Tipps fürs Heimkino

  • naja wieviel Prozent der User wollen Untertitel. In Deutschland wird das nur ein verschwindend kleiner Prozentsatz sein. Und der Schutz vor Hackern ist nun mal auch eine leigitime Motivation....

    Au contraire, Monsieur! 20% der Bevölkerung sind entweder gehörlos oder schwerhörig, und auch wenn nicht alle davon Untertitel nutzen, entspricht das in etwa dem Anteil an Streamingnutzern, die lieber das Original mit Untertiteln wählen. In den USA ist das Anbieten von Untertiteln bereits verpflichtend. DVDs ohne Untertitel haben sich bereits vor 20 Jahren schlechter verkauft.


    Und nochmal zur Sicherheit: was da geschützt wird sind die gleichen Untertitel, die für fast alle Medien ohnehin im Netz bereits verfügbar sind. Es gibt daher sogar overlay-Software, mit der Gehörlose etc. Untertitel aus dem Netz automatisiert ins Fernsehprogramm und andere Quellen einblenden lassen können.

  • Es gibt ja diese Zuneigung zu Filmen der Jugend, nicht immer rational, aber an so ganz miese Machwerke erinnert man sich ja doch eher selten positiv. Heute nach langer Abstinenz "Verfluchtes Amsterdam" gesehen, und das sogar zum ersten Mal in ungekürzten Form (sowohl auf DVD wie auch auf BluRay gab es fehlerhafte, gekürzte Erstausgaben). Damals der erfolgreichste holländische Film aller Zeiten, ein Horrorthriller um einen Serienkiller, der die Grachten Amsterdams unsicher macht. Der Synthie-Score, der an Schimanski erinnernde "coole" Kommissar, die teils überraschend harten Effekte (Harpune im Kopf etc.), und einige der besten Bootsstunts aller Zeiten (ein Sprung über zwei Brücken steht immer noch im Guinness-Buch der Rekorde) - das alles ist unglaublich Achtziger, macht aber immer noch einen Höllenspaß. Erstaunlich modern ist der alleinerziehende Kommissar und sein Verhältnis zur pubertierenden Tochter, das muss damals fast revolutionär gewirkt haben, und der Öko-Touch der Handlung. Aber ja, manches wirkt dann manchmal auch ein wenig trashig, vor allem verstärkt durch die kalauernde Snchro.


    Falls noch jemand einen akuten Anfall von Nostalgie hat, dem kann ich den Streifen trotzdem wirklich nur wärmstens ans Herz legen.

    Vor kurzem auch wieder gesehen, cooles Ding, hat mir nach zig Jahren auch wieder Spaß gemacht.

    we are ugly but we have the music

  • Eben den so bezeichneten Science-Fiction-Survival-Thriller Mother/Android auf Netflix beendet.


    Puh, wenn man sich auf einen guten SF-Thriller in der selbstverursachten Postapokalypse freut und sich am Ende nur ins Gehirn gebrannt hat, dass man in Chucks wirklich gut laufen kann. Ja dann ist da so einiges schief gelaufen.


    Anfangs fängt der Film durchaus vielversprechend an und bietet viel Raum für mögliche Entwicklungen und Spekulationen. Nur wenn die selbst erdachten Handlungsfortsätze alle wesentliich packender, spannender und interessanter sind, als das, was uns der eigentliche Film dann bietet, dann werde ich schon ein klein wenig ärgerlich. Was für ein bescheidenes Drehbuch da erdacht und realisiert wurde. Besonders weil die meisten wirklich interessanten Schlüssel-Szenen gar nicht gezeigt werden, sondern nur per dritter Person nacherzählt - so nebenbei und ganz ohne Bilder. "Tell not show", so scheint hier das Motto zu sein.


