Beiträge von ravn im Thema „Alles rund um Klemmbausteine“

    Eigentlich hatte ich erhofft, hier entspannt sich über unser gemeinsames Hobby Klemmbausteine austauschen zu können. Die letzten Tage zeigen allerdings, dass das auch hier nicht mehr möglich scheint. Giftet Euch gerne weiter gegeneinander an, ich habe auf diese Zeitverschwendung keinen Bock mehr. Thema ignorieren und weg! X(

    Ich persönlich hatte noch nie einen LEGO Stein (egal in welcher Form oder Farbe), der gebrochen ist. Dafür aber einmal ein Fehlteil im Set, das 100% nicht eigenes verbauen war: Im Achterbahn-Set war bei mir eine weisse 2x6 Plate anstatt zwei 1x6 Plates. Diese 2x6 Plate gab es auch nicht in der Teileliste des Sets, war aber wohl genauso schwer wie zwei 1x6 Plates, so dass es nicht aufgefallen ist. LEGO angeschrieben und innerhalb weniger Tage hatte ich kostenfrei Ersatz.


    So hochpreisig LEGO auch ist, im Kundenservice auf bestem Brettspielverlag-Niveau.

    Bei LEGO gab es sogar mal die Möglichkeit, ein Set nach einem eigenen Entwurf zusammenstellen zu lassen. Details zu "DesignByMe" sind im aktuellen Klemmbausteinlyrik-Video von Henry erwähnt, in dem er in einem 10 Jahre alten LEGO-Katalog blättert.



    Lego Design byME - Wikipedia


    Da es das Angebot heute nicht mehr gibt und ich auch bisher noch nie davon gehört habe, scheint das nicht wirklich erfolgreich gewesen zu sein, um weite Verbreitung, dauerhafte Nachfrage und erhaltenswert gewesen zu sein.

    Wie lange hatte ich den Schaufelradbagger aufgebaut? Müssten so einige Wochen gewesen sein, dann habe ich den zerlegt und ein GBC Modell daraus nach gekaufter Anleitung gebaut. In der Zeit lief die Technik bei mir ohne Probleme und auch mit Akkus. Somit ist Deine scheinbare Allgemeinaussage schlicht falsch - weil ich bin das Gegenbeispiel. Das Set ist aber sicher kein Einsteigermodell, weil wegen den langen Kraftübertragungswegen ist die Technic schon am Anschlag des gerade eben so möglichen und genau das hat mir als Machbarkeitsstudie gefallen. Andere LEGO Sets sind da wesentlich unkritischer zu bauen.

    pst : Ich habe da ganz andere Erfahrungen mit dem LEGO Schaufelradbagger gemacht. Der eine Motor hat mich beeindruckt, dass der so viele Funktionen zeitgleich bzw im Wechsel antreiben kann. Das ist für mich die Bedeutung von LEGO Technic. Funktionierte problemlos mit meinen verwendeten Akkus Type Eneloop Pro. Einzig beim grossen Schaufelrad musste ich ein wenig nachkorrigieren und Teile nochmals sorgfältiger bauen, damit das ohne Ruckler wirklich rund lief.


    Im Gegensatz finde ich den LEGO Liebherr Bagger mit seinen 7 Motoren - für jede einzelne Funktion ein eigenen Motor - arg langweilig, da ich es als keine grosse Baukunst empfand, einfach diese Anzahl an Motoren über das Modell zu verteilen, um direkt die Funktion auszulösen. Da brauchte es kein Umschaltgetriebe und keinerlei Lastverteilung von 1 Motor auf x Funktionen.


    So unterschiedlich können also die Meinungen sein und allgemeine Aussagen stimmen halt nicht - für jeden.

    Am Ende läuft es vereinfacht und überspitzt darauf hinaus, ob es moralisch gut zu heissen ist, dass man ein vor allem persönliches Problem zum Thema für einen grösseren Personenkreis macht, indem man unbeteiligte Dritte als Druckmittel nutzt und das Ursprungsproblem damit in einen Kontext setzt, bei dem klar ist, dass man, egal wie es ausgeht, nicht verlieren kann?

    Thorsten als Inhaber der Steingemachtes GmbH und des YouTube-Kanals Johnny's World hat mit der Spendenaktion eine Situation für LEGO geschaffen, bei der LEGO eigentlich nur verlieren kann:


    Entweder LEGO lässt den Import der Spenden-Container genauso stoppen wie den einen Container von Thorsten und kommt damit nochmals in einer weitaus grösserer Öffentlichkeit in die Erklärungsnot, warum der Import gestoppt wurde. Durch die Spendenaktion wurde das Thema Import aber emotional aufgeladen, so dass die Rollenverteilung plakativ klar ist. Zudem schwingt dabei der Subkontext mit, dass LEGO den Kinderheimen Spielzeug vorenthält und vernichten lassen will.


