Beiträge von brettundpad im Thema „Frosted Games: Änderungen im Vertrieb“

    Übrigens ist auch der Wandel rüber zu TikTok so langsam ein Problem. U20 erreicht man auf YouTube so gut wie nicht mehr, bald wird das U25 sein. Und TikTok eignet sich null für Regelvideos.

    Hast du dazu Zahlen? Vor allem dann im Bereich Brettspiele. Insta fehlt in der Auflistung auch noch. Das TikTok gerade was Musik anbelangt das Ding ist, ist wohl klar. Aber in Bezug zu Brettspielen und erreichen von Zielgruppen, verstehe ich den Zusammenhang nicht. Wo erreicht man denn unter 20 Jährige in Social Media für Brettspiele? Ich würde da eher fragen, ob das überhaupt die relevante Zielgruppe ist. Und das Regelvideos weniger geklickt werden als eine stumpfe Top-Liste war schon so, als noch auf Schiefertafeln geschrieben wurde.


    Und wenn ich die Kinder (10 bis 14) in meinem Umfeld betrachte, was nicht repräsentativ ist, dann ist da YouTube Shorts das Ding. Aber ganz sicher nichts über Brettspiele. :lachwein:

    Es ist schon ziemlich witzig, dass wir in einer Zeit leben, wo der anonyme Einkauf so sehr favorisiert wird und ein Anrufen in einem Laden entweder gar nicht in den Sinn kommt oder vielleicht sogar abgelehnt wird. Haben wir das telefonieren verlernt? Ich erinnere mich an die "Gelben Seiten", wo man früher diverse Händler angerufen hat, ob Ware da ist und wie teuer die ist, um zu entscheiden wohin man fährt. In einer Zeit, wo das Telefon nur lokal an einem Ort war. Meistens im Flur. Mit Kabel. Spät dann immerhin ohne Kabel. Heute haben wir fast alle ein Telefon immer dabei, aber anrufen, ob ein Händler Brettspiel X,Y,Z hat? Unmöglich!


    Ben2 Also in Hamburg das Atlantis hat schon immer den gefühlten absoluten Maximalpreis. Der Zwergenfürst z.B. nicht.

    Da liegen dann auch oft hausgemachte, spezielle Probleme einzelner Akteure vor. Insbesondere sowas wie die "Brettspiellager"-Verramschungsaktion von Asmodee ist definitiv nicht repräsentativ für alle, auch wenn es natürlich schon dazu beiträgt, dass die Kunden sich fragen, ob sie 60-100 Euro für Neuheiten anderer Verlage ausgeben sollen, wenn sie ähnlich ausgestattete Asmodee-Produkte für 20 Euros aus der Ramschkiste ziehen können.

    Letztendlich kommen wir aber auf verschiedenen Pfaden doch immer wieder zum gleichen Grundübel für alles: viel zu großes Angebot von Neuheiten, und daran ändern auch unterschiedliche Preissetzungen oder Vertriebswege von einzelnen Verlagen (wie hier Frosted Games) wenig bis nichts. Die sind dann eben auch indirekt davon betroffen, wenn ihre Konkurrenz die Überproduktion verramschen muss und allein dadurch ihre Produkte schon überteuert wirken könnten bzw. wenn durch das Überangebot am Markt ihre Auflagenhöhen sinken und Stückzahlkosten steigen.

    Das ist das Problem! Und es färbt eben ab. Das ist ja auch das was ich anfänglich hier meinte. Es reichen solche Asmodee Aktionen oder ähnliches, um die Kaufkultur im Hobby zu verändern. Das mag selektive Wahrnehmung sein, aber ich sehe da eben eine Veränderung im Hobby und das Verhalten einiger Verlage färbt auf alle ab. Alleine dieses Forum. Vor 4 Jahren brauchte es keinen Schnäppchen-Unterbereich. Heute ist es gefühlt das große Ding hier.

