Spiel des Jahres / Kennerspiel des Jahres Orakel 2023

  • Challengers wird wohl nicht die Massen mobilisieren, hab da eher positive Eindrücke über die Idee des Spiels gelesen, als über das Spiel selbst. Kommt immer eher langweilig.


    Dann kann man das Kennerspiel dieses Jahr bedenkenlos auslassen, und ein paar Partien mit Dorfromantik Spaß haben, das ist ja ganz gelungen für das was es sein will.

    Auch ich fand die Idee genial, als ich es auf BGA ausprobiert habe wurde ich bitter enttäuscht. Selten hab ich ein Spiel in der Erstpartie so schlecht gefunden.

    Mir machen Deckbau-Spiele immer extrem viel Spaß (für mich Top 1 Mechanik), aber das liegt auch daran das ich beim Kartenziehen echte Entscheidungen treffen kann. Challengers, tut mir leid das zu sagen, ist ein halbgares Spiel und unfertig.

  • Naja, hilft im Endeffekt nichts, wenn diese a) nicht gewinnen und b) alles sich sowie irgendwo am unteren Rand der Skala abläuft. Wir sprechen hier schließlich über das "Kennerspiel des Jahres" ... da braucht man meiner Meinung nach erst ab BGG 2.0 und höher überhaupt suchen und sollte vielleicht eine Range von 2.0 bis 3.5 oder so abdecken, wenn man schon die Spiele darüber gänzlich unberücksichtigt lassen will. Warum überhaupt ein Preis fürs Kennerspiel, wenn dann sowieso nur Titel in Bereich 1.5 bis knapp über 2.0 für einen Sieg in Frage kommen?

    Sag mir, dass du den selbstgewählten Auftrag des SdJ nicht verstanden hast, ohnr zu sagen, dass du den selbst gewählten Aufzrag des SdJ nicht verstanden hast.


    Es geht nicht darum, aus der Riege irgendein komplexes Spiel zu wählen und zu sagen "das ist das Beste", damit sich der Vielspieler freuen kann, wenn es seinen Geschmack trifft.


    Es geht darum, für die Zielgruppe der wenig-Spieler das beste Spiel zu wählen, mit dem in die Welt der Kennerspiele einsteigen können.


    Leute, die die Komplexität auf BGG bewerten und Kennerspiele hart zwischen 2.0 und 3.5 einstufen, sind nicht die Zielgruppe.

    Das scheint irgendwie noch immer nicht in een Köpfen angekommen zu sein.


    Ich habe jedes Jahr wieder die Hoffnung, dass sich dieser Preis (in meiner persönlichen Einschätzung) zum Besseren wendet.)

    Mit "Besser" meinst du, dass SdJ sich von der Zielgruppe entfernen und mehr nach deinem Geschmack bzw der harten BGG-Grenze wählen sollte?

    Diese Realitäten aber meiner Ansicht nach bei Spiel des Jahres Preis keine bzw. nicht ausreichend Berücksichtigung finden.

    Ja, doch? Dafür gibt es den KSdJ.

    Eher ist es so, dass es an der Realität der Zielgruppe vorbei geht, wenn man zb fordert, dass KSdJ nur Spiele mit BGG-Komplexitätswerting von 2,0-3.5 berücksichtigt.


    Somit bin ich da deiner Meinung, es zählt das hier und jetzt, nur mit einer gegensätzlichen Einschätzung dieser aktuellen Entwicklung des Preises ... anstatt dem wachsenden Angebot / Anteil von komplexeren Spielen Rechnung zu tragen, passiert genau das Gegenteil. Was schlussendlich dazu führt, dass solche gehobenen Titel zwar in direkter Reichweite des Kunden sind, aber nicht die nötige Beachtung und Wertschätzung erfahren, und somit auch in der Öffentlichkeit aufgrund dessen falsch bzw. nicht ausreichend wahrgenommen werden. Es werden dadurch tendenziell in diesem Bereich immer mehr Titel ausgeschlossen, als berücksichtigt und das allein aufgrund ihrer Komplexität und nicht aufgrund ihrer Qualität.

    Und nochmal: Menschen, die solche Spiele spielen sind NICHT die Zielgruppe für die Preise.

    Für die ist der Preis nicht gedacht.


    Es ist völlig falsch, wenn hochkomplexe Spiele mit einem Preis ausgezeichnet werden, der sich an die Allgemeinheit richtet, sich die Allgemeinheit diese Spiele dann bei Müller oder im Spielzeugladen kauft, nur am Ende festzustellen, dass gerade 50 € versemmelt wurden, da das Spiel einen überfordert.

    DAS ist negativ für den Preis.


