Hunter und Cron - Cron pausiert

  • Ich habe Respekt vor der Entscheidung, kann sie gut nachvollziehen und finde, dass das Video authentisch und nett gemacht ist!


    Ich wünsche Johannes und Team für die Zukunft alles Gute und denke, dass eine weitere Professionalisierung nur folgerichtig ist. Ich freue mich auch auf die nächste BerlinCon wieder!


  • da gibt's bei uns im Ort so Parkbänke, wo der Stiftende draufsteht.

    na siehst du, in deinem Ort gibt es Leute die für so etwas spenden warum verstehst du dann nich das es bei der Berlincon Leute gibt die für sowas spenden?


    Hier hat jemand sein Hobby zum Beruf gemacht. Vielleicht funktioniert es, möglicherweise auch nicht. Ich respektiere den Mut und verstehe manche Kritik hier überhaupt nicht.

    Erinnert mich an einem Freund mit dem ich gemeinsam zum Fotografieren angefangen habe. Der hatte auch den großen Wunsch schnell entwickelt sich damit Selbstständig zu machen. Vorher hat er zum Spass tolle Mädels für lau fotografiert und sich einen Namen in der Szene gemacht. Nachher als Selbständiger fotografierte er viel weniger weil er dauernd mit anderen geschäftlichen Sachen zu tun hatte und wenn er dann einen zwar gut bezahlten Auftrag hatte fotografierte er die Oma von den tollen Mädchen von früher weil er ja bekannt war für seine Bilder. Spass hat es ihm aber nicht mehr gemacht.

    Weil es halt leider keine Spende ist.... oder gab es da eine Spendenquittung....sind halt Einnahmen eines gewerblichen Unternehmens.

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

  • Ludensorium

    Naja, klar, wenn Dir das egal ist, dann ist es folgerichtig, dass Du nichts kaufst (es war ja keine Spende). Andere sehen das halt anders. Mir persönlich sind ja einige Einrichtungen auch nicht wichtig, da lasse ich dann auch kein Geld.

    Der hier ja oftmals so geschätzte lokale Brettspielladen ist ja auch ein gewinnorientiertes Unternehmen. Wenn ich jetzt gemein wäre, dann könnte ich auch abfällig argumentieren „Aber einem gewinnorientierten Unternehmen ein überholtes Geschäftsmodell durch zu hohe Preise zu subventionieren ist ja auch lustig“. Mache ich aber nicht, denn wenn einem das Geschäft gefällt, dann sollte man da kaufen, damit es da bleibt - fertig. Mir gefällt die Berlin Con, also kaufe ich da was in der Hoffnung, mal wieder eine Berlin Con besuchen zu können. Natürlich kann es sein, dass bei einer Pleite jemand anders auf die Idee kommt die Idee einer Convention in Berlin wieder aufzunehmen. Aber ich weiß, dass die jetzt handelnden Personen eine Veranstaltung aufziehen, wie ich sie extrem gut finde. Daher wäre es mir viel lieber, wenn diese das zukünftig auch machen würden.

    Das kann man ja gut finden oder nicht. Aber manchmal habe ich hier das Gefühl, dass die Leute, die da mitgemacht haben als unmündige Deppen betrachtet werden,...


    Viele Grüße,

    Andreas.

  • Ich versuche es bzw. meine ganz persönliche Einschätzung nochmal darzulegen und dann lasse ich es auch.


    Es kann ja alles so gemacht werden, wie es wurde. Mir fehlt es da einfach am "Verständnis" bzw. der Transparenz.


    Es soll die Berlin Con im Juli finanziert werden einschließlich Gehälter und Vorkosten.


    Da wird ein Betrag von 25.000 Euro, besser 50.000 Euro in den Raum geworfen. Da frag ich mich, wie und worauf da die Kalkulation beruht. Die Gehälter dürfte man doch leicht hochrechnen können. Anhand der Planung der letzten 2 Jahre wohl auch die weiteren Kosten. Da ist die Spannbreite von 25.000 bis. 50.000 für mich persönlich sehr groß und einfach nicht nachvollziehbar.


    Zudem verstehe ich nicht, dass man im Rahmen der Finanzierung des Vorhabens "Berlin Con" dieses nicht einfach über einen Kartenvorverkauf macht.


    Auch fehlt mir das Verständnis, was die weiteren Optionen sind.


    Die Veranstaltung kann stattfinden, dann hätte man die Finanzierung wohl gar nicht gebraucht. Insofern ein Plus für den Veranstalter, da die Personen, die es finanziert haben, dann sicher auch noch Tickets kaufen und weitere Einnahmen kommen.


    Die Veranstaltung findet nicht statt. Was passiert mit dem Geld? Das für die Gehälter ist trotzdem weg. Ok. Aber man spart dann die Vorkosten bzw. kriegt es über Stornierung zurück.


    Auf all diese Fragen gar man keinen Anspruch auf Antwort ...wäre m.e. halt einfach durchsichtiger gewesen.


    Ich lass es dann auch. Dreht man sich ja sonst weiter im Kreis. Jeder wie er will

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

    2 Mal editiert, zuletzt von Alfgard ()

  • Die Veranstaltung kann stattfinden, dann hätte man die Finanzierung wohl gar nicht gebraucht. Insofern ein Plus für den Veranstalter, da die Personen, die es finanziert haben, dann sicher auch noch Tickets kaufen und weitere Einnahmen kommen.

    Du vergisst das es für diese Jahr keine Einnahmen gab. Wie groß die Ausgaben waren ist nicht bekannt. Meines erachtens hätte die Firma ohne diese "Spendeneinahmen" nicht überlebt. (habe aber keine Ahnung welche Unterstützung es vom Staat wegen Corona gegeben hat,, angeblich keine vom hörensagen)

  • Alfgard


    Im Grunde ist es doch ganz simpel:


    Die BerlinCon 2020 musste für April abgesagt und in den Dezember verschoben werden.


    Als dann trotz steigender Inzidenzwerte verkündet wurde, dass die BC im Dezember stattfindet, gab es einen riesen Shitstorm.

    Darauf erklärten HC dass so viele Kosten für die BC 2020 aufgekommen seien, wenn da nix reinkommt, war es das vielleicht in Zukunft mit der BC, darum versuche man, diese irgendwie stattfinden zu lassen.


    Daraufhin sagten etliche Fans, dass es Wahnsinn sei, die BC stattfinden zu lassen, sie aber, wenn es nur darum geht, auch Geld zahlen würden, um die BC zu retten, ohne sie stattfinden zu lassen.


    Darauf sagte Frank Noack, yo, kein Ding, wenn es hart auf hart kommt, stellen wir euch die Plattform der Schmiede zur Verfügung.


    Darauf sagten HC, na gut, wir hätten lieber die Con stattfinden lassen, aber ihr habt recht, es wäre Wahnsinn, die Con stattfinden zu lassen, aber gut, dann nehmen wir euer Angebot an, denn sonst war es das wahrscheinlich in Zukunft damit.


