Tipps fürs Heimkino

  • Eher kein Tipp, sondern das Gegenteil: Fast & Furious 9

    Obwohl ich mich eigentlich als Fan der Reihe bezeichnen würde, fand ich Teil 9 irgendwie... meh. Es gibt ein paar nette Story-Ergänzungen zu früheren Filmen, was ganz nett ist, aber insgesamt finde ich eigentlich jeden einzelnen Vorgänger besser, inklusive Hobbs & Shaw. Beim Bild fiel mir nichts besonderes auf, war ok. Dafür ist der Sound aber imho enttäuschend: Surround- und Atmos-Effekte sind mittelprächtig, und beim Bass fehlt untenrum der Druck. Da wir den Film auf der 4k-Bluray geschaut haben, kann ich die Schuld auch nicht auf eine schlechte Datenrate schieben, sondern es scheint einfach nur eine uninspirierte, schlechte Abmischung zu sein.


    Kann man wohl als Fan der Reihe zur Komplettierung schon schauen, aber sonst ist der Film wohl tatsächlich eher überflüssig.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

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  • Ich hab den noch im Kino gesehen, und selbst da war der Klang eher enttäuschend. Das galt aber für eine ganze Reihe von Titeln in diesem Jahr, trotz Atmos, Imax etc. - als würde bei der Abmischung zunehmend auf die Kompatibilität zum späteren Streaming geachtet, wo viele ja nur eine Soundbar einsetzen und mit einem starken LFE dann nichts anfangen können. Hattest Du ihn deutsch gesehen? Vielleicht liegt da der Hund begraben. Aber gerade F&F war ja immer eine Reihe, wo einem auch in der Synchro noch die Ohren bluteten (also im positiven Sinne).

  • Nein, im Originalton. Das scheidet also (leider) auch aus als Ausrede.

    Ich hätte eigentlich erwartet, dass nach der wenig glorreichen Vorstellung von Disney mit ein paar der Marvel-Filmen (Black Panther zb), die auch so blutleer abgemischt sind, solche Fehlgriffe gerade bei Filmen wie Fast & Furios passé sein sollten, aber da hab ich mich wohl getäuscht.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Dänische Delikatessen, 2003, schwarze Komödie aus Dänemark, bietet einen sehr skurrilen Humor, konnte mich aber nicht wirklich überzeugen.

    Ein grandioser Film. :)

    Am besten zusammen mit "In China essen sie Hunde"

    geekeriki.tv

    YouTube.com/geekeriki

  • Nein, im Originalton. Das scheidet also (leider) auch aus als Ausrede.

    Ganz kurz dazu: Sowohl Last Duel aus auch House of Gucci sind ja eigentlich Filme, in denen es vorrangig um die Dialoge geht. Trotzdem hatten beide eines der besten direktionalen Sound Designs des Jahres, da fällt dann nochmal so richtig auf, wie schwach Bond und die Marvels auf der Brust waren.

  • Auch wenn der Sound gut ist, ich glaub, das sind nicht meine Filme. Vielleicht irgendwann mal Last Duel, mir ist der aber eher zu frustrierend, und meine Frau will den ganz sicher nicht sehen. ^^


    Nachdem wir aber letzte Woche in Vorbereitung auf Matrix 4 mal wieder angefangen haben, die Matrix-Trilogie zu schauen, habe ich für alle mit ähnlichen Ambitionen eine Empfehlung: Schaut bloss nicht die alte Bluray!


    Wir haben Matrix 1 letzte Woche abends geschaut, in der Version auf besagter alter Bluray. 2008/2009, glaube ich. Das Bild ist im Vergleich zu so manch anderer Bluray auch nicht überragend, aber okay-ish. Vom Ton war ich jedoch dermassen enttäuscht, dass ich direkt danach recherchiert habe, ob es eine Neuauflage gibt. Wirklich, wirklich schlecht. Blechern, flacher Bass, Surround-Effekte lieblos. Die Disc schreit mit jedem Bit "Ich bin ein alter Film!"

