Spiel des Jahres / Kennerspiel des Jahres Orakel 2023

  • Eventuell betreibt Spaceship Unity auch einfach zu viel Aufwand, um kleine-lustige Minispielchen mit Alltagsgegenständen in eine Geschichte einzubinden? Also zu viel Trubel für ein Hobby, bei dem viele (?) einfach nur entspannt in geselliger Runde an einem Tisch sitzen wollen, um irgendein Spiel zu spielen, als Grund oder Vorwand, um sich zu treffen und zu quatschen und Freizeit miteinander zu verbringen.


    Ausnahmen bestätigen die Regel. 8o

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  • Huutini Frag das mal Darwin.

    Okay, ich spezifiziere:
    Wozu nutzt es außerhalb eines naturwissenschaftlichen Rahmens, damit sich Wissenschaftler über ein Thema austauschen können?
    Also ja, okay, für wisenschaftliche Arbeit sind derlei Kategorisierungen wichtig, aber wir sind hier doch weit davon entfernt, empirische, naturwissenschftliche Erkenntnisse zu gewinnen oder nicht? Selbst in den Geisteswissenschaften GIBT es zar Klassifizierungen, Definitionen und Abgrenzungen, um einen wissenschaftlichen(!) Diskurs zu ermöglichen, aber immer unter der Prämisse, dass diese niemals ganz trennscharf sein können, weil es eben keine naturwissenschaftlichen Disziplinen sind.

    Das schießt doch bei diesem Thema so weit übers Ziel hinaus, dass wir das Ziel nicht mal mehr im Rückspiegel sehen können.

    Challengers könnte ich problemlos mit meinen Kindern spielen - Arche Nova eben nicht.

    Warum nicht? Wir hatten im Würfel & Zucker vor drei, vier Jahren mal einen Vater, der regelmäßig mit seinem damals neunjährigen Sohn kam, und locker Trickerion gespielt hat. Welchen Nutzen brächte nun dessen Perspektive ein: "Trickerion kann ich problemlos mit meinem Kind spielen". Was meinst du, was die beiden heute vermutlich Arche Nova die Seele aus den Karten spielen?!?


    Genau hier fällt halt deine ganze Idee einer objektifizierbaren Kategorisierung in sich zusammen und KANN eine derartige Klassifzierung nur und ausschließlich situativ, das heißt von Spiel zu Spiel, und subjektiv, das heißt nach konkreten Erfahrungen, erfolgen. Eine übergeordnete "Tabelle" oder was auch immer, die allgemeingültig klärt, wann ein Spiel A und wann es B oder C ist, ist schlicht nicht möglich.

  • Außerdem setzt diese Denke ein total evolutionstisches "Spiele werden immer besser" voraus. Dass das Kokolores ist hatten wir ja jetzt in vielen, vielen Threads hier bereits. Nur weil 2023 andere Designs und Mechanismen "in" sind als 2015, heißt das nunmal nicht dass es nicht 2015 genauso gute oder bessere Spiele gab, die - wenn sie jetzt erstmals in Deutschland vertrieben werden - preiswürdig erscheinen.

    Also Ben vom Brettspielblog meinte, man merkt IKI sein Alter schon an... Und er sagt meines Erachtens zu Recht: "Muss das sein? Hatte der Jahrgang keine anderen Alternativen"? Und die Frage muss man sich meines Erachtens schon stellen, wenn man ein 8 Jahre altes Spiel nominiert: gabs im aktuellen Jahrgang nichts, was preiswürdiger gewesen wäre?

  • Also Ben vom Brettspielblog meinte, man merkt IKI sein Alter schon an... Und er sagt meines Erachtens zu Recht: "Muss das sein? Hatte der Jahrgang keine anderen Alternativen"? Und die Frage muss man sich meines Erachtens schon stellen, wenn man ein 8 Jahre altes Spiel nominiert: gabs im aktuellen Jahrgang nichts, was preiswürdiger gewesen wäre?

