Die Abenteuer des Robin Hood (Kosmos)
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Genau! Eines zum Spielen und eines zum Streicheln und Liebhaben.
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Ebenso hilft eine gute Beleuchtung und gutes Augenlicht, damit man beim gewendeten Plättchen das auch wieder gerade in die Mulde zurückdrückt und nicht die Ränder verkanntet und damit vermackt. Dazu am besten an dem der Griffmulde gegenüberliegenden geraden Kante der Spielplanmulde ansetzen und erst wenn das Plättchen dort am dieser Kante ausgerichtet ist, es gerade in die Mulde herunterdrücken. Besonders bei ovalen Plättchen sollte man schon genau hinschauen, was man da macht.
Das ist der bisher Muldenreichste Absatz gewesen, denn ich bei unknowns je gelesen habe!!
Aber zurück zum Thema:
Ja, mir sträubt sich auch immer das Fell, wenn ich die Plättchen "leiden" sehe (und damit das Spiel), aber es ist, was es ist: Ein Gebrauchsgegenstand.Nach dem Spielen hat man´s halt schwer, es wieder zu verkaufen - aber es gibt doch hier bei unknowns sowas wie ein "Wanderspiel" - dafür wär´s doch geradezu ideal?!
Was mir noch interessant und wichtig wäre zu wissen ist, ob Kosmos in naher Zukunft weitere "Hardcover"-Erweiterungen plant, die evtl. neuen Pläne mit anderen/weiteren Plättchen beinhaltet....dann wäre die Nutzung des Plans mit dem "ersten Buch" wahrscheinlich auch nicht so schlimm.
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Kleine Rückmeldung (auch an die Kosmos-Leute zB Wolfgang Lüdtke , die ja sicher hier mitlesen): auch ich würde empfehlen, für die Folgeauflagen noch mal am Material zu arbeiten. Michael Menzel hat ja in Interviews erklärt, wie schön das sei, dass endlich keiner das Bild verunstaltet, indem darauf gemalt wird; genau das passiert aber, wenn man in diesem wunderschönen Wohlfühl-Spiel immer wieder kleine Aua-Momente hat, weil man versehentlich ein Plättchen beschädigt hat. Das ist einfach schade für die Immersion und holt einen aus der Geschichte. Auch bei uns waren im Übrigen nach der ersten Partie alle Platten hochgebogen; aktuell versuche ich, sie mit schweren Büchern wieder in Form zu bekommen.
Zum Thema Immersion: meine Frau war die Hüterin des Beutels; sie war völlig aufgekratzt; mehr als einmal wollte sie die nächste Scheibe rausnehmen, bevor die alte abgehandelt war. Einmal legte „Will Scarlet O‘Hara“ auch ganz ohne Scheibe los - wichtige Zeiten erfordern außergewöhnliche Methoden. 😂
Mir selbst kam die Geschichte (Level 2) ein wenig wie auf Schienen vor (mehr als bspw. Andor Grundspiel), aber vielleicht ändert sich das ja noch. Und wenn die Augen meiner Frau so leuchten, wie nach der (ganz knappen) siegreichen Auflösung von Kapitel 2 fahre ich auch gern mal ein paar Runden Zug.
Danke für das schöne Spiel!
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Mir selbst kam die Geschichte (Level 2) ein wenig wie auf Schienen vor (mehr als bspw. Andor Grundspiel), aber vielleicht ändert sich das ja noch. Und wenn die Augen meiner Frau so leuchten, wie nach der (ganz knappen) siegreichen Auflösung von Kapitel 2 fahre ich auch gern mal ein paar Runden Zug.
Keine Sorge: Es kommen noch ein paar Weichen und Wendebahnhöfe dazu. Ganz von den Gleisen, so dass man auf einem großen Platz freie Fahrt hätte, kommt man vielleicht nicht, aber man kann durchaus an kleinen Zwischenhalten aussteigen und sich ein wenig die Füße vertreten, solange man den Fahrplan im Hinterkopf hat.
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Alter Falter. Ich habe wirklich eine Sonntagsedition.
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Alter Falter. Ich habe wirklich eine Sonntagsedition.
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Alter Falter. Ich habe wirklich eine Sonntagsedition.
