Beiträge von ringo84 im Thema „Flügelschlag / Feuerland (aka: Wingspan / Stonemaier)“

    Flügelschlag hat ja noch nicht mal eine befriedigende Antwort auf die (für mich) ganz wesentliche Frage: "Welche Rolle spiele ich eigentlich in diesem Spiel?" Damit fange ich z.B. gerne Regelerklärungen an. "Wir sind X, sollen Y erreichen und können dafür Z1, Z2, Z3, Z4 machen." Das ist der thematische Rahmen für ALLES.

    Mir hat das Spiel ja gut gefallen, habe also eher den Bias es zu verteidigen. Andere haben ja schon geschrieben, dass wir Ornitologen spielen und wir spielen tatsächlich Karten aus, auf denen Vögel abgebildet sind. Die Vögel haben auch immer mal Fähigkeiten bzw. Boni, die an ihre echten Eigenschaften angelehnt sind (z.B. dass Raubvögel extra Punkte erhalten, wenn sie erfolgreich jagen). Da hört aber leider die mechanische Integration des Themas auf. Die drei Hauptaktionen sind eher abstrakt. Futter im Wald sammeln? Eier auf der Wiese? Potentielle weitere Vogelarten am Fluss/Teich? Weshalb machen ausgelegte Vögel die Aktionen besser? Wieso brauche ich, um einen bestimmten Vogel zu legen, Eier von anderen Vögeln? Was heißt "anlocken" bzw. das Auslegen eines Vogels; hat man den dann einfach einmal beobachtet oder ist der im Lebensraum angesiedelt?


    Das Thema punktet schon eher klar über Illustrationen und Material. Die thematische Integration der Mechanismen ist eher schwach, auch im Vergleich zu anderen Tableau Buildern (zumindes TfM und Everdell). In dem Fall stimmt für mich das Gesamtpaket aber trotzdem.

    So.... ich auch mal schreiben wollen

    3 Partien gespielt und alle haben mich bestätigt dass es ein guter Kauf war.


    Mir gefällt, dass es vom Antritt her ähnlich wie Glasstraße ist. Man denkt zwar man baut mal so frühlich vor sich hin und dann möche ich noch dies und das und jenes aber im Endeffket ist es eine sehr knackige Angelegenheit. Von den 8+7 Aktionen in den ersten beiden Runden sind gut die Hälfte vergleichsweise schwach wirkend. Mal ein oder zwei Futter, mal ein oder zwei neue Karten und zwischen drin mal ein paar Eier auf die gespielten Vögel. In Runde 3 spätestens wird dann aber klar, dass man sehr genau abwägen muss welche Vögel man in seine Landschaft packt um in Runde 4 dann die sehr knappen 5 Aktionen sehr treffsicher in gute Punkte zu wandeln.

    Gestern hatte ich meine zwei ersten Partien (3 Spieler) gespielt.


    Volle Zustimmung meinerseits. Flügelschlag hat zwar durch das Tableau Building von Terraforming Mars, aber durch die von beschrieben "Knackigkeit" ist das Spielgefühl doch sehr anders. Ein Freund von mir hat es eher mit #Everdell verglichen und das trifft es in meinen Augen ziemlich gut. Das Enginebuilding ist auch beschränkt, dass man zwar seine drei Standardaktionen verstärkt, aber es entsteht kein exponentielles Wachstum, dass man von irgendwas einen krassen Überfluss hätte.


    Auch wenn manche es eher antiklimaktisch finden, mag ich, dass man die letzten Züge ganz gut durchkalkulieren kann, ob man nun noch den einen oder anderen Vogel spielt oder einfach sich die letzten drei Züge Eier nimmt. Bei den Rundenzielen sind auch einige Punkte zu holen und diese waren deshalb auch umkämpft.


    Etwas Glück mit der Starthand (günstige Vögel, die bei Aktivierung Zusatzertrag geben oder gute passive (rosa) Fähigkeiten) ist schon vorhanden und auch die Bonuskarten, die man später erhält, können mal zur bisherigen Auslage passen oder mal überhaupt nicht. Das ist aber auch bei den anderen oben genannten Spielen der Fall und für mich schon irgendwie ein Teil von eher interaktionsarmen Tableaubuildern. Klar, muss man mögen und man sollte besser auch Spaß am Spiel haben, wenn es beim Gegner durch Glück besser läuft. Sonst sind halt andere Spiele besser für einen geeignet.