beiträge in diesem Thread, und die allermeisten davon drehten sich um die Einordnung von Challengers zum Kennerspiel. Wenn du dich daran nicht erinnern kannst, oha ...

    Die Diskussion war seit 2 Monaten tot. Und dann wärmt er sie wieder auf mit dem einzigen "Argument", dass ein Youtuber seiner Meinung ist. Sorry, aber das ist für mich ganz klar dieses Meme hier:

    :murmeltier:

    Da hast Du Dich leider vertan: Das war überhaupt kein Argument für oder gegen irgendwas. Nur der Hinweis darauf, dass die bbg-Community das Spiel eher als Familienspiel sieht. Wir sind aber hier im Thread übereingekommen, dass - unabhängig von der Meinung einzelner oder vieler - die Jury die Spiele so auszeichnen kann, wie sie möchte, weil es keine objektiven Kriterien gibt, nach denen man zu 100% sagen kann, ob ein Spiel nun das eine oder das andere ist (wennngleich wir uns alle wohl bei 80% der bekanntesten Spiele einig wären).


    Aber selbst Meinungen, die abweichen, sind wohl schwer auszuhalten

    Es würde ja gar nicht durchgekaut, wenn man die Meinung einfach mal so stehen lassen könnte. Ich kann mich nicht daran erinnern, Scythe s Meinung hier schon mal gelesen zu haben - oder den Link zum bbg-Video - und selbst wenn, spielt es ja keine Rolle. Dann ist es im schlimmsten Fall nur eine für mich unrelevante Information.


    Und das Faktum ist halt: Meinungen sind Meinungen und nicht diskutabel - für MICH ist Challengers eben auch ein Familienspiel - aber ich kann gut damit leben mittlerweile, wenn jemand behauptet, es sei was anderes. Betrifft mich und meine Einstellung ja gar nicht. Aber offenbar ist es für die andere Seite schwer auszuhalten, dass eine gegenteilige Meinung vorgebracht wird - und die muss dann gleich durch den Kakao gezogen werden.


    Und nur dann wird es halt noch mal durchgekaut. Wobei ich hier gar nicht wüsste, was. "NEIN, die Meinung von bbg ist FALSCH" oder was?

    Ja, nur 43% Steigerung aber sicherlich Zahlen von denen Brettspielverlage nur Träumen können ;)

    Ich würde annehmen, dass eine Steigerung von 43% für einen Pöppelträger durchaus normal ist. Es gibt jedes Jahr so viele Spiele, die verramscht werden, weil sie nicht in den Umlauf kommen. Für den durchschnittlichen Käufer bei Müller / Kaufhof ist die Qualität des Spieles ja erstmal nicht ersichtlich. Da steht ein "Living Forest" direkt neben einem andern Spiel. Wenn beide Cover ähnlich schön sind, kauft man halt das mit Pöppel.

    Aber so tappt jede*r mal in die Falle. Ich klassifiziere Challengers als Familienspiiel, Du die o.g. Titel als Expertenspiel und die Jury denkt, beides seien Kennerspiele.

    Die Jury hält Arche Nova sicher nicht für ein Kennerspiel. (Sonst wäre es nominiert worden.) Aber da es offiziell keine "höhere" Kategorie gibt (egal ob diese Expertenspiel oder anders heißt), packt sie es halt mangels Alternative dort mit hinein.

    Daher fragte ich ja indirekt, ob Du eine offizielle Quelle hast oder ob das nur Deine persönliche Interpretation ist mit der Empfehlungsliste. Es scheint letzteres zu sein.

    Nein. Weder noch. Du hängst dich nach wie vor zu sehr an "offiziell" auf. Die Jurymitglieder sind Menschen, mit denen kann man ganz einfach auch mal inoffiziell sprechen.

    Bislang hast Du nur Deine persönlichen Ansichten geteilt, was "sicher nicht Kennerspiel" ist oder was auf die Empfehlungsliste kommt und was nicht. Deswegen hatte ich ja danach gefragt, ob es das vom Verein irgendwo schriftlich gibt - die Aussagen einzelner Vereinsmitglieder sind ja nicht repräsentativ. Die von einem Vereinsvorsitzenden (den ich oben zitiert habe) allerdings wohl - zumindest, wenn er in seiner Funktion als Vorsitzender spricht.