    Man muss offenbar immer wieder wiederholen:

    Menschen wie wir, die sich auf BGG über die Komplexität informieren oder sie da einstufen, die sich in Foren darüber unterhalten, mit welchem Insert zum gleichen Preis der Spiels man die Aufbauzeit am besten verringert, die Wochen vor der Messe schon eine Liste an Spielen haben, die sie brauchen, sind NICHT, NIEMALS und ABSOLUT GARNICHT die Zielgruppe.


    Der Preis soll solchen Leuten (uns) nicht den Geschmack streicheln.

    Der Preis soll Menschen helfen, sich zu orientieren, wenn sie über das SdJ hinaus wollen, ohne sie aber direkt mit einer Wall-Of-Complexity zu überfordern und zu verschrecken.

    Da ist ein "Es sollten nur bgg-Komplexität 2,0-3,5 genommen werden" falsch.

  • Ich meine, dass die Kritik an der Jury gerade im Hinblick auf das Kennerspiel dieses Jahr besonders berechtigt ist. Da geht es nicht mal um das konkret ausgezeichnete Spiel, sondern darum, dass zwischen Spiel des Jahres und Kennerspiel überhaupt kein Unterschied mehr auszumachen ist was Komplexität und Einstiegshürde angeht.

    Wir drehen uns im Kreis. Das hatten wir doch vor ein paar Wochen schon mal. Nur weil du keinen Unterschied siehst, heißt das eben nicht, dass man keinen Unterschied ausmachen kann.

    Eine Menge Menschen haben doch in den vorherigen Tipps das Gegenteil bewiesen. Schau dir nur mal diesen Thread hier an. Dorfromantik erhielt noch vor den Nomierungen die meisten Tipps bei Rot, Challengers erhielt die meisten Tipps bei Grau.

    Auch die Spieleredakteur:innen machen jedes Jahr ein Tippspiel. Dort wurde Dorfromantik 42x für Rot und 1x für Grau getippt. Und Challengers wurde 41x für Grau und 5x für Rot getippt.

    Du siehst also, andere Menschen sind sehr wohl in der Lage, hier deutliche Unterschiede auszumachen.

    Kaum jemand ist noch in der Lage verlässlich vorherzusagen, was die Jury als Spiel und was als Kennerspiel einsortiert.

    Unsinn, siehe oben.

    Natürlich gibt es immer Spiele im Grenzbereich, bei denen es nicht eindeutig ist. Das haben wir aber vor ein paar Wochen auch schon alles diskutiert. Dies liegt in der Natur der Sache und kann gar nicht anders sein, weil unmöglich ist, klare Regeln für die Grenze zwischen Rot und Grau zu definieren. Und es wäre ja auch unsinnig, ein herausragendes Spiel nur deshalb gar nicht zu prämieren, weil es genau im Grenzbereich von Rot und Grau liegt.

  • Auch ich fand die Idee genial, als ich es auf BGA ausprobiert habe wurde ich bitter enttäuscht. Selten hab ich ein Spiel in der Erstpartie so schlecht gefunden.

    Ich habe Challengers zum Glück nicht online, sondern live ausprobiert. Selten habe ich ein Spiel in der Erstpartie so herausragend empfunden. :)

  • Challengers wird wohl nicht die Massen mobilisieren, hab da eher positive Eindrücke über die Idee des Spiels gelesen, als über das Spiel selbst. Kommt immer eher langweilig.


    Dann kann man das Kennerspiel dieses Jahr bedenkenlos auslassen, und ein paar Partien mit Dorfromantik Spaß haben, das ist ja ganz gelungen für das was es sein will.

    Auch ich fand die Idee genial, als ich es auf BGA ausprobiert habe wurde ich bitter enttäuscht. Selten hab ich ein Spiel in der Erstpartie so schlecht gefunden.

    Mir machen Deckbau-Spiele immer extrem viel Spaß (für mich Top 1 Mechanik), aber das liegt auch daran das ich beim Kartenziehen echte Entscheidungen treffen kann. Challengers, tut mir leid das zu sagen, ist ein halbgares Spiel und unfertig.

    Das Spiel ist nicht unfertig, weil du damit nichts anfangen kannst. Es ist aber etwas respektlos gegenüber Verlag, Autoren das so zu sagen..

  • Ich war bezgl. Challangers sehr skeptisch. Wir wollten es zu dritt spielen und nachdem ich die Anleitung gelesen habe, hatte ich es lustlos wieder weggepackt. ABER...ich habe es vor kurzem bei einem Spieletreff zu viert spielen dürfen, mit zwei Kindern und einer älteren Dame und es hat allen ausgesprochen viel Spaß gemacht. Es gab natürlich viele Fragen zu den Kartentexten, darum halte ich die Kategorie Kennerspiel für gerechtfertigt, aber es kam sehr gut an und die Kinder waren total begeistert.


