Da lohnt es sich für Unternehmen, wesentlich mehr Spiele produzieren zu lassen und dann eben nach einiger Zeit auch den Schnäppchenmarkt bedienen zu können. In den ersten Wochen und Monaten verkauft man zum regulären Preis und nach einiger Zeit geht man mit dem Preis enorm runter und haut die Bestände raus.
Wenn der Kunde sicher davon ausgehen kann, dass er auch die Highlights des Verlagsprogramms mit etwas Wartezeit irgendwann für die Hälfte bekommt, wird doch kaum jemand noch den Vollpreis zahlen und der wahrgenommene Wert der Produkte ist dann auch im Eimer. Siehe Queen Games vor 10+ Jahren, als sie reihenweise auch preisgekrönte, neue Spiele wie Kingdom Builder oder Fresko bei Amazon verramscht haben. Es hat viele Jahre gedauert, bis die sich von ihrem Ramsch-Image wieder erholt hatten.
Oberste Regel muss immer sein: Gute Spiele werden nicht verramscht. Punkt.
Das Problem hier ist, dass ein Verlag erstmal nur ganz allgemein sagen kann: "Unsere Spiele werden nicht verramscht." Das ist noch nicht das Gleiche. Denn "unsere Spiele" sind nicht automatisch auch "gute (= stark nachgefragte) Spiele". Damit der Kampf gegen die Abwärtsspirale der Verramschung klappt, muss mit allerhöchster Priorität die Qualität der eigenen Produkte stimmen. Das ist z.B. etwas, das der Schwerkraft-Verlag so gut hinkriegt (zumindest bei der Auswahl der Titel; Übersetzungsqualität ist eine andere Baustelle), dass er sich seinen miserablen Kundenservice schlicht und einfach leisten kann.