    Und darauf fragten hier im Forum Leute "Ich verstehe nicht, warum so viele Leute gespendet haben" oder "Ich verstehe nicht, warum die nicht einfach transparent waren."

  • Weil es halt leider keine Spende ist.... oder gab es da eine Spendenquittung....sind halt Einnahmen eines gewerblichen Unternehmens.

    Es gibt das Wort "Spende" nicht nur im fiskalischen Sinn, sondern auch im ursprünglichen Sinn des Wortes. Im fiskalischen Sinn ist dies keine Spende, die man absetzen kann, aber es ist trotzdem eine Spende im Sinne des Wortes.

  • Du bist herzlich eingeladen, Gegenentwürfe zu posten. Ich glaube, alle Content Creators würden sich freuen.

    Ich bin nicht ravn, aber ich würde mir in dem völlig übersättigten Youtuber-Bereich aktiv von mir aus nur Kanäle anschauen, die in gewisser Regelmäßigkeit hochwertige Informationen liefern, die man nicht so leicht anderweitig bekommen kann. Detailinfos, Vergleiche zwischen ähnlich gelagerten Spielen, Strategiediskussionen, anderer hochwertiger Content. Ansonsten bleibt das bei mir alles stecken auf dem Niveau von "ich klick's an, wenn mir empfohlen wird" oder "ich suche gezielt Infos zum Spiel XYZ und habe das Video gefunden". Hochwertige Infos findet man oft eher bei Podcasts oder in Foren, weniger auf Youtube. Youtube ist belanglose Massenware. Wenn's gut ist, dann ist's wenigstens unterhaltsam. Schlechte Youtuber sind nicht mal das.

    Aber mir ist natürlich völlig klar: was ich mir da wünsche, kostet als Video einen Haufen Arbeit. Also macht's niemand, oder zumindest nicht lange. Sobald man, um davon leben zu können, das Verhältnis zwischen Klickzahlen und Aufwand optimieren muss, geht die Qualität eigentlich schon fast zwangsweise vor die Hunde. Irgendwelche unnützen Top-10-Videos mit dummen Gelaber bringen die Klicks. Das ist das grundlegende Problem von allen nicht-englischsprachigen Youtube-Kanälen in irgendwelchen Nischen-Hobbys. Entweder es wird irgendwann komplett eingestellt, weil der Macher sich früher oder später fragt: "warum mache ich das eigentlich?!" (-> Martin Klein) oder es entwickelt sich in Richtung Bedeutungslosigkeit, weil der Macher gefühlt für Geld alles macht und dabei seine Unabhängigkeit parallel zur Glaubwürdigkeit verliert (-> H&C).

    Bei H&C ist das insbesondere mit der Unabhängigkeit problematisch, weil sie gleichzeitig Verlag, Reviewer und Messeveranstalter sein wollen. Diese drei Rollen sind normalerweise aus gutem Grunde getrennt.

    Danke für die Antwort - und im Kern kann man da nicht mal was entgegnen, weil Du das Dilemma selbst hart aufgezeigt hast. Man muss arg viel Zeit investieren, um als erster an die hochwertigen Neuigkeiten zu kommen, weil durch die starke Vernetzung der Leute untereinander und das Internet insgesamt viele Leute ähnlich schnell gut informiert sind. Man muss also VIELE Foren lesen und das SEHR oft.


    Es stellt sich halt die Frage, was man mit seinem Medium machen möchte. Brettspiele sind ne Nische, Kanäle in deutscher Sprache noch viel mehr. H&C haben für deutsche Verhältnisse absurd viele Abos - für amerikanische Verhältnisse eher "unterer Durchschnitt" - man muss also neben dem Kanal noch was anderes machen - und das hat Johannes durchaus sehr richtig gemacht - und der Plan wäre ja auch aufgegangen, wenn nicht Corona allen einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte...

  • Bitte diskutiert die Berlin Con im entsprechenden Thread zur Berlin Con. Es ist nicht notwendig das hier nochmal bzw. weiter breitzutreten. Danke.

    Übersetzt & lektoriert Spiele für div. Verlage und probiert Spiele in allen möglichen Stadien aus.

  • Man muss arg viel Zeit investieren, um als erster an die hochwertigen Neuigkeiten zu kommen, weil durch die starke Vernetzung der Leute untereinander und das Internet insgesamt viele Leute ähnlich schnell gut informiert sind. Man muss also VIELE Foren lesen und das SEHR oft.

    Nein. Wenn ich mir "hochwertige Information" wünsche, dann heißt das ausdrücklich nicht, irgendwas als Erster zu berichten. Das denken vielleicht viele Content-Erzeuger, aber ich halte das für falsch. Diesen Wettrennen von dutzenden Youtubern um Geschwindigkeit bei im Prinzip leicht zu recherchierenden Sachen kann doch niemand gewinnen, der dabei noch Qualität liefern will. Das gibt doch nur einen Wettbewerb im Gerüchtestreuen und Spekulieren. Geschwindigkeit war vielleicht früher mal wichtig, als es noch wenige Youtuber gab. Aber wenn alle auf dem gleichen Dampfer unterwegs sind, was soll man da noch gewinnen?

    "Hochwertige Information" ist meiner Meinung nach eher, etwas zu bieten, das andere Youtuber gar nicht bieten können oder wollen. Zum Beispiel bewusst über ältere Spiele berichten, die zwar nicht unbedingt bei der Youtube-Suche Klicks generieren, die man dabei aber kompetent besprechen kann, weil man sie schon oft gespielt hat. Oder mal eine Sonderfolge mit Strategiediskussion zu Great Western Trail, Gaia Projekt, Brass Birmingham oder irgendeinem anderen Expertenspiel. Oder mal etwas zur Verarbeitung von historischen Themen in aktuellen Brettspielen. Themen, bei denen mal vielleicht auch mal anecken kann, weil es kein klares Richtig oder Falsch gibt. Vielleicht mal eine Folge über aktuelle Design-Versuche, Worker Placement mit Deck Building zu kombinieren.

    Alles, was einordnet und vergleicht, wäre gut. Alles, das nur der fabrizieren kann, der sich wirklich gut in der Spielewelt auskennt. (Und wo man umgekehrt auch schnell sich blamieren kann, wenn man Unsinn erzählt.) Eben nicht nur dieses überall gleiche "mit möglichst wenig Aufwand möglichst viele Klicks generieren, dabei immer schön auf der sicheren Seite bleiben und sich nirgends festlegen wollen". Nicht nur ungeschnitten Spieleschachteln in die Kamera halten und dazu irgendwas blubbern, was jeder mit zwei Klicks auf BGG auch selbst herauskriegen kann.

