Beiträge von LookAtTheBacon im Thema „Tipps fürs Heimkino“

    Archibald Tuttle Der ist sehr, sehr weit oben auf meiner "Must Watch"-Liste, danke für den Reminder! :) Aber da stehen eben leider auch noch Super Mario Bros., The Whale, Babylon, Evil Dead Rise, Into the Spiderverse 2, Pearl, Air, Joy Ride, The Creator, A Haunting in Venice, Catch the Killer, Killers of the Flower Moon, The Ballad Of Songbirds & Snakes, Napoleon, Thanksgiving, Saw X, Godzilla: Minus One, BlackBerry, Aquaman 2, The Iron Claw sowie diverse Serienstaffeln drauf haha. Also ich hänge dieses Jahr gut hinterher. Habe aber fairerweise auch sehr viel Musik gehört, Bücher gelesen und Brettspiele gespielt, was das Mediale so angeht :training: ^^
    Lg

    Elizabethtown

    Unspannend, ereignisarm, skurril. Und dennoch liebe ich ihn. Elizabethtown ist mein Guilty Pleasure von Cameron Crowe. Ich meine, jeder mag Almost Famous, Jerry Maguire oder Vanilla Sky. Oder zumindestens die meisten. Aber die wenigsten mögen Elizabethtown, oder kennen ihn überhaupt. Dabei hat er allerlei Vorzüge, die sich leicht herausarbeiten lassen.

    Der Soundtrack allein schon ist derart hervorragend und dann auch noch wunderbar organisch in die Filmhandlung eingewoben, dass es eine Wonne ist. Hier kommt Crowes musikalischer Sachverstand seiner Roadiezeit sowie natürlich seinen Jahren beim Rolling Stone Magazine absolut heraus. Ob dann die fiktive Band "Ruckus" den alltime Klassiker Freebird von Lynyrd Skynyrd schmettern dürfen, oder man gen Ende beim Roadtrip den Klängen von Rock'n'Roll, Blues oder Alternative (Wheat - Don't I Hold You) lauschen darf - es ist immer top auf die aktuelle Handlung zugeschnitten und fängt einfach sehr gut die passende Stimmung für die aktuelle Szene ein.

    Viele der Witze sind herrlich komisch und zum totlachen ungestellt - genau wie das echte Leben. Keinesfalls so konstruiert und lakonisch-sarkastisch wie bei Fargo & Co, aber eben auch bei weitem nicht so fäkal-pubertär wie bei den meisten Sandler/Stiller/James-Vehikeln jüngerer Tage. Einfach organisch und mitten aus dem Leben gegriffen eben. Sei das Alec Baldwins selbstironisch-verzweifeltes "I cry a lot lately", Susan Sarandons aberwitzige Autoreparatur, das allseits bekannte Vorstellen entfernter Verwandter und Bekannter auf einer Beerdigung, oder die überragende Szene von Orlando Bloom mit dem betrunkenen Bräutigam in der Nacht vor seiner Hochzeit. Absoluter Chef's Kiss.

    Und da haben wir noch nicht einmal von der Tragik angefangen. Du hast auf Arbeit komplett versagt, daraufhin verlässt dich deine oberflächlich-selbstsüchtige Freundin und dann stirbt während einem Selbstmordversuch auch noch dein Vater. Wie sagt De Niro in Heat? "When it rains, it pours". Und so etwas hat jeder von uns auf die ein oder andere Art und Weise schon einmal erlebt. Dass man am Boden ist, und dann passiert noch etwas Neues, erneut Beschissenes. "Warum ich?". "Wieso jetzt?". Klassische Fragen, die man sich dann stellt. Und unser somit relatierbarer Protagonist stellt sie sich auch. Aber er steht für seine verbliebene Familie ein, lässt alles stehen und liegen und organisiert die Beerdigung und alles drumherum. Dies ist rührend gespielt und bei den gedanklichen Rückblenden auf seinen Vater fragt man sich nicht nur einmal, ob man nicht genug Zeit mit seinen eigenen Eltern verbringt. Wie alt sind sie nun doch schon geworden, wo sind nur all die Jahre hin? Es klingt so bescheuert und so klischeebeladen, aber wenn man ehrlich zu sich selbst ist, dann ist es genau so. Exakt so. Als Kind wollen alle schnellstmöglich groß werden, älter werden, 18 sein. "Machen können, was man will". Dann, wenn es soweit ist, kommt die große Ernüchterung: es ist keine Kohle da. Also Nebenjobs pumpen neben dem Studium. Aber man will ja auch noch ein bisschen leben. Feiern, Durchmachen, Sex haben...und so weiter. Also kündigst du irgendwann wieder, wechselst den Studiengang, schmeißt die Uni vielleicht sogar, und findest dich ein paar Jahre später in einem Beruf wieder, den du ursprünglich eigentlich gar nicht machen wolltest. Spätestens mit 30, 35, wenn dann die ersten Katertage länger als einen Vormittag dauern, der Rücken sich regelmäßig meldet und das Bierbäuchlein über dem früher so strammen Sixpack hinüberlugt, fragt man sich dann doch irgendwann notwendigerweise, wo diese scheiß Zeit eigentlich geblieben ist. "Noch einmal jung sein"...jaja. Das Alter hat noch nicht einmal richtig begonnen, und wir Vollidioten schmettern schon solche Floskeln. Traurig eigentlich. So wie Elizabethtown in seinen besten Momenten.

    Aber zum Glück ist da eben noch die Liebe. Hachja, die Liebe. Kirsten Dunst spielt hier eine anfänglich recht aufdringliche, eher zu nerviger Rastlosigkeit neigende Flugbegleiterin, die unseren Protagonisten trotz Boyfriend nicht aus dem Kopf zu bekommen scheint. Im Laufe des Films lernt man ihre charakterlichen Qualitäten aber definitiv zu schätzen und kommt als heterosexueller Mann wohl nicht umhin, auch ein wenig ins Schwärmen für sie zu verfallen. Zu intelligent, zu witzig, zu ehrlich, zu outgoing, zu hübsch, zu pointiert geschrieben, als dass man ihren tollen on screen Charakter ignorieren könnte. Wenn es so eine Person im echten Leben geben würde, wäre sie meines Erachtens nach ein wunderbarer Mensch, mit dem jeder gern Zeit verbringen würde. Quality time, wie man heutzutage so schön sagt. Warum? Weil sie einem auch Qualität bietet. Sie gibt jedem Gespräch Bedeutung, lässt einen ausreden, ist stets ehrlich neugierig, begeisterungsfähig, offen, lustig, motivierend, gebildet, kreativ, hat Geschmack und steht wohl immer hinter einem. Eine komplette Person, die es so wohl nicht geben wird. Denn wir alle haben Schattenseiten. Schwächen, Probleme, Neurosen, you name it. Und das ist auch gar nicht schlimm. Denn das macht uns einerseits eben menschlich und andererseits gibt es unter anderem dafür ja auch Filme. Dass man für eine Weile aus der Realität fliehen kann. Da darf es dann schon einmal ein so überzeichnet "perfekter" Charakter sein, wie Dunst ihn hier mimt. Kann ich mit leben.

    Ich entfliehe dem Alltag jedenfalls gern mit Elizabethtown und werde es wieder tun. Dann wohl in meiner ~Zehntsichtung.

    Gut, dass die Playstation 5 überhaupt noch DVDs abspielt haha.

    Lg 8.5 mal Rustys Schweigevideo von Michael Bay

    Cool, danke dir! Wollte nur sichergehen, dass ich mir nichts falsch eingeprägt habe oder so. Kann ja auch gut sein.


    Was ich ansonsten in letzter Zeit im Heimkino nachgeholt habe war unter anderem:

    Licorice Pizza: Süße, kleine Liebesgeschichte. Gut bebildert und akustisch hinterlegt zudem. Hat mich insgesamt vom Plot her zwar wenig angehoben, tut aber auch keinem weh. Hatte wohl ein paar zu viele der Vorschusslorbeeren der internationalen Presse. PTA kann es jedenfalls meines Erachtens nach zweifelsfrei besser. Bradley Coopers Cameo ist jedoch legendär.

    Rush: Überragender Film über Niki Laudas Leben, mit Leib und Seele verkörpert von Daniel Brühl, der 2013 imho ein wenig unter dem Radar flog. Zu Unrecht! Rush hat nicht nur PS unter der Haube, sondern glänzt auch mit seinen ruhigeren sozialkritischen Momenten. Mir hat er top gefallen, würde ich mir sofort wieder anschauen.