    Insofern hängen wir im Limbus völliger Beliebigkeit. Da es irgendwie keinen Sinn ergibt, zwischen "Es ist so" und "nein ist es nicht" hin und herzutauschen, beenden wir das hier an dieser Stelle lieber.

    Die Jury stuft durchaus alle Spiele ihrer Empfehlungsliste als Kennerspiel ein, weil die Jury den Begriff "Expertenspiel" ja gar nicht verwendet. Aber die Jury nominiert keine Titel, die den Preis nicht auch gewinnen können. Und Spiele, die besonders komplex sind (und die wir hier im Forum deshalb mitunter als Expertenspiele bezeichnen), können den Kennerspielpreis (zumindest derzeit und vermutlich auch in den nächsten Jahren) nicht gewinnen. Das ergibt sich relativ simpel aus der Zielsetzung des Kennerspielpreises und aus allem, was die Jurymitglieder immer wieder mal kommunizieren, auch wenn dies inoffiziell ist.

    Bitte versuche doch mal zu akzeptieren, dass es die von dir gewünschten "Definitionen" nicht gibt und auch nicht geben muss!

    Hab ich hier doch gar nicht - ich hab mich hier auf Deine Aussage bezogen:

    Titel von der Empfehlungsliste hinken leider als Vergleich, denn ein Expertenspiel kann zwar auf der Empfehlungsliste zum Kennerspiel landen,[...].

    und dann ausgeführt, dass es eben keine Definition gibt und daher Arche Nova durchaus ein Kennerspiel sein kann, wenn die Jury das so entscheidet - und das hat sie ja wohl, weil es eben auf der Empfehlungsliste Kennerspiel gelandet ist (und keinen Sonderpreis "besonders komplexes Spiel" bekommen hat). Daher fragte ich ja indirekt, ob Du eine offizielle Quelle hast oder ob das nur Deine persönliche Interpretation ist mit der Empfehlungsliste. Es scheint letzteres zu sein.



    Aber so tappt jede*r mal in die Falle. Ich klassifiziere Challengers als Familienspiiel, Du die o.g. Titel als Expertenspiel und die Jury denkt, beides seien Kennerspiele.

    Planet Unknown habe ich in der Basisvariante gespielt. Aber es scheint mit den Zusatzkarten Probleme mit dem Balancing zu geben und scheinbar gibt es noch weitere Unklarheiten zu den Planeten. Da kann ich mir die Nominierung nur so erklären, dass die Jury keine Probleme damit hatte.

    Wenn Du schreibst, es scheint Balancing-Probleme zu geben: Welcher Art? Wird tatsächlich irgendwo systemisch nachverfolgt, welche Planeten/ Corporations besser abschneiden oder welche Kombinationen daraus? Das ist bei Spielen wie Tapestry, die vielfach auf BGA gespielt werden, deutlich einfacher - sellbst auf bgg melden sich ja eher die, die Probleme haben und nicht die, bei denen die Probleme nicht auftreten. Gibt es also theoretisch 25 Spielegruppen, bei denen die "Horizon Group" immer gewinnt, klingt das erstmal unangenehm - gibt es aber halt noch 225 Spielegruppen, die sich nicht melden, weil das bei denen nicht der Fall ist, ist es halt insgesamt eher kein Problem.


    Unter den ersten 80 Einträgen im general-forum bei bgg sehe ich keinen Einzigen Beitrag zum Thema balancing. Fragen zu den Planeten sind bei uns bisher auch nicht aufgetreten. Ist das nur ein Problem bei euch?

    Naja, "Kennerspiel" ist ja von-bis. Dune Imperium, Arche Nova, Wasserkraft, Underwater Cities und Great Western Trail standen auch alle auf der Empfehlungsliste für das KdJ - und die sind alle DEUTLICH weniger eingängig ( und bei einigen wenn nicht fast allen würde ich auch eher ein Expertenspiel statt Kennerspiel sehen). Aber da sind wir wieder bei den Definitionen der Begrifflichkeiten, die es ja nicht gibt.