    Der Rest wirkt wie eine Lowest-Budget-Produktion, in der die Schauspieler alle überfordert scheinen. Vor dem hingeschluderten Ende voller Slow-Motion-Pathos-Szenen bleibt dann noch die eh schon angekratzte Glaubwürdigkeit mal so völlig auf der Strecke. Gab es in jüngster Vergangenheit nach Kick-Ass noch einen sehenswerten Film mit Chloë Grace Moretz? Dieser hier ist es in meiner Wahrnehmung leider nicht. Werfen wir den Mantel des Schweigens drüber und gut ist. Platz 3 in den aktuellen Netflix-Charts kann nur bedeuten, dass hier eine ganze Menge an Enttäuschungen zurückbleiben. Schade um die verbrachte Zeit. Gute Nacht derweil.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • ich habe gestern in der ZDF Mediathek "Breaking Surface -Tödliche Tiefen" gesehen... also eigentlich mehr so zufällig eingeschaltet ... ich hatte von den Film bisher nichts gehört. Und ich fand den ziemlich gut. Es handelt sich um einen Thriller um zwei Taucherinnen in Norwegen. Der Film ist spannend gemacht, hat schöne Aufnahmen der norwegischen Winterlandschaft, erzeugt eine gewisse Beklemmung ...

    Obwohl der Film das Publikum jetzt nicht unbedingt überraschen will. Ich fand ihn auf sehr angenehme Weise ... Übertreibungsfrei. Also quasi Anti-Hollywood-Kino.

    Eine kleine Empfehlung.

  • Auch wenn ich da jetzt wohl ein paar Jahr zu spät dran bin und das Ganze wohl längst bekannt, so will ich doch Smuntz und allfällige andere 3D-Liebhaber sicherheitshalber einfach nochmal drauf aufmerksam machen:


    Titanic 3D


    Jupp. :)

    Nachdem ich vor einer Weile das Bluray-Wiedergabegerät von Xbox zu Bluray-Player gewechselt habe und insbesondere das 3D-Bild davon massiv profitiert hat, bin ich nun am gezielten Recherchieren, welche Blurays denn besonders lohnend hinsichtlich 3D-Darstellung und Bildwirkung sind. Und neben Avatar und Pacific Rim wurde vor allem Titanic immer wieder genannt. Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass es davon überhaupt eine 3D-Version gibt.


    Den Film also (zum Missfallen meiner Frau - Liebesfilme ja, traurige Liebesfilme nicht so gern) gekauft und soeben angeschaut. Und wow - das Bild ist phänomenal und sehr, sehr plastisch. Auch keine schwarzen Balken, sondern die volle Laufzeit über Vollbild. Einziger Haken des wirklich phänomenal guten Bildes (es ist wie 4k 3D schauen...): man sieht sofort, welche Szenen computeranimiert sind. Ist aber verschmerzbar, da es sowieso nur "Titanic fährt in der Gegend rum"-Szenen sind.

    Wenn man noch 3D Blurays schaut, dann sollte Titanic 3D auf jeden Fall in der Sammlung stehen. :)

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Dirtbag : Volle Zustimmung. Von den aufwendig nachbereiteten Filmen in 3D ist neben Titanic auch Jurassic Park unbedingt zu empfehlen. Da krallt man nochmal ganz anders in die Armlehne als beim flachen Bild ^^

  • 68 Kill

    Ich weiss nicht, warum ich den Film (auf Prime) angeklickt habe, aber ich bin froh, dass ich es getan habe. So findet man manchmal Filme, die man vielleicht sonst nie anschauen würde. Naja...

    Chip ist ein guter Kerl, der eigentlich einfach nur eine glückliche Beziehung führen und seine Freundin glücklich machen will. Doch Liza ist überhaupt nicht glücklich - und auch nicht gut.
    Sie geht bei ihrem Sugar Daddy etwas dazu verdienen, um die Miete zu bezahlen. Dort wittert sie ihre Chance, als sie sieht, wie er 68000 Dollar in den Safe packt.
    Und so fangen Chips Eskapaden an, er schlittert von einem Schlammassel und einer Frau ins nächste und zwar in einer sehr verrückten, brutalen, punkigen Art, wie ich es so bisher in keinem Film gesehen habe. Dabei nimmt sich der Film stets augenzwinkernd nicht allzu ernst.

    Der Film hat sich nach einem etwas zähen Anfang recht gut entwickelt und hat mir ziemlich Spaß gemacht.

