Tipps fürs Heimkino

  • Aktuell merke ich das bei Netflix vor allem bei SciFi-Filmen. Netflix hat in meinem Nutzerverhalten erkannt, dass ich das Genre mag und überflutet mich mit Vorschlägen. Die sind aber durchweg alle mies bis absoluter Trash, weil ich die bekannten und guten Filme des Genre schon gesehen habe. Die eventuell guten und unbekannten Titel gehen in der Trash-Flut aber absolut unter und sind für mich nicht auffindbar. Da müsste ich mich schon über externe Quellen informieren und diese Filme manuell gezielt suchen bei Netflix. Netflix selbst hilft da nicht, sondern frustriert mich immer mehr mit dem Überangebot an unterdurchschnittlicher Masse.


    Bin kurz davor, Netflix durch Apple Plus oder Disney Plus zu ersetzen. Einzig die neue Staffel von Better Call Saul hält mich davon noch ab. Sinnvoller wäre es aber wohl, regelmässig nach der Mindestabolaufzeit den Streaminganbieter zu wechseln und dort das schauen, was sich dort bis dahin angesammelt hat und so immer nur einen Anbieter zeitgleich zu bezahlen und zu nutzen. Besonders bei "wöchentlich eine neue Folge" macht das Sinn.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

    Einmal editiert, zuletzt von ravn ()

  • Die Meldung des Tages in Sachen Medien ist sicherlich Netflix' Abonnenteneinbruch und die ziemlich missratene PR-Meldung dazu. Dass es postpandemisch weniger Abonnent*innen geben würde war nur eine schale Hoffnung meinerseits (und ja, ich weiß, ein Teil davon ist das abgeschaltete Netflix Russland, aber kein so großer wie der Konzern glauben machen möchte)

    Magst Du mir die PR-Meldung bitte einmal verlinken? Ich war beim quergoogeln jedenfalls zu blöd etwas zu finden, was auf Deine Beschreibung zutreffen würde. Oder war das "missraten" auf die Geschichte mit den nichtzahlenden Nutzern bezogen? Deinen Russland Einschub kann ich auch nicht nachvollziehen. Ohne die verlorenen 700k russischen Nutzer wäre die Abonnenten Zahl auch im letzten Quartal noch gewachsen (aber mit nur 500k natürlich deutlich weniger als angepeilt...).

    Das Vorgehen gegen Account-Sharing sehe ich auch nicht als Strafe gegen Kunden. Die zahlenden Kunden werden ja nicht bestraft, sonder die, die nicht gezahlt haben.

    Ich hatte immer den Eindruck (ohne dafür irgendwelche Daten oder weiter reichende Erfahrungswerte aus dem Bekanntenkreis zu haben), dass viele der Accountsharer sich auch die Kosten teilen. Das gezielte Vorgehen gegen das Teilen sehe ich daher auch eher als kontraproduktiv für den Konzern an. Aber Netflix hat mit seinen Nutzerdaten ja eigentlich eine wesentlich bessere Bewertungsgrundlage als ich vom Sofa aus...


    Wir beziehen aktuell Prime, Netflix, Sky und Apple+ (letzteres war wohl für ein paar Monate bei der PS5 dabei...) und Prime finde ich von allen mit Abstand am schlechtesten, wenn ich Inhalt und Bedienungscomfort zusammen vergleiche. Inhaltlich favorisiere ich weiterhin mit großem Abstand Sky, wobei die i den letzten Jahren auch deutlich nachgelassen und das gruselige und kundenfeindlichste Interface haben. Apple+ macht bisher auch einen ganz guten Eindruck, aber ich denke nicht, dass wir dort zum Dauerkunden werden. Ob dort absolut gesehen mehr "guter" Inhalt veröffentlicht wird als bei Netflix, bezweifle ich allerdings - auch wenn dieser Gedanke verführerischnahe liegt. Netflix produziert einfach so viel, dass der Anteil an unterdurchschnittliche Serien und Filmen einfach überdurchschnittlich ist.