    Titel von der Empfehlungsliste hinken leider als Vergleich, denn ein Expertenspiel kann zwar auf der Empfehlungsliste zum Kennerspiel landen, es würde aber nicht nominiert werden. Wir reden doch aber hier von Titeln, die zum Kennerspiel nominiert werden, und die richten sich nun mal an Menschen, die schon etwas Spielerfahrung gesammelt und nun Lust auf etwas mehr Herausforderung haben, ohne gleich überfordert zu werden.

    Ich hab mir eben die Seite des SdJ-Vereins angesehen. Schade: Weder finde ich dort eine Definition, was der Kennerspielpreis überhaupt ist oder an wen er sich richtet. Lediglich über wiki findet man eine Aussage von Tom Felber

    "Damit wendet sich die Jury an „Spieler, die bereits über längere Zeit Erfahrungen mit Brettspielen gesammelt haben und mehr Herausforderung suchen“, erklärte Tom Felber, Vorsitzender des Vereins Spiel des Jahres. Entsprechend wurden in dieser Kategorie nur Strategiespiele nominiert."


    Da es einfach ja, wie hier mehrfach festgestellt, keine Definition von Kenner- und Expertenspielen gibt: Woher weißt Du, dass die Jury die Spiele von der Empfehlungsliste nicht als Kennerspiele einstuft? Gab es zu Deiner Interpretation bezüglich der Empfehlungsliste mal eine offizielle Aussage?

    .

    Das einzig Negative an Planet Unknown, was es durchaus unzugänglich macht, ist der Preis. 70€ ist halt ne Ansage für Otto Normalspieler - das haben auch nicht alle im Geldbeutel übrig.

    Wobei der Preis im Fall eines Gewinns deutlich nach unten gehen wird. Das war bisher bei allen KsdJ so.

    Mag sein - aber bei der Bewertung muss man ja eigentlich von der UVP ausgehen, nicht von irgendwelchen Thalia-Rabattschlachten. An die 20% bekommt man bei denen ja irgendwie immer, also wäre das hier schon 14€ weniger. Oder meinst Du, dass die UVP an sich nach unten geht?

    Ich hab Planet Unknown gestern in einer Gruppe von Spieler*innen gespielt, die vornehmlich sonst eher Leichtgewichte spielen - und wir waren zu sechst. Und das hat super funktioniert (ich hab lediglich die Ziele weggelassen und wir haben mit den Standardseiten gespielt). Für ein Kennerspiel also durchaus eine SEHR geringe Einstiegshürde.

    Aber genau das macht doch ein Kennerspiel aus. Der Preis richtet sich an Menschen, die bereits Erfahrungen mit "Leichtgewichten" haben und mal etwas ausprobieren wollen, was etwas anspruchsvoller ist. Insofern war deine Gruppe genau die Zielgruppe.

    Daraus solltest du aber nicht schließen, dass Planet Unknown auch für den roten Pöppel in Frage gekommen wäre. Denn der richtet sich an Menschen, die nur wenig oder gar keine Spielerfahrung haben. Und für diese Zielgruppe wäre Planet Unknown keine gute Empfehlung - auch wenn es unter wenig erfahrenen Spielern natürlich immer welche geben wird, die auch direkt ein Kennerspiel mitspielen können, aber die sind halt eher die Ausnahme als die Regel.

    Naja, "Kennerspiel" ist ja von-bis. Dune Imperium, Arche Nova, Wasserkraft, Underwater Cities und Great Western Trail standen auch alle auf der Empfehlungsliste für das KdJ - und die sind alle DEUTLICH weniger eingängig ( und bei einigen wenn nicht fast allen würde ich auch eher ein Expertenspiel statt Kennerspiel sehen). Aber da sind wir wieder bei den Definitionen der Begrifflichkeiten, die es ja nicht gibt.

    Das einzig Negative an Planet Unknown, was es durchaus unzugänglich macht, ist der Preis. 70€ ist halt ne Ansage für Otto Normalspieler - das haben auch nicht alle im Geldbeutel übrig.

