Beiträge von PeterRustemeyer im Thema „Hunter und Cron - Cron pausiert“

    Keine Ahnung, wie es um Root steht, aber FCM überschätzt Du da. Splotter druckt nach eigener Aussage pro Spiel pro Auflage zwischen 3000 und 5000 Exemplaren. Selbst im besten Fall gibt es also eher Richtung 40.000 Exemplare nach nunmehr 9 Auflagen. Das Spiel ist nicht umsonst immer nahezu sofort ausverkauft...

    Ich vergesse beim Hochrechnen manchmal, dass es Spiele gibt, die eine deutlich höhere "Rate: Anzahl BGG Ratings : verkaufte Spiele" haben, und dass das vielleicht nicht die beste Grundlage ist.


    FCM kommt dann auf eine sagenhafte Rate von ca. 30-50%. 8|

    Bei Paleo sind es ca. 3-5%. Bei Minecraft: Builders & Biomes deutlich unter 1%. ;)

    Ich frage mich nur ob das wirklich so ist das die Verlage ihre Spiele auf 1, 2 Partien optimieren (also sozusagen wenig Arbeit reinstecken), weil sie eh nicht öfter gespielt werden.

    Das halte ich in der Form für eher unwahrscheinlich.


    Was der Verlag will: dass dir die Erstpartie Spaß macht.

    Was der Verlag auch will: dass dir die 10te Partie oder die 100ste Partie immer noch Spaß machen.

    Was das nicht bedeutet: wenig Arbeit reinstecken.


    Was halt heutzutage eher schwierig ist, sind Spiele, die eine massiv steile Lernkurve haben, in denen du die Erstpartie quasi gezwungenermaßen völlig in den Sand setzt, und erst nach zehn Partien überhaupt ansatzweise verstehst, was du überhaupt tun musst.

    Aber auch da gibt es überaus erfolgreiche Gegenbeispiele, etwa #Root oder #Foodchainmagnate.

    Wichtig ist in der Regel der Autor und nicht der Verlag, sowohl bei Romanen als auch bei Spielen.

    Das kann man so pauschal nicht sagen.


    Es gibt Autorennamen mit Zugkraft, es gibt Verlagsnamen mit Zugkraft.

    Während bei einem Richard Garfield oder Stefan Feld vielleicht der Autorenname ausreicht, um die Aufmerksamkeit der Spielergemeinschaft zu wecken, selbst wenn ein neu gegründeter Ein-Mann-Verlag das Spiel rausbringt.... bei einem Peter Rustemeyer ist es deutlich wichtiger, dass da Hans im Glück drauf steht und nicht "PR Games".


    (wobei ich persönlich von einem großen Autorennamen eher abgeschreckt bin, wenn das Logo auf der Schachtel von einem Kleinstverlag ist. Dann war der Prototyp vielleicht so fies, dass niemand sonst ihn haben wollte. Denn auch die berühmtesten Autoren haben schlechte Prototypen) ;)


    Und dann gibt es noch die riesige Gruppe der Spieler, die weder Verlage noch Autoren beachten.

    Und auch hier ist der Verlag dann wichtiger als der Autor, denn du kannst davon ausgehen, dass - je größer der Verlag - desto prominenter liegt das Spiel herum, und desto breiter ist es überhaupt verfügbar, desto mehr wird es gekauft.

    Würde H&C morgen ihren Abschied aus der Brettspielszene bekannt geben würde es der Branche nicht schlechter gehen.

    Selbstverständlich würde irgendjemand über kurz oder lang ihren Platz einnehmen.

    Aber das ist für mich kein Argument, bzw würde meine Argumentation dann einfach zum nächstgroßen Kanal rüberschwappen, weil es für mich völlig egal ist, wer genau der größte Kanal ist. Es geht mir nicht um die Überhöhung eines speziellen Kanals bzw der Leistungen von zwei speziellen Menschen - auch wenn es sicher eine Leistung ist, derart viele Leute anzusprechen.


    Was für mich der Knackpunkt ist:

    Blogger, Youtuber und Influencer sind so ziemlich die einzige Werbung, die es gibt.


    Die meisten Verlage schalten effektiv keine Werbung. Hin und wieder sehe ich eine Brettspiel-Werbeanzeige von einem Vertrieb oder Onlinehandel in den sozialen Medien, aber das hält sich in Grenzen. Die meisten Verlage twittern ein bisschen rum, aber auch das mit gefühlt sehr eingeschränkter Reichweite. Hans im Glück hat zB ca. 200 Abonnenten auf Youtube. Das kriegt kein Schwein mit, was die da treiben - und sie treiben da auch nicht viel.


    Um überhaupt mitzukriegen, dass ein Verlag einen neuen Titel rausbringt, musst du also entweder wie MetalPirate mühsame Eigenrecherche betreiben, oder auf gut Glück in einen Spieleladen gehen.
    Oder du kuckst dir an, was die Youtuber und Blogger für dich kuratieren.