    Die Augen des Engels: Erneut Daniel Brühl, diesmal sogar mit den Schönheiten Kate Beckinsale und Cara Delevigne im Gepäck - da kann doch nichts schiefgehen, oder? Leider doch. Der Indiefilm, angelehnt an die wahre Geschichte über Amanda Knox, verliert sich nach einer durchaus noch interessant gestalteten ersten Hälfte vom Drehbuch her später leider total in der Ratlosigkeit. Er wird immer verwirrender und pseudophilosophischer, ist schwach geschnitten und kann sich gar nicht mehr für ein Genre entscheiden: Krimi, Thriller, Horror, Doku, oder doch Liebesfilm? Ein Potpourri aus Inkonsistenz. Dazu ohne großartige Spannungsmomente. Keine Ahnung, wie ich diesen Quark zum Ende hin noch durchgestanden habe. Die Kritikermeinungen sprechen hier leider zurecht eine eindeutig negative Sprache. Vermeiden!

    Stillwater: Vielleicht ist die Hollywoodverfilmung des gleichen Stoffes mit Matt Damon und Abigail Breslin ja besser? Denkste. Der war ebenso Murks. Hätte ich nie gedacht, aber ging null klar. Absolut nicht meins.

    End of Watch: Knallharter Polizeifilm von Antoine Fuqua über die täglichen Erlebnisse US-amerikanischer Cops auf Streife, gefilmt in großen Teilen mit Digitalkameras. Also sehr viel shaky und auf Doku gemacht, ähnlich damals Blair Witch Project, REC und Co. War schon harter Tobak, aber hat mich mitgenommen, da die beiden Hauptprotagonisten gut ausgearbeitet werden und man irgendwann mit ihnen mitfühlt.

    The Pale Blue Eye: Ging in Ordnung, ich hatte mir aber mehr davon erhofft. Vor allem, da Netflix ihn im Vorfeld so großflächig beworben hat und plötzlich mal wieder wochenlang alles Christian Bales Gesicht zierte. Kann man auslassen.

    Massive Talent: Die Idee, einen Film über Cage zu machen, in dem er sich selbst spielt und seine Filme auf's Korn nimmt gefällt mir außerordentlich gut. Ihm dann noch Pedro Pascal an die Seite zu stellen noch besser. Die vielen Memes tun ihr übriges. Aber irgendwie war er dann handlungstechnisch am Ende des Tages doch äußerst flach und viele Witze zündeten leider nicht. Sie waren entweder komplett unlustig, extrem forciert oder viel zu übertrieben. Das ist irgendwo auch Cage, ja, aber da schaue ich ihn mir tatsächlich lieber ernst gemeint an und feiere dann still und heimlich sein Overacting als kultig. Fazit? Eher ein Experiment als eine tolle Geschichte. Werde ich mir nie wieder anschauen.

    Bullet Train: Kurzweilige Action mit Brad Pitt, der leider langsam sichtlich in die Jahre kommt. In Tarantinos letztem Film stand ihm das noch sehr gut, hier wirkte er irgendwie müde und alt im Gesicht. Ich kann mir nicht helfen. Witziges Ding nichtsdestotrotz. Hat mich ein wenig an Smokin' Aces erinnert. Auch knallbunt, auch viel Geballer, auch viel Humor und krampfhafte Coolness eingebaut, sowie ebenfalls ein völlig übertriebenes Finale.

    Don't Worry Darling: Warum auch immer hat mich dieser fiese Thriller von Olivia Wilde, der ja für extrem viele Schlagzeilen wegen ihrer Kritik an Florence Pugh gesorgt hat, total abgeholt. Harry Styles spielt eher blass, da muss ich den Kritikern zustimmen, aber Pugh trägt DWD problemlos auch allein. Ähnlich wie in Midsommar schafft sie es lockerleicht, das Publikum auf ihre Seite zu ziehen und irgendwann fiebert man nur noch mit, wann und wie dieser Wahnsinn für sie ein Ende haben mag. Heimlicher Star ist übrigens Chris Pine, der hier stärker aufspielt als je zuvor - ganz ohne auch nur einen Anflug von Comedy. Ich kann DWD jedenfalls persönlich empfehlen. Das Ende ist einen Tick zu sehr mit dem erhobenen Zeigefinger, aber das macht mir nichts aus. Es bringt die Message eben auch dem letzten Menschen auf der Welt herüber.

    Minari: Wunderschöner Film, gibt es wenig mehr dazu zu sagen. Seht selbst. Die vielen Oscarnominierungen vor zwei Jahren und der eine Gewinn kamen nicht von ungefähr. Ganz zu schweigen von Sundance.

    Absolute Power: Neben Gran Torino aktuell wohl mein liebster Eastwood. Extrem spannend, weltklasse besetzt, thematisch auch heute noch hochgradig aktuell...würde ich mir jederzeit wieder anschauen. Top Film!

    Honest Thief: Ich bin ja seit Taken immer für Neeson-Rentnerware zu haben, ist irgendwie ein kleines Guilty Pleasure von mir geworden. The Commuter, Run All Night, Unknown Identity, A Walk among the Tombstones...alle sehenswert für Fans. Aber dieser hier war sehr schwach. Braucht man definitiv nicht zu schauen.

    The Marksman: The Marksman erst recht nicht. Großer Käse. Wäre früher direct-to-DVD in der hintersten Ecke der Videothek zwischen Steven Seagal und Bruce Willis B-Movies verschimmelt. Heute jubeln die Streamingdienste. Oweh.

    Freaky: Stumpfer Beginn, sinnlos brutale und vor allem grafische Kills, aber mein Gott - die Witze sitzen! Wir haben uns hier quasi permanent einen Ast abgelacht und in Sachen Humor genau das erhalten, was wir erwartet und uns gewünscht haben. Klamauk, Albernheiten, Wortspiele, das Karikieren von Geschlechterrollen...hier war für jeden Geschmack was mit dabei. Wir haben uns ab der Einblendung des Filmtitels jedenfalls gut unterhalten gefühlt. Noch besser als bei Happy Deathday, welcher ja quasi 1:1 im gleichen Genrefahrwasser schwimmt. Fazit? Immer her mit den selbstironischen Popcornslashern mit Metaebene!

    Get Carter (1971): Harter Rachefilm der alten Schule mit einem überragenden, abgeklärt-nihilistischen Finale, der so heute wohl nicht mehr ins Kino gekommen wäre (zu misogyn). Ursprünglich zwei mal in Deutschland verboten, ist er nun wieder auf Sky zu sehen; aber nur in einer stark gekürzten Fassung. Oft wird weggeschnitten oder ganze Szenen fehlen komplett (z.B. zu Beginn). Wer einen jungen Michael Caine beim Aufräumen sehen möchte, ist hier nichtsdestotrotz gut aufgehoben. Der Fall ist nach wie vor interessant, die Musik stimmungsvoll und handwerklich ist er ebenfalls vernünftig gefilmt. Lediglich auf ein relativ langsames Pacing muss man sich einstellen. "Geballert" wird ebenfalls wenig; es kommt eher Charme, Intelligenz, Drohen und rohe Gewalt zum Einsatz.
    Tl;dr: Mir gefallen andere, modernere reine Rachethriller minimal besser, wie zum Beispiel Payback, The Punsiher (Kult!) oder Edge of Darkness, aber dieser Klassiker hier rangiert trotzdem zweifelsfrei in der Oberliga, sofern man über die Tatsache hinwegsehen kann, dass hier alle Frauen Prostituierte, Pornodarstellerinnen, Hausmädchen oder Partyluder sind und permanent auf's Übelste behandelt und angesprochen werden. Ich denke jedenfalls, das ist dem Zeitkolorit geschuldet und war damals in den 70er-Jahren noch gängiger Duktus. Reflektieren kann man es vielleicht trotzdem einmal.

    Anchorman: Hatte einige sehr gute und denkwürdige Lacher auf seiner Seite - vor allem die Kampfszene im Mittelteil ist unglaublich(!) - aber über 94 Minuten hinweg haben sich die Gags für mich dann doch zu schnell abgenutzt und wiederholt. Eine lustige Komödie, die aber etwas hinter ihrem Legendenstatus zurückblieb.

    Red Eye: Wes Cravens Thriller war für mich ein angenehmer Zeitvertreib. Das leicht alberne Ende hätte es gar nicht gebraucht - von mir aus hätte alles im Flugzeug spielen können.