    Wenn bei 5 Minuten Youtuber die Netto-Information im Prinzip nur darin besteht, dass der berühmte Spieleautor XYZ ein neues Spiel ABC beim renommierten Verlag DEF herausbringt, dann interessiert mich überhaupt nicht, welcher Youtuber das zwei Tage früher als ein anderer berichtet. Das kriege ich früher oder später sowieso mit. Interessieren würde mich eher, wenn ein unbekannter Autor bei irgendeinem exotischen Verlag aus Weitfortistan ein tolles Spiel herausgebracht hat, das man sich als Fan eines bestimmten Spielegenres mal anschauen sollte. Da geht's nicht um Geschwindigkeit, sondern darum, so einen Hinweis überhaupt zu kriegen.

  • Der für mich mindestens genauso nervige Gegenentwurf ist wohl, jemanden 5 Stunden lang dabei zuschauen, wie ohne jegliche Vorbereitung erst Spielregeln vorgelesen werden und dann das Spiel falsch verstanden erstgespielt wird und das alles mit möglichst vielen Werbepausen unterbrochen.


    Wer meine Zeit und Aufmerksamkeit will, der sollte in diesen übersättigten Zeiten schon mehr bieten können.

    Und das ganze wird dann als tolles, neues Konzept verkauft. Oder der Fokus auf Livestreams mit der tollen Faninteraktion, dabei bedeutet das einfach man kann jeden Mist machen, ist ja Live und Nachbearbeitung spart man sich auch.


    Finde hier 3 Minute Board Games herausragend. Der packt wahnsinnig viel Infos in kurze Videos, wo andere Youtuber für die gleiche Information eine Stunde quasseln. Er hat das glaube ich auch in einem Making of Video thematisiert, da ihm die Zeit seiner Zuschauer wichtig sei. Daran muss ich immer denken, wenn wieder ein neues Brettspiel Video bei Youtube vorgeschlagen wird mit einer Laufzeit von einer Std und mehr.

  • Interessieren würde mich eher, wenn ein unbekannter Autor bei irgendeinem exotischen Verlag aus Weitfortistan ein tolles Spiel herausgebracht hat, das man sich als Fan eines bestimmten Spielegenres mal anschauen sollte.

    Ich muss gestehen, dass ich teilweise auch danach giere, immer den neuesten Kram serviert zu bekommen; wobei Let´s Plays und „die besten Spiele aus 2022“ mich auch total abturnen. (Mit Ausnahme von Paul Grogan natürlich…)

    Was deinen oben genannten Wunsch angeht, hat Brettbalett dieser Tage genau das gemacht. Es hat mich zwar keines der vorgestellten Spiele überzeugt, aber ich hab gerne zugehört/schaut.

  • Man muss arg viel Zeit investieren, um als erster an die hochwertigen Neuigkeiten zu kommen

    Muss man das wirklich? Ich glaube das ist der Fehler, den viele (vor allem Youtuber) machen. Wenn man vernünftigen Content bringt, braucht man nicht der erste sein. Leider reduzieren sich viele Kanäle nur noch auf dieses Wettrennen und da leidet die Qualität merklich. Ich mag zum Beispiel das "Mein Spiel der Monats"-Format auf BetterBoardGames, eben weil das auch in und wieder mal ein älterer Titel oder ein wenig gehyptes Spiel kurz vorgestellt wird. Ebenso fand ich das "Was ist in der Box"-Format von ileikgames sehr unterhaltsam - Waren auch nicht immer die neuesten Titel. Ein weiteres Einzelbeispiel ist das Kanban EV-Video von GetonBoard, da merkt man, dass sich jemand seine Gedanken gemacht hat und nicht nur stumpf irgendwelche Fakts raushaut. Deine Dudeplausch-Serie ist/war für mich zum Beispiel auch ziemlich einzigartig und hatte Unterhaltungswert (bitte mehr davon).

    Glaube schon, dass der Konsument Qualität zu schätzen weiß und die haben H&C schon lange nicht mehr abgeliefert. Stattdessen wurden mit der Kommerzialisierung des Kanals zu viele Baustellen aufgemacht und wohl auch Verpflichtungen eingegangen die man (auch Corona bedingt) nicht einhalten konnte. Unter diesem Druck musste man sich verbiegen und der Kanal verlor seine Authentizität.

    Ich persönlich trauere mehr um Ant Lab Games als um H&C...

  • Hallo,

    Zum Beispiel bewusst über ältere Spiele berichten, die zwar nicht unbedingt bei der Youtube-Suche Klicks generieren, die man dabei aber kompetent besprechen kann, weil man sie schon oft gespielt hat. Oder mal eine Sonderfolge mit Strategiediskussion zu Great Western Trail, Gaia Projekt, Brass Birmingham oder irgendeinem anderen Expertenspiel. Oder mal etwas zur Verarbeitung von historischen Themen in aktuellen Brettspielen. Themen, bei denen mal vielleicht auch mal anecken kann, weil es kein klares Richtig oder Falsch gibt.

    ich bin ja ganz deiner Meinung. Nur - wo willst du eine Aufwand rechtfertigende, relevante Menge Leute finden, die das interessiert? Was die Leute im Netz herumtreibt, ist die Sorge um ihre Zeit und Geld. Sie wollen Kaufentscheidungen treffen und das mit möglichst geringen Risiko für das eigene Invest von Zeit und Geld. Sollen doch die anderen die "Fehler" finden, machen und berichten. ;):/
    Da sind so wenig Menschen, die sich intensiv mit Gesellschaftsspielen aussetzen (wollen). Die Menge der Leute konsumieren einfach. Die erwarten auch nicht mehr, als dass eine Schachtel ins Bild gehalten wird. Die Zuschauer bekommen das, was sie wollen. 8o

    Früher habe ich, um mit Events auf den öffentlichen Treff aufmerksam machen zu können, öfters Themen-Abende aufwendig vorbereitet. Ich hatte zwar etwas, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, aber dafür interessiert hat sich niemand.

    Vor ein paar Monaten habe ich hier mal die Auseinandersetzung mit dem Thema im Euro am Beispiel Bonfire angeregt, weil sich da wirklich viel Mühe seitens der Redaktion gegeben würde. Ich habe schon den Eindruck, dass die "Konsumenten" den Aufwand registrieren. Aber sie scheinen mir eher verwirrt und setzen auf Ignorieren und Verweigern. Letzt las ich eine Empfehlung für das Spiel, die das Thema nicht mit einem Wort erwähnte. Oder das Beste war vor wenigen Tagen, das jemand seine Monatsliste vorstellt und das Bonfire sein Highlight gewesen sei - auf Grund einer einzigen Solo-Partie. Verstanden hatte er, dass der Titel übersetzt Lagerfeuer heißt. Ich frage mich, wo er in der Partie ein Lagerfeuer entdecken konnte. :/

    Nee - ich mache auch nur noch Kaufempfehlung, weil es dafür ein Interesse gibt. Sich intensiv mit Spielen auseinanderzusetzen, macht echt einsam. Und wer irgendwie damit auf Erfolg setzen möchte, wird die "anderen" mit Leichtigkeit an einem vorbeilaufen sehen. Anspruchsvolle Inhalte anbieten zu mögen, geht eher mit Selbstkasteien einher.