    Empfehlung für alle, die auf verrückten, schwarzen Humor und eine (überraschend) ordentliche Portion Splatter stehen.

    Einmal editiert, zuletzt von waldi84 ()

  • Heute kam meine US-UHD von Great Escape / Gesprengte Ketten endlich an. Für die wenigen, die ihn nicht kennen: Gesprengte Ketten handelt von einem Ausbruchsversuch britischer Soldaten (+Steve McQueen) aus einem deutschen Gefangenenlager und gehörte zu jenen MGM-Filmen, die die ARD in den 80er und 90er Jahren sehr, sehr oft wiederholt haben, so dass er bei mir und einigen Vertretern meiner Generation zu den echten Klassikern gehört. Ich weiß nicht wie oft ich nachts wach geworden bin, dieser Film gerade anfing und ich einfach bis 3 oder 4 Uhr wach geblieben bin um ihn doch noch zuende zu sehen. Natürlich ist der Realismusgehalt des Films fragwürdig, aber die Darsteller (James Garner, Richard Attenborough, Charles Bronson, Donald Pleasence, James Coburn etc. etc.) sind alle in unglaublich guter Spiellaune und machen den Film trotz des Endes zu einem großen Vergnügen.


    Ich hatte mich im Vorfeld über die UHD nicht wirklich informiert, da ich den Film sehr liebe, und bin dann schon etwas enttäuscht gewesen, dass der Film nur in SDR vorliegt (dafür natürlich, da auf 35mm gedreht, in echtem 4K). Wenn der Film dann anfängt, sieht man die typische Weichheit einer Titelsequenz dieser Tage (wo die Titel durch mehrfaches Umkopieren auf die Filmaufnahmen aufgebracht wurden, was natürlich die Qualität mindert). Aber sobald der Vorspann einmal vorbei ist, beginnt diese UHD dann doch noch zu glänzen. Der Film besteht ja vorrangig aus erdigen Tönen (kein Wunder, es wird ja auch ein Fluchttunnel gebohrt), und zumindest farblich war da wahrscheinlich eh mit kaum einem Fortschritt zu rechnen. Aber da, wo gerade MGM-Titel immer unter einer gewissen Detaillosigkeit auf DVD und BluRay zu leiden hatten, sieht man jetzt ein gestochen scharfes Bild, das einer guten Kinokopie in nichts nachsteht - und wer hat die bei einem Film von 1960 schon noch. Wie zuvor bei Weites Land wird hier wirklich von Koch-Lorbeer das Beste rausgeholt, ich hoffe der kommt dann bald auch von denen als offizielle deutsche UHD, da ich die alte Synchro dann doch vermisse.

  • Der ursprünglich italienische VOD-Anbieter Chili hat jetzt auch in Deutschland einige Filme exklusiv, deren Rechte offenkundig etwas schwieriger liegen. So findet man dort vieles nur mit deutscher Synchro, was man sonst gar nicht findet (kein Oton ist oft ein Hinweis darauf, dass der Rechteinhaber den Film koproduziert hat und/oder eben nur Aufführungsrechte für den deutschsprachigen Raum innehält).


    Lange Rede kurzer Sinn: "Kein Koks für Sherlock Holmes", den ich schon ewig nicht mehr gesehen hab, war mir das Entrée von 7 Euro zum kaufen heute einmal wert. Es handelt sich um eine wunderbare Holmes-Pastiche, bei der Sigmund Freud Holmes von seiner Kokainabhängigkeit heilt und dieser ihm im Gegenzug dabei hilft, den Fall einer entführten Patientin zu lösen. Ein wunderbar opulenter Historienfilm in üppigen Dekors, wichtiger aber noch ist der unaufdringliche, aber gewitzte Humor der Dialoge, der auch die deutsche Synchro noch durchdringt. Autor der Buchvorlage ist übrigens Nicholas Meyers, der ja danach auch den wunderbaren "Flucht in die Zukunft" (Jack the Ripper gegen H.G. Wells) drehte und dann als Erneuerer der Star-Trek-Filme berühmt wurde.


