Beiträge von Brettspielelabor im Thema „[2016] Scythe“

    Im Regelheft steht aber etwas anderes. Scythe-Regelheft, S. 28:
    Das Spiel endet augenblicklich, wenn ein Spieler seinen 6. Stern gewinnt. Weder sein Spielzug noch die momentane Aktion werden zu Ende geführt

    Yep aber der Moment, dass ich was baue bei Scythe, dass ich nicht mehr brauche ist eben nicht das Ende des Spiels. Sondern ich baue dann noch weitere Dinge die ich nicht brauche. Wenn es nur um den letzten Stern geht würde ich auch sagen ist es egal und wie bei vielen anderen Spielen auch.


    Bei Puerto Rico habe ich noch "nie" (lange ist es her) erlebt das jemand 3 Gebäude gebaut hat die er nicht mehr benutzt.

    Gescriptet bedeutet, dass etwas vorgeschrieben ist. Ereignis Y tritt zum Zeitpunkt X ein und das ist Scythe auf keinen Fal

    Gibts da eigentlich eine Definition zu dem Wort? Konnte bei Googel so schnell nichts finden.


    Für mich ist ein Spiel gescriptet wenn es keine Spielentscheidungen hat. Ist das Scythe der Fall - nein! Dennoch gibt es viele Züge die irgend wie logisch sind sie zu machen. Gerade in der Anfangsphase.
    Wenn beispielsweise eine Entwicklung am Anfang des Spiels nur 2 Öl kostet, hingegen das Bauen eines Mechs 4 Getreide ist doch klar was ich mache. Die Situation auf dem Spielfeld müsste schon enorm krass sein, dass ich nicht erstmal Entwickle. Da es am Anfang noch sehr solitär zu geht bei Scythe dürfte iene solche Situation extrem selten vorkommen.


    Das Spiel lässt dir die Entscheidung aber winkt eigentlich immer mit einer Fahne und sagt, mach das! Am Anfang ist einfach klar was ich mache. Natürlich steht es mir frei was total verrücktes zu machen aber das Spiel fördert das nicht.
    Der Hauptteil ist dann voller spannenden Entscheidungen und am Spielende spule ich einfach wieder mein Programm ab und es gibt kaum mehr spannende Entscheidungen oder Momente.


    Berichtigt finde ich in diesem Zusammenhang den Einwand, ob das nicht bei jedem Spiel ein Stückweit so ist.

    Bei #PuertoRico beschwert sich doch auch niemand, daß das Spiel endet, wenn jemand alle Gebäudeplätze vollgebaut hat, ohne, dass er die Gebäude nochmal nutzt?

    Sehr interessante Frage. Versuch einer Antwort:


    Bei Puerto Rico endet das Spiel dann aber "sofort" bei Scythe geht das Spiel dann weiter und dieser Moment passiert eben noch 2 - 3 mal.
    Aber auch bei Agricola versuche ich am Ende eben doch noch ein Pferd zu bekommen einfach das ich eins habe. Denn die Wertung ist belohnt es ja, wenn ich von allem ein bisschen habe. Thematisch fühlt es sich ein bisschen besser eingebetten an. Und ebenfalls wie bei Puerto Rico ist das Spiel dann meisten rum wenn ich mit sowas anfange.


    Aber hey das ist einfach Jammern auf extrem hohen Niveau was ich/wir hier betreiben. Für mich der unterschied zwischen sehr gutem (8-9/10) und genialem Spiel (10/10).

    Jein. Für meinen persönlichen Geschmack macht der mehr oder weniger geskriptete und völlig solitärartige, dafür aber für bestimmte Fraktionen gelegentlich mal deutlich glücksabhängige Optimierproblem-Aufbauteil 2/3 des Spiels aus (gemessen an der Rundenzahl, aber in Sachen Zeit sicher immer noch die Hälfte), und das ist mir dann deutlich zu viel Runterspielen einer auswendig lernbaren Eröffnungsstrategie. Bei nur 25 (5x5) möglichen Kombinationen.


    Wenn man mit guten Spielern spielt, ist das Spiel spätestens 2-4 Runden nach Beginn der Kampfhandlungen zu Ende. Da ist dann nicht viel Mittel- und Endspiel. Letzteres sowieso nicht, weil in allen meinen Spielen bisher die letzte Aktion ein Move mit Kampf war, wo mit dem Platzieren des sechsten Sterns die Territorien-Kontrolle soweit verbogen wurde, gerne auf Kosten des Zweitstärksten, dass derjenige, der das Spiel beendet hat, auch mehr oder weniger deutlich gewonnen hat. Ein Endspiel mit "Siegpunkte sichern" gibt's eigentlich nicht. Lange Eröffnung, kurzes Mittelspiel, recht abrupter Schluss.

    Danke - du bringst das auf den Punkt was ich versucht habe zu verdeutlichen gestern Nacht aber nicht mehr hinbekommen habe.

    Scythe die zweite:


    Diesmal zu dritt. Eine verrückte Partie. Nach nur 90 Minuten mit Aufbau war das ganze Beendet. Bei mir lief der Engine perfekt. Im Prinzip versucht man die Synergien der Fraktion und des eigenen Tableaus herauszufinden und dann konsequent runter zu spielen. Ich hab mir jetzt noch nicht alle Konstellationen analysiert und bin gespannt ob in Zukunft sich da noch große Schwächen und Stärken herausfinden lassen. Wenn die gabalanced sind dann großen Respekt - ich glaube noch nicht dran. Ich finde es aber an sich auch langweilig. Denn gerade die ersten Spielzüge sind doch oftmals sehr gescriptet - weil das Tableau und meine Fraktion einfach sagen was ich tun soll und warum sollte ich mich dagegen wehren?