    Ergebnis: Ja, es gibt eine Neuauflage als 4k-Bluray, und auch die Bluray wurde wohl neu remastered. Bestellt, und statt Matrix 2 am Wochenende also nochmals Matrix 1 angeschaut, diesmal in der UHD-Version. Das Bild ist deutlich besser, und beim Ton liegen imho Welten dazwischen. Wirklich gute direktionale Effekte, gerade in den Bullet-Time-Szenen ein massiver Gewinn, das Blecherne ist weg (grösstenteils, der Score ist halt, wie er ist), und der Bass darf auch ein bisschen Spass haben.


    Ich kann deshalb jedem, der die alte Trilogie nochmal anschauen will, nur empfehlen, dieses Vorhaben nicht mit den alten Blurays durchzuziehen, sondern besser auf den Remaster umzusteigen. Ich für meinen Teil werde auf jeden Fall Matrix 2 und 3 mit den UHD-Versionen ersetzen und dann die alten Blurays aus dem Regal verbannen.

    Wenn dir egal ist, wo du bist, kannst du dich auch nicht verlaufen.

  • Nachdem wir aber letzte Woche in Vorbereitung auf Matrix 4 mal wieder angefangen haben, die Matrix-Trilogie zu schauen, habe ich für alle mit ähnlichen Ambitionen eine Empfehlung: Schaut bloss nicht die alte Bluray!

    Das lässt mich etwas nostalgisch erinnern, dass Matrix damals meine allererste DVD war. Ich glaube mich zu erinnern, dass die damals einiges geboten hat um die Möglichkeiten des Mediums zu showcasen: interaktive Menüs, Behind the scenes, versteckte Special Features, DVD-ROM-Teil. Aber vor allem war es für uns in der Kleinstadt die erste Möglichkeit, den Film im Original-Ton zu hören! Früher mussten wir immer nach Frankfurt zum WOM fahren, der UK-VHS im Angebot hatte.

  • Nachdem wir aber letzte Woche in Vorbereitung auf Matrix 4 mal wieder angefangen haben, die Matrix-Trilogie zu schauen, habe ich für alle mit ähnlichen Ambitionen eine Empfehlung: Schaut bloss nicht die alte Bluray!

    Matrix war von Anfang an auf Heimmedien "verflucht". Erst hatte der erste Teil auf DVD die falschen Farben, dann musste die komplette Luxusedition wegen verhunzter Tonspuren umgetauscht werden, und dann haben sie diese blechernen Tonspuren bei der BluRay erneut veröffentlicht. Ich glaube es gab dann noch eine verbesserte Neuauflage bei Warner, wenn man die BluRay einschickte.


    Insgesamt war Matrix aber schon 1999 im Kino ein Film, der im Oton schlicht deutlich besser klang als auf Deutsch, da die Synchro damals m.W. nicht in DTS im Kino gezeigt wurde (kann sein, dass ich das verwechsele).


    Aber in jedem Fall ist die UHD natürlich besser, schon allein fürs Dolby-Vision-Remastering und die englische Atmos-Spur, die hier unglaublich effizient ist (bei der Marmor-Szene hört man wirklich die Splitter links oben am Ohr vorbeisausen).

  • The Last Duel von Ridley Scott mit Ben Affleck, Matt Damon und Adam Driver seit heute kostenlos auf Disney+ wtf.

    Lg

    Geschaut und für gut befunden. Wer einen Film sucht, der von Details lebt statt von großen Knalleffekten, wird hier 2 1/2 Stunden seine Freude haben.

    "There are only three forms of high art: the symphony, the illustrated children's book, and the board game."

    D. Oswald Heist

  • Archibald Tuttle

    Es sieht übrigens so aus, als würde Ein Junge namens Weihnachten dieses Jahr nicht mehr in den Stream kommen. Insofern habt Ihr da alles richtig gemacht.

    Für uns ist bei den aktuellen Zahlen Kino leider erstmal gestrichen.

    Verstehe ich. Hatte heute in Berlin meine erste 2G+-Vorführung, das fühlte sich tatsächlich nochmal besser an. Ansonsten achte ich darauf, in Veranstaltungen zu gehen, wo nichts los ist. West Side Story um 14 Uhr, ich komme... ;).

