Beiträge von matthias19281 im Thema „Flügelschlag / Feuerland (aka: Wingspan / Stonemaier)“

    Kann uns jemand erklären, was an Flügelschlag so toll ist, dass es auf BGG zu den besten Spielen gehört? Ich meine, das Ding ist dort nicht einfach nur gut, sondern auf dem vierten Platz!!! 8| 8| 8|

    Stonemaier Games kann im Prinzip in eine Spieleschachtel kacken und es verkaufen, die Leute auf BGG würden es trotzdem abfeiern und mit ner 10 bewerten... überspitzt formuliert. Ich warte immer noch drauf dass die mal wenigstens 1 gutes Spiel veröffentlichen. Einfach merken, wenn etwas bei Stonemaier erscheint ist es in der Regel völlig unbalanciert, sieht aber hübsch aus - und das reicht vielen Leuten, wenn man sieht wie viele Scythe oder Tapestry verteidigen, gegen die objektive Tatsache dass es unbalanciert ist.


    Flügelschlag ist vermutlich halbwegs balanciert, zumindest statistisch, was es immer noch zu einem reinen Glücksspiel macht ob du passende Vögel und Punktekarten zusammen bekommst...

    Ich finde durch das Einbauen u.a. von "beim Ausspielen" und "beim Aktivieren" liest es sich schlecht. Jetzt stell dir dazu noch vor du wärst kein versierter Brettspieler...

    Tatsächlich kenne ich zwei nicht versierte Brettspieler-Pärchen, die erst langsam in dem Hobby Fuß fassen und denen ich Flügelschlag als Einsteiger-Spiel empfohlen habe. Aufgrund räumlicher Distanzen von 350 und 400 km konnte ich ihnen das Spiel nicht erklären und sie mussten sich die Anleitung selbst erarbeiten. Inzwischen habe ich mit beiden Paaren Flügelschlag gespielt und alle vier haben die Regeln auf Anhieb richtig verstanden und haben von keinen Problemen berichtet.

    Dass man Anleitungen richtig und konzentriert lesen muss, hatten wir hier, glaube ich, schonmal in einem Thread erörtert und dass das Viellesern leichter fällt als Anfängern auch. Flügelschlag dient da aber meines Erachtens nicht als Negativbeispiel. Die Sätze sind kurz und prägnant formuliert, man wird Schritt für Schritt durch die verschiedenen Spielphasen geleitet und bei Verständnisfragen zu den Kartenfähigkeiten schlägt man im Glossar nach. Besser geht es fast nicht.

    Wie gesagt, ich vermute nur - ich kenne niemanden der in die Riege Spieler passen würde - mein Bruder scheitert bereits an den Regeln von Magic Maze und der Rest der spielt in meinem Umfeld ist eher auf der "heftigen" Seite unterwegs


    Hmmm... es scheint, dass ich hier "böser" erscheine als ich es meine. Mir gefällt das Spiel nicht - klar, es tut mir aber auch nicht weh, es langweilt mich lediglich - das schien nicht raus zu kommen. Es ist definitiv nichts was ich mit meiner Lebensgefährtin spiele, da haben wir schon weit bessere Spiele her gegeben. Ich finde die Regel wirklich nicht gut, habe aber ja auch bei der "Klarstellung" geschrieben, dass alles drin steht was durchaus als Stärke gesehen werden darf. Ich habe versucht zu sagen positiv ist es Leute die normal nicht oder nur "Mist" (meinem Empfinden nach) spielen an den Tisch zu bekommen...


