Beiträge von Thygra im Thema „Spiel des Jahres / Kennerspiel des Jahres Orakel 2023“

    2. ich nicht verstehe warum man ein solches Meme gepostet werden sollte, wenn man einfach nur ausdrücken will, dass man morgens um 6 noch müde ist (Ich meine, was hat das mit diesem Thread zu tun?).

    Dass der Sinn des Memes "Und täglich grüßt das Murmeltier" ist, habe ich doch überhaupt nicht bestritten!? Die Grundaussage meines Beitrags ist das Meme "Und täglich grüßt das Murmeltier". Dieses Meme ist aus meiner Sicht die passende Reaktion auf obigen Beitrag, der nach 2 Monaten Funktstille eine Diskussion aufwärmt, ohne etwas Neues beizutragen. Das "Gähn" war nur eine Ergänzung, wie ich es vorhin erklärt habe.

    Es steht dir natürlich weiterhin frei, mir nicht zu glauben, aber dann kann ich dir leider auch nicht mehr helfen.

    Ich werde mir jetzt lieber das Bild in meiner Signatur noch ein paar Mal anschauen, mich besinnen und dann aus diesem Thread zurückziehen. Es wurde eh schon alles gesagt. Sorry, dass ich hier für so viele Emotionen gesorgt habe.

    Ich finde es amüsant, was hier alles in ein "Gähn" interpretiert wird. Für mich ist "Gähn" einfach meine typische Reaktion, wenn ich aufwache (wie nach dem zweimonatigen Schlaf dieses Threads) - und erst recht, wenn der Wecker morgens um 6:00 Uhr klingelt wie auf dem Meme. Mehr steckte eigentlich nicht dahinter.

    Ich kann mich nicht daran erinnern, Scythe s Meinung hier schon mal gelesen zu haben

    Oha ... Es gab bisher von Scythe 29 Beiträge in diesem Thread, und die allermeisten davon drehten sich um die Einordnung von Challengers zum Kennerspiel. Wenn du dich daran nicht erinnern kannst, oha ...

    Die Diskussion war seit 2 Monaten tot. Und dann wärmt er sie wieder auf mit dem einzigen "Argument", dass ein Youtuber seiner Meinung ist. Sorry, aber das ist für mich ganz klar dieses Meme hier:

    :murmeltier:

    Waltersche Dein Einwand ist ja prinzipiell berechtigt, genau deshalb gibt es diese Regelung, damit nominierte Spiele eben nicht jahrelang mit dem Pöppel darauf weiter auf den Markt fließen und der Verbraucher den Überblick verliert. (Wobei man natürlich nicht ausschließen kann, dass ältere Exemplare trotzdem noch im Handel vorrätig sind, aber das dürfte von der Menge her vernachlässigbar sein.

    Die genannten Spiele waren vor Einführung des Kennerspielpreises Preisträger. Das diese dann einem Nicht- oder Wenigspieler Probleme bereiteten ist nicht unwahrscheinlich.

    Äh, ja, genau darum ging es doch auch ... :lachwein:

    Deshalb auch die Frage nach weiteren Beispielen, vor allem aus der Zeit ab 2011. Wenn alle komplexeren Preisträger dem Preis mehr geschadet als genutzt haben, dürfte das ja möglich sein. Ich warte weiter gespannt.

    Es gibt keine Beispiele ab 2011, weil seit 2011 alle komplexeren Spiele in die Kategorie Kennerspiel kamen ... :rolleyes:

    Deine Beiträge erwecken bei mir den Eindruck, dass Du mich entweder persönlich ablehnst oder keinerlei andere Argumente akzeptieren willst, die nicht mit Deinen übereinstimmen.

    Da ich dich nicht kenne, habe ich auch nichts gegen dich persönlich.

    Sachliche Argumente habe ich von dir aber noch keine gelesen, sondern nur Meinungen und Vermutungen.

    Und was die Nähe zur Jury angeht erweckst Du jedenfalls bei mir den Eindruck, dass Du viel besser als andere weist, wie die Jury arbeitet und was sie sich alles tolles denkt.

