Frosted Games: Änderungen im Vertrieb

  • Harry2017 Äh, ich habe da gekauft, aber sicher kein Ankh für 15€. Wir reden über zwei verschiedene Dinge. Das eine ist Konsum weil man es kann, dass andere sind Preise, die das Hobby zerstören. Warum du letzteres in Schutz nimmst, verstehe ich beim besten willen nicht. Es ist uncool auf einer SPIEL eine Neuheit zu kaufen, die 4 Wochen später die Hälfte kostet. Es ist ungesund, wenn eine Hobby sich auf Schnapper konzentriert. Sorry, aber diese aktuelle Preisphase gab es bei mir nicht als ich 20 war. Ich kritisiere zwar unreflektierten Konsum, hier aber kritisiere ich ihn aufgrund von Dumpingpreisen die mein Hobby langfristig schaden. In vielerlei Hinsicht. Wert des Brettspiels allgemein, Fokus der Community, Nachhaltigkeit, Löhne von Mitarbeiter:innen aus der Branche usw.

    Ich finde auch teilweise krAnkh, was da an Rabatten passiert - aber ehrlich gesagt freut es mich auch für die Leute, die da in den Genuss eines coolen Spieles kommen. Ich mochte Ankh nicht so gern - daher ist es mir noch nicht mal 13€ wert. Ich kenne Menschen, die es enorm abfeiern.

    Hallertau hab ich mir für unter 20€ gekauft, 2x gespielt und dann wieder verkauft ohne Verlust. Und der nach mir hat es jetzt für einen sehr guten Kurs bekommen und hat bestimmt auch 2 gute Abende damit.


    Von beiden Spielen gab es einfach eine massive Überproduktion - und Lagerkosten gibt es halt auch. Irgendwann wirds billiger, die Spiele zu verschenken, als sie weiter zu lagern.


    Auf der SPIEL kauft man halt in der Regel immer teurer. Das war mal anders, aber heute weiß ich, dass man da mindestens 20% drauflegt im Vergleich zum Nach-Messe-Kauf und dafür hat mans halt sofort.


    Klar ist aber auch, dass ein Verlag sauber kalkulieren muss - und daher begrüße ich alle Maßnahmen, die die Verlage (und damit unseren Brettspielmarkt) stabilisieren. Ich bin nicht umsonst in einer Gewerkschaft. Zwei Daumen rauf für gerechte Löhne!

  • Diese Mentalität "ich kauf alles nur mit fettem Rabatt" geht mir mittlerweile aber wirklich zunehmend gegen den Strich. Es ist einfach nicht fair dem Produzenten gegenüber. [...] Man will alles haben, hauptsache billig.

    Das halte ich in dieser Allgemeinheit so für falsch. Ich bin sicher nicht der einzige hier, der 100 Euro für ein Spiel zahlt, wenn es mir die 100 Euro wert ist. Aber das heißt deshalb noch lange nicht, dass ich zu den vielen anderen 100 Euro teuren Spielen dann nicht mehr sagen darf: "Das ist mir keine 100 Euro wert, aber mit entsprechendem Rabatt würde ich es vielleicht doch kaufen."

    (BTW: In der Aussage steckt gleichzeitig auch die Lösung für das Problem notleidender Verlag: bringt "einfach" Spiele raus, die dem Käufer auch teure UVPs wert sind. Nur teure bzw. hoch gehaltene Preise alleine lösen noch kein Absatzprobleme. Im Endeffekt ist alles eine Qualitätsfrage.)

  • Wenn ich hier lese, dass man Brettspiele einfach so kauft, ohne sich zu informieren, dann finde ich das mega strange. Ein Brettspielkauf sollte eine bewusste Entscheidung sein, bei dem man dann nach dem Kauf viel Zeit mit verbringt.

    Was für mich ein Brettspielkauf "sein sollte" überlässt du bitte mir. Wenn ich mir ein Spiel in den Schrank stelle, weil ich mir die Box angucken will, ist es nicht deine Aufgabe darüber zu urteilen.

    Und jetzt schreibe ich besser nicht weiter sondern gehe erstmal vor dir Tür, frische Luft schnappen.

    Und so wie du es für dich legitim hälst, ein Brettspiel nur für den Schrank zu kaufen, genauso empfinde ich das als strange. Das ist das schöne an unterschiedlichen Menschen, sie haben eine unterschiedliche Meinung. Habe ich dir etwas diktiert? Nein. Ich habe über MEIN Gefühl und Einstellung geschrieben. Du kannst machen was du willst. Und jede andere Person darf das scheiße finden, so wie du meinen Kommentar.

