Sättigung erreicht? Wenn die Begeisterung für Neuheiten deutlich schwindet.

  • Sättigung erreicht? Wenn die Begeisterung für Neuheiten deutlich schwindet.


    Klares Nein meinerseits.


    Allerdings müssen Neuheiten

    1. besser sein als Altbewährtes. oder

    2. ein anderes Genre bedienen.


    Und irgendwie schafft die Spieleindustrie es zu meiner Überraschung immer wieder beide Punkte zu bedienen! :)

  • Ich habe mir während der letzten Monate so nach und nach tatsächlich eingestehen müssen, dass bei mir wohl die Sättigungsgrenze erreicht ist.

    Einer der Knackpunkte war wohl #Newton, ein Spiel, das ich wirklich sehr mag, genauso wie fast/praktisch alles von "diesen Italienern" (das ist nicht abwertend gemeint, ich kann mir da nur einfach nicht merken, welche (häufig beiden) da nun genau für welches Spiel verantwortlich sind). Golem habe ich noch nicht, war aber fest eingeplant, und irgendwie war bis dahin alles "von diesen Italienern" automatisch auf die Kaufliste gesetzt. Aber nach einer dieser Newton-Partien grübelte ich noch lange im Bett darüber nach. Und irgendwie hatte ich da das erste Mal dieses "das Spiel hast Du schon häufiger gespielt - es hieß nur anders". Und das erste Mal kam mir dieser unsägliche begriff vom "Just another soulless Euro" gar nicht mehr so unsäglich vor. Komisches Gefühl!

    Den Vorsatz, maximal ein neues Spiel pro Monat zu kaufen habe ich nun ja schon länger (und dieses Jahr ist bisher lediglich der Januar ( #GreatWesternTrailArgentinien ) "genutzt/verbraucht"), parallel dazu hatte ich das Ziel, pro Monat (mindestens) ein neues Spiel auf den Tisch zu bringen. Ich stelle aber parallel zur obigen Entwicklung fest, dass mich das derzeit ein wenig unter Stress setzt - denn wenn ich ehrlich bin, würde ich viele Neuheiten der letzten Monate gerne noch viel intensiver kennenlernen, bevor ich mich in etwas neues reinfuchse. Wenn ich mir jetzt meine "Neuheiten" des letzten Quartals 2022 anschaue, dann finde ich persönlich seitdem eigentlich 7 Partien Yedo, 8 Partien Endless Winter und 6 Partien Marrakesh jeweils viel zu wenig, um diesen Spielen und den Möglichkeiten, die sie bieten, gerecht zu werden.

    Es kommt also derzeit sogar zu der Entwicklung, dass ich gar keine wirkliche Lust habe, ein neues Spiel anzugehen, da die "alten" alles andere als totgespielt sind. Und dazu kommen dann ja noch die persönlichen Dauer-Favoriten wie #Maracaibo, #Brass:Birmingham, #ArlerErde, #Concordia oder #TerraMystica (um jetzt nur einmal 5 zu nennen) , die eh ständig gespielt werden könnten.

    Irgendwie vertrackt, aber wie es ausschaut, wird es wohl dieses Jahr leicht werden, nicht mehr als ein Spiel pro Monat zu kaufen, denn von Spielen wie #Golem habe ich mich inzwischen geistig bereits verabschiedet, so dass sich eigentlich nur noch #ArcheNova auf der Kaufen-Liste befindet. Aber das hat Zeit...

    In den letzten Monaten habe ich viele Spiele verschenkt, manche aus meiner Kindheit bleiben noch, alleine weil sie vielleicht in ein paar Jahren, wenn unsere Tochter etwas älter ist, zum Einsatz kommen könnten und es im Moment (auch aufgrund der vielen verschenkten Spiele) genügend Platz gibt - und es wäre ja schon seltsam, Spiele 30 oder fast 40 Jahre aufzuheben, um sie dann drei oder vier Jahre vor dem möglichen Einsatz loszuwerden...

  • Bestärkt mich darin keine Kinder zu kriegen.


    Back to topic: ich spiele dieses Jahr auch wenig Neues, war vor kurzem auf nem Brettspielwochenende wo alles mögliche da war, hab lediglich 2 neue Spiele gespielt und auch nur weil es sich grad angeboten hat und sonst nur Dinge die ich bereits kenne.


