• Ich stelle aber auch hier im Forum eine interessante Schizophrenie fest: Zum Einen wird eine ordentliche und qualitativ hochwertige Verpackung gefordert; zum Anderen gleichzeitig ein möglichst schneller Versand.

    Ich kann darin nichts Schizophrenes erkennen. Was gefordert wird, ist ein zuverlässiger Fullfillment-Partner. Nicht, dass Service A aufgrund von Service B bzw. umgekehrt vernachlässigt wird. Und wenn ich mich nicht täusche, scheint es ein exklusiv südamerikanisches/europäisches Problem zu sein. Jedenfalls habe ich aus anderen Ecken der Welt nicht von so einer auffällig nachlässigen Umverpackung gehört, gestehe aber auch ein, dass ich die Auslieferung in den anderen Kontinenten nicht gerade minutiös verfolge. Insofern erscheint es mir, als bekämen die anderen Logistiker es hin, termingerecht UND mit der original Scythe-Schon-Formel zu versenden.

  • Was die Verpackung angeht, ist die von Scythe (da war meine kaputt, das Spiel zum Glück nicht) aber durchaus noch zu toppen:


    letzte Woche kam Kyklades Titans über Amazon verschickt , komplett ohne Schachtel, nur den Aufkleber auf die Folie geklebt bei mir an. (Die Schachtel war dann konsequenter Weise Schrott)...

  • Was die Verpackung angeht, ist die von Scythe (da war meine kaputt, das Spiel zum Glück nicht) aber durchaus noch zu toppen:


    letzte Woche kam Kyklades Titans über Amazon verschickt , komplett ohne Schachtel, nur den Aufkleber auf die Folie geklebt bei mir an. (Die Schachtel war dann konsequenter Weise Schrott)...

    :crying::watt:
    Aber doch sicherlich nicht von Amazon selbst verschickt, sondern von einem Marketplace-Anbieter, oder??

  • @aphratus


    Du bist einer ganz bösen Falle aufgesessen!! Reklamation kannst Du vergessen, wenn ich das richtig sehe. Hier mal eine Kopie der Produktseite:


    Auf der Artikelseite ist "Versand in Originalverpackung" angegeben! Eigentlich total schwachsinnig, aber Amazon macht das gelegentlich so.
    (Wenn Du es größer machst, kannst Du es lesen...)


    Ich würde es einfach zurück schicken unter Berufung auf Fernabsatzgesetz und gut...

  • Ist das nicht schon seit geraumer Zeit so, dass Amazon sich bei den Brettspielen den Versandkarton spart? Ich meine ähnliche Beschwerden schon öfter gelesen zu haben.


    Ein Grund mehr, nicht bei Amazon zu bestellen, sondern bei entsprechenden Fachhändlern wie Spieltraum, Milan- oder Magierspiele (plus noch ein paar andere). Da werden die Sachen ordentlichst verpackt und bestellt man nicht gerade das Spiel des Jahres, sind die Preise meistens auch unterhalb derer von Amazon. Ja, wenn man nur einen Artikel haben möchte bleibt man zwar meistens unterhalb der Mindestbestellmenge, die einen Versandkostenfreiheit ermöglicht, aber die paar Euro mehr sind es zumindest mir wert solche Vorfälle wie oben zu vermeiden.

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Bei mir wurde das über die Kulanz des über Amazon verkaufenden Händlers gelöst. Der hat mir einen Preisnachlass gewärt und ich hab das Spiel dann an einen Freund weitergegeben, der die Schachteln der Erweiterung dann eh entsorgt. So hab ich nochmal die Kurve bekommen, aber krass ist das schon...
    Da hilft nur eins immer mehrere Spiele bestellen, dann nehmen sie ne Schachtel her ;) ...

  • Klar!


