Alles rund um Klemmbausteine

  • Ich finde bei all den „Klemmbausteinen“ muss man auch immer noch bedenken dass LEGO das ganze Prinzip ja überhaupt erst erfunden und über Generationen groß gemacht hat.

    Erfunden hat es aber Kiddycraft, Lego hat es nur geklaut... und dann, in der Tat, groß gemacht.

    Kiddicraft Geschichte

    TL:DR: Kiddycraft hats erfunden und für GB patentieren lassen, war aber immer völlig erfolglos damit. Vemutlich aufgrund intensiver finanzieller Schieflage von Kiddicraft beging der Eigentümer 1957 Suizid.

    LEGO hat in Dänemark Ende der 40er begonnen, die Steine zu produzieren und war damit massiv erfolgreich. 1981 kauften sie die verbliebenen Kiddicraft-Patente.


    Ist das moralisch shady? Ja, schon irgendwie. Haben sie Gesetze gebrochen? Nein. Hätten wir heute eine so coole florierende Klemmbausteinlandschaft, wenn LEGO das nicht gemacht hätte? Vermutlich nicht.

  • Und hier die Version von LEGO zur Geschichte.


    Spannend finde ich die Sätze: "At this point the bricks, as all of the company’s other toys, are sold exclusively in Denmark." "In the late 1950s, the LEGO Group contacts Kiddicraft to ask whether they object to the LEGO® brick. They do not. On the contrary, they wish the company good luck with the bricks, as they have not enjoyed much success with their product."

  • Und hier die Version von LEGO zur Geschichte.


    Spannend finde ich die Sätze: "At this point the bricks, as all of the company’s other toys, are sold exclusively in Denmark." "In the late 1950s, the LEGO Group contacts Kiddicraft to ask whether they object to the LEGO® brick. They do not. On the contrary, they wish the company good luck with the bricks, as they have not enjoyed much success with their product."

    Vermutlich kann man das heute nicht mehr objektiv nachvollziehen, wie das damals war. Spielt aber für heute auch keine Rolle mehr. Diejenigen, die LEGO für damals ja Diebstahl geistigen Eigentums vorwerfen, sind ja absurderweise diejenigen, die heute den Diebstahl geistigen Eigentums verteidigen, wenn es andere tun.

  • Diejenigen, die LEGO für damals ja Diebstahl geistigen Eigentums vorwerfen, sind ja absurderweise diejenigen, die heute den Diebstahl geistigen Eigentums verteidigen, wenn es andere tun.

    Sind das nicht auch die, die Hunde treten? Und die, die schwarz fahren? Und die, die einen SVU besitzen? Und die, die grüne Seife benutzen? Genau, wie auch in deiner Aussage zwangsläufig miteinander verbunden. :S

  • Und hier die Version von LEGO zur Geschichte.

    Spannend finde ich die Sätze: "At this point the bricks, as all of the company’s other toys, are sold exclusively in Denmark." "In the late 1950s, the LEGO Group contacts Kiddicraft to ask whether they object to the LEGO® brick. They do not. On the contrary, they wish the company good luck with the bricks, as they have not enjoyed much success with their product."

    Da LEGO zu diesem Zeitpunkt exklusiv in Dänemark verkauft wurde und man auch eher bezweifeln darf, dass Kiddycraft als Exporteur aufgetreten ist, scheint mir das aber auch noch mal eine gänzlich andere Tragweite zu haben.

  • Ich finde bei all den „Klemmbausteinen“ muss man auch immer noch bedenken dass LEGO das ganze Prinzip ja überhaupt erst erfunden und über Generationen groß gemacht hat.

    Fixed that for you "... muss man auch immer noch bedenken dass LEGO auf Basis vom Stehlen geistigen Eigentums sein Geschäft überhaupt erst aufgebaut und über Generationen groß gemacht hat"


    Aber natürlich: das ist lange her. Und Kiddycraft hat die tolle Erfindung halt nichts gebracht - ob mit Dänen oder ohne die.


    Finde nur immer wieder witzig, dass das Argument "Aber die haben DEN STEIN erfunden" immer wieder und wieder falsch wiedergegeben wird

  • Ja, und weiter? Ich hab das nie behauptet... aber der Vorwurf war ja, dass man sein Geschäft über das Stehlen geistigen Eigentums aufgebaut habe.