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Magst Du mir die PR-Meldung bitte einmal verlinken? Ich war beim quergoogeln jedenfalls zu blöd etwas zu finden, was auf Deine Beschreibung zutreffen würde. Oder war das "missraten" auf die Geschichte mit den nichtzahlenden Nutzern bezogen? Deinen Russland Einschub kann ich auch nicht nachvollziehen. Ohne die verlorenen 700k russischen Nutzer wäre die Abonnenten Zahl auch im letzten Quartal noch gewachsen (aber mit nur 500k natürlich deutlich weniger als angepeilt...).

    Ich hab das Presseevent gesehen, das nur für Journalisten zugänglich war, da kann ich jetzt leider nicht mit einem Link dienen. Wichtig dabei war: Man hat es voraufgenommen, Rückfragen waren (völlig branchenunüblich) nicht möglich. Du hast zwar recht, dass für Q1 effektiv 500.000 ZuschauerInnen minus Russland dazugekommen sind, aber für Q2 wird ein Rückgang von 2 Mio. Abonnenten prognostiziert, und da spielt Russland dann keine Rolle mehr bei. Zumal das Abo in Russland extrem billig war und so in den Gewinn kaum hineingespielt hat (dort ist es noch völlig normal, alles als Raubkopie zu beziehen, daher müssen die Streamingdienste dort mit Kampfpreisen agieren und der Rückzug aus dem Markt hat sich finanziell nur marginal ausgewirkt). Hier ein Variety-Artikel, der - sehr branchenfreundlich - einige Fakten nennt: Netflix Loses 200,000 Subscribers in Q1 - Variety


    Und auch mit dem letzten Punkt gehst Du in Richtung des Problems: Wenn Netflix jetzt weniger Content produziert, wird dadurch die Qualität nicht zwangsläufig besser. Apple+ verfolgt ja das Prinzip: Wir reden den Kreativen nicht rein und lassen sie machen was sie schon immer machen wollten, und wir überbieten netflix auf Filmfestivals, wenn es um Arthouse geht. Das funktioniert mal besser, mal schlechter, aber aktuell ist man Netflix damit qualitativ überlegen.

  • Aktuell merke ich das bei Netflix vor allem bei SciFi-Filmen. Netflix hat in meinem Nutzerverhalten erkannt, dass ich das Genre mag und überflutet mich mit Vorschlägen. Die sind aber durchweg alle mies bis absoluter Trash, weil ich die bekannten und guten Filme des Genre schon gesehen habe. Die eventuell guten und unbekannten Titel gehen in der Trash-Flut aber absolut unter und sind für mich nicht auffindbar. Da müsste ich mich schon über externe Quellen informieren und diese Filme manuell gezielt suchen bei Netflix. Netflix selbst hilft da nicht, sondern frustriert mich immer mehr mit dem Überangebot an unterdurchschnittlicher Masse.

    Nützt dir das was ? Allerdings fassen die SF ziemlich weit ... :)

    Die besten Science Fiction-Filme bei Netflix | Moviepilot.de

    Gruß aus Frankfurt, Helmut

  • ...ich wäre doch sehr überrascht wenn ravn wirklich mehr als zwei Filme die da genannt sind nicht gesehen haben sollte. Das ist so ein typischer Autofüller-Quatsch, wo die netflixfilme mit imdb-Ratings abgeglichen werden und dann niemand mehr draufschaut. Aber wen wundert es, das würde ja Geld kosten.

  • Und auch mit dem letzten Punkt gehst Du in Richtung des Problems: Wenn Netflix jetzt weniger Content produziert, wird dadurch die Qualität nicht zwangsläufig besser. Apple+ verfolgt ja das Prinzip: Wir reden den Kreativen nicht rein und lassen sie machen was sie schon immer machen wollten, und wir überbieten netflix auf Filmfestivals, wenn es um Arthouse geht. Das funktioniert mal besser, mal schlechter, aber aktuell ist man Netflix damit qualitativ überlegen.