    Ich hab Planet Unknown gestern in einer Gruppe von Spieler*innen gespielt, die vornehmlich sonst eher Leichtgewichte spielen - und wir waren zu sechst. Und das hat super funktioniert (ich hab lediglich die Ziele weggelassen und wir haben mit den Standardseiten gespielt). Für ein Kennerspiel also durchaus eine SEHR geringe Einstiegshürde.

    Und dass der SdJ-Preis internationaler wird, kann ich mir in dem Licht kaum vorstellen - denn das würde ja bedeuten, dass ggf. eben doch ein Spiel nominiert wird, das in Deutschland nicht bzw. nur über Umwege erhältlich ist. Das würde die Bedeutung des Preises in Deutschland wiederum schmälern und das will man vermutlich vermeiden.


    Andererseits: Wäre Gigamon schon 2014 nominiert worden, als er erschien, wäre es ggf. schon deutlich früher auch in Deutschland erhältlich gewesen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass ein SdJ-ausgezeichnetes Preis SEHR schnell einen Deutschen Vertriebspartner findet.

    Es geht hier immerhin um ein grafisch neu erstelltes Spiel, das in der Version erst 2 Jahre alt ist.

    Danke. Ich habe den Eindruck, dass die ganzen Kritiker diesen Umstand immer ignorieren. Das nominierte Iki ist nicht 8 Jahre alt, sondern vor ca. anderthalb Jahren erschienen. Und jeder, der sich über die Nominierung eines 8 Jahre alten Spiels aufregt, argumentiert deshalb aus meiner Sicht ziemlich unsachlich.

    Von inhaltlichen Änderungen war bislang nicht die Rede, sondern nur von einem "grafisch neu erstelltem Spiel" - und dass das in dieser Version erst 2 Jahre alt ist. Meine Frage ist daher, ob eine grafische Änderung ausreicht, um ein Spiel zu einem neuen Spiel zu machen. Entweder ist das so (dann könnte in der Tat ein Spiel, das einen Preis schon gewonnen hat, grafisch überarbeitet noch mal gewinnen) ODER es ist eben kein neues Spiel, aber dann kann man sich gerne weiter über die Nominierung eines 8 Jahre alten Spiels aufregen (ob das Sinn ergibt oder nicht, steht auf einem anderen Blatt)

    Es geht hier immerhin um ein grafisch neu erstelltes Spiel, das in der Version erst 2 Jahre alt ist.

    Danke. Ich habe den Eindruck, dass die ganzen Kritiker diesen Umstand immer ignorieren. Das nominierte Iki ist nicht 8 Jahre alt, sondern vor ca. anderthalb Jahren erschienen. Und jeder, der sich über die Nominierung eines 8 Jahre alten Spiels aufregt, argumentiert deshalb aus meiner Sicht ziemlich unsachlich.

    Ist es dadurch ein anderes Spiel? Könnte Living Forest mit einer grafischen Überarbeitung nächstes Jahr noch mal gewinnen?


    Ich bin voll bei Dir, wenn es um "Die Augen essen mit" geht - das neue GWT spricht mich auch deutlich mehr an als das alte, weswegen ich das lieber spiele. Die (sehr wenigen) mechanischen Änderungen machen es (für mich) aber nicht zu einem andern Spiel, weswegen ich auch verwundert bin, warum GWT und GWT (2nd) beide in der bgg-Top 100 sind.

    Mechanismen entwickeln sich ja durchaus weiter - Klassisches Worker Placement wie bei "Die Säulen der Erde" hauen heute niemanden mehr vom Hocker. Das macht DSdE nicht zu einem per se schlechten Spiel - aber dasselbe Spiel könnte man heute durchaus interessanter neu veröffentlichen. Oftmals ist es (für mich) auch die Grafik / Symbolik, die schlecht gealtert ist, weil da in den letzten 10 Jahren echt große Sprünge gemacht wurden und neue Standards gelten (im Bereich der komplexeren Euros jedenfalls) - da war u.a. Ian O´Toole mitverantwortlich für.

