Beiträge von EDeL im Thema „Alles rund um Klemmbausteine“

    Brettspiel Dude Zum Thema Lego und Plagiate hatten wir hier vor 2 Jahren schonmal fast genau die gleiche Diskussion, falls du es vergessen hast. Kannst Du in den Beiträgen ab Seite 6 dieses Threads oder z.B. hier RE: Alles rund um Klemmbausteine finden. Die "Beweise" das Lego in den ersten 5 Jahren dreist fast nur 1 zu1 Plagiate von Kiddicraft vertrieben hat, auch wenn Lego das in seiner "Historie" natürlich komischer Weise nicht zeigt oder erwähnt sind da zu finden.

    Ein Freund von mir hat vor kurzem endlich sein, seit Monaten entworfenes, Muppet-Theater-MOC fertigstellen können, der absolute Hammer wie ich finde...da gibt's selbst von UNS nichts zu meckern! ;) Hier seine Bilder und Beschreibungen:



    "Im Außenbereich sieht man hier Fozzy Bear mit Banane beim Versuch, mit schlechten Witzen neue Kundschaft anwerben - zur Sicherheit hat er in der anderen Hand den Laptop, mit dem er mit Scooter, der leider nur als Print auf dem Bildschirm zu sehen ist, kommunizieren kann. Rechts steht die optionale Stuntkanone für Gonzo."


    "Die bei der Generalprobe für Chefkochs "Popcorn-Performance anwesenden Muppets. Mittig oben natürlich Miss Piggy, Kermit eher etwas "an den Rand gedrängt. Unten sieht man Gonzo mitsamt Hühnerfreundin Camilla, während Beaker und Dr. Bunsenbrenner die sprechende Tomate, die Chefkoch ansonsten zu Soße verarbeitet, neben sich dulden. Rechts dann Rowlf, der sicherheitshalber seine Beethoven-Büste als seelischen Beistand mitgebracht hat."


    Hier sieht man UNS in unserer Loge nochmal besser! 8o


    "Und, zu guter Letzt, steht im Zentrum des Geschehens natürlich "Swedish Chef", musikalisch flankiert von Teilen der "Electric Mayhem"-Band (Tier und Janice)."

    Konkret dieses Verfahren hat Lego aber nunmal gewonnen, das ist nicht falsch. Und das war auch alles andere als egal. Dass die Sache noch weitergeht, ist klar.

    Das ist ja richtig, und im Verfahren davor in dieser bestimmten Sache hatten sie verloren, die in der Entscheidung davor noch zu ihren Gunsten entschieden worden war. Und nun!?

    Anstelle von "Und LEGO hat vor dem EuG gewonnen" hätte man auch schreiben können: "Lego hat in einem aktuellen Fall vor dem EuG ein Beschwerdeverfahren gewonnen". Aber das klingt halt nicht so schön in gewissen Sinne.

    Er hat ja auch nicht geschrieben LEGO hat vor dem EUG alle anhängige Verfahren gewonnen...

    Nun ja, hier im Thread ging es aber zuletzt die ganze Zeit um die Sache mit den alternativen Klemmbausteinherstellern und was und was nicht berechtigter Weise (rechtlich und moralisch) schützenswert sein sollte und da klingt so eine verkürzte Aussage doch arg pauschalisierend.


    Zumal die Richter des EuG eben KEINE "Entscheidung in der Sache" getroffen haben, sondern die Begründung des Urteils die in ihren Augen Versäumnisse und Rechtsfehler des EUIPO sind. Das ist schon mal ein gewaltiger Unterschied.

    Und Lego hat vor dem EUG gewonnen.

    In EINER Verfahrensentscheidung, zu EINEM bestimmten Fall gegen das EUIPO, weil dieses bei seiner Entscheidung nach Auffassung der Richter des EuG "Verfahrensfehler/Entscheidungsfehler" begangen hat. Abschließend und Endgültig ist damit noch gar nichts entschieden....aber das kann man schon mal vergessen zu erwähnen, nicht wahr!? :/

    Das blau und weiß wäre bei dem Saloon sogar historisch recht akkurat, aber bedingt durch das Klima dort bleichen die recht schnell aus, daher wäre Pastell tatsächlich die bessere Wahl gewesen. Schild und Inneres sind aber wirklich bunter als selbst historisch richtig wäre.