    Nicht zuletzt weil sie eben auch so Priesstabil sind. Da schwingt dann das gleiche gute Gefühl mit wie bei Nintendo Titeln. Da weiss man auch - egal ob zum Launch oder in einem Jahr, Mario kostet dich eben 50-60€. Entweder du nimmst es zu dem Preis oder du lässt es bleiben. ;)

    Genau das fehlt mir mittlerweile extrem bei Brettspielen. Jetzt mal ganz egozentrisch nur auf mich bezogen. Ich habe früher viel mehr einfach so gekauft, um es auszuprobieren. Der Grund: War das Spiel nur okay, dann konnte ich ne Rezension schreiben und das Spiel danach einigermaßen noch verkaufen. Zurzeit geht das eigentlich nicht. Du kannst deine Perlen verkaufen, alles andere ist, vielleicht etwas extrem gesprochen, Altpapiermüll. Gerade gestern im Gaia, TM und Innovations Thread gelesen. Letzteres wird gekauft, wenn ein gutes Angebot kommt. Aus meiner Sicht hat sich der "private" Brettspielmarkt in den letzten 8 Jahren echt hart gewandelt. Ich finde Gentes z.B. so heftig. Verlag und Auflage eher klein (so meine Vermutung), eher ein kleiner Schatz, da hätte ich gedacht, das wird man irgendwann schon los. Das Spiel gab es neu für 10€.

    Wenn ich hier lese, dass man Brettspiele einfach so kauft, ohne sich zu informieren, dann finde ich das mega strange. Ein Brettspielkauf sollte eine bewusste Entscheidung sein, bei dem man dann nach dem Kauf viel Zeit mit verbringt.

    Was für mich ein Brettspielkauf "sein sollte" überlässt du bitte mir. Wenn ich mir ein Spiel in den Schrank stelle, weil ich mir die Box angucken will, ist es nicht deine Aufgabe darüber zu urteilen.

    Und jetzt schreibe ich besser nicht weiter sondern gehe erstmal vor dir Tür, frische Luft schnappen.

    Und so wie du es für dich legitim hälst, ein Brettspiel nur für den Schrank zu kaufen, genauso empfinde ich das als strange. Das ist das schöne an unterschiedlichen Menschen, sie haben eine unterschiedliche Meinung. Habe ich dir etwas diktiert? Nein. Ich habe über MEIN Gefühl und Einstellung geschrieben. Du kannst machen was du willst. Und jede andere Person darf das scheiße finden, so wie du meinen Kommentar.

    Harry2017 Äh, ich habe da gekauft, aber sicher kein Ankh für 15€. Wir reden über zwei verschiedene Dinge. Das eine ist Konsum weil man es kann, dass andere sind Preise, die das Hobby zerstören. Warum du letzteres in Schutz nimmst, verstehe ich beim besten willen nicht. Es ist uncool auf einer SPIEL eine Neuheit zu kaufen, die 4 Wochen später die Hälfte kostet. Es ist ungesund, wenn eine Hobby sich auf Schnapper konzentriert. Sorry, aber diese aktuelle Preisphase gab es bei mir nicht als ich 20 war. Ich kritisiere zwar unreflektierten Konsum, hier aber kritisiere ich ihn aufgrund von Dumpingpreisen die mein Hobby langfristig schaden. In vielerlei Hinsicht. Wert des Brettspiels allgemein, Fokus der Community, Nachhaltigkeit, Löhne von Mitarbeiter:innen aus der Branche usw.


