Frosted Games: Änderungen im Vertrieb

  • Ich würde mich dafür interessieren, wie in der Spielebranche das Ausschalten des Großhandels die Preise hoch hält? Gibt dann er Verlag einen Mindestverkaufspreis vor und wenn der Händler drunter geht wird er nicht mehr beliefert?

    Mindestverkaufspreis vorgeben ist verboten!

    Ich denke eher wird das über den Abgabepreis geregelt, zu dem der Verlag die Spiele an die Händler abgibt. Wenn der Händler ein Spiel mit UVP 60,- für 50,- beim Verlag einkaufen muss, kann er es nicht für 40,- verramschen. (Zahlen aus der Luft gegriffen!!)

    Der Großhandel wiederum hat eine gewisse "Macht" durch Reichweite und Infrastruktur. Der kann dann den Preis drücken, zu dem er vom Verlag beliefert wird - der sagt dann ich nehme Dir 1000 Stück ab, aber nur für 40,- und der Verlag macht es dann notgedrungen mit weil er die Reichweite und den Vertrieb braucht - und weil 1000 Spiele zu 40,- einen sicheren Umsatz von 40.000,- bedeutet im Gegensatz zu einem unsicheren Umsatz, da man selber vielleicht keine 600 Stück zu 60,- so schnell verkauft.

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

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  • Rabattschlachten wird hier immer so negativ ausgelegt.


    Dabei gibt es da auch einige Grautöne in der Farbpalette:

    - Rabattaktionen sollen zum Beispiel das Lager leeren. Niemanden hilft es vom Super Duper Spiel 500 Kartons irgendwo rumliegen zu haben und pro Jahr vielleicht 30/60/90 zu verkaufen. Und ein Spiel was nicht super duper ist und sich rechnet muss einfach weg. Die Produktpalette erweitert bzw. verändert sich wöchentlich/monatlich

    - Rabatte sollen Käufer "ins Geschäft" locken. Die kaufen bei dir den günstigen Artikel und dann noch andere dazu die sie sonst woanders (oder zu diesem Zeitpunkt nicht) gekauft hätten.

    - Durch ausprobiern von Grundspielen habe ich zumindest schon so einige Erweiterungen danach sofort beim erscheinen gekauft (oder halt direkt nach spielen des Grundspieles). Ohne Rabatte.

    - ... ich habe bestimmt nicht alle Aspekte gerade im Blick

  • [...] Das Ganze hat dann auch ein paar Nebeneffekten, die vielleicht noch nicht jedem klar sind, wie z.B. dass man in Foren kaum noch Hilfe für besonders hochpreisige Titel bekommt, weil's eben kaum jemand mehr auf Verdacht kauft und die Verbreitung der Spiele damit viel geringer ist als in früheren Zeiten.

    Dafür sind die Servicemöglichkeiten der Verlage an sich, und damit das Erreichen des Kunden direkt, in den letzten Jahren besser und umfangreicher geworden. Und Kunden gehen mittlerweile eher auf den Discord-Server von Frosted Games, um sich dort Hilfe zu holen, als in "Fachforen".

    Bringt nur nix, wenn Verlage wie Queen Games solche neuen Möglichkeiten nicht nutzen. Da stehst du bei Regelfragen etwa zur Stefan Feld City Collection schnell ziemlich hilflos da. Extrem teuer, wenig verbreitet, die Spiele-Foren auf BGG sind quasi tot (evtl. mit Ausnahme von Marrakesh). Da gibt es diverse ungeklärte Regelthreads, die es so bei den günstigeren und viel weiter verbreiteten Vorgängerversionen (d.h. Macao, Rialto, Brügge, La Isla, Bora Bora) so niemals gab. Zumindest gilt das für die Amis. Wir können immerhin versuchen, durch Querlesen beider Regelversionen (dt./engl.) die Regelunklarheiten zu beseitigen. Und ja, es gibt Regel-Unklarheiten und teils auch Widersprüche zwischen beiden Sprachversionen, kann ich bei Bedarf benennen.

    Im Übrigen ist mir eine zentrale Anlaufstelle für sowas wie Regelfragen allemal lieber als diverse Sonderlösungen einzelner Verlage. Und die heißt bei Kenner- und Expertenspielen unter allen, die ausreichend Englisch können, nun mal BGG.

  • Es ist halt alles sehr vielschichtig: Einerseits möchte ich Preise, zu denen ich meine Mitarbeiter nachhaltig entlohnen kann. Das gilt für interne wie externe Mitarbeiter. Das habe ich schon immer gesagt. Ich habe in meinen 12 Jahre zu viele Menschen gehen sehen, weil sie nicht genug verdient haben, um sich und ihre Familie zu ernähren.

    Aber das hat eher insgesamt was mit uns zu tun. Der Schritt den wir vor 2 Jahren gestartet haben, war ja ein anderer aus anderen Gründen. Wir haben in den letzten Jahren einige Brettspielinsolvenzen gesehen. Und auch Händler die gesagt haben, dass sie nicht wissen, wie sie über den Sommer kommen. Und natürlich haben wir auch gesehen, was passieren kann, wenn wir nicht aufpassen.

    Und da muss ich einfach überlegen, wie wir uns nachhaltig sichern. Und mit uns meine ich nicht nur „uns“, sondern eben auch die Händler.