    Das man die Plätze wechselt und sich mit dem Deck gegen andere misst, das ist schon eine schöne Idee.


    Die meisten die in kenne waren der Meinung, das Planet Unknown aus ihrer Sicht das Kennerspiel des Jahres werden sollte, aber alle haben vermutet, dass es Challengers wird, weil es sich einfach von sehr viel anderen Spielen unterscheidet.

  • Wir drehen uns im Kreis. Das hatten wir doch vor ein paar Wochen schon mal. Nur weil du keinen Unterschied siehst, heißt das eben nicht, dass man keinen Unterschied ausmachen kann.

    Gegenprobe: Hättest Du es kritisiert, wenn die Jury "Dorfromantik" als "Kennerspiel" und "Challengers" als "Spiel des Jahres" nominiert und ausgezeichnet hätte?

    Einmal editiert, zuletzt von Scythe ()

  • Der Preis soll Menschen helfen, sich zu orientieren, wenn sie über das SdJ hinaus wollen.

    Und? Hälst du das mit "Challengers" für gewährleistet? Ich persönlich nicht. Challengers hätte genauso gut als "Spiel des Jahres" ausgezeichnet werden können, es ist nicht oder nur minimal komplexer und hat keine größere Einstiegshürde als Dorfromantik, aus meiner Sicht sogar eher eine geringere.

  • Challengers hätte genauso gut als "Spiel des Jahres" ausgezeichnet werden können, es ist nicht oder nur minimal komplexer und hat keine größere Einstiegshürde als Dorfromantik, aus meiner Sicht sogar eher eine geringere.

    Ich befürchte diese Sicht hast Du ziemlich exklusiv.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Das ist doch aber ein Argument dafür, den Anspruch für das SdJ noch ein wenig zu senken und die Grenze zum Kennerspiel damit ebenfalls etwas nach unten zu verschieben, wie die Jury es in den letzten Jahren getan hat. Insofern müsstest du es doch eigentlich gut finden, dass so ein Problem mit Challengers nicht erneut auftreten kann, weil es nicht SdJ wurde!?

    Ich hätte Challengers auch nicht in rot ausgezeichnet. Ich sehe mit der Auszeichnung in grau und der "Vereinfachung" bei rot mittlerweile nur keine Verbesserung mehr für unser Hobby. Dann wird Jahr für Jahr eine Art Pictures, Just One oder Hitster ausgezeichnet, einfach weil alles andere "zu komplex" ist. Ich sehe auch einfach durch die Millionen verkauften MicroMacro oder Exits nicht in dem Maße neue Brettspielende dazukommen. Wir brauchen keine Komplexitätsmonster, aber ich habe Angst um die Varianz und da stimme ich Yakosh zu, das ist doch etwas das wir uns im Hobby behalten sollten

    Auch die Spieleredakteur:innen machen jedes Jahr ein Tippspiel. Dort wurde Dorfromantik 42x für Rot und 1x für Grau getippt. Und Challengers wurde 41x für Grau und 5x für Rot getippt.

    Wobei das ja ein wenig das Pferd von hinten aufzäumt. Denn davor gab es genug Aussagen der Jury, in welcher Farbe sie die beiden Spiele einordnen. Das war also eher ein Lesen und Hören auf die Jury, als eine eigene Einschätzung.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Dorfromantik ist ein verdienter Preisträger, denn es erfüllt alles, was die Auszeichnung möchte. Es holt Spieler ab, die bislang nicht gespielt haben ohne diese zu überfordern. Vor allem finde ich es gelungen, wie sich die Regeln durch eigene Erfolge immer komplexer gestalten, ohne den Spieler direkt zu überfordern. Zusätzlich ist es sehr entspannend, meine Frau spielt es sehr gerne. Zusätzlich eine 1a Umsetzung der PC Vorlage.


    Mich überrascht es auch schon nicht mehr, dass jedes Jahr aufs neue blöde Diskussionen geführt werden, ob ein Spiel den Preis verdient oder nicht. Vor allem legen viele hier ja immer falsche Maßstäbe an, warum Spiel XY nun den Preis hätte gewinnen müssen.

    Einmal editiert, zuletzt von Spike ()

  • Die meisten die in kenne waren der Meinung, das Planet Unknown aus ihrer Sicht das Kennerspiel des Jahres werden sollte, aber alle haben vermutet, dass es Challengers wird, weil es sich einfach von sehr viel anderen Spielen unterscheidet.

    Hej, das fasst es jetzt echt gut zusammen. (Armes Planet unknown 😥)


    😄


    P.S. Als Trostpreis bleibt wie üblich der DSP, wobei ich mich frage, ob ich selber PU dort die meisten Stimmen geben werde.