    There Will Be Blood: Weltklasse Darbietung aller Beteiligten. Also hier war ich echt außergewöhnlich glücklich, dass ich diese Bildungslücke endlich mal geschlossen habe. Day-Lewis ist eine Naturgewalt und Dano hält mit voller Wucht dagegen. Dringend schauen, wer ihn noch nicht gesehen hat!

    Triangle of Sadness: Direkt zwei Mal hintereinander geguckt, weil er mich so eiskalt erwischt hat. Ebenfalls spitze, vor allem die letzten beiden Episoden.

    Klute: Guter Thriller mit Sutherland als er noch jünger war. Jedoch unbedingt O-Ton schauen, die schwache deutsche Synchro vermiest einem leider einiges an Atmosphäre!

    Crimes of the Future (2022): Sein Sohn macht ja mittlerweile schon (überragende) Filme, aber Cronenberg senior möchte es hier natürlich selbst auch noch einmal wissen. Eine verrückte Zukunftsvision, faszinierend und philosophisch, wie immer mit allerlei Gekröse. Vielen ist er bestimmt zu langweilig, mir hat er extrem getaugt. Super Film.

    365 Days: Sterbenslangweiliger Softporno für Arme mit absolutem Käse als Plot. Einer der schlechtesten "Filme", die ich je gesehen habe. Hangelt sich von Sexszene zu Sexszene wie bei 50 Shades of Grey, nur noch unnachvollziehbarer und schwächer geschauspielert. Ja, die Hauptdarstellerin ist hübsch anzusehen, Fullstop. Ende aller positiv zu nennenden Dinge. Bitte tut euch das nicht an.

    Transformers 5: The Last Knight: Nur wenig besser als der letztgenannte Eintrag hier obendrüber. Wie Hopkins sich für so einen Schund hergeben konnte, weiß er selbst nicht - der Paycheck muss riesig gewesen sein. Und das sage ich als jemand, der Transformers als Kind geliebt hat und deswegen das Nerdauge schon bei den Vorgängerfilmen feste zugedrückt hat hinsichtlich ihrer Schwächen. Hier kann ich das nicht mehr. Absoluter, totaler, unbestreitbarer Müll auf Zelluloid. Bay schafft sich ab. Ambulance und 6 Underground habe ich ebenfalls mit der Kraft von tausend Sonnen gehasst. Pain & Gain war wenigstens noch selbstironisch. RIP an dich Michael, meine Hoffnungen für Lobo sind unter Null.

    Tyler Rake: Extraction: Gut choreografierte Ballerei, cooler OST, originelle Kamerafahrten und tolle "no name" Nebendarsteller (Rudhraksh Jaiswal, Randeep Hooda!), die man leider mit lustlosen Hollywoodstars garniert hat, die hier nur Dienst nach Vorschrift abliefern und Dialoge zum Fremdschämen abspulen. Auch das penetrante Colorgrading nervt, die deutsche Synchro ist zum Abgewöhnen und das Filmende kann man in der Pfeife rauchen. Dennoch ist Extraction noch erträglich. Nur aus Neugier habe ich mir Teil 2 noch gegeben...

    Tyler Rake: Extraction 2:
    ...und der war tatsächlich viel besser? Was ist da denn los? Ähnlich zu John Wick 4 wurde hier noch mehr Wert auf die Choreografie gelegt und das merkt man total. Der One-Take im Gefängnis ist absolut krass und dieses Jahr mit das Beste, was man überhaupt an filmischer Action bestaunen darf. Wow. Hat mich echt unerwartet umgehauen das Teil. PS: Endlich mal eine realistische, entschleunigte Regenerationsphase einer "Actionheldenfigur". Der gesamte Beginn ist Bilderbuch².

    Coco: Herzerwärmende Geschichte über Musik, das Leben und das Vergehen. Alles eng vermengt, garniert mit ein paar Twists. Ich habe noch nie in einem Pixar- oder Dreamworks-Film Twists gesehen, nie. Und dieser Film hat gleich mehrere gehabt, die sich trotzdem organisch angefühlt haben. I take it! Allerwärmste Empfehlung von mir trotz des möglicherweise erstmal leicht "abschreckenden" Looks.

    Tod auf dem Nil: Viele Kritiker haben ihn ja zerrissen, mir hat er gefallen. Kein Überfilm, aber ein interessanter Krimi und Branagh spielt sich nicht mehr so krampfhaft in den Vordergrund wie noch beim Mord im Orientexpress. Bin nun bereit für Teil 3 der neuen/modernen Poirot-Reihe!

    The Requin: Definitiv in den "Top 10 der schlechtesten Filme aller Zeiten" auf allen Listen derer, die ihn wirklich vollständig gesehen haben. So etwas ist mir noch nie untergekommen. Geworben wird mit Alicia Silverstone(!) und einem top Cover im Stile von Jaws, The Meg, etc. Aber das Endprodukt kann maximal zehn Dollar gekostet haben, anders kann ich mir die "Effekte" nicht erklären. Das Teil ist weitaus, wirklich weitaus schlechter und trashiger als sogar Sharknado. Quasi Daniel der Zauberer-Niveau. Unbegreiflich. Lebenszeit, die ich nie mehr wieder bekommen werde.

    Jurassic World 3: Ich war nach der Sichtung des Haifilms von oben dann so sauer, ich wollte unbedingt Monster sehen. Besser animierte. Wenigstens irgendwelche. Und dafür mussten dann die Dinos herhalten. Ganz so schlecht wie er überall verteufelt wird, war er Gott sei Dank nicht. Aber die gesamte Prämisse des Endes von Teil 2 wurde komplett verschwendet und in den Sand gesetzt. In den ersten fünf Minuten wird alles Dahingehende abgefrühstückt und der Rest ist Nostalgiebait meets "die Kosten möglichst niedrig halten". Gerade so noch schaubar.

    Missing: Definitiv sehenswert, hat mich aber nicht so mitgenommen wie Searching damals. Würde ich als leicht schwächer (da konstruierter) einstufen.

    I Care A Lot: Erst dachte ich, der Film wird durchweg überragend. Eine rabenschwarze Satire voller bitterböser Seitenhiebe auf das amerikanische Rechtssystem, Gesundheitssystem, die Altenpflege und menschliche Abgründe generell. Doch dann rastet das Drehbuch völlig aus und kommt vom Hundertsten ins Tausendste. Also ehrlich, wer diese Handlung des Mittelteils so vorhersieht, wie sie hier passiert, raucht wahrscheinlich Pilze zum Frühstück und kippt nebenbei drei Red Bull. Holy smokes. Peter Dinklages Minenspiel ist derart überzogen, dass es an Overacting grenzt. Seine Handlanger sind dümmer als Jay & Silent Bob. Die Allmachtsfantasien und Unantastbarkeit der femme fatale Rosamunde Pike sind eine unglaubliche Vergöttlichung einer realen Person und lassen sie eher wie einen Superhelden, der ständig politisch korrekte Phrasen rausdrischt, sich aber ironischerweise gleichermaßen politisch herrlich inkorrekt verhält, als wie einen echtem Menschen aus Fleisch und Blut wirken. Naja wie dem auch sei. Das Ende hat mich dann wieder vollends eingefangen, da man hier erneut erdig und intelligent agiert. Die Lösung ist ein toller Kniff. Ein Kunstgriff, den ich den Autoren offen gestanden gar nicht zugetraut hätte. Das fiese i-Tüpfelchen kurz vor dem Abspann ist dann nur noch die Kirsche auf der Torte. Was machen wir dann jetzt also mit einem derart inkonsistenten Machwerk?
    Beginn: 10/10
    Ende: 10/10
    gesamter verschwurbelter Mittelteil: 3/10
    Wir geben einfach mal eine wohlwollende 7.5.


    The Favourite: Völlig verrücktes Teil. Ein klassischer Lanthimos :) Ich freue mich jetzt schon sehr auf Poor Things.

