Und abschließend: im Gegensatz zu Scythe hat Stonemaier-Games Wingspan nun wirklich nicht besonders beworben. Welche Marketing-Maßnahme hier einen "Hype" kreiert haben soll, sehe ich nicht.
Ich glaube, er hat inzwischen einen Punkt erreicht, wo er das schlicht nicht mehr selbst tun muss. Das ist ein Selbstläufer geworden, dass Stegmaier-Spiele heiße Ware sind. Ehrlicher Glückwunsch dazu, saubere Arbeit geleistet. Es ist sicher nicht einfach, sich selbst zur Marke zu machen.
(Optisch sehr gelungen und aufreizend präsentiert finde ich alle seine Spiele. Aber um mich zu gewinnen, muss man andere Dinge ansprechen als beim gefühlten Durchschnitts-Supporter. Ich mag "echtes Thema" oder "hauchdünnes Thema" - also den ehrlichen, hauchdünnen Anstrich, wie das klassische Euro ihn hat. Das dazwischen, das was Stegmaier immer liefert, dieses "ich hab ein tolles Thema, aber eigentlich mache ich nichts damit", das kotzt mich an. Das finde ich nicht ehrlich, und es ist eine vergebene Chance.
Spielerisch überzeugen konnte mich persönlich bisher nur Between two Cities als sympathisches, schnell und parallel gespieltes Pseudo-Koop. Euphoria und Scythe mag ich beide nicht sonderlich, sind aber noch irgendwie ok. Viticulture kam ich nie zu, und Wingspan... siehe oben)
Dass man von Selbstläufer nicht wirklich reden kann zeigt der ziemlich schleppende Verkauf von #ZwischenzweiSchlössern, bei denen Stonemaier deutlich zu optimistisch kalkuliert hat und immer noch auf ziemlich vielen Exemplaren sitzt.
Diese Erfahrung hat mit dem als nicht massentauglich empfundenen Thema dafür gesorgt, dass bei Flügelschlag dann deutlich vorsichtiger produziert wurde, wo jetzt der unerwartete Erfolg zu starken Engpässen geführt hat.