Dito. So schlimm siehts bei mir nicht aus. Vielleicht eine Thalia-30-Euro-Sonderausgabe?
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Ich glaube so langsam, bei dem Spiel sind Kunststoffchips eine richtige Marktlücke. 😂
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Uh, da ist wohl Kleber übergelaufen ...
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Alter Falter. Ich habe wirklich eine Sonntagsedition.
Dito. So schlimm siehts bei mir nicht aus. Vielleicht eine Thalia-30-Euro-Sonderausgabe?
Nein 32€ Hugendubel 😂😂😂
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Ich wäre dafür, das Spiel auf KS zu bringen - erstes und einziges SG sollte sein:
Den Plan und die Tokens aus Voll-Plastik für die Aufbewahrung in Ewigkeit bzw. dem Entgegenwirken von Spielenden, die sich extra dafür lange Fingernägel wachsen lassen müssen...
Nein 32€ Hugendubel 😂😂😂
Und ich sag noch: Wer billig kauft, kauft zweimal!!
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Ich finde die Materialqualität für die 45 €, welche ich gezahlt habe, auch nicht gerade prickelnd. Nach dem Einführungsspiel lösen sich schon erste Buchseiten, von den Macken an den Plättchen ganz zu schweigen. Dabei haben wir sowohl den Spielplan als auch das Buch wie ein rohes Ei behandelt.
Die meisten Groschenromane sind besser gebunden...
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Ich finde die Materialqualität für die 45 €, welche ich gezahlt habe, auch nicht gerade prickelnd. Nach dem Einführungsspiel lösen sich schon erste Buchseiten, von den Macken an den Plättchen ganz zu schweigen. Dabei haben wir sowohl den Spielplan als auch das Buch wie ein rohes Ei behandelt.
Die meisten Groschenromane sind besser gebunden...
Die sind geleimt oder meistens geklammert, aber nicht gebunden.
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Ich finde die Materialqualität für die 45 €, welche ich gezahlt habe, auch nicht gerade prickelnd. Nach dem Einführungsspiel lösen sich schon erste Buchseiten, von den Macken an den Plättchen ganz zu schweigen. Dabei haben wir sowohl den Spielplan als auch das Buch wie ein rohes Ei behandelt.
Die meisten Groschenromane sind besser gebunden...
Die sind geleimt oder meistens geklammert, aber nicht gebunden.
Vielen Dank für den Hinweis! Aber die Grammatik passt, oder?
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Vielen Dank für den Hinweis! Aber die Grammatik passt, oder?
In vielen Groschenromanen nicht so. Bei Robin Hood fand ich die bisher einwandfrei.
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Ich frage mich gerade warum die Qualität so krass schwankt. Bei mir haben die Kinder sogar im Buch herumgewühlt und wir haben die Kampagne zweimal gespielt. Das Buch sieht aus wie neu...
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Ich frage mich gerade warum die Qualität so krass schwankt. Bei mir haben die Kinder sogar im Buch herumgewühlt und wir haben die Kampagne zweimal gespielt. Das Buch sieht aus wie neu...
Japp, hier auch so. Wenn ein Buch meinen 5jährigen überlebt, der mangels Lesefähigkeit nach Bildchen sucht, dann kann das so schlecht nicht gebunden sein. Und meine Pappplättchen haben zwar ein oder zwei Macken, aber nix was mit den obigen Bildern auch nur vergleichbar wäre.
Groschenromane hatten übrigens notorisch schlechte Heftungen, daher mein Einwand oben, die zerfledderten oft beim ersten Lesen total. Daher kam mir der Vergleich dann doch etwas unpassend vor, denn das Buch hier hat zumindest bei mir eine richtige Buchbindung.
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Die sind geleimt oder meistens geklammert, aber nicht gebunden.
Klugscheißerei: Es heißt tatsächlich "Leimbindung" oder "Klammerbindung". "Bindung" heißt nicht automatisch "Fadenheftung" bzw. "Fadenbindung".
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Die sind geleimt oder meistens geklammert, aber nicht gebunden.
Klugscheißerei: Es heißt tatsächlich "Leimbindung" oder "Klammerbindung". "Bindung" heißt nicht automatisch "Fadenheftung" bzw. "Fadenbindung".
Danke, das war mir tatsächlich nicht klar
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Aber die Grammatik passt, oder?