    Das könnte daran liegen, dass ich mich im Laufe der letzten 15 Jahre immer wieder mal mit Jury-Mitgliedern persönlich unterhalten habe. So wie viele andere Menschen auch mit der Jury sprechen anstatt über sie. ;)

    Das spricht dann allerdings eher für schlecht formulierte Kartentexte als für ein komplexes Spiel, oder?

    Nein.

    Ich verstehe ja, dass Du als Verlagsmitarbeiter die Jury nicht vergraulen darfst und immer alles ganz klasse findest.

    Das ist völliger Unsinn. Und dass andere User genauso argumentieren wie ich, übersiehst du dabei auch.

    Eine solche Aussage von dir passt aber in das Bild, das du hier abgibst. Auf konkrete Argumente gehst du ja sowieso nicht ein. Also gehst du jetzt zu ad hominem über. Kann ich auch. Bringt aber am Ende niemandem was.

    Ich habe extra die Quelle angegeben, lies es nach.

    Scherzkeks. Du hast als Quelle die Ausgabe einer Zeitschrift von 1995 genannt. Die habe ich natürlich in meinem umfassenden Privatarchiv jederzeit griffbereit ... :rolleyes:

    Falls Du dann noch der Meinung bist Synes Ernst hat damals nur die Autoren und Verlage gemeint; - dann ist das eben deine persönliche Meinung.

    Eigentlich habe ich hier nur deine persönliche Meinung wiederholt, wie krakos ja bereits erklärt hat.

    Synes Ernst (damaliger Vorsitzender der Jury) forderte am 27. Mai 1995 beim Autorentreffen in Göttingen in seiner Rede die Verlage und Autoren auf, das sie den Spielern ruhig anspruchsvollere Produkte zumuten sollen. Und weiter: Manchen Autoren attestierte Synes Ernst "geradezu Angst, uns Spielerinnen und Spieler herauszufordern. Und der zentrale Kernsatz von Synes Ernst: "ich wünsche mir von Ihnen allen mehr Mut, uns Spielerinnen und Spielern etwas zuzumuten."

    Anschließend gab er die Nomierungsliste 1995 bekannt.

    Nach recht einfachen KdJ (aber aus meiner Sicht auch trotzdem guten Spielen) müsste sich eine Jury dies dann aber erstmal trauen und den Mut beweisen, den Synes Ernst schon 1995 von seinen Kollegen forderte.

    Du wirfst jetzt hier aber ein paar Dinge durcheinander. Du schreibst doch selbst, dass Ernst mehr Mut von den Autoren und Verlagen forderte, nicht dass er mehr Mut von seinen Jury-Kollegen forderte!?

    Unabhängig davon haben ihm El Grande, Tikal und Torres in den Folgejahren eben nicht Recht gegeben.

    Rein prinzipiell sollten aus meiner Sicht SdJ und KdJ nicht auf Dauer in derselben Liga spielen.

    Da sind wir uns vermutlich alle einig. Das ist aber auch gar nicht der Fall und es gibt auch bisher keinen Grund, diese Entwicklung zu befürchten. Es gibt keinen Trend in eine solche Richtung. Ein oder zwei Jahre in Folge ergeben noch keinen Trend.

    Das kann man einmal, zweimal und vielleicht auch dreimal so machen. Aber dann ist es auch mal an der Zeit an die obere Grenze des "Grauen Pööpels" zu gehen oder auch etwas darüber.

    Weshalb genau ist es dann an der Zeit?

    Manchmal muss man sich was trauen. Und wo wären wir, wenn die Jury mit Synes Ernst an der Spitze 1994 nicht "Die Siedler von Catan" prämiert hätte?

    Diesen Teil verstehe ich nicht. Catan war damals das eindeutig herausragende Spiel des Jahres, also wurde es prämiert. Da musste sich niemand "was trauen".

    Immer wenn die Jury sich wirklich was getraut hat im Sinne von "an die obere Grenze gehen" (z. B. Tikal, Torres, Dominion), hat das dem Preis mehr geschadet als geholfen, weil es viele Käufer frustriert hat.

    ein Spiel dass sich im absolut untersten Kennerbereich aufhält und nicht absolut herausragend ist, ist sinnvoller für Kenner die Feuer am Hobby gefangen haben und tiefer einsteigen wollen?