    Die Saloons in Nordamerika, genauso wie die Siedlungen und Städte, waren historisch gesehen total unterschiedlich. Vom einfachen Zelt, über Holz und Lehmhäuser bis hin zum Steinhaus gab es quasi alles (natürlich waren die Mehrzahl der Gebäude aus Holz da das der einfachste und bevorzugte Baustoff der meisten Gebäude in den Schnell errichteten Städten war).

    Wenn man sich die Überlieferungen aus jener Zeit anschaut dann wurden gerade Saloons in jener Zeit oft bunt mit Kontrasttönen angestrichen (meist weiß oder beige aber auch rot und gelb-töne), denn entgegen der "klischeehaften" Vorstellung waren die Städte und Siedlungen nicht nur eine Ansammlung von Naturholzhütten sondern durchaus bunt und gerade die Saloons wollten von außen gesehen natürlich z.T. auch auffallen.

    Auch die Inneneinrichtung war total unterschiedlich, von einfach rustikal bis zu feinen Tapeten und Kronleuchtern gab es quasi alles und vieles war auch sehr farbenfroh, denn die Saloons waren je nach Lage, Ort und kulturellem Hintergrund der Betreiber nahezu alles, von einfacher "Trinkhalle" über Spielhalle/Bühne bis hin zu Motel und Restaurant.

    Insofern ist die Aussage das das Innere des Saloons oder des Außenschildes historisch zu bunt wären einfach, pauschalisierend, falsch.

    Woher kommt eigentlich dieser aus meiner Sicht irrationale Hass auf bunte Steine im Innern?


    Sie sind ja, wie der Name schon sagt, im Innern. Im Ergebnis sehe ich sie also nicht. Da Sets sich auch im Vergleich zu "Steinekonvoluten" (diesen Boxen nur mit Steinen drin) auch nicht so sehr als Steinespender eignen, weil sie mehr kosten, wüsste ich nicht, warum ich mir einen Sternenzerstörer als Teilespender kaufen sollte. Und wenn er einmal steht, seh ich ja nie wieder rein und sehe, dass da drin gelb und blau verbaut ist. Fürs Bauen wäre mir das ohnehin lieber als wenn ALLES blueish-grey wäre.

    Das ist doch kein Hass auf bunte Steine, sondern meiner Meinung nach eine völlig berechtigte Kritik an der immer häufiger auftretenden massiven Verwendung eben dieser in bestimmten Modellen. Und wir reden hier ja nicht von irgendwelchen Modellen, für Kinder zum Spielen, sondern eben gerade über die Sammler- und Expertenmodelle für Erwachsene. Lego redet selber von "detailreichen, einzigartigen und anspruchsvollen Sets, die das perfekte Geschenk für jeden Fan von LEGO oder Star Wars™ darstellen" und bewirbt diese wie auch die anderen ganz klar als Displaysets.


    Gerade der Sternenzerstörer aus der UCS-Serie ist da doch ein (un)schönes Beispiel. Das Teil hat ca. 20 verschiedene Farben verbaut.

    Und ja, die Modelle sind nicht zum Spielen gedacht und einige bunte Steine wird man ohne öffnen nicht mehr zu Gesicht bekommen (manche sieht man), aber wir reden hier halt nicht von einem einfachen Set für paar Euro sondern von den exklusivsten Sammlermodellen die LEGO zu bieten hat. Das Teil kostest 699 Euro und dann werden die Sammler und Fans, in meinen Augen, so abgespeist!? Klar gib es einige Steine/Formen vielleicht bis dato nur in bestimmten Farben, aber das erklärt halt nicht die Verwendung von bunten "Standardsteinen".


    Und das Argument mit dem besseren/leichteren Bauen ist meines Erachtens einfach absurd, da die verschiedenen Farben in den einzelnen Bauabschnitten völlig ohne System verbaut werden. Sie haben selten bis gar nicht eine besondere Funktion (z.B. Verbindung einzelner Abschnitte) und in den einzelnen Abschnitten setzt man genauso viele verschiedene rein graue Steine aufeinander wie in anderen die "Regenbogenpatrouille"!

    Und ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen das ein Modell mit weniger Farben, der 2002er Sternenzerstörer hatte z.B. nur 6 Farben, für jemanden, der Lego-Sammler/Experte ist, eine Schwierigkeit darstellen sollte.