    Der 2. Satz sollte eigentlich im Konjunktiv stehen, oder? Ich habe jetzt zumindest nirgends davon gelesen, dass sie ihren Output verringern wollen. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren.


    Wie gesagt, eine relative qualitative Überlegenheit von Apple+ gegenüber Netflix würde ich unterschreiben (wobei ich von Apple+ bisher auch nur 4-5 Serien gesehen habe), eine absolute qualitative Überlegenheit sehe ich nicht. Ich denke das von ravn beschriebene Portal-Hopping wird die nächsten Jahre zunehmen, aber Netflix wird aufgrund ihrer großen Bibliothek der Platzhirsch bleiben. Der Crash des Aktienkurses lockt mich zum Wiedereinstieg. Mal die nächsten Wochen beobachten wohin die Reise geht.

    Half Man, half Bear, half Pig!

  • Der 2. Satz sollte eigentlich im Konjunktiv stehen, oder?

    Doch, genau das ist eine der "Lösungen", die Netflix in der "Pressemitteilung" genannt hat, um den geringeren Abozahlen zu begegnen: Geringere Content-Produktion. Was wahrscheinlich weitere Serieneinstellungen hinter sich ziehen wird und damit noch mehr Fans verprellt. Wenn Du Dich ein wenig in den Diskurs dieser Meldung auf den einschlägigen SM-Seiten (z.B. Reddit) einliest, wirst Du schnell sehen,wieviele Leute sich da durch die Politik der Einstellungen in den letzten Jahren verprellt sehen. Netflix hat in dieser Hinsicht eindeutig zuwenig für Kundenbindung getan.

  • ...ich wäre doch sehr überrascht wenn ravn wirklich mehr als zwei Filme die da genannt sind nicht gesehen haben sollte. Das ist so ein typischer Autofüller-Quatsch, wo die netflixfilme mit imdb-Ratings abgeglichen werden und dann niemand mehr draufschaut. Aber wen wundert es, das würde ja Geld kosten.

    Von den Top 50 Filmen dort habe ich einzig "Das wandelnde Schloss" nicht gesehen. Das aber auch nur nicht, weil es eher Fantasy ist und hier aus dem Rahmen fällt. Bei Anime-Filmen hätte ich eh viel nachzuholen, ist nur nicht meine bevorzugte Darstellungsart. Wobei es bei dem heutigen inflationären Einsatz von schlechtem CGI fast schon die bessere Wahl ist, stimmig gemachte Animationen anzuschauen, die direkt als Anime-Film umgesetzt sind.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Wenn die Entscheidung zwischen "Brot und Netflix" fällt, wird der Luxus, den Netflix darstellt halt doch wieder deutlich.

    Wir hatten uns damals gegen Kabelfernsehn entschieden für Netflix & Prime wegen der geringeren Kosten... 7,99+5,75 vs. 16,50 zumal du den "relevanten" Teil des Fernehns gut streamen kannst (Mediatheken der öffentlich Rechtlichen). Smart TV brauchst du auch keinen danke Optionen wie dem "Fire TV Stick"...

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
    Ausstehende Erweiterungen KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 4
    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
    Erweiterungen gebackt/gekauft 2022: 2
  • Da er nicht mehr lange bei Netflix verfügbar zu sein scheint... Lohnt es, die 2,5 Stunden Lebenszeit für Motherless Brooklyn zu investieren?

    Ich fand den ganz gut. Kein Highlight, aber ein solider Noir. Außerdem Bruce Willis in seiner letzten sehenswerten Rolle. :)

  • Da er nicht mehr lange bei Netflix verfügbar zu sein scheint... Lohnt es, die 2,5 Stunden Lebenszeit für Motherless Brooklyn zu investieren?

    Ich war ziemlich enttäuscht. Ein ganz komischer Film: Man schaut 2 Stunden zu, wie etwas passiert und ist davon auch ganz angetan. Und dann dreht der Film auf dem Fuße und sagt "Jaha, eigentlich geht es aber um was ganz ganz anderes, langweiligeres!"

