Beiträge von widow_s_cruse im Thema „Hunter und Cron - Cron pausiert“

    Aber auch da gibt es überaus erfolgreiche Gegenbeispiele, etwa #Root oder #Foodchainmagnate.

    Worauf ich hinaus wollte (und muss ich DIR das erklären?), genau diese Titel sind Eigengewächse in Kleinverlagen. Die hauen Spiele raus, wann es ihnen passt. Kleine kantige Rohlinge :thumbsup:
    Da sitzt kein Redakteur, der mit einer kommenden Messeneuheit und Umsatzerlösen, seinen regelmäßigen Lohn zu rechtfertigen hat. Dann werden nämlich solche Risiken umschifft.


    Eigentlich weiß man doch nicht wirklich, welches Potenzial in einem Proto steckt. Auch nicht bei einem Bubu - es war schon klar, dass es ein gutes Spiel war. Aber keiner hätte mit Bestimmtheit sagen können, dass es im Umsatz ein Puerto Rico übertrumpfen würde und zum besten Stück in der Reihe wird. Und - wenn man sich bei der Veröffentlichung auch mal an den Aufschrei der "Kenner" über Illu und Mat erinnern mag. Die habe sich alle geirrt. :P

    Liebe Grüße
    Nils
    (Genau das gemochte Root ist es, das im Bestand an dem schwierigen Einstieg scheitert, staubfrei zu bleiben.)

    Ich frage mich nur ob das wirklich so ist das die Verlage ihre Spiele auf 1, 2 Partien optimieren (also sozusagen wenig Arbeit reinstecken), weil sie eh nicht öfter gespielt werden.

    Zumindest für Stefan Brück kann ich es bestätigen, dass ein "nicht auftretender" Wiederspielreiz nach der ersten Partie bei den Prototypen-Einreichungen ein Ausschlusskriterium ist. Das, was Matthias fordert, ein Spiel solle sich doch erst nach einigen Partien erschließen, tät den Konsumenten "überfordern" und wäre weniger relevant, umsatzstarke Verkaufsregale zu schmücken. Nicht - dass Brück das gefallen tät. Aber sein Job macht es aus, Spiele zu verkaufen - und der Kunde bekommt immer, was er verdient. ;)

    Liebe Grüße
    Nils

    Hallo Matthias,

    Aber sind die ganzen Neuheiten denn wirklich so toll und so langlebig wie die 10 Jahre alten (und, ja, normalerweise nicht ganz so hübsch anzusehenden) Schätzchen?

    Ist das denn nicht eigentlich ein Alte-Knacker-Problem? 8-))  :/

    Benjamin - Brettspielblog sprach dieses Problem gestern im Plausch an, als #Monasterium besprochen wurde. Ihm - als erfahrenen Spieler - beeindruckt dieses Spiel nicht sehr. Viel Bekanntes neu abgemischt. Aber - er kann sich gut vorstellen, dass ein Frischling an dem Spiel seine große Freude haben kann, weil es für ihn noch Neues zu entdecken gibt.

    Vielleicht sollten wir alten Knacker einfach unsere guten alten Schinken wieder hervorziehen und uns damit begnügen? Ich habe gar nicht soviel Zeit, um meine leckere Wunschliste im Regal vorhandener Titel runterzuspielen. Und - ich spiele fast täglich. Die zu lernenden Neuheiten für meine Spieleempfehlungen sind schon fast lästig. Aber nicht mehr verfügbare Titel vorzustellen, macht keinen Sinn, wenn man sein Bedürfnis stillen möchte, Erfahrungen weiterzugeben. Und die der Knacker folgende Generation müssen ja auch ein paar Brocken hingeworfen werden. ;)
    Ich habe nicht mehr die Erwartung, dass die Verlage mich als Zielgruppe auserkoren. Ich grantel doch nur noch. Die Frischlinge haben noch nicht meinen erlesenen Geschmack und die Verlage tun sich viel leichter, die abzuspeisen.

    Nimm gelassen - du wirst einfach alt. 8o

    Liebe Grüße
    Nils (guten alten Titel erfahren auch alle eine Renaissance mit einer erneuten Auflage.)

    Meine Beobachtung ist das seit 3-4 Jahren mehr Brettspiele erzeugt und auch verkauft werden.

    Und heuer bei den Meldungen von 20-30% mehr Umsatz darf unsere Zielgruppe gerne auch mal etwas genauer hinschauen. Denn - was da mehr verkauft wurde, waren Klassiker - richtige Klassiker - und nicht unser komisches Zeugs. Die breite Masse hat der Branche den Aufschwung bereitet. Wir haben eher wenig dazu beigetragen. ;):/


    Liebe Grüße

    Nils

    Und Du bist der Meinung das H&C hier materiell etwas beeinflusst haben und das zu Effekten in der Branche geführt hat. Aha. Interessant. Sehe ich nicht so.

    Schau dir doch mal die Video-Vorschlaglisten auf YT an. Wenn H&C einen Beitrag zur aktuellen Suche geleistet haben, steht der oben. Ich denke schon, dass sie sich die Position erarbeitet haben und es auch Auswirkung bei der breiten Masse hat, sofern die sich aus irgendeinen Grund für Gesellschaftsspiele auf diesem Medium interessieren.