  • Netflix hat derzeit mehrere Edgar Wallace Filme im Programm und die bekannteren davon sind natürlich echte Frottee-Pyjama-Nostalgieschwärmerein, aber abseits von dieser Handvoll Klassiker ist das wirklich unerträglicher Müll. Habe gerade "Im Banne des Unheimlichen" angefangen und nach 15 Minuten wieder ausgeschaltet. Unerträglich

  • Netflix hat derzeit mehrere Edgar Wallace Filme im Programm und die bekannteren davon sind natürlich echte Frottee-Pyjama-Nostalgieschwärmerein, aber abseits von dieser Handvoll Klassiker ist das wirklich unerträglicher Müll. Habe gerade "Im Banne des Unheimlichen" angefangen und nach 15 Minuten wieder ausgeschaltet. Unerträglich

    Quentin Tarantino würde Dir jetzt auf die groben Finger hauen... ;) Für den ist Alfred Vohrer der beste deutsche Nachkriegsregisseur, und tatsächlich hat er einige der besseren Schwarz-Weiß-Wallaces gedreht, aber auch bei den "bunten" die Grundlagen für den späteren italienischen Giallo gelegt. Ich würde Dir aber leider insoweit doch recht geben, dass "Im Banne des Unheimlichen" kein echtes Highlight mehr ist. Aber immer noch deutlich besser als die beiden Vohrer-Nachfolger (Gorilla von Soho und Der Mann mit dem Glasauge) und seine unsäglichen Regiearbeiten in den 1970ern.


    Gerade bei den Wallaces ist es wichtig sie im Kontext der Zeit zu sehen, da gilt durchaus, dass sie wohl zu den intensivsten Abhandlungen über die deutsche Vergangenheit sind, die das deutsche Kino der Nachkriegszeit außerhalb von "Die Brücke" hervorgebracht hat - und das alles natürlich gut verklausuliert im Gewand des Gruselkrimis. Es sind Zeitgeistfilme, und da eckt natürlich unser Zeitgeist doch ganz enorm gegen an. Will sagen: Die Filme profitieren eindeutig von einer guten historischen Rahmung, die Netflix natürlich nicht bieten kann. Wenn Du sie irgendwo auftreiben kannst und das Thema dich wirklich interessiert, empfehle ich die Doku "German Grusel - Die Edgar Wallace-Serie".

  • Gerade bei den Wallaces ist es wichtig sie im Kontext der Zeit zu sehen (...)

    Das gilt zum Beispiel auch für alte Folgen vom Tatort oder Polizeiruf 110. Die schaue ich nie mit Krimi-Augen, sondern immer nur mit Zeitgeist-Augen.

  • Das gilt zum Beispiel auch für alte Folgen vom Tatort oder Polizeiruf 110. Die schaue ich nie mit Krimi-Augen, sondern immer nur mit Zeitgeist-Augen.

    Ohja. Deshalb liebe ich ja bis heute alle Folgen von Kressin so sehr. Das war damals der Versuch des WDR, so ein bißchen Bond-Feeling in die Reihe zu bringen, und Rupp war einfach eine sehr coole Sau.

  • Ja, Kressin war cool, auch der Twist mit dem immer entkommenden Ivan Desny - angehaucht von Fantomas, vermute ich.

    Aber auch sonst: unfassbar, wie viel Alkohol Walter Richter als Trimmel damals in jeder Folge in sich hineingekippt hat ...

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Das gilt zum Beispiel auch für alte Folgen vom Tatort oder Polizeiruf 110. Die schaue ich nie mit Krimi-Augen, sondern immer nur mit Zeitgeist-Augen.

    Ohja. Deshalb liebe ich ja bis heute alle Folgen von Kressin so sehr. Das war damals der Versuch des WDR, so ein bißchen Bond-Feeling in die Reihe zu bringen, und Rupp war einfach eine sehr coole Sau.

    Darum schaue ich auch gerne "Der Kommissar" oder auch "Derrick". Gerade die erste Folge von Derrick "Waldweg" ist sensationell und ganz besonders durch Wolfgang Kielings Spiel ein echtes Meisterwerk. Selbst wenn sich die Story problemlos in die heutige Zeit übertragen lässt, so trieft es geradezu nach 60ern und 70ern in beiden Serien.

    The dice decide my fate. And that's a shame.