    Die Gründe sind zahlreich, einerseits mag ich es einfach meine Lieblingsspiele zu spielen und sie anderen zu zeigen, gleichzeitig hab ich bei nem neuen Spiel immer die Sorge, dass es halt nicht so gut ist, wie meine Lieblingsspiele, das stimmt auch meistens und dann hätte ich die Zeit natürlich lieber mit jenen verbracht.


    Es ist erstaunlich, wie die schiere Existenz neuer Spiele Menschen in diesem Hobby dazu bewegt, die einfach haben zu müssen weil? Ja warum eigentlich? Gefühlt einfach nur weil sie existieren, man kann da schon ein Meme draus machen


    Neues Brettspiel: existiert

    Brettspieler: Muss ich haben! Shut up and take my money!!!111elf


    Viele Spiele zu besitzen ist für mich nicht erstrebenswert, sie kosten Geld, brauchen Platz, was wiederum Geld kostet weil die Miete für eine größere Wohnung teurer ist oder der Kredit für das Haus höher ausfällt, sie machen unflexibel was spontane Umzüge und ähnliches angeht, sie belasten mich. Letztendlich spielt man ja auch nur so viele Spiele pro Jahr und da sehe ich für mich keinen Grund in einer riesigen Sammlung. Das bestrebt mich natürlich darin zu versuchen mit möglichst wenig Spielen glücklich zu sein, tatsächlich kaufe ich nicht gerne ein neues Spiel.


    Mir macht es großen Spaß die selben Spiele immer und immer wieder zu spielen und sie zu ergründen. Ich kann es gar nicht nachvollziehen wieso manche Leute jedes Spiel wirklich nur einmal spielen und dann schon zum nächsten gehen. Ich merke auch mittlerweile das ich immer weniger Lust habe neue Spiele kennen zu lernen obwohl ich gar nicht Regelscheu bin.

  • Gefühlt einfach nur weil sie existieren, man kann da schon ein Meme draus machen


    Neues Brettspiel: existiert

    Brettspieler: Muss ich haben! Shut up and take my money!!!111elf

    Dann bitte auch das Gegenmeme dazu:


    Neues Brettspiel: existiert

    Brettspieler: Iih, bäh, hinfort du Teufelsbrut! Ich habe erst 916 Partien Agricola gespielt und noch nicht jede denkbare Konstellation mit jeder anderen doppelt verglichen!!!einself

  • Hab ich tatsächlich so eher selten bis gar nicht gehört

  • Waltersche

    Nach Sättigung hört sich das eigentlich (zum Glück) nicht an, denn Du hast ja weiterhin Spaß an Brettspielen. Es müssen nur nicht immer die neuesten sein.

    Stimmt - aber ich hatte den Threadtitel auch nur so verstanden, dass es um die Sättigung hinsichtlich Neuheiten ginge...

  • ...


    Viele Spiele zu besitzen ist für mich nicht erstrebenswert, sie kosten Geld, brauchen Platz, was wiederum Geld kostet weil die Miete für eine größere Wohnung teurer ist oder der Kredit für das Haus höher ausfällt, sie machen unflexibel was spontane Umzüge und ähnliches angeht, sie belasten mich.

    ...

    Ich vermute mal, dass die Menge an Leuten, die wegen ihrer Spielsammlung (und nur deswegen) in eine größere Wohnung ziehen bzw. sich ein größeres Haus kaufen, überschaubar ist, ich denke es ist eher so, dass der Platz sowieso da ist und dann nach und nach gefüllt wird. Ich habe auch viel zu viele Spiele (was die Möglichkeit des Spielens angeht), aber zum Glück belasten sie mich nicht, in dem Fall würde ich mich natürlich von ihnen trennen.

    Wenn ich über mein Spieleregal schaue fällt mein Blick auf viele Spiele mit denen ich eine schöne Erinnerung verbinde: ein schönes Spielwochenende mit netten Leuten, eine epische Partie mit spannendem Verlauf... Erinnerungen, die sonst wahrscheinlich verblassen würden und die es mir wert sind mich nicht von dem Spiel zu trennen. Wenn dies nicht so ist und ich nicht regelmäßig zumindest den Gedanken habe, dass Spiel wieder auf den Tisch bringen zu wollen (nach dem Motto "Das müssen wir auch unbedingt mal wieder spielen"), versuche ich es auf dem Gebrauchtmarkt loszuwerden.