    Wir hatten vorher kein Handelsprogramm sondern nur den Großhandel. Das hat halt gar nicht funktioniert. Dann haben wir letztes Jahr einen Vertriebler eingestellt, der das Handelsprogramm mit uns aufgesetzt hat, aber nur Teilzeit konnte (der Pottgamer, Benjamin Böttcher, wer ihn kennt). Mit Start des Programms suchen wir jetzt jemanden, der uns Vollzeit unterstützen kann. Und eben holistisch.

    Natürlich finden wir es schade, wenn ein Händler den Weg nicht mit uns geht - ich kann aber eben nur ein Angebot abgeben. Und ich kann das Angebot erklären. Meiner Meinung nach unterstützt das neue Programm den Fachhändler vor Ort. Genau den Spieleladen, bei dem man gerne hereinschaut und das Leben vor Ort bereichert. Und meiner Meinung nach tut es das auf einem Weg, der nachhaltig für beide Seiten ist. Es ist vollkommen legitim, wenn ein Händler das nicht so sieht. Ich habe aber jetzt auch schon genug positives Feedback gehört.

    Definitiv sind unsere Spiele momentan breiter verfügbar als noch vor 1 Jahr. Das kann ich versichern.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

    Wenn ihr Fragen zu Frosted Games habt, bitte: FrostedGames

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  • Guter Punkt Harry2017 - und genau weil die Sammlung so komplett ist, ist Frosted für mich dann auch raus, wenn die Preise höher werden oder hoch bleiben. Es gibt zu viele mindestens genau so gute Alternativen, und die Sammlung ist gut bestückt. Aber wir sind dann halt auch nicht die Zielgruppe, sondern eher "frischere" Spieler. Alles gut. Ist mir egal :)

    Ich kann dieser Aussage nichts abgewinnen.

    Die Preise bleiben so wie sie sind, weil der Preis kalkuliert ist um Menschen ein Auskommen zu garantieren. Genau diese Mentalität: „Es könnte billiger sein, weil so ist das gedacht“ ist (und ich sage das selten) extremer Bullshit. Zu sagen, wir würden nur neue Spieler bedienen weil die alten Hasen nur Schnäppchen kaufen - da sage ich nichts dazu. Kann da nur den Kopf schütteln. Fairer Lohn für faire Arbeit und so. Wenn dir ein EBR nur 50€ wert ist - Bitteschön. Aber es kostet nicht 100€ damit wir hier am Ende Porsche fahren.

    Das hier ist mein Privat-Account. Alle hier geäußerten Meinungen sind nur meine privaten Meinungen und geben nicht die Meinung von Frosted Games wieder.

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  • Rabattschlachten wird hier immer so negativ ausgelegt.



    - Rabatte sollen Käufer "ins Geschäft" locken. Die kaufen bei dir den günstigen Artikel und dann noch andere dazu die sie sonst woanders (oder zu diesem Zeitpunkt nicht) gekauft hätten.

    Das ist die Theorie. In der Praxis jedoch hat gerade das Internet usw. den Trend dazu befeuert, das überall nur noch die Angebote gekauft werden und eben die Mischkalkulation nicht mehr auf geht.

  • Harry2017. Ich hatte am Ende meiner Ausbildung mitte 20 mal so ne Phase, da habe ich viel gekauft, habe ich abgelegt.

    Aber da ist es doch: Nach dem Studium / nach der Ausbildung, wenn man endlich Geld zur Verfügung hat, eskaliert man etwas. Das ist ein wirtschaftspsychologischer Prozess zur Konsumreife / zur Kaufselektion der da über die Zeit einsetzt und (meiner Meinung nach) ganz normal ist….ungesund und vielleicht auch dämlich, aber normal. Und ich finde es nunmal vermessen, sich selbst Dummheit zu gönnen und im späteren Reifezyklus von anderen Intelligenz zu erwarten.

    Und ja: Als Kind, als Teenie und als Student habe ich auch ausgewählt gehaushaltet - Notgedrungen…auch das ist, wenn man ein allgemeines Konsumleben analytisch betrachtet, ganz normal und keine herausragende Leistung - Für mein Hero Quest musste ich auch sparen, nach dem Studium / als die Wohnung etc eingerichtet wurde und das Geld lockerer saß, hab ich eskaliert und nun überdenke ich….Das ist ein normaler Kreislauf.


    Ich gebe Dir recht: ökologisch wie ökonomisch ist (und war das jeher) ungesund und auch mitunter dämlich - Aber diese Erfahrung und diesen Reifeprozess „gönne“ ich Neulingen ebenso wie mir damals und ändere mein Verhalten für mich - Ohne andere ändern zu wollen, Moral zu proklamieren oder den Zeigefinger zu erheben.


    Kurzum: Ich finde inhaltlich gut und richtig, was Du sagst - Für Menschen in Deinem (und meinem) Konsumzyklus.

