[2016] Great Western Trail

  • Diesem Trend Spiele neu aufzulegen und mit vermeintlichen Deluxekomponenten aufzuwerten stehe ich einfach skeptisch gegenüber.

    Hier ist zumindest ein wesentlicher Teil der "Deluxifizierung" recht gut begründbar, nämlich die double-layered boards. Immerhin. Kann man nicht für jede Neuauflage mit Deluxe-Komponenten behaupten. Und die anscheinend schon enthaltenen Säckchen sind auch gut; die habe ich bei meinem GWT selbst upgraden müssen. Das ist schon ein Fortschritt, unabhängig wie man zur grafischen Überarbeitung steht.

    Für einen Kauf der neuen Version (die vermutlich nochmal wesentlich teurer sein dürfte als das, was ich für meine in Essen gekaufte GWT-Erstauflage bezahlt habe) reicht mir das trotzdem nicht. So schlimm, dass ein einen Kauf der diverser Overlays von Drittanbietern auch nur in Erwägung gezogen hätte, ist das "Problem" mit der korrekten Positionierung der zig Scheiben dann auch wieder nicht. Anders als bei TFM kann da bei einem normalen Anrempeln des Tisch nichts kaputt gehen. Bis da ein Board-Zustand nicht wiederherstellbar wäre, bräuchte es schon ein heftiges Erdbeben. GWT profitiert von double-layered boards, aber ohne dass das irgendwie essentiell wäre.

  • Auch wenn ich grundsätzlich die Grafiken recht schick finde (vor Allem das Cover), werde ich hier passen...

    Das Spiel an sich sieht optisch jetzt auch nicht viel anders aus... Außerdem müsste ich dann erst wieder auf die Erweiterung warten...


    Mal schauen was die anderen Grundspiele so bringen und ob es sich da mehr lohnt.


    Die Spielfiguren mit den Plastikhüten sind ja mal echt gewöhnungsbedürftig... :D

  • Hier ist zumindest ein wesentlicher Teil der "Deluxifizierung" recht gut begründbar, nämlich die double-layered boards. Immerhin.

    Ich brauche für GWT definitiv keine double-layered boards (Terraforming Mars war bisher das einzige Spiel, bei dem ich sie wirklich als notwendig empfunden habe, ansonsten ist es nur nice-to-have mit der Gefahr sich biegender Tableaus). Und Säckchen habe ich für GWT längst. Aber ich bin auch schon wieder still, ich bin da offenkundig gar nicht die Zielgruppe.

    Bei "älteren" Spielen (Agricola, Kingsburg, Funkenschlag) freue ich mich eher über die Neuauflage

    Uff, also Kingsburg zu nennen ist schon mutig. Niemals würde ich meine alte Auflage gegen diese neue Optik tauschen. :saint:

  • Ich brauche für GWT definitiv keine double-layered boards (Terraforming Mars war bisher das einzige Spiel, bei dem ich sie wirklich als notwendig empfunden habe, ansonsten ist es nur nice-to-have mit der Gefahr sich biegender Tableaus). Und Säckchen habe ich für GWT längst. Aber ich bin auch schon wieder still, ich bin da offenkundig gar nicht die Zielgruppe.

    Mein Reden. Double Layer sind so was von unnötig, gerade bei GWT. Irgendwann wird noch Double Layer bei DuneImperium gefordert, damit das Spice besser nicht dahin fließt. Wegen Säckchen wird sich wohl keine(r) eine Neuauflage besorgen. Und ich werde niemals, niemals! mein Cover weggeben oder einem Konkurrenten im schicken neuen Gewand hinten anstellen. Wo kommen wir denn dahin?

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht_08072022 ()

  • Ich brauche für GWT definitiv keine double-layered boards (Terraforming Mars war bisher das einzige Spiel, bei dem ich sie wirklich als notwendig empfunden habe, ansonsten ist es nur nice-to-have mit der Gefahr sich biegender Tableaus).

    Für Underwater Cities war es auch absolut notwendig finde ich... aber ansonsten bin ich bei dir...

  • Notwenig: Wenn 5 mm Verschiebung den "board state" ändern. TFM. Sonst fällt mir da auch nichts anderes ein.

    "Nice to have": Wenn's einfach ziemlich viel Zeugs ist, das an genau die richtige Stelle gelegt werden muss. In diese Kategorie fallen UWC, diverse Lacerdas oder eben auch GWT. Von daher: Das geht für mich in Ordnung. Wer von UWC die Erweiterung gekauft hat, hat ja beides. Ich kenne niemanden, der dann noch freiwillig mit der dünnen Pappe anstelle des double-layered boards spielt.