    The Flash: Ich persönlich finde es bitter, dass The Flash derart krass am Box Office flöten gegangen ist. Hat er meines Erachtens nach definitiv nicht verdient so ein Einspielergebnis, dafür war er viel zu witzig und gleichzeitig emotional. Aber gut, einen Misserfolg hatten ja viele andere Filme diesen Sommer durch das prall gefüllte Überangebot an Blockbustern auch. Wie zum Beispiel Dungeons & Dragons, 65, Shazam 2, Indy 5, M:I 7, Haunted Mansion, Ruby Gillman, usw. Selbst Elemental, Arielle, Fast X und Transformers 7 blieben hinter den Erwartungen zurück. Man kann sich als Konsument eben leider nicht fünfteilen. Und zudem gesellen sich noch die Fakten hinzu, dass mit Sicherheit jeder mehr als ein einziges Hobby hat, und nur über eine einzige Brieftasche mit einem Geldwert X darin verfügt. Anders gesagt: Man kann weder Zeit noch Moneten einfach so aus dem Nichts erschaffen. Somit kann man sich als Comicfan jetzt wohl nur wünschen, dass James Gunn den Reboot so anlegt, dass das gesamte neue DCU keine automatische Totgeburt wird. Und dass der nächste Flash-Ableger zusätzlich zu einer tollen, glaubhaften Schauspielleistung wie dieser von Ezra Miller hier erneut gleichermaßen ansprechenden Witz wie emotionale Zugänglichkeit enthalten wird. Was ich offen gestanden bezweifeln möchte...

    Lg

    Auch wenn es Nominierungen für die Goldene Himbeere gehagelt hat, dem Film rassistische Tendenzen vorgeworfen werden, die weibliche Hauptrolle nicht gut gespielt wird und stellenweise das Pathos von der Mattscheibe tropft - ich mag Im Jahr des Drachen von Michael Cimino sehr gerne. Gibts auf Prime mit MGM+ Abo

    Ich mag Cimino auch, der Mann hatte einen großen Knall, aber seine Bilder sind es wert - bei "Im Jahr des Drachen" kann man ihm gerne beipflichten, dass es ein Film über Rassismus und weniger ein rassistischer Film ist. Allerdings ist der Film gleichzeitig übel sexistisch, aber nun gut, das gilt ja leider für jeden zweiten Film des New Hollywood.

    Ging die Ära des New Hollywood nicht bloß von 67 bis 79 und Im Jahr des Drachen von Cimino ist von 85, oder verwechsle ich gerade was? :huh:
    Danke dir ansonsten für Erläuterung, wie es gemeint war.
    Lg

    Außerdem Ed Harris in einer seiner besten Rollen überhaupt.

    Lg

    Meet Joe Black ist abgesehen von dem lächerlichen Autounfall mit der Puppe einer der schönsten Liebesfilme, die es je gegeben hat mit extrem vielen Lehren für das Leben, denkwürdigen Dialogen und Zitaten sowie einem einmaligen Hopkins, der wie so oft oscarwürdig ist. Fight me.
    Lg

    LookAtTheBacon Ich bin soweit bei Dir, der Film wurde in der Erinnerung immer besser und hatte viele Bilder, die hängenbleiben. Ich glaube nur, Du kriegst die "Wokeness" nicht aus Peele raus, denn race history und die soziale Situation von Schwarzen sind nunmal die wichtigsten Themen seiner Filme - auch bei Nope ist das ja das undercurrent, was durch den gesamten Film läuft. Und insoweit muss der glaub ich keine Weißen besetzen, genauso wenig wie in den letzten 125 Jahren die größte Zahl weißer Produzenten keine Schwarzen in Hauptrollen besetzt haben.

    Vor allem ist die Umdeutung klassisch weißer Sujets, Genres und Storys ja Peeles Steckenpferd.

    Das ist mir alles klar. Aber er kriegt halt wirklich wenig Gegenwind. Und den lautesten, den er überhaupt bekommt, ist deswegen. Mit so einem Sensationscasting entgegen seiner sonstigen Marschrichtung wäre er dann aber quasi "unantastbar". Und das muss ja auch nicht heute oder morgen sein, reicht ja in ~zehn Jahren. Naja we'll see :)
    Lg

    Gestern auf Prime endlich mal zugeschlagen und Nope gekauft sowie nachgeholt. Hat mir überragend gefallen, von A bis Z.
    Das langsame Pacing mit den vielen wunderbaren Einstellungen von Hoyte van Hoytema, die zahlreichen gruseligen (Kinder! Haus!) sowie ekeligen (Beginn! Affe! Darm!) Momente, das überragende Sounddesign, die Plotidee generell, die Verneigung vor so vielen Klassikern wie Jaws oder Close Encounters of the Third Kind...absolut meisterlich. Jordan Peele mausert sich so langsam zu einem meiner Lieblingsregisseure in seinem Genre. Wenn er jetzt sogar mal noch ausprobieren würde, eine weiße Person als Main Lead zu casten, könnten ihm seine Gegner auch keine "krampfhafte Wokeness" (sic) mehr vorwerfen und er wäre für alle Zeiten über jeden Zweifel erhaben imho.
    Lg

    Auch unabhängig des Buches ist der Film nur "gut" und ich würde ihn ebenfalls nicht in einem Zungenschlag mit legendären Klassikern wie 2001 oder Solaris nennen. Aber das ist nur meine persönliche Meinung :)
    Lg

    Das dürfte eine schlichte Verwechslung sein: Als guter Sportfilm gilt das Original aus den 1970ern (Die härteste Meile aka Die Kampfmaschine). Das Remake ist genauso übel abgehalftert wie Burt Reynolds, der in beiden mitspielt.

    Ah, der heißt auch The Longest Yard. Ja danke, das erklärt es. Unbegreiflich haha.
    Lg

    Mortal Kombat (2021) nachgeholt, bevor er jetzt auf Sky rausrotiert. Autsch. Die komplette Magie und Nostalgie der alten, kultigen Trash-Teile ist verloren gegangen, es war einfach nur eine seelenlose Schlachtplatte mit tonnenweise schlecht animiertem CGI-Blut. Klar waren ein paar Kills toll, aber das täuscht nicht über die traurige Darstellerriege hinweg, angeführt von no-name Lewis Tan, dem hier mit "Cole Young" die Hauptrolle gegeben wurde. Einem Charakter, den es im gesamten Franchise vorher iirc noch gar nicht gab. Mir völlig unerklärlich. Erstens so eine Rolle als Lead zu wählen, und zweitens ob der Mimenauswahl. Der Mann kann weder schauspielern, noch kämpfen. Er zeigt einfach nur einen weinerlichen Bubi, der den ganzen Streifen über auf den Sack bekommt und permanent mit dem gleichen traurig-gequälten Gesichtsausdruck durch die Gegend läuft. Wobei das falsch ist: er läuft ja gar nicht. Er liegt die meiste Zeit blutend am Boden. Oh man, also das war wirklich gar nichts. Und das main theme vom OST kommt erst, als die Credits loslaufen...
    Gott sei Dank gab es ein paar Sprüche von Kano, sonst wäre ich eingeschlafen. Sub-Zero hatte ebenfalls ein paar gute Szenen. 5.5 mit sehr viel Wohlwollen, an einem schlechten Tag geht das eher in die Richtung 3-4

    Moonfall: Richtig beknackt dumm, aber sau unterhaltsam und mit ein paar schönen Moneyshots drin. Emmerich ist einfach alles scheiß egal und er haut nochmal einen raus, der wenigstens besser ist als 2012 und The Day After Tomorrow. Bitte aber keinen Independence Day erwarten. Moonfall ist reines Pocornkino zum Hirnausschalten und als solches funktioniert es m.E. erstaunlich gut, wenn man sich drauf einlassen kann. 7.0

    The Gray Man: "Captain America" Chris Evans als durchgeknallter Deadpool-Verschnitt gegen Ryan "Bond" Reynolds. Ein bisschen Mission: Impossible wurde ebenfalls mit reingemischt, was man vor allem an den vielen Schauplätzen sieht. Dennoch fehlt leider das gewisse Etwas. Denn einfach nur Ballern und Kaputtmachen ermüdet irgendwann. Da hätte ich mir mehr so optisch ansprechende Szenen wie den "Faustkampf unter Feuerwerk" vom Anfang gewünscht. Hat für mich nur müßig funktioniert das Teil. 6-6.5

    Everything Everywhere All at Once: Absolut verrücktes Teil, das man am besten ohne jegliches Vorwissen anschaut. Die erste halbe Stunde ist noch reichlich konfus und hat sowohl Probleme im Pacing als auch in der Charaktereinführung, danach geht es aber ununterbrochen rund und man kommt kaum noch zum Durchatmen. Unklarer Streifen. Todeslustig ebenfalls. Ich habe wirklich literal Tränen gelacht. Kann ich nur wärmstens empfehlen, falls man was mit Martial Arts am Hut hat und Comedy genau wie Philosophie nicht abgeneigt ist. Kung Fu Hustle meets Doctor Strange 2 quasi, nur jeweils in besser. 8.5-9

    50 erste Dates: liebenswerter Sandler, der keinem weh tut und damals wohl ein Fan Favourite war. Ging in Ordnung, hat mich jetzt aber nicht geflasht. 6.5-7

    Requiem for a Dream: Zeitloser Fiebertraum, der genau so gut ist, wie alle immer sagen. Wow. Hat mich wirklich berührt und begeistert. 9-9.5

    Scream (5): Jeder, der hier freiwillig reingegangen ist, wusste eigentlich, was ihn oder sie erwartet: ein selbstreferentieller Metaslasher, der mehr oder weniger Teil 1 kopiert und bestmöglich versucht, jenem zu huldigen. Das war schon in allen anderen Sequels so. Mal besser (Teil 4) und mal schlechter (Teile 2 & 3). Glücklicherweise ist Runde Nummer 5 wieder ein besserer Versuch geworden.