  • Finde den Thread eigentlich spannend bezüglich der Hintergründe der Entscheidung von Frosted etc. Es ist aber sehr schwer bei den vielen Grundsatzdiskussionen zum Thema Kaufverhalten etc. die Beiträge welche sich direkt mit dem Thema befassen herauszufiltern. Könnten diese evtl. ausgelagert werden?

  • Nein. Ich habe über MEIN Gefühl und Einstellung geschrieben.

    Nein, hast du eben nicht. Beispiel:

    Es ist ein kleiner aber feiner Unterschied ob du schreibst "für mich ist der Kauf eines Brettspiels eine bewusste Entscheidung" oder (wie du es getan hast) "der Kauf eines Brettspiels sollte eine bewusste Entscheidung sein".

    Sicher ist beides nur deine subjektive Meinung, aber mit der zweiten Aussage bewertest du passiv (ob gewollt oder ungewollt) alle die, die es nicht so machen.

    Aber wir brauchen das nicht vertiefen, darum geht es hier schließlich nicht. Von meiner Seite ist aber auch alles gesagt.

  • Schon interessant. Regelmäßig geht ein regelrechtes Geheule durch das Unknowns-Forum, weil mal wieder ein Crowdfunding finanziertes Spiel günstig in den Retail kommt. Und darüber, dass diese Spiele ja nicht mehr Preisstabil sind.

    Hier wird nun über 3 Seiten darüber lamentiert, wie wichtig es manchen doch sei, dass sie möglichst billig einkaufen und wie doof es ist, das FG auf Dauer nicht günstig sein möchte sondern eine Preisstabilität anstrebt.

  • Und so wie du es für dich legitim hälst, ein Brettspiel nur für den Schrank zu kaufen, genauso empfinde ich das als strange. Das ist das schöne an unterschiedlichen Menschen, sie haben eine unterschiedliche Meinung. Habe ich dir etwas diktiert? Nein. Ich habe über MEIN Gefühl und Einstellung geschrieben. Du kannst machen was du willst. Und jede andere Person darf das scheiße finden, so wie du meinen Kommentar.

    Letzten Endes ist dieses "Spiel für den Schrank" Ressourcenverschwendung. Und Niemand profitiert dabei! Der Händler hat das Zeug nur mit Rabatt losschlagen können. Der Verlag hat keine Marge gehabt. Der Endkunde hat keinen Platz mehr für die Spiele, die er auch spielen will. :)

  • Übersättigter Markt und dementsprechend eine gangbare Entscheidung, wenn man der Meinung ist, dass das eigene Portfolio stark genug für diesen Weg ist.

  • Kann hier nicht mal ein Mitarbeiter eines Verlages schreiben, daß es ihnen nur darum geht, sich die Taschen vollzustopfen? ;)

    Ich glaube die richtige Formulierung wäre die von Paul Graham: Das zu tun, was man liebt und dabei nicht zu verhungern.

  • Ich denke eher wird das über den Abgabepreis geregelt, zu dem der Verlag die Spiele an die Händler abgibt. Wenn der Händler ein Spiel mit UVP 60,- für 50,- beim Verlag einkaufen muss, kann er es nicht für 40,- verramschen. (Zahlen aus der Luft gegriffen!!)

    Was aber am Ende bedeuten würde: Ich halte als Verlag den EK-Preis für den Händler extra hoch, damit er potentiell nicht/fast nicht den Verkaufspreis des Produkts gestalten kann. Das würde mir als Händler auch nicht gefallen - gerade die Gestaltung anhand Angebot und Nachfrage ist die Kernaufgabe des Handels. Bin gespannt wie das ausgeht.

  • Kann hier nicht mal ein Mitarbeiter eines Verlages schreiben, daß es ihnen nur darum geht, sich die Taschen vollzustopfen? ;)

    Ich glaube die richtige Formulierung wäre die von Paul Graham: Das zu tun, was man liebt und dabei nicht zu verhungern.

    Ich formuliere das Paul-Graham-Paradoxon, das auftritt, wenn man es liebt, zu verhungern.

  • Ich denke eher wird das über den Abgabepreis geregelt, zu dem der Verlag die Spiele an die Händler abgibt. Wenn der Händler ein Spiel mit UVP 60,- für 50,- beim Verlag einkaufen muss, kann er es nicht für 40,- verramschen. (Zahlen aus der Luft gegriffen!!)

