Beiträge von nos im Thema „Spiel des Jahres / Kennerspiel des Jahres Orakel 2023“

    Wenn du ein herausragendes Spiel des Jahrgangs nur deshalb nicht nominierst, weil es sich im Grenzbereich zwischen Rot und Grau befindet

    Du hast schon gelesen dass "herausragende" Spiele dann nominiert werden dürfen? Das ist dann die beschriebene Ausnahme, du hast meine Textstelle sogar zitiert.


    Arche Nova ist zu anspruchsvoll für die Zielgruppe und deshalb nicht nominiert worden; es wäre kein sinnvoller Preisträger gewesen

    ein Spiel dass sich im absolut untersten Kennerbereich aufhält und nicht absolut herausragend ist, ist sinnvoller für Kenner die Feuer am Hobby gefangen haben und tiefer einsteigen wollen? Wenn's zu Nah am roten Pöppel ist warum soll er dann nach dem grauen Pöppel gucken?? Es nimmt einem anderen Kennerspiel einen Platz weg


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    Aber weshalb soll man denn ein Spiel nominieren, das man nur auf Platz 4 setzen würde, nur weil Platz 1 in einem Grenzbereich liegt?

    soll man nicht. Behaupte ich auch nicht.

    der Ursprungspost fragt ob eine schärfere selektierung im Grenzbereich grau/rot für Kennerspieler nicht Zielführender wäre.

    Und die Frage ist nicht abstrus sondern legitim.


    Sollten Spiele die sich im absolut untersten Kennerbereich aufhalten wirklich auf die Nominierunsliste? Ich sage die gehören auf die Empfehlungsliste (eventuell von rot??), so wie eben auch Kennerspiele im obersten Schwierigkeitsbereich oder Expertenspiele auf die Empfehlungsliste von grau kommen können. Sollten Sie wie Thygra meint von besonders herausragender Qualität sein, können Sie auf die Nomimierungliste gelangen, weil dann Qualität vor Trennschärfe ginge.


    Für die rote Kategorie kannst du das Niveau meinetwegen so niedrig ansetzten wie du willst, von der Rede ich auch nicht.


    Dann kann ich dir auch sagen dass solche Kontroversen weniger werden.

    Thygra schrieb: "Es darum, die Zielgruppe des Preises nicht überfordern zu wollen, damit sie nicht frustriert wieder abwandert"

    Darauf hab ich provokant gefragt ob man also mit Challengers nicht frustrieren will?


    Das Zitat ist also ziemlich aus dem Kontext. Ums BGG-weight geht es nicht.


    Noch mal:

    In meinem Ursprungspost geht es mir überhaupt nicht darum wer gewinnt, sondern um die Profilschärfe der jeweiligen Kategorien rot/grau und eben um die Nominiertenliste.

    Und vielleicht darum wie seicht Kennerspiele sein müssen

    Genau, das wäre die Konsequenz, das ist mir bewusst.

    Natürlich fordere ich das nicht, aber es ist ein Denkanstoß.

    Schon jetzt werden Spiele selektiert und kategorisiert, warum nicht noch trennschärfer?

    Wem tut man damit weh? Den Verlagen?

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    Arche Nova ist eines der unumstrittensten Spiele, landet aber wegen seiner Einstufung nicht auf der Nominiertenliste sondern Empfehlungsliste, das ist doch kein Unsinn? Dann kann man auch ein Spiel dass zu Nah an rot ist auf eine andere Liste setzen.


    Auserdem bestätigen Ausnahmen bekanntlich die Regel und man braucht nicht päpstlicher als der Papst zu sein. Sollte ein Spiel dass sich im Grenzbereich befindet tatsächlich überragend sein dann kann es ja trotzdem nominiert werden oder es landet eben auf einer Nominierungsliste

    Aber wie oft kommt das bei Grenzgängern wirklich vor dass sie unumstritten sind?


    Es kann mir niemand erzählen dass sich aus dem großen Pool Kennerspiele nicht genug Qualitätsspiele finden lassen die eben keine Grenzgänger sind.

    In meinem Ursprungspost geht es mir überhaupt nicht darum wer gewinnt, sondern um die Profilschärfe der jeweiligen Kategorien rot/grau und eben um die Nominiertenliste.

    Und vielleicht darum wie seicht Kennerspiele sein müssen.


    Wenn die Jury ein Spiel als Kennerspiel ansieht und werden die Anforderungen dafür über die Jahre nicht runter geschraubt dann soll mir das recht sein.


    Ist ein Kennerspiel aber zu Nah an rot oder zu Nah am Expertenspiel -bewegt es sich also im Randbereich-, dann verwässert das Profil KdsJ.