    Die spannende Phase ist dann eigentlich der Hauptteil. Hier hat man die volle Auswahl an Möglichkeit, man muss schauen was tun meine Mitspieler, wie kann ich das Verhalten meiner Gegner partizipieren. Hier gibt es einige spannende Momente und Entscheidungen. Eine wahre Freude.


    Die Schlussphase ist dann wieder sehr klar. Wo kann ich noch am schnellsten viele Sterne und Punkte erreichen. Mechs, Gebäude, Arbeiter, Entwicklungen bauen. Am besten noch dabei noch den einen oder anderen Kampf und natürlich die Aufgabe erfüllen. Wenig bis nichts was ich in dieser Phase tue, tue ich weil es meine Engine besser macht sondern lediglich um Punkte/Sterne zu sammeln. Wenn man, wie ich recht früh die Kämpfe abgefrühstückt hat, ist einem auch egal was die Gegner nun tun. Die Fabrik interessiert in dieser Phase auch nicht mehr. (Höchstens sie gehört zur Aufgabe). Wer das Spiel ausmacht ist auch ziemlich schnuppe.


    Das Spiel ist rund, macht Spaß aber mir fehlt da der letzte Kick. Vor allem eine spannende Endphase. Es ist einfach nicht spannend seinen 4 Mech zu bauen der verrostet, ein Gebäude zu bauen das ich nie nutzen werden, Arbeiter einzusetzen die ich nicht mehr benötige. Ganz allgemein, ist mir das ganze Spiel einfach ein bisschen zu sehr auf Feel-Good getrimmt. Und wenn ich dann doch mit 1 Punkt verliere? Dafür dann am Ende alles durchrechnen och nö!


    Ich werde es sicherlich wieder mitspielen. Denn tut nicht weh, sieht geil aus und Engine Optimierung macht hin und wieder Spaß - wenn es so schnell wie das letzte Mal geht sogar mir. Dass das Spiel ihre Fans hat, einen Hype auslöst und auch sonst super ankommt wunder mich nicht und ist denke ich auch voll und ganz berechtigt. Das Spiel macht vieles richtig. Es ist nur nicht so ganz mein Ding. Denn ich spiele dann doch lieber Spiele (in der Größenordnung) bei denen die Entscheidungen schwerwiegender sind.

    Ich hatte gestern die Chance ergriffen und konnte einer 4er Partie beiwohnen.


    Kurz »Sehr interessantes, stimmungsvolles Spiel und diese Aufmachung und Ausstattung - ein Traum. Spielerisch hat es mich überzeugt umgehehauen aber nicht«.



    - Ich habe, denke ich, das gemacht, was als Einsteiger erstmal am sinnvollsten ist. Ich habe konzequent mein eigenes Tableau und Fraktion gespielt. Synergien ausgenutzt, das es kracht. Kampf und die Fabrik habe ich erstmal links liegen lassen. Natürlich sind diese Wege auch sehr lukrativ und auch sinnvoll. Doch dafür hat mir einfach der Überblick gefehlt.



    - Ich habe unterschätzt, wie wichtig die Mechs für die eigene Logistik sind. Ganz, ohne Mechs zu spielen fände ich mal reizvoll, stelle ich mir aber schwer vor. Probiere ich aber gerne beim nächsten mal aus. Die Mechs selbst baut man aber in verschiedenen Spielphasen aus verschiedenen Gründen. Anfang --> Logistik Hauptteil --> Effekte Spielende --> Stern(e) sowohl für 4 Mechs als auch für die Kämpfe. Eine Niederlage ist zwar nicht »so« schlimm aber ohne gute Infrastruktur fällt es schon nicht gerade leicht die Mechs vom Home wieder in die Schlacht zurückzubringen.



    - Das Upgrade, das bei Move dabei ist, erscheint mir ein bisschen schwach. 1 Geld bzw. dann 2 Geld ist doch eigentlich immer ein schlechter Zug. Ist maximal eine Notlösung.



    - Die verzwahnung der einzelenen Elemente (Beliebtheit, Stärke etc.) ist schon sehr spannend. Sehr gefallen hat mir Bsp., wie mit dem Kampf umgegangen wird. Man will hier nicht einfach nur draufhauen, sondern so Ressurcensparend wie möglich gewinnen. Maximal der letzte Angriff ist All-in.



    - Nicht gefallen hat mir das ganze Siegpunkt gedönz. Am Ende wird das ganze Spiel nocheinmal zu einem Optimiungskiller. Denn in den letzten Zügen werden die Siegpunkte gemacht und es muss genau überlegt werden mit welcher Aktion man nun noch, wie viele Siegpunkte machen kann.



    - Mir gefällt das Spielende nicht. Kann aber daran liegen, dass man im ersten Spiel doch sehr auf die Sterne fixiert ist.



    - Das Tableau finde ich wie schon bei Terra Mystica super! So können viele Regeln einfach umgesetzt werden. Bei Terra Mystica ist es noch ein bisschen besser aber alles in allem auch bei Scythe toll gemacht. Sonst hat das Spiel aber wirklich nichts gemein mit Terra Mystica und ob das als gemeinsamkeit gilt ich weiß nicht. Wurde auch schon bei Hansa Teutonica gut umgesetzt.