    Die Geschichte von Lego, dass man dort um Erlaubnis gefragt habe, ist voellig unbelegt und basiert nur auf der der Aussage von Lego selbst. Eigentlich wuerde aus der Geschichte auch Niemand ein grosses Ding machen, aber Lego stellt sich halt selbst set Jahrzehnten in die Opferposition und verteidigt brutal mit unfairen Mitteln ihre Marktstellung. Das macht das Verhalten einiger Mitbewerber nicht besser, aber das Mitleid fuer das selbsterklaerte Opfer bleibt halt etwas auf der Strecke. Und offensichtlich kennt halt Lego auch keine moralische Grenze, wenn es um Kollateralschaeden ihres Verteidigungsfeldzuges geht.

  • Die Geschichte von Lego, dass man dort um Erlaubnis gefragt habe, ist voellig unbelegt und basiert nur auf der der Aussage von Lego selbst.

    Die Geschichte, wie LEGO zu den Bricks kam, ist überhaupt insgesamt sehr unbelegt. Wenn man konkrete Vorwürfe äußert, dass das mit unlauteren Mitteln zugegangen sein soll, sollte man das besser halbwegs belegen können.

    Zitat

    Eigentlich wuerde aus der Geschichte auch Niemand ein grosses Ding machen, aber Lego stellt sich halt selbst set Jahrzehnten in die Opferposition und verteidigt brutal mit unfairen Mitteln ihre Marktstellung. Das macht das Verhalten einiger Mitbewerber nicht besser, aber das Mitleid fuer das selbsterklaerte Opfer bleibt halt etwas auf der Strecke. Und offensichtlich kennt halt Lego auch keine moralische Grenze, wenn es um Kollateralschaeden ihres Verteidigungsfeldzuges geht

    Dass LEGO seit Jahren Opfer von Plagiaten ist, ist jetzt keine Einseitige Darstellung von LEGO, oder? Hier und überall sieht man ja dutzendfach Belege dafür. Und "brutal" wären Schlägertrupps. Sie nutzen die Mittel des Rechtsstaates, oder?


    Und damit will ich nicht sagen, dass LEGO der coolste Laden ever wäre - Da ist sicherlich ne MENGE uncool. Aber in diesem Punkt haben sie m.E. nun mal recht.

  • ...

    Dass LEGO seit Jahren Opfer von Plagiaten ist, ist jetzt keine Einseitige Darstellung von LEGO, oder? Hier und überall sieht man ja dutzendfach Belege dafür. Und "brutal" wären Schlägertrupps. Sie nutzen die Mittel des Rechtsstaates, oder?

    ...


    Die meisten in dem Thread hier / im ganzen Forum verurteilen doch - wenn ich das richtig verstanden habe - Plagiate. Da bin ich auch absolut dabei.

    Das Plagiate Lego Umsatz kosten ist in der Summe sicher richtig (wenn auch die Annahme dass jeder der sich ein China 1:1 Kopie-Set holt, das sonst auch bei Lego geholt hätte, sicher nicht stimmt)

    Aber Plagiate = 1:1 Kopie


    Sets die wie der Heros Tower ggf. Marken/Lizenzrechte umgehen bzw. verletzen => das ist aus meiner Sicht was anderes als ein Plagiat. Finde ich persönlich wie ich oben schon geschrieben habe, auch nicht ok - aber hier gab es z.T. geteilte Meinungen


    Jetzt kommen wir zum 3. Punkt - und der hat für mich nichts mit Plagiaten zu tun

    Im Moment besteht aber die Möglichkeit dass Sets beschlagnahmt worden sind, die eben KEINE problematischen Teile enthalten

    Und dass z.T. Sets beschlagnahmt worden sind, die Teile enthalten, für die Lego derzeit keinen rechtsgültigen Designschutz hat - weil der angefochten wurde

    Ich denke dass ist das was vielen - mir inklusive - sehr sauer aufstößt


    Sorry möchte dich nicht angreifen - aber das ist für mich Richtung Strohmann Argument bzw. Whataboutism

    Einmal editiert, zuletzt von LilyMaus () aus folgendem Grund: Bezug geändert "sauer aufstoßen" bezieht sich nicht auf Brettspieldudes Kommentar sondern auf das Vorgehen mit Zolleinbehalt bei nicht finaler Rechtslage

  • Keine Sorge, ich nehm's nicht persönlich :)


    Also geht es nur darum, dass der Zoll den ganzen Container beschlagnahmt statt nur einzelne Sets? Ich bin jetzt nicht vom Zoll, aber geht das auch anders? Also: Ist es eine realistische Möglichkeit, dass der Zoll nur den Container aufmacht, die 20 Sets rausholt, die problematisch sind und den Rest drin lässt? Das nehme ich leider nicht an.