    Schließlich kann ein Thema schlecht gealtert sein (Beispiel wäre hier Café International, wo man umso mehr belohnt wird, je weniger man Nationen untereinander mischt - oder die Karikaturen oder dass "Afrika" neben "Deutschland" oder "Kuba" gleichwertig im Spiel auftaucht).

    Schließlich ist es natürlich ein auch komplett subjektiver Eindruck von "Kenn ich schon" - der dürfte in der Tat bei Iki (das ich noch nicht gespielt habe) aufgrund der bisher schlechten Verbreitung in Deutschland gering sein.


    Was ich mich bei so späten deutschen Veröffentlichungen manchmal frage: Warum hat da bisher noch kein deutscher Verlag seine Hand dran gelegt? Manchmal ist ggf. der Autor schwierig, manchmal die Zusammenarbeit (ich erinnere mich, dass Frosted nicht Obsession machen wollte, weil der Autor nicht wollte, dass das Regelbuch umgeschrieben wird... war doch grob so, oder?), egal von welcher Seite aus. Aber Iki scheint ja zumindest entweder so ein großartiges Spiel zu sein, dass es in den letzten 8 Jahrgängen einfach so mal Platz 1-3 gemacht hätte ODER der aktuelle Jahrgang ist so, dass Iki es jetzt dahin schafft. Warum ist da nicht vorher jemand auf eine Lokalisierung gekommen?

    Huutini Frag das mal Darwin. Wozu ist Klassifizierung überhaupt notwendig? Einige von uns beschäftigen sich mit dem Thema "Brettspiele" ja durchaus intensiver - und die Jury vergibt Preise, die mit einer Einordnung verbunden sind. Wenn ich als Endverbraucher nun ein Spiel kaufe, würde ich ja schon gerne wissen, ob das eher was für meine MÄDN-Oma oder meinen TfM-Cousin ist. Eine Einordnung ergibt da vollkommen Sinn (für mich). Und auch im Bereich Kennerspiele ist das wichtig: Challengers könnte ich problemlos mit meinen Kindern spielen - Arche Nova eben nicht. Jetzt kennen WIR uns hier tatsächlich gut aus - aber Otto Normalverbraucher eben nicht. Und wenn eine Kennzeichnung als "Kennerspiel" keinen Wert hat, weil "Kennerspiel" nicht definiert ist, dann wäre es doch aus meiner Sicht förderlich, wenn es das gäbe.

    Gibt es nicht und ist offenbar auch nicht erwünscht, deswegen bin ich nun ruhig ;)

    Dann wirds vielleicht Zeit für ne neue Kategorie... In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass der Bereich Expertenspiele immer größer wird - und ich unterscheide da mittlerweile zwischen Expertenspiel und Expertenspiel+ (Woodcraft vs. Food Chain Magnate). Der Bereich Familienspiele ist auch extrem groß - von Mensch Ärger Dich nicht bis Cascadia. Und wenn Kennerspiel auch von Challengers bis offenbar Arche Nova reicht, dann sagt das doch über die einzelnen Kategorien irgendwie gar nichts mehr so richtig aus.

    Die Diskussion gibt es doch auch jedes Jahr.

    Eine Kategorie Expertenspiele ist müßig für einen Preis, der sich gar nicht an Experten richtet.

    Dafür haben "wir" doch den Deutschen Spielepreis und die Geek Awards und zig andere Preise.

    Es geht mir nicht um den Preis - der allerdings bestimmt offenbar die Nomenklatur und setzt - nach offenbar etwas willkürlichen Maßstäben - fest, was Kennerspiel und was Familienspiel ist - und dann bleibt nur noch so nebulös Expertenspiel über, das eigentlich überhaupt nicht mehr definiert ist. WENN man da nach einer Definition sucht, kommt man auf dass bgg-heavy-Rating - aber dieselbe Vorgehensweise ist ja bei der Unterscheidung Familie/Kenner nicht gefragt (Cascadia 1.82, Challengers 1.83).