    Auch hier setzen Ben und Du voraus, dass Spiele sich immer weiter entwickeln und immer besser werden. Das mag vielleicht für bestimmte Mechanismen gelten, die weiterentwickelt werden, aber doch weniger für Spiele selbst. Warum sollte ich nicht ein Spiel nominieren, dass 2015 aufgrund seiner Qualität auch nominiert worden wäre, wäre es damals erschienen wäre? Gäbe es seitdem vergleichbare Spiele, die mit gleichen Mechanismen ein besseres Spiel erzeugen, könnte ich den Gedanken verstehen. Aber mir zumindest fällt nichts ein, was ich direkt mit IKI (das ich auch 2016 erstmals gespielt habe) vergleichen könnte, und seitdem ist auch nicht allzuviel Vergleichbares mit diesem Grundmechanismus herausgekommen, das sich ähnlich genug anfühlt und besser wäre.


    Ein anderes Beispiel: Wäre Burgen von Burgund 2011 nicht auf Deutsch erschienen und würde jetzt erstmals hierzulande veröffentlicht, würde ich schwer davon ausgehen, dass die deutsche Fassung nominiert werden würde. Da ist auch nicht viel danach rausgekommen, was sich ähnlich anfühlt, und das Spiel ist nicht schlechter als alles, was aktuell fürs Kennerspiel nominiert wurde.

  • Ich frage mich da ja schon, welche Vorteile die Brettspielversion hat, wenn ich das Original auch auf dem PC spielen kann.. :/

    Der größte Vorteil: Man sitzt nicht zig Stunden an einer Partie und muss nicht ne dreistellige Anzahl an Anlagemöglichkeiten gestresst durchsuchen. ;)

  • Warum sollte ich nicht ein Spiel nominieren, dass 2015 aufgrund seiner Qualität auch nominiert worden wäre, wäre es damals erschienen wäre?

    Wenn es im aktuellen Jahrgang keine besseren Spiele gibt spricht - jedenfalls nach den Regeln der Jury - nichts dagegen. Das wäre dann genau die Frage.


    Ich persönlich finde es etwas unglücklich, ein 8 Jahre altes Spiel zu nomieren, nur weil es jetzt eine deutsche Ausgabe hat. Das ist für mich keine überzeugende und zu nationale Definition von "Jahrgang". Iki ist einfach kein Spiel "des aktuellen Jahres". Deswegen hat es - meiner Meinung nach - auf einer Nominierungsliste für diesen Jahrgang auch nichts verloren.

  • Ich persönlich finde es etwas unglücklich, ein 8 Jahre altes Spiel zu nomieren, nur weil es jetzt eine deutsche Ausgabe hat. Das ist für mich keine überzeugende und zu nationale Definition von "Jahrgang". Iki ist einfach kein Spiel "des aktuellen Jahres". Deswegen hat es - meiner Meinung nach - auf einer Nominierungsliste für diesen Jahrgang auch nichts verloren.

    Aber es wird doch umgekehrt ein Schuh draus. Mit deiner Argumentation würden eine ganze Menge Spiele niemals nominiert werden können, nämlich diejenigen, deren deutsche Version erst mindestens 1 Jahr später erscheint als die Originalversion.

    Vor 8 Jahren gab es keine deutsche Ausgabe (oder keinen deutschen Vertrieb). Damit konnte es damals nicht nominiert werden. Weshalb soll man ein solches nominierungswürdigen Spiel heute nicht würdigen, wo nun alle Kriterien erfüllt sind?

    Außerdem: Es wird nicht deshalb nominiert, "nur weil es jetzt eine deutsche Ausgabe hat". Sondern es wird nominiert, weil es nominierungswürdig ist in den Augen der Jury. Das alleine ist ein völlig ausreichender Grund.

  • Mit deiner Argumentation würden eine ganze Menge Spiele niemals nominiert werden können, nämlich diejenigen, deren deutsche Version erst mindestens 1 Jahr später erscheint als die Originalversion.