    Und noch mal: Wenn ich als Einzelhändler Sets bestelle, die problematisch sind, dann ist das mein Verschulden. Wenn ich nicht weiß, welche Sets von Hersteller XY problematisch sind, sollte man vermutlich besser gar nichts von diesem Hersteller ordern. Dann ist man safe. Insofern fehlt mir immer noch das Verständnis für das grundsätzliche Problem. Der Verursacher ist hier der Händler. LEGO reagiert nur.

  • Also geht es nur darum, dass der Zoll den ganzen Container beschlagnahmt statt nur einzelne Sets? Ich bin jetzt nicht vom Zoll, aber geht das auch anders? Also: Ist es eine realistische Möglichkeit, dass der Zoll nur den Container aufmacht, die 20 Sets rausholt, die problematisch sind und den Rest drin lässt? Das nehme ich leider nicht an.


    Und noch mal: Wenn ich als Einzelhändler Sets bestelle, die problematisch sind, dann ist das mein Verschulden. Wenn ich nicht weiß, welche Sets von Hersteller XY problematisch sind, sollte man vermutlich besser gar nichts von diesem Hersteller ordern. Dann ist man safe. Insofern fehlt mir immer noch das Verständnis für das grundsätzliche Problem. Der Verursacher ist hier der Händler. LEGO reagiert nur.

    zum 1. Punkt: genau / das finde ich unfair. Klar der Zoll kann/wird sich nicht die Mühe machen, das festzustellen. Aber faktisch ist es ja so, dass der Rechteinhaber = Lego / die Anwälte hier eigentlich sagen müssten, Set 1-x sind nicht OK - die bitte festhalten. Rest bitte freigeben


    zum 2. Punkt: Der Händler weiß ja im Zweifel manchmal gar nicht, was in den Sets drin ist. Teilelisten vorab hieß es gäbe es nicht. Und na ja - wenn Lego der Meinung ist, ein 1er Round Brick mit Loch oder ein einfacher curved Slope 1*2 ist geschützt, dann haben sie eh ein quasi Monopol bis sich die anderen Hersteller darauf einstellen. Denn das Zeug ist ja fast bei jedem Set drin. Und auch hier: wenn ich sehe dass das Zeug überall und an jedermann frei im Internet verkauft wird (in der EU / in DE), muss ich dann umfangreiche Recherche in irgendwelchen Marken/Design-Registern betreiben? Sorry das mag rechtlich notwendig sein - ist aber leider faktisch unmöglich.

  • Und noch mal: Wenn ich als Einzelhändler Sets bestelle, die problematisch sind, dann ist das mein Verschulden. Wenn ich nicht weiß, welche Sets von Hersteller XY problematisch sind, sollte man vermutlich besser gar nichts von diesem Hersteller ordern. Dann ist man safe. Insofern fehlt mir immer noch das Verständnis für das grundsätzliche Problem. Der Verursacher ist hier der Händler. LEGO reagiert nur.

    Dies ist in meinen Augen die Hauptsache. Der Händler weiß doch zu 100% dass nicht alle Sets koscher sind.

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Dies ist in meinen Augen die Hauptsache. Der Händler weiß doch zu 100% dass nicht alle Sets koscher sind.

    Sehe ich nicht so. Die Klemme hat Brickheads = "Lego Köpfe" von LoZ als Rechteverletzung lt. Anwaltsschreiben genannt

    Für die hat Lego keine Rechte in der EU

    (Quelle: Youtube Video der Klemme)

  • Und noch mal: Wenn ich als Einzelhändler Sets bestelle, die problematisch sind, dann ist das mein Verschulden. Wenn ich nicht weiß, welche Sets von Hersteller XY problematisch sind, sollte man vermutlich besser gar nichts von diesem Hersteller ordern. Dann ist man safe. Insofern fehlt mir immer noch das Verständnis für das grundsätzliche Problem. Der Verursacher ist hier der Händler. LEGO reagiert nur.