    Dann wirds vielleicht Zeit für ne neue Kategorie... In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass der Bereich Expertenspiele immer größer wird - und ich unterscheide da mittlerweile zwischen Expertenspiel und Expertenspiel+ (Woodcraft vs. Food Chain Magnate). Der Bereich Familienspiele ist auch extrem groß - von Mensch Ärger Dich nicht bis Cascadia. Und wenn Kennerspiel auch von Challengers bis offenbar Arche Nova reicht, dann sagt das doch über die einzelnen Kategorien irgendwie gar nichts mehr so richtig aus.

    Gibt es denn eine offizielle Definition bzw Abgrenzung von SdJ und KdJ? Nur, weil Cascadia für meinen Bekannten zu komplex ist, ist es ja nicht komplex - manchmal liegt die Antwort auch in den Spielenden selbst. Sicherlich ist die Handlungsvielfalt in einem Spiel genauso zu bedenken wie das Regelvolumen. Ich fand allerdings bei Challengers beides SEHR übersichtlich. Die Regeln sind wirklich nicht viel mehr als das, was ich aufgezählt habe und in übersichtlichen 5 Minuten nun wirklich jedem erklärt (Expertenspielenden vermutlich wirklich in 20-30 Sekunden). Die Entscheidungen im Spiel beschränken sich auch auf "Welche Karten nehme ich" und "welche Karten entsorge ich" - aber das ist schon genau das, was man zum meistern des Spiels - nicht erlernen - wissen muss. Der Ablauf der Runden spielt sich dann ja wieder (fast) komplett ohne Entscheidungen.

    Nach dem Erklärungsmuster könnte man auch Cascadia zum Kennerspiel machen, denn wahlloses Hinlegen von Plättchen führt ja nie zum Sieg - und selbst bei Camel Up muss man ja diverse Spielkonzepte verstanden haben, um besser Wetten zu können.


    Um das aber nicht einfach prosaischer Beliebigkeit zu überlassen, wer nun ein Spiel für wie komplex hält - denn ganz offenbar gibt es ja hier Spieler*innen, die Challengers für ein eher komplexes Spiel halten: Wie kann man das denn halbwegs sicher bestimmen?

    Challengers ein Kennerspiel? Nach welchen Kriterien ist denn ein Spiel ein Kennerspiel? Cascadia läuft als SdJ mit einer Komplexität von 1.82 - Challengers hat eine von 1.83. Hab ich was verpasst?

    Ich kann mich nur wiederholen: Man sollte nicht einfach irgendwelche BGG-Einstufungen vergleichen. Das Thema ist komplexer und lässt sich nicht in eine simple Zahl pressen. (Und selbst wenn: Es könnte ja sein, dass bei 1,825 die Grenze zwischen SdJ und KedJ liegt.)

    Der Aspekt des Deckbaus ist für Menschen mit wenig Spielerfahrung nicht so einfach zu bewältigen wie für erfahrene Spieler. Deshalb habe ich persönlich damit gerechnet, dass Challengers beim Kennerspiel landen wird. Ich rechne auch fest damit, dass es gewinnen wird, weil es nicht einfach nur ein weitere gute Eurogame ist (wie Planet Unknown), sondern weil es ein Spielerlebnis bietet, welches sich viel besonderer anfühlt als andere Spiele. Oder anders formuliert, weil es viel innovativer ist.

    Aber challengers ist doch einfach in realen 20 sekunden erklärt:

    Hier ist Dein Deck. Immer oberste Karte aufdecken, gleich oder höher gewinnt. Verlorene kommen dahin. hast du 6 verschiedene oder keine karten mehr im deck, verlierst du. Ach ja: hier noch 2 andere karten. Los gehts.


    Das geht mit bisher keinem andern Kennerspiel, das ich kenne. Mindestens ist es (mit Ausnahme von bestimmten Exit-Spielen) das vermutlich leichteste aller nominierten Kennerspiele.


    Und was Deckbau angeht: 2009 hat man den Leuten noch das DEUTLICH komplexere Dominion zugetraut.

