Beiträge von Herbert im Thema „Sättigung erreicht? Wenn die Begeisterung für Neuheiten deutlich schwindet.“

    Für mich gibt es 3 Arten von Spielen:

    1. Uninteressante Spiele
    2. Interessante Spiele, die kein dauerhaftes Interesse wecken
    3. Spiele die dauerhaft interessant bleiben

    Die erste Kategorie erkennt man meist schnell (bei gelegentlichem Irrtum), die Unterscheidung zwischen den beiden anderen Kategorien setzt ein Spielen voraus.

    Ich versuche möglichst nur noch die dritte Kategorie zu besitzen (Concordia zählt dazu). Von der zweiten Kategorie habe ich früher zu viel gekauft, das wird aber weniger. Bei den Kickstartern habe ich mir vorgenommen maximal Einen im Quartal zu ordern. Letztes Jahr wurden es dann sechs, mal sehen wo ich in diesem Jahr lande (letzte Woche gab es den ersten).

    Aus Essen habe ich früher locker ein Dutzend Spiele mitgebracht und parallel ein zweites Dutzend bestellt, letztes Jahr war ich nicht dort und habe im Nachgang 2 Spiele bestellt.

    Weniger zu kaufen ist wichtig. Noch wichtiger ist es allerdings das neu Gekaufte schnell auf dem Tisch zu bringen um es dann beim Verfehlen von Kategorie zwei auch zeitnah abzugeben.

    Früher waren die Sachen „in“, heute sind sie ein „hype“. Fakt ist, dass wir über Neues reden, da wir das kennenlernen wollen. In Spiele-Runden sind Neuheiten entsprechend begehrt. Die Sachen sind für 1-2 Jahre auf dem Markt und man möchte sie in der Zeit gespielt und ggf. gekauft haben. Das führt dann dazu, dass Spiele wie Brass oder Age of Steam durch eine Neuauflage wieder interessant werden und andere Spiele durch regelmäßige Erweiterungen „heiß gehalten“ werden. Wenn man das einmal verinnerlicht hat, kann man seinen persönlichen Umgang entsprechend anpassen.

    Für mich gilt inzwischen:

    • Für jede neue Schachtel muss mindestens eine Vorhandene gehen
    • Richtzahl von 1 Kickstarter pro Quartal
    • kaum neue Euros
    • nur die wichtigsten Cosims

    Reflexartig kaufe ich eigentlich nur noch 18xx-Spiele, und Erweiterungen. Ich brauche schon lange nicht mehr jeden Rosenberg, jeden Wallace und jedes Alea-Spiel.

    Ganz entspannt ist mein Verhältnis zur Spiel. Früher habe ich alle Neuheiten sondiert, die interessanten Spiele auf eine Geek-Liste gesetzt, dazu Regeln und Videos zusammengesucht und geschaut oder gelesen. In Essen wurde dann Beute gemacht: am Donnerstag wurde der große Rollkoffer gefüllt, am Freitag der Kleine. Aufgetürmt hatte die Strecke am Ende eine Höhe von 1-2 Metern. Seit dem Ausfall der Messe 2020 gibt es keine Liste, ich habe keine Perlen entdeckt und werde nicht zur Messe fahren. Ich werde mir hier und bei BGG die neuen Trends anhören, manches im Nachgang der Messe in angenehmer Atmosphäre spielen und gewiss auch das ein oder andere Spiel des Jahrgangs erwerben. Promos werden wahrscheinlich komplett an mir vorbeigehen, ich kenne ohnehin kein Essenzielles.

    Nichtsdestotrotz ist das Auspacken eines neuen Spieles immer noch ein Fest für mich. Das Sichten des Materials, das Sortieren in Schachteln und Zip-Beuteln - herrlich. Und am liebsten schön über das Jahr verteilt ohne ein Massenauspöppeln im Oktober.