Die Grammatik schon, aber hier:
Die meisten Groschenromane sind besser gebunden...
... hast du noch einen Klemp drin.
Plenk – Wikipedia -
Wir schätzt ihr das Spiel denn für eine eher sensible 7-Jährige ein?
Spieltechnisch ist sie topfit und es ist ja auch Koop, es geht mir eher um die Geschichte (Gewalt und "Gruselfaktor")
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Bekomme jetzt Ersatz geschickt fuer die kaputten Teile.
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Hotbutton mindestens in den ersten zwei Partien (weiter bin ich noch nicht), brauchst du dir mMn keine Sorgen machen. Und dann ist man eigentlich auch drin im Thema - und deine Tochter wird ja offensichtlich gut beaufsichtigt. Das Spiel ist aber - soweit ich das sehe - auch bewusst für Familien konzipiert worden.
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Wir schätzt ihr das Spiel denn für eine eher sensible 7-Jährige ein?
Spieltechnisch ist sie topfit und es ist ja auch Koop, es geht mir eher um die Geschichte (Gewalt und "Gruselfaktor")
Aus meiner Sicht geht das gut. Grusel gar nicht. Gewalt, ja schon. Überfallen, Gefangen...aber es ist eher Kopfkino. Der Galgen in der Burg ist das einzige wirklich Heikle, was mir einfällt
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Aus meiner Sicht geht das gut. Grusel gar nicht. Gewalt, ja schon. Überfallen, Gefangen...aber es ist eher Kopfkino. Der Galgen in der Burg ist das einzige wirklich Heikle, was mir einfällt
Schließe mich da an, sehe im gemeinsamen Spiele keine großen Probleme. Die Gewalt wird weder explizit beschrieben noch explizit gezeigt.
Lg Martina
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Danke Euch für die wirklich hilfreichen Antworten! Ich denke dann kann ich sie da guten Gewissens mit ins Boot holen. Und sollte es ihr doch nach ein, zwei Kapiteln "zu viel" sein, kann sie ja einfach wieder aussteigen.
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Meinem Sohn, ein ziemlich sensibler 5jähriger (was er lediglich bei Godzilla spontan ablegt, warum auch immer), hat das in keiner Sekunde überfordert. Aber ich hab ihn selten so gespannt beim Spielen zugucken sehen, das war schon toll.
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Meiner ist 8 und liebt das Spiel. Er diskutiert sogar gerne welche Optionen die bessere Wahl sind.
In Kapitel 2 hat uns sein Riecher den Popo gerettet... 😁
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Wir schätzt ihr das Spiel denn für eine eher sensible 7-Jährige ein?
Spieltechnisch ist sie topfit und es ist ja auch Koop, es geht mir eher um die Geschichte (Gewalt und "Gruselfaktor")
Mein 6-jähriger, hochempathischer, sensibler Sohn kriegt nicht genug von dem Spiel. 😜
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Schnelle Frage zu Anfang:
Wir beginnen grade und es heißt wir sollen gewisse Plättchen abdecken..
Was nimmt man als Abdeckung? Die Spielerfarbenscheiben sollen dann ja in den Beutel. Nimmt man zum Abdecken die Grauen?
Sind etwas ratlos grade.
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Schnelle Frage zu Anfang:
Wir beginnen grade und es heißt wir sollen gewisse Plättchen abdecken..
Was nimmt man als Abdeckung? Die Spielerfarbenscheiben sollen dann ja in den Beutel. Nimmt man zum Abdecken die Grauen?
Sind etwas ratlos grade.
Wie wir es verstanden haben ists völlig egal. Diese abgedeckten Plättchen werden in der ersten Runde einfach nicht beachtet und daher "unsichtbar" gemacht.
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Schnelle Frage zu Anfang:
Wir beginnen grade und es heißt wir sollen gewisse Plättchen abdecken..
Was nimmt man als Abdeckung? Die Spielerfarbenscheiben sollen dann ja in den Beutel. Nimmt man zum Abdecken die Grauen?
Sind etwas ratlos grade.
Wie wir es verstanden haben ists völlig egal. Diese abgedeckten Plättchen werden in der ersten Runde einfach nicht beachtet und daher "unsichtbar" gemacht.