    Liebe Grüße
    Nils (meint, H&F machen das schon richtig. Nur WIR sind überhaupt nicht deren Zielgruppe. Auf deren Erfolg neidisch sein, weil sie NICHT uns bedienen?)

  • Ich bin ja generell kein großer Fan von diesen Video-Reviews/Berichten etc...verstehe ich auch bei PC-/Video-Spielen nicht.


    Mag daran liegen, dass ich aus einer Zeit komme, in welcher man Test in Printmedien lesen musste (Powerplay, PC Player, Joker).

    Auch finde ich, dass man beim Lesen aktiv den "Fluss" gestalten bzw. seine Highlights setzen kann.

    Bei Video-Gucken ist man ja auf den Stil des Vortragenden angewiesen.


    Wen ich da aber als Ausnahme gerne gucke und einfach sehr sympathisch sowie entspannt finde ist der Tobi von Bier&Brezel TT

    Die glücklichen Zeiten der Menschheit sind die leeren Blätter im Buch der Geschichte.

  • Hunter & Cron haben schon sehr viel Content veröffentlicht. Wenn ich mal auf YouTube einen Eindruck von einem Spiel auf deutsch haben wollte, waren es meinstens Hunter & Cron die das Spiel vorgestellt haben. Sich in der Fülle mit Spielen auseinanderzusetzen und Videos zu erstellen ist einfach ein haufen Arbeit.

    Viele von uns haben die Erwartungshaltung, dass das auch alles kostenlos angeboten werden muss. Natürlich freuen sich die Youtuber wenn es eine finanzielle Unterstützung gibt. Und ehrlich gesagt, wir sprechen hier über geringe Summen. Die technische Ausrüstung und die Zeit lässt sich damit nicht vergelten.

    Ich gehöre auch nicht zu den großen Spendern, aber BGG nutze ich fast täglich und ich habe gespendet. Mein Mann spendet jährlich für Wikipedia. Meine Freundin geht sogar soweit, dass Sie für alle Kanäle die sie gerne und regelmäßig hört und sieht spendet.

    Die Hauptsache billig oder umsonst Mentalität kann ich nicht nachvollziehen.

  • Man muss arg viel Zeit investieren, um als erster an die hochwertigen Neuigkeiten zu kommen

    Muss man das wirklich? Ich glaube das ist der Fehler, den viele (vor allem Youtuber) machen. Wenn man vernünftigen Content bringt, braucht man nicht der erste sein. Leider reduzieren sich viele Kanäle nur noch auf dieses Wettrennen und da leidet die Qualität merklich. Ich mag zum Beispiel das "Mein Spiel der Monats"-Format auf BetterBoardGames, eben weil das auch in und wieder mal ein älterer Titel oder ein wenig gehyptes Spiel kurz vorgestellt wird. Ebenso fand ich das "Was ist in der Box"-Format von ileikgames sehr unterhaltsam - Waren auch nicht immer die neuesten Titel. Ein weiteres Einzelbeispiel ist das Kanban EV-Video von GetonBoard, da merkt man, dass sich jemand seine Gedanken gemacht hat und nicht nur stumpf irgendwelche Fakts raushaut. Deine Dudeplausch-Serie ist/war für mich zum Beispiel auch ziemlich einzigartig und hatte Unterhaltungswert (bitte mehr davon).

    Glaube schon, dass der Konsument Qualität zu schätzen weiß und die haben H&C schon lange nicht mehr abgeliefert. Stattdessen wurden mit der Kommerzialisierung des Kanals zu viele Baustellen aufgemacht und wohl auch Verpflichtungen eingegangen die man (auch Corona bedingt) nicht einhalten konnte. Unter diesem Druck musste man sich verbiegen und der Kanal verlor seine Authentizität.

    Ich persönlich trauere mehr um Ant Lab Games als um H&C...

    Ich sprach nicht von gutem Content, sondern von den neuesten Neuigkeiten (was das hier gewünschte Kriterium war). Beim Rest stimme ich Dir zu.

    Dudeplausch nehm ich heute wieder auf. Hab genug gespielt, um wieder quatschen zu können ;)

  • Man muss arg viel Zeit investieren, um als erster an die hochwertigen Neuigkeiten zu kommen, weil durch die starke Vernetzung der Leute untereinander und das Internet insgesamt viele Leute ähnlich schnell gut informiert sind. Man muss also VIELE Foren lesen und das SEHR oft.

    Nein. Wenn ich mir "hochwertige Information" wünsche, dann heißt das ausdrücklich nicht, irgendwas als Erster zu berichten. Das denken vielleicht viele Content-Erzeuger, aber ich halte das für falsch. Diesen Wettrennen von dutzenden Youtubern um Geschwindigkeit bei im Prinzip leicht zu recherchierenden Sachen kann doch niemand gewinnen, der dabei noch Qualität liefern will. Das gibt doch nur einen Wettbewerb im Gerüchtestreuen und Spekulieren. Geschwindigkeit war vielleicht früher mal wichtig, als es noch wenige Youtuber gab. Aber wenn alle auf dem gleichen Dampfer unterwegs sind, was soll man da noch gewinnen?

    "Hochwertige Information" ist meiner Meinung nach eher, etwas zu bieten, das andere Youtuber gar nicht bieten können oder wollen. Zum Beispiel bewusst über ältere Spiele berichten, die zwar nicht unbedingt bei der Youtube-Suche Klicks generieren, die man dabei aber kompetent besprechen kann, weil man sie schon oft gespielt hat. Oder mal eine Sonderfolge mit Strategiediskussion zu Great Western Trail, Gaia Projekt, Brass Birmingham oder irgendeinem anderen Expertenspiel. Oder mal etwas zur Verarbeitung von historischen Themen in aktuellen Brettspielen. Themen, bei denen mal vielleicht auch mal anecken kann, weil es kein klares Richtig oder Falsch gibt. Vielleicht mal eine Folge über aktuelle Design-Versuche, Worker Placement mit Deck Building zu kombinieren.

    Alles, was einordnet und vergleicht, wäre gut. Alles, das nur der fabrizieren kann, der sich wirklich gut in der Spielewelt auskennt. (Und wo man umgekehrt auch schnell sich blamieren kann, wenn man Unsinn erzählt.) Eben nicht nur dieses überall gleiche "mit möglichst wenig Aufwand möglichst viele Klicks generieren, dabei immer schön auf der sicheren Seite bleiben und sich nirgends festlegen wollen". Nicht nur ungeschnitten Spieleschachteln in die Kamera halten und dazu irgendwas blubbern, was jeder mit zwei Klicks auf BGG auch selbst herauskriegen kann.