  • Darum schaue ich auch gerne "Der Kommissar" oder auch "Derrick". Gerade die erste Folge von Derrick "Waldweg" ist sensationell und ganz besonders durch Wolfgang Kielings Spiel ein echtes Meisterwerk. Selbst wenn sich die Story problemlos in die heutige Zeit übertragen lässt, so trieft es geradezu nach 60ern und 70ern in beiden Serien.

    Und da schließt sich der Kreis: in 26 Episoden führte denn auch Alfred Vohrer Regie bei Derrick.

  • Wir haben gestern mal wieder 8Blickwinkel gesehen. Der Film geworden Time Stories Fall ;)


    Immer noch spannend mit tollen Schauspielern. Einziger Haken ist vielleicht, dass der Film teilweise nur spannend bleibt, weil er dem Zuschauer manchmal nicht das zeigt, was die Figuren sehen.


    Aber dennoch super Film!

  • Das gilt zum Beispiel auch für alte Folgen vom Tatort oder Polizeiruf 110. Die schaue ich nie mit Krimi-Augen, sondern immer nur mit Zeitgeist-Augen.

    Und insbesonders bei Münchner Tatorten auch wie sich die Stadt verändert hat...

    Ich gebe hier, auch wenn ich es im Text nicht explizit erwähne, immer meine persönliche Meinung wieder.

  • Das gilt zum Beispiel auch für alte Folgen vom Tatort oder Polizeiruf 110. Die schaue ich nie mit Krimi-Augen, sondern immer nur mit Zeitgeist-Augen.

    Und insbesonders bei Münchner Tatorten auch wie sich die Stadt verändert hat...

    Jetzt weiß ich ja, bei wem ich die Stadtführung (unter Einbezug aller Kinos und anschließendem Brettspielabend) buchen muss.

  • Darum schaue ich auch gerne "Der Kommissar" oder auch "Derrick". Gerade die erste Folge von Derrick "Waldweg" ist sensationell und ganz besonders durch Wolfgang Kielings Spiel ein echtes Meisterwerk. Selbst wenn sich die Story problemlos in die heutige Zeit übertragen lässt, so trieft es geradezu nach 60ern und 70ern in beiden Serien.

    Danke für den Tipp, Derrick hab ich ewig nicht mehr gesehen und Kieling ist einer meiner Lieblingsschauspieler. Und am Anfang der Serie war Tappert ja noch lebendig (Reporter nervt, er: Schauen Sie Mal da hinten, da ist es auch sehr schön). Und beim Kommissar verabschiedet dieser in Folge 1 gleich mal seine Frau mit den ehrlich empfundenen Worten "Du bist dumm aber lieb". Ja das waren noch Drehbücher...


    Gibt es übrigens beides kostenlos via PlutoTV.

  • (...) und Kieling ist einer meiner Lieblingsschauspieler

    Kieling war großartig. Als Kind habe ich ihn oft gesehen und fand ihn immer toll.

    Wenn heute sein Name fällt, denke ich immer an den Hitchcock-Thriller "Der zerrissene Vorhang" mit Paul Newman und Julie Andrews. Darin kann man außer Wolfgang Kieling übrigens auch noch Günter Strack und den späteren Tatort-Kommissar Hansjörg Felmy bewundern.

    Auch wenn ich Florian Martens im TV sehe, denke ich immer sofort an Wolfgang Kieling. Man sieht nicht nur am Aussehen, sondern auch an Gestik und Mimik, dass Martens der Sohn von Kieling ist, wenn man Kieling kennt.

    André Zottmann / Thygra Spiele - u. a. viel für Pegasus Spiele tätig
    Ich gebe hier generell immer meine eigene, ganz persönliche Meinung von mir.

