Ich habe sowohl Dorfromatik als auch Challengers schon Gruppen erklärt, in denen alle anderen gar nicht oder sehr wenig spielen.
Dorfromantik ist sehr schnell erklärt und es war nach der Erklärung auch allen klar, was sie in ihrem Zug machen sollen (wenn ich ein Plättchen mit Wald ziehe lege ich es an ein Gebiet mit Waldauftrag an), hier sind auch in laufende Partien immer wieder Mitspieler eingestiegen, die oft durch bloßes Zuschauen die Regeln verstanden haben.
Ganz im Gegenteil dazu Challengers: Die Regelerklärung dauert auch hier nicht lange, aber danach kamen immer Rückfragen, weil das Spielprinzip für viele nicht so leicht zu greifen war. Selbst Informatiker, denen ich eigentlich zutraute, einer Regel wie einem Algorithmus zu folgen (ziehe 5 Karten und wähle 2 davon aus), fragten nach, was sie jetzt mit ihren 5 neuen Karten machen sollen. Auch zu den Kartentexten kamen immer wieder Rückfragen, erst bei der Auswahl und dann oft nochmal, wenn man die Karte dann später gezogen hatte. Ich hatte sogar ein paar Detailregeln weggelassen (z.B. ziehe 5 behalte 2, statt ziehe 5 behalte 0-2 und ziehe dann nochmal nach), weil ich merkte, dass es zu viel auf einmal wird. Nach 3-5 Runden haben dann alle das Spielprinzip und den grundlegenden Spielablauf verstanden, bis dahin musste ich aber viel unterstützen, Nachfragen beantworten, Detailregeln erklären.
Hätte man mich vor dieser Erfahrung gefragt, ob Challengers eher Familienspiel oder Kennerspiel ist, hätte ich es sofort bei Familienspiel einsortiert. Die Regeln sind ja nun für mich wirklich sehr überschaubar und einfach. Wie schwer es war, das Spiel Nichtspielern beizubringen hat mich dann auch tatsächlich überrascht. Meiner Meinung nach hat die Jury hier mit der Einstufung als Kennerspiel alles richtig gemacht.