    Ich kenne persönlich 3 Leute die selbiges Modell besitzen und bei Keinem war das jemals ein Thema. Alle waren/sind auch eher unglücklich bis verstimmt wegen den Farben. Der eine hat das Modell so stehen, der zweite hat es nach einmaligen Aufbauen wieder eingepackt und eingelagert und der dritte hat die "bunten" Teile, so weit es möglich war, mit viel Aufwand ersetzt.

    jorl Von Lego gibt es neu einen "kleineren" Hydraulikbagger aus der Technic-Serie

    LEGO Technic Hydraulikbagger 42121

    Ist zwar ab 8+, dürfte von den Teilen und der Komplexität wohl noch in "euer" Beuteschema passen.


    Ansonsten gibt es von Zhe Gao einige Baumaschinenmodelle wie zb.

    Zhe Gao Raupenbagger QL0235

    (Zur Qualität von Zhe Gao kann ich dir allerdings nichts sagen und Zhe Gao gehört bei anderen Modellen, auch das sei hier erwähnt, leider zu den stark MOC "klauenden/kopierenden" Unternehmen aus China, falls das für dich eine Rolle spielen sollte.)

    Edit: Qualität scheint zumindest "zum Spielen" nicht so pralle zu sein Zhe Gao Raupenbagger - Mike's Baustelle auf YT

    Anker hatte die Steine direkt von den Lilienthals erworben, die diese zusammen mit einem nicht ganz unbekannten Pädagogen entwickelt hatten. Bausteine in der Art, Materialzusammensetzung und Form hatte es dafor tatsächlich so nicht gegeben, weswegen die erforderliche Schöpfungshöhe gegeben war

    Das habe ich auch nie anders behauptet, ich habe lediglich darauf hingewiesen das die Firma Richter-Anker die Steine auch nicht selber entwickelt hat, sondern nur aufgekauft hat und dann das Patent für das Bausteinsystem aus Kunststein für sich gesichert hat, was übrigens später auch zu Rechtsstreitigkeiten mit den Erfindern geführt hat. Deren Bausteinsystem basierte wie du schon richtig erwähntest auf den "Spielgaben" von Fröbel (inkl. gleicher Maße). Wobei es Bausteine als Spielzeug in der Geschichte schon lange vorher gab, wirklich neu an Fröbels Spielgaben waren also nur einheitlichen Maße (inkl. Vielfaches), das Baukastenprinzip und an Lilienthals Steinen das Material, das nun auch realistische und statische Gebäude entstehen ließ.


    Die Legosteine in der heutigen Form sind allerdings tatsächlich auf dem Mist von Lego gewachsen. Und es ist ja nicht so, das Lepin und Co nicht nur die ursprünglichen 2x4 kopieren, sondern auch alle anderen Steine, sogar die Brandneuen incl. Druck. Zudem hat Lego auch das System der Vielfachen bei Plates und Bricks eingeführt, was so vorher kein anderen hatte und erst die ganzen weitergehenden baulichen Möglichkeiten schuf. Du stellst das so dar, als wäre das eher Nebensache, was es aber nicht ist.

    Ich stelle hier gar nichts so dar, deine Aussage war (Zitat):

    "Und tatsächlich hat Lego die Steine in ihrer jetzigen Form erfunden, angefangen von den Schlitzsteinen ohne Röhren, bis hin zu den Röhrensteinen wie wir sie auch heute noch kennen, sind 10 Jahre stetiger Entwicklung ins Land gegangen und es wurden genug neue Funktionen schaffen, die der britische Hersteller nicht hatte, der übrigens weit weniger Schöpfungshöhe hatte, da er nur eine Variante der Ankersteine mit Noppen produzierte, also sich selber seine Idee abgeschaut hat. Das Klemmsystem ist völlig auf dem Mist von Lego gewachsen."


    Und das stimmt nun mal einfach so nicht.