    2 Mal editiert, zuletzt von Thygra ()

  • Uff ( Thygra kann weglesen, es geht um UHD): "Dame, König, As, Spion" ist einer meiner Lieblings- und meistgesehenen Filme der letzten 10 Jahre und hat jetzt etwas überraschend eine UHD spendiert bekommen. Über die Verfilmung von John LeCarrés Roman muss ich wohl nicht mehr viel sagen, einer der komplexesten Geheimdienstfilme überhaupt, der seine Handlung extrem verdichtet, so dass man eigentlich erst nach mehrmaligem Sehen alle Facetten der Handlung wirklich begreift. Nach dem Einlegen war ich erstmal hin und weg, so "filmisch" sehen Filme in den letzten Jahren eher selten aus, aber da bin ich reingefallen: Tatsächlich wurde der Film noch auf 35mm gedreht (Super35 um genau zu sein, was eine höhere Auflösung bietet und von dem verschiedene Bildformate gezogen werden können), aber was hier auf UHD gebracht wurde, ist die Restaurierung eines DSM (Digital Source Masters), das damals erstaunlicherweise ebenfalls bereits in 4K angefertigt wurde. Immerhin war wohl der Kameramann Hoytema selbst verantwortlich, was den brillanten Look des Films erklärt (der ja nun braun in beige in pastell durchgestylt ist, passend zur dargestellten Zeit und dem Geheimdienstmilieu). Sicherlich nicht das erste DSM, das als Grundlage für eine Restaurierung herangezogen wird (Star Wars, Harry Potter etc.), aber schon erstaunlich, wie gut das Bild im Vergleich zur ziemlich miesen BluRay hier aufpoliert erscheint, und wie sehr der Film trotz digitalen Ursprungs noch nach gutem altem 35mm-Kino aussieht. Also, wer weniger eine Raumklangdemodisk braucht als vielmehr intelligente, spannende Unterhaltung sucht, die man auch mehrfach sehen kann (oder sogar muss), dem sei der Film definitiv nahegelegt!

  • Für die, die bei der UHD zum neuen Bond wegen des "harmlosen" Kinotons noch zögern: Die Heimabmischung in Dolby Atmos ist zumindest etwas besser ausgefallen als die Kinoabmischung (warum auch immer das jemand so handhaben sollte). Das gilt vorrangig für die englische Spur, die deutsche ist locker 10 Dezibel im Schnitt leiser und wird auch bei Erhöhen der Lautstärke nur begrenzt druckvoll. Musik ist deutlich umhüllender ausgefallen, insgesamt wird man gut ins Klangfeld eingebettet. Die Atmos-Kanäle haben dabei allerdings in beiden Sprachen deutlich zu wenig zu tun. Damit dürfte der Film zumindest auf Soundbars gut zu hören sein, aber ein Film zum Vorführen des Heimkinos (wie es beispielsweise Casino Royale war) wird das hier einfach nicht mehr. Man fragt sich tatsächlich, warum der Ton so harmlos gestaltet wurde - denkt man da vorrangig ans ältere Publikum, das so ein Bond an sich zieht? Nunja, mit Dune und Godzilla versus Kong sind dieses Jahr ja zwei absolut brachiale UHDs rausgekommen, die Bond mal eben zeigen, wo der akustische Hammer hängt.

  • Ich weiß, das ist jetzt so nischig, dass es hier eventuell niemand interessiert, aber um es wenigstens geteilt zu haben: Das französische UHD-Set der Drei-Farben-Trilogie von Kieslowski ist absolut atemberaubend. Leider kein deutscher Ton oder wenigstens englische UT, weswegen ich sehr froh bin, dass mein UHD-Abspieler das Einbinden von externen Untertiteln erlaubt. Aber visuell waren das vorher schon drei der beeindruckendsten Filme, die je gedreht wurden, und jetzt in 4K und Dolby Vision hatte ich den Eindruck, sie noch nie in so brillanter Qualität gesehen zu haben. Es ist eine zum Teil bitter-ironische, zum Teil sehr hoffnungsfrohe Auseinandersetzung, was Freiheit - Brüderlichkeit - Gleichheit in unserer Zeit (bzw. 1993/94) für uns noch bedeuten können. Emotional und thematisch sind die Filme nach wie vor zeitlos. Blau ist damals von weiten Kreisen der deutschen Filmkritik ziemlich negativ aufgenommen worden, mich hat der Film damals umgehauen und tut es heute noch - persönliches Leid und Trauer hat sich im Kino nie wieder so echt angefühlt wie hier bei Juliette Binoche. Ich hoffe, das Set kommt dann auch mal auf Deutsch raus, aber wenn Ihr Kunstfilm auch nur ein bisschen abgewinnen könnt, empfiehlt es sich sehr, diese digitale "Restaurierung"/Aufbereitung in Augenschein zu nehmen.