    Wir haben gestern Scythe zu zweit ausgepackt und losgelegt, und während ich in der ersten Hälfte des Spiels dachte, dass doch recht wenig Interaktion passieren würde, wurde es in der 2. Hälfte dann ein durchaus spannendes Wettrennen mit Bedrohungen durch Mechs und Gegendrohungen - so empfand ich es jedenfalls. Die Aussicht, die wichtigen Ressourcen zu verlieren, fand ich nicht toll - und daher habe ich sie immer schnell verbaut, während wir interessanterweise beide auf die langfristigen Ziele gesetzt haben - also Sterne durch Bau, Entwicklung und die Leisten.
    Am Ende habe ich jedoch mit einem glücklichen militärischen Sieg und der zurück gehaltenen Objective-Karte gewonnen... damit dann einen deutlichen Vorsprung bei den Sternen gehabt UND Prestige (nahezu) maximal ausgebaut gehabt, was mir damit mehr Punkte eingebracht hat.


    Aber Fazit: Funktioniert super zu zweit, ist dennoch spannende und eng und spielt sich schön schnell flüssig runter! Klasse!!

  • ...na dann bin ich mal gespannt - ich habe wie du die Premium Edition + board extension als Addon gebacken.... Mal sehen wie dann mein Päckchen bzw. die Zusammensetzung ausieht, wenn's da ist :whistling:

    ...habe gerade mit der besten Ehefrau von allen telefoniert - heute morgen kam das Paket an - scheint alles gut verpackt gewesen zu sein - und neben der Premium Edition von Scythe war auch die Board Extension in der Schachtel mit drin..... von daher scheint alles da zu sein - mal sehen wie es im Detail aussieht, hab's ja noch nicht mit eigenen Augen begutachten können.... Heute abend geht's aber erst mal zum Poetry Slam hier in HN und morgen früh fahren wir dann für zwei Tage mit Übernachtung zum Burning-Eagle-Festival nach Reutlingen.... Wahrscheinlich kann ich es daher erst am Sonntag in aller Ruhe auspacken - die Spannung steigt.....

  • Auf was man nicht alles achten muss. Habe ich so auch noch nie gesehen. Vielen Dank für den Hinweis.

    Das war mir, zugegeben, auch neu! Ich bin erst durch die Beschreibung hier gekommen, mir das mal anzuschauen... aber zukünftig werde ich da genau drauf achten!

  • Ja. Die Unterschiede sind zwar nicht besonders groß und ich habe mich bei der ersten Partie dann vergewissert, dass ich die richtige Münze habe. Aber man agiert nicht ständig mit dem Geld. Wenn man Zahlungen oder Einnahmen hat, dann geht es um geringe Beträge von 1 - 3 Dollar. Und die kleinen Münzen sind gut unterscheidbar.

  • Um auch mal was Positives zu schreiben und den letzten Wartenden Mut zu machen. Meine Scythe Collectors Edition ist samt des zusätzlichen Artbooks heute in einem robusten Paket mit ausreichend Luftpolsterkissen zugestellt worden.

    Das klingt dann tatsächlich so, als würden die "aufwendigeren" Bestellungen besser verpackt. Ist auch logisch nachvollziehen, denn die Standardliferung wird wohl in einer Art improvisierten Packstrasse verpackt werden; da geht es nur um Geschwindigkeit und sonst nichts. Wie auch z.B. bei Amazon

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Ich finde die Metallmünzen und die Ressourcen richtig klasse, tragen viel zum Fluff bei. :sonne::thumbsup:


    Leider bin ich am Wochenende in LARP-Welten verschwunden, sonst würde ich es gleich wieder spielen wollen.

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  • Die "Diskussion" hier erinnert mich doch stark an das alte* Spielbox-Forum, an der munter darüber diskutiert wurde, wer seine Spielbox wann erhalten hat oder eben nicht...


    :D



    * ) ´Vielleicht ist das immer noch so, nur ich verfolge das Spielbox-Forum seit der Umstellung nicht mehr.