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

  • Harry2017 Ne, ganz sicher nicht. Ich habe früher ganz sicher nicht das Internet nach Schnäppchen abgegrast. Ich habe als ich jünger war sogar für Brettspiele gespart. Ich habe manchen Rabatt mitgenommen, klar. Darum geht es aber nicht. Ich schreibe mir schon seit Jahren die Finger blutig, das reflektiertes Konsumieren wichtig ist, ich hasse diese Lootfotos (mache ich nicht), weil es einfach nur "mehr ist geil" propagiert. Ich habe kein Pile of Shame. Auch nicht bei Videospielen. Beim Steam ist wieder der Super-Sale? Scheiß drauf, nur weil günstig und "Haben" angesagt ist, kaufe ich das nicht, wenn ich gerade noch Titel zu spielen habe. Ich hatte am Ende meiner Ausbildung mitte 20 mal so ne Phase, da habe ich viel gekauft, habe ich abgelegt. Ich halte das für ungesund und zwar in absolut vielerlei Hinsicht. Und wer neu im Hobby ist, dem sage auch auch, kaufe langsam und bewusst, genieße deine Spiele, lerne sie kennen und kaufe dir nicht wie Berserker 100 Spiele einem Jahr, damit du coolen Loot hast und dazugehörst. Ich verteufel auch nicht Rabatte an sich. Ein Schnapper ist was schönes. Nicht schön ist, wenn es Teil der Kultur wird. Wenn Menschen neue Brettspiele nicht kaufen, weil sie auf Thalia oder die nächste Rabattaktion warten, bei der Spiele gerne um 50% reduziert sind

    Also man man kann durchaus reflektiert UND preisbewusst einkaufen. Letzteres ist eine subjektive Thematik (während ich bei Too Many Bones kein Problem mit dem UVP habe, finde ich den Aeon's End zu hoch). Ansonsten gefällt mir deine Darstellung moralischer Überlegenheit auch nicht, aber ich glaube das meinst du gar nicht so.

  • Aber findest Du es nicht etwas vermessen und ehrlich gesagt auch von oben herab solche Dinge nun für sich zu proklamieren, nachdem man selbst jahrelang wie die Made im Speck gelebt hat?


    Mir kommt es bei solchen Äußerungen häufig so vor: Ich war früher unwissend und habs genauso gemacht - Nun bin ich satt und sehe ein, das war vielleicht ein bisschen too much. Und man fängt an, Wasser / Verzicht zu predigen. Ist ja auch einfach: Wenn man bereits satt ist und nur noch Ausgewähltes nascht. Das andere Leute, die noch nicht so lange im Bereich Brettspiele unterwegs sind, eher ausprobieren / mal mitnehmen und sich gönnen, ist da genauso verständlich (oder unverständlich), wie Du und ich das vor 5-10 Jahren auch noch gemacht haben.

    Teils absolut richtig. Aber ganz so schwarz-weiß (Position Harry vs. Brettundpad) ist es doch auch wieder nicht. Es gibt auch genug Leute, die auch beim Einstieg ins Hobby nicht wild kaufen, was irgendwo empfohlen wird, z.B. von Einzelpersonen aus Foren/Youtube/Sonstwas, sondern sich aktiv selbst informieren und dann z.B. auch vieles gebraucht kaufen. Gerade in der heutigen Zeit ist das ja absolut empfehlenswert, wenn man für den Preis einer gehypten Neuheit auch 5-10 bewährte, ältere Spiele gebraucht bekommt. Wer sich auf diese Weise als Einsteiger ins Hobby einen Grundstock an Spielesammlung zusammenkauft, macht doch mehr richtig als falsch, und das hat dann mit Ausnutzen von Ramschaktionen wenig zu tun.

  • Fairer Lohn für faire Arbeit und so. Wenn dir ein EBR nur 50€ wert ist - Bitteschön. Aber es kostet nicht 100€ damit wir hier am Ende Porsche fahren.

    Wie ich sagte - es ist mir egal. Macht es so, dass es sich für Euch wirtschaftlich lohnt. Fahrt gerne Porsche, ich sehe daran nichts verwerfliches. Wirtschaftlicher Erfolg ist ok, darum geht es (fast) jedem bei der Arbeit. Ihr seid nicht die Wohlfahrt. Stellt Euch aber bitte auch nicht so dar. Klingt manchmal so durch, wenn andere Leute andere Meinungen haben...Zum Rest sagt ich nix. Breche gerade mein Gelöbnis, keine sinnlosen Foren-Kämpfe mehr zu führen :)

  • Harry2017 Äh, ich habe da gekauft, aber sicher kein Ankh für 15€. Wir reden über zwei verschiedene Dinge. Das eine ist Konsum weil man es kann, dass andere sind Preise, die das Hobby zerstören. Warum du letzteres in Schutz nimmst, verstehe ich beim besten willen nicht. Es ist uncool auf einer SPIEL eine Neuheit zu kaufen, die 4 Wochen später die Hälfte kostet. Es ist ungesund, wenn eine Hobby sich auf Schnapper konzentriert. Sorry, aber diese aktuelle Preisphase gab es bei mir nicht als ich 20 war. Ich kritisiere zwar unreflektierten Konsum, hier aber kritisiere ich ihn aufgrund von Dumpingpreisen die mein Hobby langfristig schaden. In vielerlei Hinsicht. Wert des Brettspiels allgemein, Fokus der Community, Nachhaltigkeit, Löhne von Mitarbeiter:innen aus der Branche usw.