    Und da sind H&C in unserem Sprachraum einfach die größen, mit (gefühlt) so viel Reichweite wie alle anderen zusammen.

    Und zusätzlich ist ein gar nicht kleiner Teil der Brettspielblase anscheinend stolz darauf (siehe herablassende Beiträge im Nebenthema), so tief im Hobby zu sein, dass sie H&C nicht brauchen. Das heißt dann aber auch: H&C erreichen eine interessantere Zielgruppe: die richtigen Nerds kriegen es ja eh hin, sich zu informieren, was sicher nicht für jeden der 60k Abonnenten gilt.


    Deshalb find ich H&C (ob ich persönlich ihre Videos jetzt gut finde oder nicht) nach wie vor sehr relevant.

    Trotzdem spricht die Berlin Con ausschließlich Brettspieler an und ist, meines Wissens, die größte Messe dieser Art in Deutschland.

    Essen ist halt 99% Brettspielmesse, daher "Verrenkung".

    Zweitwichtigste ist Nürnberg, auch wenn die definitiv eine Spielwarenmesse ist.

    Ob danach die BerlinCon oder die Spiel doch! in Duisburg folgen, ist schon fast egal, die sind eher in der Kategorie "freiwillig", während die beiden erstgenannten für alle Akteure der Branche Pflichttermine sind.

    Es gibt wegen H&C mindestens ein Spiel (FF , Fiese Freunde fette Feten), das ansonsten vergriffen geblieben wäre.

    Ich würde davon ausgehen, dass gewisse Spiele (zB Noria) durch ihre Berichterstattung mehr Aufmerksamkeit erfahren und sich besser verkauft haben, und dass sich das natürlich auch monetär/materiell für Verlag und Autoren bemerkbar gemacht hat.

    Sie haben eine Con auf die Beine gestellt, mit allem, was dazugehört.

    Es wird sicher Leute geben, die nur wegen ihnen ins Hobby gefunden haben. Diese Leute sind potentielle Käufer von allen möglichen Spielen, und mehr Käufer bedeutet auch, dass das Spieleangebot wächst (weil die Verlage was riskieren können).

    Es wird Leute geben, die nach ihrem Vorbild ihren eigenen Youtubekanal aufgemacht haben. Oder Spieleautoren geworden sind. Oder sich bei Verlagen beworben haben.


    Natürlich gibt es keinerlei Zahlen, die das belegen. Aber zu sagen, dass H&C nicht einflussreich sind (auch materiell), steht für mich auf einer Stufe mit "Werbung bringt generell keine Mehreinnahmen".


    Wenn du alle Punkte auf dieser Liste auch nicht gemeint hast: was hast du dann bitte gemeint?

    Und Du bist der Meinung das H&C hier materiell etwas beeinflusst haben und das zu Effekten in der Branche geführt hat. Aha. Interessant. Sehe ich nicht so.

    Dass der größte deutsche Youtube-Brettspielkanal "etwas" beeinflusst hat und "zu Effekten" geführt hat, würde ich als gesichert betrachten.

    Es muss ja nur ein einzelner Mensch wegen eines H&C-Videos ein einzelnes Spiel gekauft haben, das er sonst nicht gekauft hätte.

    Und bei 62k Abonnenten würde ich mal spontan schwer davon ausgehen, dass der Einfluss ne gute Ecke höher höher ist als "ein einzelner Mensch kauft ein einzelnes Spiel".


    Wie hoch er wirklich ist, weiß vermutlich kein Mensch. Aber deine Einschätzung halte ich für nicht haltbar.

    Zitat von Kampagne zur Rettung der BerlinCon

    sondern für Johannes Jaeger, und die beiden Angestellten Andreas Langkamp und Alexander Koppin längst der richtige Beruf, in dem sie hauptberuflich die Convention organisieren

    [...]

    Dabei geht es uns darum, alle Arbeitsplätze zu erhalten und gleichzeitig genügend Rücklagen zu haben, um die Veranstaltung im nächsten Sommer in gleichem Umfang und an gleicher Stelle ausrichten zu können.

    Was mich hier dran massiv verwirrt (absolut nicht böse gemeint, ich verstehe es nur nicht):

    Was machen die denn das ganze Jahr über?


    - weit voraus ne Location mieten.

    - eine Lauwarmphase mit Werbung für die Con und Verlagsanmeldungen (vermutlich semi-automatisiert)

    - Hochphase mit Ticketvorverkauf und noch mehr Werbung für die Con, die Aufteilung der Verlage auf die Hallen, Rahmenprogramm usw

    - Hochhochphase direkt davor und danach, mit Aufbau und dem ganzen Gerümpel


    Aber das beschäftigt doch nicht 3 Arbeitsplätze à 40 Wochenstunden à 47 Kalenderwochen (oder wie viel Urlaub die sich gönnen)?


    (habe selbst diverse Großevents in der Jugendarbeit mitorganisiert, wo wir zusätzlich zum Rahmen auch noch den ganzen Content erfinden mussten, den hier die Verlage mitbringen, und ich sehe irgendwie nicht, wie das aufgeht)