    Oh ja, selbstverständlich ist das sinnvoller.

    Es nimmt einem anderen Kennerspiel einen Platz weg

    JEDES nominierte Spiel nimmt einem anderen Spiel einen Platz weg, weil es nur 3 Plätze für die Nominierung gibt. Insofern ist das ein unsinniges Totschlagargument.

    Wem tut man damit weh? Den Verlagen?

    Wenn du ein herausragendes Spiel des Jahrgangs nur deshalb nicht nominierst, weil es sich im Grenzbereich zwischen Rot und Grau befindet, tust du damit den Autoren des Spiels weh, den Illustratoren, den Verlagsmitarbeiten, ggf. auch Vertriebsmitarbeitern (falls Vertrieb nicht vom Verlag vorgenommen wird), vor allem aber all den vielen potenziellen Spielern da draußen, bei denen dieses herausragende Spiel nicht im Fokus landet, weil es nicht nominiert wird.

    Arche Nova ist eines der unumstrittensten Spiele, landet aber wegen seiner Einstufung nicht auf der Nominiertenliste sondern Empfehlungsliste, das ist doch kein Unsinn? Dann kann man auch ein Spiel dass zu Nah an rot ist auf eine andere Liste setzen.

    Das ist doch was anderes. Arche Nova ist zu anspruchsvoll für die Zielgruppe und deshalb nicht nominiert worden; es wäre kein sinnvoller Preisträger gewesen.

    Auserdem bestätigen Ausnahmen bekanntlich die Regel und man braucht nicht päpstlicher als der Papst zu sein. Sollte ein Spiel dass sich im Grenzbereich befindet tatsächlich überragend sein dann kann es ja trotzdem nominiert werden oder es landet eben auf einer Nominierungsliste

    Noch mal: Es werden ausnahmslos nur Spiele nominiert, die dann bei der finalen Wahl auch gewinnen können. Es wird kein Spiel nominiert, von dem zum Zeitpunkt der Nominierung schon feststeht, dass es den Titel nicht gewinnen kann. (Das würde dem Sinn einer Nominierung auch widersprechen.)

    Aber wie oft kommt das bei Grenzgängern wirklich vor dass sie unumstritten sind?

    Was ist denn für eine merkwürdige Frage? Ob ein Spiel unumstritten herausragend ist, hat doch nullkommanull damit zu tun ob es klar Rot oder klar Grau oder im Grenzbereich dazwischen liegt!?

    Es kann mir niemand erzählen dass sich aus dem großen Pool Kennerspiele nicht genug Qualitätsspiele finden lassen die eben keine Grenzgänger sind.

    Aber weshalb soll man denn ein Spiel nominieren, das man nur auf Platz 4 setzen würde, nur weil Platz 1 in einem Grenzbereich liegt? Das ist und bleibt Unsinn.

    Das Zitat ist also ziemlich aus dem Kontext.

    So wie dein Zitat von meinem Satz aus dem Kontext gerissen ist, da mein Satz nur eine Abwandlung eines Satzes von dir war ... ;)

    Ist ein Kennerspiel aber zu Nah an rot oder zu Nah am Expertenspiel -bewegt es sich also im Randbereich-, dann verwässert das Profil KdsJ.

    Das könnte man vermeiden indem man bei der Nominierung stärker Wert darauf legt ob sich ein Spiel eben in solch einem Randbereich bewegt.

    Denk das aber bitte mal weiter: Damit forderst du indirekt, dass ein Spiel im Grenzbereich zwischen Rot und Grau - und sei es auch noch so überragend in seinem Jahrgang - niemals einen der beiden Preise gewinnen dürfte, weil es dann sehr wahrscheinlich zu nah am anderen Titelträger liegen würde!

    Sorry, aber das kann es doch nicht sein. Es wäre eine ganz fatale Entscheidung, wenn die Profilschärfe zwischen den beiden Preisen wichtiger wäre als die Qualität der prämierten Spiele. Ich bin sehr froh, dass die Jury einen solchen Unsinn nicht macht.

    ich sprach bewusst von Preis, sprich Gewinner. Klar wurden sie nominiert, haben aber nicht gewonnen.