    MetalPirate Etwas eskalierender formuliert, funktioniert deine Rechnung aber nicht. Wenn neue Titel so schnell im Preis fallen bzw. das erwartet wird (siehe Videospiele, da gab es das genauso), dann kauft am Ende niemand mehr gebraucht. Gebrauchte Spiele landen dann, außer es sind sehr gute Spiele, fast auf den Müll. Teil des Problems sind natürlich auch die Verlage, die ohne Ende Brettspiele auf den Markt knallen. Schaut euch die Videospielbranche an. Da hat man alles schon erlebt. Ich halte das halt insgesamt als Entwicklung für ungesund.


    thomasd87 Mir geht es überhaupt nicht um mich, ich wurde nur gefragt, wie ich konsumiere. Mir geht es darum, dass ich diesen ganzen Mist bei Videospielen auch schon durch habe. Da kennt jeder die Phrase bei einer Neuveröffentlichung "kauf ich im Sale". Mir tut es in der Seele weh, zu sehen, wie Brettspiele, mit irre viel Material eigentlich nur noch für die Altpapiersammlung taugen. Ein Hallertau, für 15€, was gekauft wird, weil es weniger kostet als ein Kinofilm, einfach ausprobiert wird und wenns nicht gefällt, egal. Ab in den Müll. Ob nun wirklich oder es nur im Schrank vergammelt, ist an dieser Stelle egal. Kann jeder machen. Verurteile ich niemanden für. Aber ich finds fürs Brettspiel Hallertau halt einfach mistig. Und wenn ich jetzt der doofe Moralapostel bin, dann ist das halt so. Ich halte die Diskussion darüber für wichtig.

  • Rabattschlachten wird hier immer so negativ ausgelegt.



    - Rabatte sollen Käufer "ins Geschäft" locken. Die kaufen bei dir den günstigen Artikel und dann noch andere dazu die sie sonst woanders (oder zu diesem Zeitpunkt nicht) gekauft hätten.

    Das ist die Theorie. In der Praxis jedoch hat gerade das Internet usw. den Trend dazu befeuert, das überall nur noch die Angebote gekauft werden und eben die Mischkalkulation nicht mehr auf geht.

    Würd ich gar nicht mal so sagen. Nach Gesprächen mit ein paar Inhabern kleinerer Lädchen (also so nem typischen Klönen wenn man was kauft) war das Feedback, dass die Käuferzahlen durchaus zunehmen aktuell. Mein Lieblingsladen in Köln ist auch nie leer wenn ich da bin, da kommen viele Leute rein, offenkundig auch Laufkundschaft etc, trotz Lage in ner Seitenstraße. Schnäppchen lassen sich in diesen Läden allerdings nur sehr selten mal machen und in der Regel auch nur auf Ladenhüter. Das spricht in meinen Augen gegen deine These. Ich feu mich über jedes Schäppchen, dass ich machen konnte. Mit ist aber letztlich jedes Tolle Spiel zum "Vollpreis" lieber, als jedes "ganze gute" Schnäppchenspiel

  • Rabattschlachten wird hier immer so negativ ausgelegt.



    - Rabatte sollen Käufer "ins Geschäft" locken. Die kaufen bei dir den günstigen Artikel und dann noch andere dazu die sie sonst woanders (oder zu diesem Zeitpunkt nicht) gekauft hätten.

    Das ist die Theorie. In der Praxis jedoch hat gerade das Internet usw. den Trend dazu befeuert, das überall nur noch die Angebote gekauft werden und eben die Mischkalkulation nicht mehr auf geht.

    Dann bin ich hier die Ausnahme. Ich kaufe ab und an. Und dann mal ein Schnäppchen und dazu gerne ein oder zwei Spiele was ich noch so auf der Liste habe. Aber für mich gilt: Das Schnäppchen steht zu 80-90% auch schon auf der Liste. Blindkäufe gibt es bei Spielen für mich nicht. Wie sehr ich mich vorher "reinarbeite" ist natürlich unterschiedlich von Spiel zu Spiel.


    Ps: beim Lebensmittelhändler kenne ich viele die sich eben nicht regelmäßig 4 Läden pro Woche antun. Dazu gehöre ich auch.

    Ich gehe in max 2 und richte mein Essen so ein wenig nach den Angeboten aus. Und was ich noch brauche landet natürlich da auch im Wagen.

  • . Ihr seid nicht die Wohlfahrt. Stellt Euch aber bitte auch nicht so dar. Klingt manchmal so durch, wenn andere Leute andere Meinungen haben…

    Finde ich persönlich jetzt nicht, das es so durchklingt. Wenn ein Betrieb heute nicht nur auf Gewinnmaximierung schaut, kommt es oft so rüber. Finde ich schade, denn wir bräuchten viel mehr Betriebe, die nicht nur Gewinnmaximierung betreiben, sondern auch auf das Umfeld achten (natürlich muss der Betrieb sicher und gut aufgestellt sein dafür)

  • Es ist uncool auf einer SPIEL eine Neuheit zu kaufen, die 4 Wochen später die Hälfte kostet.

    Sorry für das kontextlose herausgreifen eines einzelnen Satzes, aber dazu habe ich das passende Beispiel - man muss ja leider keine 4 Wochen mehr warten! Als "damals" Endless Winter zur Messe erschienen ist hat Frosted es dort zum UVP von 80,- verkauft und wir haben unser Spiel auch bei Frosted am Stand gekauft. Meine Frau und ich haben es vorher am gleichen Tag auf der Messe bei mindestens einem Händler für unter 75,- gesehen - da wurde der UVP bereits zum Erscheinungstag unterboten, das ist maximal uncool, wenn das mal nicht schädlich ist was dann?

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Es ist uncool auf einer SPIEL eine Neuheit zu kaufen, die 4 Wochen später die Hälfte kostet.