    Was aber am Ende bedeuten würde: Ich halte als Verlag den EK-Preis für den Händler extra hoch, damit er potentiell nicht/fast nicht den Verkaufspreis des Produkts gestalten kann. Das würde mir als Händler auch nicht gefallen - gerade die Gestaltung anhand Angebot und Nachfrage ist die Kernaufgabe des Handels. Bin gespannt wie das ausgeht.

    Keiner meiner Preise, die ich jemals gemacht habe, halte ich "extra hoch". Das kann man nun glauben oder nicht, da dürft ihr gerne selbst meine Glaubwürdigkeit einschätzen.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Ich wünsche Frosted Games viel Erfolg mit ihrer Strategie. Ich habe selbst einen Beruf, in dem es zu viele gibt, die sich gerne selbst ausbeuten, das kann nicht auf Dauer gut gehen. Natürlich darf man das auch nicht durch dir rosa Brille sehen: Die Konsequenz wird sein, dass in der Branche Arbeitsplätze weg fallen, es fragt dich nur, wo. Und ehrlich gesagt, ist mir lieber, das passiert beim Grosshandel als beim Verlag.

  • Also Nintendo haut auch immer wieder Sachen im Sale raus mit 60% Rabatt etc. Ich hatte auch ein paar Mario Titel für die Switch gekauft und das tat ein paar Monate später richtig weh. 15-20 Euro anstelle 50-60 Euro.

    Der Vergleich hinkt natürlich, aber mir fallen tatsächlich wenig Beispiele ein, bei denen es eine solche Preispolitik über die Jahrzehnte hinweg gab. Ich pflege im eShop von Nintendo eine fette Liste an Nintendo-Titeln... seit Jahren. Und viele davon sind noch nicht ein einziges Mal wirklich rabattiert worden. Oder nur minimal.

    Aber um etwas zurück zum eigentlichen Thema zu kommen. Ich finde das ganz gut so. Denn so denke ich viel mehr darüber nach, was ich wirklich brauche / kaufe. Diese Ramschwochen sorgen nur dafür, dass man sich Zeug in den Schrank stellt und nie mehr raus nimmt.

  • Es wird ja trotzdem Angebote geben und Rabatte - auch im Handel und bei uns. Die Geschwindigkeit und die Art spielt eine Rolle. Niemand sagt was wenn man ältere Titel mal rabattiert oder wie CTG zu Black Friday besondere Angebote macht. Aber das ist kontrolliert und begrenzt. Und nicht auf „Rausschmiss“ getrimmt. Abverkauf machen wir natürlich auch - aber halt nicht nach 6 und nicht nach 12 Monaten. Man muss Spielen doch Zeit zum Atmen geben.

    Ich fand da zum Beispiel eine Sache bei BGC auf der Messe letztes Jahr sehr schön. Sie hatten keine Neuheiten da sondern nur die Sachen vom letzten Jahr. Und die haben sich prächtig verkauft und besser als letztes Jahr. Die Sachen waren neu für genug Leute.

    Edit: es wird ja auch auf den Frosted Days demnächst wieder coole Angebote geben. Auch gute. Es ist etwas komplexer als schwarz und weiß.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

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  • yzemaze

    Hat den Titel des Themas von „Frostedspiele bei Pegasus“ zu „Frosted Games: Änderungen im Vertrieb“ geändert.
  • Es wird ja trotzdem Angebote geben und Rabatte - auch im Handel und bei uns. Die Geschwindigkeit und die Art spielt eine Rolle. Niemand sagt was wenn man ältere Titel mal rabattiert oder wie CTG zu Black Friday besondere Angebote macht. Aber das ist kontrolliert und begrenzt. Und nicht auf „Rausschmiss“ getrimmt. Abverkauf machen wir natürlich auch - aber halt nicht nach 6 und nicht nach 12 Monaten. Man muss Spielen doch Zeit zum Atmen geben.

    Ich fand da zum Beispiel eine Sache bei BGC auf der Messe letztes Jahr sehr schön. Sie hatten keine Neuheiten da sondern nur die Sachen vom letzten Jahr. Und die haben sich prächtig verkauft und besser als letztes Jahr. Die Sachen waren neu für genug Leute.

    Edit: es wird ja auch auf den Frosted Days demnächst wieder coole Angebote geben. Auch gute. Es ist etwas komplexer als schwarz und weiß.