    Also, falls den jemand noch nicht kennt: man kann sein Geld schlechter anlegen, und aufgrund der Rechtelage ist leider sehr unwahrscheinlich, dass der mal auf einem der regulären Streamingportale auftaucht. Die Qualität ist auf gutem HD-Niveau.

  • Timecrimes

    Hab ihn bei einem Freund gesehen.
    Ich mag Zeitschleifen Filme und die Dinge, die der Protagonist dabei lernt. Bei diesem spanischen Film lernt der Protagonist auch so einiges dazu und zwar auf so eine unfreiwillig, unbeholfen komische Art, dass man gar nicht weiss, ob man lachen oder weinen soll.
    Der Anfang, also die ersten 10-15 Minuten sind ein wenig zäh aber es wird besser.
    Beeindruckend fand ich vor allem mit welchen Mitteln hier eine Geschichte erzählt wird. Die Schauspieler kann man an einer Hand abzählen und genauso die Schauplätze.
    Die Geschichte ist (für einen Zeitschleifenfilm) verhältnismäßig schlüssig und überzeugend erzählt. Der Hauptprotagonist Hector gespielt von Karra Elejalde spielt seine Rolle und seinen Wandel sehr gut und glaubhaft.

    Tipp an alle, die Filme mit einem Augenzwinkern mögen.

    7/10

    PS: Der Trailer spoilert zu viel! Nicht schauen!

  • Shang Chi


    Puh, ich hab langsam zu viele Marvel Filme geschaut. Der Film hat seine witzigen Momente, aber im großen und ganzen war ich froh als er vorbei war.

    Kennst du einen, kennst du alle!





    The greatest Showman

    Sehr gut gemachter Musical Film mit Jackman in der Hauptrolle, wo er auch richtig glänzt. Man merkt er mag Musical rollen.

    Die Songs sind gut, die meisten bleiben im Ohr und machen Spaß. Die choreografie der Tänze und Show Einlagen sind beeindruckend.

    8/10

    Einmal editiert, zuletzt von waldi84 ()

  • Greatest Showman haben wir 4x im Kino gesehen. Der Soundtrack ist der Hammer!

    Der Film macht einfach nur Spaß!


    Es gibt da so ein schönes Video vom Preview (ein "Vorspielen" des Scripts beim Studio). Ob das nun nur Marketing ist (Nasen-OP, Singverbot) oder ob es echt ist... es ist ne geile Party :)




    Ich finde eigentlich nur Schade, dass der Soundtrack im Film etwas auf "Live" gemacht ist. Die Instrumente sind schwächer, Umgebungsgeräusche sind drin. Im reinen Soundtrack knallt es besser :)



  • Der von zahlreichen Filmzeitschriften zu einem der besten Filme der letzten 10 Jahre gewählte "Happy Hour" von Ryûsuke Hamaguchi (jüngst mit Drive my Car im Kino und im Oscarrennen) ist aktuell als deutsche Erstaufführung kostenlos in der ARTE-Mediathek zu finden. Die fünfeinhalb Stunden sind recht gemütlich auf fünf Teile aufgeteilt worden und so wie eine typische Miniserie ansehbar. Entstanden ist er, da der Regisseur einen Schauspielworkshop für Amateure anbot und mit diesen den Stoff gemeinsam entwickelte. Es geht um japanische Freundinnen um die 30, die sich damit auseinander setzen müssen, dass eine von ihnen sich scheiden lassen wird - was sie ihre eigenen Beziehungen überdenken lässt. Der Film ist gleichzeitig tiefschürfend, warm, herzlich, unglaublich gut gespielt und mitreissend. Hier der Link:

    Happy Hour 1 & 2 - Film in voller Länge | ARTE

  • Nach den Lobeshymnen und Zerrissen hier im Forum hab ich mir gestern die Blu Ray von The Last Duel geholt.


    Dass die gleiche Geschichte des Vergewaltigungsdramas aus drei verschiedenen Sichtweisen erzählt wird, war mir bekannt. Überrascht hat mich dann doch, wie wenig Schnittpunkte es zwischen den einzelnen Sichtweisen gab und Abweichungen eigentlich nur sichtbar wurden, wenn die drei Protagonisten in den jeweiligen Handlungssträngen aufeinander getroffen sind. Ansonsten füllen die Stränge gegenseitig ihre Lücken auf und ergänzen sich prima zu einem runden Gesamtfilm.