    Quasi wie bei "From dusk till dawn", nur in langweilig.

  • Ich bin über 'Dinner in America' gestolpert, dass seit kurzem auf Prime geliehen werden kann.



    Der Trailer sieht schön schräg aus und der Film scheint ja auch eine Reihe von Preisen gewonnen bzw Empfehlungen bekommen zu haben. Das er anscheinend von Ben Stiller produziert wurde, interessiert mich nicht wirklich.


    Hat den Film schon jeman von Euch gesehen und mag seine/ihre Meinung kund tun? :)

  • Ich habe mich vor kurzem sehr gefreut, als ich Crank als 4k Bluray entdeckt habe. Ich mag den Film, habe die DVD aber vor Jahren verschenkt und seitdem auf den 4k Release gewartet. Leider muss ich sagen: Hätte ich mir sparen können, die Bluray hätte es genauso getan. Bild ist okayisch, aber gefühlt nicht wirklich besser als eine vom Player hochskalierte Bluray. Dolby Vision bringt ausser dem Label keinen Mehrwert, die Bluray hätte auch hier wohl nicht wirklich verloren. Und der Ton ist, gelinde gesagt, sch...lecht. Flach, langweilig, nichtmal die Mühe einer Atmos-Aufbereitung haben sie sich gemacht. Wenn man die Bluray schon hat, kann man sich die 4k Bluray sparen.

    Wahrscheinlich könnte man sich die 4k Bluray sogar sparen, wenn man die DVD und nen halbwegs fähigen Upscaler hat. Das ist echt der schlechteste 4k-Release, der mir bisher untergekommen ist...


    Dafür waren die 19 Franken für die 4k Bluray von Venom umso besser investiert. Blindkauf, wusste praktisch nix über den Film. Aber der hat definitiv Spass gemacht. :)

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Um mal wieder einen kleinen Tipp rauszuhauen: Ich habe ja einige Jahre (ich war jung und dumm) sklavisch den Einordnungen der TV-Spielfilm geglaubt, die im Nachhinein viele gute Filme zu Unrecht negativ oder mäßig eingestuft haben - so auch Donald Sutherlands ultracharismatische Performance in "Die Nadel" (Eye of the Needle) nach dem Bestseller von Ken Follett. Ich hätte eher Roger Ebert zuhören sollen, der den Film "one of those downbeat, plodding, quietly horrifying, and sometimes grimly funny war movies that used to be made by the British film industry, back when there was a British film industry" nannte. Ein wirklich, wirklich guter und vielschichtiger Spionagethriller, der in der Mitte in ein ziemlich ungewöhnliches Liebesdrama kippt, was das Ende umso faszinierender macht. Sutherland ist als deutscher Spion auf einer windigen britischen Insel der Teufel in Person, und zugleich von großem Charme und Anziehungskraft - hier ist er wirklich auf der Höhe seines Könnens. Aber auch die weibliche Hauptrolle (mit Kate Nelligan besetzt eine dieser Darstellerinnen, die in jeder Nebenrolle überzeugt ohne dass ich mir bisher ihren Namen gemerkt hätte) ist brilliant gespielt. Aktuell befindet sich der Film leider im MGM-Rechtelimbo, das hoffentlich bald auch international nach dem Kauf von MGM durch Amazon aufgehoben sein wird, aber wer Zugriff auf den Film hat und bisher gezögert hat, dem sei dieses spannende Kleinod (das mich, obwohl es inhaltlich überhaupt nicht wirklich passt, stark an Gorky Park erinnert hat) dringend empfohlen.

  • Ich höre gerade die aktuelle Staffel You Must Remember This, in der es um die freizügigeren Hollywood-Filme der 80er geht. Da fällt mir doch auf, dass Richard Marquand außer der NADEL auch noch das MESSER gedreht hat. Das klingt ja nach der verschenkten Chance zur Trilogie.