    Weil man meint die Zielgruppe des Preises nicht frustrieren zu wollen? Und dann bin ich wieder bei meiner These.

    Wir drehen uns im Kreis. Hast du die letzten Beiträge des Threads nicht gelesen? Auch du gehst hier sehr offensichtlich davon aus, dass die Jurymitglieder sich bei der Entscheidung, welcher der drei Nominierten gewinnen soll, noch mal Gedanken über die Komplexität der drei Nominierten macht. Das machen sie aber nicht.

    Gedanken über die Komplexität macht sich die Jury VOR der Nominierung, wenn es darum, ob ein Spiel in die Kategorie Rot oder Grau gehört sowie ob es für den grauen Titel zu anspruchsvoll ist und deshalb nur für die Empfehlungsliste in Frage kommt. Danach ist dieses Thema durch. Jeder der drei nominierten Titel kann den Preis gewinnen, sonst wäre er nicht nominiert worden. Das heißt, allein aus der Nominierung eines Titels folgt bereits, dass dieser Titel nicht zu komplex für den Gewinn des Titels ist, denn sonst wäre er eben nicht nominiert, sondern nur empfohlen worden.

    Das Beispiel The Crew hatten wir ja schon: Wer keine Stichspiele kennt, für den ist Crew (oder auch Der Fuchs im Wald etc.) mit einer erheblichen Lernkurve verbunden, über die der erfahrene Stichspieler nur lächelt, während der gleiche Spieler beim ersten Worker-Placement-Spiel seines Lebens dann Blut und Wasser schwitzt (so ähnlich war das damals, als Caylus auf den Markt kam und sehr, sehr viele Spieler völlig überfordert hat).

    Oh ja! Ich kenne jemanden, den ich seit ca. 20 Jahren 2-3 Mal pro Jahr bei einem Spieletreff sehe. Der Mann ist sehr erfahren, spielt Strategiekracher auf Expertenniveau und gewinnt diese auch regelmäßig, ist also durchaus ein erfahrener Vielspieler. Nur mit Stichspielen hatte er sich nie näher beschäftigt, weil ihm die nie gefallen hatten. The Crew mag er aber und spielt das sehr gerne mit, aber er tut sich immer wieder schwer, taktische Entscheidungen zu erkennen, die für erfahrene Stichspieler total banal sind, einfach weil ihm dazu der Erfahrungshorizont fehlt.

    Würde der Ansatz "niemanden überfordern zu wollen" und "möglichst viele Menschen zu erreichen" dann nicht automatisch bei sinkendem gesellschaftlichem Bildungsniveau sinkende Anforderungen mit sich bringen?

    Es geht doch aber nicht darum, niemanden überfordern zu wollen. Es darum, die Zielgruppe des Preises nicht überfordern zu wollen, damit sie nicht frustriert wieder abwandert.

    Sind ein Iki oder Planet unkown tatsächlich schon zu anstrengend für diesen Preis?

    Nein, natürlich nicht, deshalb waren sie doch auch nominiert!

    Warum stehen Expertenspiele auf der Nominiertenliste des Kennerspiels?

    Ist das so? Welches denn?

    Kaufe ich mir Challengers mit grauem Pöppel und danach ganz unbedarft und in gutem Gewissen Wasserkraft, weil es auf der Liste für grau stand? Ich könnte sehr überrascht werden.

    Es ist extrem unwahrscheinlich, dass jemand nach Challengers als nächstes Wasserkraft kauft. Viel wahrscheinlicher ist, dass jemand sich als nächstes entweder einen nominierten Titel des Jahrgangs anschaut oder ein Kennerspiel des Jahres aus den Vorjahren.

    Zum einen bezweifle ich stark, dass Oma Erna und Onkel Peter wissen, was sie machen sollen, wenn man ihnen "Dorfromantik" samt Regel vorsetzt, geschweige denn, dass sie es sinnvoll spielen können. Mein Tip wäre eher, dass sie das Konzept nicht verstehen und sich fragen, was sie mit den vielen Boxen und Blättern, wo man irgendwas ankreuzen kann, anfangen sollen.