    Dies ist in meinen Augen die Hauptsache. Der Händler weiß doch zu 100% dass nicht alle Sets koscher sind.

    Eben nicht. Lego hat bereits mehrfach Sets anhalten lassen, die Teile enthielten, für die kein Designschutz besteht bzw. dieser angefochten wird (und somit aktuell nicht vollstreckbar).

    Zudem ist das große Problem auch, dass auch einwandfreie Ware angehalten wird und diese wochen- oder sogar monatelang angehalten wird. Ähnliche Probleme gibt es ja bei den Bezahlungen über Amazon Marketplace, Ebay, Kleinanzeigen oder PayPal. Da werden den Händler teilweise aufgrund einer Beschwerde die Konten gesperrt, so dass sie nicht auf ihr Geld (hier die Ware) zugreifen können. Alles schadet hauptsächlich den Kleinsten, da hier im Verhältnis massiv Kapital gebunden ist. Da ist das grundsätzliche System falsch.

    Bei so Sachen wie dem Hero Tower eine Nachfrage: Was ist denn da geschützt? Denn die Form ist zwar angelehnt, aber ja doch anders. Kennt sich da jemand aus, was man verändern "muss", um den Designschutz zu umgehen? Patente sind ja sehr klar und da reicht oft eine kleine Änderung. Ich gehe fast davon aus, dass es hier ähnlich ist? Denn dann wäre bspw. der Panlos-Tower (rechtlich) nicht zu beanstanden. Moralisch kann man das anders sehen. Aber ist das wirklich eine Markenverletzung gegenüber Disney?

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • zum 1. Punkt: genau / das finde ich unfair. Klar der Zoll kann/wird sich nicht die Mühe machen, das festzustellen. Aber faktisch ist es ja so, dass der Rechteinhaber = Lego / die Anwälte hier eigentlich sagen müssten, Set 1-x sind nicht OK - die bitte festhalten. Rest bitte freigeben


    zum 2. Punkt: Der Händler weiß ja im Zweifel manchmal gar nicht, was in den Sets drin ist. Teilelisten vorab hieß es gäbe es nicht. Und na ja - wenn Lego der Meinung ist, ein 1er Round Brick mit Loch oder ein einfacher curved Slope 1*2 ist geschützt, dann haben sie eh ein quasi Monopol bis sich die anderen Hersteller darauf einstellen. Denn das Zeug ist ja fast bei jedem Set drin. Und auch hier: wenn ich sehe dass das Zeug überall und an jedermann frei im Internet verkauft wird (in der EU / in DE), muss ich dann umfangreiche Recherche in irgendwelchen Marken/Design-Registern betreiben? Sorry das mag rechtlich notwendig sein - ist aber leider faktisch unmöglich.

    So funktionieren aber doch keine Patente - oder? Ich kann ja nicht einfach behaupten, irgendwas wäre geschützt und der Zoll springt dann. Die werden doch vermutlich genau dann aktiv, wenn es handfeste Anzeichen gibt. Sonst könnte ja jeder x-beliebige Dinge beim Zoll anhalten lassen. Und welche Teile / Komponenten man sich schützen lassen kann und welche nicht, ist doch Sache von Fachanwälten, nicht von Foristen wie Dir und mir, oder?

  • So funktionieren aber doch keine Patente - oder? Ich kann ja nicht einfach behaupten, irgendwas wäre geschützt und der Zoll springt dann.

    Leider funktioniert es genau so. Und sie behaupten nicht, es wäre geschützt. Sie verweisen auf eines ihrer Patente bzw. Geschmacksmuster und behaupten, dass es in dem Container ist. Damit hält der Zoll an und prüft. Und das dauert dann. Und es gibt noch nicht einmal eine Entschädigung, wenn es sich als vollkommen okay darstellt.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • So funktionieren aber doch keine Patente - oder? Ich kann ja nicht einfach behaupten, irgendwas wäre geschützt und der Zoll springt dann.

    Leider funktioniert es genau so. Und sie behaupten nicht, es wäre geschützt. Sie verweisen auf eines ihrer Patente bzw. Geschmacksmuster und behaupten, dass es in dem Container ist. Damit hält der Zoll an und prüft. Und das dauert dann. Und es gibt noch nicht einmal eine Entschädigung, wenn es sich als vollkommen okay darstellt.