    Khamul :

    Gut geschriebene Regeln haben mMn die meisten WhatsYourGame Titel. Perfekt zum lernen, super zum nachschlagen. Weiterhin fand ich die Regel von Scythe perfekt - einmal runter gelesen und man konnte das Spiel erklären und spielen, völlig ohne es aufzbauen oder irgendwelche Züge zu simulieren. Sehr gute Regeln haben für mich auch Antiquity und Food Chain Magnate

    In der Riege Flügelschlag würde ich Concordia als extrem gute Regel nennen, ebenso wie Deus


    Völlig unter aller Kanone - weit schlechter als die von Flügelschlag fand ich CO2 die erste Edition, Mysterien der Templer (hier behaupte ich dass das Spiel mit beiliegender Regel nicht spielbar ist) und bei Roads & Boats taten wir uns vorgestern auch eher schwer (wobei hier nur der Aufbau der Regel das Problem war - es steht auch hier alles drin, wenn man weiß wo) - vom Aufbau der Regeln her ist aber mein negatives Highlight Mage Knight - die zwei Regelhefte waren ein Drama.

    matthias19281

    #Flügelschlag war nicht "rasend schnell" ausverkauft, es werden nicht im bemerkenswertem Maße "Fantasiepreise" bezahlt (nicht mal hier im Marktplatz, einem der teuersten Orte für Spiele, den ich kenne), und was Du hinsichtlich Youtubern "fühlst", ist ja genau was ich meine – Du erhöhst erfolgreiches Marketing zu einem Hype, den es nie gab.

    Ok, dann habe ich Jamey Stegmaiers Reaktion auf Tapestry wohl missinterpretiert, als es nicht verraten wollte wie viele Exemplare es gibt, "damit nicht das Gleiche passiert wie bei Flügelschlag" war glaube ich im übertragenen Sinne die Aussage

    Alex85:

    Ich finde die gesamte Beschreibung des Spielzugs schlecht formuliert, diese findest du auf Seite 4 in der PDF-Regel: FS_Regelbuch_DE_low.pdf


    Ich finde durch das Einbauen u.a. von "beim Ausspielen" und "beim Aktivieren" liest es sich schlecht. Jetzt stell dir dazu noch vor du wärst kein versierter Brettspieler...

    Außerdem fände ich eine abstrakte Umschreibung dessen was man tut mit ein paar Bildern neben dran gerade für die Zielgruppe sehr gut, bevor der Spielzug detailliert erklärt wird... oder wenigstens eine kurze Erklärung des Tableaus. Hier wird gefühlt "mittendrin" angefangen zu erklären...

    Wenn du von Anfang an statt "furchtbar" "teilweise sperrig" benutzt hättest, dann wäre der Gegenwind hier sicher auch weniger gewesen. Auch wenn ich die Anleitung nichtmal als teilweise sperrig geschrieben empfunden habe. Aber zwischen furchtbar und sperrig liegen vom Ausmaß der Kritik her in meinen Augen Welten.


    Davon ab: Das Spiel muss niemandem gefallen, von daher alles gut, dass du es nicht magst. Aber gerade hier im Forum gab es in den letzten Monaten gleichsam positives wie negatives zu dem Spiel zu lesen. Gleiches gilt für die Erweiterung. Ich weiß einfach nicht, wie man als gut informierter Brettspieler da im März 2020 dann noch mit einer solch hohen Erwartungshaltung an das Spiel rangehen kann. Das was das Spiel sein will macht es gut: Toller Aufforderungscharakter, kein Brainburner, kurz gespielt (ja, das geht mit ein bisschen Übung in 30-45 Minuten), ein Wohlfühlspiel, mit dem man auch Wenigspieler ins Boot holen kann. Dazu ein gut gemachter Solo-Automa. Genau deshalb habe ich es mir gekauft und genau deshalb mag ich es auch.

    Wenn etwas nicht flüssig lesbar bzw. zu verstehen ist finde ich das nun mal furchtbar und wie bereits gesagt ich glaube der Zielgruppe des verliehenen Preises dürfte es genauso gehen... und das fand ich einen zu kritisierenden Punkt - das Spiel kann ja nichts dafür dass eine Jury sagt "Ist toll" für etwas das es meine Einschätzung nach nicht ist. Das Ziel des KdJ ist ja nun mal dass es jemand der ein paar SdJ gespielt hat sich das Spiel aneignen kann mit der beiliegenden Regel und mit anderen auf dem gleichen Stand spielen kann. Das Spiel trifft die Zielgruppe gut, die Regel sehe ich aber als Hürde.