    Scream 4 war noch etwas innovativer, blutiger und "noch mehr meta", aber Scream 5 war insgesamt schon ein echt sehenswerter Teil, den ich mit Sicherheit in der nahen Zukunft nochmal rewatchen werde. 7.5 von mir

    Ghostbusters - Legacy: Als alten Ghostbusters-Fan hat mich das Teil bis auf die Cameos eher kalt gelassen. Mckenna Grace ist noch eine Entdeckung und spielt die Rolle der süßen, kleinen Enkelin sehr gut, aber Paul Rudd und vor allem Finn Wolfhard waren absolut verschwendet, Carrie Coon war nervig, die Action war schwach, der Fanservice übertrieben und das Pacing all over the place. Manchmal zäh wie Kaugummi, manchmal pures Gaspedal...hat sich einfach sehr unhomogen angefühlt. Braucht niemand das Teil. Zum Glück aber wenigstens Lichtjahre besser als der Totalausfall "Ghostbusters" von 2016 mit der Damenriege. Gut gemeinte 6.0

    Lethal Weapon alle 4 Teile nachgeholt bzw. Rewatch gestartet: Eins war der Klassiker damals, Zwei ging mir Pesci noch auf den Sack, Drei hatte ich mich an ihn gewöhnt und fand ich sogar am besten, Vier war etwas over the top für meinen Geschmack aber ebenfalls noch brauchbar. Insgesamt sind die Teile auch heute alle noch gut schaubar :) 7.5 für die Reihe alles in allem. Lohnt sich die TV Serie mit den neuen Darstellern dazu?

    Der unsichtbare Gast: Hollywoodremake incoming? Der Streifen ist fast schon ein bisschen zu gut und generell hochgehyped aktuell, als dass dieser Umstand jemandem unrealistisch erscheinen könnte. Spannend von der ersten bis zur letzten Minute, wunderschön bebildert, superb geschauspielert...also ich bin persönlich froh, jetzt das restliche Œuvre von Paulo lückenlos auf der Vormerkliste zu haben :) Leichte 8.0

    The Body - Die Leiche: Hier auch gleich den ersten Paulo nachgeschoben. Das Ende war mir ein bisschen sehr konstruiert und nicht alles hat dann noch stringent Sinn gemacht, aber dennoch war The Body ein tolles Erstlingswerk. Der Regisseur beweist einmal mehr, dass spanisches Kino sowohl Anspruch hat, teuer produziert wirken kann, als auch tolle Darsteller vorweisen kann. 7.5

    Sleepers: Paar Probleme im Pacing des Mittelteils, danach zieht er aber merklich an und am Ende lässt er ein echt bedrückendes Gefühl zurück.
    Trauriger Streifen, auf dessen Rewatch ich wohl lieber verzichtet hätte. Zu aufwühlend. 8.0

    I'm Thinking of Ending Things: Extrem verkopftes Teil, gegen das die vorherigen Drehbücher des Regisseurs wie zum Beispiel Being John Malkovich, Vergiss mein nicht oder Synedoche New York noch wie mentale Kindergeburtstage wirken. Ohne nachträgliche Lektüre diverser Onlinerezensionen sowie dem Genehmigen des ein oder anderen Erklärvideos könnte es schwer werden, hier von allein komplett durchzusteigen und alles vollständig zu begreifen. Zumindestens bei einer Erstsichtung würde ich das bezweifeln wollen. Egal welche Bildung man genossen hat, wie man sozialisiert wurde, was für einen IQ man besitzt, oder wie viele Filme man schon gesehen hat.
    Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen wollen, und behaupten, dass viele Menschen diesen Film als sehr anstrengend und langweilig empfinden werden. Denn außer Dialogen und dem ein oder anderen grafischen respektive inszenatorischen Taschenspielertrick passiert hier nicht viel. Man muss Lust haben auf einen anstrengenden, gesprächslastigen Film, der die grauen Zellen fordert und der einem erst einmal viel eigenen Interpretationsspielraum gibt. Wenige Fragen direkt selbst beantwortet. Aktiv Rätsel aufgibt. 7.0 von mir

    Retroactive - Gefangene der Zeit: Geballer, Geschrei, Geballer, Geballer, Geballer und Geschrei. Habe ich schon Geballer erwähnt? Nein? Okay, dann hier nochmal: Geballer. Mehr findet man hier kaum. Der Zeitschleifenplot kommt jedenfalls viel zu kurz. Schade. Eine vertane Chance für einen gallig aufspielenden James Belushi. 4.5-5.0

    Der Leuchtturm: Minimal prätentiöse aber dennoch eindrucksvolle, spannende und atmosphärisch dichte Lehrstunde in Sachen Schauspielkunst und Inszenierung. Pattinson mausert sich immer mehr und hat sich absolut erfolgreich von seiner einstigen Twilight-Vergangenheit gelöst. Spätestens jedenfalls nach Sichtung des Leuchtturms wird das niemand mehr leugnen können, selbst die absolute Anti-Fraktion nicht. 8.0

    The Northman: Hat mir nicht so gut gefallen wie Der Leuchtturm oder gar The VVitch, aber dennoch ein tolles Stück Zelluloid, das ich bedenkenlos weiterempfehlen kann, vor allem für Wikingerfreunde. Eggers weiß schon echt, was er macht. Bin sehr vorfreudig auf Nosferatu und besonders The Knight. 7.5

    I'm Still Here: Großartige Mockumentary mit einigen derart zeitlosen Quotes drin, dass man sie eigentlich monatlich rewatchen müsste. Kann mir aber vorstellen, dass viele Leute mit dem Stil nichts anfangen können. Zusätzlich O-Ton Pflicht meines Erachtens nach. Anyway, Phoenix geht einfach immer. 8.0

    eXistenZ: Wow, was für ein überragendes Ende! Bin super begeistert. Ein weiterer Cronenberg, der top gealtert ist. Ich freue mich schon auf meine erste Konsole mit lebendigem Controller haha. Oder eben auch nicht... ;) 8.0

    Mystic River: Mir war langweilig und ich war unentschieden, was ich schauen soll. Also ordnete ich seit langem mal wieder meine Moviepilot-Vormerkliste nach der voraussichtlichen Bewertung und ging von oben nach unten durch, Arthouse und nicht Verfügbares ausschließend. Der erste Hollywoodfilm, der auch streambar war, war dieser hier: Mystic River. Vorhersage: 8.0. Alle meine MP Buddies Pi mal Daumen mit Wertungen zwischen 7 und 10. Gefühlt zwanzig Jahre auf der Vormerkliste und immer ein Begriff gewesen, aber nie geschaut. Also die vier Euro investiert, bei Prime geliehen und "ab dafür".