  • Ich höre gerade die aktuelle Staffel You Must Remember This, in der es um die freizügigeren Hollywood-Filme der 80er geht. Da fällt mir doch auf, dass Richard Marquand außer der NADEL auch noch das MESSER gedreht hat. Das klingt ja nach der verschenkten Chance zur Trilogie.

    Wieso, die Trilogie hat er doch vor seinem verfrühten Tode geschafft? Nadel - Lichtschwert - Messer. Passt doch?

  • DIE NADEL gehört auch zu meinen Lieblingsfilmen der früheren Neunziger. Echter Klassiker!

    Ähhh... Achtziger. Es sei denn Du meinst das russische Heroindrama von 1990...

    Nein, ich meine die Filme, die ich in den frühen Neunzigern gesuchtet habe.
    In den Achtzigern waren das eher DAS LABYRINTH, RONJA RÄUBERTOCHTER und alles, in dem GODZILLA oder James Bond durchs Bild gestapft sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Archibald Tuttle : Die Nadel erinnert mich deutlich eher an Der Adler ist gelandet von John Sturges, nach dem Roman von Jack Highins, als an Gorky Park. Wobei ich Gorky Park sowohl als Buch wie auch als Film für den stärksten der 3 genannten Titel halte. Das ist ein echter Ausnahme-Thriller von Michael Apted und mit Hurt, Marvin und dem. ewigen Nebendarsteller Dennehy exquisit besetzt.


    Was ich mir angeschaut habe: The Painted Bird, ein Antikriegsfilm über die Odyssee eines jüdischen Jungen durch Osteuropa während des zweiten Weltkrieges. The Painted Bird ist ein dreistündigen Epos, bei dem die wunderschönen Bilder in krassem Kontrast zum Inhalt der Geschichte stehen. Auch wenn die Romanvorlahe stellenweise im Schweinsgallop abgehandelt wird, ist der Film absolut lohnenswert.

    we are ugly but we have the music

  • Archibald Tuttle : Die Nadel erinnert mich deutlich eher an Der Adler ist gelandet von John Sturges, nach dem Roman von Jack Highins, als an Gorky Park. Wobei ich Gorky Park sowohl als Buch wie auch als Film für den stärksten der 3 genannten Titel halte. Das ist ein echter Ausnahme-Thriller von Michael Apted und mit Hurt, Marvin und dem. ewigen Nebendarsteller Dennehy exquisit besetzt.


    Was ich mir angeschaut habe: The Painted Bird, ein Antikriegsfilm über die Odyssee eines jüdischen Jungen durch Osteuropa während des zweiten Weltkrieges. The Painted Bird ist ein dreistündigen Epos, bei dem die wunderschönen Bilder in krassem Kontrast zum Inhalt der Geschichte stehen. Auch wenn die Romanvorlahe stellenweise im Schweinsgallop abgehandelt wird, ist der Film absolut lohnenswert.

    Painted Bird ist tatsächlich wahnsinnig intensives, bedrückendes Kino. Bei "Der Adler ist gelandet" wage ich zu widersprechen, den mag ich auch sehr, aber der ist schon deutlich eher auf Kommandofilm a la Dreckiges Dutzend getrimmt (und hat garantiert 100% mehr Lacher als Die Nadel). Aber bei Gorky Park sind wir uns dann wieder einig, einer der besten Filme der 1980er.

  • Bei "Der Adler ist gelandet" wage ich zu widersprechen, den mag ich auch sehr, aber der ist schon deutlich eher auf Kommandofilm a la Dreckiges Dutzend getrimmt (und hat garantiert 100% mehr Lacher als Die Nadel).

    Korrekt, ich versuche nur nachzuvollziehen, warum Du Dich mehr an Gorky Park als an den Adler erinnert fühlst. Thematisch, zeitlich und räumlich sind die Nadel und der Adler ja deutlich dichter zusammen als Die Nadel und Gorky Park.

    we are ugly but we have the music

    Einmal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Bei "Der Adler ist gelandet" wage ich zu widersprechen, den mag ich auch sehr, aber der ist schon deutlich eher auf Kommandofilm a la Dreckiges Dutzend getrimmt (und hat garantiert 100% mehr Lacher als Die Nadel).