    Sorry für das kontextlose herausgreifen eines einzelnen Satzes, aber dazu habe ich das passende Beispiel - man muss ja leider keine 4 Wochen mehr warten! Als "damals" Endless Winter zur Messe erschienen ist hat Frosted es dort zum UVP von 80,- verkauft und wir haben unser Spiel auch bei Frosted am Stand gekauft. Meine Frau und ich haben es vorher am gleichen Tag auf der Messe bei mindestens einem Händler für unter 75,- gesehen - da wurde der UVP bereits zum Erscheinungstag unterboten, das ist maximal uncool, wenn das mal nicht schädlich ist was dann?

    Yo. Nimm den Satz mal und korreliere ihn mit meinen anderen Aussagen hier.

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  • Ich kann diesen Schritt absolut nachvollziehen und Ben hat es ja auch gut erläutert. Es geht darum nachhaltig vernünftige Margen zu erhalten und selber überleben zu können und Mitarbeiter und Partner vernünftig zu entlohnen. Das geht in unserer Rabattgesellschaft immer wieder unter.


    Stellt euch mal vor, ihr entwickelt ein Produkt. Ihr steckt euer Herzblut da rein und gebt alles. Dann kalkuliert ihr fair und kommt zu dem Ergebnis, dass es eben 100€ kosten muss damit alle glücklich sind. Dem Großhändler ist euer Herzblut höchstwahrscheinlich ziemlich egal. Der will einfach Produkte, die schnell umgeschlagen werden können. Alles was nicht schnell umgeschlagen wird, wird eben heftig rabattiert um Platz für neuen Kram zu machen. Wenn man das als Endkunde dann ein paarmal beobachtet hat, passiert ja folgendes: Der Endkunde erwartet beim nächsten mal auch ähnliche Rabatte. Vielleicht ärgert er sich sogar kurz vorher einen Vollpreis bezahlt zu haben. Der Endkunde wird aber garantiert beim nächsten mal genauer überlegen, ob er noch einmal zum Vollpreis zuschlägt. Das Ergebnis wird sein, dass der Preis gedrückt wird, der Verlag keine vernünftige Marge mehr hat, die Mitarbeiter keinen sicheren Arbeitsplatz mehr haben, ... Letzten Endes wird so ein Verlag dann einfach vom Markt verschwinden. Und das wäre auch für uns Spielebegeisterte wohl die schlechteste Alternative!


    Wir müssen auch einfach mal in der breiten Masse verstehen, dass wir alle gemeinsam fair zueinander sein müssen um zu profitieren. Es fühlt sich zwar gut an ein Spiel mit 80% Nachlass schießen zu können. Fair wird dieser Handel aber leider nicht sein...

  • Guter Punkt Harry2017 - und genau weil die Sammlung so komplett ist, ist Frosted für mich dann auch raus, wenn die Preise höher werden oder hoch bleiben. Es gibt zu viele mindestens genau so gute Alternativen, und die Sammlung ist gut bestückt. Aber wir sind dann halt auch nicht die Zielgruppe, sondern eher "frischere" Spieler. Alles gut. Ist mir egal :)

    Für mich ist der Kern der Geschichte nicht der Preis, sondern die Qualität der Spiele. Das hat alles allerdings nichts mit Frosted zu tun. Wenn man sich mal ansieht, welches Standing ein TFM, TI3/4, Terra Mystica (und Nachfolger), Scythe, Brass oder Robinson Crusoe haben… alles hoch angesehene Spiele mit Jahren bis Jahrzehnten auf dem Buckel, die aber immer noch gut und vor allem (bis auf den letzten Kandidaten) ziemlich preisstabil sind. Schlicht weil sie dumping gar nicht nötig haben. Das wäre eigentlich der Wunschzustand und ich denke, dass sich daran langfristig tatsächlich ein gutes Produkt erkennen lässt.


    Am schönsten wäre es natürlich nur noch solche Produkte auf dem Markt zu haben, aber das ist wohl unrealistisch. Was ich damit sagen möchte: ich glaube, die Dumpings sind nicht das Problem sondern ein Symptom eines Marktes, der mit zu vielen mittelmäßigen bis „nur“ guten Produkten geflutet wird. Die sehr guten Produkte, die Evergreens, sind darunter immer noch so rarr gesät wie damals.

  • Guter Punkt Harry2017 - und genau weil die Sammlung so komplett ist, ist Frosted für mich dann auch raus, wenn die Preise höher werden oder hoch bleiben. Es gibt zu viele mindestens genau so gute Alternativen, und die Sammlung ist gut bestückt. Aber wir sind dann halt auch nicht die Zielgruppe, sondern eher "frischere" Spieler. Alles gut. Ist mir egal :)

    Sollte man nicht gerade weil man eine komplette Sammlung hat und nur noch gezielt kauft, nicht mehr auf Rabatte angewiesen sein?

  • All Aboard Games macht sowas souverän. Da gibt es keine "Schnäppchen" oder Rabattaktionen. Wenn die Verkäufe nachlassen, vernichtet Scott übriggebliebene Exemplare bevor er sie rabattiert verkauft. Damit bleibt sein Zeugs preisstabil und die potentiellen Kunden sind eher geneigt, bei seinen Vorbestellungen mitzumachen.

    Die Frage bleibt dann, ist es das was ihr wollt?

  • PowerPlant


    Genau das wollte ich auch gerade schreiben - Für mich sind eher die vielen Angebote an Spielen (nicht preislich, sondern materiell/anzahlmäßig) ein Problem…


    Jetzt mal ehrlich:

    Grog Island, Pac ket Row, Simurgh, und und und - Ich unterstelle da einem Verlag selbst zu wissen, das so etwas einfach nur Mittelmaß ist. Warum wird das überhaupt produziert?