    Das könnte man vermeiden indem man bei der Nominierung stärker Wert darauf legt ob sich ein Spiel eben in solch einem Randbereich bewegt.


    Alternativen die das Kulturgut Spiel in die Wohnzimmer bringt würden sich in dem großen Pool der Kennerspiele sicher finden lassen.


    Und dass die Einschätzung des Schwierigkeitsgrad für die Jury nicht einfach ist steht auch in meinem Ursprungspost.

    Es geht doch aber nicht darum, niemanden überfordern zu wollen. Es darum, die Zielgruppe des Preises nicht überfordern zu wollen, damit sie nicht frustriert wieder abwandert.

    Genau das sag ich. Ersetzt du halt das Wort "niemanden" mit "die Zielgruppe des Preises nicht" und liest den Abschnitt erneut.

    Nein, natürlich nicht, deshalb waren sie doch auch nominiert!

    ich sprach bewusst von Preis, sprich Gewinner. Klar wurden sie nominiert, haben aber nicht gewonnen.

    Weil man meint die Zielgruppe des Preises nicht frustrieren zu wollen? Und dann bin ich wieder bei meiner These.

    Es ist extrem unwahrscheinlich, dass jemand nach Challengers als nächstes Wasserkraft kauft. Viel wahrscheinlicher ist, dass jemand sich als nächstes entweder einen nominierten Titel des Jahrgangs anschaut oder ein Kennerspiel des Jahres aus den Vorjahren

    Ok, ich bin bei der Longlist zu weit nach unten gerutscht. Wasserkraft steht tatsächlich auf der Empfehlungsliste und nicht bei den Nominierten.

    Der Sprung von Challengers zu Iki oder Terraforming Mars ist aber auch groß.


    Das Argument "Zielgruppe nicht zu frustrieren" halte ich halt für problematisch wenn das dazu führen würde dass sich SdJ und KsdJ zu sehr annähern, bzw. wenn auf der Nominiertenliste dann Spiele stehen die wesentlich komplexer als der Preisträger sind.

    Für mich dreht sich die Frage KsdJ/SdJ nicht darum welches konkrete Spiel Preiswürdig ist, sondern darum ob sich die beiden Preisträger hinreichend in ihren Kategorien von einander abgrenzen.

    Ist das Kennerspiel also hinreichend tiefgründiger als das Spiel des Jahres?

    Nun empfinden einige dass dies eben manchmal nicht der Fall zu sein scheint.

    Die Kategorie Kennerspiel macht meiner Meinung nach nur dann Sinn, wenn prämierte Spiele einen weiterführenden Einblick in die Spielelandschaft bieten. Eben um spielerische Vielfalt, Kreativität aber meiner Meinung nach auch spielerische Komplexität aufzuzeigen. (Ich behaupte nicht dass das der Jury nicht gelingt)


    Die Schwierigkeit in der Abgrenzung liegt nun darin, den Schwierigkeitsgrades eines vermeintlichen Kennerspiels einzuordnen.


    Und da fängt es an schwierig zu werden. Was ist der Kategorie Kennerspiel angemessen? Reicht es aus marginal komplexer zu sein als ein Spiel des Jahres? Was möchte man Spielern "zumuten"?


    Ich würde mir wünschen dass ein Kennerspiel tatsächlich tiefere Einblicke in das Kulturgut Spiel ermöglicht. Und da stellt sich die Frage wen möchte ich mit dem (Kennerspiel)Preis abholen? Die Argumente "Einstiegshürde", "ist zu schwierig", "die Leute tun sich damit schwer" sorgen dann natürlich dafür dass viele tolle Spiele nicht mehr berücksichtigt werden, weil man mit diesem Preis scheinbar niemandem weh tun möchte.


    Vielleicht ist es auch tatsächlich so, dass die Erfahrungen der Jury zeigen dass Menschen schnell mit Spielen überfordert sind?

    Dann ist die Frage: Senke ich meine Anforderungen an ein Kennerspiel (oder Spiel des Jahres) deswegen immer weiter ab um mehr Menschen erreichen zu wollen? Oder akzeptiert man dass manche Menschen sich dann sinnvollerweise weiterhin am Spiel des Jahres orientieren. (Was überhaupt nicht negativ ist)


    Meine These: "Jemand der wirklich gerne spielt und Lust hat mehr zu entdecken, der will sich auch weiter entwickeln. Menschen die dabei sind eine Leidenschaft fürs Brettspielen zu entwickeln möchten sich mit ihrem Spiel auseinandersetzten. Menschen die wenige Spiele besitzen spielen diese ziemlich oft und lernen ihr Spiel kennen. Man fängt vielleicht auch erstmals an Strategien zu entwickeln eben weil man sich damit auseinandersetzen möchte."