    Ich glaube, die Diskussion gäbe es gerade in der Form aber auch nicht, wenn nicht gerade so viele "Rausschmiss"-Angebote auf dem Markt präsent wären - bzw. ihr nicht vor kurzem ähnliches -ich nenn es mal- angetestet hättet.

    Ich hatte eure Spiele eigentlich eh als relativ preisstabil abgespeichert. Das hat zumindest zuletzt so ein bisschen einen Knacks bekommen.

  • Es wird ja trotzdem Angebote geben und Rabatte - auch im Handel und bei uns. Die Geschwindigkeit und die Art spielt eine Rolle.

    Tatsächlich sind mir in letzter Zeit öfters Spiele aufgefallen, wo es schon zum Zeitpunkt der Vorbestellung „Rabattschlachten“ gab. Z.B. Chroniken von Drunagor, dass man bei Magierspiele für 107€ statt 150€ vorbestellen konnte. Da fragt man sich schon, warum gerade Fachhändler die Preise bereits deutlich vor Auslieferung so stark drücken.

  • Keiner meiner Preise, die ich jemals gemacht habe, halte ich "extra hoch". Das kann man nun glauben oder nicht, da dürft ihr gerne selbst meine Glaubwürdigkeit einschätzen.

    Ich hüte mich davor zu bewerten was du/ihr macht - ich habe da ja keinen Einblick. Es ist aber eine allgemein (gültige?) Aussage. Will ich Rabatte im großen Stil verhindern, kann ich nur durch hohe EK Preise (die nur eine kleine Margen beim Händler ermöglichen), oder durch Regelung/Vorgabe der VK Preise steuern. Eine dritte Variante würde mir aus BWL Sicht nicht einfallen.

  • Ich denke eher wird das über den Abgabepreis geregelt, zu dem der Verlag die Spiele an die Händler abgibt. Wenn der Händler ein Spiel mit UVP 60,- für 50,- beim Verlag einkaufen muss, kann er es nicht für 40,- verramschen. (Zahlen aus der Luft gegriffen!!)

    Was aber am Ende bedeuten würde: Ich halte als Verlag den EK-Preis für den Händler extra hoch, damit er potentiell nicht/fast nicht den Verkaufspreis des Produkts gestalten kann. Das würde mir als Händler auch nicht gefallen - gerade die Gestaltung anhand Angebot und Nachfrage ist die Kernaufgabe des Handels. Bin gespannt wie das ausgeht.

    Ich würde es eher so formulieren:

    Ich kalkuliere den EK-Preis für den Händler so, dass er einen Verkaufspreis erreicht mit dem er einen Gewinn erzielen, aber keine Schleuderpreise ansetzen kann.

    Das muss dem Händler nicht gefallen.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Keiner meiner Preise, die ich jemals gemacht habe, halte ich "extra hoch". Das kann man nun glauben oder nicht, da dürft ihr gerne selbst meine Glaubwürdigkeit einschätzen.

    Ich hüte mich davor zu bewerten was du/ihr macht - ich habe da ja keinen Einblick. Es ist aber eine allgemein (gültige?) Aussage. Will ich Rabatte im großen Stil verhindern, kann ich nur durch hohe EK Preise (die nur eine kleine Margen beim Händler ermöglichen), oder durch Regelung/Vorgabe der VK Preise steuern. Eine dritte Variante würde mir aus BWL Sicht nicht einfallen.

    Es ist andersrum: Aktuell werden die Preise für den Handel absichtlich niedrig gehalten.

  • Es wird ja trotzdem Angebote geben und Rabatte - auch im Handel und bei uns. Die Geschwindigkeit und die Art spielt eine Rolle. Niemand sagt was wenn man ältere Titel mal rabattiert oder wie CTG zu Black Friday besondere Angebote macht. Aber das ist kontrolliert und begrenzt. Und nicht auf „Rausschmiss“ getrimmt. Abverkauf machen wir natürlich auch - aber halt nicht nach 6 und nicht nach 12 Monaten. Man muss Spielen doch Zeit zum Atmen geben.

    Ich fand da zum Beispiel eine Sache bei BGC auf der Messe letztes Jahr sehr schön. Sie hatten keine Neuheiten da sondern nur die Sachen vom letzten Jahr. Und die haben sich prächtig verkauft und besser als letztes Jahr. Die Sachen waren neu für genug Leute.

    Edit: es wird ja auch auf den Frosted Days demnächst wieder coole Angebote geben. Auch gute. Es ist etwas komplexer als schwarz und weiß.