    Ja, es ist nicht schlecht - Man kann es spielen und es tut nicht weh…aber ehrlich gesagt glaube ich bei einem Gros der Spiele nicht, dass das wirklich bewusst als Bereicherung des Spielemarktes produziert wurde, sondern weil man einfach den Markt mit Zeug fluten kann.

    Der Käufer weiss erst nach seinem ersten Spiel, das es in der Ecke verstauben wird - Ein Verlag kann solche Dinge bewusst im Vorfeld steuern und garnicht erst anbieten…wenn man wirklich mal was ändern möchte.


    (Disclaimer: Da sehe ich die kleinen Verlage wie Frosted in dem Thema hier mal als Ausnahme, da wird notwendigerweise schon per se allein aus Gründen der Größe und der Manpower selektiert.)

    Top 10 (jeweils ohne Reihenfolge)

    Einmal editiert, zuletzt von Harry2017 ()

  • HotSauce


    Die Schnittmenge der Käufer im Fachhandel und der Mydealz-und-Unknowns-Schnäppchenjäger ist wahrscheinlich viel geringer als wir annehmen.

    Gut möglich. Ich hab gerade Mal geguckt. Ich besitze bis auf zwei Titel alle Spiele, die Frosted Games laut BGG bis 2021 rausgebracht hat, von denen danach noch etwa die Hälfte. Von diesen Spielen habe ich gut 50% zum Messe-, Voll- oder annähernd UVP-Preis direkt beim Verlag oder im Fachhandel gekauft, die andere Hälfte mit 30-50% Rabatt. Die teuren Blindkäufe sind deutlich seltener geworden, da die Spiele weniger auf meiner Geschmackslinie lagen (Clash of Cultures, TMB)), oder ich einfach zuwenig (Gutes) von ihnen gehört hatte. Dabei sind mir auch definitiv ein paar gute Titel durchgerutscht.


    Wenn jetzt die Rabatte weg sind, werde ich sicherlich bei den Titeln wie "Das Unbewusste", die exakt meinen Nerv treffen, gerne wieder dabei sein, und anderes nicht mehr laufen. Ist für mich schade, aber wenn es für den Verlag dann besser funktioniert ist das so.

  • Ich bin ein großer Fan der Preisstabilität. Ich finde es furchtbar, wenn ich ein Spiel nahezu zum UVP kaufe und es schon kurze Zeit danach verramscht wird. Von mir aus kann Frosted Games das Nintendo der Brettspielbranche sein. Bei Videogames ist es ja noch viel schlimmer. Sicherlich haben die viel weniger Materialeinsatz und verkaufen zumeist nur Lizenzen, die man unendlich vervielfältigen kann, aber auch da habe ich immer gut gefunden, wenn Nintendo seine Eigenentwicklungen immer schön preisstabil gehalten hat.

    So habe ich immer noch das ein oder andere Schätzchen im Schrank, das auch nach 10+ Jahren immer noch seinen UVP wert ist (oder mehr).

    Auch wenn ich Spiele nicht als Wertanlage sehe und keine Spiele verkaufe. Es fühlt sich einfach gut an.

  • Teil des Problems sind natürlich auch die Verlage, die ohne Ende Brettspiele auf den Markt knallen.

    Das ist aus meiner Sicht nicht Teil des Problem, sondern DAS HAUPTPROBLEM hier. Spätestens seit sich herumgesprochen hat, dass man allerlei zu wenig getesteten Rotz trotzdem noch gut verkaufen kann, solange (a) es nur deluxifiziert genug ist und (b) das Social Media Marketing gut aufgestellt ist, gibt es einfach viel zu viele Neuheiten. Das ist nirgendwo so gut zu sehen wie im Crowdfunding-Bereich, wo haufenweise Zeugs veröffentlicht wird, das es früher nie auf den Markt geschafft hätte.

    Völlig überdimensioniertes Angebot. 1% geht durch zu Decke, 9% verkauft sich ordentlich, 90% sind schnell vergessen. Genau daher kommen dann die Asmodee-Spottpreis-Verramschungen auf der einen und 100-Euro-Neuheitenpreise auf der anderen Seite. Beides hat genau die gleiche Ursache, und einträgliche Preise, von denen alle Beteiligten gut leben können, kann es erst wieder dann geben, wenn das Angebot wieder geringer wird. Und sind wir dabei mal brutal ehrlich: das wird kaum gehen, ohne dass Verlage vom Markt verschwinden.

  • Ich bin ein großer Fan der Preisstabilität. Ich finde es furchtbar, wenn ich ein Spiel nahezu zum UVP kaufe und es schon kurze Zeit danach verramscht wird. Von mir aus kann Frosted Games das Nintendo der Brettspielbranche sein. Bei Videogames ist es ja noch viel schlimmer. Sicherlich haben die viel weniger Materialeinsatz und verkaufen zumeist nur Lizenzen, die man unendlich vervielfältigen kann, aber auch da habe ich immer gut gefunden, wenn Nintendo seine Eigenentwicklungen immer schön preisstabil gehalten hat.

    So habe ich immer noch das ein oder andere Schätzchen im Schrank, das auch nach 10+ Jahren immer noch seinen UVP wert ist (oder mehr).

    Auch wenn ich Spiele nicht als Wertanlage sehe und keine Spiele verkaufe. Es fühlt sich einfach gut an.