    Also wie bereits erwähnt ich hatte wenig Erwartungen, daher war ich überrascht dass diese noch Untertroffen werden konnten. Ich habe im Ausgangspost versucht herauszustellen, dass es positiv ist dass ich meine Schwägerin in spe an den Spieltisch bekommen konnte. Und 30-45 Minuten sind für mein persönliches Empfinden zu lange für das was das Spiel macht. Zudem wird es bei uns genau für den genannten Zweck eingesetzt werden und da ist Übung etwas utopisch

    die Begeisterung für das Spiel

    Ich kenne niemanden, der von sich behauptet, er sei "begeistert" von #Flügelschlag, aber einige, die es ab und zu ganz gern spielen (ich selbst auch).

    Ich habe noch nie bei einem Spiel erlebt, daß ihm so sehr ein Hype angedichtet wird, den es gar nicht gibt. Was ist die Motivation? "Seht her, ich bin der erste und einzige, der das Spiel wirklich erkannt hat!"?

    Nein, bist Du nicht. Es sehen eigentlich fast alle das Spiel genau so.

    Nun ja, wenn das Spiel rasend schnell ausverkauft ist und danach Fantasiepreise gezahlt werden und gefühlt jeder YouTuber erzählt dass er das Spiel 10x hintereinander spielt weil es so gut ist (ein hier im Forum aktiver YouTuber hat es auch zu seinem Spiel des Jahres erklärt, wenn ich mich recht erinnere, ich glaube der war begeistert) und so schnell geht (beides trifft mMn. nicht zu) sind das durchaus Indizien die man einem Hype zuordnen könnte... und versteh mich jetzt bitte nicht falsch, ich würde auch Pax Pamir 2nd Edition einen Hype nachsagen.

    Ein Hype ist für mich wenn sehr viel über ein Spiel gesprochen wird das Ganze überschwänglich (auch von Leuten die das nur aufgrund ihrer Erwartungen tun), so dass die Käufer mit extrem hohen Erwartungen an ein Spiel ran gehen und am Ende viele enttäuscht zurück bleiben (bei Stonemaier gibt es ja z.B. immer wieder das Balancing Problem wobei Flügelschlag möglicherweise im Mittel gebalanct ist durch die Herangehensweise über Statistik - aber wie sagte mein Statistik Prof einst: Wenn man eine Hand auf der Herdplatte und eine im Tiefkühler hat, hat man im Mittel eine angenehme Temperatur) - und bei Flügelschlag hält das Ganze ja an weil immer wenn es scheinbar ruhiger wird um das Spiel schiebt Jamie Stegmaier eine Erweiterung nach die dann genauso gefeiert wir bevor sie überhaupt da ist... (Ja der hat ausgesorgt, der weiß wie man verkauft)

    Und um noch mal den Bogen zu Pax Pamir zu schließen - ich erwarte, dass hier auch viele Käufer enttäuscht sein werden, weil das Spiel zu "anders" ist zu der üblichen Kost.

    Anders sehe ich das z.B. bei Vital Lacerdas Spielen, die von Spiel zu Spiel eine stetig wachsende Fangemeinde anlocken, weil man von ihm gehört hat, ein Spiel gespielt hat, begeistert war und mehr möchte. Weil man aufgrund vorangegangener Spiele (die hier deutlich ähnlicher sind als Stonemaier Games) extrem viel erwartet und Vital Lacerda es immer wieder schafft zu liefern. - Was nicht heißen soll, dass es hier keine Käufer gibt die enttäuscht werden und nicht jedes Spiel von ihm ist perfekt. Und auch in 100 Jahren wir Vital Lacerda keine 10000 Einheiten eines Spiels oder mehr absetzen


    Motivation? Hmmm... keine Ahnung, ich bin hier in einem Spieleforum und gebe gerne meinen Senf ab zu spielen. Warum tue ich das auch bei negativen Erfahrungen? Ganz einfach - wer hier meinen Ergüssen halbwegs folgt und vielleicht doch noch damit liebäugelt sich das Spiel zu holen, ähnliche Vorlieben hat, der hat nun einen Indikator "Könnte nix für mich sein"

