Alles anzeigenAlles anzeigenAuch, wenn eine Diskussion mit dir bei deiner oft zur Schau gestellten Rhetorik, wahrscheinlich mal wieder sinnbefreit ist, trotzdem der Versuch:
In der Trainingslehre definiert sich Taktik wie folgt:
Taktik bezeichnet ein System von Handlungsplänen und Entscheidungsalternativen,
das unter begrenzter Zielvorstellung einen kurzfristigen Handlungszusammenhang so zu regeln gestattet,
dass ein optimaler sportlicher Erfolg gegenüber dem (den) Gegner(n) möglich wird.
Dabei meint "Taktisches Verhalten" "Entscheidungsalternativen, um zufälligen oder vom Gegner verursachten Abweichungen vom erwarteten Wettkampfverlauf begegnen zu können.
Zum taktischen Verhalten gehört ferner die Fähigkeit, das eigene Wettkampfkonzept gegen das des Gegners durchzusetzen, dabei die eigenen Handlungspläne zu verschleiern, berechenbare Erfolgsrisiken einzugehen und vorübergehend, unter dem Primat des Gesamtziels, sogar bewusst kurzfristig Nachteile hinzunehmen."
Taktisches Denken bezeichnet nach Günter Hagedorn "die besondere Fähigkeit von Sportlern im Wettkampf, eigene und fremde Entscheidungsalternativen und Handlungspläne aufeinander zu beziehen und situativ die für den eigenen Erfolg optimale Entscheidung zu treffen."Natürlich ist Sport nochmal was Anderes als das Gesellschaftsspiel, aber am Ende sind Regeln eines Spiels und Verhaltensmuster/-optionen einer KI wie bei TMB ähnlich.
Das "Problem" bei TMB ist, dass es, sobald die Stage aufgebaut ist, keine große Dynamik mehr gibt. Es gibt also keine "zufälligen oder vom Gegner verursachten Abweichungen", sondern das "Abarbeiten" der Initiativereihenfolge. Ein Eventsystem (soweit ich mich erinnere, hatten weder TMB noch Undertow), permutiert die Gefechtsumstände nicht. Auch gibt es keine unterschiedlichen Frequenzen der Gegneraktivierung. Der größte "Dynamikbump" ist der Start des Kampfes, wenn die Initiative zusammen gebaut wird (was ja in ES jetzt fehlt). Danach sind die Rundenabläufe doch sehr ähnlich. Dadurch feuert für mein Dafürhalten zu wenig in die Kampfsequenz ein, dass Pläne durchkreuzt. Lediglich die neuen Baddies, die dann noch aufs Schlachtfeld kommen, bringen wieder "neues Leben" rein. (Kann mich grad nicht erinnern - kannte man die Baddies schon, die spawnen?).
Natürlich sind die Heldenskills ganz cool in TMB und "wir" stritten ja damals schon, ob nicht bestimmte Skillkombos stärker sind als Andere und ob das Leveln der Basisskills besser ist, als auf einmalige Bomben zu setzen etc.
Aber ich habe nicht erfahren, dass TMB an die Tiefe und Komplexität von Street Masters zum Beispiel rankommt, was durch Bossecks, Stagedecks und die Handkarten der Helden deutlich mehr neue Situationen schafft, die es zu lösen gilt und sich von Runde zu Runde auch deutlich mehr verändert.
Und gerade das Permutieren der Kampfsituation ist eine große Schwäche von TMB in meinen Augen. Denn das führt dann doch zu eintönigeren Zugmustern. Viel diskutieren mussten wir damals auf jeden Fall nicht. Natürlich ist das Spiel dann immer noch taktischer als sowas wie Blackstone Fortress, aber ich würde keinem TMB wegen der Taktiktiefe pitchen wollen. Der große Sellingpoint von TMB für mich ist das Heldentableau und dessen Entwicklung. DAS macht TMB (abseits von Balancediskussionen) wirklich cool. Aber der Skirmish selbst? Finde ich nicht.
Und genau da sehe ich eine Verschlimmbesserung bei ES. Erst hatte ich mich über die große Map gefreut. Als dann das Let´s Play anfing mit dem EINEN Gegner, der sich abseits von 3 Feldern nicht mal mehr aktiviert...geht gar nicht.
Das zeigt wieder wunderbar deinen "Analysestil", einen einzelnen Punkt maximal und komplett willkürlich (hier mit dir passenden Definitionszitaten) beschränken und DANN, nachdem du alles in Position gerückt hast, dass es passt, dein Argument aufbauen. Genau wie in deinen Spiel"analysen".
Aber schön, dass du anderen vorwirfst, es wäre sinnlos, aufgrund ihrer "Rhetorik" mit ihnen zu diskutieren.
Danke für deinen Beitrag in der Sache. Bringt uns, wie so oft, richtig nach vorne.