    Wenn bei 5 Minuten Youtuber die Netto-Information im Prinzip nur darin besteht, dass der berühmte Spieleautor XYZ ein neues Spiel ABC beim renommierten Verlag DEF herausbringt, dann interessiert mich überhaupt nicht, welcher Youtuber das zwei Tage früher als ein anderer berichtet. Das kriege ich früher oder später sowieso mit. Interessieren würde mich eher, wenn ein unbekannter Autor bei irgendeinem exotischen Verlag aus Weitfortistan ein tolles Spiel herausgebracht hat, das man sich als Fan eines bestimmten Spielegenres mal anschauen sollte. Da geht's nicht um Geschwindigkeit, sondern darum, so einen Hinweis überhaupt zu kriegen.

    Hm, entweder stand da vorher Neuigkeiten (darauf bezog ich mich ja) oder ich habs falsch gelesen.


    Was hochwertige Infos angeht, stimme ich Dir voll zu. Deswegen schätze ich Victoria Parta auch so - da kommt SEHR viel Gehalt bei rum (Inhalt, nicht Euro ;) )


    Dafür muss man eben auch die Spiele VIEL gespielt haben, was bei der Spieleflut gar nicht mal einfach ist. Ich bin gerade auf einem Anachrony-Trip, könnte also sein, dass demnächst mal ein Anachrony-Video reintrudelt.


    Aber das berührt das H&C-Thema ja nur am Rande, vielleicht wäre das einen eigenen Thread wert, was Leute sich von Content Creators wünschen würden.

  • widow_s_cruse hat es da denke ich auf den Punkt gebracht. Es hat schon seinen Grund warum die Landschaft so ausschaut. Ein Video das tiefgreifende Strategien über 60 Minuten zu Great Western Trail, Gaia oder On Mars zeigt, wird anhand der Klickzahlen und der wirklichen Dauer des Zusehens null Erfolg haben.


    Was hier fabuliert und gewünscht wird, ist schön und gut, ich verstehe das, aber damit wird das nichts, zumindest wenn man großflächig Erfolg haben will. Wenn man bei sich und seiner Nische bleiben will, dann geht natürlich alles. Aber um diese Art der Unterhaltung geht es hier ja eigentlich nicht. Eine Anmerkung zu Better Board Games. Ich schchätz viele seiner Videos und mag den Kanal, aber dieser nimmt eben auch Content von anderen. Da steckt trotzdem ordentlich Arbeit dahinter, aber inhaltlich macht es eben nicht einer alleine. Wenn hier MetalPirate von seinem Experten-Strategie-Video träumt, dann sitzt man da tagelang dran, um sich den Content zu erarbeiten eher Wochen. Vielleicht länger. Die Rechnung Zeitinvest-Ertrag und sei es nur Klickzahlen, geht so nicht auf. Du musst bei Social Media stetig am Ball sein, regelmäßig Content in wirklich kurzen Abständen bringen, sonst kannste das auch gleich lassen.


    Vielleicht belügt man sich auch selbst? Wie lange schaut, hört und liest ihr selber denn? Ich weiß, fast jeder interessiert sich beim geschriebenen Wort nur für das Fazit. Wenn ein Artikel 5 Minuten lang ist, ist der Schnitt bei 1 Minute, eher etwas weniger. Die Verweildauer ist fürn Arsch! Wie viele überspringen auf Youtube den Mittelteil und sehen nur das Fazit? Aber ihr träumt von Strategiebesprechungen. Ein schnell gemachtes Twitter oder- Instagrambild von einer Brettspielsession erhält dann schnell mal zig Likes und Klicks. Der fundierte Artikel geht aber unter. So ist das Leben da draußen. Ich sehe hier eine große Diskrepenz zwischen Wunschdenken, wie man selber handelt und vor allem die Masse. Von daher, H&C kann man als Außenstehender leicht kritisieren, aber ich ziehe da trotzdem meinen Hut.

  • Ich persönlich trauere mehr um Ant Lab Games als um H&C...

    Geht mir genauso. Der content von ALG war echt gut und sogar werbefrei. :crying:

    Ausstehende KS: CoH, Batman GCC S3, Malhya, EuS: Flashpoint, Bad Karmas, 6: Siege, RC, Primal, Purple Haze, RtPA, SM Aftershock SG, Tainted Grail2, DM Reborn, Cyclades, DMD S3, Wonderlands War, Zerywia, SoB, Retaliation, StlT2

  • [...] Die Zuschauer bekommen das, was sie wollen. [...]

    Das weiß ich auch. Ich bin da ganz realistisch: Was ich mir wünsche, macht niemand lange, weil man im Endeffekt so nur seine eigene Arbeitsleistung verschenkt. In meinem ersten Beitrag in diesem Thread schrieb ich schon: "Sobald man, um davon leben zu können, das Verhältnis zwischen Klickzahlen und Aufwand optimieren muss, geht die Qualität eigentlich schon fast zwangsweise vor die Hunde. [...] Das ist das grundlegende Problem von allen nicht-englischsprachigen Youtube-Kanälen in irgendwelchen Nischen-Hobbys." Englischsprachig mit internationalem Zielpublikum kann sowas wie Heavy Cardboard funktionieren, auch dank Patreon und der entsprechenden Unterstützer-Kultur im amerikanischen Internet. Aber nischige Sachen wie Brettspiele auf deutsch mit Qualitätsanspruch? Geht einfach nicht. Das kann man schade finden, aber so isses halt, das ist die Realität, da lohnt auch kein Träumen von besseren Parallelwelten.

    Kenne ich doch auch ein wenig selbst. Früher habe ich vor jeder Spielemesse 100+ Anleitungen neuer Spiele gelesen und darüber in einer GeekList geschrieben. Das gibt dann vielleicht 50 Likes und 30 GeekGold, und das war's dann. Das macht man vielleicht zwei bis drei Jahre in ständig besser Qualität (mit ständig steigendem Aufwand) -- und dann stellt man fest, dass es fast alle Perlen, die man früher mit viel Mühe als damals komplett unbekannte Exotenspiele ausgegraben hat, inzwischen auch es Second Edition mit guter Grafik bei einem größeren Verlag gibt, oft sogar lokalisiert auf deutsch -- während man selbst seine First Edition vom taiwanesischen Originalverlag in besserer Prototypenqualität zuhause hat, die man auf Ebay bestenfalls nur noch als Bundle mit drei anderen ähnlich nischigen Spielen wird und dabei über 8,23 € glücklich sein muss.

    Spätestens wenn man bei allen kritischeren Bemerkungen zu bekannteren Sachen von den Fanboys des jeweiligen Autors oder Verlages dumm-dreist angegangen wird und schneller in Rechtfertigungsposition gedrückt wird, als einem lieb ist, dann lässt man es dann irgendwann sein. Also das Schreiben darüber. Die Anleitungen liest man natürlich noch, dann denkt man sich seinen Teil, macht für sich seine Kauf- oder Nicht-Kauf-Entscheidung, erzählt vielleicht noch Mitspielern aus dem Spieletreff darüber, aber man geht mit seiner Meinung nur noch sehr dosiert in die Internet-Öffentlichkeit. Manche Youtuber, die es übertrieben haben mit der Selbstausbeutung, sind auch irgendwann komplett ausgebrannt.