    Ich gebe zu dass mir der Überblick fehlt, wie oft das der Fall ist. Aber ich würde mal tippen, dass es eher die Ausnahme ist, dass ein Spiel erst mit acht Jahre Verzögerung in den deutschen Handel kommt, oder? Vielleicht würde mir das bei einem kürzeren Zeitraum nicht so auffallen. Für mich fühlt es sich einfach wie Etikettenschwindel an, ein Spiel aus 2015 als Spiel des Jahrgangs 2023 zu nominieren, auch wenn das den Regeln entspricht.

  • Auch hier setzen Ben und Du voraus, dass Spiele sich immer weiter entwickeln und immer besser werden. Das mag vielleicht für bestimmte Mechanismen gelten, die weiterentwickelt werden, aber doch weniger für Spiele selbst. Warum sollte ich nicht ein Spiel nominieren, dass 2015 aufgrund seiner Qualität auch nominiert worden wäre, wäre es damals erschienen wäre? Gäbe es seitdem vergleichbare Spiele, die mit gleichen Mechanismen ein besseres Spiel erzeugen, könnte ich den Gedanken verstehen. Aber mir zumindest fällt nichts ein, was ich direkt mit IKI (das ich auch 2016 erstmals gespielt habe) vergleichen könnte, und seitdem ist auch nicht allzuviel Vergleichbares mit diesem Grundmechanismus herausgekommen, das sich ähnlich genug anfühlt und besser wäre.

    Ich würde Iki jetzt mal mit Flamecraft vergleichen. Ähnliches Thema und ein paar Mechaniken sind identisch. Abgesehen davon, dass Iki das bessere Spiel ist, sehe ich folgende Unterschiede:
    - Iki = Rondell / Flamecraft = Worker Placement
    - Handwerker altern / Werkeldrachen werden abgeworfen, wenn Marktstand voll
    - Gebäude können abfackeln / Marktstände werden durch neue ersetzt
    - Punkte durch öffentliche Aufträge / Verdeckte Aufträge/Schmuckdrachen
    - Regelmäßiges Einkommen / Verzauberungen/Bonusse durch das Ausführen beliebiger Aktionen

    - Ernährung der eigenen Figuren / platzierte Drachen gehören niemandem mehr

    Zusammenfassend: Iki ist ein eher bestrafendes Spiel, während Flamecraft ein belohnendes System erzeugt. Bei Iki muss man kämpfen, um etwas zu erreichen, kann dadurch besser werden und bekommt dafür ein regelmäßiges Einkommen, auch bei Zügen der Mitspieler, während bei Flamecraft die ganze Zeit Belohnungen ausgeschüttet werden und es dadurch auch etwas glückabhängiger ist. Die Spiele fühlen sich komplett unterschiedlich an, aber Flamecraft ist das typischere Spiel für die jetzige Zeit. Besser ist das nicht, aber das Spielgefühl ist für viele das wohltuendere.

    2 Mal editiert, zuletzt von lorion42 ()

  • Ich gebe zu dass mir der Überblick fehlt, wie oft das der Fall ist. Aber ich würde mal tippen, dass es eher die Ausnahme ist, dass ein Spiel erst mit acht Jahre Verzögerung in den deutschen Handel kommt, oder?

    Fantastische Reiche ist im Original 2017 erschienen und war 2021 für das Kennerspiel nominiert. Keine 8 Jahre, aber immerhin 4.

  • Ich gebe zu dass mir der Überblick fehlt, wie oft das der Fall ist. Aber ich würde mal tippen, dass es eher die Ausnahme ist, dass ein Spiel erst mit acht Jahre Verzögerung in den deutschen Handel kommt, oder?

    Fantastische Reiche ist im Original 2017 erschienen und war 2021 für das Kennerspiel nominiert. Keine 8 Jahre, aber immerhin 4.