    Diese Aussage ist ziemlich ignorant gegenüber den zahlreichen Tests, die alle Jurymitglieder bereits mit Oma Erna und Onkel Peter gemacht haben. Du tippst etwas in der Theorie, was du selbst offenbar nicht ausprobiert hast, aber was von den Jurymitgliedern bereits zigmal in der Praxis ausprobiert wurde. Oder anders formuliert, du hältst deine theoretische Einschätzung für zutreffender als sämtliche praktischen Erfahrungen, die dazu im Widerspruch stehen.

    Wie kann man nur so verbohrt sein?

    Vielleicht kann die Jury diese Rubrik abschaffen und stattdessen innovative Elemente im Design auszeichnen.

    Das wäre doch aber nun wirklich kein Preis für die Zielgruppe des Vereins. Der normale Mensch da draußen, der nur ab und zu mal ein Spiel spielt, interessiert sich doch nicht dafür, ob ein Titel innovative Design-Elemente enthält!? (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.)

    Manche Menschen hier scheinen zu glauben, die Diskussionen innerhalb der Jury laufen ungefähr so: "In den letzten beiden Jahren haben wir Spiele zum Kennerspiel gekürt, die bei BGG nur Werte von 1,8 und 2,2 hatten. Wir sollten deshalb dieses Jahr mal wieder ein Spiel wählen mit einem Wert zwischen 2,5 und 3,0."

    Ich persönlich glaube, so läuft es auf gar keinen Fall, sondern eher so: "Ich habe hier Titel X, der in meinen Runden sehr viel Spaß gemacht hat und der aus Grund A und Grund B aus meiner Sicht in die Kennerspiel-Kategorie gehört."

    Ähnlich ist es vermutlich mit den Gedanken am Tag der Abstimmung. Diese sehen eher nicht so aus: "Von den 3 Nominierten wähle ich Titel Y, weil mal wieder ein komplexeres Spiel den Titel gewinnen sollte.", sondern eher so: "Aufgrund des hohen Spielspaßes in meinen Runden sowie des ungewöhnlichen und neuen Spielprinzips wähle ich von den 3 Nominierten heute Titel Y."

    Nur so ein Gedankenspiel meinerseits, natürlich absolut spekulativ. ^^

    In der Community spaltet es ganz offenbar ziemlich und mir stellt sich die Frage, wie die Spielbarkeit mit einer anderen Besetzung als exakt 6 oder 8 ist.

    Wunderbar. Mit 7 Personen nicht anders als mit 6 oder 8. Eine Runde gegen den Dummy stört überhaupt nicht. Mit 4 oder 5 Personen ebenfalls wunderbar. Und Bekannte haben mir berichtet, dass sie es sehr gerne zu zweit spielen. (Da fehlt mir noch die eigene Erfahrung. Ich war überrascht, habe aber großes Vertrauen in diese Bekannten.)

    Wenn einige der Meinung sind, "Challengers" sei ein komplexes Strategiespiel statt einer, spaßigen, aber vom spielerischen her doch weitgehend banalen Glücksorgie, dann nehme ich das zur Kenntnis und wundere mich über diese Einschätzung.

    Bisher hat hier niemand behauptet, dass Challengers ein komplexes Strategiespiel sei. Aber du scheinst dir ja lieber solche abstrusen Dinge auszudenken als auf sachliche Argumente einzugehen.

    DOCH, allerdings. Denn genauso funktionieren Umfragen mit Bewertungsskalen. Es wird eine einfache Frage gestellt und die Bewerter nennen einen Wert von x bis y. Die Frage bei BGG lautet: "wie komplex bewerten Sie das Spiel Z?" Da kannst Du noch so oft auf den Boden stampfen. Dass der Wert nicht objektiv einen Messwert darstellt, wurde ja schon mehrfach festgestellt.

    Dass ich im Kontext gemeint habe, vergleichbar im Sinne dessen, ob es für den roten Pöppel geeignet ist oder nicht, sollte doch hoffentlich klar gewesen sein!? Dazu müssen viele Aspekte beachtet werden, nicht nur ein Wert, um nichts anderes ging es in meinem Beispiel.

    Der Wert macht aber die Spiele untereinander vergleichbar.

    Nein, nein und nochmals nein!