    Back on topic: Das ist vielleicht auch so ein bisschen die Lage von Cron bei der Sache. Die dumm-dreisten Angriffe unter der Gürtellinie haben sie jetzt auch mit ihrer Kreuzfahrt erlebt. Die Masse der Kritik in den (a)sozialen Medien ist halt leider nicht sachlich, sondern eher von Typ Hexenjagd und Hetze. Das ist ein guter Zeitpunkt, um mal einen Schritt zurück zu treten und grundsätzlicher nachzudenken. Um die Brettspiel-Youtuberei komplett professionell zu betreiben, ist's zu unsicher und dafür auch zu viel Arbeit bei zu wenig Ertrag. Man kann leider nicht sein Hobby zum Beruf machen und denken, dass der Spaß an der Sache komplett erhalten bleibt, wenn man allein schon zum Erhalt des eigenen Status immer wieder irgendwelchen klick-generierenden Content mit möglichst wenig Aufwand produzieren muss. Sachen, von denen man selbst weiß, dass es öde Massenware ist, auf die man selbst eigentlich keine Lust hat.

    Ich sehe es dabei als besonders problematisch an, dass die Hunter & Cron GmbH Messeveranstalter, Reviewer und Verlag in einem sein will. In diesen Rollen muss (!) man sich gegenseitig auf die Füße treten dürfen, sonst kann man sie nicht ausfüllen. Wenn da stattdessen eine andauernde Selbstzensur angesagt ist, weil man z.B. den Verlag, dessen Spiele man rezensiert, auf der eigenen Messe als zahlenden Aussteller braucht, dann ist das der beste Weg, um den Spaß am eigenen Hobby dauerhaft zu killen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Cron da in diesem Sinne für sich selbst die Reißleine gezogen hat. Wenn dem so wäre, dann möchte ich ihm zu dieser Entscheidung gratulieren.

  • Es hat schon seinen Grund warum die Landschaft so ausschaut. Ein Video das tiefgreifende Strategien über 60 Minuten zu Great Western Trail, Gaia oder On Mars zeigt, wird anhand der Klickzahlen und der wirklichen Dauer des Zusehens null Erfolg haben.

    Grundsätzlich sehe ich das ganz genauso. Beim Verhältnis von Aufwand zu Ertrag liegt zwischen dem ungeschnittenen Top-10-Laber-Video und der GWT-Strategiedetail-Besprechnung nicht nur Faktor 2 oder 3, sondern fast schon Welten. Mir ist völlig klar, warum es das gewünschte Strategie-Video so nicht gibt.

    Allerdings sehe ich doch einen gewissen Trend, dass in dem Bereich der "Top-10-Laber-Videos" mittlerweile solche Massen von Youtubern sich gegenseitig auf die Füße treten und um genau die gleichen Zuschauer streiten, dass diejenigen, die in irgendeiner Weise "individuelleren" Content erzeugen, dann doch eine gewisse Chance haben, positiv aufzufallen. Muss ja nicht gleich eine tiefgreifende Strategiediskussion sein. Fokus auf Solospiele war im Jahre 2020 zum Beispiel ein Erfolgsrezept; da hätten auch viele zuvor gesagt: "Der Quatsch lohnt sich doch nicht." Und oft würde es ja schon reichen, wenn man merkt, dass der Reviewer ein Spielverständnis hat, das über "Anleitung überflogen und kurz mal angespielt" wirklich spürbar hinaus geht. Oder wenn er sich traut, unter drei ähnlichen Spielen genau eines begründet zu empfehlen anstatt alle drei wachsweich zu loben.

    Wenn jeder Youtuber nur noch damit auffallen will, die neuesten Neuheiten am liebsten am Tag nach Erscheinen positiv vorzustellen, dann fällt irgendwann doch derjenige auf, der als absolut einziger abweichend davon die Highlights des Jahrgang von vor 10 Jahren präsentiert.

  • Ich sehe es dabei als besonders problematisch an, dass die Hunter & Cron GmbH Messeveranstalter, Reviewer und Verlag in einem sein will. In diesen Rollen muss (!) man sich gegenseitig auf die Füße treten dürfen, sonst kann man sie nicht ausfüllen.

    Ich hatte nie den Eindruck, dass H&C sich als die letzte Instanz verstanden haben; sie die Rolle als Hüter des Heiligen Grals zugeschoben haben und einnehmen wollten. Ich verstehe sie als Youtuber, Influenzer. Die halbwegs sachkundig sind und diesen Vorteil mit ihrer Gemeinde teilen wollen - um damit Geld / ihren Unterhalt zu verdienen; und mit dem gewählten Weg wurde ja auch viel erreicht. Maßstab setzend.
    Was ihnen nun die ganze Missgunst bereitet? :?:

    Mir erschließt sich nicht, warum sie mit einem Institut wie "Stiftung Warentest" gleichgesetzt werden. Und selbst die geben ihren Wissensvorsprung zum Vorteil der Konsumenten nur gegen Bares ab.

    Und wenn man für lau fundierte Vorteile für sich beanspruchen WILL, dann kann man das mit zum Teil "schäbigen" Motzen und mit Boykott drohen erreichen? 8o
    Positiv bestärken geht anders.

  • MetalPirate Es spricht nichts gegen Innovationen. Ich stimme dir auch zu, vor allem deinem Post davor. Mir ging es eher um den Aufwand und was dabei rumkommt. Wer selber nicht Content produziert, der schätzt das alles vielleicht schnell falsch ein. Nur Top 10 reicht nicht. Am besten hast du verschiedene Formate und das regelmäßig. Dazu immer kurz und knackig, aber mit dem gewissen Tiefgang. Das ist aber, wenn man wirklich erfolgreich sein will und sogar davon leben will, eigentlich nicht möglich. Und da ist dann der Zuschauer auch ein Stück weit selber Schuld. Und wie du sagst, die Qualität des Contents sinkt dann, anders ist das gar nicht möglich.

    Diese Strukturen sind halt so gewachsen. Selbst diejenigen, die das auf absoluter Hobbybasis tun, die investieren oft jeden (!) Tag Stunden in ihren Youtube-Kanal oder Blog. Dazu gehört Technik, E-Mails, Kontakte pflegen ect. pp. und da ist noch nicht ein Video geschnitten, Podcast aufgenommen oder Artikel geschrieben. Gleichzeitig werden aber Spenden kritisiert oder Unterstützungsaktionen und dann diese bösen Rezensionsexemplare. Wenn ich von meinen laufenden Kosten erzählen würde, pro Monat für Plug-Ins, Website & Co, der würde sich wahrscheinlich verwundert die Augen reiben. Bei Youtubern kommt ganz viel Technik dazu. Die meisten Leute investieren Zeit und Geld! Naja, ich schweife ab. Und das alles ist ja auch eigentlich gar nicht Thema mehr. Aber vielleicht überdenkt der ein oder andere seine scharfe Kritik an Menschen, die versuchen am Ende das mit Gewinn zu betreiben.