    Gigamons hab ich 2016 bereits in Essen gespielt: https://boardgamegeek.com/boardgame/170969/gigamons/versions

  • Aeon's End war 2021 auf der Empfehlungsliste zum Kennerspiel. Es wurde bereits 2016 veröffentlicht. Und die gleichen Diskussionen gab es damals auch.


    Gruß Dee

  • Aquire (Jahreszahlen sind mir unbekannt) und Löwenherz (1997 und 2003) sind auch z.B. Spiele die viele Jahre später; hier eben beim Dt. Spielepreis, erneut nominiert wurden. Das viele Leute erwähnen, daß Iki schon 2015 kam, es aber 2015 nicht so in der Breite bekannt wurde; die Anleitung zunächst nur auf englisch verfügbar war. Die Kriterien sind jetzt nicht wirklich ausschlaggebend, daß Spiel nicht zur Wahl´23 zu stellen.

  • Aber ich würde mal tippen, dass es eher die Ausnahme ist, dass ein Spiel erst mit acht Jahre Verzögerung in den deutschen Handel kommt, oder?

    Es ist aber doch letztendlich egal, ob ein Spiel mit 8 Jahren Verzögerung in den deutschen Handel kommt oder mit 1 Jahr. Oder willst du ein Spiel nach 1 Jahr noch zulassen und nach 8 Jahren nicht mehr? Dann müsstest du ja irgendwo eine Grenze ziehen, und egal wo du sie ziehen würdest, es wäre immer unfair.

    Sieh es doch mal so: Wenn du Iki bisher nicht kennen und heute erstmals spielen würdest, wüsstest du doch gar nicht, ob es 1 oder 8 Jahre alt ist. Es würde dann keinen Unterschied machen.

    Unabhängig davon: Die aktuelle Version von Iki (neue Artwork) ist doch sowieso erstmals 2021 erschienen. Wir reden hier also nicht von 8 Jahren, sondern nur von 1 Jahr Verspätung in Deutschland.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    2 Mal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Acquire war ja noch zu Zeiten des "Goldenen Pöppels".

    Acquire war auch beim späteren Deutschen Spiele Preis noch mal platziert, und zwar 1993 auf Platz 5.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Mit deiner Argumentation würden eine ganze Menge Spiele niemals nominiert werden können, nämlich diejenigen, deren deutsche Version erst mindestens 1 Jahr später erscheint als die Originalversion.

    Ich gebe zu dass mir der Überblick fehlt, wie oft das der Fall ist. Aber ich würde mal tippen, dass es eher die Ausnahme ist, dass ein Spiel erst mit acht Jahre Verzögerung in den deutschen Handel kommt, oder? Vielleicht würde mir das bei einem kürzeren Zeitraum nicht so auffallen. Für mich fühlt es sich einfach wie Etikettenschwindel an, ein Spiel aus 2015 als Spiel des Jahrgangs 2023 zu nominieren, auch wenn das den Regeln entspricht.

    Och, sooo selten ist das nicht. Die Originalversion von QE ist von 2017
    https://boardgamegeek.com/boardgame/209136/qe

    Ich selbst habe es in der Verkaufsversion von 2019 kennengelernt und in diversen Runden gespielt. Somit ist der Eingang in die SdJ-Empfehlungsliste von 2023 eigentlich total kalter Kaffee für ein Spiel, das schon 6 Jahre alt ist. Ändert für mich aber nichts an der Empfehlung für dieses Spiel - jetzt in der deutschsprachigen Version.


    IKI habe ich in der Originalversion damals auf der SPIEL in Essen angespielt. Ein Übersetzer am Stand musste dabei für alles mögliche beim Autor nachfragen, der anscheinend kein Deutsch und kaum Englisch verstand. Sehr seltsame und unterwürfig scheinende Situationen an der Grenze zum Unbehaglichen. Was wir da gespielt haben, war mir damals in den unverstandenen Details nicht wirklich klar. Die Grundprinzipien habe ich aber vor etlichen Monaten wiederentdecken können, als ich die Neuauflage mitspielen konnte - in privater und entspannter Runde.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Und auch das sind wahrscheinlich Gedanken, die sich die Zielgruppe des Preises (zurecht) niemals machen wird. Die Regeln des Preises sind da ziemlich klar und wie ich finde auch sinnvoll.