Ben vom Brettspielblog hat die Plättchen wohl einfach umgedreht..
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abdecken bedeutet genau das: umdrehen, damit man die Abbildungen "unsichtbar" macht.
Viel Spaß dabei!
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Frage: Wenn auf Seite 8 im Buch gesagt wird, dass einige Plättchen „verdeckt” werden sollen, ist damit einfach „wenden” gemeint?
Antwort: Ja. Diese Plättchen werden einfach gewendet, sodass die Personen und Gegenstände nicht zu sehen sind.
Quelle: Michael Menzel's: Die Abenteuer des Robin Hood (Kosmos)
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So, die Osterferien wurden zum Teil dafür genutzt, "Robin Hood" endlich fertig zu spielen. Als Ergänzung zu meinem Beitrag #407 in diesem Thread kommt hier also mein Fazit:
- Die Leimbindung des Buches hat nach anfänglichen Auflösungserscheinungen dann doch noch ganz gut bis zum Spielende durchgehalten.
- Nachdem wir Kapitel 3 ein zweites durchgeackert hatten konnten wir jedes weitere Kapitel auf Anhieb gewinnen. Allerdings war es bei mindestens zwei Kapiteln nur davon abhängig, daß die Scheiben in der richtigen Reihenfolge aus dem Beutel gezogen wurden.
- Wir spielten die ganze Zeit zu viert in fester Zusammensetzung. Spätestens ab Kapitel 5 war bei drei Personen die Motivation zum Weiterspielen nicht sonderlich hoch. Insofern waren wir dann froh, als wir ohne weitere Wiederholungsläufe das glückliche Ende erreichten. Parallel (quasi zur Abwechslung) widmeten wir uns in den letzten Tagen "Brass Lancashire". Da war die Spielfreude bei allen gleich auf einem deutlich höheren Niveau. Es wurde mitgefiebert, gezittert, gehofft und gebangt, ob denn der ersonnene Plan aufgeht und der Mitspieler/Gegner einem vielleicht sogar unfreiwillig hilft. Bei "Robin Hood" hingegen zog sich die Zeit manchmal wie Kaugummi.
"Robin Hood" ist definitiv ein Familienspiel mit einer geringen Einstiegshürde. Dennoch ist es aus meiner Sicht für einen Großteil der Familien wahrscheinlich nicht sonderlich gut geeignet, vor allem dann, wenn sie nicht spiel-affin sind. Es verlangt von allen Beteiligten ein thematisches Eintauchen in die Geschichte und die Mechanik, ein Durchhalten über mindestens sieben Partien, das Hinnehmen von mehreren großen Glücksfaktoren und die Bereitschaft sich neben den längeren Zeiten des Vorlesens sich möglichst schnell einig über Regelinterpretationen zu werden. Denn ansonsten wird man mit diesem Spiel nicht froh.
Weitere Punkte bzw. ausführlichere Ergänzungen, die uns gestört haben, verstecke ich hier:
- Ein Killerargument ist für mich der Glücksfaktor der Scheiben für die Zugreihenfolge. Kommt nach einem Durchgang die rote Scheibe relativ am Ende und beim nächsten Durchgang zu Beginn (= mindestens minus 8 Hoffnung auf der Leiste ohne daß ich evtl. aktiv etwas dagegen unternehmen kann), habe ich zwar einen Großteil der Informationen beisammen, welche ich zum Gewinnen benötige, komme aber nicht mehr zu den benötigten Bewegungsschritten, weil das Spiel vorher (durch die un-/vorzeitige rote Scheibe) beendet wurde.
- Der nächste Glücksfaktor ergibt sich beim Ziehen der weißen und lila Steine aus dem Sack. Selbst bei einem Mischungsverhältnis von 50:50 (welches man erstmal erreichen muß) kann einen das Pech dermaßen viel Zeit kosten, daß trotz aller richtigen Planungen die Partie verloren geht. Denn es gibt ja nicht nur Aufgaben, welche ein weißes Steinchen, sondern auch welche, die zwei oder drei weiße (bei erlaubten drei + x Steine) zum Gelingen verlangen. Auch hier fühlt es sich für mich sehr unbefriedigend an, wenn ich nichts mehr zum Gewinnen oder Verlieren beitragen kann, sondern der Erfolg allein vom Zufall abhängig ist.