    Wenn man die heutigen Steine sieht, dann ist da natürlich eine enorme Vielfallt und Entwicklung mittlerweile entstanden und einhergegangen, aber deine 10 Jahre Entwicklung bis zum patentierten Röhrenstein waren, wie gesagt, erstens nur 9 Jahre und zweitens wurden in den ersten Jahren bis 1954/55 wie bereits erwähnt einfach nur, heute würde man zurecht sagen, dreist Kopien und Plagiate von bereits erhältlichen Kiddicraft Steinen und Sets produziert. Nicht nur die Steine wurden kopiert, selbst die Verpackungsdesign und deren Größe. Auch die 1950/51 eingeführte erste Lego Baseplate (10x20) war der in Pages Patent und der ersten von Kiddicraft (14x28) verdächtig ähnlich.

    Kann man sich hier alles schön ansehen: Kiddicraft Interlocking Building Cubes von 1945 vs. Lego Plagiate von Hilary Page Produkten.


    Die richtige Entwicklung im Sinne von mehr Steinen und auch durch die Verstrebungen ging erst ab 1954 los. Ab da wurden immer mehr Formen entworfen und auf den Markt gebracht (siehe hier: Ausschnitt aus einem Lego Katalog von 1954), während Kiddicraft bei seinen 6 Grundformen stehen blieb.

    Hat sich also Lego weiterentwickelt in diese Zeit? Ja, aber von einer stetigen Entwicklung über 10 Jahre zu sprechen, während die ersten locker 5 Jahre nur Kopien und Plagiate verkauft wurden stimmt halt nicht.


    Eine schöne umfangreiche Zusammenfassung der Steinentwicklung und auch des Lego/Kiddikraft -Themas gibt es übrigens hier:


    Nebenbei: Die ersten Kiddicraft hatten sich an den Ankersteinen orientiert, erst spätere Modelle hatten dann die Maße eines Legosteins, wobei das nicht verwunderlich ist, sind beide doch von den Maßen üblicher Ziegelsteine abgeleitet. Und auch bautechnisch sind diese Maße sowas wie der goldene Schnitt.

    Die ersten Kiddicraft-Steine waren die Interlocking Building Cubes und die hatten und haben ganz andere Abmessungen (IBC und SBB/Legostein) als die Ankersteine (25mm Grundform). Ich hab übrigens nie behauptet das Page sich nicht an anderen Steinen/Systemen orientiert hat, aber er war halt der erste der die Idee mit Plastik im Spielzeug und bei Bausteinen hatte und diese auch hergestellt hat.

    Und der golderner Schnitt erklärt vielleicht warum viele Bausteinsystem (Spielzeug oder reales Baumaterial) danach ausgerichtet sind, aber nicht warum Lego damals die genauen Abmessungen der Kiddicraft SBBs 1 zu 1(und damit auch die Vielfachen, halben etc.) übernommen hat und bis heute nutzt. Gut, wenn man sich die ersten 5 Legojahre sich anschaut, weis man es.....

    Ich habe mal gerade ein bisschen auf der Q-Man Seite rumgeklickt, die Sets sahen für mich alle relativ eigenständig aus. Die Figuren sehen auch hinreichend hässlich aus, insofern sind die vermutlich auch nicht zu beanstanden?

    Gab es denn in der Vergangenheit schon Probleme mit Sets von Q-Man?

    Lego geht gegen Q-Man vor allem mit dem Designschutz und 3D-Markenschutz gegen die Figuren von Q-Man vor und hat Steingemachtes und BlueBrixx deswegen auch schon abgemahnt, wogegen beide vorgegangen sind (ersteres läuft noch und BB hat meines Wissens nach einen Vergleich geschlossen).


    Insbesondere die Figuren aus der Cherry-Serie sind Lego ein Dorn im Auge, sie werfen ihnen vor das bei ihrer Friends-Serie kopiert zu haben. Der Witz jedoch ist das gerade das Themen-Design der Friends-Serie und das Design der Figuren schon lange vorher bei Polly Pocket existierte.


    Wenn Du mal selber schauen willst:

    Cherry-Serie von Q-Man vs. Friends-Serie von Lego

    Lego Friends Würfel Set vs. Polly Pocket Schatullen Set


    Johhny's World Video zum Thema Designschutz hier geht er auch auf die in der Abmahnung angegeben bzw. vorgeworfenen Designverletzungen der Q-Man Figuren ein.

    In meinen Augen würde LEGO sogar allein dadurch gewinnen, dass sie gegen diese "Erpressung" nicht einknicken. Falls LEGO dann selber etwas spenden sollte... noch besser.

    Welche "Erpressung" denn?