  • Um mal was über das Spiel zu schreiben, welches ich gestern - Dank Ingo, der es schon bekommen hat - spielen durfte:


    Es lässt mich zwiespältig zurück:

    • Es gibt vier verschiedene Aktionsmöglichkeiten, von denen jede, die man durchführt, noch eine zweite zulässt, wenn man die nötigen Ressourcen hat, so dass es mit nicht Grübelspielern wenig Downtime gibt.
    • Das Spielertableau richtig zu händeln (mit den Upgrades, usw.), habe ich die richtigen Ressourcen für die Zweitaktion oder verschenke ich Aktionen, scheint eine wichtige Komponente auf dem Weg zum Sieg zu sein.
    • Der Spielplan mit den Möglichkeiten der anderen Völker über die Flüsse zu gehen und mit den verschiedenen Figuren und Ressourcen darauf ist eher unübersichtlich.
    • Die Völker scheinen mir nicht ausgewogen (ich habe die Namen vergessen), aber man sollte schon auf die Fähigkeiten der Völker spielen - glaube ich.
    • Material ist super
    • Ich würde es jederzeit mitspielen wollen, aber nach dieser ersten Erfahrung nicht mehr unbedingt haben müssen...


    Gruß vom
    Spielteufel

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Die Völker scheinen mir nicht ausgewogen (ich habe die Namen vergessen), aber man sollte schon auf die Fähigkeiten der Völker spielen - glaube ich.

    Welches Volk erscheint Dir denn besonders stark - oder auch besonders schwach? Die Fähigkeiten definieren sich ja nicht nur durch das Tableau, sondern auch durch die Startposition auf der Karte.
    Meiner Meinung nach hat jedes Volk Fähigkeiten, die Grundregeln des Spiels brechen und für die anderen sehr stark wirken...
    Seien es die "schwimmenden" Arbeiter der Nordic Kingdoms, oder die Möglichkeit der Sachsen, beliebig viele Sterne durch Kampf und Missionen zu sammeln - oder auch die 2 von 3 Encounter Optionen der Polen - und dazu noch die Fähigkeiten der Mechs... Da gibt es viel zu erkunden...


    Dazu kommt, dass das Spiel ja schon lange vor der Veröffentlichung spielbar war, sei es durch Print'n'play, Tabletopia oder Vorabexemplare...


    Nein, ich halte die Völker für relativ ausgeglichen ABER auch für sehr unterschiedlich spielbar. Da kann man übrigens eine Parallele zu (unter anderem!) #TerraMystica ziehen. ;)
    Bei beiden Spielen kann man nicht mit jedem Volk jede Strategie gleich erfolgreich spielen...

  • @Spielteufel, bis auf Deine kaum zu belegende Vermutung, die Völker seien nicht ausgewogen, und die von Dir so wahrgenommene Unübersichtlichkeit (ich würde formulieren, jeder kommt fast überall hin) - was gefällt Dir denn nicht? Oder reichen diese beiden Punkte schon für einen Zwiespalt? ^^

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  • Völker:

    • ich durfte eine Ressource durch eine Kampfkarte ersetzen - startete aber mit null Karten, um an eine Karte zu kommen, musste ich eine komplette Aktion durchführen, um ein upgrade zu bekommen benötigte ich Öl, da kam ich erst hin, wenn ich ein Mech gebaut hatte - fand ich jetzt eher schwach
    • der zweite konnte Aktionen mehrfach hintereinander machen, lohnte sich im Spiel zwei bis dreimal
    • der dritte konnte mehrfach einen Stern für einen gewonnen Kampf bekommen, finde ich deutlich stärker
    • der vierte durfte auf den grünen Karten (Namen vergessen), zwei Aktionen machen und konnte direkt in der zweiten Runde einen Mech bauen - empfand ich als am stärksten, derjenige spielte es aber auch zum zweiten Mal und hat gezielt darauf gespielt

    das empfand ich mal aus unausgewogen und kann es nicht belegen.