    Tja, und was soll ich sagen? Die Erwartungshaltung war wohl zu groß. Das Starensemble, Kritikerlob sowie die vielen Oscars haben mich geblendet. Denn so richtig vollumfänglich gefallen hat mir Mystic River nicht. Wieso, fragt ihr euch? Mal von vorn:

    Es fängt alles damit an, dass ich Thriller liebe und von mir aus den ganzen Tag lang Thriller schauen könnte. Ein Thriller ist dieser Film hier aber - entgegen der Nennung ganz oben auf MP bei den Kategorien - imho ganz sicher nicht. Eher eine Mischung aus Drama und Krimi. Es gibt keine übernatürlichen Elemente, keine unvorhergesehenen Wendungen, kaum innovative Ideen. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass das Drehbuch eher schwach ist. Man rennt über zwei volle Stunden lang einem Täter hinterher, dessen Motiv und Tathergang dann innerhalb von drei kurzen Nebensätzen(!) abgefrühstückt wird, und der sich eh schon direkt am Anfang des Films telefonisch bei der Polizei meldet. Hätte man mal den Anruf an die jeweilige Telefonzelle zurückverfolgt oder eine Stimmenanalyse über das Band laufen lassen (hatten die früher auch schon wo das spielt), wäre der Fall in fünf Minuten gelöst gewesen. Aber nein, man muss natürlich den armen, als Kind gekidnappten und vergewaltigten Loser zum Killer hochstilisieren, obgleich dieser im Film circa drei Mal wiederholt betont, dass er es nicht war und dass er in der selben Nacht jemand anderen getötet hat. Und nicht mal seine eigene Frau glaubt ihm das. Wow. Was muss das dann bitteschön für eine Ehe gewesen sein?

    Achja und warum kommt Mr. möchtegern-Mafiosi Sean Penn am Ende ohne Strafe davon? Das passt überhaupt nicht zum bisherigen Charakter des Protagonisten von Kevin Bacon, der bisher ansonsten immer alles ganz genau genommen hat und nichts ungesühnt ließ. Hier hätte ich mir ein stringenteres Halten an die literarische Vorlage gewünscht, in welcher Bacons Charakter nämlich nach meinen Recherchen eindeutig sowie klar und deutlich gen Ende sagt, dass Penns Charakter damit nicht durchkommen wird und er ihn quasi noch dingfest machen wird. Wieso Eastwood das anstelle der halbherzigen Pistolengeste am Ende rauslässt, ist mir völlig schleiferhaft. Unnötig überhöhte Glorifizierung von Straftaten und Selbstjustiz, top!

    Und was der Sideplot um die Frau und das Kind von Kevin Bacon sollte, weiß auch kein Mensch. Absolut unnötig und hätte easy gestrichen werden können, ohne dass es jemanden gejuckt hätte. Außerdem hätte man so noch etwas von der langen(!) Laufzeit wegnehmen können.

    Hmm.

    Was zurückbleibt ist eine tolle schauspielerische Leistung der einzelnen Akteure (keine Frage!), ein gelungenes Theme aus der Feder von Eastwood selbst, solide Kameraarbeit und Schnitte, aber ein wie gesagt unausgegorenes Drehbuch, das absolut vorhersehbar ist, ein unbefriedigendes Ende hat und das sich über die gesamte Laufzeit hinweg nicht ohne Längen oder Passagen der Langeweile trägt. Und ich bin wirklich ein Fan von reinen Charakterdramen.

    Schade. Echt bitter.

    Mir insgesamt zu hochgelobt das Teil. Spencer Gilbert würde sagen: "it doesn't hold up!". 6.5 at best


    Stephen King's Dolores: Überragendes, weltbewegendes Drama mit schauspielerischen Leistungen zum niederknien. Alle vier Hauptrollen sind spitzenmäßig besetzt und machen ihre Sache top, egal ob Kathy Bates, Christopher Plummer, die mir vorher unbekannt gewesene Judy Parfitt (wow!), oder Jennifer Jason Leigh in ihrer bis dato meines Erachtens nach besten Rolle.

    Für solche Darbietungen wurde das Schauspielen erfunden und dieser Film sollte demnach in meinen Augen an Schauspielschulen als Lehrwerk gezeigt werden und fester Kanon sein. Einfach nur unglaublich.

    Auch die vielen atemberaubenden visuellen Ideen, die hier mit verbaut sind, lassen einen staunen, wie beispielsweise die ständigen Farbwechsel bei den Rückblenden, der Rotfilter in der Totalen des Hauses, die Halluzination im Spiegel gen Ende oder die zahlreichen, an 2001 erinnernden Match Cuts.

    Ich habe Dolores innerhalb von drei Tagen jetzt gleich zwei mal gesehen, bevor er aus Sky rausrotiert, und mehrere Personen damit angesteckt, die ihn auch alle toll fanden.

    Würde man ihn leicht straffen und so circa zehn bis fünfzehn Minuten rausschneiden, wäre es für mich eine 10. So vergebe ich erstmal vorsichtig eine 9 und warte auf meine Drittsichtung, um dies gegebenenfalls auf eine 9.5 nach oben zu korrigieren.

    Nichtsdestotrotz gibt es natürlich eine uneingeschränkte Empfehlung für diese untypische Kingverfilmung. 9.0

    Spiel auf Zeit: Minimal vorhersehbarer 90s-Actioner mit einem sehr gut aufgelegten Cage, der einfach sein übliches Ding durchzieht. Kann man machen, muss man aber auch nicht. 6.5-7

    Die fabelhafte Welt der Amelie: Tatsächlich so gut wie sein Ruf. Einfach wunderschön und herzerwärmend. 8.5-9

    Promising Young Woman:
    Hmm. Schwierig. Der Anfang war mir etwas zu plakativ und "on the nose", und das Ende hat mir ebenfalls gar nicht gefallen leider. So antiklimaktisch hätte ich diesen Film niemals enden lassen. Ich hätte mir gewünscht, dass final entweder die Gewaltspirale wirklich gezeigt und zelebriert wird, damit es sich endlich mal entlädt (ähnlich dem Mittelteil eines THE GIRL WITH THE DRAGON TATTOO), oder dass es einen Reveal gibt vor ihrem Love Interest, sie alles beichtet, gegenseitige Vergebung stattfindet und beide dann zusammen kommen sowie ein gebrochenes, aber glückliches Leben führen können. "Voll ins Gesicht", oder Klassischer Hollywood-Kitsch halt. So wie es hier aufgelöst wurde, habe ich nichts Halbes und nichts Ganzes bekommen. Außer natürlich der Erkenntnis, dass wirklich jeder Mann ein durchtriebenes, absolutes Arschloch ist. Selbst der good guy aller good guys.

    Na danke für Nichts. Wenn ich Schläge in die Magengrube will, gehe ich auf Twitter und schaue mir keinen Film an.

    Nicht meine Baustelle das Teil. Dennoch sehenswert unter dem Strich, keine Frage. ~7.0


    Spiel ohne Regeln: Extrem gruseliger Klamauk-Sandler, der nur alibimäßig als Sportfilm getarnt ist. Denn es wird mindestens die erste halbe Stunde lang nur bescheuert geblödelt und es hat gar nichts mit Football zu tun. Daher für mich zu Unrecht in den Sportlisten überall so hoch. Müll für die Tonne. Mit das Schlechteste, was ich in den letzten zehn, fünfzehn Jahren gesehen habe. 1.0

    An jedem verdammten Sonntag: So wird es gemacht. Schnell geschnitten, farblich überzeichnet, schauspielerisch überdreht, tabulos, motivierend - in die Fresse. Eine Bestie von einem Sportfilm. Fast schon etwas auslaugend. Oliver Stone ist einfach ein Meister seines Fachs. ~8.0

    Coma: Russischer low budget Inception-Fake, der mit einer tollen Optik aufwarten kann. Hat auch einige kernige Schauspieler drin sowie denkwürdige Dilemmata hier und da. Kein Überflieger, aber wirklich gut guckbar. Mal was für einen verregneten Sonntag. ~6.5-7.0

    Die Taschendiebin: Kritikerliebling von Park Chan-wook, in den ich leider nicht so gut reingekommen bin. Die Twists waren auch sehr an den Haaren herbei gezogen und die lesbische Beziehung ist eher so mittelmäßig ausgearbeitet worden, sodass es schwer ist, sich da gefühlsmäßig wirklich voll drauf einzulassen. Inszenatorisch natürlich großes Kino, das möchte ich gar nicht abstreiten. Für das Handwerkliche demnach noch eine 7.0

    Sorry für die Textwall,
    Lg

    Prey fand ich persönlich überragend.
    Ich habe jeden Predator-Film bzw. -Ableger gesehen und fand alle schwach bis auf das Original. Das Original war für mich ein Meilenstein. Ein legendärer Actioner, mit dem ich nicht nur aufgewachsen bin, sondern den ich seitdem auch schon zig mal wieder angeschaut habe und anderen empfohlen habe. Prey lehnt sich von der Machart her sehr stark an diesem Urfilm an und folgt dessen eher ruhigem Aufbau, langsamer Spannungsentwicklung, vieler Naturaufnahmen und ersetzt einfach eine Horde beinharter Muckisöldner durch eine junge Comanchin, ihren Hund und ihren Bruder. Das ist klug, weil es gleichzeitig direkt ein frisches Setting mit reinbringt, den weniger zahlreichen Charakteren mehr Raum zur Entfaltung ermöglicht, unter Umständen für eine jüngere Generation nun mehr Identifikationspotential birgt, und einen interessanten Einblick in das Leben der indigenen Bevölkerung vor rund 300 Jahren gibt. Klar, so hat es sich dort nicht zugetragen und die Geschichte ist frei erfunden. Aber wie die Comanchen ihre Wunden versorgen, wusste ich zum Beispiel definitiv noch nicht und auch ihr Jagdverhalten war lehrreich zu beobachten.