    Klar ist die ganze Spendenaktion, als Reaktion auf die Beschlagnahme, auch eine eine PR-Aktion für ihn und gegen Lego gerichtet. Und ob man das ganze jetzt moralisch richtig und gut findet oder eher als falsch und verwerflich, muss jeder für sich selber entscheiden.

    Aber niemand hier weis bis jetzt was für Steine bzw. Sets dort überhaupt geordert werden. Nur Q-Man oder gemischt mit anderen Herstellern? "Legale", "Umstrittene" oder "Illegale"? Und bestellen er das ganze selber um Lego und den Zoll bewusst nach aktuellem Stand (Stichwort ZIS und ZGR) in Zugzwang zu bringen oder jemand anderes?


    Drei Punkte dazu:

    1) Ob es rechtens ist oder nicht, sollten wir Juristen überlassen. Sollte es nicht rechtens sein, kann LEGO ja verklagt werden.

    2) Woher weißt Du, welche Argumente in Luft aufgehen werden?

    3) Wie oben beschrieben: Wenn ein bestimmter Prozentsatz der chinesischen Importe markenrechtlich problematische Ware enthält, ist es doch sehr nachvollziehbar, dass letzten Endes alle Container kontrolliert werden. Das wissen die Importeure aber auch.

    1) Prinzipiell richtig, aber Recht haben und Recht bekommen sind verschiedene Dinge und selbst wenn dann dauern solche Vorgänge eben z.T. sehr lange (siehe Verweigerung des Markenschutzes für Lego Steine durch den EUGH). Und Lego hat bislang, außer der vermutlich hinterlegten Sicherheitsleistung für den Beschlagnahmeantrag, ja noch nicht viel Geld zu verlieren.

    2) Die Argumente kennt hier ja auch niemand, selbst Thorsten Klahold hat ja nach eigener Aussage da keine Infos bekommen, was genau an der Lieferung und in welchem Umfang beanstandet wird und hat die Zusammenhänge warum das so ist in seinem Video ja auch gut erklärt.

    3) Die Frage und Sache ist ja nicht das der Container "Routinemäßig" aufgrund der Herkunft und des Inhalts durch den Zoll (im ZGR) geprüft wurde. In diesem Fall ist es durch Antrag eines Antragstellers erfolgt und lustigerweise hat anscheinend der Antragsteller, in diesem Fall Lego, Einsichtsmöglichkeit in die Ware, aber Steingemachtes nicht in die Vorwürfe. Kann man jetzt komisch finden, ist aber für Steingemachtes eben nicht lustig (siehe Zeitfaktor, Kosten etc.).


    Für mich stellen sich eher folgende Fragen in der Angelegenheit:

    Woher hat Lego eigentlich gewusst wann der Container geliefert wird und was sich genau in diesem Container befindet? Woher haben sie die Einsicht in die Begleitpapiere (wie z.B. die Handelsrechnung) gehabt um den Antrag stellen zu können und durch wen? Oder haben sie gar nicht genau gewusst was in den dem Container ist und auf Vermutung einen Antrag auf Beschlagnahme gestellt bzw. stellen können/dürfen?

    Und befindet sich, wie von Thorsten Klahold behauptet, wirklich quasi ein "Sperreintrag" für ihn und seine Firma im ZIS, veranlasst durch die Firma Lego? Meiner Kenntnis nach gab es doch bislang keinerlei gerichtliche Urteile wegen eventueller Urheberrechtsverletzung etc. gegen ihn oder seine Firma. Und falls ja, wie kann ein, offenkundiger Mitbewerber, selbiges dann als Eintrag einfach veranlassen?

    Bin mal gespannt was da noch so herauskommt, falls wir es jemals erfahren werden/dürfen.

    Für die MOCer wäre die Vermischung des Begriffs übrigens eine Katastrophe. Auf Bricklink wurden vor dem Aufkauf durch Lego schon di ersten größeren Batches Steine als Lego verkauft die eindeutig nicht Lego waren und es zeichnete sich ab, dass es immer schlimmer werden würde. Glücklicherweise hat Lego da aufgekauft, saubere Regeln erlassen und man kann jetzt sicher sein Lego zu bekommen wo Lego draufsteht und wer sich nicht dran hält muss mit Strafen rechnen.