    Der Wert VERSUCHT, die Spiele vergleichbar zu machen, aber das kann ein Wert alleine nicht! Es ist eine einzige Zahl, die versucht, viele unterschiedliche Komponenten in eine Vergleichbarkeit zu zwängen, die es aber nicht gibt. Man kann zwei unterschiedliche Spiele nicht nur mit diesem einen Wert vergleichen, dazu gehört viel mehr als eine Zahl. Das sollte auch dir klar sein.

    Ich versuche mal, das etwas abstrahiert zu erklären. Nehmen wir der Einfachheit halber mal an, ein Spiel besteht aus 10 unterschiedlichen relevanten Teilbereichen. (Bei Cascadia z. B. das Anlegen der Landschaftsplättchen, die Lachswertung oder die Zapfenregel etc., bei Challengers z. B. die Auswahl von 1 oder 2 neuen Karten zwischen zwei Runden, das Aussortieren von Karten aus dem Deck, die Dummyregel etc.) Und nun gibst du jedem dieser 10 Teilbereiche eine Komplexitätsnote bzw. ein Schwierigkeitslevel.

    Beispiel A: Beim Spiel A würdest du jedem der 10 Teilbereiche die Komplexität 2,0 geben. Daraus ergibt sich dann am Ende auch eine Durchschnittsnote von 2,0.

    Beispiel B: Beim Spiel B würdest du 5 Teilbereichen die 1,0 geben und 5 Teilbereichen die 3,0. Im Durchschnitt ergibt sich daraus ebenfalls eine 2,0.

    Nach deiner Meinung sind nun beide Spiele gleich komplex. Das stimmt aber nur für den Durchschnitt, nicht jedoch für die Einzelkomponenten. Menschen, die Teilbereiche bis zum Komplexitätsgrad von 2,0 gut erfassen können, aber ab 2,5 Schwierigkeiten bekommen, können Spiel A ohne Probleme spielen, denn darin finden sie kein Element vor, das sie überfordert. Für Spiel B gilt das aber nicht, darin finden diese Menschen gleich 5 Teilbereiche vor, die für sie eine hohe Hürde darstellen und zu Unverständnis und Frust führen können. Und diese Hürden sind eben ein Problem. Ein Element mit 1,0 kann nicht kompensieren, dass die Hürde eines Elements mit 3,0 zu hoch ist. Und deshalb ist der Durchschnittswert nicht geeignet, diese Spiele zu vergleichen.

    Ein einzelner Wert kann niemals ausreichen, um zwei Spiele vergleichbar zu machen.

    Das dürfte allerdings auch auf alle Mitglieder der SdJ-Jury zutreffen. Somit wird hier in beiden Fällen aus einer vermeintlich verzerrten Perspektive für die eigentliche Zielgruppe geurteilt.

    Das ist nun wirklich Unsinn. Die SDJ-Jury spielt ja nicht nur unter sich ... :rolleyes:

    Noch mag das so sein und das ist gut so. Ich habe nur die starke Befürchtung, dass sich das eben ändert und das ein weiterer Schritt dahin ist. Aber das habe ich bestimmt schon 3x geschrieben....

    Sorry, wenn ich diesen Punkt einfach nicht nachvollziehen kann, da ich keinerlei Anzeichen dafür sehe. Das Niveau der prämierten Spiele war über die Jahrzehnte hinweg schon immer ein Auf und Ab. Man erinnere sich zum Beispiel an den Aufschrei nach Villa Paletti (BGG Weight 1,16), wo dieselbe Befürchtung beschrien wurde. Und ein Jahr später gewann Alhambra, welches heute bei BGG mit 2,10 gewichtet wird.

    Ich finde das eigentlich ganz einfach: Mal wird ein sehr leichtes Spiel wie Just One prämiert, dann wieder ein im Vergleich zu Just One etwas komplexeres wie Cascada. Aber nie sehe ich in einem Titel irgendeinen Trend. Der einzige Trend ist für mich die Abwechslung. ;)

    Das bestätigt aber grundsätzlich, dass "Challengers" jedenfalls stark an der Untergrenze für ein "Kennerspiel" kratzt.

    Das hat auch meines Wissens hier bisher niemand bestritten.