    Einmal editiert, zuletzt von Micknick () aus folgendem Grund: Grammatik verbessert, Sinn gelassen

  • Ich vermute mal, dass die Leute, die wegen ihrer Spielsammlung (und nur deswegen) in eine größere Wohnung ziehen bzw. sich ein größeres Haus kaufen, überschaubar ist, ich denke es ist eher so, dass der Platz sowieso da ist und dann nach und nach gefüllt wird.

    Es ist eher nicht so, dass jemand wegen seiner Spielesammlung umzieht, sondern dass Leute sowieso eine neue Wohnung brauchen, wegen ihres Zeugs aber eine größere suchen, als sie mit einer kleineren Sammlung (ob an Spielen oder anderen Dingen) tatsächlich bräuchten. Wenn das meiste von dem Zeug gar nicht benutzt wird, wirft man dann wirklich Geld zum Fenster raus.

    (ich sehe das bei einem Freund, der sich ungern von Dingen wie Büchern trennt ... da stapeln sich seit vielen Jahren im Flur Umzugskartons mit unausgepackten Büchern, aber weggeben will er sie auch nicht und sie nehmen so einige Quadratmeter der Wohnung weg, die man halt mitbezahlt)


    Ich bin da immer hin- und hergerissen ... ich habe mich vor der Pandemie regelmäßig mit Leuten getroffen und gespielt, aber während der Pandemie naturgemäß gar nicht mehr und manche meiner favorisierten Spielfreunde sind (verständlicherweise, aber leider) immer noch äußerst vorsichtig, was Treffen angeht :-/ ich kann momentan gar nicht beurteilen, welche Spiele ich noch spielen möchte und nicht, weil sich auf verschiedene Weise meine Lebensumstände in den letzten Jahren geändert habem.

  • Waltersche

    Nach Sättigung hört sich das eigentlich (zum Glück) nicht an, denn Du hast ja weiterhin Spaß an Brettspielen. Es müssen nur nicht immer die neuesten sein.

    Stimmt - aber ich hatte den Threadtitel auch nur so verstanden, dass es um die Sättigung hinsichtlich Neuheiten ginge...

    Du hast recht, da bin ich gedanklich verrutscht.

  • ...


    Viele Spiele zu besitzen ist für mich nicht erstrebenswert, sie kosten Geld, brauchen Platz, was wiederum Geld kostet weil die Miete für eine größere Wohnung teurer ist oder der Kredit für das Haus höher ausfällt, sie machen unflexibel was spontane Umzüge und ähnliches angeht, sie belasten mich.

    ...

    Ich vermute mal, dass die Leute, die wegen ihrer Spielsammlung (und nur deswegen) in eine größere Wohnung ziehen bzw. sich ein größeres Haus kaufen, überschaubar ist, ich denke es ist eher so, dass der Platz sowieso da ist und dann nach und nach gefüllt wird. Ich habe auch viel zu viele Spiele (was die Möglichkeit des Spielens angeht), aber zum Glück belasten sie mich nicht, in dem Fall würde ich mich natürlich von ihnen trennen.

    Ich hab jetzt lange überlegt ob ich diesen Beitrag schreibe soll, weil's doch weit weg vom Thema führt und ich den Thread nicht derailen möchte. Meine ursprüngliche Antwort ist in nem Spoilertag, ich denke aber es ist nicht sinnvoll das in diesem Thread auszudiskutieren. Ich belasse es damit einfach bei folgender kurzen Aussage:


    Ich benötige allein schon eine größere Wohnung weil ich überhaupt in diesem Hobby bin.


    Ursprüngliche Antwort:

  • Ich finde den Ansatz von Wuschel interessant. Es ist ja richtig - und wir alle wissen es - wir haben zu viel Zeug (inklusive Spiele) das wir zu wenig nutzen..und in Zeiten, in denen Wohnen so teuer ist, schraenkt das auch ein, was Geld angeht, Wohnraum, aber auch Flexibilitaet. Hab und Gut bindet...

    Ich habe mit Minimalismus geliebaugelt... und mir beispielsweise vorgenommen, mehr in Spielecafes zu gehen und dort erst auszuprobieren.. obwohl die auch teuer sind. Ich bin nicht nur Pandemie-bedingt aber immer noch etwas Gruppenscheu... und letztlich tue ich es nicht. Teils Bequemlichkeit, aber ich schaetze es auch einfach, mich in Ruhe ohne Zeitdruck mit einem Spiel beschaeftigen zu koennen. Ein Luxus, den ich mir bewusst goenne. Insgesamt habe ich gelernt: Minimalismus hardcore ist nichts fuer mich, ich mag einfach schoene Dinge im Alltag um mich. Aber den Hintergedanken "brauche ich /will ich das wirklich so sehr" zu haben, schrankt meinen Konsum ein, das finde ich fuer mich gut.