  • naja, da Du bei UWC die Nupsis stapelst ist der Nutzen schon ziemlich marginal

    Bei UWC und seinen dünnem Papier muss man aber in der Grundbox nur böse gucken und schon fliegen die Städte und Co überall rum... die Türme betrifft das zwar nicht, das ist richtig, aber trotzdem ist das hier für mich unausweichlich mit den Dualboards...

  • Die Anpassungen wg. dem politisch korrekten Erscheinungsbild ohne den historischen Grund zu berücksichtigen finde ich suboptimal.

    Die Intention dahinter ist sicherlich lobenswert, aber das Ergebnis zweifelhaft.

    ich stelle mal eine Behauptung auf: bei einem Gesellschaftsspiel mit locker „historischem“ Thema, dürfte den meisten Spielern die 100%ige historische Korrektheit relativ egal sein. Vor allem wenn heutzutage zu Gunsten von diversität und Integration entschieden wird.


    Mit „historisch“ meine ich austauschbare Themen wie Ritter, Piraten oder eben Cowboys, die zwar in der Vergangenheit verankert sind, aber bei den meisten eher Assoziationen zu Hollywoodfilmen hervorrufen dürften, statt zum Geschichtsunterricht.


    Ich finde die Anpassungen gut und sie stören mich nicht im geringsten - ganz im Gegenteil. Ist eben kein wargame, wo so eine Änderung tatsächlich schräg wäre ;)

  • Mir gefällt die neue Version auch besser, gerade die Player Boards mit der Vertiefung, aber auch die kräftigeren Farben des Spielplans.

    Aber das ich das Glück hatte die alte Version für knapp unter 20€ zu bekommen, kam ich damit gut leben.

  • Ich bin froh über die neue Version und finde alle Neuerungen, allen voran die Playerboards, super. Für mich sind die Neuerungen auch ein Kaufgrund für die neue Version. Ich hoffe, dass auch für die Erweiterung eine passende Version erscheint.

  • Falls jemand die Solo-Automakarten verkaufen möchte, ich würde sie nehmen....

    Ich auch 😂🤣😂

    Da Reihe ich mich gerne mit ein :lachwein:

    Wirklich schade, wenn es solche Automas die nachträglich für ein Spiel erscheinen, nicht separat in den Handel schaffen. Auf selber ausdrucken (was man mit dem BGG Automa ja durchaus machen könnte) habe ich leider überhaupt keine Lust

  • Außer dass es die Erweiterung noch nicht gibt

    ... und genau das lässt mich kalt an dieser nach jetzigem Stand.

    Ich hatte auf eine Zwitterung mit Rails to the North gehofft.


    Übernahme des einen oder anderen Elements und fixer Einbau/Anbau im Grundspiel. Nach meinem Empfinden war das Grundspiel für Gebäudestrategien schwerer zu spielen, mit Rails to the North wurden andere Elemente des Grundspiels aber uninteressant (bezogen auf die freizuspielenden Scheiben beim BoardAusbau). Gefühlt fand ich es zu zwingend, dass man mit RttN auch dieses Modul dann wenn es dabei war auch aktiv bespielen musste. Jetzt fehlt es wieder (?)

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Ich hatte auf eine Zwitterung mit Rails to the North gehofft.

    Übernahme des einen oder anderen Elements und fixer Einbau/Anbau im Grundspiel.

    Mein Bauchgefühl ist, dass Erkenntnisse aus einer Überarbeitung des gesamten Komplexes in die beiden neuen GWT-Varianten geflossen sind. Gibt's auch, aber später. Jetzt wird erstmal Kasse gemacht mit einer neuen Version des alten GWT (und später dann nochmal mit der Erweiterung). Die werden sicher nicht günstig.

    Wobei da bei der Entscheidung für eine (mehr oder wengier) verbesserte Neuauflage sicher auch eine Rolle gespielt haben dürfte, dass es auf dem wichtigen US-Markt einen langen Rechtsstreit um GWT gab zwischen Stronghold Games (ursprünglicher Partner von Eggertspiele und Rechteinhaber für Nordamerika) und Asmodee (Käufer von Plan B, die zuvor Eggertspiele geschluckt hatten). Das ganze Theater mit seinen negativen Schwingungen ist man dann mit dem Neustart der Reihe auch direkt los.