    Wenn ich es aber ja richtig verstehe, dann sind in dem Container ja durchaus Sets, auf die die Patentverletzung zutrifft. Halt nur nicht alle. In dem Zuge ist das Vorgehen dann aber ja völlig legitim, dass Überprüfen zu lassen? Und es ist letztlich der Zoll das Problem, der es wrsl aus Kapazitätsgründen nicht schafft, da schnell hinterherzukommen. Was macht Lego denn hier dann falsch, oder wo sind sie da "böse"? Weitergefragt: Woher weiß Lego, woher kommt Lego an die Frachtpapiere und Infos um angeblich explizit die Container kleiner Händler rauszupicken, die vermutlich nichtmal selbst ganze Container füllen? Das kommt mir alles etwas gewollt konsturiert vor?

  • Es ist aber auch kein erfinden:)

    Ja, und weiter? Ich hab das nie behauptet... aber der Vorwurf war ja, dass man sein Geschäft über das Stehlen geistigen Eigentums aufgebaut habe.

    Richtig. Das Argument war aber eben auch, dass "Aber die haben DEN STEIN erfunden" immer wieder und wieder falsch wiedergegeben wird. und das wollte ich nur nochmal verdeutlichen.

  • Wenn ich es aber ja richtig verstehe, dann sind in dem Container ja durchaus Sets, auf die die Patentverletzung zutrifft. Halt nur nicht alle. In dem Zuge ist das Vorgehen dann aber ja völlig legitim, dass Überprüfen zu lassen? Und es ist letztlich der Zoll das Problem, der es wrsl aus Kapazitätsgründen nicht schafft, da schnell hinterherzukommen. Was macht Lego denn hier dann falsch, oder wo sind sie da "böse"? Weitergefragt: Woher weiß Lego, woher kommt Lego an die Frachtpapiere und Infos um angeblich explizit die Container kleiner Händler rauszupicken, die vermutlich nichtmal selbst ganze Container füllen? Das kommt mir alles etwas gewollt konsturiert vor?

    Das mit den Frachtpapieren bzw. den Hinweisen, dass da überhaupt was dabei sein könnte weiß ich nicht. Könnte aber auch sein, dass der Zoll das einfach von sich aus anhält und bei Lego nachfragt, die dann sagen, dass da vermutlich Ware dabei ist, die nicht okay ist.

    "Böse" deshalb, weil es imo genau in dem Sinne bewusst ausgenutzt wird. Letztendlich ist es eher ein Systemfehler, den Lego hier aber - wie vermutlich sehr viele große Firmen - gerne in seinem Sinne verwendet. Es reicht ja schon, dass die Ware erst nach dem Weihnachtsgeschäft beim Händler landet und schon ist er pleite, selbst wenn die Prüfung des Zolls positiv für ihn ausfällt. Ohne es überprüfen zu können, hat Lego ja wohl auch schon Container anhalten lassen, die Steine mit ausgelaufenem Designschutz enthalten haben. Und dann ist es eben nicht mehr okay. Aber da habe ich zu wenig Einblicke beim Zoll, wie die Sendungen ausgewählt werden und wie die Anhaltung dann verifiziert wird. Vielleicht hat da ja jemand Genaueres.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Wenn ich die Infoseiten vom Zoll überfliege muss das schon beantragt werden. Es gibt aber wohl eine europäische Verordnung bei der schon der Verdacht reicht (VO (EU) Nr. 608/2013)


    Und da geht es eben explizit um die Bekämpfung von Nachahmungen und Piraterie. Soweit ich das sehe ist es auch bewusst so konzipiert dass die Rechteinhaber "bevorteilt" werden. Wenn man weiter sucht findet man auch durchaus Urteile wo, Überraschung, Importeure aus der Spielzeugbranche, sich wehren wollten.


    Und jetzt schimpfen wir alle über die EU :lachwein:

    Einmal editiert, zuletzt von crenshaw ()

  • Und jetzt schimpfen wir alle über die EU

    Ne, wenn dann würde ich eher über den vermaledeiten Lobbyismus schimpfen, aber das wäre vermutlich RSP.

