Beiträge von Reich der Spiele im Thema „Spiel des Jahres / Kennerspiel des Jahres Orakel 2023“

    Da würde ich mir auf Seiten der Jury wieder mehr Mut und Selbstbewusstsein wünschen. Und eben auch den Menschen mehr zutrauen und eben auch zumuten.

    Vielen Dank! Genau das.

    Das Kennerspiel richte sich doch an Leute, die schon Spielerfahrung haben. Unabhängig von der Einstiegshürde erwarte ich hier einfach ein Spiel, das eben mehr fordert. Auch mal deutlich mehr. Das fehlt mir. Der Kennerspielpreis verkommt gefühlt vom Niveau her zum zweiten SdJ. Mut und Zumuten, nicht immer simpler Spaß für die Massen. Wer nach eigenen Aussagen das beste Spiel auszeichnen will, sollte auch den Anspruch haben, dass es durchaus mal schwieriger werden kann. Sonst bewegen wir uns irgendwann auf Uno-Niveau. Das kann nicht Sinn einer solchen Auszeichnung sein.


    Wenn mir jemand erzählt, dass eine Jury drei Spiele nominiert, von denen sie zwei für zu komplex hält, und deshalb das dritte gewinnen lässt, weil es als einziges der drei nicht "frustriert" ... das ist eine Vorlage, die ich definitiv nicht liegenlassen will. :)

    Ich wäre mir nicht einmal so sicher, dass es nicht so ähnlich läuft.

    Vielleicht kann die Jury diese Rubrik abschaffen und stattdessen innovative Elemente im Design auszeichnen.

    Das wäre doch aber nun wirklich kein Preis für die Zielgruppe des Vereins. Der normale Mensch da draußen, der nur ab und zu mal ein Spiel spielt, interessiert sich doch nicht dafür, ob ein Titel innovative Design-Elemente enthält!? (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.)

    Du bist doch sonst der, der jedes Wort dreimal umdreht. Die Aussage steht im Zusammenhang mit dem gesamten Absatz. Davon ab darf man durchaus fragen, ob Massentauglichkeit und (Design-) Qualität nicht stärker gekoppelt gehören.

    Einstufungen sind immer Mist. Irgendetwas passt immer nicht.

    Jetzt stellt euch mal vor, die Jury würde tatsächlich noch eine Rubrik Expertenspiel oder eine Kategorie "Nur für Nerds" schaffen. Wie soll denn bitte dann erst die Unterscheidung zwischen den einzelnen Auszeichungen hier im Forum funktionieren?

    In diesem Zusammenhang finde ich das Spiel der Spiele übrigens überhaupt nicht gut. Die vielen Kategorien verwässern die klare Empfehlung des Hauptpreises eher, als dass die Aufsplittung wirklich zu mehr Orientierung beiträgt. Das war auch damals einer meiner Kritikpunkte am Kennerspiel. Schon "nominiert", "empfohlen" und "ausgezeichnet" versteht ja außerhalb der Jury und der Szene kaum einer - bzw. grenz das korrekt ab.

    Und noch ein allgemeiner Kritikpunkt:
    Herausragende Qualität und Innovation schafft man nicht, indem man den Anspruch wie dieses Jahr unabhängig von einer Kategorisierung (und die Spiele sind schon gut) so weit absenkt. Ich wünsche mir zukünftig deutlich mehr Mut, deutlich mehr Klasse und Anspruch bei der Auswahl. Das "beste" Spiel muss auch mal eins sein, was einigen weh tut, weil es nicht nur für das niedrigste Erfahrungslevel gemacht ist. Das Kennerspiel ist für mich in dieser Form auch mit Blick auf die breite Masse überflüssig. Vielleicht kann die Jury diese Rubrik abschaffen und stattdessen innovative Elemente im Design auszeichnen.

    Ich weiß nicht, was besser wäre, aber ich empfinde diese Art von Preisverleihung bereits seit Längerem als nicht angemessen.


    Interessanter Ansatzpunkt. Wie würdest du es gestalten ?

    Wie ich schon schrieb: Ich weiß nicht, was besser wäre ...

    Das Grundproblem scheint mir zu sein, dass die Verleihung als Event drei Zielgruppen hat: die Nominierten, die Medien und die Interessierten am Stream. Für die Nominierten ist es viel zu wenig feierlich. Das mag anschließend anders sein, aber die Vergabe des Preises ist für diese Leute, und um die geht es vorrangig, aus meiner Sicht und nach meinem Hörensagen "Murks". Für Medien ist es absolut ungeeignet, viel zu lang, viel zu wenig kompakt und informativ. Die Filme sind super, aber der Rest ist zu viel und viel und zu speziell. Wir reden nicht von Leuten wie mir, die täglich damit beschäftigt sind, sondern von den tagesaktuellen Medien, die ebenfalls berichten. Für die zuschauende Szene ist es ganz nett, aber eben nicht auf diese Menschen ausgerichtet.

    Zusätzlich ist das Konzept auch als für mich nicht stimmig. Wo ist denn die Stimmung, die zum wichtigsten Preis der Branche passt? Ein Tisch, eine kurze Frage, ein kurzes "freut euch mal für die Kamera". Nö. Das ist zu wenig. Wie gesagt passte dieses Jahr auch das Niveau überhaupt nicht trotz des Bemühens. Rest ist nicht meine Aufgabe. Ich bin Kritiker, ich habe das zu beobachten, zu bewerten und zu kommentieren. Aber ich muss es nicht besser machen.