    2 Mal editiert, zuletzt von fohu ()

  • Nochmal zur Sicherheit: ich gönne Dorfromantik den Preis von Herzen. Ich wünschte einfach nur ich hätte jemand gefunden dem es spaß macht. Das letzte Mal das ich so hilflos vor einem gehypten Titel stand der hier überhaupt nicht zündete war Torres. Aber da ging es wenigstens nicht mir allein so..

  • ... Ich sehe auch einfach durch die Millionen verkauften MicroMacro oder Exits nicht in dem Maße neue Brettspielende dazukommen. Wir brauchen keine Komplexitätsmonster, aber ich habe Angst um die Varianz und da stimme ich Yakosh zu, das ist doch etwas das wir uns im Hobby behalten sollten...

    Witzigerweise sehe ich das im Moment gerade andersherum. Die meisten Kickstarter und Retailspiele lasse ich derzeit links liegen, da unglaublich viel spielmechanisch recycelt wird, keine neuen Themen präsentiert werden und sich auch storytechnisch/atmosphärisch kaum etwas tut. Da finde ich die Spiel des Jahres Preisträger in den letzten Jahren schon deutlich innovativer und variabler. Ein Challengers, MicroMacro und Paleo sind schon eigenständige, interessante Spielideen, die meiner Meinung nach zurecht diese Aufmerksamkeit bekommen. Kombiniert mit handwerklich guten mechanischen Spielen (Cascadia) und klassischen Partyspielen (Pictures), ergibt sich für vor allem für die Zielgruppe eine gute Mischung, die viele verschiedenen Spielmechaniken berücksichtigt.

  • Finde den Kennerspielpreis auch teilweise sinnlos, da in den letzten Jahren oft nur triviale Spiele ausgezeichnet wurden (große Ausnahme für mich das sehr gute Paleo). Mich nervt es einerseits, dass irgendwelche Leute dann denken, dass sie jetzt Ahnung von Brettspielen hätten weil sie ja das neuste ,Kennerspiel‘ haben (ähnlich sehe ich das auch beim Spiel des Jahres, welches eher ,Familienspiel des Jahres‘ genannt werden sollte, Dunning-Kruger-Effekt lässt grüßen) und andererseits denke ich auch, dass manche Leute die zu seichten Spiele langweilig finden und dadurch nicht weiter ins Hobby eintauchen, weil es keine Herausforderung gibt.


    Generell finde ich die ausländische Preise besser (Österreich, Frankreich), die einfach viel mehr Kategorien haben und dadurch das Hobby deutlich breiter abdecken sowie eben auch richtige Kennerspiele und sogar Expertenspiele würdigen.

  • Der Preis soll Menschen helfen, sich zu orientieren, wenn sie über das SdJ hinaus wollen.

    Und? Hälst du das mit "Challengers" für gewährleistet? Ich persönlich nicht. Challengers hätte genauso gut als "Spiel des Jahres" ausgezeichnet werden können, es ist nicht oder nur minimal komplexer und hat keine größere Einstiegshürde als Dorfromantik, aus meiner Sicht sogar eher eine geringere.

    Dorfromantik habe ich nicht gespielt.

    Challengers aber schon, in einer Runde von verschiedensten Brettspielspielern. Und ja, ich halte es ausreichend komplex, dass es nicht mehr fr SdJ passt. Während der Partienen, denen ich beigewohnt habe, gab es immer wieder fragen über die Karten(effekte), wie denn jetzt genau gewechselt wird, welche Karten man denn nun nehmen/behalten/wegwerfen darf und wieviele davon, etc.


    Am Ende vertraue ich der Jury, welche all die Spiele in den verschiedensten Konstellationen spielt, und vorallem viel mit der Zielgruppe. Und anschließend in der Gruppe darüber diskutiert. Die haben in meinen Augen mehr Kompetenz, um das zu beurteilen, als jemand, der nur 200-Euro-Lacerda Spiele spielt oder auf BGG "Catan hat Eurogame kaputt gemacht" kommentiert.

    der "Vereinfachung" bei rot mittlerweile nur keine Verbesserung mehr für unser Hobby. Dann wird Jahr für Jahr eine Art Pictures, Just One oder Hitster ausgezeichnet, einfach weil alles andere "zu komplex" ist. Ich sehe auch einfach durch die Millionen verkauften MicroMacro oder Exits nicht in dem Maße neue Brettspielende dazukommen. Wir brauchen keine Komplexitätsmonster, aber ich habe Angst um die Varianz und da stimme ich Yakosh zu, das ist doch etwas das wir uns im Hobby behalten sollten

    Inwiefern ist es keine Verbesserung, wenn das SdJ der Zielgruppe passende Spiele zeigt?