    Die vier Hauptkritikpunkte, die ich im Netz lesen kann, sind die folgenden:

    1. der Film wäre zu woke, aka würde absichtlich eine PoC-Frau als Hauptdarstellerin besetzen, nur um sich der aktuellen politisch korrekten Meinung vieler (zahlender Zielgruppen-)Gen Z'ler zu beugen
    2. der Film hätte vor allem bei den anfangs gezeigten Tieren der dort heimischen Fauna zu schlechtes/künstliches CGI
    3. der Film wäre langatmig und würde vor allem zu Beginn nicht in die Pötte kommen
    4. der Showdown des Films wäre zu kurz und schwach

    Gegen diese Kritikpunkte kann ich tatsächlich wenig sagen. Ob Ersteres zutrifft, möchte ich mir nicht herausnehmen, ein Urteil zu fällen. Zweiteres trifft definitiv zu und so viel muss man sich selbst als "Fan" des Streifens eingestehen können. Dritteres mag so sein, wenn man wenig mit Indianern anfangen kann oder einen ein sloweres Pacing generell stört - bei mir war das keineswegs der Fall; so ein subjektives Gefühl lässt sich aber schwer entkräften. Und an Vierterem ist ebenfalls etwas dran.

    Dennoch oder nichtsdestotrotz hat mich Prey wie gesagt begeistert. Ich war komplett mitgerissen von der herübergebrachten Atmosphäre, der mir eher unbekannten Kultur, den schönen Landschaftsaufnahmen, dem einnehmenden Spiel der Hauptprotagonisten, der immer mehr anziehenden Spannungskurve, den tollen Schnitten (2001-Matchcut dabei, yay!), der superben Einführung des Predators, den Kämpfen, den brutalen Kills, und so weiter. Ich möchte gar nicht weiter ins Detail gehen oder gar Spoilern. Jeder Freund des Originals sollte dieses Stück Zelluloid selbst erleben dürfen.

    Seit ein paar Tagen auf Disney+.
    Lg

    Cooper war btw auch extrem stark in Limitless, American Sniper, American Hustle(!) und Silver Linings(!!). Auch in War Dogs sowie The Place Beyond the Pines hat er mir gefallen. Und die Stimme von Rocket möchte ich ebenfalls nicht missen (Guardians of the Galaxy). Also kann Huutini null unterschreiben, wie so oft leider.
    Lg

    Dankeschön, der war kurzweilig! Und das trotz des kleinen Budgets. Habe ich gemocht :)

    Ist noch anderthalb Tage kostenlos auf Prime, dann rotiert er raus.

    Lg

    Achja, nachgereicht ->

    Cruella: Hatte mich extrem auf den Film gefreut, wurde aber 2021 von wenig mehr enttäuscht, als von diesem Weichspüler. Totaler Kinderfilm, gestreamlined ohne Ende, alle Ecken und Kanten abgefeilt. Unterhaltung für die ganze Familie, vornehmlich aber für die Kleinsten. Die ganzen Joker-Referenzen und die dunkle Atmosphäre des ersten Trailers von Mitte letzten Jahres sind weggewischt und im Keim erstickt. Das Endprodukt ist eine leere Hülle ohne Seele und mehr Cap und Capper denn Unten am Fluss.
    Dringend vermeiden. 4.0


    Halbe Brüder: Sido kann als sympathischer Loser zwar nicht schauspielern, Fahri Yardim dafür aber schon und uns "Teddy" Teclebrhan bringt die nötigen komödiantischen Spitzen. Kurzweiliger Popcorn-Krautfilm für Almans, denen der Tatort nicht mehr hip genug ist und die gern mal in den Geschmack ihrer jugendlichen Kinder hineinfinden wollen. ~6.5 mit Wohlwollen

    Don't Look Up: Hochaktuell, intelligent, skurril, unverschämt witzig und versehen mit innovativen Schnitten.

    Ich hatte im Vorfeld nichts über den Film gewusst, sondern nur genau ein Mal den deutschen Trailer gesehen - das war's. Daher war ich sehr überrascht von dem riesigen, äußerst spielfreudigen Starensemble, der bissigen, komödiantisch-satirischen anstatt dramatisch-pathethischen Ausrichtung des Ganzen und der verrückten Einfälle, die hier so drin sind. Don't Look Up hat mich komplett abgeholt und somit zugegebenermaßen echt kalt erwischt. Was ich aber als äußerst positiv einschätze, da man heutzutage ja nur noch selten so verblüfft wird.
    Achja und Leo Di Caprio ist nach wie vor einfach nur ein riesengroßes Geschenk an die Menschheit. Er könnte wahrscheinlich auch einen dreißigsekündigen Werbespot für Rohrreiniger glaubhaft und fesselnd rüberbringen.
    Idiocracy auf Oscarniveau. 9.0

    Red Notice: Netflix-Eigenproduktion die keinem weh tut, das Maß der Glaubwürdigkeit jedoch mehrfach hart überspannt. Retter des Tages ist Deadpool, äh, Ryan Reynolds, der hier einmal mehr sein neues Selbst spielt und den comedic relief nahezu die ganze Zeit über lockerleicht allein schultern kann. Daher: Hirn aus, Popcorn an. Dann wird es auch unterhaltsam. 7.0


    Birds of Prey: Jeremy Jahns' Kritik zum Film habe ich noch nicht gesehen, laut seinen Kategorien würde ich Birds of Prey aber wohl zwischen "probably better if you're drunk" und "already forgotten in T-1 days" einordnen. Harley Quinn ist per se ein cooler Charakter, wird hier aber nahezu genauso verheizt wie in den beiden Suicide Squads. Warum man auch auf Krampf versuchen musste, noch ein weiteres Team aus random Helden zu kreiren...man muss es nicht verstehen. Oder anders gesagt: Geld regiert immer noch die Welt und DC hätte sich gefreut, auch aus Black Canary, Huntress & Co noch Kohle machen zu können. Das wird nach dem katastrophalen Ankommen aber mit Sicherheit nicht mehr passieren. Zumindest Ewan McGregor wird es freuen, so muss er doch nicht noch einmal diese hundserbärmliche Bösewichtrolle von Black Mask spielen. Das war wirklich schwer zu Ertragen und mehr Fremdscham als Eddie Redmayne in Jupiter Ascending. Brrr. 5.0

    Little Women: Wunderschön gefilmter, bezaubernd gespielter und dramaturgisch voll und ganz überzeugender Liebesfilm von Greta Gerwig, der seinen x-ten Aufguss hier wirklich redlich verdient hat. Unter dem Strich vielleicht ein Mü zu lang, erreicht er aber auch einen tollen Wert bei mir. Würde ich mir sofort wieder anschauen. Saoirse Ronan ist einfach nur zum Anschmachten, entschuldigt bitte. 8.5

    Jungle Cruise: Siehe Red Notice I guess? Rundgelutschter Popcorn-Quatsch, von dem ich mir mehr "Indy" sowie Action und weniger Klamauk erhofft hätte. Ja - die Jokes, welche The Rock hier mutterseelenallein vortragen muss, sitzen, aber so richtig rund wirkt alles nicht. Weder der fake Tigerangriff, noch das fake Eingeborenenvolk, noch die Twists am Ende. "Konstruiert" wäre quasi die Untertreibung des Jahrhunderts. Naja wie dem auch sei. Ich hatte zwei Stunden Freude dran, der female Lead stimmt, die Nebenrollen sind mit Giamatti und Plemons überragend besetzt und der Look war auch mal etwas anderes. Wohlwollende 7.0