    Ich kann mir halt gut vorstellen, dass hier der Zoll teilweise auch "übereifrig" handelt. Das mag ich nicht negativ verstanden wissen. Es wird ja auch stichpunktartig kontrolliert. Man findet Klemmbausteine und hält erst einmal an. Vielleicht fragt man auch bei Lego an und die sehen natürlich erst einmal eine Verletzung. Und schon steht der Container. Wie gesagt sehe ich das eher als Systemfehler. Andererseits muss natürlich der Rechteinhaber bessergestellt sein. Problem ist da eher, wer welche Rechte wie bekommt. Massiv treffen wird uns das bei Saatgut. Aber auch das ist ein anderes Thema.

    Ach ja? Definier mir "normal"!

  • Wenn ich die Infoseiten vom Zoll überfliegen muss das schon beantragt werden. Es gibt aber wohl eine europäische Verordnung bei der schon der Verdacht reicht (VO (EU) Nr. 608/2013)


    Und da geht es eben explizit um die Bekämpfung von Nachahmungen und Piraterie. Soweit ich das sehe ist es auch bewusst so konzipiert dass die Rechteinhaber "bevorteilt" werden. Wenn man weiter sucht findet man auch durchaus Urteile wo, Überraschung, Importeurer aus der Spielzeugbranche, sich wehren wollten.


    Und jetzt schimpfen wir alle über die EU :lachwein:


    Ah interessant, danke dafür :)


    Wenn ich das alles richtig verstehe, dann macht Lego aus ihrer Sicht hier aber doch alles Richtig? Sie bekämpfen Plagiate ihrer eigenen Produkte. Nicht gezielt gegen einige Händler, sondern halt komplett. Ich frag mich hier schon, wenn ich als Händler doch weiß, dass einige Sets die ich importieren und verkaufen möchte vll etwas "mehr als fragwürdig" sind, warum ich dieses Risiko dann eingehe. Wenn ich die Klemme-Videos schaue, ist ihm ja schon bewusst, dass da durchaus auch einige "beanstandungswürdige" Sets dabei sind, in seiner Lieferung, sonst würde er nicht kritisieren, dass die anderen "auch zurückgehalten" würden. Und hier fängts doch jetzt an: Ist man sich in diesem Moment nicht des Risikos bewusst, dass der Zoll das rausziehen kann? Warum importiert man den Kram dann überhaupt noch? Ganz frei von moralischen Gedanken, evtl. bewusst Plagiate zu verkaufen ist das rein wirtschaftlich doch totaler Wahnsinn. Gerade wenn man ja weiß wie Lego hier vorgeht. So tragisch der Einzelfall auch ist uns so leid mir das auch tut wenn ich die Videos schaue, aber warum sollte Lego hier anders handeln? Ich sind ein Konzern, die auf ihren Gewinn achten müssen, klar geht man da gegen jede Form der möglichen Plagiate vor. Warum sollte es die Interessieren, welche persönlichen Schicksale daran hängen. Letztlich trifft es ja niemanden, der sich des Riskos nicht hätte bewusst sein müssen, in dem Moment, wo er fragliche Ware importiert?

  • Es geht bei der Klemme aber gar nicht um Plagiate oder Patente, sondern um (ungeprüft) eingetragene Geschmacksmuster einzelner Steine.

    Nicht nur. Wenn ich ihn da richtig verstehe, redet er die ganze Zeit davon, dass das auch Sets zurückgehalten werden, die er eigentlich verkaufen darf. Heisst im Umkehrschluss, dass er weiß, dass da einige bei sind, die ganz klar strittig sind. Und es auch schon waren, als er sie zum verkaufen bestellt hat. Das mit den Geschmacksmustern ist nur ein (großer?) Teil davon. Die Thematik gibts ja nicht erst seit gestern. Und da frag ich mich schon, warum gehe ich das Risiko denn ein? Ist doch klar, dass sowas dann passieren kann?

  • Du stellst doch auch einfach Behauptungen in den Raum... Protipp: nur weil etwas - angeblich - unbelegt ist, ist nicht automatisch das Gegenteil wahr.

    Bitte belegen.

    Die Aufforderung gebe ich gerne zurück:

    Die Geschichte von Lego, dass man dort um Erlaubnis gefragt habe, ist voellig unbelegt und basiert nur auf der der Aussage von Lego selbst.

    Dafür hast Du doch sicher einen Nachweis -- oder auch dafür, dass Lego KEINE Erlaubnis von Kiddicraft hatte. Denn das ist ja letztlich das, was Du hier insinuierst.