    Warum schreibe ich gerne auch recht Kritisch (versuche aber immer selbst wenn ich hart bin fair zu sein - sorry falls das nicht immer passt) und ich bin generell kein "Popkultur-Mensch" und Stonemaier Games ist ein wenig wie einer der großen Popverlage des Brettspiels (bezogen auf die Verkaufszahlen und dem "In aller Munde sein"). Ich kaufe mir auch kein Album von Ed Sheeran weil ich weiß dass es nicht meine Musik ist auch wenn es jetzt kein so harter Trash ist wie Backstreet Boys oder sowas zusammengecastetes was ich tatsächlich aufgrund der musikalischen Leistung, der Kreativität der "Künstler" und deren Aufwand in Relation zu ihren Verkaufszahlen mit Verachtung sehe, denn es ist für mein Empfinden die "Wegwerfgesellschaft" auf Musikebene, das Tamagotchi unter den Musikern = Künstlich geschaffen nur des Profits wegen (und ja möglicherweise entwickeln sich "Musiker" aus diesen Bands irgendwann weiter - das ist nicht auszuschließen) - ich schweife ab, hoffe aber es konnte ein wenig Erleuchtung bringen. Und nein ich lehne nichts ab, nur weil es Popkultur ist, ich bin nur kritischer als ich es ohne dies wäre - ob das fair ist? Keine Ahnung aber um noch bei Musik zu bleiben, ich mag auch Kfaftklub oder Von wegen Lisbeth sehr und habe grade neulich bei Aligatoah rein gehört auf anraten meiner Lebensgefährtin, kann aber dazu noch keine abschließende Meinung präsentieren.


    Was ich mit der Anleitung meine ist, dass manche Formulierungen sperrig sind, die man mehrfach lesen muss - wir haben das Spiel im Anschluss auch korrekt spielen können, darum geht es nicht - was mich wundert ist, dass eine teilweise sperrig geschriebene Regel kein Problem für die Jury des SdJ ist, denn ich bin mir 100% sicher, dass die Zielgruppe des Preises hier Probleme hat das Spiel zu verstehen nur mit der Regel (was soweit ich weiß der Anspruch des Preises ist (korrigiert mich, wenn ich falsch liege))...

    Ohne Frage gibt es viele "schlimmere" Regeln und auch solche, bei denen das Papier per se nicht ausreicht um alle Regelfragen zu klären.

    Nachdem ich das Spiel nun auch gespielt habe ein paar Erkenntnisse:

    1) Die Anleitung ist furchtbar - selbst mir als erfahrenem Spieler fiel es schwer direkt zu begreifen was gemeint ist, so dass man manches mehrfach lesen musste. Ich dachte eigentlich das sei ein Ausschlusskriterium für das SdJ/KdJ

    2) Das Spiel ist sogar noch etwas langweiliger als erwartet

    3) Das Spiel ist mega glückslastig (deutlich mehr als Terraforming Mars - und dort kotzt es mich mittlerweile schon an)

    4) Das Spiel bringt Leute die sich mit Händen und Füßen gegen das Spielen wehren an den Spieltisch (warum auch immer - Vögel beobachten als Thema? Ich finde da selbst Brot backen im Mittelalter spannender und da muss man schon aufpassen, dass einem die Augen nicht zufallen ehe man das Thema zu Ende gelesen hat)

    5) Die Europa-Erweiterung tut einfach nichts - ok, es gibt eine neue Eifarbe und neue Effekte - die das Spiel aber kaum verändern

    6) Ich verstehe die Begeisterung für das Spiel nicht - ich bin eindeutig nicht die Zielgruppe, wie erwartet, da ich nach 3 Partien bereits das Gefühl habe das Spiel "ausgespielt" zu haben


    Das Spiel hatten wir in erster Linie für unsere Con besorgt die ja leider ins Wasser gefallen ist (für Familien zu bedienen), es hat aber meine Schwägerin an den Spieltisch bekommen und von Stille Post Extrem, Just One und Sagrada ist das schon ein gewaltiger Sprung... Daher muss es jetzt erst mal bleiben... ich bin gespannt wie lange es sich hält^^