    The Power of the Dog: Unser diesjähriger Oscarfavorit ist in meinen Augen schon ein ganz schöner Slow Burn, der vor allem in der ersten Hälfte aka Stunde noch sehr ziellos daherkommt. Man weiß noch nicht so richtig, wo der Film hin will oder was er eigentlich von einem möchte. Dann wird die Schlinge aber immer enger gezogen und das Ende fand ich persönlich brilliant. Dazu kommen die tollen Landschaftsaufnahmen (leider nicht vom Ort wo der Film eigentlich spielt^^) und das einnehmende Spiel von Benedict Cumberbatch. Auch sein Sidecast kann sich sehen lassen, die Schnitte sind gut, die Musik sehr besonders...hmm. Es stimmt eigentlich so vieles. Und doch wollte der Funke nicht vollends überspringen. Dafür hat er mich am Anfang doch zu sehr ratlos zurückgelassen und lief mir zu langweilig an. Ich war über weite Strecken teilnahmslos in der ersten Hälfte und hätte mir beispielsweise eher eine Romanze zwischen Phil und Rose gewünscht, die ja beide über die Musik einen gemeinsamen Anker gehabt hätten. Naja sei es drum. An schlechten Tagen würde ich ihm 6.0 geben und an guten 7.5. Daher gebe ich jetzt einfach mal 6.75, auch wenn das wahrscheinlich Gotteslästerung gleichkommt. Aber so war nunmal mein Empfinden dazu bei der Erstsichtung. Vielleicht sollte ich nochmal eine zweite folgen lassen, um die Wertung abzuschmecken.

    Call Me by Your Name: Auch hier muss ich die Cineasten leider enttäuschen. So richtig abgeholt hat er mich - warum auch immer - nicht. Auch wenn ich das eigentlich nie mache, zitiere ich jetzt mal eine Rezension von letterboxd, die meine Gedanken wesentlich treffender beschreibt, als ich Amateur es gerade selbst in Worte packen könnte:

    Zitat

    "it just doesn’t click. a gorgeous facade, masking the vagueness of the dialogue and intentions and feelings of the characters. dripping with scenic appeal, but i’m only slightly charmed by it. what tries to be one of the most sincere movies in years only feels hollow to me, even when i try to let it in. oliver and elio are different ages, but it’s the maturity level that bothers me here: one, a man, going out by himself until dawn. the other, only a boy, sitting with his parents, being read a fairlytale while it rains outside. he puffs out his chest and acts older than his age. and that’s what it is: an act. he can be intelligent and wise and ready for love, but is he mature enough for a relationship like this. it’s that imbalance that has me trying to break down the walls of this thing and see it more clearly. the way they talk and interact rings empty to me, only getting glimpses of true tenderness, split seconds of actual romance. oliver comes off the emptiest of all, i counted on one hand the times i could see his true nature, and half of those, i didn’t like what i saw. maybe he loved elio, but i can’t quite see it. and what i’m left with is a chilly ending, reflected in flames by the best bit of acting the movie has to offer.

    but, all that said, i’m aware of the fact that people love it so. love it, relate to it, are enchanted by it. and i’m trying to let that be what it is, because the above is only my opinion, and we all have such drastically different opinions. in the end, all we can do is scribble our thoughts down and move on. discussion is maybe the most important aspect of a movie like this, or a time like this: to be open to discuss a movie and it’s good sides and it’s bad sides, even if you hold it dear to your heart. or despise it.

    this is a glorious, sun-drenched daydream for some, but not for me. and that’s ok."

    6.0

    Lg

    Klugscheißmodus: Der Film ist von 2002. ;) (Zumindest klingt deine Beschreibung sehr nach diesem Film.)

    Ich war auch irritiert, danke fürs Nachgucken. Tattoo gehört zu jener kurzen Phase, wo die deutschen sich nach dem Erfolg von Anatomie im Thriller-/Horrorgenre ausgetobt haben. Da gab es noch eine ganze Reihe mehr interessanter Filme.

    Da kann ich wärmstens z.B. Freischwimmer (2008) und Was du nicht siehst (2009) empfehlen, auch wenn die schon ein bisschen später waren.
    Lg

    nur aus Neugier, was fandest du daran Campy?


    Das sind eigentlich meine zwei einzigen Kritikpunkte am Film. Sonst war ich wirklich sehr, sehr angetan. Nochmals vielen Dank =) Die anderen beiden Titel sind auch schon vorgemerkt (Plan B, Cliff Walkers).
    Lg

    Wow, der The House at Night hat mich aber gerade mal sowas von dermaßen abgeholt, ach du Schande. Jedes Knarzen im Haus ist gerade gruselig. Ich kann absolut nicht Schlafen 😅 Und das geht mir eigentlich nie so.

    Rebecca Hall hat mir schon immer gefallen aber hier spielt sie wirklich ihr volles Talent aus. Absolute "one-woman-Show" von ihr. Auch starkes Sounddesign, wenige(!) tolle Musikstücke, gute Kamera, oh man. Das Ende hätte für mich noch etwas weniger campy und mehr stringent sein dürfen, ansonsten starke Empfehlung ebenfalls von mir. Höllisch spannend, wenn man sich darauf einlassen kann!

    Lg

    Cameron wollte den Film über 10 Jahre selbst drehen und ist überaus berüchtigt dafür, in von ihm produzierte Filme massiv hineinzufuchteln, so wie Spielberg ja auch. Insoweit kann man gerade auf der technischen Seite (da hat er ja bei Corman angefangen) sicher sein, dass er da als Produzent mitentschieden hat, wie sich das anhört.

    Und Rodriguez ist überaus berüchtigt dafür, gegenüber externen Geldgebern hart zu bleiben und weiter stur seine eigene Vision durchdrücken zu wollen. Daher sei mir bitte nicht böse, aber ohne eine Quelle bleibt das für mich recht viel Mutmaßung. Da kann was dran sein, muss es aber auch nicht und kann komplett auf Roberts Kappe gehen vom Ton her. Zumal du ja, wenn ich es richtig verstanden habe, Alita nicht mal auf BluRay hast und gar nicht genau weißt, ob der Subi hier wieder so kracht.
    Egal. Nichts für ungut,
    Lg

    Im Top 10-Filme Thread drüben fehlen mir übrigens noch schmerzlichst Nennungen von Rain Man, Oldboy, District 9, Departed, Syriana, Lost Highway, L.A. Confidential, Collateral, The Perks of Being a Wallflower, Starship Troopers, Vanilla Sky, The Machinist, High Fidelity und ein paar deutsche Sachen wie z.B. Victoria, Toni Erdmann, Das Boot, Der Untergang, Elementarteilchen, Was du nicht siehst, Gegen die Wand, Soul Kitchen, Yella oder Freischwimmer.
    Mag die einfach keiner außer ich, oder sind sie jeweils knapp aus der Top 10 rausrotiert? Meinungen bitte :) Oder einfach gern eure Runner-Ups, die ihr euch verkniffen habt. So findet man hier vielleicht noch einen heißen Tipp.
    Lg

    Ist doch schon ein UE55MU8009TX (also 2017er Jahrgang) und kann da keine langen Schaltzeiten beobachten. Nur wenn ich auf diese TV PLussender zugreife welche übers Netz kommen ist die Latenz groß. Bei den Sat-Programmen habe ich das Problem nicht

    Nee, die Probleme sind erst mit dem Jahrgang 2018 entstanden (Umstellung auf Android-Betriebssystem) und danach stetig schlimmer geworden. Noch schlimmer ist das Aufrufen der Apps bei diesen Modellen, das dauert E-W-I-G.

    Das ist jetzt irgendwie echt lustig für mich, weil mein LG nämlich das selbe Problem aufweist. Aufrufen der Apps dauert nach ein paar Jahren nun recht lange, Umschalten zwischen diesen ebenfalls || Wollte mir eigentlich keinen mehr holen (aktuell: 55UH6159). Bei Samsung gefällt mir aber das Bild oft nicht. Hätte mich jetzt in Richtung Philips oder Sony orientiert.

    Deine Ausführungen zum alten Dune kann ich aber nur unterstreichen, gefällt mir auch sehr gut das Teil und wird imho zu Unrecht so verrissen. Blown Away habe ich mal auf meine Watchlist gesetzt, ist ja bei Sky:thumbsup:

    ravn: Super, vielen Dank dir, da kann ich den skippen!
    Lg