    Liebe Grüße
    Nils (meint, hier im Dorf kennt die keiner. Gibt auch keinen Grund dazu. ^^)

    Und da ist dann der Zuschauer auch ein Stück weit selber Schuld.

    ...und das YT-System. Das belohnt doch nur seichten Content. Um überhaupt mal in Vorschlaglisten aufzutauchen, braucht es Click-Ergebnisse. Die kann man aber nur mit Beiträge über Uno, SdJ, Catan usw. generieren. Für einen anspruchsvollen Beitrag müssten erstmal fünf seichte erzeugen werden, damit der eine Gute überhaupt mal präsentiert wird. Das ganze System ist doch so aufgebaut, dass die User verblöden. 8o

    Ich sehe es dabei als besonders problematisch an, dass die Hunter & Cron GmbH Messeveranstalter, Reviewer und Verlag in einem sein will. In diesen Rollen muss (!) man sich gegenseitig auf die Füße treten dürfen, sonst kann man sie nicht ausfüllen.

    Ich hatte nie den Eindruck, dass H&C sich als die letzte Instanz verstanden haben; sie die Rolle als Hüter des Heiligen Grals zugeschoben haben und einnehmen wollten. Ich verstehe sie als Youtuber, Influenzer. Die halbwegs sachkundig sind und diesen Vorteil mit ihrer Gemeinde teilen wollen - um damit Geld / ihren Unterhalt zu verdienen; und mit dem gewählten Weg wurde ja auch viel erreicht. Maßstab setzend.
    Was ihnen nun die ganze Missgunst bereitet? :?:

    Mir erschließt sich nicht, warum sie mit einem Institut wie "Stiftung Warentest" gleichgesetzt werden. Und selbst die geben ihren Wissensvorsprung zum Vorteil der Konsumenten nur gegen Bares ab.

    Und wenn man für lau fundierte Vorteile für sich beanspruchen WILL, dann kann man das mit zum Teil "schäbigen" Motzen und mit Boykott drohen erreichen? 8o
    Positiv bestärken geht anders.

    Hallo,

    Zum Beispiel bewusst über ältere Spiele berichten, die zwar nicht unbedingt bei der Youtube-Suche Klicks generieren, die man dabei aber kompetent besprechen kann, weil man sie schon oft gespielt hat. Oder mal eine Sonderfolge mit Strategiediskussion zu Great Western Trail, Gaia Projekt, Brass Birmingham oder irgendeinem anderen Expertenspiel. Oder mal etwas zur Verarbeitung von historischen Themen in aktuellen Brettspielen. Themen, bei denen mal vielleicht auch mal anecken kann, weil es kein klares Richtig oder Falsch gibt.

    ich bin ja ganz deiner Meinung. Nur - wo willst du eine Aufwand rechtfertigende, relevante Menge Leute finden, die das interessiert? Was die Leute im Netz herumtreibt, ist die Sorge um ihre Zeit und Geld. Sie wollen Kaufentscheidungen treffen und das mit möglichst geringen Risiko für das eigene Invest von Zeit und Geld. Sollen doch die anderen die "Fehler" finden, machen und berichten. ;):/
    Da sind so wenig Menschen, die sich intensiv mit Gesellschaftsspielen aussetzen (wollen). Die Menge der Leute konsumieren einfach. Die erwarten auch nicht mehr, als dass eine Schachtel ins Bild gehalten wird. Die Zuschauer bekommen das, was sie wollen. 8o

    Früher habe ich, um mit Events auf den öffentlichen Treff aufmerksam machen zu können, öfters Themen-Abende aufwendig vorbereitet. Ich hatte zwar etwas, um Aufmerksamkeit zu erzeugen, aber dafür interessiert hat sich niemand.

    Vor ein paar Monaten habe ich hier mal die Auseinandersetzung mit dem Thema im Euro am Beispiel Bonfire angeregt, weil sich da wirklich viel Mühe seitens der Redaktion gegeben würde. Ich habe schon den Eindruck, dass die "Konsumenten" den Aufwand registrieren. Aber sie scheinen mir eher verwirrt und setzen auf Ignorieren und Verweigern. Letzt las ich eine Empfehlung für das Spiel, die das Thema nicht mit einem Wort erwähnte. Oder das Beste war vor wenigen Tagen, das jemand seine Monatsliste vorstellt und das Bonfire sein Highlight gewesen sei - auf Grund einer einzigen Solo-Partie. Verstanden hatte er, dass der Titel übersetzt Lagerfeuer heißt. Ich frage mich, wo er in der Partie ein Lagerfeuer entdecken konnte. :/

    Nee - ich mache auch nur noch Kaufempfehlung, weil es dafür ein Interesse gibt. Sich intensiv mit Spielen auseinanderzusetzen, macht echt einsam. Und wer irgendwie damit auf Erfolg setzen möchte, wird die "anderen" mit Leichtigkeit an einem vorbeilaufen sehen. Anspruchsvolle Inhalte anbieten zu mögen, geht eher mit Selbstkasteien einher.


    Liebe Grüße
    Nils (meint, H&F machen das schon richtig. Nur WIR sind überhaupt nicht deren Zielgruppe. Auf deren Erfolg neidisch sein, weil sie NICHT uns bedienen?)