    MetalPirate Etwas eskalierender formuliert, funktioniert deine Rechnung aber nicht. Wenn neue Titel so schnell im Preis fallen bzw. das erwartet wird (siehe Videospiele, da gab es das genauso), dann kauft am Ende niemand mehr gebraucht. Gebrauchte Spiele landen dann, außer es sind sehr gute Spiele, fast auf den Müll. Teil des Problems sind natürlich auch die Verlage, die ohne Ende Brettspiele auf den Markt knallen. Schaut euch die Videospielbranche an. Da hat man alles schon erlebt. Ich halte das halt insgesamt als Entwicklung für ungesund.


    thomasd87 Mir geht es überhaupt nicht um mich, ich wurde nur gefragt, wie ich konsumiere. Mir geht es darum, dass ich diesen ganzen Mist bei Videospielen auch schon durch habe. Da kennt jeder die Phrase bei einer Neuveröffentlichung "kauf ich im Sale". Mir tut es in der Seele weh, zu sehen, wie Brettspiele, mit irre viel Material eigentlich nur noch für die Altpapiersammlung taugen. Ein Hallertau, für 15€, was gekauft wird, weil es weniger kostet als ein Kinofilm, einfach ausprobiert wird und wenns nicht gefällt, egal. Ab in den Müll. Ob nun wirklich oder es nur im Schrank vergammelt, ist an dieser Stelle egal. Kann jeder machen. Verurteile ich niemanden für. Aber ich finds fürs Brettspiel Hallertau halt einfach mistig. Und wenn ich jetzt der doofe Moralapostel bin, dann ist das halt so. Ich halte die Diskussion darüber für wichtig.

    Harry2017 Ne, ganz sicher nicht. Ich habe früher ganz sicher nicht das Internet nach Schnäppchen abgegrast. Ich habe als ich jünger war sogar für Brettspiele gespart. Ich habe manchen Rabatt mitgenommen, klar. Darum geht es aber nicht. Ich schreibe mir schon seit Jahren die Finger blutig, das reflektiertes Konsumieren wichtig ist, ich hasse diese Lootfotos (mache ich nicht), weil es einfach nur "mehr ist geil" propagiert. Ich habe kein Pile of Shame. Auch nicht bei Videospielen. Beim Steam ist wieder der Super-Sale? Scheiß drauf, nur weil günstig und "Haben" angesagt ist, kaufe ich das nicht, wenn ich gerade noch Titel zu spielen habe. Ich hatte am Ende meiner Ausbildung mitte 20 mal so ne Phase, da habe ich viel gekauft, habe ich abgelegt. Ich halte das für ungesund und zwar in absolut vielerlei Hinsicht. Und wer neu im Hobby ist, dem sage auch auch, kaufe langsam und bewusst, genieße deine Spiele, lerne sie kennen und kaufe dir nicht wie Berserker 100 Spiele einem Jahr, damit du coolen Loot hast und dazugehörst. Ich verteufel auch nicht Rabatte an sich. Ein Schnapper ist was schönes. Nicht schön ist, wenn es Teil der Kultur wird. Wenn Menschen neue Brettspiele nicht kaufen, weil sie auf Thalia oder die nächste Rabattaktion warten, bei der Spiele gerne um 50% reduziert sind

    Das hier dagegen argumentiert wird, verstehe ich nicht. Schaut euch die Scheiße mit den Dumpingpreisen doch mal an. Das ist ungesund! Ich begrüße jeden Schritt dazu, faire Preise am Markt zu haben. Diese mistige Phrase "bei dem Preis kannste nichts falsch machen", kann ich nicht leiden. Da läuft nämlich viel falsch. Kaufen, kaufen, kaufen, schön billig und unreflektiert. Wenn ich hier lese, dass man Brettspiele einfach so kauft, ohne sich zu informieren, dann finde ich das mega strange. Ein Brettspielkauf sollte eine bewusste Entscheidung sein, bei dem man dann nach dem Kauf viel Zeit mit verbringt. Man beachte mal die Entwicklung dieses Forum oder meine Spielgruppen Chats. Was hat da denn ungesunden Überhang im Verhältnis zum Gesamtkontext genommen? Hinweise zu Angeboten! Und zwar nicht spezielle Aktionen, Ausnahmebrettspieke zur Promotion oder zum Advent, sondern ununterbrochen. Und nicht 10%, sondern abartig viel mehr.