  • Das Modell von "Arielle" und das Design der Verpackung dürften unterschiedlich genug sein um nicht als Plagiat zu gelten und der Schriftzug Brickheadz ist laut Video wohl nur in Nordamerika geschützt.

  • Das Modell von "Arielle" und das Design der Verpackung dürften unterschiedlich genug sein um nicht als Plagiat zu gelten und der Schriftzug Brickheadz ist laut Video wohl nur in Nordamerika geschützt.

    Ich wiederhole meine Frage trotzdem. Gemäß dem Fall ich bin Händler und weiss dass Lego seit Jahren "eine harte linie" fährt. Warum importiere ich dann so etwas wie die China Arielle überhaupt? Es ist doch anzunehmen, dass das Probleme geben könnte. Die kleine Boutique um die Ecke verkauft ja auch keine Nike (also gemeint natürlich die ungeschützte göttin) mit Häkchen in die falsche Richtung

  • Ich möchte mal kurz noch drauf hinweisen das LOZ Mini Steine sind und nicht die Lego Größe haben. Die Diskussion ist sehr müßig, lasst uns doch zu Besprechungen von Sets zurückkommen und das Thema wenn gewünscht anderswo besprechen.

  • Die kleine Boutique um die Ecke verkauft ja auch keine Nike (also gemeint natürlich die ungeschützte göttin) mit Häkchen in die falsche Richtung

    Die kleine Boutique um die Ecke sollte aber alternative Turnschuhe ohne Häkchen mit Schnürsenkel verkaufen dürfen obwohl der Hersteller mit Häkchen den Schnürsenkel als Geschmacksmuster eingetragen hat.

  • Bitte belegen.

    Die Aufforderung gebe ich gerne zurück:

    Die Geschichte von Lego, dass man dort um Erlaubnis gefragt habe, ist voellig unbelegt und basiert nur auf der der Aussage von Lego selbst.

    Dafür hast Du doch sicher einen Nachweis -- oder auch dafür, dass Lego KEINE Erlaubnis von Kiddicraft hatte. Denn das ist ja letztlich das, was Du hier insinuierst.

    Ich insinuiere gar nichts das unterstellst du lediglich. Und die Nicht-Existenz von Etwas ist nicht beweisbar, das sollte Jedem bekannt sein. Wenn ich Dir erklaere, dass ich nach alternativen Quellen gesucht und nichts gefunden habe, ist das kein Nachweis. Und du wuerdest es sowieso nicht glauben, obwohl du offensichtlich nicht selbst recherchiert hast.

    Du schuldest mir immer noch den Beleg fuer deine Unterstellung. Ein Glueck (fuer Dich) bin ich eine Frohnatur und halte nichts davon, meine Rechte ohne Ruecksicht vor Gericht durchzusetzen, auch wenn solches Verhalten hier ja von Einigen fuer moralisch einwandfrei gehalten wird.

    Eigentlich kann man das bei Lego alles selbst nachlesen:

    * Urspruenglich ging es um die Behauptung, dass Lego die Klemmbausteine erfunden habe. Haben sie nicht, Hilary Fisher Page war es.

    * Dann ging es um die Frage, ob sie dafuer eine Erlaubnis oder eine Lizenz hatten. Nein, hatten sie nicht.

  • Die kleine Boutique um die Ecke verkauft ja auch keine Nike (also gemeint natürlich die ungeschützte göttin) mit Häkchen in die falsche Richtung

    Die kleine Boutique um die Ecke sollte aber alternative Turnschuhe ohne Häkchen mit Schnürsenkel verkaufen dürfen obwohl der Hersteller mit Häkchen den Schnürsenkel als Geschmacksmuster eingetragen hat.

    Ja, das darf der kleine Klemmbausteine Shop aber auch. Ich sage ja nicht, dass es im Container nicht auch diverse Sets gibt, die jetzt noch zu unrecht beim Zoll hängen, da sie noch nicht geprüft wurden, aber ich frage mich halt, warum man das Risiko eingeht und überhaupt fragwürdige Sets versucht zu importieren um sie zu verkaufen. Das wurde ja gemacht und auch von niemandem bestritten. Und dann besteht halt das Risko, dass das passiert, was gerade passiert. Sind die Verkäufer da echt so blauäugig?