    Also Nintendo haut auch immer wieder Sachen im Sale raus mit 60% Rabatt etc. Ich hatte auch ein paar Mario Titel für die Switch gekauft und das tat ein paar Monate später richtig weh. 15-20 Euro anstelle 50-60 Euro.

  • Wie passend die Werbung die mir hier gerade eingeblendet wird ....

    Liebe Grüße

    Cal


    „Das einzige was es zu bekämpfen gibt, ist der nach Kampf strebende Geist in uns.“

    Ō Sensei Ueshiba Morihei

  • Ich sag mal, solange die bekannten Onlinehändler wie Spieletastisch, Milan, Fantsywelt oder SpieleOffensive die Spiele im Angebot haben, betrifft es mich (und vermutlich viele andere Vielspieler auch) nicht.

  • Wie passend die Werbung die mir hier gerade eingeblendet wird ....

    Ist das die Spiele Offensive? Die macht auch gerade Werbung für Das Unbewusste auf der Startseite - bestimmt irgendwann auch rabattiert ;)

    Deshalb frage ich mich immernoch, was ist jetzt der Vorteil, wenn ein großer Laden wie die SO die Konditionen scheinbar erfüllen kann, aber kleinere nicht? Macht die SO nicht viel eher günstigere Preise, weil sie es sich erlauben können? Außerdem versenden sie versandkostenfrei. Was den Preis betrifft, ist das doch immer attraktiver als bei Frosted Games direkt zu kaufen. Auch mit UVP

  • Wenn ich hier lese, dass man Brettspiele einfach so kauft, ohne sich zu informieren, dann finde ich das mega strange. Ein Brettspielkauf sollte eine bewusste Entscheidung sein, bei dem man dann nach dem Kauf viel Zeit mit verbringt.

    Was für mich ein Brettspielkauf "sein sollte" überlässt du bitte mir. Wenn ich mir ein Spiel in den Schrank stelle, weil ich mir die Box angucken will, ist es nicht deine Aufgabe darüber zu urteilen.

    Und jetzt schreibe ich besser nicht weiter sondern gehe erstmal vor dir Tür, frische Luft schnappen.

  • Ich sag mal, solange die bekannten Onlinehändler wie Spieletastisch, Milan, Fantsywelt oder SpieleOffensive die Spiele im Angebot haben, betrifft es mich (und vermutlich viele andere Vielspieler auch) nicht.

    Laut bisher zweien davon werden sie sie voraussichtlich nicht im Sortiment haben können

  • Also Nintendo haut auch immer wieder Sachen im Sale raus mit 60% Rabatt etc. Ich hatte auch ein paar Mario Titel für die Switch gekauft und das tat ein paar Monate später richtig weh. 15-20 Euro anstelle 50-60 Euro.

    Das ist bei Nintendo aber tatsächlich eine Ausnahme. Üblicherweise sind die Spiele über die Jahre hinweg total preisstabil.

    Diese Mentalität "ich kauf alles nur mit fettem Rabatt" geht mir mittlerweile aber wirklich zunehmend gegen den Strich. Es ist einfach nicht fair dem Produzenten gegenüber. Wir haben uns aber mittlerweile einfach an "Masse" gewöhnt. Man will alles haben, hauptsache billig. Und wenn es nur dazu gut ist, jahrelang auf einem Pile of Shame zu vergammeln. Das ist in der Videospielebranche besonders verbreitet. Und dann heulen am Ende alle nur rum, dass keine Innovationen in der Spieleentwicklung entstehen. Ja wie denn auch? Alles, was nicht direkt für den Massenmarkt produziert wurde, bringt eben bei den minimalen Margen nicht genug Umsatz. Ergo: Die Innovativen verschwinden vom Markt. Aber wir können uns dann ja wieder freuen. Nächsten Monat ist ja Assassins Creed Dröfzigtausend in irgendeinem Gamepass-Abo-Schwachsinn für fast Umsonst zu haben.


    Gewöhnen wir uns doch lieber daran nur noch das zu kaufen, was man wirklich spielen mag und dafür dann Vollpreis zu bezahlen. Das wird in Konsequenz bedeuten, dass man tatsächlich auch mal ein paar Titel auslässt! Man wird nicht glücklicher dadurch, dass man sich die Bude "vollmüllt" mit Dingen, die man eigentlich gar nicht braucht, nur weil sie billig waren.

  • Macht die SO nicht viel eher günstigere Preise, weil sie es sich erlauben können?

    Wenn ich mir die Preise der SO anschaue liegen die in der Regel bei neuen Spielen eher im oberen Bereich. Dort werden häufig Ladenhüter verramscht, aber keine neuen Spiele (1-2 Jahre alt). Ausnahmen gibt es mal im Kalender oder per Messe-Aktion.

  • Die Brettspiel-Industrie und der dazugehörige Markt sind in den letzten enorm gewachsen. Gleichzeitig gibt es riesige Investoren die in den Markt einsteigen und die Kommerzialisierung weiter vorantreiben.

    Das Angebot an Spielen und die Anzahl an Verlagen ist so groß wie nie.

    Am Ende muss der Verlag sich einfach überlegen in welcher Art und Weise man mitspielen will.

    Einige tun dies über Masse an unterschiedlichen Spielen und brauchen dann die Handvoll Kassenschlager pro Jahrgang, die die mäßig erfolgreichen Spiele querfinanzieren.

    Daraus resultieren immer wieder starke Rabattaktionen. Die auch Druck auf andere Verlage ausüben.