  • Hey, ich bin mir nicht ganz sicher ob das mit in dieses Thema gehört. Ich bin auf der Suche nach einem Beamer und im großen und ganzen sollte das zum Thema Heimkino ja ganz gut passen. Vielleicht hat ja jemand hier im Forum eine Empfehlung für mich.

    Kurze Eckdaten:

    Leinwand hat eine diagonale von 2,8 Metern

    Abstand zwischen Beameraufbewahrungsort und Leinwand 4 Meter

    Der Platz für den Beamer befindet sich ziemlich mittig der Leinwand

    Es wird in der Regel nur mit abgedunkeltem Raum geschaut

    Optimal wäre es wenn ich den Beamer über Smartphone & Laptop kabellos mit Bild versorgen könnte (Geht das überhaupt ohne Qualitätseinbußen?)

    kein Bluetooth, darüber läuft momentan unser Sound

    Preisspektrum ist momentan zwischen 1000-2000€ angedacht

    Ganz tolles Bild versteht sich von selbst denke ich


    Wäre wirklich über Hilfe dankbar, hab jetzt den ganzen Nachmittag Tests und Rezensionen durchgelesen und bin eher überfragter als vorher :d

    2 Mal editiert, zuletzt von M0G3L ()

  • Mit der Frage bist Du besser hier aufgehoben: Tipps fürs Heimkino (Hardware/Equipment)


    Nur eins kann ich schonmal berichten: HDMI per Funk ist eine heikle Angelegenheit, der eine Standard reicht keine 2 Meter weit, der andere komprimiert das Bild, und mehr als 2K ist meines Wissens in beiden Fällen nicht drin, wenn es nicht direkt per Streamingstick abgespielt wird (dann allerdings hat man wieder das Problem, den Ton passend anzuschließen).


    Und bei 4 Metern Abstand des Beamers zur 3m-Leinwand brauchst Du auf jeden Fall ein Gerät mit weit ausregelbarem Objektiv, die meisten Geräte sind standardmäßig auf kleinere Abstände hin ausgelegt.

  • Am Wochenende kam 'Der weiße Hai' im ZDF. Nach wie vor ein super Film... aber, haben die den neu synchronisiert? Die Stimme von Roy Scheider zumindest hatte ich ganz anders in Erinnerung. :/

    Japp, schon zur Erstauswertung auf DVD. Die alte Synchro ist Mono, wie in Deutschland bis weit in die Achtziger leider üblich. Dass man damit keinen Blumentopf gewinnen kann sieht man z.B. bei Alien, wobei die Technik schon deutlich besser geworden ist. Warum man aber Eddie Murphys Stimme nehmen musste weiß wirklich niemand.

  • Eben gerade gesehen und für Leute mit Sinn für schwarzhumorige Komödien ein echter Tipp "Hit Mom - Mörderische weihnachten" :) :

    Spielfilm: Hit Mom - Mörderische Weihnachten | ARD Mediathek

    Viel Spaß !!

    Kann ich bestätigen, hat uns gut gefallen! :)

  • Hehe, es ist doch immer wieder spannend mit Filmen konfrontiert zu werden, die man früher oft im TV gesehen hat. Heute endlich den Kriegsklassiker "36 Stunden" mit James Garner auf BluRay geguckt, also zum einen zum ersten Mal im richtigen Bildformat (deutsche Fernsehausstrahlungen waren früher soweit ich es richtig erinnere Pan&Scan) - was den Film erstaunlicherweise viel klaustrophobischer wirken lässt. In "36 Stunden" geht es um einen US-Major, der um die Landung in der Normandie weiß, dennoch nach Portugal reist, dort von den Nazis gefangen genommen wird und dem dann in einer Art prähistorischer Truman-Show vorgespielt wird, er sei nach dem Krieg zuhause, habe sein Gedächtnis verloren und möge doch nun bitte seine Kriegsabenteuer ausplaudern.

    Tatsächlich erklärt der FIlm uns das alles in den ersten 30 Minuten sehr aufwändig und lässt dann das Kasperletheater ablaufen, in der Hoffnung, dass Garner sich - auch aufgrund der Anwesenheit seines Freundes Rod Taylor - verplappern möge. Und trotzdem hatte ich den Film (den ich vor 30 Jahren garantiert 2-3mal gesehen habe) fest so im Kopf, dass man mit Garner in diese Situation geschickt werde, und der Zuschauer wie dieser keine Ahnung hat, in welcher Situation er ist. Es ist schon erstaunlich, wie falsch Erinnerungen sein können.


