Beiträge von Neva Kee im Thema „[2016] Great Western Trail“

    Mich persönlich sprechen solche Abwandlungen üblicherweise nicht so an, da man ein Spiel bekommt, welches im Prinzip die gleiche Nische besetzt, wie die anderen Versionen.

    Und dass ich nun mehrere Versionen des gleichen Spiels oft genug spiele, um das zu rechtfertigen, bzw. das eine der Versionen so viel besser ist, um sich statt des normalen Spiels die noch zu besorgen, das ist wäre bei uns doch seeehr zweifelhaft.

    PS: Besonders toll finde ich die Stanzteile. Ließen sich alle super raus lösen, sind schön abgerundet und haben keine hässlichen „Stege“ dran, wie so oft bei anderen Verlagen. Ist das ein besonderes Verfahren oder wieso bringen das andere Verlage nicht so hin?

    Also ich habe bei der Version jetzt keinen Vergleich, aber ich habe schon gefühlt ewig keine Stege mehr an irgendwelchen Stanzteilen gehabt... da hat sich vermutlich schon länger der Produktionsprozess bei den meisten Herstellern verbessert.

    Unsere Partien dauern üblicherweise nicht extrem lange, da wir versuchen, eher flüssig zu spielen und die übrigen Spieler nicht lange warten zu lassen (genaue Zeiten habe ich da leider nicht).

    Wir hatten jedoch auch mal eine Partie, die sich zu viert extrem gezogen hat (2 Neulinge, einer davon hat echt lang gegrübelt). Das hat auch bei uns (und bei den beiden Neulingen) den Spaß aus der Partie gezogen.

    Das Gleiche ist mir auch schon bei #Faiyum passiert (gleicher Grübler), welches wir normalerweise auch eher zügig versuchen zu spielen.

    Als ehemaliger Grübler kann ich lange Züge und Optimierungen an sich total nachvollziehen, aber wenn die Spiele sich dadurch total ziehen, verliert man den Spaß daran, so dass ich irgendwann umgestiegen bin und mich selbst in meinem Zug sehr stark bemühe, bereit zu sein, einen Plan zu haben und schnell fertig zu werden - meine Spielqualität hat dadurch nicht wirklich gelitten und mit kleinen Flüchtigkeitsfehlern (die gar nicht mal so häufig auftreten) lebe ich dann einfach und ohne Probleme und habe dadurch keinen Millimeter weniger Spaß (eher noch mehr, weil die Spiele einfach mehr Flow bekommen und man dadurch dann eben noch mehr Partien spielen kann).

    Wie man dies allerdings Grüblern beibringen kann, wenn sie dies nicht selbst auch wollen, wüsste ich nicht, ohne dass es in Stress und / oder Unmut ausarten könnte.

    Was ihr schreibt über "Ausgangslage betrachten," "Strategie auswählen" und "durchziehen" ergibt schon Sinn - sollte ich irgendwann mal bei GWT auf dem Stand sein (und ich hoffe, dass das noch seeeehr lange dauern wird ;) ), dann hätte ich sicher auch nicht mehr so viel Spaß daran, weil es dann immer gleich (=gelöst) wäre - dann würde ich lieber häufiger Dominion spielen, da man dort ebenfalls "Ausgangslage betrachtet," "Strategie auswählt" und "durchzieht" - nur, dass es viiiiiel mehr Ausgangslagen gibt, so dass das Spiel dennoch immer sehr anders verläuft ;)

    An sich bin ich ja mit der alten Version GWT total zufrieden, weil es (leider) ohnehin schon zu selten auf den Tisch kommt und daher bisher niemand irgendwelche dominanten Strategien herausfinden konnte. Ich lese auch üblicherweise bewusst zu Spielen keine Strategiediskussionen, es sei denn ich möchte sie im Turnier spielen - was ich aber nur bei Sammelkartenspielen tue ;) - oder ich habe das Gefühl, dass ich das Spiel nicht richtig funktioniert (weil wir etwas falsch machen) oder offensichtlich unausgeglichen ist (vermutlich weil wir etwas falsch machen ;) ).

    Ich möchte lieber selbst ausprobieren und lieber Spaß haben, als zu gewinnen - außerdem hätte ich ja dann einen Vorteil gegenüber allen anderen Spielern, die solche Diskussionen nicht lesen... (bei uns hat zum Beispiel glaube ich in allen Spielen noch nie jemand jemals nach Kansas geliefert :D )

    Dennoch finde ich die Änderungen bei GWT an sich spannend und werde interessiert beobachten, ob sie sich lohnen und ob sie sich ohne die neue Version zu kaufen, in das Spiel integrieren lassen...das mit dem Kühe altern klingt auf jeden Fall interessant...

    Ohne die Büchse der Pandora jetzt noch weiter aufzumachen zu wollen:


    Das ausgerechnet der Zylindertyp hier jetzt als People of Color dargestellt wird... wird das eurer Meinung der jeweiligen Zeit gerecht?

    Ich meine, der Wilde Westen war jetzt nicht für seinen vorbildlichen Umgang mit dieser Personengruppe bekannt. Ich finde es etwas "romantisiert" eine solche Position im Spiel (Kaufmann) so zu besetzen. Nicht weil es mich persönlich stört, aber weil der Eindruck entstehen könnte (genau wie bei den Indianern), man wolle sich um ein problematisches Thema drücken...

    Ich könnte mir vorstellen, dass die Denkweise hier wie schon vermutet, weniger historischer Korrektheit geschuldet war, sondern eben einem Bedürfnis nach mehr Diversität entspringt.

    Da die Wahl dort dann zwischen Cowboy, Ingenieur und Eisenbahngeschäftsmann bestand und man eine PoC, männlich und weiblich unterbringen wollte, gab es nicht beliebige Möglichkeiten:

    - Eine PoC als Ingenieur hätte ggf. zu sehr an einen Eisenbahnarbeiter und Ausbeutung erinnern können ggf. ähnlich, wie die herausgekürzten Indianer an die Konflikte mit Ihnen erinnern können. Eine PoC als Cowboy hätte ggf. optisch an Onkel Tom's Hütte erinnern können. Daher ist der reiche Eisenbahner vermutlich die unkritischste Wahl gewesen.