  • Sehr schöne Gegenüberstellung. Ich würde aus Deinen Anmerkungen für mich (!) sehr genau erkennen, warum mir IKI damals und heute sehr viel besser gefällt. Ein wichtiger Punkt kommt m.E. noch hinzu: Flamecraft ist hart an der Grenze zur Beliebigkeit, was die in Anschlag zu bringenden Strategien angeht - da gibt es so gut wie keinen Entscheidungsraum (siehe auch den Verriß von Udo Bartsch), da bietet IKI viel mehr langfristige Motivation durch den viel verschachtelteren Mechanismus, den man erstmal überblicken muss (also für den Bereich eines Kennerspiels). Dadurch kann man es dann halt auch falsch spielen und sich frustrieren - aber das würde ich im Bereich Kennerspiel nicht als Nachteil sehen wollen (das kann man z.B. bei Village, bei Isle of Skye, und selbst bei Flügelschlag auch).

  • Darf ich als derjenige, der vor knapp acht Jahren den allerersten Iki-Spielbericht hier in diesem Forum verfasst hat (Link) auch mal etwas dazu sagen? Ja? Gut. Iki war damals so exotisch (sogar eine Spieleschmiede-Kampagne ist gescheitert!), dass es völlig okay ist, dass es in der auf westlichen Geschmack getrimmten Neuauflage jetzt als quasi neues Spiel behandelt wird. Wer es damals hatte, der hatte entweder in der gescheiterten Schmiede-Kampagne zugestimmt, die normale englisch/japanische Version für relativ teures Geld zu kaufen oder aber es selbst in Essen beim japanischen Autor am Stand erworben. Die Verbreitung des Spiels war damals nahe null.


  • - Werkeldrachen werden abgeworfen, wenn Marktstand voll
    - Marktstände werden durch neue ersetzt

    Habe ich aus meinen Partien anders in Erinnerung und finde ich auch in der Regel auf die schnelle nicht wieder. Würde das Spiel auch so massiv verlängern, dass sich da m.E. gar nichts mehr belohnend anfühlt...

    "There are only three forms of high art: the symphony, the illustrated children's book, and the board game."

    D. Oswald Heist

  • Ich habe jetzt am letzten WE Dorfromantik spielen können. Das Spiel, das mich nach gefühlt 80 Reviews, Spiel-des-Monats-Nennungen, diversen Meinungs-Feuerwerken (die so eigentlich zuletzt bei Azul stattfanden) und der unwidersprochenen Erkenntnis, dass man lange vor der Auszeichnung das SdJ gespielt hat. Was ich nicht gedacht hätte: es hat mir wirklich gefallen. Und ich war nach der Partie auch sicher, dass das Ding Spiel des Jahres wird.


    Ich habe aber heute nach etwas längerer Zeit wieder das letztjährige SdJ, Cascadia zweimal Solo gespielt (im Rahmen der BGG-Monats-Challenge) und ich muss sagen, dass mir das summarische Spielgefühl zwischen beiden Spielen nicht sehr unterschiedlich vorkommt. ich weiß nicht, ob ich etwas übersehe (ja, Kampagne und ein bisschen Legacy bei Dorfromantik; Ersteres gibts aber auch bei Cascadia), aber deshalb glaube ich nicht, dass es wirklich SdJ wird. Sieht das jemand ähnlich? Oder hat jemand auch so ein Deja-vu gehabt?

    Einmal editiert, zuletzt von hellvet ()

  • Also ich habe es bisher nicht gespielt, aber genau aus dem von dir genannten Grund: Ich habe bisher aus keiner Review herauslesen können, warum ich Dorfromantik spielen sollte, wenn ich Cascadia habe.