  • MetalPirate


    Ich sehe aber das Thema, dass ja in den nächsten Jahren drei Varianten von Great Western Trail erscheinen werden.


    Macht man als Verlag dann eine Erw., die für alle passt oderfür jeden eine individuelle?

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Macht man als Verlag dann eine Erw., die für alle passt oderfür jeden eine individuelle?

    Keine Ahnung, wie das hier sein wird. Aber warum sollte man eine Erweiterung machen, wenn man auch drei verkaufen kann? Ein Verlag will Geld verdienen.


    Nachtrag Matze : WIMRE ist ein bisschen was aus Rails to the North doch in die Neuauflage des Grundspiels reingeflossen. Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass die Tauschplättchen jetzt ins Grundspiel gewandert sind.

    Einmal editiert, zuletzt von MetalPirate ()

  • Warum sollte man eine Erweiterung machen, wenn man auch drei verkaufen kann? Ein Verlag will Geld verdienen.

    Aber dazu ist noch nichts bekannt - oder?


    AlexP

    "We are the unknowns. Lower your shields and surrender your ships. We will add your biological and technological distinctiveness to our own. Your culture will adapt to service us. Resistance is futile."


    Meine Spiele: Klick mich

  • Nachtrag Matze : WIMRE ist ein bisschen was aus Rails to the North doch in die Neuauflage des Grundspiels reingeflossen. Ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass die Tauschplättchen jetzt ins Grundspiel gewandert sind.

    für mich ein Grund um fernzubleiben, die Tauschplättchen verwässern für mich das Spiel

  • Der Aspekt mit der Neuauflage erstmal Kasse zu machen liegt bei einem BGG Top 30 Spiel klar auf der Hand. Und (ggf) später dann mit Erweiterungen die Kuh nochmal richtig ans Muhen bringt.


    Nett, wenn da ein Aspekt "schon" reingekommen ist, für mich ausschlaggebend ist, ob man an der gefühlt benachteiligten Gebäudestrategie ein bisschen Schliff hat angedeihen lassen, so wie ihr durch Elemente aus RttN unter die Arme gegriffen wurde.


    MetalPirate , ich glaube du meinstest mich, Matze hat ein ähnliches Logo aus alter Verbundenheit zu unserem Verein.

    Besucht uns auf unserer Seite unter "www.mister-x.de"

  • Da ich die alte Version so gut finde, wie sie ist, werde ich erstmal abwarten. Es soll ja noch weitere ähnliche Spiele aus der Reihe geben, und ich werde sicherlich nicht alle benötigen. Variante 1 ist also: irgendeines der neuen Spiele der Reihe macht einiges besser, dann werde ich zu einem dieser Spiele greifen. Variante 2: die neuen Spiele machen nichts besser. Dann werde ich überlegen, mein altes Grundspiel zu aktualisieren, wenn die Preise für die neue Version aufgrund Zeitablaufs und der neueren Spiele in der Serie nach unten gepurzelt sind.

  • Übernahme des einen oder anderen Elements und fixer Einbau/Anbau im Grundspiel. Nach meinem Empfinden war das Grundspiel für Gebäudestrategien schwerer zu spielen, mit Rails to the North wurden andere Elemente des Grundspiels aber uninteressant (bezogen auf die freizuspielenden Scheiben beim BoardAusbau).

    das ist wohl so ein klassischer Fall einer langen Lernkurve. Bei Racte for the Galaxy gibt es auch ein ähnliches Meta hinsichtlich der Frage welche Strategie und welche Karten überpowert wären. Das änmdert sich dann einfach mit der Erfahrung. Bei GWT fand ich hier das Video vom FInale der WBC (ich glaube von 2018) sehr erhellend

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Also die neue Optik holt mich nicht so richtig ab. Und warum wurden die Farben der Personenplättchen geändert? Lila waren doch die Bahnhofsopas und jetzt sind die Baumädels auf einmal lila?


    Und die Anpassungen zur Diversität hauen mich auch nicht vom Hocker, schöner für die Abwechslung wäre es gewesen bei jeder Personengruppe ein männliches und weibliches Artwork anzubieten.


    Bisher kann ich gut bei meiner alten Version bleiben.

    Einmal editiert, zuletzt von Hillbilly ()

  • Und die Anpassungen zur Diversität hauen mich auch nicht vom Hocker, schöner für die Abwechslung wäre es gewesen bei jeder Personengruppe ein männliches und weibliches Artwork anzubieten.

    Es wird aber nun mal aktuell überall der Diversitätsstempel draufgedrückt, ob's passt oder Sinn ergibt, spielt keine Rolle.