    Ja, und der Rest? Es lässt mich halt ratlos zurück. Vielleicht waren meine Erwartungen zu groß? Kann ja schon mal sein. Es ist eigentlich kein Kampfspiel (oder doch) und trotzdem lohnt sich für einen Spieler das Kämpfen besonders?
    Natürlich ist das auch immer ein Problem des ersten Spiels, im zweiten kennt man das Spiel schon besser und macht vieles besser. Trotzdem würde ich viele andere Spiele vorziehen. Am nächsten Tag spielten wir Steam Works, das hat mir viel besser gefallen und würde ich Scythe jederzeit vorziehen (ja, ich weiß, kann man auch überhaupt nicht vergleichen).


    Schlecht finde ich es nicht, aber ein Überflieger eben auch nicht. Muss es ja auch nicht. Und wenn viele damit Spaß haben, dann ist es auch in Ordnung. Bisher habe ich hier wenig gelesen über das Spiel, mehr über die Verpackung und den schleppenden Versand. Deswegen würde mich halt interessieren, wie es andere empfinden - natürlich nur die, die es schon besitzen :P


    Spätabendliche Grüße vom
    Spielteufel

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Hallo,


    mir ging es nach dem ersten Spiel zu zweit genauso, ich fand das Spiel nichtssagend bis belanglos und war wirklich ernüchtert, das Gefühl der schlecht balancierten Anführer hatte ich auch. Ich hatte die Anführerin, die 2 Encounter pro Karte wählen konnte, und fand das schon sehr heftig. Gedanklich hatte ich es schon hier in den Marktplatz eingestellt.


    Beim nächsten Spiel (zu fünft) gefiel es mir schon wesentlich besser. Alles hat viel mehr ineinander gegriffen, die Charaktere konnten sich einfacher auskontern, vor allem die Encounter-Fähigkeit war wesentlich weniger mächtig.


    Kurzum, wesentlich besser, schon nach der zweiten Partie. Zu zweit habe ich allerdings keinerlei Ambitionen es nochmal zu spielen, mit mehreren Spielern - jederzeit.


    Viele Grüße


    Christoph

  • Danke @Sternenfahrer, sehr interessanter Thread.
    Vielleicht gefällt mir auch einfach die Kämpferei nicht, ich glaube, es ist nicht wirklich mein Spiel. ..


    Gruß vom Spielteufel

    :jester:


    Mein Verhalten ist vielleicht manchmal taktisch unklug, dafür aber emotional notwendig

  • Nachdem ich es nun auch gespielt habe, halte ich den Hype für ziemlich überzogen. Scythe ist sicher kein schlechtes Spiel, aber auch weit davon entfernt eines der Besten zu sein. Die paar wenigen Kämpfe hin oder her, es fühlt sich sehr solitär und eher nach Puzzle an (in welcher Reihenfolge muss ich die Aktionen ausführen?). Ein paar nette Ideen sind dabei, aber im Großen und Ganzen konnte es mich nicht ansatzweise umhauen.


    Irgendwie wirkt auch alles ein wenig gekünstelt. Man kommt schlecht von der Insel weg und auch danach fühlt man sich eher nicht bedrängt oder bedroht. Die Tunnel die in die Mitte führen, oder das starke Feld in der Mitte des Spiels wurden wohl eher so platziert, damit überhaupt etwas passiert.


    So ziemlich alles was mit dem Spieler-Tableau zu tun hat, sowie die Popularitäts-Leiste (Punkte Multiplikator) finde ich durchaus sehr gut und gelungen, aber da hört es dann auch schon auf...
    Für mich lediglich ein weiteres ganz gutes, aber maßlos überproduziertes Spiel, das hinter dem ganzen Glitzer gar nicht so viel zu bieten hat wie viele wohl vermuten.


    Gut, aber mehr auch nicht und gute Spiele gibt es bereits wie Sand am Meer.