    Oder LEGO lässt den Import der Spenden-Container zu und hat danach keine wirkliche Grundlage mehr, gegen weitere Importe vorzugehen. Zudem landen Klemmbaustein-Alternativen bei Kindern und es wird sicher darüber berichtet und diese Klemmbaustein-Alternativen stehen in einem weitaus positiveren Licht, als das ohne die Spenden-Aktion möglich gewesen wäre. Das kann eine Sogwirkung erzeugen und neue Käufergruppen für Klemmbaustein-Alternativen erschliessen, die aktuell noch in fester Hand von LEGO sind.


    Eigentlich kommt LEGO aus dieser Situation nur positiv heraus, wenn sie belegen können, dass die Klemmbaustein-Alternativen untauglich bis gefährlich für Kinder sind und deshalb die Spenden-Container vernichtet werden müssen. Mit Plagiaten und Markenschutz & Co kann LEGO der Öffentlichkeit eh nicht kommen, denn das wird in der breiten Masse nicht verstanden und wirkt zudem nur auf den eigenen Umsatz bedacht und lässt LEGO als die Bösen dastehen, die Kinderspielzeug vernichten wollen. Also könnte LEGO die selbe Anzahl an Sets durch eigene ersetzen, um damit selbst als besserer Wohltäter dastehen zu können.


    Ich bin gespannt, wie das weitergeht. So oder so hat Thorsten durch die Verbindung der bestehenden Importprobleme mit der angekündigten Kinderheim-Spende eine Situation geschaffen, bei der er selbst, aber eben auch die Kinderheime profitieren können. Er verbreitert seine Situation dadurch, indem er Kinderheime mit in die Situation holt und gegen Kinderheim-Spenden kann man nur schwerlich argumentieren. Diese Vermischung kann man auch kritisch sehen, selbst wenn man wie ich die Spendenaktion selbst gut findet.

    Hui, schon erstaunlich wie schnell eine Firma ihren bisher guten Ruf verspielen kann. Auf der LEGO Facebook Seite geht es ordentlich ab und damit meine ich vor allem eine Menge von erwachsenen Leute, die sich auch ebenso erwachsen äussern und mit dem Verhalten von LEGO nicht einverstanden sind und schlicht mit ihrer Macht als Nicht-Mehr-Kunde der Marke den Rücken kehren und den Geldbeutel in Zukunft verschlossen halten.


    Klar, gegen Plagiate sollte man immer vorgehen als Hersteller und die als potentieller Kunde schlicht nicht kaufen. Aber darum geht es hier nicht nach meinem aktuellen Infostand. Und Thorsten Klahold als Inhaber der Steingemachtes GmbH und des YouTube-Kanals Johnny's World schätze ich persönlich als Person ein, die keinen einseitigen Mist erzählt. LEGO selbst schweigt bisher ja nur, so dass ich deren Meinung dazu schlicht nicht kenne.



    Bin gespannt, ob LEGO einlenken wird. Denn ein Monopolist, der mit seiner Finanzgewalt kleine Händler platt machen will, um die eigene Marktstellung zu sichern, anstatt durch eigene Produktqualität zu überzeugen, den mag eben keiner. Ich zumindest nicht. Werde mir derweil mal die ganzen LEGO Alternativen anschauen.

    Der selbsternannte "Held der Steine" hat in der Anfangszeit LEGO-Video auf YouTube produziert, um sein Artikelsortiment vorstellen zu können als Unterstützung des eigenen Ladens. Inzwischen wurden die Öffnungszeiten auf drei Tage pro Monat reduziert (vor dem Lockdown), der Einzelteileverkauf längst eingestellt (daher kommt die einseitige Händlersicht eines Bricklink-Händlers auf die Sets) und er beschreibt selbst, dass er als Person und nicht die Produkte immer mehr bei seinen Ladenkunden im Vordergrund stehen. Die Einnahmequellen haben sich von Verkäufer hin zu YouTube und Twitch Contentproduzent verschoben. Onlineverkauf hat der selbst nicht (mehr).


    Klar, dass da möglichst reisserische Videos die meisten Klickzahlen und damit Werbebeteiligungen bringen. Erklärt vieles und für mich, warum ich mich in meiner Freizeit lieber mit Leuten umgebe, die mir gut tun und der "Held der Steine" hat sich in meiner Wahrnehmung immer mehr zu jemanden entwickelt, der mir mit seiner polemischen Meckerei von "Farbseuche" bis "blaue Achsen" und "Aufkleber" aufm Sack geht. Wenn mir eine Produktreihe nicht gefällt, dann kaufe ich die nicht. Punkt. Er lebt aber davon, dass LEGO nicht so ist, wie er und seine ihm nachplappernden Fanboys es gerne hätten. Schade, damit hat er für mich viel Sympatie-Potential verspielt, bedient damit aber perfekt seine wachsende Zielgruppe.


    Soll heissen: Es lohnt sich auch mal, die Motivation so mancher Aussagen des "Held des Steine" zu hinterfragen.

    Über das YouTube-Video vom Held der Steine zum LEGO Technic Schaufelradbagger bin ich nach Jahrzehnten der "Dark Ages" zurück zu LEGO gekommen. Als entspanntes 3D-Puzzle verstanden. Damals fand ich die Videos von Thomas Panke (= Held der Steine) noch erfrischend unaufgeregt und kompetent. Spätestens mit dem "Blauen Elend"-Video haben seine Videos aber einen zynisch-frustrierten Unterton bekommen, der mir persönlich nicht wirklich zusagt.