    Nach dem fulminanten Eröffnung und einer ersten kurzen Schlacht habe ich mich auf einen auf Blockbuster mit Anspruch eingestellt. Danach schaltet Last Duel allerdings ein paar Gänge zurück und wird zu einem guten Teil vom toll spielenden Cast getragen, bis es im Finale zu besagtem letzten Duell kommt. Und das ist schlicht ein meisterhaft inszenierte Spektakel, das seinesgleichen sucht und für die ein oder andere Länge im Mittelteil entschädigt.

    we are ugly but we have the music

    Einmal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Heute ein paar Filme aus der Jugend wiedergesehen, einer besser als der andere:

    - Begonnen hat es mit Claude Chabrols "Die Hölle", ein Eifersuchtsthriller mit der brillanten (und hier zur Abwechslung durchgehend bekleideten) Emanuelle Béart. Chabrol war immer ein Kritiker der Bourgeoisie, und hier wird der gutbürgerliche Ehemann zum besessenen Tyrann. Hat man so ähnlich sicher schon oft gesehen, aber als derart wahnhaften Fiebertraum wohl selten - hier hilft es, dass Chabrol kein eigenes Drehbuch, sondern ein 30 Jahre altes von Henri-Georges Clouzot (Lohn der Angst) aufgriff. Ich hatte den Film nahezu vollständig vergessen und bin jetzt (alt und wenig weise) umso erstaunter, wie modern der wirkt, gerade für Chabrol, dessen andere Filme ja oft etwas langsam und tüddelig rüberkommen.


    - Die Katze (1988), mit Götz George und Gudrun Landgrebe. Damals absurderweise als Erotikthriller vermarktet, handelt es sich vielmehr um einen ziemlich spannenden Bankraubkrimi, mit George in der Rolle des Masterminds, der über dem Geschehen Position mit einem Gewehr einnimmt. Wer immer geglaubt hat, Deutschland in den 1980ern und 90ern hätte keine Action gekonnt, dem sei dieser und weitere Filme von Dominik Graf (oder der sträflich unterschätzte Straight Shooter) dringend empfohlen - es scheppert ordentlich, und Graf arbeitet fast durchgehend mit Direktton, was den Film ebenfalls viel moderner aussehen und anhören lässt (wenn man jetzt mal vom Bankinterieur absieht, das ist so bieder-80er wie es nur sein kann). Toller Film, der viel zu selten im Fernsehen läuft, und der zeigt, was George als Schauspieler drauf hatte. Heinz Hoenig ist übrigens ebenfalls unbezahlbar.


    - Shaft in Africa (1973): Der dritte der klassischen Shaft-Filme (danach erschien noch eine kurzlebige Fernsehserie, und natürlich die zwei "Fortsetzungen"). In diesem darf John Shaft afrikanische Flüchtlinge auf ihrer Route in sklavische Arbeitsverhältnisse in Europa begleiten und die Drahtzieher ihrer gerechten Strafe zuführen (und auf dem Weg eine Äthiopierin noch davon überzeugen, dass eine Klitorisbeschneidung eine ganz doofe Idee ist). Ausgestattet ist Shaft dabei diesmal, seinem Auftrag entsprechend, mit viel Werkzeug a la James Bond, und der ganze Film macht allezeit genausoviel Spaß wie einer der zeitgenössischen Moore-Bonds. Ein großer Spaß mit einem erstaunlich aktuellen Thema.


    Die Katze gibt es in Deutschland als Bluray oder als Stream, die beiden anderen nur als vergriffene DVD - da muss der Interessierte leider im Ausland zugreifen. Genau für solche Filme fehlt es meines Erachtens dann eben doch an Streamingdiensten, die sich auch mit älteren Titeln zieren. Die machen alle immer noch Spaß oder sind interessant genug, geraten aber doch zusehends in Vergessenheit.