    Du meinst also das war der Grund warum Lego Bricklink gekauft hat? Also, hat das nichts mit Kontrolle der vielen kleinen Händler zu tun die über die Datenbank angeboten haben, den Zweit und Drittmarkt ebenfalls zu kontrollieren? Die Bricklink- und MOC Community war ja auch total begeistert von der Übernahme, der Jubel war groß, oder!?

    Glaubst Du die Preise (nach Angebot und Nachfrage) und die Auswahl der Custom-Items wird in der Form bestehen bleiben?


    Zudem kooperieren die "kleinen Händler mit YT-Kanal" sehr gerne mit Firmen, die vor allem MOCer beklauen und mit den Schwesterfirmen auch 1:1 Kopien von Lego erstellen. Von daher hab ich da Probleme deren Unschuld zu erkennen.

    Das machen vielleicht einige, aber auch nicht alle. Und nicht jede, in der Regel chinesische, Konkurrenzfirma klaut MOCs oder stellt 1 zu 1 Kopien von MOCs oder Lego Modellen her, genauso wenig wie die Hersteller in China alles nur Schwester und Tochterunternehmen von Ex-Lepin sind.


    Qman ist auch nur wieder eine Unterfirma, wenn der Container beschlagnahmt wurde, dann kann gut sein, dass da problematische Ware von Schwesterunternehmen mit drin war.

    Unterfirma von welcher Firma?

    Und der Container wurde wegen des Antrages von Lego beschlagnahmt, kann also gut sein das darin nur einwandfreie Ware ist und das ganze nur ein Vorwand ist um die Lieferung zu be- oder verhindern. Alleine durch den Vorwurf und die Sicherheitsleistung kann man da schon viel aufhalten. Ist ja auch kein Problem, die Sicherheitsleistung zahlt Lego aus der "Portokasse", den Händler aber triffts richtig.


    Und tatsächlich hat Lego die Steine in ihrer jetzigen Form erfunden, angefangen von den Schlitzsteinen ohne Röhren, bis hin zu den Röhrensteinen wie wir sie auch heute noch kennen, sind 10 Jahre stetiger Entwicklung ins Land gegangen und es wurden genug neue Funktionen schaffen, die der britische Hersteller nicht hatte, der übrigens weit weniger Schöpfungshöhe hatte, da er nur eine Variante der Ankersteine mit Noppen produzierte, also sich selber seine Idee abgeschaut hat. Das Klemmsystem ist völlig auf dem Mist von Lego gewachsen.

    Alle Spielzeugbausteine, -bausteinsysteme und -klemmbausteine basieren letztendlich auf der stetigen Entwicklung von Baumaterial in der Menschheitsgeschichte und ihrer Verwendung seit tausenden von Jahren. Und Entwicklung fand und findet meist als Weiterentwicklung (gering oder neuartig) statt und genau so auch beim Spielzeug.

    Auch vor Anker gab es schon Bausteine aus Holz und Stein und die Ankersteine (Mineralpresssteine) selbst wurden nicht von der Firma Anker erfunden sondern lediglich von dieser gekauft, patentiert dann erfolgreich vermarktet. Übrigens sind die teile bis heute einfache Bausteine in verschiedenen Formen ohne Noppen oder Klemmsystem. Erfindung, Entwicklung und Patentinhaber sind eben oft nicht das gleiche.


    Zu deiner stetigen Entwicklung bezüglich des Legosteinen:

    Fakt ist, das Hilary Page, nach aktuellen Stand der erste war der die Idee zu Bausteine aus Kunststoff hatte und diese hergestellt hat. Und Lego hat seine Steine (von 1947) 1949 zunächst einfach nur 1 zu 1 kopiert und bis heute die Größenrelationen und Grundform von Pages Steinen beibehalten. Selbst die 1969 von Lego vorgestellten Duplo Steine sind unverkennbare Kopien von den Self-locking Building Brichs Large von 1953!

    Links Self-locking Building Brick Large (1953), rechts Duplo (1969)


    In den "10 Jahren stetiger Entwicklung" (waren übrigens nur 9), haben sie lediglich ab 1954/55 Verstärkungsstreben hinzugefügt bevor 1958 die Röhren innen eingeführt wurden, was die Klemmkraft verbesserte. Sowohl seitliches versetztes bauen (American Bricks 1939/46) als auch "klemmen" (Minibrix 1935) gab es schon früher, das hat Lego halt weiter optimiert durch die Verwendung von ABS als Material und präzise Fertigung.

