Beiträge von Spielpunkt.net im Thema „Frosted Games: Änderungen im Vertrieb“

    "Medial unterrepräsentiert" ist bei mir beim Lesen hängen geblieben.

    Das ist eine Bringschuld - aus unserer Sicht. Und wir ärgern uns übrigens oft darüber. Es gibt in Deutschland kaum einen Verlag, der in einer gebotenen Regelmäßigkeit vernünftig erstellte Pressemitteilungen herausgibt. Selbst bei den großen Playern hakt es. Weiß der Teufel weshalb, denn PR-Abteilungen gibt es mindestens dort.

    Das ist allerdings unerlässlich im journalistischen Alltag, weil man a.) Informationen ansonsten übersieht und b.) Handgriffe unterlässt, die Zeit kosten. Soll heißen: Wir kündigen Neuerscheinungen beispielsweise nicht mehr aus eigenem Antrieb an, weil wir die Zeit lieber für andere Beiträge nutzen als ein bloßes Sprachrohr für Produktneuheiten und Schnäppchen zu sein (ja, es gibt Seiten, die machen das. Man merkt es denn aber auch an.).

    Rabattaktionen erfüllen im Handel auch einige wichtige Funktionen. Gäbe es sie nicht, gäbe es die sich ständig verändernde Vielfalt an Spiele än nicht - jeder Artikel blockiert letztlich beispielsweise auch (endlichen) Platz. Im Laden oder Lager.

    Ähm.
    Du zäumst da den Schuh von hinten auf. Umgekehrt wird ein Pferd draus.
    Gäbe es das Platzproblem im Lager nicht, gäbe es keine Rabattaktionen!
    Sprich: wenn die Kunden das Lager leerküfen, bräuchte man das nicht.

    Selbst wenn das so ein Plan wäre: Die Neuentwicklungen warten darauf aber nicht.

    Rabattaktionen erfüllen im Handel auch einige wichtige Funktionen. Gäbe es sie nicht, gäbe es die sich ständig verändernde Vielfalt an Spiele än nicht - jeder Artikel blockiert letztlich beispielsweise auch (endlichen) Platz. Im Laden oder Lager.

    Wenn Spiele also preislich stabil bleiben, können sie nur in kleinen Auflagen verfügbar sein. Das kann als Zwichen von Qualität und Nachfrage verstanden werden. Es ist aber nicht so gut, um neue Spieler ins Hobby zu ziehen oder sie zu halten.

    Von daher ist doch Heterogenität prima, wenn also beispielsweise "Konzept Asmodee" auf "Konzept Frosted Games und Co" trifft. Das eine kann es ohne das andere gar nicht mehr geben.

    Ich finde es nicht sonderlich suspekt, wenn Kunden beim Kauf so wenig wie möglich bezahlen möchten. Verlage wollen schließlich auch so viel wie möglich an einem Spiel verdienen.

    Kunden sind am Ende weder Buhmänner noch gute Samariter. Sie kaufen einfach nur dort, wo es ihnen persönlich in der aktuellen Kaufsituation am lukrativsten erscheint. Das kann man ein Rabatt sein, mal eine Neuheit zum Standardpreis, mal ein Sammlerpreis auf dem Sekundärmarkt.

    Ansonsten ist es doch prima, wenn Frosted Games sich unabhängiger machen möchte und einen Versuch startet, ein eigenes, vielleicht mutiges, Vertriebsmodell aufzuziehen. Stabile Preise funktionieren ja so lange, wie Kunden bereit sind, die bezahlen zu wollen. In dem Fall profitieren beide Seiten. Schwierig wird es doch nur bei einem Ungleichgewicht von Preis und Leistung: schlechtes Spiel für zu viel Geld (umgekehrt aus Verlagssicht auch: Perlen zu Schleuderprisen).

    Nicht so gut vorherzusehen sind da andere Faktoren: Inflation und Sparsamkeit, ein Ende des Brettspiel-Booms, wohl auch ein Überangebot an Titeln insgesamt. Letzteres sehe ich inzwischen als größte Gefahr für die Verlage.

    Ich bin jedenfalls gespannt, was und wie FG das stemmen wird :)