- Logiklöcher in der Handlung:
* Kapitel 4 erfordert eine Entscheidung, wie wir weitergehen wollen. Wir trafen eine Entscheidung, wurden dann aber im Laufe der Partie mit Plättchen auf dem Plan konfrontiert, welche nur für die andere Entscheidungsmöglichkeit vorgesehen waren.
* Es wird vorzeitig auf einen Schlüssel hingewiesen, welchen man erst relativ spät bekommen kann. Und dann wird dieser beim Erlangen auch nicht abgedeckt. Es kann also jeder (nacheinander) auf den Schlüssel zugreifen. Und im Buch wird auch davon ausgegangen, daß mehrere Spieler den Gegenstand "Schlüssel" benutzen können.
* Man kommt nach einem Hinweis von einer bestimmten Person auf einen bestimmten Weg, welcher sich dann gabelt. Davon ist dann nur eine Abzweigung richtig, die anderen (mit schlimmen Folgen) verkehrt. Warum sagt denn der Hinweisgeber nicht gleich, welches die richtige Abzweigung ist? Nein, man soll als Spieler ins Blaue hinein raten.
* Es gibt Gegenstände, welche nur der besitzende Spieler benutzen darf und welche, die alle benutzen dürfen. Egal, wo sich die Spielfiguren auf dem Spielplan befinden und ob sie physisch zusammentrafen oder nicht.
* Sobald ein Charakter über das Befragen einer Person an wichtige Informationen gelangt wissen das augenblicklich auch alle anderen Charaktere. Wie ist das möglich? Telepathie? Denn zum Lösen der nächsten Teilaufgabe ist es dann wiederum egal, wer diese ausführt, obwohl die gerade erhaltenen Informationen zwingend notwendig dafür sind.
* In Kapitel 7 ist der Schlüssel auf wundersame Weise wieder nicht mehr verfügbar. Aus welchen Gründen wird nicht erklärt und macht auch keinen Sinn.
- repetitive Spielweise: Unser Weg in die Burg war (fast) immer derselbe. Andere Wege zu erkunden erwies sich als zu zeitaufwändig oder unnötig.
- Die Sonderfähigkeit Marians war für uns komplett überflüssig.
- Wir hatten mehrmals die Situation daß sich mindestens ein Charakter im Leerlauf befand. Er stand einfach während eines Großteils der Partie sinn- und ziellos auf dem Spielplan rum der entsprechende Spieler wußte nicht, was er denn nun machen wollte. Keine Wachen und keine Adligen in Sicht, (interessante) Plättchen zum Erkunden in weiter Ferne, Guy Gisbourne ebenfalls usw. Das trübte natürlich das Spielerlebnis.
Trotz aller Kritikpunkte sehe ich "Robin Hood" als einen Anwärter für das SdJ an. Doch als würdigen Sieger würde ich ihn, Stand jetzt, nicht empfinden. Aber wer weiß, wie gut die Konkurrenz überhaupt ist.
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Hallo,
Ja, da kann ich vielem sehr zustimmen. Das Spiel fühlt sich für mich an wie eine Schallplatte, die sich zu langsam dreht... und wo man den Plattenspieler anschieben möchte (oder einen Schalter umlegen...) und dazu noch mit wirklich sehr langweiligen und zähen Phasen.
Was auch gar nicht gut war, dass man gleich schon ganz zu Beginn beim Drehen sehen konnte, wo der Schlüssel - also unter dem Bettler - liegt. Die Spannung war völlig hin... für die ganze Kampagne. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann das Buch einen da dann hinschickt und ihn benutzen lässt. Aber wo der war, wußte man ja schon gleich von Anfang an. Sehr schlecht gelöst...Hinsichtlich "Logikfehlern" kann man aber spoilerfrei auch sagen, dass wohl mit als erstes auffällt, dass Will Scarlett nicht rot sondern türkis ist. Really? OK, Rot als Signalfarbe für die Gegner... von mir aus, aber Guy ist ja auch violett.
So oder so, ein Will Scarlett der nicht rot ist, wurde von mir dann umbekannt. Ich habe dann mit Scarlett (O´Hara) gespielt, was ganz genauso passend und thematisch ist wie ein türkiser Will... so hatten wir dann auch zwei Frauen und zwei Männer als Charaktere...