    Trotzdem toller Film, und mein liebster Werbeaushang, den ich je gesehen habe:


  • Zwei Filme, die auch in den Kinotipp-Thread passen würden, ich aber auf Netflix und Amazon Prima gesehen habe, weil der eine hier in der Nähe zeitnah in keinem Kino läuft und ich den anderen im Sommer diesen Jahren in den Kinos verpasst habe.


    Dont look up : Sozusagen das Weihnachtsgeschenk von Netflix an alle Abonnenten. Ein Film, der vom Staraufgebot und der Produktionsqualität eigentlich ins Kino gehört hätte, aber wohl nur in ausgewählten Sälen läuft, um für diverse Kinofilmpreise berücksichtigt werden zu können. Eine bitterböse und tiefschwarze Komödie, die inzwischen allerdings von der Realität überholt wurde und deshalb fast schon wie ein Realsatire wirkt. Die ganzen Anspielungen sind arg deutlich, teilweise schon zu deutlich, um auf irgendeiner Ebene komisch wirken zu können, schlicht weil wir mitten in so einer Welt stecken. Mir blieb das Lachen oftmals im Hals stecken, weil das gezeigte Spiegelbild zu bekannt war.


    Bis in die Nebenrollen überzeugend gespielt, so dass ich in der ersten Stunde unbedingt wissen wollte, wie sich all diese Personen in den nächsten Situationen verhalten werden und was sonst noch so alles gezeigt wird. Leider verliert sich der Film dann irgendwann in zu vielen Handlungsdetails und rafft deren Handlungsstränge zu sehr zusammen, so dass der Detailblick und damit die Faszination der Geschichte für mich ein wenig verloren ging. Entweder hätte der nach dem Mittelteil 30 Minuten kürzen sein können oder eben als Miniserie wesentlich länger. Das Ende ist aber wieder schön fokussiert und die zwei After-Credits-Szenen runden das Filmerlebnis gut ab. Absolut sehenswert trotz allem.


    Stowaway : Lief zu einer blöden Zeit im Kino, als Masken am Sitzplatz Pflicht waren und ich deshalb meine Umlimted UCI Dauerkarte gekündigt hatte. Deshalb umso überraschender, dass der schon ein halbes Jahr später schon in der Zweitverwertung bei Amazon Prime ist und das ohne Aufpreis. Bei IMDb mit 5.6 nur sehr mäßig bewertet und ausserhalb Deutschlands zum eigentlichen Kinostart nur auf Neflix gezeigt. War hier die Kino-Erstverwertung nötig, weil der Film nicht nur in Deutschland gedreht, sondern auch durch die Filmförderung unterstützt wurde? Egal, lief dort eh nur kurz, weil das Thema und die Umsetzung wohl micht massentauglich genug waren.


    Der Name sowie der Trailer nimmt die Handlung leider schon vorweg. Es geht um einen blinden Passagier auf einem Raumschiff und die Folgen, die sich daraus entwickeln. Und das nicht als Action-Reisser, sondern fast schon als Kammerspiel im Hard Science Fiction Umfeld. Stowaway ist bemüht, realistisch zu sein, versäumt es leider aber, die Grundlagen seinem Publikum näher zu bringen. Wer weiss schon, was die Art des Raumschiffs auszeichnet und welche Folgen das auf die Handlung hat? Wer weiss schon, welchen Zweck die Forschung an Bord verfolgt und welche Bedeutung die hat? Da wird zu wenig vorgekaut und zu viel vorausgesetzt. Manch einer könnte deshalb meinen, dass das alles nur der Rahmen ist, so dass der Kern der Handlung zu sehr zusammenschrumpft und eigentlich nur Dialoge, Überlegungen und unverständliches Handeln übrig bleibt.