    Alles das sind aber lediglich technische Verbesserungen und Weiterentwicklungen weshalb sie auch nur ein zeitlich befristetes technisches Patent darauf erhalten haben das nun mal abgelaufen ist. Hier also Lego geistige Schöpfungshöhe zu und anderen mehr oder wenige ab zu sprechen und ist schon abenteuerlich.


    Lego hat ohne Frage lange Zeit den Maßstab für Qualität und Präzision bei den Steinen gesetzt und tut dies auch weitestgehend auch noch heute, wobei die Konkurrenz (COBI, Q-MAN) da auch immer mehr aufholt (bzw. aufgeholt hat). Sie haben auch ohne Frage viele neue Steinformen herausgebracht und die Frage wäre ob es ein anderer Hersteller in der gleichen Vielfallt getan und geschafft hätte, aber das Klemmsystem, wie du behauptest, ist nicht auf ihrem Mist alleine gewachsen.


    Das Klemmsystem und Bausystem (wir wir es von den Legosteinen her kennen) ist also auch aber nicht allein auf dem Mist von Lego gewachsen



    Die kurze Ähnlichkeit mit kiddycraft bestand nicht lange und man hat dann seine eigenen Steine weiterentwickelt und zudem waren deren Modelle nicht geschützt und kiddycraft hatte die Finanzen dazu. Anker hat es schließlich schon vor 1900 seine Steine zu schützen mit weitaus weniger Finanzen im Hintergrund und das weltweit damals.

    Die Kopien der Kiddicraftsteine bestanden in 1:1 Form bis 1954, die Standardsteine (sowohl bei Lego als auch bei Duplo) haben bis heute die gleichen Größen und Grundformen wie die Kiddicraftsteine von damals. Klar hat Lego inzwischen zahlreiche andere Formen und Größen auf den Markt gebracht, aber die Größenrelation orientiert sich halt immer noch an den Standardsteinen von damals. Den Konkurrenzherstellern wird lustiger weise, ständig vorgeworfen warum sie Lego, vor allem bei der Größe der Steine, 1:1 kopieren würden anstatt andere Formen oder Größen zu wählen. Warum hat Lego denn damals und später nichts eigenes gemacht oder etabliert? 5 Jahre verkaufte Kopien, da hätte man doch 'ne andere Form oder Größe bringen können oder nicht?

    Anker hatte und hat erstens keine Plastiksteine und keine Noppen und zweitens nur ein Patent eben nur auf ihre Steine aus bestimmten Material und Größe.

    Die Modelle waren durch das Patent von Hilary Page sehr wohl geschützt, allerdings leider halt nur für GB. Das ist der Grund warum Lego seine Kopien einfach so Europaweit und International verkaufen konnte. Und wir werden leider nie erfahren ob und wie Page gegen die Patenteintragung durch Lego später vorgegangen wäre, da er 1957 aufgrund befürchteter finanzieller Probleme durch Suizid ums Leben kam.


    Ihr habt schlicht keine Ahnung von den verschachtelten Strukturen die da vorherrschen.

    Deswegen haben wir ja zum Glück dich, der uns an seiner umfassenden Ahnung, die wir schlicht nicht haben, hier teilhaben lässt, oder? :tap2:

    Lego hat halt genau DIESE Steine in exakt DIESER Größe berühmt gemacht. Steine in anderer Größe nicht (außer Duplo)..

    Und Lego hat quasi exakt diese Größe von den Interlocking Building Cubes und später Self-locking Building Bricks von Kiddikraft übernommen nachdem sie zuerst kopiert haben und dann später nach seinem Tod die Patente von Page übernommen haben. So viel dazu.


    Zum Anschauen:


    Wenn andere hingehen und exakt diese Steine (ohne Lego-Aufdruck) nutzen, dann ist das für mich halt nicht in Ordnung.

    Wieso sollte das nicht in Ordnung sein? Lego hatte lediglich lange Zeit (monopolartig) technische Patente auf den Steinen und die sind 2010 nun einmal endgültig ausgelaufen und eine Eintragung als Gemeinschaftsmarke in der EU wurde durch den EuGH verworfen. Sinngemäß: Das Markenrecht dürfe nicht missbraucht werden, um technische Lösungen auch nach Auslaufen des Patents zu monopolisieren!