    Für "nischigere" Verlage ist da der Direktvertrieb mit Sicherheit ein Weg sich dem Preisdruck etwas zu entziehen.

    Dadurch fallen bestimmt auch Kunden weg (man liest hier ja schon Ankündigungen), aber am Ende geht es doch einfach darum, dass ein Verlag weiterhin am immer umkämpfteren Markt weiter existieren kann.

    Und da sollten wir uns doch eigentlich über jeden Verlag, der die Vielfältigkeit unseres Hobbies erweitert und uns eine weitere Auswahlmöglichkeit gibt, freuen.

    Ansonsten kaufen wir bald alle nur noch vonAsmodee.

  • Wenn ich hier lese, dass man Brettspiele einfach so kauft, ohne sich zu informieren, dann finde ich das mega strange. Ein Brettspielkauf sollte eine bewusste Entscheidung sein, bei dem man dann nach dem Kauf viel Zeit mit verbringt.

    Was für mich ein Brettspielkauf "sein sollte" überlässt du bitte mir. Wenn ich mir ein Spiel in den Schrank stelle, weil ich mir die Box angucken will, ist es nicht deine Aufgabe darüber zu urteilen.

    Und jetzt schreibe ich besser nicht weiter sondern gehe erstmal vor dir Tür, frische Luft schnappen.

    Oh Mann. Kann man da nicht ein bisschen abrüsten? Wohlwollend lesen? Dazu müsste man die ursprüngliche Aussage doch bloß verstehen als: "Für die gesamte Brettspielszene wäre es vorteilhaft, wenn möglichst viele Käufer sich vor den Käufen möglichst gut informieren, weil das tendenziell die Qualitätsstandards hebt." Dann unterschreibe ich das auch voll und ganz.

    Und im Übrigen wäre auch das "ich will mir nur die schicke Box angucken" eine informierte Kaufentscheidung (wenn auch mit eher ungewöhnlichen Entscheidungskriterien). Wenn alle das so machen würde, hätten wir in Zukunft bestimmt ganz tolle Spielecover! ;)

  • Guter Punkt Harry2017 - und genau weil die Sammlung so komplett ist, ist Frosted für mich dann auch raus, wenn die Preise höher werden oder hoch bleiben. Es gibt zu viele mindestens genau so gute Alternativen, und die Sammlung ist gut bestückt. Aber wir sind dann halt auch nicht die Zielgruppe, sondern eher "frischere" Spieler. Alles gut. Ist mir egal :)

    Sehe das ähnlich. Unabhängig ob Frosted oder jemand anderes. Sobald die Sammlung groß genug ist, kaufe ich nur noch dinge die mir absolut zusagen oder wirklich neue Konzepte/Mechaniken beinhalten.

    Ich brauch nicht den 10. Reskin von nem spiel.

  • Kann man da nicht ein bisschen abrüsten? Wohlwollend lesen?

    Ich lese hier sehr viel sehr wohlwollend... aber sorry, der Beitrag von brettundpad kam mir an einigen Stellen ziemlich ... ich sage mal wohlwollend ... belehrend vor. Sowas triggert mich ziemlich schnell.

    Wenn's nicht so gemeint war habe ich nichts gesagt und behaupte das Gegenteil ;)

  • Also Nintendo haut auch immer wieder Sachen im Sale raus mit 60% Rabatt etc. Ich hatte auch ein paar Mario Titel für die Switch gekauft und das tat ein paar Monate später richtig weh. 15-20 Euro anstelle 50-60 Euro.

    Das ist bei Nintendo aber tatsächlich eine Ausnahme. Üblicherweise sind die Spiele über die Jahre hinweg total preisstabil.

    Diese Mentalität "ich kauf alles nur mit fettem Rabatt" geht mir mittlerweile aber wirklich zunehmend gegen den Strich. Es ist einfach nicht fair dem Produzenten gegenüber. Wir haben uns aber mittlerweile einfach an "Masse" gewöhnt. Man will alles haben, hauptsache billig. Und wenn es nur dazu gut ist, jahrelang auf einem Pile of Shame zu vergammeln. Das ist in der Videospielebranche besonders verbreitet. Und dann heulen am Ende alle nur rum, dass keine Innovationen in der Spieleentwicklung entstehen. Ja wie denn auch? Alles, was nicht direkt für den Massenmarkt produziert wurde, bringt eben bei den minimalen Margen nicht genug Umsatz. Ergo: Die Innovativen verschwinden vom Markt. Aber wir können uns dann ja wieder freuen. Nächsten Monat ist ja Assassins Creed Dröfzigtausend in irgendeinem Gamepass-Abo-Schwachsinn für fast Umsonst zu haben.


    Gewöhnen wir uns doch lieber daran nur noch das zu kaufen, was man wirklich spielen mag und dafür dann Vollpreis zu bezahlen. Das wird in Konsequenz bedeuten, dass man tatsächlich auch mal ein paar Titel auslässt! Man wird nicht glücklicher dadurch, dass man sich die Bude "vollmüllt" mit Dingen, die man eigentlich gar nicht braucht, nur weil sie billig waren.

    Offtopic: Der Vergleich mit Videospielen hinkt allerdings. Alleine das Thema Weitergabe und Accountbindung macht da eine ganz andere Nummer draus. Will ich z.B. "meine" Spiele an die Kinder weiter geben muss ich mehr oder weniger das Spiel noch mal neu kaufen.