    Wieso nicht? Letztes Jahr wurde Cascadia Spiel des Jahres (Weight: 1,83), das ist von "Challengers" hinsichtlich der Komplexität nach BGG-Einschätzung kaum zu unterscheiden.

    Das BGG-Weight ist ein interessanter Faktor, der aber nicht dazu geeignet ist, als alleiniges Mittel zur Beurteilung der Kategorie Rot oder Grau verwendet zu werden, weil der Wert viele unterschiedliche Vorgänge innerhalb eines Spiels zusammenfasst. Zudem wird dieser Wert überwiegend von Menschen gebildet, die nicht zur Zielgruppe des Preises gehören. Man sollte sich deshalb nicht zu sehr an diesem Wert aufhängen.

    Meine Befürchtung ist ja eben, dass diese Vielfalt flöten geht, weil dann schnell auch ein Cascadia als zu komplex angesehen wird.

    Aber es ist doch gerade ein Zeichen für Vielfalt, wenn die prämierten Spiele unterschiedlich hoch komplex sind!?

    Gegenprobe: Hättest Du es kritisiert, wenn die Jury "Dorfromantik" als "Kennerspiel" und "Challengers" als "Spiel des Jahres" nominiert und ausgezeichnet hätte?

    Selbstverständlich hätte ich das kritisiert. Aber die Frage stellt sich halt nicht, weil es niemals dazu gekommen wäre.

    Challengers hätte genauso gut als "Spiel des Jahres" ausgezeichnet werden können, es ist nicht oder nur minimal komplexer und hat keine größere Einstiegshürde als Dorfromantik, aus meiner Sicht sogar eher eine geringere.

    Liest du diesen Thread eigentlich auch mal oder schreibst du nur? Es wurde doch schon mehrmals erklärt, dass die Jury den Fokus von der Einstiegshürde mehr in Richtung Spielkomplexität verschoben hat.

    Ich hätte Challengers auch nicht in rot ausgezeichnet. Ich sehe mit der Auszeichnung in grau und der "Vereinfachung" bei rot mittlerweile nur keine Verbesserung mehr für unser Hobby.

    Diese Auszeichnungen sind auch nicht "für unser Hobby" gedacht, sondern für Menschen, die unser Hobby (noch) nicht teilen. Scheint aber schwer zu verstehen zu sein.

    Dann wird Jahr für Jahr eine Art Pictures, Just One oder Hitster ausgezeichnet, einfach weil alles andere "zu komplex" ist.

    Hitster wurde nicht ausgezeichnet. Und Cascadia und Dorfromantik sind deutlich komplexer als Just One und Pictures.

    Gerade diese Mischung unterschiedlicher Spiele als Preisträger ist im Übrigen sehr sinnvoll, denn wer sich jedes Jahr das Spiel des Jahres kauft, erhält auf diese Weise eine bunte Mischung an unterschiedlichen Arten von Spielen.

    Ich sehe auch einfach durch die Millionen verkauften MicroMacro oder Exits nicht in dem Maße neue Brettspielende dazukommen.

    Und weil du das nicht siehst, geschieht es nicht?

    Mich nervt es einerseits, dass irgendwelche Leute dann denken, dass sie jetzt Ahnung von Brettspielen hätten weil sie ja das neuste ,Kennerspiel‘ haben (...)

    Das klingt so, als wäre es dir wichtig, elitär zu sein und derjenige sein zu wollen, der mehr "Ahnung" von Brettspielen hat. Ich hoffe, dem ist nicht so ...

    Das beruht auf Erfahrungen aus der Studentenzeit. Meine aktive Gruppe konnte ich mit Spielen wie Spirit Island oder Robinson Crusoe fesseln, aber nicht mit den empfohlenen Spielen der Jury. Aber jeder hat natürlich andere Erfahrungen.

    Du kannst doch nicht von Studenten auf die ganze Gesellschaft schließen. :rolleyes:

    Ich meine, dass die Kritik an der Jury gerade im Hinblick auf das Kennerspiel dieses Jahr besonders berechtigt ist. Da geht es nicht mal um das konkret ausgezeichnete Spiel, sondern darum, dass zwischen Spiel des Jahres und Kennerspiel überhaupt kein Unterschied mehr auszumachen ist was Komplexität und Einstiegshürde angeht.