    Korrekt, ich versuche nur nachzuvollziehen, warum Du Dich mehr an Gorky Park als an den Adler erinnert fühlst. Thematisch, zeitlich und räumlich sind die Nadel und der Adler ja deutlich dichter zusammen als Die Nadel und Gorky Park.

    Es gibt ja noch strukturelle Ähnlichkeiten. Thematisch, zeitlich und räumlich liegt HOT SHOTS! dichter an TOP GUN, trotzdem erinnert er einen deutlich stärker an DIE NACKTE KANONE oder das verrückte Flugzeug ... :)

  • Heute EMERGENCY auf und von Amazon gesehen.


    Hat mir recht gut gefallen.

    Basierend auf einem bei Sundance prämierten Kurzfilm erzählt der Film eine eigentlich "klassische" Nacht der Abenteuer:

    Zwei Collegefreunde wollen kurz vor Ende ihrer gemeinsamen Zeit nochmal eine legendäre Partynacht erleben, doch kurz bevor es losgeht wirft ein unerwartetes Ereignis ihre Pläne aus der Bahn und sorgt für allerlei Verwicklungen.


    Was den Film abhebt, ist am Ende die Hautfarbe der Figuren, denn der Film versucht, die klassische Geschichte "witziger Missverständnisse" aus der Perspektive dreier Charaktere zu erzählen, die beständig racial Profiling und der erfahrungsbedingten Sorge vor der Polizei ausgesetzt sind.


    Das gelingt nicht durchgängig spannend und artet zwischendrin oft in ein Drama aus, ist aber durchaus sehenswert. Die verreißenden Kritken werfen dem Film massive Wokeness und eine klare Agenda vor. Beides trifft durchaus zu.

    Meine klare Empfehlung kriegt der Film trotzdem. 😊

  • Für die Freunde der gepflegten 4K-UHD-Unterhaltung: Einer der bestphotographierten Filme der 1980er (und einer der besten Filme der 1980er, Punkt) ist soeben erschienen und sieht nicht nur brillant aus, sondern klingt auch absolut phantastisch. Die Rede ist von Brian de Palmas The Untouchables, Elliot Ness gegen Al Capone mit Kevin Costner, Sean Connery, Robert de Niro und Andy Garcia. Über den Film hatte ich ja schonmal geschrieben, als ich mir die ziemlich mittelprächtige BluRay angeguckt hatte. Aber auf UHD: SO, genau SO muss 35mm-Material am Ende aussehen (der einzige andere Film aus der gleichen Ära, dessen Abtastung genauso gut gelungen ist, ist m.E. In the line of Fire) - man hat das Gefühl im Kino bei der Erstaufführung zu sitzen. Dazu kommt ein Sound, der Mamets Dialoge auf dem Center belässt, dafür aber Morricones Musik in Atmos neu abmischt, mit sensationellen Ergebnissen. Untouchables war immer ein Film, der zu 50% von der Musik lebte, aber jetzt fühlt man sich, als säße man in einem Orchestersaal und die Musik würde live dazu eingespielt. Keine Ahnung wie die das hingekriegt haben, aber wer eine halbwegs funktionierende Tonanlage zuhause hat, sollte sich die englische TrueHD-Fassung wirklich unbedingt mal geben. Lange bin ich durch Akustik nicht mehr so in einen Film hineingezogen worden.

  • Der deutsche Oskar-Beitrag von 2020, Und morgen die ganze Welt, ist gerade in der Arte Mediathek.

    (Insbesondere interessant für Leute die sich schön irgendwann mal irgendwie mit der linken Szene beschäftigt haben. Die bekommt durchaus auch ihren Spiegel vorgehalten.)