    Hast du Angst, dass nach 44 Jahren SdJ plötzlich keine anspruchsvollen Spiele mehr für dich entwickelt werden? Oder stört es dich , das es seichte Spiele gibt, die für eine bestimmte Zielgruppe passt?

    Ich verstehe nicht genau, inwiefern die SdJ Preise plötzlich die Varianz für dich entfernen?

  • Generell finde ich die ausländische Preise besser (Österreich, Frankreich), die einfach viel mehr Kategorien haben und dadurch das Hobby deutlich breiter abdecken sowie eben auch richtige Kennerspiele würdigen.

    Challengers hat auch beim As d'Or das Kennerspiel (jeu initié) abgeräumt. ;)


    (ich weiß, Frankreich hat noch ne Kategorie obendrüber)

    Mein Blog (Illustrationen, Brettspieldesign, Angespielte Spiele)

  • Finde den Kennerspielpreis auch teilweise sinnlos, da in den letzten Jahren oft nur triviale Spiele ausgezeichnet wurden (große Ausnahme für mich das sehr gute Paleo).

    Triviale Spiele für DICH.

    Du bist NICHT die Zielgruppe.

    Mich nervt es einerseits, dass irgendwelche Leute dann denken, dass sie jetzt Ahnung von Brettspielen hätten weil sie ja das neuste ,Kennerspiel‘ haben (ähnlich sehe ich das auch beim Spiel des Jahres, welches eher ,Familienspiel des Jahres‘ genannt werden sollte, Dunning-Kruger-Effekt lässt grüßen)

    Gatekeeper at is best.


    und andererseits denke ich auch, dass manche Leute die zu seichten Spiele langweilig finden und dadurch nicht weiter ins Hobby eintauchen, weil es keine Herausforderung gibt.

    Wie oben: Für DICH keine Herausforderung. Du schließt da stark von dir auf eine andere dir Unbekannte Gruppe.


    Generell finde ich die ausländische Preise besser (Österreich, Frankreich), die einfach viel mehr Kategorien haben und dadurch das Hobby deutlich breiter abdecken sowie eben auch richtige Kennerspiele und sogar Expertenspiele würdigen.

    Du meinst Österreich, wo unter "Spiele Hit Experte" Merchants Cove gewonnen hat?

    Ich persönlich kenne ehrlich gesagt niemanden, der ein Expertenspiel nur deswegen spielt, weil es den As d'Or in der Kategorie gewonnen hat. Zudem wurde Challengers in der "Kennerspiel"-Kategorie prämiert. (edit: hat PeterRustemeyer auch schon gesagt)

    3 Mal editiert, zuletzt von krakos ()

  • Wie oben: Für DICH keine Herausforderung. Du schließt da stark von dir auf eine andere dir Unbekannte Gruppe

    Das beruht auf Erfahrungen aus der Studentenzeit. Meine aktive Gruppe konnte ich mit Spielen wie Spirit Island oder Robinson Crusoe fesseln, aber nicht mit den empfohlenen Spielen der Jury. Aber jeder hat natürlich andere Erfahrungen.

  • Meine aktive Gruppe konnte ich mit Spielen wie Spirit Island oder Robinson Crusoe fesseln, aber nicht mit den empfohlenen Spielen der Jury. Aber jeder hat natürlich andere Erfahrungen.

    Und wieder: Ihr seid NICHT die Zielgruppe.

    SdJ/KSdJ richtet sich NICHT an Spieler, die Expertenspiele spielen.

  • Da es Gegenstand der Diskussion hier war bzw. noch ist, hier mal ein Überblick über das BGG-Weight der Kennerspiel-Siegertitel seit Anbeginn des Preises:




    PS:

    Ich bin sowohl mit den Nominiertenlisten als auch den Siegertiteln glücklich und zufrieden.

    Sowohl Dorfromantik als auch Challengers haben voll gezündet.

    Next Station London kommt auch super an (wäre ebenso ein verdienter Sieger gewesen) und Planet Unknown wartet noch auf den ersten Einsatz.

  • Gegenprobe: Hättest Du es kritisiert, wenn die Jury "Dorfromantik" als "Kennerspiel" und "Challengers" als "Spiel des Jahres" nominiert und ausgezeichnet hätte?

    Selbstverständlich hätte ich das kritisiert. Aber die Frage stellt sich halt nicht, weil es niemals dazu gekommen wäre.

    Challengers hätte genauso gut als "Spiel des Jahres" ausgezeichnet werden können, es ist nicht oder nur minimal komplexer und hat keine größere Einstiegshürde als Dorfromantik, aus meiner Sicht sogar eher eine geringere.

