Beiträge von Waltersche im Thema „Sättigung erreicht? Wenn die Begeisterung für Neuheiten deutlich schwindet.“

    Ich habe mir während der letzten Monate so nach und nach tatsächlich eingestehen müssen, dass bei mir wohl die Sättigungsgrenze erreicht ist.

    Einer der Knackpunkte war wohl #Newton, ein Spiel, das ich wirklich sehr mag, genauso wie fast/praktisch alles von "diesen Italienern" (das ist nicht abwertend gemeint, ich kann mir da nur einfach nicht merken, welche (häufig beiden) da nun genau für welches Spiel verantwortlich sind). Golem habe ich noch nicht, war aber fest eingeplant, und irgendwie war bis dahin alles "von diesen Italienern" automatisch auf die Kaufliste gesetzt. Aber nach einer dieser Newton-Partien grübelte ich noch lange im Bett darüber nach. Und irgendwie hatte ich da das erste Mal dieses "das Spiel hast Du schon häufiger gespielt - es hieß nur anders". Und das erste Mal kam mir dieser unsägliche begriff vom "Just another soulless Euro" gar nicht mehr so unsäglich vor. Komisches Gefühl!

    Den Vorsatz, maximal ein neues Spiel pro Monat zu kaufen habe ich nun ja schon länger (und dieses Jahr ist bisher lediglich der Januar ( #GreatWesternTrailArgentinien ) "genutzt/verbraucht"), parallel dazu hatte ich das Ziel, pro Monat (mindestens) ein neues Spiel auf den Tisch zu bringen. Ich stelle aber parallel zur obigen Entwicklung fest, dass mich das derzeit ein wenig unter Stress setzt - denn wenn ich ehrlich bin, würde ich viele Neuheiten der letzten Monate gerne noch viel intensiver kennenlernen, bevor ich mich in etwas neues reinfuchse. Wenn ich mir jetzt meine "Neuheiten" des letzten Quartals 2022 anschaue, dann finde ich persönlich seitdem eigentlich 7 Partien Yedo, 8 Partien Endless Winter und 6 Partien Marrakesh jeweils viel zu wenig, um diesen Spielen und den Möglichkeiten, die sie bieten, gerecht zu werden.

    Es kommt also derzeit sogar zu der Entwicklung, dass ich gar keine wirkliche Lust habe, ein neues Spiel anzugehen, da die "alten" alles andere als totgespielt sind. Und dazu kommen dann ja noch die persönlichen Dauer-Favoriten wie #Maracaibo, #Brass:Birmingham, #ArlerErde, #Concordia oder #TerraMystica (um jetzt nur einmal 5 zu nennen) , die eh ständig gespielt werden könnten.

    Irgendwie vertrackt, aber wie es ausschaut, wird es wohl dieses Jahr leicht werden, nicht mehr als ein Spiel pro Monat zu kaufen, denn von Spielen wie #Golem habe ich mich inzwischen geistig bereits verabschiedet, so dass sich eigentlich nur noch #ArcheNova auf der Kaufen-Liste befindet. Aber das hat Zeit...

    In den letzten Monaten habe ich viele Spiele verschenkt, manche aus meiner Kindheit bleiben noch, alleine weil sie vielleicht in ein paar Jahren, wenn unsere Tochter etwas älter ist, zum Einsatz kommen könnten und es im Moment (auch aufgrund der vielen verschenkten Spiele) genügend Platz gibt - und es wäre ja schon seltsam, Spiele 30 oder fast 40 Jahre aufzuheben, um sie dann drei oder vier Jahre vor dem möglichen Einsatz loszuwerden...

    Eigentlich hast Du, Yakosh-Dej , da praktisch alles aufgeführt, was bei mir auch zutrifft. Was nicht heißt, dass mich Neuheiten nicht mehr interessieren, aber ich brauche sie eben nicht sofort, hier stehen zum einen genug Spiele herum, die ich jederzeit gerne spielen würde, zum Anderen aber eben auch genügend ungespielte - die für mich immer noch sehr interessant klingen und die ich gerne spielen würde.

    Dazu - und das geht eindeutig in Richtung Kosten - kommt, dass ich letztens in einem Anfall von Statistik-Wahn, soweit das noch anhand von Rechnungen, mails oder was-weiß-ich-was nachvollziehbar war, die Preise nachgetragen habe, die ich irgendwann einmal für Spiel xy gezahlt habe (um dann anhand BG-Stats die Kosten je Partie/Spielerstunde usw. anzeigen lassen zu können. Da sind mir schon beim Eindaddeln der Preise die Tränen gekommen (und ich habe teilweise x-Mal nachgeschaut, ob es sich hier wirklich um das Grundspiel oder um die Erweiterung gehandelt hatte (z. B. Stone Age oder Tribun für je 22,95).

    Ja, ich gebe zu, häufig sieht man älteren Spielen ihr Alter auch irgendwie an (habe gerade Raja rausgekramt, da ich das mal gerne spielen würde und wir nächstes Wochenende zu fünft sind). Aber irgendwie macht mich das so optisch (vor allem das Spielbrett) gar nicht an, weswegen ich mich immer dabei ertappe, das geistig doch schon wieder wegzustellen... Ob ich mich deswegen von Bling-Bling blenden lasse? Ich denke/hoffe nicht - aber ich freue mich halt auch, wenn ein Spiel in meinen Augen "schön ist".

    Dazu kommt, dass ich in den letzten Jahren viele ältere, bis dato ungespielte Spiele auf den Tisch gebracht und dabei festgestellt habe, dass die mir auch heute noch sehr viel Spaß machen. Dennoch muss ich mir auch eingestehen, dass Spiele bei mir aufgrund des Settings schon für Interesse sorgen können ("Oh, Inkas... Da habe ich noch kein Spiel...").

    So etwa seit zwei/drei Jahren lese ich hier mit - das hat anfangs zu einem erschreckenden "Oh, das ist neu, das klingt toll, das brauche ich"-Effekt geführt. Inzwischen habe ich soviel gelernt, dass ich mir die Spiele erstmal notiere, durchaus hier darüber mitlese, aber eben abwarte. Und wenn man von einem Spiel dann auch noch in einem oder zwei Jahren zumindest halb-regelmäßig noch liest (in Wochenthreads beispielsweise), DANN ist der Moment gekommen, um mir ernsthaft über einen Kauf Gedanken zu machen. Dadurch kann ich hier zwar bei Arche Nova oder ähnlichem nicht mitreden, aber mitlesen macht ja auch Spaß... ;)