  • Kann ich mich anschließen: Die Artikel, in die man viel Zeit und auch Vorbereitung investiert, Interviews führt und recherchiert, kommen mitunter schlecht weg bezüglich der Klickraten. Nicht überraschend, denn es ist pure Nische.


    Nach dertigen Beiträgen sucht niemand. Und weil (das gilt jetzt nur für uns) Wir davin absehen, jeden Schund in die Sozialen Gruppen zu teilen, wird das manchmal noch weniger wahrgenommen.


    Aber: Wir verzichten trotzdem nicht auf die Artikel, haben aber unseren Ansatz verändert. Wir schreiben, was uns persönlich interessiert, nicht, was andere lesen wollen und vielleicht erwarten. Das führt vor allem zu einem tollen Vorteil: Wir können mit Inhalten ganz entspannt umgehen.

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  • Was hier fabuliert und gewünscht wird, ist schön und gut, ich verstehe das, aber damit wird das nichts, zumindest wenn man großflächig Erfolg haben will.

    Ich sag mal so... Ein schwarz weiß Kunstfilm auf Rumänisch, mit syrischen Untertiteln auf Arte mag anspruchsvoller sein, mehr Zuschauer holst du aber ab, indem du Menschen bloßstellst, und sie singen lässt, obwohl sie es nicht können...


    Das mag traurig sein, ist aber Realität.


    Ganz so schlimm ist es im Brettspielbereich nun nicht, aber wie brettundpad schon ausführt, bin ich mir sicher, dass keiner ein 60 Minütiges, hart recherchiertes Strategievideo zu [bittehierbeliebigenhammereinsetzen] von vorn bis hinten andächtig verfolgt.

  • Ja, dass ALG der Toxizität im Netz zum Opfer gefallen ist, ist echt tragisch. :(

    Nicht der Toxität im Netzt sonder der der Content Creator was ich noch schlimmer finde.

    Meine Sammlung


    Meine 10er : High Frontier 4all - Hoplomachus - Labyrinth-War on Terror - Obsession - Space Empires 4x - Uprising

    Meine 9+er: Abomination - BIOS-Megafauna - BIOS-Origins - Burncycle - Captain’s Log - Cloudspire - Dark Domains - Dinosaur World - Empires of the Void II - Kingdom Rush - Nemos War - Pax Pamir - SpaceCorp - On Mars - Space Infantry:Resurgence - Star Trek-Ascendancy - Stellar Horizons - Teotihuacan - Volters Lead the Way! - Yedo - Zero Leader

  • Aber welcher Youtuber/Blogger/Podcaster in diesem Sektor geht mit dem Wunsch und dem finalen Ziel an den Start, von dem was er als Hobby betreibt irgendwann leben zu können? Jeder sucht sich seine Nische in der Nische... der Erfolg, die Anerkennung und die Reichweite sind dann wohl eher ein Bonus.

  • Ja, dass ALG der Toxizität im Netz zum Opfer gefallen ist, ist echt tragisch. :(

    Nicht der Toxität im Netzt sonder der der Content Creator was ich noch schlimmer finde.

    Ist für mich eine Soße, wenn es darum geht (und so verstehe ich es), dass niemand es wagt, ihnen öffentlich zur Seite zu stehen, aus Angst vor Backlash und Retalitation im Netz / auf Twitter ... Das scheint ja ihr Hauptproblem gewesen zu sein.

  • Aber welcher Youtuber/Blogger/Podcaster in diesem Sektor geht mit dem Wunsch und dem finalen Ziel an den Start, von dem was er als Hobby betreibt irgendwann leben zu können? Jeder sucht sich seine Nische in der Nische... der Erfolg, die Anerkennung und die Reichweite sind dann wohl eher ein Bonus.

    Natürlich nicht. Das haben ja sogar Hunter & Cron in ihrem Video aufgezeigt. Aber was passiert denn, wenn du gut ankommst? Mehr Zuschauer, mehr Verlagsanfragen, mehr Abos, mehr Klicks? Die Sache kann sich da schnell verselbstständigen. Mit all seinen hier besprochenen Problemen.

  • Aber welcher Youtuber/Blogger/Podcaster in diesem Sektor geht mit dem Wunsch und dem finalen Ziel an den Start, von dem was er als Hobby betreibt irgendwann leben zu können? Jeder sucht sich seine Nische in der Nische... der Erfolg, die Anerkennung und die Reichweite sind dann wohl eher ein Bonus.

    Anerkennung und Reichweite, der war gut 😉


    Der Thread hier ist doch im Grunde Beispiel genug, um zu erkennen, wodurch man wirklich Aufmerksamkeit bekommt 😁

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  • Aktuelles Praxisbeispiel mit Bezug auf Hunter & Cron: Ich habe ein YouTube-Video gesucht, das mir den doch sperrigen Zugang zu dem Spiel mit seinen zwei Anleitungen und diversen Zusatzmodulen ein wenig einfacher gestaltet. Also "Alone Brettspiel" gesucht, auch weil ich die deutschsprachige Zweitauflage habe und da genau passendes finden wollte.


    Erste Hürde: Es gibt mehrere Brettspiele mit dem Namen Alone. Ok, das lässt sich einfach an der Schachtelabbildung erkennen und ausfiltern. Zweite Hürde: Es gibt zwei Auflagen von dem Spiel, wobei die zweite Auflage in Details überarbeitet wurde. Da konnte ich schlicht nur nach Alter der Videos gehen oder nach besonderen Materialmerkmalen, die nur die zweite Auflage hat. Die meisten YouTuber scheitern da für mich an einem sinnvoll gewählten Titel des Videos - entweder generisch nichtssagend oder reisserisch übertrieben. Eine Einengung meines Suchbegriffs auf "Kickstarter / deutsch / Zweite Auflage / Neuauflage" brachte da nichts.


    Das Video von Hunter & Cron zu Alone war durchaus sehenswert. Allerdings die Erstauflage. Die Regelerklärung war eher ein Grobüberblick und demnach ungenau. Der Meinungsaustausch zwischen Hunter & Cron zu dem Spielwert des Spiels interessant. Aber als Besitzer des Spiels brauchte ich nicht mehr überzeugt werden. Also war das Video für mich an dieser Stelle nichts.


    Einige andere Erklärvideos zu Alone waren arg grausam. Entweder war der YouTuber hypernervös, schlecht vorbereitet, unstrukturiert und übersprang etliche Details oder die Kamera zappelte wild hin und her oder zeigte nicht das, was gerade erzählt wurde. Die dritte Gruppe war von der Stimme und Aufnahme so undeutlich bis nervig, dass ich mir das nicht antun wollte.