    Traut man diesen Menschen, die übrigens Wahrnehmen das es also eine Kategorie "Kennerspiel" überhaupt gibt, nicht zu eine Anleitung zu lesen und zu verstehen? Handlungsanweisungen zu verarbeiten und richtig umzusetzen? Frusttollerant zu sein wenn mal etwas nicht auf Anhieb klappt?


    Würde der Ansatz "niemanden überfordern zu wollen" und "möglichst viele Menschen zu erreichen" dann nicht automatisch bei sinkendem gesellschaftlichem Bildungsniveau sinkende Anforderungen mit sich bringen? Wenn also z.b. Leseverständnis, Wissenstransferleistung oder ander Faktoren schlecht ausgebildet sind, passt sich das Kennerspiel solch einer möglichen Entwicklung an?


    Sind ein Iki oder Planet unkown tatsächlich schon zu anstrengend für diesen Preis? (Dies soll nicht implizieren dass nur die leichtesten Spiele gewinnen)

    Konnte ein Challengers schon nicht mehr "nur" im Pool SdJ sein? Hätte es nicht doch auch noch dort nominiert werden können und mit Dorfromantik in den Wettbewerb gehen dürfen? Muss ja nicht gewinnen, aber hätte auf die Nominiertenliste gekonnt. Wasserkraft stand schließlich auch schon mal auf der Nominiertenliste (Empfehlungsliste)zum KsdJ, obwohl es offensichtlich niemals ernsthaft den grauen Pöppel hätte holen können.

    Warum stehen Expertenspiele auf der Nominiertenliste (Empfehlungsliste) des Kennerspiels? Dann könnte doch ein Spiel dass knapp Kennerniveau erreicht doch ebenso auf die erweiterte Liste zum roten Pöppel.


    Denn die Zielgruppe des roten Pöppel nimmt die Nominiertenliste meiner Meinung nach nur marginal und nicht in der Masse wahr, da zählt am Ende nur der Preisträger.

    Menschen die auf den grauen Pöppel achten könnten da aber schon eher nach Nominiertenlisten schauen. Roter wie grauer. Möchte man denen Wasserkraft empfehlen, gleichzeitig aber sagen Challengers gehöre nicht auf die Nominiertenliste fürs SdJ weil es dafür zu komplex ist?


    Kaufe ich mir Challengers mit grauem Pöppel und danach ganz unbedarft und in gutem Gewissen Wasserkraft,(Terraforming Mars/Arche Nova) weil die auf der Liste für grau standen? Ich könnte sehr überrascht werden.

    Finde ich problematisch was die Glaubwürdigkeit solch einer Kategorie angeht. Verliert man dadurch nicht sogar Menschen die ins Hobby einsteigen wollen weil sie plötzlich maßlos überfordert werden und eine gewisse Erwartungshaltung derbe enttäuscht wird?


    Ich würde es begrüßen wenn das Kennerspiel selbstbewusst genug ist sich vom Spiel des Jahres hinsichtlich Schwierigkeitsgrad klar zu unterscheiden und die Kategorien nicht verwässern bzw. sich zu sehr angleichen. Umgekehrt wäre es wünschenswert wenn Expertenspiele eben nicht mehr beim Kennerspiel berücksichtigt werden einfach nur weil sie z.b. populär sind und der Name gedroppt werden soll.

    Die Einführung in die Welt der Expertenspiele werden dann andere Medien übernehmen können. Eben Foren, soziale Medien, YouTube, Spieletreffen, Messen etc.


    Insofern sind eine konsequente Linie und ein klares Profil für das Kennerpiel wichtig. Die "Linie möglichst geringe Einstiegshürde für den Preisträger und dann der ganze Rest auf die Longlist" halte ich demnach nicht für Zielführend.


    Das Kennerspiel bietet doch eine gute Gelegenheit Menschen abzuholen die Interesse daran haben in unser Hobby einzusteigen und das Kulturgut Spiel tiefer kennen zu lernen. Sprich: sich mit Spielen zu beschäftigen.

    Das Spiel des Jahres soll diese Aufgabe dagegen nicht leisten.


    Wenn dies mit den zukünftigen Preisträgern gelingen würde wäre ich zufrieden.

    Dieses Jahr sehe ich das Niveau für ein Kennerspiel eher am unteren Ende. Da würde ich mir auf Seiten der Jury wieder mehr Mut und Selbstbewusstsein wünschen. Und eben auch den Menschen mehr zutrauen und eben auch zumuten.


    Für alles andere gibt es weiterhin das Spiel des Jahres inklusive Nominiertenliste.