    Ich glaube, die Diskussion gäbe es gerade in der Form aber auch nicht, wenn nicht gerade so viele "Rausschmiss"-Angebote auf dem Markt präsent wären - bzw. ihr nicht vor kurzem ähnliches -ich nenn es mal- angetestet hättet.

    Ich hatte eure Spiele eigentlich eh als relativ preisstabil abgespeichert. Das hat zumindest zuletzt so ein bisschen einen Knacks bekommen.

    Das ist schlicht nicht richtig - das sind grundverschiedene Dinge. Darüber habe ich aber nun mehrfach schon geschrieben hier - und anderswo auch immer wieder darüber gesprochen.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Lasst den Einzelhändlern mal ein wenig Zeit, über das neue Frosted-Angebot nachzudenken.


    Grundsätzlich kann ich als Händler Frosted direkt bestellen. Ob ich mich verpflichte, alle neuen Premium-Titel (was immer das im einzelnen bedeuten wird) in zweifachwer VE zu bestellen und mindestens 50% des Frosted Programms zu führen, um den Bonusrabatt zu bekommen - das muss jeder Händler selbst entscheiden. Für uns wird das leider keinen Sinn machen, da wir in erster Linie ein Spielzeugladen sind. Mit einem erstklassigen Spieleangebot und natürlich der besten Beratung, die es deutschlandweit gibt ;) aber eben kein reiner Spieleladen.

    Trotzdem werde ich Aeons End auch weiterhin im Programm haben. Weil ich es großartig finde und daher auch gut verkaufe. Damit Kunden glücklich mache, die wiederkommen und weiter bei mir einkaufen. Ein Too many Bones ist für uns schon zu speziell und bei vielen anderen Titeln muss ich abwägen. Mein Platz ist leider beschränkt und das Brettspielangebot ist groß.


    Auf jeden Fall freue ich mich über jedes Spiel, das nicht irgendwo wieder deutlich unter meinem EK angeboten wird. Wenn das Spiel bei mir dann doppelt so teuer ist, kann ich das meinen Kunden nur schwer vermitteln. Das betrifft die großen Verlage Hasbro, Schmidt Spiele, Ravensburger usw., aber leider auch dem Einzelhandel eigentlich sehr verbundene Verlage wie z.B. Pegasus. (Living Forest wurde gerade bei alternate.de für die HÄLFTE MEINES EK geramscht. Was soll ich dazu sagen?) Wohltuende Ausnahmen gibt es aber auch. Abacus oder Amigo ramschen nicht, Haba (okay, ihr seid hier nicht das Zielpublikum) in der Regel auch nicht. Je mehr Kanäle ein Verlag beliefert, umso weniger Einfluß hat er auf irgendwelche Rabattaktionen. Von daher ist der Schritt von Frosted für mich erstmal schade, da es über Pegasus für mich super einfach ist zu bestellen. Es kommt sowieso jede Woche ein Paket, da kann ich immer mal das eine oder andere Spiel dazupacken lassen ohne auf Mindestbestellwert oder Frachtfreigrenzen zu achten. Wenn aber dafür die Preise stabil bleiben bin, nehme ich die Mühen gern in Kauf.


    Queen wird übrigens montan über Hutter vertrieben - mal sehen, wie lange die Geschäftsverbindung hält ^^ . Ist für uns aber sowieso egal, ein Queen-Spiel kommt mir nicht ins Haus, weder privat noch in den Laden.


    Ich wünsche Frosted auf jeden Fall alles Gute und hoffe, dass die Entscheidung zu einem Erhalt des Verlages und seines tollen Programms beiträgt.

    Martin Wehnert

    Spieleverkäufer in der Kinderkiste in Marburg

    Spielerezensent

    Veranstalter von Brettspielveranstaltungen

  • Ich glaube, die Diskussion gäbe es gerade in der Form aber auch nicht, wenn nicht gerade so viele "Rausschmiss"-Angebote auf dem Markt präsent wären - bzw. ihr nicht vor kurzem ähnliches -ich nenn es mal- angetestet hättet.

    Ich hatte eure Spiele eigentlich eh als relativ preisstabil abgespeichert. Das hat zumindest zuletzt so ein bisschen einen Knacks bekommen.

    Das ist schlicht nicht richtig - das sind grundverschiedene Dinge. Darüber habe ich aber nun mehrfach schon geschrieben hier - und anderswo auch immer wieder darüber gesprochen.