    Die Verleihung hat mir ganz und gar nicht gefallen, und daran sind nicht die Spiele schuld. :( Wetten daß, Überleitungen, etc...

    Nein, das war's nicht.

    Ich muss dir leider zustimmen. Die eingeübten Überleitungen hatten Flachwitzniveau, die Moderation war teilweise wirr, die Nominierten waren trotz Interview irgendwie nur Staffage. Irgendwie wirkte das hilflos und bei allem Respekt vor den Personen (die es besser können) dröge und wenig engagiert. Zudem fehlte für Leute ohne Englischkenntnisse eine Übersetzung, die es aus meiner Erinnerung heraus durchaus schon mal gab.
    Ich weiß nicht, was besser wäre, aber ich empfinde diese Art von Preisverleihung bereits seit Längerem als nicht angemessen.

    Soweit ja. Nur, wo soll den eine Steuerpflicht für Privatleute für zugeschickte Waren herkommen? Die Rechtsgrundlage interessiert mich dann wirklich. Das Problem haben aus meiner sicht dann eher die Verlage.

    Solange unter 410€ niemand. Aber die Jury liegt da drüber. Wenn du keinen Betrieb hast, kannst du ja auch kein Betriebsvermögen haben und damit ist es eine Einnahme und die muss regulär eigentlich versteuert werden. Zur Nor freiberuflich. Deswegen eben Tricky

    Zielt auf §2 EStG ab, dessen Relevanz sich bei Hobby-Leuten für mich als Laien so nicht erschließt. Sie sind ja gerade nicht freiberuflich oder abhängig bechäftigt tätig. Allenfalls §22, aber da sehe ich auch keine zwingende Steuerpflicht für Privatleute. Zumal die meisten Verlage die Sachen bereits pauschal versteuert haben dürften (klar, Nachweis wäre gut) und es ein zwingend erforderliches Arbeitsmittel für eine Rezension, also kein Geschenk (und aus meiner Sicht auch keine Warenprobe zur Präsentation oder Bewerbung) ist. Aber ich bin kein Steuerfachmensch.
    Ein Melden der Freiberuflichkeit sollten sich einige überlegen. Hat Vorteile, ist mit wenig Aufwand verbunden, strukturiert die Tätigkeit nach außen klarer und vermeidet so Grenzfälle, dazu bietet es Entwicklungspotenzial.
    Und um den Bogen zu schlagen: Die Jury-Leute sollten allesamt eigentlich keine Hobbyisten in dem Sinn sein.

    Das ist grundsätzlich korrekt. Das Problem der meisten Reviewer und Teilen der Jury ist aber, dass sie kein Gewerbe haben und auch nicht freiberuflich tätig sind, sondern das im Ehrenamt bzw. als Hobby machen. Im Ergebnis wird wohl nie eine Steuerpflicht herauskommen, aber das sauber anzugeben ist nicht ganz trivial.

    Soweit ja. Nur, wo soll den eine Steuerpflicht für Privatleute für zugeschickte Waren herkommen? Die Rechtsgrundlage interessiert mich dann wirklich. Das Problem haben aus meiner sicht dann eher die Verlage.

    Sepiroth Die Frage war eigentlich eher eine rhetorische: Müssten sie die Rezensionsexemplare versteuern, würde das ja keiner mehr machen, denn wenn ich Spiele im Wert von (ich sag einfach mal) 2000€ geschickt bekäme, die ich noch versteuern müsste für eine Tätigkeit, die mir nicht mal was bringt UND 2/3 der Spiele sind auch noch schrottig und nehmen mir daheim nur Platz und Lebensqualität weg, dann findet sich für den Job nun wirklich keiner mehr. Aber das ist halt nur ne Annahme.

    Ich bin kein Steuerexperte, aber die Frage ist längst nicht so kompliziert, wie sie scheint. Ich versuche es mal, einfach darzustellen.

    Das Zusenden von Rezensionsexemplare an Hobbyisten und Freiberufler ist für diese steuerlich zunächst für die Praxis irrelevant. Denn es liegt kein "geldwerter Vorteil" vor, weil der geldwerte Vorteil im Einkommensteuergesetz sich auf angestellte Personen bezieht. Die häufige Vermutung, dass dies ein Steuervorteil sei, ist meines Wissens ein reiner Irrglaube, sofern es sich NICHT um Angestellte handelt.

    Dennoch gibt es etwas zu beachten. Für Nicht-Angestellte bedeutet das, dass Sie zugesandte Spiele als (Bilanz-/Betriebsvermögen-) Zugang buchen (Plus), aber einen virtuellen Ausgabenbeleg in gleicher Werthöhe hinzubuchen dürften (Minus), da es sich um Arbeitsmittel handelt, das sie sonst kaufen müssten. Ja, ist so. Das geht auch aus steuerrechtlichen Kommentaren zu dem Thema hervor. Soweit handelt es sich aber eben "nur" um eine bilanztechnische Nullnummer (x-x=0), die in der Regel für die Praxis unbedeutend ist und faktisch nicht geprüft wird.

    Aber: Sobald das zugeschickete Spiel verkauft wird, muss die Einnahme selbstverständlich in die Einnahme-Überschuss-Rechnung oder Bilanz aufgenommen und entsprechend als betriebliche oder private Einnahme versteuert werden. Eigentlich alles völlig unproblematisch.

    Sankt Peter mag mich korrigieren, aber so ungefähr ist es wohl vereinfach gesagt in der Praxis gültig.