    Weibliche Bauingenieure im wilden Westen.... :mauer:

  • Und die Anpassungen zur Diversität hauen mich auch nicht vom Hocker, schöner für die Abwechslung wäre es gewesen bei jeder Personengruppe ein männliches und weibliches Artwork anzubieten.

    Es wird aber nun mal aktuell überall der Diversitätsstempel draufgedrückt, ob's passt oder Sinn ergibt, spielt keine Rolle.


    Weibliche Bauingenieure im wilden Westen.... :mauer:

    Dass also alle Cowboys vorher weiß waren und keine schwarz, obwohl es nachweislich zahlreiche schwarze Cowboys gab war also kein Realismusproblem für dich?


    Dass aber Frauen damals schon technische Berufe doziert und zahlreich ausgeübt haben, ist jetzt aber unpassend und/oder unsinnig? 🤔


    Women in architecture - Wikipedia


    History of women in engineering - Wikipedia


    Du hast schon recht: :mauer:

  • Liest du auch oder linkst du nur?


    Since architecture became organized as a profession in 1857, the number of women in architecture has been low.


    During the Islamic Golden Period from the 8th century until the 15th century there were many Muslim women who were inventors and engineers.... (Im wilden Westen....)


    Ging mir nicht um Realismus, aber Diversität ist aktuell soo wichtig, das alles aktlzeptiert wird. Glaubt einer im Verlag hat man sich Gedanken zu Diversität gemacht?

    Klatsch einfach irgendwie weiß, schwarz, Chinese, Thai, Japaner zusammen, nen paar Mädels dabei und fertig.

    Mission erfüllt wir sind "die Guten" :teach:

  • Vielleicht sehe ich es falsch, aber für mich persönlich ist GWT eine Hommage an die älteren Western Filme aus den 40-ern und 50-ern.

    Die Welt im wilden Westen ist in diesen Filmen meistens schwarz/weiß. Die Guten und die Bösen sind eindeutig definiert. Die Verteilung basierend auf der Hautfarbe ebenfalls. Dunkelhäutige Menschen sind extrem selten. Die Damen sind dafür da um von edlen Helden gerettet zu werden.

    Das klassische Ritter/Prinzessin Schema.


    Die Filme sind überholt, voll von Stereotypen und politisch korrekt gemäß der damals herrschenden Meinung - also vollkommen daneben aus der heutigen Sicht.

    Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Inzwischen wissen wir, dass die Geschichte ganz anders war.


    Trotzdem erinnere ich mich gerne an diese Filme. Ich denke gerne mit gewisser Nostalgie an die Abende mit meinen Vater, als er von John Wayne und Gregory Peck schwärmte, das Titellied von Rio Bravo sang und John Ford in den Himmel lobte. Die Zeit als ich mit anderen Kindern auf dem Spielplatz Cowboys und Indianer spielte.

    Es ist lange her, aber die schönen Erinnerungen sind geblieben.


    Mit diesem Hintergrund finde ich das ursprüngliche GWT wirklich schön, weil ich wieder der kleine Junge sein kann. Das ändert nichts daran, dass ich im echten Leben für Diversität und Gleichberechtigung bin.

    Ich bin der Cowboy, der die Rinder treibt und durch die Prärie reitet und Spaß hat.


    Ich verstehe warum die Spiele aktuell entsprechend angepasst werden, ich frage mich aber auch ob dahinter mehr eine Marketingidee steckt und "anti-shitstorm" Vorbeugung, oder eher eine bewusste Entscheidung um im Spiel die personenbezogenen Elemente geschichtlich korrekt abzubilden.


    Nur zur Klarstellung: Ich möchte keine RSP Diskussion hervorrufen, sondern erklären, warum ich die alte Version so wie sie ist immer noch gut finde.

  • Ohne die Büchse der Pandora jetzt noch weiter aufzumachen zu wollen:


    Das ausgerechnet der Zylindertyp hier jetzt als People of Color dargestellt wird... wird das eurer Meinung der jeweiligen Zeit gerecht?

    Ich meine, der Wilde Westen war jetzt nicht für seinen vorbildlichen Umgang mit dieser Personengruppe bekannt. Ich finde es etwas "romantisiert" eine solche Position im Spiel (Kaufmann) so zu besetzen. Nicht weil es mich persönlich stört, aber weil der Eindruck entstehen könnte (genau wie bei den Indianern), man wolle sich um ein problematisches Thema drücken...