    Liest du diesen Thread eigentlich auch mal oder schreibst du nur? Es wurde doch schon mehrmals erklärt, dass die Jury den Fokus von der Einstiegshürde mehr in Richtung Spielkomplexität verschoben hat.

    Ich hätte Challengers auch nicht in rot ausgezeichnet. Ich sehe mit der Auszeichnung in grau und der "Vereinfachung" bei rot mittlerweile nur keine Verbesserung mehr für unser Hobby.

    Diese Auszeichnungen sind auch nicht "für unser Hobby" gedacht, sondern für Menschen, die unser Hobby (noch) nicht teilen. Scheint aber schwer zu verstehen zu sein.

    Dann wird Jahr für Jahr eine Art Pictures, Just One oder Hitster ausgezeichnet, einfach weil alles andere "zu komplex" ist.

    Hitster wurde nicht ausgezeichnet. Und Cascadia und Dorfromantik sind deutlich komplexer als Just One und Pictures.

    Gerade diese Mischung unterschiedlicher Spiele als Preisträger ist im Übrigen sehr sinnvoll, denn wer sich jedes Jahr das Spiel des Jahres kauft, erhält auf diese Weise eine bunte Mischung an unterschiedlichen Arten von Spielen.

    Ich sehe auch einfach durch die Millionen verkauften MicroMacro oder Exits nicht in dem Maße neue Brettspielende dazukommen.

    Und weil du das nicht siehst, geschieht es nicht?

    Mich nervt es einerseits, dass irgendwelche Leute dann denken, dass sie jetzt Ahnung von Brettspielen hätten weil sie ja das neuste ,Kennerspiel‘ haben (...)

    Das klingt so, als wäre es dir wichtig, elitär zu sein und derjenige sein zu wollen, der mehr "Ahnung" von Brettspielen hat. Ich hoffe, dem ist nicht so ...

    Das beruht auf Erfahrungen aus der Studentenzeit. Meine aktive Gruppe konnte ich mit Spielen wie Spirit Island oder Robinson Crusoe fesseln, aber nicht mit den empfohlenen Spielen der Jury. Aber jeder hat natürlich andere Erfahrungen.

    Du kannst doch nicht von Studenten auf die ganze Gesellschaft schließen. :rolleyes:

  • Diese #Challengers erinnert mich an #SmashUp , erweitert um das Deckbuilding, dann aber reduziert auf stumpfes ziehen vom Stapel (sofern ich das richtig verstanden habe) - also hoch gewinnt? Und sowas wird prämiert? Ich bin beileibe nicht die Zielgruppe, aber sollten Jahrzehnte des heranführens von „Nichtspielern“ über diese Preise nicht auch irgendwann mal fruchten? Sozusagen den „nächsten Schritt wagen“?

    Überall woanders wird mit „die Welt wandelt sich nunmal und man muss sich anpassen“ argumentiert, hier jedoch (also die Titelträger) bleibt alles beim seichten „wir wollen keinen verschrecken“ stehen…

    Bitte senden Sie mir Ihre E-Mail doppelt, ich brauche eine fürs Archiv :/

  • Überall woanders wird mit „die Welt wandelt sich nunmal und man muss sich anpassen“ argumentiert, hier jedoch (also die Titelträger) bleibt alles beim seichten „wir wollen keinen verschrecken“ stehen…

    es wandelt sich doch? Nur geht das Niveau halt ständig nach unten, bleibt alles seichter und oberflächlicher. Passt doch zum Zeitgeist ;)

  • Diese #Challengers erinnert mich an #SmashUp , erweitert um das Deckbuilding, dann aber reduziert auf stumpfes ziehen vom Stapel (sofern ich das richtig verstanden habe) - also hoch gewinnt? Und sowas wird prämiert? Ich bin beileibe nicht die Zielgruppe, aber sollten Jahrzehnte des heranführens von „Nichtspielern“ über diese Preise nicht auch irgendwann mal fruchten? Sozusagen den „nächsten Schritt wagen“?

    Überall woanders wird mit „die Welt wandelt sich nunmal und man muss sich anpassen“ argumentiert, hier jedoch (also die Titelträger) bleibt alles beim seichten „wir wollen keinen verschrecken“ stehen…

    Du meinst, der SdJ soll mit der Erfahrung eines bestimmten Jahrgangs wachsen?

    Oder was genau willst du sagen?

  • Ich bin beileibe nicht die Zielgruppe, aber sollten Jahrzehnte des heranführens von „Nichtspielern“ über diese Preise nicht auch irgendwann mal fruchten? Sozusagen den „nächsten Schritt wagen“?

    Nein. Es wachsen ja immer wieder neue Nichtspieler nach.