  • Die Ausstattung und die Optik lässt vermuten, dass in Scythe wesentlich mehr drin steckt, als es bieten kann und will:


    "Scythe uses a streamlined action-selection mechanism [...] to keep gameplay moving at a brisk pace and reduce downtime between turns."
    Scythe | Stonemaier Games



    Dieses "streamlined" zieht sich eben durch das ganze Spiel, gut spielbar, aber eben nicht episch, wie das Drumherum vermuten lässt. Ein Blender? Nur für den, der sich blenden lässt, weil die Verlagshomepage sagt ganz klar, was Scythe ist und was eben nicht.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Ich persönlich bin mit 3 Partien noch dabei, das Spiel zu "entdecken" - ich denke zum Beispiel, dass in unseren Partien Aggressionen viel zu zögerlich eingesetzt wurden. Zu einem Zeitpunkt des Spiels hatte ich auf einem Feld 6 Ressourcen liegen - was wirklich viel ist - und rechnete fest damit, dass einer meiner Mitspieler einen Angriff macht - im Grunde gibt es dabei wenig zu verlieren:
    Unterliege ich, dann habe ich dem Mitspieler einen Stern geschenkt und mein Mech oder Charakter geht nach Hause - gewinne ich aber, dann habe ich einen Batzen Ressourcen, die ich ggf. sogar gut umsetzen kann!
    Da ich auch noch eine Move-Aktion als letzte Aktion gespielt hatte, wäre nicht mal ein Vergeltungsschlag direkt möglich gewesen! Also noch eine Runde Zeit, die Ressource auch auszugeben!


    Ich vermute, dass sich bei uns noch ein aggressiveres Spielen durchsetzen wird - eben in genau diesen Situationen... Ich selbst muss mir auch an die Nase fassen, weil ich einige Gelegenheiten habe verstreichen lassen, in denen ich einen Angriff hätte ausführen können...

  • Gesetzt den Fall, die Miniaturen durch 0815-Klötzchen zu ersetzen, dem Spielbrett und den Karten die eigene Note zu entziehen und sagen wir mit einem SciFi-Thema zu besetzen- dann haben wir ein Spiel, was es in Kombination der Spielmechanismen schon zig mal gab. Die Aktionstableaus sind nicht neu uswusf. Ein hübsches Teil, was aber durch die gekonnte Grafik und den Inhalt der Schachtel auffällt.


    Wie bereits schon geschrieben, halte ich den Sinn der Rekruten und der thematisch absurden Einbindung derer in die Handlung (falls mein Nachbar baut geniesse ich einen Vorteil x) für sinnfrei bzw. überflüssig. Entsprechendes gilt für die Gebäudebonikarten- eine Siegpunktnebenplatzhäscherei mehr. Ätzend. Hätte man noch Jahreszeitren eingebaut, bei denen die Mechs übern Bach krebsen dürften, hätte man eine unnütze Blase mehr.


    Meine Tendenz geht in Richtung: kein Kauf- nicht so innovativ, dass sich eine Anschaffung lohnt. Die Aufmachung blendet.

    habe die Ehre *hutzieh*

  • Die Aufmachung blendet

    ...sagt der eine, während es für den anderen der Sonnenschein ist, in dem dieses Juwel glitzert und glänzt!


    Klar ist es das Thema und die wundervollen Illustrationen, die das Spiel ausmachen - aber gerade das ist ja das tolle an dem Spiel... Für mich zumindest!

  • Auffallend ist sowohl bei EUPHORIA und VITICULTURE und nun wohl auch bei SCYTHE (noch nicht gespielt) das Unverhältnis zwischen opulenter Aufmachung, treffsicher gutem Thema und tatsächlichem Spiel.


    Hier spiegelt sich für mich eine Zeiterscheinung mit Tendenz zur polierten Oberfläche wieder, in der das Spiel materialistisch angereichert wird, um ein gewöhnlich-okayes Spieldesign aufzupumpen.


    Nicht missverstehen: ich bin ein großer Freund des Gesamtkunstwerks Brettspiel, indem alle Parameter in einer stimmigen Beziehung zueinander stehen sollten. Aber so wie in der kargen Nacktheit der alten Warfrog Spiele die gestalterische Liebe völlig fehlte, so lassen im Gegenpol die Stegmaiers eben das Andere, das sie thematisch gekonnt würzen, im Spiel selbst dann vermissen.