    Am Ende habe ich doch noch ein gutes deutschsprachiges Erklärvideo für die Zweitauflage gefunden. Direkt ein "Daumen hoch" dagelassen, mir den Namen aber nicht gemerkt und nur noch über die Medienhistorie für mich wiederzufinden. Für den ganzen Zeitaufwand hätte ich aber auch locker mich selbst durch die Anleitungen lesen können.


    Mein Fazit: Für die YouTuber ist es toll, dass wirklich jeder ein Brettspielvideo online stellen kann. Ob das für mich als gezielt suchenden Konsumenten was taugt, kann ich aber nur mit erheblichen Zeiteinsatz erkennen. Ein Programm mit unendlichen Kanälen und ohne wirkliche Programmübersicht. Da hätte ich schon auf externe Expertenmeinung, wie per Nachfrage hier im Forum, setzen müssen, um mir die Sucharbeit zu ersparen. In der Hoffnung, dass sich jemand von Euch vorab die Mühe gemacht hat, genau nach dem zu suchen, was ich aktuell gesucht habe, und von seinen Erfahrungen berichtet.


    Soll heissen, entweder hat man YouTube-Kanäle, die man mag und denen man folgt oder man braucht schon gezielte Empfehlungen, um aus der Masse an Videos das für einen selbst richtige Video zu finden. Zur Berieselung ganz nett, als wirkliche Informationsquelle ohne Vorabrecherche und Empfehlungen aus diversen Fachquellen wie hier oder BGG kaum zu gebrauchen für mich.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene


  • Sicherheitskonzepte erstellen und absegnen lassen. Sicherheitskonzept umsetzen und den riesen Flohmarkt organisieren. Das eigene Rahmenprogramm planen. Mit verschiedenen Firmen sprechen, die für Speis und Trank sorgen und Angebote einholen. Merchandise vorbereiten und rechtzeitig an die Druckerei schicken. Das ist das, was mir jetzt noch spontan und zusätzlich zu deiner Liste einfällt.

    Einmal editiert, zuletzt von Goddi ()

  • Nur Top 10 reicht nicht. Am besten hast du verschiedene Formate und das regelmäßig. Dazu immer kurz und knackig, aber mit dem gewissen Tiefgang. Das ist aber, wenn man wirklich erfolgreich sein will und sogar davon leben will, eigentlich nicht möglich.

    Soweit volle Zustimmung.


    Und da ist dann der Zuschauer auch ein Stück weit selber Schuld.

    Puh, schwierig. Ja und nein. Ja, weil die Zuschauer nun mal so sind wie sie sind. Da änderst du nichts. Aber nein, wenn die Content-Creator das in einer klagenden Weise nutzen, anstatt die logischen Konsequenzen zu ziehen. Die sind nämlich, ganz hart gesagt: macht entweder das Qualitätsprodukt aus reinem Spaß am Hobby oder lasst's ganz sein. Etwas dazwischen gibt's im Brettspielbereich nicht, wenn man den Bereich des Deutschsprachigen nicht hinter sich lassen will.

    Ich sehe gerade unter manchen Content-Erzeugern eine Tendenz, den Zuschauern die Schuld zu geben, wenn diese arbeitsintensiveren Content nicht "angemessen" zu würdigen wissen. Nö. Ihr könnt dem Zuschauer nicht vorschreiben, was er zu konsumieren hat. Mal ganz hart gesagt: Wenn euch irgendwelche Format zu viel Arbeit sind für den bescheidenen Klick-Ertrag, dann stellt sie einfach sein und beschwert euch nicht darüber. Zumal verschenkte qualitativ hochwertige Arbeit den Journalisten, die bei Spielbox & Co von solchen Leistungen leben wollen, das Leben schwer macht.

    Oder, was IMHO oft gut klappen könnte, geht auf andere Medien wie Podcasts oder Foren, wo ihr ohne viel Aufwand an Hardware und Nachbearbeitung (und ohne Verpflichtung zu einer gewissen Regelmäßigkeit!) das machen könnt, was euch wirklich Spaß macht. Warum nicht die Rezension zur tollen Neuheit hier bei Unknowns reinsetzen? Überlasst dann Youtube eben denen, die halt gerne seichte Unterhaltung machen für die Massen, die nicht unfallfrei drei Sätze am Stück lesen können.

  • Ja, genau, es ist schwierig. Also ich fühle mich da jetzt nicht angesprochen und ich glaube, viele machen halt Dinge die ihnen Spaß machen. Die Klick-Arbeit-Ertrags-Rechnung macht man ja nur, wenn man bewusst in gewisse Regionen vordringen will.


    Zum Thema Schuld der Zuschauer eine Ergänzung.

    Aber wenn wir mal unsere Blase verlassen, dann ist das eben eine klare Tendenz, was die Masse konsumiert und wie sie sich heute durch die Medienlandschaft bewegt. Das Internet und Social Media hat einfach für viel Veränderungen gesorgt, auch bei seriösen Medien. Überschriften und Sublines sind wichtiger denn je, viele Bilder, kurze Sätze. An der richtigen Überschrift wird länge gepopelt als an manchem Inhalt. Ich kenne Ghost-Writer für Magazine und deren Arbeitsweise. Es gibt überall ein Überangebot und die Aufmerksamkeitsspanne ist geringer geworden.


    Ich habe jetzt keinen Medienschaffenden gesehen, der sich beschwert hat. Es wird sich hier in letzter Zeit ziemlich viel über Spenden, Content & Co beschwert, also von Seiten der Zuschauer. Nach der Marke, diese Typen kannst nicht schauen, Format taugt nichts, was die erhalten Rezensionexemplare?! Dazu kommen da so Sachen wie bei Ant Lab Games. Da jetzt den Schuh umzudrehen finde ich gewagt. Der Konsument bestimmt mit seinem Verhalten eben auch das was er bekommt, das meinte ich mit "Schuld" haben. Mir ging es jetzt mit meinen Ausführungen einfach um die andere Seite und das man vielleicht etwas mehr Verständnis aufbringt. Aber für mich ist das Thema jetzt auch durch.

    Und ein guter Podcast ist auch nicht eben so gemacht. Vorbereitung, Schnitt, gutes Mikro, richtige Stimme. Das nur nebenbei.

  • Und da ist dann der Zuschauer auch ein Stück weit selber Schuld.

    ...und das YT-System. Das belohnt doch nur seichten Content. Um überhaupt mal in Vorschlaglisten aufzutauchen, braucht es Click-Ergebnisse. Die kann man aber nur mit Beiträge über Uno, SdJ, Catan usw. generieren. Für einen anspruchsvollen Beitrag müssten erstmal fünf seichte erzeugen werden, damit der eine Gute überhaupt mal präsentiert wird. Das ganze System ist doch so aufgebaut, dass die User verblöden. 8o