    Und mit Smash Up hat Challengers nun wirklich nichts zu tun.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    2 Mal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Die Jury schreibt auf ihrer Webseite doch selbst für wen der Preis gedacht ist und was er bezwecken soll.

    Zitat

    Damit ist auch gesagt, dass die Jury mit ihrer Tätigkeit nicht unbedingt die Spiele-Spezialisten und ihre Szene ansprechen will. Ihr Adressat ist das breite Publikum, das sich erfahrungsgemäß im riesigen Angebot an alten und neuen Spielen kaum mehr zurechtfindet und deshalb auf eine unabhängige und gleichzeitig kompetente Orientierungshilfe angewiesen ist.

    Zitat

    sie [die Spiele] sollen möglichst viele Menschen vom Wert des Kultur- und Freizeitmediums Spiel überzeugen.

    Zitat

    Letztlich geht es der Jury darum, jenes Spiel auszuwählen und auszuzeichnen, das am besten geeignet erscheint, für das Kulturgut Spiel in der Breite der Gesellschaft zu werben

    Hervorhebungen von mir.


    Der Preis ist gerade nicht dazu da, die Studentengruppe zu befriedigen, die mit Spirit Island einsteigt, sondern Tante Erna und die Kids gleichermaßen an den Tisch zu bringen. Neue Ideen zu honorieren und auch allen Altersklassen der Wenigspieler Lust auf das Hobby zu machen.

  • Wir halten Fest - the Crew und Quacksalber hätte nicht gewinnen dürfen.

    Einmal editiert, zuletzt von zocktol ()

  • Bei Village ist das BGG-Weight mittlerweile durch die Erweiterungen verzerrt, die viele da bei der Bewertung mit einfließen lassen. Das hatte damals noch ein Weight von 2,5. Vergleichbares gilt für Andor und Istanbul, die waren auch ursprünglich niedriger.


    Broom Service gehört übrigens immer noch zu den regelmäßiger gespielten Titeln in meinem Umfeld, da würde ich jetzt nicht behaupten dass da niemand positiv drüber spricht.

  • Meine aktive Gruppe konnte ich mit Spielen wie Spirit Island oder Robinson Crusoe fesseln, aber nicht mit den empfohlenen Spielen der Jury. Aber jeder hat natürlich andere Erfahrungen.

    Und wieder: Ihr seid NICHT die Zielgruppe.

    SdJ/KSdJ richtet sich NICHT an Spieler, die Expertenspiele spielen.

    Das waren vorher alles quasi Nichtspieler, bis auf paar mal mit der Familie Catan, dafür viel Videospielerfahrung

  • Und wieder: Ihr seid NICHT die Zielgruppe.

    SdJ/KSdJ richtet sich NICHT an Spieler, die Expertenspiele spielen.

    Das waren vorher alles quasi Nichtspieler, bis auf paar mal mit der Familie Catan, dafür viel Videospielerfahrung

    Das ändert nichts daran, dass es unsinnig ist, von studentischen Nichtspielern auf die Gesamtheit aller Nichtspieler zu schließen.

  • Da es Gegenstand der Diskussion hier war bzw. noch ist, hier mal ein Überblick über das BGG-Weight der Kennerspiel-Siegertitel seit Anbeginn des Preises:

    Danke. Das bestätigt aber grundsätzlich, dass "Challengers" jedenfalls stark an der Untergrenze für ein "Kennerspiel" kratzt.

    Liest du diesen Thread eigentlich auch mal oder schreibst du nur? Es wurde doch schon mehrmals erklärt, dass die Jury den Fokus von der Einstiegshürde mehr in Richtung Spielkomplexität verschoben hat.

    Zum einen sehe ich nicht, dass die Jury selbst das öffentlich kundgetan hätte, zum anderen bin ich der Meinung, dass auch in Punkto Spielkomplexität "Challengers" höchstens minimal höher liegt als "Dorfromatik". BGG schätzt das genauso ein (Challengers: 1,88 - Dorfromantik: 1,71). In einer befreundeten Familie spielen schon 6jährige Challengers mit und gewinnen. Dorfromantik könnten die zwar mitspielen, wären aber heillos damit überfordert, hohe Punktzahlen zu erzielen.

    Selbstverständlich hätte ich das kritisiert. Aber die Frage stellt sich halt nicht, weil es niemals dazu gekommen wäre.

    Wieso nicht? Letztes Jahr wurde Cascadia Spiel des Jahres (Weight: 1,83), das ist von "Challengers" hinsichtlich der Komplexität nach BGG-Einschätzung kaum zu unterscheiden. Das würde ich ähnlich sehen.

  • Hast du Angst, dass nach 44 Jahren SdJ plötzlich keine anspruchsvollen Spiele mehr für dich entwickelt werden? Oder stört es dich , das es seichte Spiele gibt, die für eine bestimmte Zielgruppe passt?

