Ich bin kein Freund der These, dass Remakes automatisch schlechter sind als Originalfilme. Sie sind meistens schlicht anders.
Miikes Harakiri ist allerdings wirklich über weite Strecken ein 1:1-Remake des Klassikers von Kobayashi, nur nimmt er teilweise die Kritik am Samuraisystem raus und wandelt sie eher in eine allgemeine Anklage von Klassenunterschieden. Auch die narrative "Überraschung" wird hier anders als im Original sehr schnell serviert, was die langen Rückblenden anders mit Bedeutung auflädt. Ich persönlich finde, dass dadurch die inhärente Spannung des langsam inszenierten Films etwas leidet, und im ursprünglichen 3D werden ihn nur die wenigsten sehen können. Ansonsten aber ein guter Tipp, und wenn jemand Interesse hat findet sich auch das Original mit englischen UT im Internet Archive. Die deutsche synchronfassung habe ich seit den 1990ern nicht mehr sehen können, sie war zudem in den Gewaltszenen gekürzt.