    Den Spiel-Neuheitenkick brauche ich aber auch nicht (mehr). Ich habe genug sehr gute Spiele und gefuehlt zu wenig Gelegenheit zu spielen.. Wenn ein Spiel gut genug ist, wird es irgendwann schon zu mir finden. Das muss aber nicht im Erscheinungsjahr sein, oder im Jahr 1 oder 2 danach.


    Bei mir hat es auch (aber nicht nur) mit einer Minimalisierung der Nutzung sozialer Medien zu tun, seit ich nicht unbedingt weiss, was gerade rauskommt/verfuegbar/hipp ist, kratzt es mich nicht. Beduerfnisse werden eben auch geschaffen...

    Das Gefuehl 'haben wollen' hat - zumindest bei mir - auch damit zu tun, welchen und wie vielen Versuchungen ich mich aussetze. Das ist themenunabhaengig und nicht auf soziale Medien begrenzt: Wenn ich meine Nahrungsmittelkosten reduzieren will und gern koche, ist das Blaettern in tollen upperlevel Kochbuech, schlicht nicht die beste Idee, zu viel "Inspiration". Fuer Brettspiele gilt dasselbe. Eigentlich fuer fast alles.

  • Das Gefuehl 'haben wollen' hat - zumindest bei mir - auch damit zu tun, welchen und wie vielen Versuchungen ich mich aussetze.

    Das ist wohl bei den Meisten so. Wenn ich mich in ein Spiel reinsteigere bin ich auch irgendwann der festen Überzeugung, dass mein Leben garantiert vorzeitig endet, wenn ich die Box nicht bis Ende der Woche im Regal stehen habe...

    Mittlerweile habe ich es aber ganz gut geschafft, mir selbst ins Gewissen zu reden. Ich erinnere mich dann einfach an die Male, als ich ein Spiel unbedingt haben wollte weil ich mich von Youtube Video zu Youtube Video weiter reingesteigert habe und es letztendlich bis heute nicht gespielt habe. Leider kein Einzelfall... und das mache ich mir vor (eventuellen) Neukäufen immer wieder bewusst.

  • Das Gefuehl 'haben wollen' hat - zumindest bei mir - auch damit zu tun, welchen und wie vielen Versuchungen ich mich aussetze.

    Das ist wohl bei den Meisten so. Wenn ich mich in ein Spiel reinsteigere bin ich auch irgendwann der festen Überzeugung, dass mein Leben garantiert vorzeitig endet, wenn ich die Box nicht bis Ende der Woche im Regal stehen habe...

    Mittlerweile habe ich es aber ganz gut geschafft, mir selbst ins Gewissen zu reden. Ich erinnere mich dann einfach an die Male, als ich ein Spiel unbedingt haben wollte weil ich mich von Youtube Video zu Youtube Video weiter reingesteigert habe und es letztendlich bis heute nicht gespielt habe. Leider kein Einzelfall... und das mache ich mir vor (eventuellen) Neukäufen immer wieder bewusst.

    Ich verstehe immer noch nicht das Problem. Wenn's nicht am Platz oder am Geld liegt, warum sollte ich das nicht tun? Vielleicht macht es mir ja einmal Freude!

  • Ich verstehe immer noch nicht das Problem. Wenn's nicht am Platz oder am Geld liegt, warum sollte ich das nicht tun? Vielleicht macht es mir ja einmal Freude!

    Das bleibt dir natürlich überlassen, wofür du dein Geld ausgeben möchtest. Da will ich ja auch gar nicht drüber urteilen. Ich persönlich bin meistens eher unzufrieden wenn ich hinterher feststelle wieder 100 oder 200 Euro für etwas ausgegeben zu haben, was ich eigentlich nicht brauche... trotz genug Geld und Platz.

  • PzVIE

    Es gibt kein Problem, das kann natuerlich jeder handhaben wie er/sie mag.


    Mir tut es gut, mir klarzumachen, wie empfaenglich ich manchmal fuer "extern erzeugte Begehrlichkeiten" bin (und das gefaellt mir nicht), die entsprechende Verhaltensanpassung aus dieser Einsicht beurteile ich fuer mich selbst als positiv. Und sie erzeugt weniger Begehrlichkeiten.