    Nein die habe ich nicht. Expertenspiele wird es immer mehr als genug geben. Ich habe übrigens auch Spaß an Just One und Co. Ich fände eben nur schade, wenn es auf nur noch so etwas hinausläuft und damit die Varianz auch für die Zielgruppe flöten geht. Zumal ich sehr wohl zur Zielgruppe gehöre, denn ich habe genug Mitspielende, die genau auf diesem Niveau spielen wollen.

    Und weil du das nicht siehst, geschieht es nicht?

    Und weil du behauptet, dass Exit-Käufer auch andere Spiele kaufen, tun sie es? Ich sehe nur einen eklatanten Unterschied in den Umsatzzahlen dieser beiden Reihen zu den anderen Preisträgern. Deswegen meine Einschätzung dazu.

    Und Cascadia und Dorfromantik sind deutlich komplexer als Just One und Pictures.

    Ja und Living Forest ist deutlich komplexer als Challengers. Meine Befürchtung ist ja eben, dass diese Vielfalt flöten geht, weil dann schnell auch ein Cascadia als zu komplex angesehen wird. Ich persönlich bspw. finde die Wertungsvarianten da echt nicht leicht und man hätte auch wie bei Quacksalber deshalb in Richtung grau argumentieren können. Ob das dann so kommt oder wie sich das entwickelt, wird man sehen.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Auch ich fand die Idee genial, als ich es auf BGA ausprobiert habe wurde ich bitter enttäuscht. Selten hab ich ein Spiel in der Erstpartie so schlecht gefunden.

    Interessant. Mal daran gedacht, dass beim Spiel des Jahres die echten Brettspiele ausgezeichnet werden und nicht deren Umsetzung auf eine digitale Plattform? Wenn eine digitale Plattform 1:1 das Spielerlebnis am Tisch ersetzen könnte, dann könnten wir uns doch eigentlich die ganze Pappe & Co sparen und nur noch digital spielen. :P

    Bei Eurogame-Solitär-Optimier-Spielen, bei den es ausschliesslich auf den Mechanismus ankommt, kann ich es persönlich noch nachvollziehen, wenn man seinen Ersteindruck aus einer BGA zieht und aufs eigentliche Brettspiel überträgt. Aber auch da könnte vom veränderten Handling und veränderter Darstellung ein verfälschter Ersteindruck entstehen. Ein Party-Spiel mit Turnier-Atmosphäre einsam vor seinem Monitor zu spielen, ... ne lass mal.


    Aber klar, in meinen bisherigen Challengers Spielrunden (unterschiedliche Spieler, unterschiedliche Anzahl, unterschiedliche Orte) kam das Spiel bei mindestens einem Mitspieler auch nicht an. Und bei den wenigsten Partien haben die Spieler ihre Züge kommentiert oder waren wirklich interessiert, der Finalpartie zuzusehen.


    Wenn es stumm gespielt wird und jeder nur starr auf seine Partie schaut, dann kann ich verstehen, warum es dort gnadenlos durchfällt. Nur dann hat es das Spiel (oder der Erklärer) es nicht geschafft, die Besonderheit von Challengers zu vermitteln. Oder die Spieler waren schlicht daran nicht interessiert. Oder das Spiel selbst hat das Problem, dass es grundlegend "falsch" verstanden wird von der Spielatmosphäre und seinem Genre.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Das bestätigt aber grundsätzlich, dass "Challengers" jedenfalls stark an der Untergrenze für ein "Kennerspiel" kratzt.

    Das hat auch meines Wissens hier bisher niemand bestritten.

    Wieso nicht? Letztes Jahr wurde Cascadia Spiel des Jahres (Weight: 1,83), das ist von "Challengers" hinsichtlich der Komplexität nach BGG-Einschätzung kaum zu unterscheiden.

    Das BGG-Weight ist ein interessanter Faktor, der aber nicht dazu geeignet ist, als alleiniges Mittel zur Beurteilung der Kategorie Rot oder Grau verwendet zu werden, weil der Wert viele unterschiedliche Vorgänge innerhalb eines Spiels zusammenfasst. Zudem wird dieser Wert überwiegend von Menschen gebildet, die nicht zur Zielgruppe des Preises gehören. Man sollte sich deshalb nicht zu sehr an diesem Wert aufhängen.

    Meine Befürchtung ist ja eben, dass diese Vielfalt flöten geht, weil dann schnell auch ein Cascadia als zu komplex angesehen wird.

    Aber es ist doch gerade ein Zeichen für Vielfalt, wenn die prämierten Spiele unterschiedlich hoch komplex sind!?

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()