    Nicht missverstehen: hier mag ich EUPHORIA sehr gern, während ich bei VITICULTURE eine thematische Fehlleistung ausmache, in der Weinhang in ein Kartenspiel mündet, das die eigentlich schöne Idee des Anbau konterkariert. Das machen sowohl VINHOS als auch GRAND CRU besser. Aber das ist ein anderes Thema.

  • Gesetzt den Fall, die Miniaturen durch 0815-Klötzchen zu ersetzen, dem Spielbrett und den Karten die eigene Note zu entziehen und sagen wir mit einem SciFi-Thema zu besetzen- dann haben wir ein Spiel, was es in Kombination der Spielmechanismen schon zig mal gab. Die Aktionstableaus sind nicht neu uswusf. Ein hübsches Teil, was aber durch die gekonnte Grafik und den Inhalt der Schachtel auffällt.


    Wie bereits schon geschrieben, halte ich den Sinn der Rekruten und der thematisch absurden Einbindung derer in die Handlung (falls mein Nachbar baut geniesse ich einen Vorteil x) für sinnfrei bzw. überflüssig. Entsprechendes gilt für die Gebäudebonikarten- eine Siegpunktnebenplatzhäscherei mehr. Ätzend. Hätte man noch Jahreszeitren eingebaut, bei denen die Mechs übern Bach krebsen dürften, hätte man eine unnütze Blase mehr.


    Meine Tendenz geht in Richtung: kein Kauf- nicht so innovativ, dass sich eine Anschaffung lohnt. Die Aufmachung blendet.

    Betrachte es doch mal so - Wenn das Material herkömmlichem Standard entspräche, wäre es vom eigentlichen Spielerlebnis gleich, das Material ist hier nur das i-Tüpfelchen. Wenn du dir einen Neuwagen kaufst, legst du wahrscheinlich auch Wert auf komfortable Extras wie Klimaanlage, Navi etc. Es mag nicht unbedingt nötig sein, vermittelt dir aber ein Wohlgefühl.
    Wenn für dich die Rekruten thematisch keinen Sinn ergeben, tun sie es spielerisch aber schon. Sie fungieren schlicht als "Wache", da der Angreifer erstmal anhalten muss. Nebenbei produzieren sie eben auch Rohstoffe, der Moderne Soldat ist ebenfalls multifunktional einsetzbar.
    Scythe mit Science Fiction Thema? Klasse, noch viel besser, her damit! Ist eben meine bevorzugte Themenwelt.
    Generell sollte man sich bei der Beurteilung eines neuen Spiels 2 Fragen stellen:
    Aus welcher "Mechanikecke" komme ich, und, was ist eigentlich meine Erwartungshaltung dazu. Wenn man sich dann quasi "neben sich stellt" und dann ohne Vorbehalte das ganze betrachtet, fällt es leichter das große Ganze zu sehen. Hilft i.ü. auch im normalen Leben.
    Innovation ist ein hehres Ziel, kann und wird es auch immer geben. Bei jedem neuem Spiel diese aber zu erwarten, erscheint wohl doch unrealistisch. Den nächsten großen Wurf bei unserem Hobby gibt es irgendwann bestimmt, inzwischen wird einfach Feintuning an bestehendem betrieben. Und das macht Scythe einfach gut, gepaart mit dem Material für den letzten Hormonschub. Es erfindet das Rad nicht neu, macht es aber doch etwas runder.
    Deine Meinung sei dir natürlich unbenommen, ich wollte nur versuchen, einen anderen Blickwinkel darzustellen ;) !

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Wenn für dich die Rekruten thematisch keinen Sinn ergeben, tun sie es spielerisch aber schon. Sie fungieren schlicht als "Wache", da der Angreifer erstmal anhalten muss. Nebenbei produzieren sie eben auch Rohstoffe

    Du verwechselst hier die Recruits mit den Workern.
    Die Rekruten, die sich Deiner Fraktion anschließen und Dich voran bringen, sind die vier Zylinder. Tatsächlich nicht die Benennung, die die größte Immersion erzeugt. 8)

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

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