    Dir mag es anders gehen, an jedem der obigen 4 Schritte (Erkenntnis des Zusammenhang - Beurteilung dessen - Planung und Umsetzung der Verhaltensaenderung - Beurteilung Auswirkungen der Verhaltensaenderung)

    Einmal editiert, zuletzt von Torii ()

  • Ich habe das Konzept von "Minimalismus" auch gar nicht dahingehend verstanden, dass man "alles reduziert", sondern dass, wofür man keinen Bedarf hat und keinen "persönlichen Wert draus zieht".


    Bspw.: Einer hat als Lebenshobby gute Bücher....dann wäre falsch und sogar kontraproduktiv, wenn er keine kleine "Bücherei" haben dürfte....das erfüllt ihn selbst und befriedigt sein Bedürfnis. Anders, wenn er daneben 50 Hemden hat, obwohl er da eigentlich gar keinen Nutzen draus hat und 3 reichen würde.


    Insofern ist ein "tiefes Bedürfnis" als "Hobby", dass einen selber erfüllt, ja nichts, was gegen Minimalismus spricht -solange man daraus tatsächlich einen Nutzen für sich selbst zieht - Minimalismus soll einen ja "geistig" von unnötigen Ballast befreien, damit man sich besser und befreiter fühlt und soll nicht dazu führen, dass man sich schlecht und mies fühlt, weil man ein tiefestes, innerestes Bedürfnis aufgibt, dass einen eigentlich glücklich macht.


    Manche Sachen kann man ja auch nicht beeinflussen. Meine Frau hat mit dem "Hobby" Brettspiele z.B null am Hut. Das bremst natürlich. Würde bspw. gerne Miniaturen, Spielepackungen, etc im Wohnzimmer "präsentieren". Null Chance - alleine wenn da "unattraktive" Gestalten auf der Verpackung sind - wird es in den Keller verband.


    Platz ist natürlich auch eine Frage. Ich war bspw. von dem ASoIaF TT extrem anfixt. Habe da alles gekauft und gesammelt, was es da so vor einem Jahr gab (als gerade der Engpass herrschte und in Dt. kaum was verfügbar). Dachte, ich kann das tatsächlich mit meinen Mitspielern spielen. Was mich das an Zeit und Geld gekostet hat, alles zusammen zukriegen - nie gespielt....die Minis wollte ich aber trotzdem in Regale stellen....eine komplette Regalwand im Keller....irgendwann alles verkauft...wobei das nervige und hinderliche das einpacken war....,erstaunlicherweise hab ich da meist kaum Schmerzen, dass abzustoßen.


    Bspw. vor 2 Jahren alles von Wings of Glory gesammelt...auch die alten WoWar Flieger..wollte "komplett. Aus aller Herren Länder bestellt...als ich "voll" war....nie gespielt....wieder verkauft.


    Da ist bei mir irgendwie mehr "der Weg" das Ziel.....zuletzt bei Massive Darkness 2...da wollte ich dannn auch alles von MS1 und ZC Crossover.....und zwar gleich...eigentlich Wahnsinn.


    Seit einiger Zeit ist da "Ruhe" eingekehrt. Wir spielen, wie erwähnt, das allererste Andor Grundspiel.....und bisher hab ich nur die Bonusbox gekauft...da da die Legenden zwischen den Grundboxlegenden spielen. Bis vor kurzem hätte ich wohl alles besorgt, wass da so in den letzten Jahren am Markt erschienen ist...alleine wenn ich rational denke, wann wir dann mit der "Letzten Hoffnung" angefangen würden...1-2 Jahre.,..so bin ich kurz davor nach 4 Monate bald eine Erweiterung für 15 Euro zu kaufen....und freu mich drauf...einerseits, dass ich durchgehalten habe und auch die Freude, auf die Erweiterung an sich.


    Bei einem "ich will jetzt das Neueste und gleich All In" verdirbt man sich ja auch die wiederholende Freude, wenn was neues kommt. So kommt ein riesen Paket ...bumm aus.


    Vielleicht ist das jetzt auch der nächste Wandel... "Wir" wurden ja auch von " wenn ich was will, muss ich warten oder in die Stadt fahren oder im Otto Katalog" bestellen zu "alles ist von heute auf morgen verfügbar" getrimmt...vielleicht ist da generell die Sättigung erreicht.