    No wheat means defeat

  • Also ich habe es bisher nicht gespielt, aber genau aus dem von dir genannten Grund: Ich habe bisher aus keiner Review herauslesen können, warum ich Dorfromantik spielen sollte, wenn ich Cascadia habe.

    Ich hab die Switch-Version von Dorf Romantik und der Reiz am Spiel liegt für mich darin immer mehr Bonus-Plättchen zu erhalten.

    Zudem sind das sehr schöne Animationen die sich während des legens entwickeln.

    Kein Bedarf an einer Brettspielversion.

    Den Wiederspielreiz sehe ich auch stärker bei Cascadia (hab ich auch und spiele es auch gerne).

    Einmal editiert, zuletzt von thomasd87 ()

  • Also ich habe es bisher nicht gespielt, aber genau aus dem von dir genannten Grund: Ich habe bisher aus keiner Review herauslesen können, warum ich Dorfromantik spielen sollte, wenn ich Cascadia habe.

    Wenn du Cascadia solo spielst und dir das Spaß macht, dann gibt es keinen Grund. Aber mit mehr Mitspielenden ist es ein ganz anderes Spielgefühl.

  • Cascadia würde mir Solo keinen Spaß machen. Das lebt für mich vor allem vom Wettstreit um die Mehrheiten in den Landschaftswertungen in Kombination mit dem klugen Platzieren der Tiere. Ohne die Mehrheitswertung fehlt mir da was.

    Deshalb kann ich Cascadia auch gar nicht sinnvoll mit Dorfromantik vergleichen, weil Letzteres ja kooperativ ist. Das alleine sorgt schon für ein völlig anderes Spielgefühl.

  • Wenn man so GAR nichts für Solo übrig hat, mögt Ihr Recht haben. Das ist halt bei mir anders. Und Cascadia ist Solo großartig. Die Mehrheitenwertung trägt für mich kaum etwas zum Spiel bei, ich weiß nicht, warum das spannender sein soll, als zu versuchen, 7 Landschaften in Reihe zu bringen, was die Zusatzpunkte auslöst. Aber ja, wer das mag und daraus für sich ein kompetitives Spiel ableitet, der mag das so empfinden.

  • Ich mußte mir erst noch mal Cascadia ansehen, weil ich dachte, ich bring irgendetwas gehörig durcheinander. Aber nein.

    Ich sehe im Spielprinzip keinerlei Ähnlichkeiten zwischen Dorfromantik und Cascadia. Und zur Vergleichbarkeit alles aufs Merkmal Plättchenspiel runterzubrechen werden auch die wenigsten machen.

    🤷‍♂️

  • Und zur Vergleichbarkeit alles aufs Merkmal Plättchenspiel runterzubrechen werden auch die wenigsten machen.

    Nein. Ich habe nach je einer Partie von Spielgefühl gesprochen, und nicht von den Regeln, die da sagen: "decke ein Plättchen auf.....". Aber was mir schon klar ist, dass ich nicht bedacht hatte, dass die Solo-SpielerInnen in diesem Fall vielleicht etwas anders ticken als die MP-Spielenden. Das wäre bei den beiden Spielen absolut nachvollziehbar.

    Einmal editiert, zuletzt von hellvet ()

  • Glaube dennoch Dorfromantik wird das Rennen machen. Finde es zumindest schöner als Carcassonne :D

    Du magst da richtig liegen. Ich überlege mir nur bei der Intention, ein SdJ zu küren, was die geneigte Neu-Familien-Spielerschaft über die Vielfalt dieses herrlichen Hobbies denkt, wenn sie als einzige Spiele im Regal zwei Spiele mit sich aufbauenden Hexfeld-Landschaften hat. Aber tatsächlich, im Gegensatz zu gestern nach einigem Überlegen und Betrachtung der Konkurrenten denke ich auch, das Dorfromantik das Rennen macht. Es ist auch der beste Kandidat der 3 benannten.

  • Keine Ahnung, warum hier Dorfromantik mit Cascadia verglichen wird ... weil man bei beiden Sechsecke anlegt?