    Wer High Frontier als Brettspiel mag, wird den Film ebensolche Spannung abgewinnen können. Ich habe bis zum Ende mitgefiebert, wobei selbst das die meisten Zuschauer wohl arg unbefriedigt zurücklassen wird, weil scheinbar so vieles noch unerzählt bleibt. Typisches Beispiel ist, dass man beim Kontakt mit der Bodenstation nur die Worte der Besetzung mitbekommt, aber nicht die Gegenseite hört. Ein Film zum mitdenken, der sich fast schon zu sehr um Realismus bemüht. Für mich sehenswert, aber eben sehr speziell. Wer Arrival noch zu fantastisch und actionreich fand, könnte hier dran Gefallen finden.

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Zu Stowaway: Genau, der ist wegen der deutschen Filmförderung noch in die deutschen Kinos gekommen, wie jetzt ja auch Gunpowder Milkshake. , in den USA war der an Netflix verkauft worden, und insgesamt ist er untergegangen wie eine bleierne Ente, das hatte er nicht verdient, und er hat ein ziemlich großartiges Sound Design, so wie die letzten Weltallfilme ja auch (Gravity, Interstellar, Ad Astra, First Man), wenn auch seltsamerweise nur in 5.1 - da wurde offenbar kurz vor Veröffentlichung noch Geld gespart.

  • Jip. Sounddesign war wirklich gut bei Stowaway. Mein altes und unverwüstliches Nubert 5.1er-System konnte mal wieder ordentlich aufspielen mit AW 880 Subwoofer und 580er Standboxen. :D

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Kleiner Nachtrag: heute endlich die UHD zu Alien gesehen. Also es tut mir ja leid, aber der Upmix der deutschen Tonspur war schon beim DC 2003 im Kino für die Tonne, und da hat sich auch nichts mehr dran geändert. Die neu aufgenommenen Szenen klingen logischerweise frisch, der Rest aber ist derart mono-dumpf, dass die deutschen Dialoge völlig unangenehm aus der restlichen modernen Tongestaltung herausstechen. Es ist echt ein Verbrechen, dass die deutsche Tonfassung so miserabel klingt. Der O-Ton ist jetzt auch kein Meilenstein, aber dennoch hundertmal besser. Star Wars hatte es da besser: klang die Special Edition 1997 im Kino noch recht mau, so war wenigstens die Abmischung von vornherein in Stereo erfolgt, und mittlerweile haben die da echt ein kleines Klangwunder hinbekommen. Schade dass das bei Alien offenbar nicht geht.


    Nunja, man kann es nicht ändern, aber bei Alien würde ich (Sakrileg!) tatsächlich für eine Neusynchro plädieren. Bis dahin guck ich diesen absolut brillanten Film, der auf UHD übrigens deutlich besser aussieht als auf Disney+, dann halt lieber im Original.

  • Es gibt ja diese Zuneigung zu Filmen der Jugend, nicht immer rational, aber an so ganz miese Machwerke erinnert man sich ja doch eher selten positiv. Heute nach langer Abstinenz "Verfluchtes Amsterdam" gesehen, und das sogar zum ersten Mal in ungekürzten Form (sowohl auf DVD wie auch auf BluRay gab es fehlerhafte, gekürzte Erstausgaben). Damals der erfolgreichste holländische Film aller Zeiten, ein Horrorthriller um einen Serienkiller, der die Grachten Amsterdams unsicher macht. Der Synthie-Score, der an Schimanski erinnernde "coole" Kommissar, die teils überraschend harten Effekte (Harpune im Kopf etc.), und einige der besten Bootsstunts aller Zeiten (ein Sprung über zwei Brücken steht immer noch im Guinness-Buch der Rekorde) - das alles ist unglaublich Achtziger, macht aber immer noch einen Höllenspaß. Erstaunlich modern ist der alleinerziehende Kommissar und sein Verhältnis zur pubertierenden Tochter, das muss damals fast revolutionär gewirkt haben, und der Öko-Touch der Handlung. Aber ja, manches wirkt dann manchmal auch ein wenig trashig, vor allem verstärkt durch die kalauernde Snchro.


    Falls noch jemand einen akuten Anfall von Nostalgie hat, dem kann ich den Streifen trotzdem wirklich nur wärmstens ans Herz legen.

  • Mein "Nostalgie-auch-wenn-er-schon-irgendwie-schlecht-ist"-Film ist "Es" mit Tim Curry.


    Tolle Effekte die der neue hat hin oder her, irgendwie hat der alte immer noch so ne ganz eigene Stimmung.

    geekeriki.tv

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