    Bei den Kindern machen wir es inzwischen auch so...wenn sie mal wieder "spontan was wollen" (also "kleinere Sachen"). Früher immer gerne gleich bestellt....jetzt haben wir die Regel: Sie müssen mind. 4 Wochen warten - wenn sie es dann noch wollen (und auf dem Schirm haben) kann man drüber reden. Da ist die Freude aber auch wesentlich größer...und es wird auch nicht mehr alle 5 Min gefragt: Wir haben doch heute bestellt...kommt es morgen?


    Vielleicht sind wir alle "übersättigt" oder haben an dem "Neuen" des "Alles jederzeit verfügbar" generell satt gesehen.


    Ich möchte mich wieder mehr auf Sachen langfristig freuen und diese dann auch wertschätzen und nicht gleich die nächsten 2 Sachen/Spiele bestellen, während noch 2 im DHL-Auto und 3 bei KS sind.


    Wer nie vergessen, wie ich damals mit, so 10-12, beim Wial-Versand "Knights of the Sky" bestellt hab (fand Red Baron genial)...und die 6 Wochen gebraucht haben..wie oft ich da angerufen hab...und wie toll es war, als es endlich kam. Heute würde ich wohl "Download klicken" - anschauen, kurz spielen...nächstes Spiel."


    Einfach mehr "Wertschätzung" der Dinge, die man eh schon hat und die man gerne mal hätte.


    Da muss man sich aber echt zügeln....ist schon krass, wie sehr einem die Konsumindustrie triggert.


    Ich mag Bernd Stelter grds. eigentlich nicht. Aber das Lied passt m. E. ganz gut dazu:


    YT - Bernd Stelter - Als ich so 13, 14,, 15 war.


    Da fällt mir auch ein, dass ich mal wieder "Russ Harris - Wer dem Glück hinterherrennt, läuft daran vorbei: Ein Umdenkbuch" zu lesen.

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

    Einmal editiert, zuletzt von Alfgard ()

  • (...) Bei den Kindern (...) haben wir die Regel: Sie müssen mind. 4 Wochen warten (...)

    Das finde ich stark. Aber stelle ich mir schwierig vor, wenn um sie herum die anderen Kinder das dritte Mobiltelefon mit dem Zweiten im Bus bestellen, damit es daheim ist, wenn die Schule aus ist...

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Gerade eben mit einer Partie Everdell (Base Game + Pearlbrook ohne Wunder + Promo-Karten + Newleaf) fertig geworden. Nach mehr als zweieinhalb Stunden Spielzeit (inklusive Auf- und Abbau) muss ich gestehen, dass ich das Spiel in der CE mittlerweile stellvertretend für eine in Mode gekommene Art von „überproduzierten“ Spielen sehe, das ich in der Grundversion gut fand, mit den ganzen Erweiterungen aber „übersättigt“ und mit dem Eindruck zurücklässt, nur für mich gespielt zu haben, obwohl wir zu dritt waren - nachdem meine Mitspieler schon mit dem Sommer durch waren, befand ich mich immer noch im Frühling und hatte bereits 15/18 Plätzen verbaut, mit Ressourcen en masse… finde ich etwas schade, da ich auf die CE echt lange gewartet hatte.


    Das Gefühl, das ich nach dem Spiel habe, gleicht demjenigen, das ich mittlerweile öfters habe, wenn ich mit neuen Spielen konfrontiert werde - zu viel Aufwand für zu wenig Erlebnis, Überraschung und Interaktion; anderes prominentes Beispiel für mich ist „Seize The Bean“, das mir für die Aufbauzeit einfach viel zu kurz ist.

    Dass es auch anders geht, hat uns vor einiger Zeit Hansa Teutonica gezeigt - mit relativ wenig Materialeinsatz und schnellem Aufbau ein Spiel, das überschaubare Entscheidungen fordert, die dann aber doch tiefer reichen als zunächst ersichtlich; nach dem Spiel stellte sich dann auch gleich der „Nochmal!“-Reiz ein und wir schafften in etwa drei Stunden drei Partien mit unterschiedlichen Plänen.