    Wir drehen uns im Kreis. Das hatten wir doch vor ein paar Wochen schon mal. Nur weil du keinen Unterschied siehst, heißt das eben nicht, dass man keinen Unterschied ausmachen kann.

    Eine Menge Menschen haben doch in den vorherigen Tipps das Gegenteil bewiesen. Schau dir nur mal diesen Thread hier an. Dorfromantik erhielt noch vor den Nomierungen die meisten Tipps bei Rot, Challengers erhielt die meisten Tipps bei Grau.

    Auch die Spieleredakteur:innen machen jedes Jahr ein Tippspiel. Dort wurde Dorfromantik 42x für Rot und 1x für Grau getippt. Und Challengers wurde 41x für Grau und 5x für Rot getippt.

    Du siehst also, andere Menschen sind sehr wohl in der Lage, hier deutliche Unterschiede auszumachen.

    Kaum jemand ist noch in der Lage verlässlich vorherzusagen, was die Jury als Spiel und was als Kennerspiel einsortiert.

    Unsinn, siehe oben.

    Natürlich gibt es immer Spiele im Grenzbereich, bei denen es nicht eindeutig ist. Das haben wir aber vor ein paar Wochen auch schon alles diskutiert. Dies liegt in der Natur der Sache und kann gar nicht anders sein, weil unmöglich ist, klare Regeln für die Grenze zwischen Rot und Grau zu definieren. Und es wäre ja auch unsinnig, ein herausragendes Spiel nur deshalb gar nicht zu prämieren, weil es genau im Grenzbereich von Rot und Grau liegt.

    Es richtig anzumerken, dass nur das "heute" zählt, dennoch sollte es das Recht jedes Interessierten sein, seiner Meinung, ob er die eingeschlagene Entwicklung für richtig hält, Ausdruck zu verleihen.

    Selbstverständlich! Absolute Zustimmung!

    Es ist allerdings auf die Dauer ermüdend, genau dieselben Dinge von genau denselben Personen jedes Jahr immer wieder neu zu lesen ...

    Ich habe jedes Jahr wieder die Hoffnung, dass sich dieser Preis (in meiner persönlichen Einschätzung) zum Besseren wendet.)

    Und deshalb bist du jedes Jahr immer wieder enttäuscht und äußerst hier im Forum immer wieder dieselben Dinge wie in den Vorjahren ...

    Vielleicht solltest du einfach mal aufhören zu hoffen, damit du nicht mehr enttäuscht wirst? ;)

    Wie gesagt gibt es auch bei den roten Spielen genügend Beispiele, bei denen die erste Partie so ausgehen kann. Etwa weil ich in der ersten Runde bei Azul plötzlich 5 Fliesen nehmen muss, die ich gar nicht mehr einbauen kann und richtig Minuspunkte kassiere.

    Das ist doch aber ein Argument dafür, den Anspruch für das SdJ noch ein wenig zu senken und die Grenze zum Kennerspiel damit ebenfalls etwas nach unten zu verschieben, wie die Jury es in den letzten Jahren getan hat. Insofern müsstest du es doch eigentlich gut finden, dass so ein Problem mit Challengers nicht erneut auftreten kann, weil es nicht SdJ wurde!?

    Ne das sehe ich anders. Es ist schwerer zu erklären, als zu spielen. Die Hürde es gut und richtig erfolgreich zu spielen mag etwas höher sein, aber das ist dann eine Meta-Frage. Denn wenn alle es nicht perfekt zielorientiert spielen können, ist es bei allen die gleiche Voraussetzung. Besser spielen werde ich mit steigender Partienanzahl bei den meisten Spielen.

    Es geht nicht darum, ob man mit steigender Partienanzahl besser wird. Es geht darum, dass die erste Partie aufgrund von Nicht-Verständnis, wie man sein Deck bauen sollte, und damit verbundenem Frust dermaßen in die Hose geht, dass gar keine weiteren Partien folgen werden, in denen man besser werden könnte. Hätte das Ding den roten Pöppel gewonnen, dann hätte das zu sehr vielen Problemen mit unzufriedenen SdJ-Käufern geführt.