Der Wiederspielreiz geht bei mir jedenfalls gegen Null. (Meine Nichten finden es aber toll und das ist ja die Hauptsache, dass das Spiel den Weg zu denjenigen findet, die es mögen und damit viel Freude haben.)
Die Idee mit der "freien" Bewegung und das Schleichen in die Schatten ist aber eine schöne Idee. Vielleicht schaffe ich auch mal ein tiefergehendes Fazit... aber mir hat das Spiel beim Spielen auch nicht so viel Spaß gemacht. Man ist so wenig gefordert. Jedenfalls habe ich dem Ende wirklich entgegengefiebert, damit es endlich vorbei ist und mal wieder ein richtiges Spiel, bei dem man wirklich etwas zu tun hat, auf dem Tisch liegen kann
Geschmäcker sind verschieden. Ich denke auch, dass es vielen Kindern und Familien Spaß machen kann. Denke aber dennoch, dass man viel zu wenig spielerische Freiheiten hat. Eigentlich kann man auch gleich das Buch von Rosemary Sutcliff gemeinsam mit Kindern auf der Couch zusammen lesen... das Plättchendrehen braucht man dazu dann eigentlich nicht.
Gleichwohl ist das Spiel liebevoll und detailreich gestaltet und es wurden hier ja einige neue Dinge ausprobiert: Bewegung, Veränderungen des Spielplans/der Welt in der man sich bewegt. Alles das eingebaut in ein Familienspiel ist bestimmt für viele auch eine neue und nette Spielerfahrung. Tatsächlich ist das aber alles spielerisch extrem geskriptet, eng und viel weniger frei und innovativ als man meinen sollte. Aber nun ja... mho....
Gruß,
Brettpotato
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dass es vielen Kindern und Familien Spaß machen kann
für diese Spielgruppe mein Kritikpunk: Für die sind die Regeln nicht ausgereift
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Den zwei eher negativ bis enttäuschten Meinungen kann ich mich in meiner erlebten Spielerfahrung so zum Glück nicht ganz anschliessen. Wir haben heute zu zweit das vorletzte Kapitel gespielt. Da zeigten sich gleich mehrere Besonderheiten, die so ein Brettspiel je nach Erwartungen und Spielrunde atmosphärisch toll bis vorsehbar langweilig machen können.
Unser vorletztes Kapitel war für mich als erwachsener Vielspieler in gespielter Zweierrunde mit allen Charakteren zu gradlinig, es passierte zu wenig Spektakel und am Ende hatten wir sogar noch so viel Glück, dass der Spannungsbogen einknickte. Im Ergebnis viel zu einfach gewonnen diese Partie. Klingt jetzt alles nicht so toll und könnte man deshalb auch so kritisch sehen, dass es den Gesamteindruck dominieren könnte. Trotzdem empfand ich die erlebte Atmosphäre in Form von den ganzen optischen Veränderungen des Spielplans bemerkenswert gut. Das Spiel punktet auf diesem Gebiet für mich enorm. Ich bin immer noch überrascht, wie viel der Autor und Grafiker in einer Person dort an spielerischen und storytechnischen Möglichkeiten herausholen konnte. Hätte ich vorab so nie für möglich gehalten.
Blöd nur, dass sich dadurch nicht automatisch ein optimaler Spannungsbogen ergeben kann, wo alles ständig am Rand der Vollkatastrophe steht und wir nur mit unserem taktischen Zusammenspiel dagegen ankommen können und müssen. Nö, die Glücksfaktoren machen eine Spielpartie manchesmal unberechenbar einfach und damit fast schon langweilig vom Anspruch bis nervenzerfetzend spannend, wenn eine Kaskade von Aktionen gelingen muss, aber eben auch kann. Durch blöde Entscheidungen, aber ebenso durch gehäuftes Pech kann man eine Partie versemmeln. Beides schon erlebt. Der Einfluss war mir für ein Vielspielerspiel teilweise dann doch zu gering. Die Spannbreite zwischen potentiell toller und mässiger Partie aufgrund fehlender Herausforderungen ist enorm gross.