  • Witzig, dass du "Die Katze" gesehen hast. Ich schaue zurzeit nach und nach alle alten Schimanski-Tatorte durch. Die sind zum Teil dermaßen unerträglich schlecht - auch von Dominik Graf (!) - dass mir vor ein paar Tagen noch durch den Kopf ging, ich müsste mal wieder "Die Katze" gucken, um auch mal einen guten Graf/George-Film aus dieser Zeit zu sehen ... ^^

  • Witzig, dass du "Die Katze" gesehen hast. Ich schaue zurzeit nach und nach alle alten Schimanski-Tatorte durch. Die sind zum Teil dermaßen unerträglich schlecht - auch von Dominik Graf (!) - dass mir vor ein paar Tagen noch durch den Kopf ging, ich müsste mal wieder "Die Katze" gucken, um auch mal einen guten Graf/George-Film aus dieser Zeit zu sehen ... ^^

    Graf ist für mich ein irrlichterndes Genie im deutschen Kino - der haut, wenn er daneben haut, aber so richtig daneben (u.a. Drei gegen Drei, der Film von und mit Trio, der die Band in die Auflösung trieb). Aber wenn es gut läuft, gibt es wenige Regisseure in Deutschland, die so tiefe, spannende Genre- und Kunstware gleichermaßen drehen können. Die Katze hat den Vorteil eines brillanten Drehbuchs, das sehr geschickt an der Spannungsschraube zieht. Aber auch die zeitnah entstandenen Die Sieger sind absolut brillantes Genrekino, das ich Dir nur sehr sehr nahelegen kann. Die Katze war jedenfalls definitiv wert nochmal gesehen zu werden.

  • Ja, mir ist klar, dass die schlechten Schimanski-Tatorte vor allem in grausamen Drehbüchern begründet sind, die dann auch ein Graf nicht mehr retten kann. Ich hätte mir nur gewünscht, dass er zu solch schlechten Drehbüchern dann einfach "nein" sagt, um seinen Namen nicht zu "beschmutzen". Aber vielleicht brauchte er einfach nur das Geld ...

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Ja, mir ist klar, dass die schlechten Schimanski-Tatorte vor allem in grausamen Drehbüchern begründet sind, die dann auch ein Graf nicht mehr retten kann. Ich hätte mir nur gewünscht, dass er zu solch schlechten Drehbüchern dann einfach "nein" sagt, um seinen Namen nicht zu "beschmutzen". Aber vielleicht brauchte er einfach nur das Geld ...

    Man darf auch nicht vergessen, welche Zwänge beim Arbeiten unter einer sehr strikten ÖR-Redaktion herrschen. Wenn man da einen ablehnt, ist beim nächsten Mal fraglich, ob man nochmal gefragt wird. Bei "Im Angesucht des Verbrechens" hat er ja gezeigt, dass er auch im Fernsehen herausragende Arbeiten vorlegen kann, wenn man ihn lässt. Ich muss unbedingt noch seine Kästner-Verfilmung Fabian aus 2021 nachholen.

  • In den letzten Tagen habe ich Lost Highway und Inland Empire nachgeholt. Archibald Tuttle Einschätzung, dass mir Lost Highway gefällt und Inland Empire gar nicht, war absolut korrekt.


    Lost Highway: Den Inhalt in ein, zwei Sätze zusammenzufassen halte ich kaum für möglich. Ein Film, der meiner Meinung nach, wie Mulholland Drive und Blue Velvet zunächst vom Rätsel lebt, das der Film dem Zuschauer in den ersten Minuten aufgibt und darüber hinaus vom tollen Sound und einer Atmosphäre unterstützt wird, die ich so tatsächlich nur von Lynch kenne und das Adjektiv lynchesk daher äußerst passend finde, weil es mir auch so schwer fällt, diese zu beschreiben. Würde ich also auf jeden Fall empfehlen!


    Inland Empire: Ich versuche es gelegentlich mal, aber (leider) kann ich mit dieser Art von Kunstfilmen nichts anfangen. Die Story zerfasert und fragmenthaft, kann ich auch der Atmosphäre nicht viel abgewinnen, wobei mich insbesondere die Kamera abschreckt. Das waren für mich leider vergeudete Stunden, aber keine die bereue, weil Flops halt mal dazugehören.