    Ja, LEGO ist generell teuer, wenn man den reinen Materialwert ("Ist ja nur Plastik") betrachten würde. Ja, diverse Management-Entscheidungen von LEGO sind für mich als Konsument undurchschaubar bis zweifelhaft. So das Wegsparen von B-Modellen .So wie teils arg bunte Farben im Innenleben eines Modells, nur um noch ungeübtere Zielgruppen nicht zu überfordern. Zu meiner Kindheit gab es Kreativ-Anleitungen fernab Sets, was man alles aus Bausteinen bauen kann und die haben teils nur 2-3 Perspektiven eines aufgebauten Modells gezeigt und das reicht aus als Ideengeber für eigene Nachbauten.


    Durch die Verwendung von Liftarmen und Verbinder anstatt nur Technic-Bricks und immer mehr Spezialbausteine ist das kreative Bauen mit LEGO Technic arg komplex geworden, da auf einmal in allen Dimensionen angebaut werden kann. Damit hat sich in meiner Wahrnehmung LEGO immer mehr in Richtung Set-Puzzle entwickelt, das einmal aufgebaut nie wieder verändert wird. Der kreative Ursprungsgedanke hat sich in die Nische der Moc-Bauer verengt, die eigene Modelle zeitintensiv und akribisch entwerfen - teils per 3D-Programm am PC. Früher hat man einfach drauslos gebaut. Da hat sich auch niemand an blauen Pins gestört, weil es die nicht gab. Alle Achsen waren schwarz und alle Zahnräder waren grau - hat auch bestens funktioniert.


    Kurz gesagt, das LEGO was ich zu Kinderzeiten kennengelernt habe, das gibt es nicht mehr. Kann man beklagen, nur beim Held der Steine habe ich inzwischen den Eindruck, dass es weniger um die Sache geht, als um Klickzahlen seiner Videos, da die eine lukrative Einnahmequelle sind. Und mit krawalligen Aussagen, die im Kern richtig sind, aber überzogen vorgetragen, erzeugt man heutzutage eben mehr Aufmerksamkeit. Schade, denn damit hat sich der Held der Steine zu einer selbstgewählt-darstellenden Kunstperson entwickelt, mit der ich mich nicht mehr so gerne umgeben will, weil der mir nicht gut tut in seiner neuen Art.


    Zumal der Held der Steine mit seiner neuen Art eine mir unangenehme Form der unreflektierten Übernahme von Aussagen befeuert durch seine Fanboys, die ihn fast schon kultisch in diversen LEGO-Foren verehren und Aussagenfetzen von ihm zitieren, bei denen ich den Eindruck habe, dass da mal so gar nicht selbst nachgedacht wurde.

    Wenn es wirklich nur um den Bauspass geht, dann rebrickable.com. Für meinen Speed Champion Ferrari habe ich 134 Alternativanleitungen. Für meinen Dinosaurier habe ich 115.

    Bauanleitung dann auf einem Tablet oder Monitor angezeigt? Ich persönlich möchte gerne es in meiner Freizeit gerne minimieren, dann doch wieder vor einem Bildschirm sitzen zu müssen. Ist dann für mich keine Entspannung von der Arbeit, weshalb ich Papieranleitungen auch weiterhin vorziehe. Oder könnt Ihr irgendwelche papierähnliche Displays mit Farbwiedergabe empfehlen?

    Wenn es um den reinen Bauspass nach Anleitung geht und die Freude am fertigen Modell, kann ich nur empfehlen, sich die diversen LEGO Ideas Set anzuschauen sowie die Modular Buildings. Ninjago City ebenso, aber da hätte man vor zwei Jahren kaufen sollen, als es die Stadt und den Hafen noch im Angebot gab.


    Einfach Sets kaufen, wenn die im Angebot sind und einem gefallen. Dann aufbauen und sich ein paar Jahre daran erfreuen. Dann verkaufen und weitaus mehr bekommen als der damalige Angebotspreis war. Das lässt eine prima LEGO-Set-Rotation zu, spart Geld und auch Platz.


    So habe ich im Herbst letzten Jahres meine ganzen alten Modular Buildings (ab dem Cinema) verkauft, Ninjago City plus Hafen (da hätte ich bis jetzt lieber warten sollen), den alten Angelladen. Im Gegenzug dazu das Baumhaus, Stranger Things und die ISS Raumstation gekauft, die ich alle wieder in x Jahren verkaufen werde. Einzig mein Millennium Falcon (Neuauflage) bleibt per Wandhalterung überm Fernseher schweben als unverkäuflich. Alles andere wandert nach x Jahren zum Verkauf, wenn die Sets alle OOP sind und etliche Sammler Höchstpreise zahlen. Anleitungen und auseinandergefaltete Verpackungen wie auch Ersatzteile sind derweil eingepackt im Keller eingelagert, um den Verkaufswert zu erhöhen und Sammlerstatus zu erreichen. Somit wird das Hobby für mich zum Nullsummenspiel.