Allerdings meine ich, dass wir auch immer sehen sollten, dass wir Vielspieler nicht die Kernzielgruppe des Spiels sind. Das sind die Familienspieler, denen Atmosphäre und mitgespielte Story wichtiger ist als permanente Entscheidungen und Herausforderungen. Als Vielspieler sollte man schon einen Hang zu Atmosphäre und Story mitbringen, um möglichst viel an posiviten Erlebnissen aus so einer Spielpartie ziehen zu können, selbst wenn mal eine Partie eher gradlinig und unkritisch läuft, wie bei uns erlebt. In der Gesamtsumme hat das Spiel bisher enorm viel richtig gemacht - für das was es bieten will.
Ich bin gespannt, wie die Gesamtstory um Robin Hood im letzten Kapitel ausgehen wird. Zudem kann ich mir gut vorstellen, es nochmals zu spielen und dann andere Wege zu gehen, weil wir in unserer Partie gewisse Teile des Spielplans bisher komplett ausgelassen haben. Zudem lockt ja noch die andere Abzweigung der Storymissionen. Für mich trotz der Materialabnutzung ein guter Gegenwert für den Kaufpreis.Freizeitvernichter : Ich glaube, Du hast bei Deinen ersten zwei Kritikpunkten zwei Spielmechaniken übersehen ... mehr dazu im Spoilertext:
Mit dem Gegenstand "Horn" kann man eine gezogene Scheibe wieder zurück in den Sack legen und erneut ziehen. So konnten wir kritische Situationen gut umgehen, wenn eine rote Scheibe zur unpassenden Zeit gezogen wurde. Blöd nur, dass man mit viel Pech diese auch erneut ziehen kann. Ist uns auch passiert, gehörte für uns aber zum Risiko-Management, es nicht so weit kommen zu lassen, dass wir von der Scheibenreihenfolge zu abhängig sind. Also schon zeitig vorher immer dafür sorgen, dass man mindestens 5 auf der Minnesängerleiste hat, um nicht auf 0 zu rutschen.
Es reicht eben nicht nur zu wissen, wie man ein Kapitel lösen könnte, man muss es auch schaffen. Da liegt für mich die Herausforderung, sich dem Glück nicht auszuliefern. Denn wenn eine rote Scheibe erst spät kommt, habe ich davor Zeit, Aktionen zu machen, dass die Auswirkungen so einer roten Scheibe, die ja irgendwann zwangläufig kommen wird, abgemildert sind. Und ein zeitig besorgtes "Horn" kann verhindert, dass direkt danach wieder eine rote Scheibe als erste Scheibe gezogen wird.
Wenn wir eine schwierige Probe angehen mussten und sich das vorab abzeichnete, haben wir aktiv unsere Chancen verbessert, einen Probenerfolg zu haben. Einfach indem wir andere Charaktere nicht haben laufen lassen, so dass ein weiteres weisses Klötzchen in den Sack wanderte und die Erfolgswahrscheinlichkeiten für die schwierige Probe eines Kutschenüberfalls verbesserten.
Mit dem Raben von Marian konnten wir mehrfach eine Wache ablenken, so dass da ein anderer Charakter den Weg kreuzen konnte, wenn er es nicht zum nächsten Schatten schaffen konnte und wir nicht die Gefahr eingehen wollten, dass wir gefangen genommen und 2 Punkte auf der Minnesängerleiste verlieren. Je nach Spielweise und wohl auch Spielrunde sind einige Sondereigenschaften scheinbar stärker und schwächer.
Bei uns hatten alle vier Charaktere immer ausreichend zu tun. Manche oft auch nur Nebenrollen, die waren umso wichtiger, um den Hauptrollen ihre Aktionen zu ermöglichen. Sind keine Wachen oder Adlige in der Nähe, sollte man sich so verteilen, dass die Chancen optimiert sind, dass demnächst dort welche auftauchen und man selbst im Schatten steht bzw. in Distanz, um dorthin zu kommen, um diese zu überwältigen. Ohne diese "Routinejobs" wäre unsere Erfolgsquote weitaus geringer gewesen. Und wenn sich zeigt, dass das Spiel dauerhaft zu einfach wird, so dass man es sich leisten kann, Charaktere unbenutzt zu lassen, dann kann man den Schwierigkeitsgrad anpassen, wie auf der Produktwebseite beschrieben.