    Wäre dann nicht beides wie Siedler? :)


    Aber mal im Ernst, das sind zwei so komplett unterschiedliche Spiele, dass da neben "man legt Sechsecke aneinander, um Punkte zu machen" nichts mehr an gemeinsamkeiten übrig bleibt.

    Das geht schon los bei kompetetiv vs. kooperativ und dem zwangsweisen optimieren von zwei unterschiedlichen Wertungsebenen in Cascadia gegen das fast völlig beliebige, immer irgendwie sinnvolle anlegen in Dorfromantik.

  • Keine Ahnung, warum hier Dorfromantik mit Cascadia verglichen wird ... weil man bei beiden Sechsecke anlegt?

    Wäre dann nicht beides wie Siedler? :)

    Dorfromantik vereint halt das beste aus zwei Welten

  • Keine Ahnung, warum hier Dorfromantik mit Cascadia verglichen wird ... weil man bei beiden Sechsecke anlegt?

    Keine Ahnung, warum diese Frage hier gestellt wird, wenn nur wenige Beiträge weiter oben erklärt wird, dass es MEINEM Spielgefühl nach vergleich bar ist (solo) und die Frage gestellt wurde, ob es anderen auch so geht. Aber egal.... Bin schon raus.

  • dass es MEINEM Spielgefühl nach vergleich bar ist

    Na komm schon, du hast doch sicher auch festgestellt, daß auch Posts unter dem Deinem diesen Vergleich aufgreifen, es also nicht primär um Dein Gefühl geht? :S

    Und ja, es ist seltsam, daß immer wieder Siedler auftaucht. Die Quadratur des Spiels ist bei soviel Augenmerk ungebrochen, daß wir immer wieder aufmerken, ein Arkropolis wäre zu gleich und dürfte nicht gleichzeitig vertreten sein, überhaupt sollte man nur ein Legespiel in der Nominierungsliste haben.

    Vielleicht hat sich Dein Gefühl eingestellt, weil Du es solo gespielt hast. Zu zweit klafft das Spielgefühl jedoch erheblich auseinander. Auf der einen Seite wird Cascadia zum bloßen Tableauspiel, bei dem der Fortschritt des Gegners relativ uninteressant ist, Dorfromantik hingegen wird zur Diskussionsorgie, warum man 3 Züge vorher planen sollte und warum zum Teufel der Mitspieler das nicht auch kommen sieht!

  • Ich überlege mir nur bei der Intention, ein SdJ zu küren, was die geneigte Neu-Familien-Spielerschaft über die Vielfalt dieses herrlichen Hobbies denkt, wenn sie als einzige Spiele im Regal zwei Spiele mit sich aufbauenden Hexfeld-Landschaften hat.

    Erstens glaube ich nicht, dass die SDJ-Zielgruppe dermaßen abstrakt denkt. Zweitens glaube ich nicht, dass die SDJ-Zielgruppe Cascadia in nennenswerter Anzahl solo spielt, was dann wiederum dazu führt, dass gar kein ähnliches Spielgefühl entsteht.

  • Cascadia würde mir Solo keinen Spaß machen. Das lebt für mich vor allem vom Wettstreit um die Mehrheiten in den Landschaftswertungen in Kombination mit dem klugen Platzieren der Tiere. Ohne die Mehrheitswertung fehlt mir da was.

    Deshalb kann ich Cascadia auch gar nicht sinnvoll mit Dorfromantik vergleichen, weil Letzteres ja kooperativ ist. Das alleine sorgt schon für ein völlig anderes Spielgefühl.

    Fehlt denn dann bei Dorfromantik nicht auch etwas? Man baut zusammen etwas, was man bei Cascadia alleine baut. Aber ein Konkurrenzelement ist ja kooperativ sowieso nicht vorhanden. Also fehlt das Element dort auch. Ich sehe für mich auch keinen Grund Dorfromantik zuzulegen, nachdem ich Cascadia besitze. Ist mir zu ähnlich