    Was genau ist nicht richtig? Dass ich eure Spiele als relativ preisstabil abgespeichert habe? Dass auf dem Markt gerade insgesamt (Asmodee *hust) viel rausgeschmissen wird?

    Oder ist meine Begrifflichkeit "angetestet" für dich unglücklich gewählt?

  • Das ist schlicht nicht richtig - das sind grundverschiedene Dinge. Darüber habe ich aber nun mehrfach schon geschrieben hier - und anderswo auch immer wieder darüber gesprochen.

    Was genau ist nicht richtig? Dass ich eure Spiele als relativ preisstabil abgespeichert habe? Dass auf dem Markt gerade insgesamt (Asmodee *hust) viel rausgeschmissen wird?

    Oder ist meine Begrifflichkeit "angetestet" für dich unglücklich gewählt?

    Dass wir uns ja selbst kürzlich im Dumpen versucht hätten. Und dass das alles kürzlich einen Knacks bekommen hätte. Es ist wie ich oben schon geschrieben hatte ein Unterschied WANN man etwas tut, wie HÄUFIG und in welcher DAUER.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

  • Was genau ist nicht richtig? Dass ich eure Spiele als relativ preisstabil abgespeichert habe? Dass auf dem Markt gerade insgesamt (Asmodee *hust) viel rausgeschmissen wird?

    Oder ist meine Begrifflichkeit "angetestet" für dich unglücklich gewählt?

    Dass wir uns ja selbst kürzlich im Dumpen versucht hätten. Und dass das alles kürzlich einen Knacks bekommen hätte. Es ist wie ich oben schon geschrieben hatte ein Unterschied WANN man etwas tut, wie HÄUFIG und in welcher DAUER.

    Du solltest genauer lesen. Da steht ganz klar, wie ICH eure Preise wahrgenommen habe. Und der nachfolgende Satz bezieht sich, logischerweise, darauf.

    Und mag sein, dass Du auf irgendnem Discord-Server oder in irgendnem Thread erklärt hast, warum es kein "rausschmeißen" (die Begrifflichkeit dumpen jubel mir bitte nicht unter, danke), wenn man Spiele für 3,50 Euro oder anderweitig günstig mit 50 Prozent Rabatt oder wie auch immer raushaut, am Ende hat es sich zu dem Zeitpunkt "gut" in den Markt eingefügt.

    Da kannst Du auch gerne WANN, HÄUFIG und DAUER so groß schreiben, wie du willst ;)

  • Ich finds grundsätzlich gut. Es ist eben die "Luxus-Strategie" die derzeit auch Mercedes und BMW fahren. Ich bin ziemlich sicher, dass das für die Unternehmen selbst funktioniert. Aber sie werden schrumpfen und keine 300.000 Mitarbeiter mehr benötigen, was schlecht ist, weil es Abreitszplätze in Deutschland sind. Aber das ist bei Frosted ja überhaupt nicht das Thema, von daher: ich drück die Daumen mit der Strategie!

    Ich selbst habe für den Drunagor Master all in auch 850 Euro bezahlt und bin nicht unglücklich, wenns das Paket ein halbes Jahr später nicht für 550 gibt. Trotzdem nehme ich auch gerne Schnäppchen mit. Es ist nicht nur schwarz und weiß und unser Wirtschaftssystem lässt unterschiedliche Strategien zu, das ist ja das Schöne. Bei Krachern wie TMB wird die Strategie, glaube ich, auch aufgehen, aber locker die Hälfte aus dem Frosted Portfolio reizt mich nicht genug, um dafür 100 Euro+ auszugeben...das ist aber mein persönliches Problem :D

    Die große Stärke der Narren ist es, dass sie keine Angst haben, Dummheiten zu sagen.

  • Hab ich schonmal in dem anderen Fred geschrieben: Ich finde bei Unterhaltungsmedien, egal ob Brettspiele, Filme, Videospiele oder Bücher zahlt man zu einem gewissen Teil auch immer den Faktor "Zeitpunkt" mit. Sprich will ich etwas direkt bei/nach Erscheinen spielen/konsumieren, dann werde ich dafür in der Regel immer einen höheren Preis zahlen (müssen), als wenn ich etwas Warte. Je nach Medium sinken Preise unterschiedlich schnell (Videospiele teils nach wenigen Wochen, Bücher bei erscheinen des Taschenbuchs etc), aber sie sinken fast immer mit der Zeit. Was auch daran liegt, dass halt viel neues Nachkommt. Wenn ein Videospiel ein halbes Jahr nach Erscheinen statt 70€ nur noch 39€ kostet, redet auch keiner von Verramschen und einem Schaden für den kompletten Markt und die Branche, sondern es wird als Normalität wahrgenommen. Einzig Nintendo fährt da einen Sonderweg, was aber vor allem auch an der Zeitlosigkeit derer Produkte liegt. Ein Mario mit seiner (einfachen) Comicgrafik kann man auch nach 10 Jahren noch gut Verkaufen, ein CoD von vor 10 Jahren nicht mehr. Hier kommt auch wieder die Übersättigung zum tragen. Wenn nur alle 5 Jahre ein Mario erscheint, bleibt das natürlich Wertstabiler als ein CoD das jedes Jahr rauskommt.