    Ohne Lego gäb es die Steine heute ggf. gar nicht - unabhängig davon, wer die damals erfunden hat.

    Steile These. Ohne die anderen Steine (Minibrix s.B.) die es schon vorher gab? Ohne Hilary Page, der schon in den 1930ern als einer der Ersten Spielzeug aus Kunststoff entwickelte und dessen Form, Größe und Funktion seiner Steine dann von Lego quasi 1 zu 1 kopiert wurde, also? Und jetzt rate mal woher die erste Kunststoff-Spritzgussmaschine der Firma Lego stammte?

    Und auch gut das das Patent bis dato nur in GB existierte, da musste man nur einfach das quasi gleiche Produkt in Europa und Weltweit patentieren und schon läufts.


    Ob es die Steine in heute in der Bekanntheit geben würde, wer weis das schon. Aufgrund des langjährigen Monopols in Sachen Patent, konnte man es aber leider auch nie herausfinden.

    Lego hat ohne Frage die Sache (Qualität und Vermarktung) stark weiterentwickelt und die Kundenbindung, nennen wir es mal optimiert, aber der Aufstieg zum größten Spielzeug Hersteller der Welt, haben sie nun mal eben auch deutlich der "Vorarbeit" anderer und ihren Monopol-Patenten und ihrem Vorgehen damit zu verdanken.


    Hier nochmal eine sehr schöne Zusammenfassung im Video:

    Und wenn ich das selbe System nutze wie Lego, dann setze ich bewusst darauf, deren Kunden für mich zu gewinnen.

    "Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe."



    Mädn ist übrigens ne Marke und Schmidt-Spiele mahnt ab, wer den Namen ungefragt verwendet - genau wie bei Kniffel. Du kannst zwar Dice Throne machen und Würfelkönig, aber wenn du schreiben würdest "Dice Throne: Kniffel für Reiche!", dann wirst du zurecht abgemahnt.


    Im Falle von Kniffel wurde die Ur-Idee ja genommen und weiterentwickelt. Wäre Kniffel Lego, dann wäre Cobi ein Kniffelspiel mit einem andersfarbigen Block namens "Knoffel".

    Im Falle der Interlocking Building Cubes müsste also Lego dann folgerichtig eigentlich Kiddi oder Legokraft heißen? 8o

    Ja, für mich ist beides schlichtweg der Diebstahl von geistigem Eigentum.

    Sry, aber selten so einen Schwachsinn gelesen. Lego ist weder der "geistige" Erfinder der Spielsteine noch der besagten Noppen- bzw. Steintechnik, das waren sie noch nie. Sie hielten lediglich lange Zeit die "befristeten" Patente hier in Europa und in Nordamerika und diese eben nun seit rund 10 Jahren eben nicht mehr! Und Q-Man ist nicht wie Lepin/18K und andere. Die haben eigene Sets und eigene Serien.

    Ich sage nur das man keine Seite als Heilige oder Verbrecher darstellen sollte. Und LEGO hat ganz viel selbst dazu beigetragen, das es zu so einem "Konflikt" nun kommt.

    Lego arbeitet anscheinend schon am nächsten Schritt in Sachen Konflikt:

    Lässt Lego Geschmacksmuster für Steine anderer Hersteller eintragen? - Quelle: Just Bricks


    Und ganz krass finde ich das hier, falls die Hinweise bzw. Anschuldigung seitens Steingemachtes wirklich stimmen sollten:

    Q-Man Container Lieferung vom Zoll beschlagnahmt! - Quelle: Johnny's World YT


    Sieht für mich also eher nicht danach aus als wollte Lego die Sache entschärfen und in Richtung selbst propagiertes Fairplay gehen. :(

    Ich bin zur Zeit gerade auf Recherche für einen neuen Backofen. Der Preis in Netz liegt da teilweise deutlich unter 50% vom UVP...

    Wobei das aber immer auf die Artikel- bzw. Produktgruppe ankommt. Gerade im Elektronik-Bereich (Computer, braune Ware, weiße Ware etc.) gibt es enorme Unterschiede bezüglich Spannen und enorme Unterschiede bezüglich Rabattmöglichkeiten und Rabattzwängen.