  • Ich schaue gerade auf Prime nach langer Zeit wieder mal die Lethal Weapon-Reihe und bin jetzt mit Teil 2 durch. Die Acton sieht nach über 30 Jahren immer noch gut aus, die Charaktere haben eine ordentliche Tiefe, die Stories sind geradlinig, aber nicht tumb und das Trio Gibson/Glover/Pesci ist wahnsinnig dynamisch und spielfreudig. Die Reihe ist erstaunlich gut gealtert und deutlich unterhaltsamer als der ganze 80er-Action-Trash, wo gesichtslose Armeen an blöden Bösewichtn einem MG-bewehrtem Muskelprotz vor die Flinte springen.

    we are ugly but we have the music

    Einmal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Ich schaue gerade auf Prime nach langer Zeit wieder mal die Lethal Weapon-Reihe und bin jetzt mit Teil 2 durch. Die Acton sieht nach über 30 Jahren immer noch gut aus, die Charaktere haben eine ordentliche Tiefe, die Stories sind geradlinig, aber nicht tumb und das Trio Gibson/Glover/Pesci ist wahnsinnig dynamisch und spielfreudig. Die Reihe ist erstaunlich gut gealtert und deutlich unterhaltsamer als der ganze 80er-Action-Trash, wo gesichtslose Armeen an blöden Bösewichtn einem MG-bewehrtem Muskelprotz vor die Flinte springen.

    Ach ja nun, da gibt es noch andere, auch wenn ich bei Lethal Weapon natürlich zustimme. Aber Stirb langsam, Nur 48 Stunden, Mad Max 2, Big Trouble in little China, Die Nacht hat 1000 Augen, Mörderischer Vorsprung, Black Rain, Midnight Run, Hell comes to Frogtown, Die gnadenlose Clique, Boy Soldiers, Die Grenzwölfe.... Da gibt es schon noch einige mehr. Mal ganz davon zu schweigen dass Phantomkommando ja schon die Parodie des eigenen Genres kostenlos mitliefert.

  • Aber Stirb langsam, Nur 48 Stunden, Mad Max 2, Big Trouble in little China, Die Nacht hat VIELE Augen, Mörderischer Vorsprung, Black Rain, Midnight Run, Hell comes to Frogtown, Die gnadenlose Clique, Boy Soldiers, Die Grenzwölfe....

    Die Nacht hat 1000 Augen ist schon etwas älter, VIELE Augen hat sie :)


    Nur 48 Stunden mag ich sehr, aber das Frauenbild, das da vermittelt wird, ist haarsträubend.


    Weitere Positivbeispiele für gute 80er-Action: Johnny Handsome, Die Klapperschlange, Ausgelöscht, Im Jahr des Drachen, Leben und Sterben in LA, Red Heat, D.O.A., Das fliegende Auge, A better tomorrow, Rambo, Straßen in Flammen, Nö way out, Young Guns (ganz schön viel Walter Hill dazwischen)


    Aber eben auch Der City Hai, Die City Cobra, Karate Tiger, Bloodsport, ein guter Teil der bekloppten ausgekochtes Schlitzohr- und Auf dem Highway ist die Hölle los- Filme und deren Klone, Running Man, Rambo2 und 3, Blast Heroes.

    we are ugly but we have the music

  • Ich schaue gerade auf Prime nach langer Zeit wieder mal die Lethal Weapon-Reihe und bin jetzt mit Teil 2 durch. Die Acton sieht nach über 30 Jahren immer noch gut aus, die Charaktere haben eine ordentliche Tiefe, die Stories sind geradlinig, aber nicht tumb und das Trio Gibson/Glover/Pesci ist wahnsinnig dynamisch und spielfreudig. Die Reihe ist erstaunlich gut gealtert und deutlich unterhaltsamer als der ganze 80er-Action-Trash, wo gesichtslose Armeen an blöden Bösewichtn einem MG-bewehrtem Muskelprotz vor die Flinte springen.

