Wenn ich Scythe spiele, nutze ich immer alle bei mir vorhandenen Begegnungskarten und das dürften wohl alle sein, die es gibt. Mir kommt es ja weniger auf spielerische Effizienz als auf das Flair an. Unter diesem Gesichtspunkt sind für mich die Begegnungen und die dabei zu treffenden Entscheidungen wesentlicher Teil des Spiels; Bild anschauen, dargestellte Situation bewerten und dann situationsgerecht entscheiden. Das könnte man natürlich auch "schneller" machen, einfach nur wählen, was man erfüllen kann und was am nützlichsten ist, aber das ist nicht das, was bei mir Spielspaß bewirkt.
Spielmechanisch reichen die Begegnungskarten des Grundspiels aus. Es kommt halt darauf an, was man in dem Spiel sucht.
Schön wäre eigentlich auch, wenn ein Mitspieler die Karte zieht, beschreibt, die Optionen vorliest und erst nach der Wahl des aktiven Spieles die „Belohnung“ sagt. So, wie man Arkham und Eldritch sowieso spielen sollte!
So machen wir das im Prinzip auch. Allerdings wird dem aktiven Spieler dann erstmal das Bild (Text abgedeckt) gezeigt, damit er sich in die Situation einfühlen kann, wie er sie sieht; dann werden die Handlungsoptionen und deren etwaige Voraussetzungen genannt, der aktive Spieler wählt und erfährt dann erst, was er bekommt. Das dauert natürlich etwas, hält sozusagen den Betrieb auf, aber es macht einfach Spaß.
Klar, wenn man die Karten dann irgendwann kennt und sich merken kann, enthalten sie keine großen Überraschungen mehr. Aber dann gibt es ja die Möglichkeit, mehr Karten zu erwerben, die man nutzen kann. Für meine Art der Herangehensweise ist es eher wichtig, die Karten möglichst gar nicht zu kennen; darum könnte es von mir aus ruhig noch mehr Begegnungskarten geben. Gerade dann, wenn man die Karten noch nicht auswendig kennt, haben die Begegnungen ihren besonderen Reiz.
Ich mache es ja auch in anderen Spielen so, dass ich Karten möglichst vorher nicht lese (außer natürlich, ich muss für Mitspieler Übersetzungslisten machen, was ich deshalb auch eher ungern tue). Ich schätze diese Überraschungen durch Karten und mag die planerischen Möglichkeiten, auf das Erscheinen bestimmter schon bekannter Karten zu spielen, überhaupt nicht.