  • Gestern auf Netflix die Doku Django & Django gesehen. Beschreibung bei Netflix:

    "Through interviews with filmmakers Quentin Tarantino and Ruggero Deodato, this documentary explores the legacy of Sergio Corbucci's spaghetti Westerns."


    Fand die Doku recht interessant.

    Selber kenne ich von Corbucci nur "Django" und "Leichen pflastern seinen Weg", die ich beide als DVD habe. Muss mal schauen, ob ich mir noch weitere Filme von ihm zulege.

  • Gestern auf Netflix die Doku Django & Django gesehen. Beschreibung bei Netflix:

    "Through interviews with filmmakers Quentin Tarantino and Ruggero Deodato, this documentary explores the legacy of Sergio Corbucci's spaghetti Westerns."


    Fand die Doku recht interessant.

    Selber kenne ich von Corbucci nur "Django" und "Leichen pflastern seinen Weg", die ich beide als DVD habe. Muss mal schauen, ob ich mir noch weitere Filme von ihm zulege.

    Danke für den Tipp, die ist mir durchgegangen. Solange du die Kröten, die Corbucci auch gemacht hast, meidest, gibt es da noch einige Entdeckungen: Navajo Joe (mit Burt Reynolds), Il Mercenario (absolut brilliant), die Semi-Fortsetzung Zwei Companeros, Die Spezialisten, Die Grausamen, und im Spätwerk dann noch Robinson Jr. Wenn man Italo-Komödien mag gibt es noch einiges mehr, aber da ist auch viel Mist dabei.

  • Solange du die Kröten, die Corbucci auch gemacht hast, meidest, gibt es da noch einige Entdeckungen

    was ich mir nach der Doku gestern mal so im Oberstübchen gemerkt habe, sind:
    Minnesota Clay, Navajo Joe und Il Mercenario. Muss mal schauen, was ich wo bekomme :)

    Einmal editiert, zuletzt von SmileyBone ()

  • Solange du die Kröten, die Corbucci auch gemacht hast, meidest, gibt es da noch einige Entdeckungen

    was ich mir nach der Doku gestern mal so im Oberstübchen gemerkt habe, sind:
    Minnesota Clay, Navajo Joe und Il Mercenario. Muss mal schauen, was ich wo bekomme :)

    Mit Minnesota Clay nicht anfangen, der ist okay, aber noch sehr standard-US-Western. Die anderen beiden sind großartig.

  • habe nochmal meinen DVD-Bestand durchgeschaut und festgestellt, dass ich Il Mercenario habe. Ich einnere mich wieder, ich habe beim hiesigen Comic-Laden vor 2 Jahren oder so ein Bündel Italo-Western-DVDs zum Krabbelkistenpreis gekauft. Ich habe die damals gekauft, weil das Bündel die beiden "Stranger"-Filme von Luigi Vanzi enthielt.


    So, habe Il Mercenario heute Abend geschaut. Ein zweimal hat die Synchro so gar nicht zu den Lippenbewegungen gepasst, aber ansonsten fand ich ihn cool.


    Ich habe gesehen, dass es Navajo Joe auch als Blue-ray gibt. Lohnt sich bei Filmen, die fast 60 Jahre auf dem Buckel haben, Blue ray? Hat da jemand Erfahrung? Danke.

  • .


    Ich habe gesehen, dass es Navajo Joe auch als Blue-ray gibt. Lohnt sich bei Filmen, die fast 60 Jahre auf dem Buckel haben, Blue ray? Hat da jemand Erfahrung? Danke.

    uneingeschränkt ja. Der Unterschied zwischen 576 bzw. 480 zu 1080 Pixelbreite (auch SD und HD genannt) ist qualitativ immer sehbar, auch bei kleineren Bildschirmen. Ab 60 Zoll aufwärts wäre es dann ganz blödsinnig darauf zu verzichten. 35mm-Film hatte ungefähr eine Auflösung zwischen 4k und 8k. Sicher reizen das italienische Genrefilme nicht aus, aber selbst bei Techniscope (das nur die Hälfte von 35mm nutzt) bist du im sicheren Bereich, wo eine BluRay schlicht filmischer und weniger pixelig aussieht. Die Koch-Scheiben sind noch dazu qualitativ sehr gut.