    Insofern frage ich mich, ob die im Titel erwähnte Übersättigung nicht auch daran liegt, dass viele Spiele mittlerweile ein ganz bestimmtes Spielgefühl vermitteln, das auf nur wenig direkter Interaktion beruht und es schwieriger geworden ist, die wenigen Perlen zu finden, die da andere Wege beschreiten. War gerade ein spontaner Gedanke, wollte ich aber loswerden… :)

  • [...] dass ich das Spiel in der CE mittlerweile stellvertretend für eine in Mode gekommene Art von „überproduzierten“ Spielen sehe, das ich in der Grundversion gut fand, mit den ganzen Erweiterungen aber „übersättigt“ [finde] [...]

    Das Gefühl kenne ich gut. Ich merke das vor allem bei Kickstarter Projekten. Viele davon preisen dann ja X Erweiterungen an, und wenn die Spiele dann Eintreffen bringen diese besagten Erweiterung kaum eine merkliche Veränderung dazu. Mehr Aufbau, mehr Regeln und weniger Spielspaß.


    Generell bin ich mittlerweile sehr konservativ geworden, was Erweiterungen angeht. Da muss ein Spiel schon mindestens 10 Mal gespielt worden sein, bevor ich eine Erweiterung in Betracht ziehe.

  • [...] dass ich das Spiel in der CE mittlerweile stellvertretend für eine in Mode gekommene Art von „überproduzierten“ Spielen sehe, das ich in der Grundversion gut fand, mit den ganzen Erweiterungen aber „übersättigt“ [finde] [...]

    Das Gefühl kenne ich gut. Ich merke das vor allem bei Kickstarter Projekten. Viele davon preisen dann ja X Erweiterungen an, und wenn die Spiele dann Eintreffen bringen diese besagten Erweiterung kaum eine merkliche Veränderung dazu. Mehr Aufbau, mehr Regeln und weniger Spielspaß.


    Generell bin ich mittlerweile sehr konservativ geworden, was Erweiterungen angeht. Da muss ein Spiel schon mindestens 10 Mal gespielt worden sein, bevor ich eine Erweiterung in Betracht ziehe.

    Ich wünschte, ich wäre schon so weit wie du... Ich neige noch dazu, mir Erweiterungen von Spielen, die ich mag recht schnell zuzulegen bzw. bei KS mitzunehmen. Aber in der Praxis erlebe ich es immer häufiger, dass ich, wenn ich ein Spiel nach längerer Zeit wieder auf den Tisch bringe, die Erweiterungen weglasse und nur das Grundspiel nutze. Zum einen geht die Vorbereitung schneller und außerdem habe ich meist das Gefühl, dass durch Erweiterungen auch die Gefahr besteht, dass ein Spiel zu sehr aufgebläht wird oder zu sehr verändert, so dass das ursprüngliche Erlebnis des Grundspiels gar nicht mehr aufkommt. Und wenn ich dann noch Leute dabei habe, die das Spiel zum ersten Mal spielen, möchte ich ihnen diese Erfahrung eigentlich nicht verbauen.

    Aber trotzdem lasse ich mich noch zu sehr anfixen... :rolleyes:

  • Ich wünschte, ich wäre schon so weit wie du... Ich neige noch dazu, mir Erweiterungen von Spielen, die ich mag recht schnell zuzulegen bzw. bei KS mitzunehmen.

    Kickstarter ist allerdings auch ein schwieriges Thema. Gerade der FOMO-Aspekt (in Kombination mit gutem Marketing) sorgt dafür, das man schneller den höheren Pledge wählt. Wenn, dann will man halt vollständig und vor allem gute Komponenten.

    Ich selbst ertappe mich da auch häufiger bei. Just erst bei Galactic Renaissance.

  • FFG neigt manchmal dazu, "halbe" Spiele rauszubringen. Z.B. Outer Rim ohne Unfinished Business fühlt sich "unfinished" an ... oder Eldritch Horror ohne Forsaken Lore ... oder Elder Sign ohne Unseen Forces ... etc. Aber auch andere Firmen machen sowas. XIA ohne Embers? Nein, da fehlt was. Oder das neue HEAT: mit 8 Boliden geht's dann erst richtig los! Und Rennstrecken kann man gar nicht genug haben :)

    KS ist überhaupt ein eigenes Thema - kaufst du's nicht gleich, kann's passieren dass du's nur mehr über utopische eBay-Angebote bekommst. Ich denke da z.B. an die Runebound-Erweiterungen ... einige sind fast ihr Gewicht in Gold wert :)

    Üblicherweise kaufe ich alle Erweiterungen und integriere sie auch in die Grundspiele (wenn es sich ausgeht, fliegt die Erweiterungsschachtel gleich auf den Mist). Rausnehmen kann man sie ja immer.