    Warum sollte das bei Brettspielen anders sein? Wie hier auch erwähnt, blieben die "Dauerbrenner" hier durchaus auch Wertstabil. Das ist durchaus vergleichbar.

  • Hab ich schonmal in dem anderen Fred geschrieben: Ich finde bei Unterhaltungsmedien, egal ob Brettspiele, Filme, Videospiele oder Bücher zahlt man zu einem gewissen Teil auch immer den Faktor "Zeitpunkt" mit. Sprich will ich etwas direkt bei/nach Erscheinen spielen/konsumieren, dann werde ich dafür in der Regel immer einen höheren Preis zahlen (müssen), als wenn ich etwas Warte. Je nach Medium sinken Preise unterschiedlich schnell (Videospiele teils nach wenigen Wochen, Bücher bei erscheinen des Taschenbuchs etc), aber sie sinken fast immer mit der Zeit. Was auch daran liegt, dass halt viel neues Nachkommt. Wenn ein Videospiel ein halbes Jahr nach Erscheinen statt 70€ nur noch 39€ kostet, redet auch keiner von Verramschen und einem Schaden für den kompletten Markt und die Branche, sondern es wird als Normalität wahrgenommen. Einzig Nintendo fährt da einen Sonderweg, was aber vor allem auch an der Zeitlosigkeit derer Produkte liegt. Ein Mario mit seiner (einfachen) Comicgrafik kann man auch nach 10 Jahren noch gut Verkaufen, ein CoD von vor 10 Jahren nicht mehr. Hier kommt auch wieder die Übersättigung zum tragen. Wenn nur alle 5 Jahre ein Mario erscheint, bleibt das natürlich Wertstabiler als ein CoD das jedes Jahr rauskommt.

    Warum sollte das bei Brettspielen anders sein? Wie hier auch erwähnt, blieben die "Dauerbrenner" hier durchaus auch Wertstabil. Das ist durchaus vergleichbar.

    Und: Im Vergleich zu allen anderen genannten Medien nimmt ein einzelnes Brettspiel im Normalfall auch mehr Platz im Lager ein.

    Gerade in Zeiten, in denen Geld Zinsen bringt, ist es zudem mehr denn je eine vollkommen nachvollziehbare Entscheidung, wenn Unternehmen versuchen zumindest ihre Kosten durch Preisreduzierungen zu decken als Kapital im Lager brachliegen zu haben.

  • Lasst den Einzelhändlern mal ein wenig Zeit, über das neue Frosted-Angebot nachzudenken.

    So ist es. Das Programm haben wir jetzt lange erarbeitet, aber es ist nicht in Stein gemeißelt. Wir sind ja nicht resistent oder kompromisslos. Aber wir haben uns viel dabei bedacht und uns über Monate viel Feedback vorher eingeholt.

    Letztendes kann ich sagen: wenn ich nicht so reagiert hätte nach dem Start des Ukraine-Krieges, wie ich es habe, gäbe uns schon nicht mehr. Und damals brach uns der Handel komplett weg, weil der Großhandel auch praktisch nichts mehr bestellt hat. Mal abgesehen dass wir gewisse Linien hätten einstellen müssen (wie Aeons End) und das partout nicht wollten.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Ich finde diesen Thread hier erst dann vollständig, wenn jetzt noch mal ausgiebig über Lieferprobleme von Frosted (mind. 5 Seiten) schwadroniert wird. Bonuspunkte für Verzögerungen anderer Händler, Preispolitik Asmodee und Crowdfunding pro contra.

    Sonst ist das nicht mehr mein unknowns.

    Hierfür werde ich zu 100% gebannt.

  • Letztendes kann ich sagen: wenn ich nicht so reagiert hätte nach dem Start des Ukraine-Krieges, wie ich es habe, gäbe uns schon nicht mehr

    Wie hast du denn reagiert?