    Müssten sie die Rezensionsexemplare versteuern, würde das ja keiner mehr machen, denn wenn ich Spiele im Wert von (ich sag einfach mal) 2000€ geschickt bekäme

    OT:

    Wenn Du dich auf die Jury und nicht dich selbst beziehst, dürfte das deutlich zu niedrig liegen. selbst niedrig geschätzt wird immer von mindestens 300 Spielen pro Jahr gesprochen. Mittlerweile kann trotz der günstigeren Kartenspiele ein Durchschnittswert von 20-25€ angenommen werden dürfen. Dann wären wir bei 6000-7500€. Bei 400 Spielen gehen wir stark in Richtung fünfstellig. Das wäre bei einer regulären Versteuerung richtig heftig.

    Das war auf die Jury bezogen. Ich liege weit darunter :D

    MetalPirate Deswegen gibt es ja vermutlich Auswahlkriterien. Es gibt ja auch Journalisten, die mit "Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht" ihr Geld verdienen und die sitzen auch nicht in der Jury.


    Was ich mich in der Tat frage, ist, wo die Jurymitglieder*innen ihre Spielegruppen herbekommen, die ihre Zeit ja auch opfern, um jede Woche potentiell schlechte Spiele zu testen. Das geht ja auch von deren Lebenszeit ab, die - wie wir alle wissen - als Erwachsene sehr knapp bemessen ist. Sprich: Sie spielen dafür andere Sachen weniger...

    MetalPirate hat insofern recht, als dass man natürlich in einem gewissen Maße von Rezensionsexemplaren abhängig ist - denn auch ich habe nur ein begrenztes Budget - und ich kaufe auch so immer noch mehr als genug ;) Bei den ernst zu nehmenden Kanälen sollte man davon ausgehen, dass sie allerdings ihre Meinung schon recht ungeföhnt sagen. Warum das allerdings eher selten passiert, habe ich ja schon mehrfach dargestellt: Man fragt halt bei den Spielen nach Rezensionsexemplaren, von denen man eh ausgeht, dass man sie mag (denn ich möchte mich in meiner Freizeit gern mit schönen Dingen auseinander setzen). Ist doch mal ein Spiel dabei, das ich nicht mag, kommt das eher in einem Plausch-Format vor und nicht als separates Video, denn auch hier stimmt die Annahme: Der Videoschnitt und das Drumherum verschlingt sehr viel Zeit, während Jury-Mitglieder sich maximal auf das Tür-öffnen konzentrieren müssen, wenn mehrfach am Tag ein Paketbote kommt :D


    Sepiroth Die Frage war eigentlich eher eine rhetorische: Müssten sie die Rezensionsexemplare versteuern, würde das ja keiner mehr machen, denn wenn ich Spiele im Wert von (ich sag einfach mal) 2000€ geschickt bekäme, die ich noch versteuern müsste für eine Tätigkeit, die mir nicht mal was bringt UND 2/3 der Spiele sind auch noch schrottig und nehmen mir daheim nur Platz und Lebensqualität weg, dann findet sich für den Job nun wirklich keiner mehr. Aber das ist halt nur ne Annahme.

    Ich würde schon davon ausgehen, dass die SdJ-Jury wesentlich mehr Spiele zu sehen bekommt als die Youtuber-Fraktion. Allein schon aufgrund ihrer besonderen Stellung, größeren Unabhängigkeit (incl. stärkerer Bindung an journalistische Standards) und oft auch intensiverer Beschäftigung mit den Spielen (anstatt in erster Linie das zu machen, was Klicks bringt). Für mich ist eine Expertenjury einer Internet-Massenmeinung mit viel gegenseitigem Kopieren im Prinzip überlegen. Voraussetzung bei sowas ist natürlich, dass es echte und nicht nur selbsternannte Experten sind.

    Letzten Endes ist der Test-Prozess ja irgendwie undurchsichtig. Man weiß ja letzten Endes gar nicht, welche Spiele überhaupt wie oft gespielt wurden oder ob einige Spiele von einigen Juroren dann gar nicht mehr gespielt werden, wenn einer der Mit-Juroren sagt "boah war das ein ätzendes Spiel" - was ich mir bei der Masse sehr gut vorstellen könnte. Aber vielleicht auch nicht.