  • FFG neigt manchmal dazu, "halbe" Spiele rauszubringen. Z.B. Outer Rim ohne Unfinished Business fühlt sich "unfinished" an ... oder Eldritch Horror ohne Forsaken Lore ... oder Elder Sign ohne Unseen Forces ... etc. Aber auch andere Firmen machen sowas. XIA ohne Embers? Nein, da fehlt was. Oder das neue HEAT: mit 8 Boliden geht's dann erst richtig los! Und Rennstrecken kann man gar nicht genug haben :)

    KS ist überhaupt ein eigenes Thema - kaufst du's nicht gleich, kann's passieren dass du's nur mehr über utopische eBay-Angebote bekommst. Ich denke da z.B. an die Runebound-Erweiterungen ... einige sind fast ihr Gewicht in Gold wert :)

    Stimme ich zu. FFG ist ein gutes Beispiel wie man mit Spielen Kohle scheffeln kann ^^

    Und für Runebound 3 Eiserne Bande habe ich 50 € auf der Bucht bezahlt.

    Allerdings habe ich monatelang (!) dannach gesucht...


    Ich bin nicht gesättigt.

    Wenn man das ist, dann sollte man vielleich etwas Abstand nehmen und was anderes machen.


    Es gibt aber auch ein anderes Sättigungsgefühl, nehmlich wenn man seine "Must Have" Games bereits hat und es eigentlich nur noch um evtl. Neuheiten geht die man subjetiv als besonders spielenswert empfindet. Beim Spielen merkt man aber schnell ob ein Spiel für einen etwas taugt (eher wenige Spiele wie ich finde).

  • Ich denke da z.B. an die Runebound-Erweiterungen ... einige sind fast ihr Gewicht in Gold wert :)

    Upps;

    hast Du dazu ein paar Zahlen und Beispiele?

    Nicht wirklich. Ein Freund von mir hat vor ungefähr zwei Jahren begonnen, RB2 und die Erweiterungen zu kaufen. Keine Ahnung wieviel ihm das letztendlich gekostet hat, aber es war lt. seinen Aussagen weit mehr als 4stellig. Besonders die kleinen Packs waren sauteuer.

  • aber es war lt. seinen Aussagen weit mehr als 4stellig

    Der Aussage nach geht's also in die Millionen... Verdammt, hätte ich das vorher gewusst ^^

    naja, > €1000 sind jetzt keine Millionen, aber wenn ich dran denk, dass so ein Pack einmal €7 gekostet hat, und heute für €100 weggeht ... keine schlechte Investition :)

  • Dieser Thread und die Diskussionen finde ich sehr spannend. Ich mache in letzter Zeit ähnliche Erfahrungen, aber ich muss zugeben, dass ich nicht immer gefeit bin, Neuheiten zu kaufen. ||

  • Würde man mit neuen und alten Brettspielen genauso ungehen wie mit langjährigen bestehenden und parallel neuen wechselnden Partnerschaften wäre eh bald schnell gefühlt von außen "Essig im Gelände" , weil richtig Druck und Trouble auf dem Kessel ;)

    Alte Brettspiele ins Regal / Schrank abzuschieben , zu entsorgen , auf Warteschleife zu stapeln und ewig mehrgeleisig mit Treueschwüren hinhalten

    Dazu ständig neue, natürlich immer Jüngere , teils auch Exotischere aus den tiefsten Winkeln des Internet zu besorgen ist einfach wohl immer noch viel zu günstig und zu unkompliziert :P

  • Interessanter Ansatz, aber ein seltsamer Vergleich, Partnerschaften/-sarten (teils mit Exklusivitaetsanspruch) mit Brettspielen.


    Ich wuerde mich schon als involvierten Brettspieler bezeichnen, aber so involviert, dass meine Brettspiele wie Partner sind, dann wohl eher nicht. "hinhalten (mit oder ohne Treuschwur)" oder emotional verletzen durch Ersatz durch juenger/exotischer kann man imo Personen, nicht aber Gegenstaende.


    Muss an mir liegen...ich bin offenbar emotional verkuemmert, was meine Beziehung zu meine Spielen angeht.

  • vielleicht stand ich tatsaechlich auf dem Schlauch... dann - Shame on me.


    Aber der Vergleich ist so schraeg, naheliegeder Humor ist das nicht. Aber ueber Humor kann man bekanntlich nicht streiten.