    Weil ... Ich schätze zwar euren Verlag verfolge aber nicht alle eure Kanäle. Du machst hier immer wieder Andeutungen über Probleme/Herausforderungen in der Vergangenheit. Ich will dich jetzt auch sicher nicht dazu bringen Interna aus zu plaudern, aber es würde mich jetzt doch konkreter interessieren welche Probleme in weichen Ausmaß ihr deswegen hattet und wir ihr sie gelöst habt.

  • Grundsätzlich begrüße ich auch eine gewisse Preisstabilität. Ich gehöre zu den Käuferinnen, die sehr viele Spiele auf der Messe und im Fachhandel gekauft haben. Und ich habe immer deutlich mehr, als im Onlinehandel bezahlt. Man muss damit leben können, dass man bei Weiterverkauf große Verluste macht, da potentielle Käufer immer den niedrigsten Onlinepreis als Basis nehmen.


    Jetzt kommt aber mein aber.....ich denke, dass die meisten Verlage in China produzieren lassen und ich kann nur vermuten, dass es große Rabatte bei sehr hohen Stückzahlen in der Produktion gibt. Da lohnt es sich für Unternehmen, wesentlich mehr Spiele produzieren zu lassen und dann eben nach einiger Zeit auch den Schnäppchenmarkt bedienen zu können. In den ersten Wochen und Monaten verkauft man zum regulären Preis und nach einiger Zeit geht man mit dem Preis enorm runter und haut die Bestände raus.


    Hier ist ja auch eine Diskussion um das Konsumverhalten entbrannt. Es mag hier sicherlich Personen geben, die mit sehr guten Beispiel voran gehen und sehr wenig und sehr bedacht kaufen....und bezogen auf ihre Spielesammlungen, nur ausgewählte Titel aufgenommen haben. Es gibt aber auch Personen, für die sind auch schon diese "kleinen Sammlungen" schon unglaublich viele Spiele.

  • Da lohnt es sich für Unternehmen, wesentlich mehr Spiele produzieren zu lassen und dann eben nach einiger Zeit auch den Schnäppchenmarkt bedienen zu können.

    Nein.

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  • Ich finde es nicht sonderlich suspekt, wenn Kunden beim Kauf so wenig wie möglich bezahlen möchten. Verlage wollen schließlich auch so viel wie möglich an einem Spiel verdienen.

    Kunden sind am Ende weder Buhmänner noch gute Samariter. Sie kaufen einfach nur dort, wo es ihnen persönlich in der aktuellen Kaufsituation am lukrativsten erscheint. Das kann man ein Rabatt sein, mal eine Neuheit zum Standardpreis, mal ein Sammlerpreis auf dem Sekundärmarkt.


    Ansonsten ist es doch prima, wenn Frosted Games sich unabhängiger machen möchte und einen Versuch startet, ein eigenes, vielleicht mutiges, Vertriebsmodell aufzuziehen. Stabile Preise funktionieren ja so lange, wie Kunden bereit sind, die bezahlen zu wollen. In dem Fall profitieren beide Seiten. Schwierig wird es doch nur bei einem Ungleichgewicht von Preis und Leistung: schlechtes Spiel für zu viel Geld (umgekehrt aus Verlagssicht auch: Perlen zu Schleuderprisen).


    Nicht so gut vorherzusehen sind da andere Faktoren: Inflation und Sparsamkeit, ein Ende des Brettspiel-Booms, wohl auch ein Überangebot an Titeln insgesamt. Letzteres sehe ich inzwischen als größte Gefahr für die Verlage.


    Ich bin jedenfalls gespannt, was und wie FG das stemmen wird :)

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  • Ben2 : erstaunlich. Ich hätte echt gedacht, dass es Preisstaffelungen gibt, ob man z.B. 10.000 oder 15.000 Spiele produzieren lässt,

    Klar gibt es Preisstaffelungen - dem habe ich nicht widersprochen. Ich widerspreche der Aussage, dass es sich lohnen würde wesentlich mehr Spiele produzieren zu lassen, damit man nach einiger Zeit den Schnäppchenmarkt bedienen könne. Mal abgesehen davon, dass man eher zwischen 1-5000 produziert in Deutschland und Startauflagen in der von dir genannten Höhe eher aus Gemeinschaftsproduktionen mehrerer Sprachversionen kommen. In keinem dieser Fälle lohnt es sich aber mehr zu produzieren, als man normal verkaufen könnte.

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