    Wenn Dir Mercenario gefallen hat: Zwei Companeros ist eine Art Zwillingsfilm. Und Sergio Sollimas Von Angesicht zu Angesicht ist eine Variation des gleichen Themas, ebenfalls ein brillianter Italo-Western (noch besser ist Sollimas Der Gehetzte der Sierra Madre, der für mich sogar bei den Leones mitspielt).

  • In letzter Zeit habe ich auf Netflix zwei Filme entdeckt, welche auf meiner "irgendwann mal ankucken" Liste standen ... und die Gelegenheit genutzt.

    Und ich kann beide empfehlen.


    Zuerst ein deutscher Thriller an der Grenze zum Film Noir aus den 90ern. Tattoo. Für eine deutsche Kinoproduktion ist das schon außergewöhnlich. Zwar merkt man dem Film sein begrenztes Budget ein bisschen an und ... vielleicht ist der Film in Summe etwas ... ungeschliffen. Trotzdem hat er mich in puncto Story und Atmosphäre ziemlich beeindruckt.


    Und als zweites Wind River. Ein relativ stiller Kriminalfilm, spielt im Wind River Reservat in der Natur, Kälte und Einsamkeit Wyomings. Und besagte Natur, Kälte und Einsamkeit sind auch die eigentlichen Hauptdarsteller. Gäbe es mehr Pferde und weniger Autos und Motorschlitten hätte der Film auch ein Western sein können. Hat mir gut gefallen.

  • Und als zweites Wind River. Ein relativ stiller Kriminalfilm, spielt im Wind River Reservat in der Natur, Kälte und Einsamkeit Wyomings. Und besagte Natur, Kälte und Einsamkeit sind auch die eigentlichen Hauptdarsteller. Gäbe es mehr Pferde und weniger Autos und Motorschlitten hätte der Film auch ein Western sein können. Hat mir gut gefallen.

    Wind River ist echt super.


    Auch sehr gut gefallen mir die ebenfalls in Eis und Schnee angesiedelten Cold Blood (geht etwas mehr in Richtung Action-Thriller) mit Eric Bana, Kris Kristofferson und Kate Mara und Ein einfacher Plan (eher Krimi-Drama) von Sam Raimi mit Bill Paxton, Bridget Fonda und Billy Bob Thornton.

    we are ugly but we have the music

  • Zuerst ein deutscher Thriller an der Grenze zum Film Noir aus den 90ern. Tattoo.

    Klugscheißmodus: Der Film ist von 2002. ;) (Zumindest klingt deine Beschreibung sehr nach diesem Film.)

  • Zuerst ein deutscher Thriller an der Grenze zum Film Noir aus den 90ern. Tattoo.

    Klugscheißmodus: Der Film ist von 2002. ;) (Zumindest klingt deine Beschreibung sehr nach diesem Film.)

    Ich war auch irritiert, danke fürs Nachgucken. Tattoo gehört zu jener kurzen Phase, wo die deutschen sich nach dem Erfolg von Anatomie im Thriller-/Horrorgenre ausgetobt haben. Da gab es noch eine ganze Reihe mehr interessanter Filme.

  • Klugscheißmodus: Der Film ist von 2002. ;) (Zumindest klingt deine Beschreibung sehr nach diesem Film.)

    Ich war auch irritiert, danke fürs Nachgucken. Tattoo gehört zu jener kurzen Phase, wo die deutschen sich nach dem Erfolg von Anatomie im Thriller-/Horrorgenre ausgetobt haben. Da gab es noch eine ganze Reihe mehr interessanter Filme.

    Da kann ich wärmstens z.B. Freischwimmer (2008) und Was du nicht siehst (2009) empfehlen, auch wenn die schon ein bisschen später waren.
    Lg