    Ach ja nun, da gibt es noch andere, auch wenn ich bei Lethal Weapon natürlich zustimme. Aber Stirb langsam, Nur 48 Stunden, Mad Max 2, Big Trouble in little China, Die Nacht hat 1000 Augen, Mörderischer Vorsprung, Black Rain, Midnight Run, Hell comes to Frogtown, Die gnadenlose Clique, Boy Soldiers, Die Grenzwölfe.... Da gibt es schon noch einige mehr. Mal ganz davon zu schweigen dass Phantomkommando ja schon die Parodie des eigenen Genres kostenlos mitliefert.

    Nur 48 Stunden ist unter PC-Gesichtspunkten nicht gut gealtert (und nicht nur wegen des Frauenbilds), Black Rain ebenfalls nicht, und Big Trouble in Little China erst recht nicht. Stirb Langsam geht tatsächlich immer noch gut, Midnight Run hatte damals schon einige Längen, die nicht besser geworden sind (trotzdem Charles Grodins Höhepunkt). Immerhin bei Mad Max 2 stimme ich uneingeschränkt zu - bis heute der beste Teil der ganzen Reihe und einer meiner Top-3-Lieblingsfilme der 80er. :)

    Was Lethal Weapon betrifft: ICH mag die ersten drei Teile immer noch sehr, erinnere mich aber immer an ein Interview zu Teil 4, in dem die Macher meinten, ihnen sei nach dem ersten Teil schon nichts Gescheites mehr eingefallen, aber die Fans hätten ja keine Ruhe gegeben. Ein bisschen sieht man das tatsächlich. :D

  • Nur 48 Stunden ist unter PC-Gesichtspunkten nicht gut gealtert (und nicht nur wegen des Frauenbilds), Black Rain ebenfalls nicht, und Big Trouble in Little China erst recht nicht. Stirb Langsam geht tatsächlich immer noch gut, Midnight Run hatte damals schon einige Längen, die nicht besser geworden sind (trotzdem Charles Grodins Höhepunkt).

    Die 80er sind jetzt 40 Jahre her, die Filme Abbilder ihrer Zeit. Denen ihr Frauenbild oder andere PC-Verletzungen (die bei black Rain ja auch damals diskutiert wurden) nachzutragen ist aus heutiger Sicht vielleicht nicht falsch, aber historisierbar - sonst kann man die gesamte Filmgeschichte in die Tonne kloppen. Die genannten Filme sind trotzdem sehr unterhaltsam.


    Bei Midnight Run gehörst du dann leider auch zu denen die den Film massiv unterschätzen, ich bin da bei desalm und pavlovic, bestgespielte Actionkomödie der 80er.

  • Ich habe beim Mitlesen den PC-Aspekt schon direkt ausgeklammert als es um Mel Gibson ging. Davon abgesehen, dass der mir sowieso nie wirklich sympathisch war und ich daher auch viele Klassiker mit ihm gar nicht erst gesehen habe, kann ich nicht verstehen wieso Hollywood immer noch Filme mit dem produziert.

  • Ich habe beim Mitlesen den PC-Aspekt schon direkt ausgeklammert als es um Mel Gibson ging. Davon abgesehen, dass der mir sowieso nie wirklich sympathisch war und ich daher auch viele Klassiker mit ihm gar nicht erst gesehen habe, kann ich nicht verstehen wieso Hollywood immer noch Filme mit dem produziert.

    Das macht "Hollywood" auch quasi nicht mehr, er spielt ja nur noch in Kleinstproduktionen oder unabhängigen Filmen mit, wo er oft auch als Produzent auftritt. Dass man ihn aber gern auftreten lassen würde, steht wohl außer Frage, denn Gibson war lange Jahre ein riesiger Star, der vor allem Zuschauerschichten ins Kino brachte, die man dort sonst eher selten fand (Konservative, ältere weiße Männer mit christlichem Hintergrund, siehe Passion of the Christ). Gibson hat sich wieder und wieder selbst demontiert, sonst wäre er jetzt ganz oben im Sternenhimmel Hollywoods.