    Ohne mich jetzt mit der Jury eingehend beschäftigt zu haben: Wie sieht es denn mit deren Spielegeschmäckern aus? Wenn man mich und PowerPlant und Chris von Victoria Parta und Huutini zu den Juroren machte, käme vermutlich ein 3.8 heavy-weight-rating-Spiel raus als "Kenner"-Spiel :D

    Viele hier im Forum und auf verschiedenen Kanälen spielen nicht weniger intensiv als die Jury...

    Aber mit Sicherheit weniger divers. Wenn ich das richtig verstehe, bekommt jeder Juror jedes Spiel, das SdJ werden soll, ja vom Verlag zugeschickt. Das werden in einem Jahrgang schon WIRKLICH viele Spiele sein - und Respekt, welche Spielegruppen sich da teilweise durch die weniger-als-mittelmäßigen Spiele quälen, die es dann am Ende nicht werden. Der tausendste Klon eines bekannten Spiels, diesmal aber "mit a twist" oder so. Was mich übrigens etwas zu der Frage führt, wie die Juroren die Rezensionsexemplare steuerlich absetzen... die Frage geistert ja immer wieder in Content-Creator-Kreisen herum. WENN das einer weiß, dann ja wohl die, bei der Menge, die sie da geschickt bekommen...

    Was mir aufgefallen war: Ist es so, dass man es nur mit einem Spotify-Account spielen kann?

    Das wurde z.B. auch in den oben schon verlinkten Video von BetterBoardGames diskutiert. Ich sehe das nicht ganz so schwarz wie du und für viele Leute wird das absolut keine Hürde sein, da sie eh schon Spotify nutzen. Aber die Diskussion, ob man das Spiel des Jahres an ein Spiel vergeben möchte, bei dem man zwingend einen (zumindest kostenlosen) Account bei einem solchen Service anlegen muss, wird bei der Jury mit Sicherheit stattfinden. Das denke ich auch.

    Es ist halt auch einfach kein Familienspiel. Ich würde mal einfach behaupten, die wenigsten Menschen unter 25 können das Spiel sinnvoll spielen, wenn sie nicht intensiv musikbegeistert sind - Menschen Mitte 40 haben da z.B. biografisch deutlich weniger Probleme. Mit meinen Kindern allerdings könnte ich das knicken. Insofern wäre das für SdJ auch eher raus meiner Meinung nach.

    Seit die Exit Spiele und MicroMacro SdJ wurden scheint es ja nicht mehr zwingend nötig zu sein auch nur die geringste Ähnlichkeit zu einem Brettspiel zu haben. Da sehe ich bei Hitster eher ein klassisches Brettspiel als bei Zahlenrätseln in einer Brettspielschachtel oder Wimmelbildern in einen Brettspielschachtel.

    Mit dem Unterschied, dass bei Exit und selbst bei MicroMacro durch das narrative Element was Innovatives, Neues mit an Bord war. Das ist bei Hitster (so unterhaltsam ich es fand) nun so gar nicht der Fall, das ist einfach Anno Domini mit Musik. Auch ist Hitster für mich mehr App als analoges Spiel, man könnte das Ganze sehr gut als reine App konstruieren. Aber vielleicht ist das ja auch das Jahr, wo die Jury diese Verbindung von App und Spiel feiern möchte.

    Es ist letzten Endes genauso sehr Spiel wie "Spiel des Wissens". Man beantwortet Fragen (hier immer dieselbe: Von wann ist das Lied?) und gewinnt, wenn man am schnellsten am meisten weiß.

    Ich bin ja bei sowas immer raus - gute Kennerspiele hab ich dieses Jahr nur Terra Nova gesehen. Atiwa war schon ok, aber jetzt auch nicht besonders innovativ oder BESONDERS gut.


    Hitster wiederum hat einen App-Zwang. Ich hab bisher nur von Problemen gehört, wenn Leute es mit dem kostenlosen Spotify spielen wollten. Ohne das wäre es sicherlich noch mal deutlich besser - es ist halt kein richtiges Familienspiel, aber jede*r, der/die das Spiel bisher mit mir gespielt hat, wollte direkt noch ne Runde. Auch Nichtspieler*innen.