Musik - was hört Ihr gerade

  • Uiuiui... Also - entweder, ich habe da eben nur zufällig immer an die falschen Stellen in den einzelnen Stücken geklickt, oder das ist doch nur ein einziges siebenundreißigminütiges Stück... (gibt's ja bei anderen Bands durchaus schon mal...) - egal, wo ich hingeklickt habe - gleiches Geknüppel des Schlagzeugs, gleiches Geschreie in der gleichen Tonhöhe... äh... irgendwie... - ich bin da ratlos...

    Aber mir musses ja auch nicht gefallen... ;)

  • Uiuiui... Also - entweder, ich habe da eben nur zufällig immer an die falschen Stellen in den einzelnen Stücken geklickt, oder das ist doch nur ein einziges siebenundreißigminütiges Stück... (gibt's ja bei anderen Bands durchaus schon mal...) - egal, wo ich hingeklickt habe - gleiches Geknüppel des Schlagzeugs, gleiches Geschreie in der gleichen Tonhöhe... äh... irgendwie... - ich bin da ratlos...

    Aber mir musses ja auch nicht gefallen... ;)

    Ist ein Vollständiges Album :) Aber ja für aussenstehende klingen die 37 Minuten natürlich gleich ^^


    Stimmt Geschmäcker sind ja zum Glück Unterschiedlich. Bin eher in den extremeren Metalgenres zu Hause, wobei ich aber auch kein Problem mit elektronischer, poppiger oder Hip Hop lastiger Musik habe :)

  • Es geht doch gar nicht um cleanen Gesang - aber eben um etwas, was den Namen verdient! Ich habe damals ja auch nur selten clean gesungen.

    Geschmäcker sind eben verschieden, aber zu behaupten es sei kein Gesang ist schlicht ignorant.


    Ich kann weder Sprechgesang, noch Cleans (auf Dauer!) hören, aber dennoch können beide auf ihre Art durchaus beeindruckend sein. Im Endeffekt ist es einfach nur ein weiteres Instrument mit einem bestimmten Klang, wie jedes andere auch.


    Und hey, es gibt inzwischen so ziemlich alles, sogar etwas für Veganer: Froschgesang (und ich meine nicht die ersten Schreie des Intros)!

    Gutalax

  • Zitat

    Und hey, es gibt inzwischen so ziemlich alles, sogar etwas für Veganer: Froschgesang (und ich meine nicht die ersten Schreie des Intros)!

    Wirklich sehr sehr guter Lachs ❤️

    „Ob ein Sandkorn oder ein Stein, im Wasser gehen sie beide unter.“

  • ein einziges siebenundreißigminütiges Stück... (gibt's ja bei anderen Bands durchaus schon mal...)

    Pfff ich mag keine Short Tracks


    Ordenliche Songs gehen doch erst bei 40 Minuten los...

    Auch wenn hier jede Seite einen "Song" einthält, die jedoch als einer komponiert sind - der "Übergang" zwischen den Songs ist nicht zu hören, ergo scheint es nur der LP geschultdet, dass es 2 Songs gibt


    Hier sind wir deutlich länger


    und das ist wohl den meisten bekannt


    oder hier nochmal deutlich länger :) - leider nicht auf YT zu finden:

    https://fred-frith.bandcamp.com/album/clearing-customs

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  • matthias19281 :

    Bei den ersten beiden würde ich sagen, nur weil jemand da keine bewussten Schnitte zwischen die Tracks macht, ist es noch kein durchgängiges Lied, sondern es bleiben mehrere Songs. Die sind zwar als Gesamtwerk gedacht, gehen aber zum Teil gar nicht ineinander über, sondern einer faded aus und der nächste beginnt. Da ist eigentlich kein musikalischer Zusammenhang und man könnte genausogut einen neuen Track anfangen (Zumal man beim zweiten Experiment auch darüber sprechen kann, ob das wirklich alles überhaupt Musik ist und nicht vielmehr Geräusch- und Improvisations-Projekt).

    Da ist Jethro Tull auf jeden Fall ein in meinen Augen deutlich besseres Beispiel. So bin ich zumindest endlich mal dazu gekommen, diesen Song, von dem ich schon viel gehört hatte, endlich mal wirklich zu hören. Ist natürlich nach einem Durchlauf schwer zu erfassen, hat aber viele eingängige Ideen drin.

    Einer meiner Lieblings-Longtracks ist übrigens (sind aber nur 20 Minuten ;) :(

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Wenn ich einen endlosen Song hören möchte, dann Colors von BTBAM (ca. 65 Min langes Konzeptalbum, das live ohne Pause gespielt wurde). Mal davon abgesehen, dass dort mehr passiert als in der gesamten Lebensgeschichte der meisten Bands, dürften ca. 15-20 verschiedene musikalische Stile vorhanden sein. Lässt mich auch heute noch ungläubig zurück... oder wie einst ein Rezensent schrieb: "sie winken Dream Theater vom Mond aus zu". :lachwein:


    Colors - Live



    Aktuell höre ich einen Geheimtipp der Hardcoreszene aus den 90ern. War mir seinerzeit zu progressiv, aber inzwischen gefallen sie mir schon. Leider fehlt mir das erste Album. X/


    ABC Diabolo

  • Und so klingen sie, wenn sie tot sind...

    Sorry, aber so klingen sie wenn sie tot sind:

    [Externes Medium: https://youtu.be/ioDdTP6p_9I]


    Wobei ich dazu sagen muss, dass ich von der Band quasi ausschließlich Material ihrer Inkarnation nach 2010 höre. Aber das war für ein paar Jahre und die drei zugehörigen Alben eine der besten aktiven (Live-)Bands. Jetzt gerade sind sie auch wieder „tot“.

    2 Mal editiert, zuletzt von verv ()

  • Die letzten Bands sind da leider alle nichts für mich. Zu viele melodielose growl-parts (BTBM) oder reiner Klangteppich (Swans).

    Ich brauche mehr tighte Songs / Parts und mehr catchy Melodien.

    Leider sind in der Richtung in den letzten Jahren die Konzeptalben oder auch nur Longtracks sehr rar gesät....wenn da jemand Tipps hat...

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  • Die letzten Bands sind da leider alle nichts für mich. Zu viele melodielose growl-parts (BTBM) oder reiner Klangteppich (Swans).

    Ich brauche mehr tighte Songs / Parts und mehr catchy Melodien.

    Leider sind in der Richtung in den letzten Jahren die Konzeptalben oder auch nur Longtracks sehr rar gesät....wenn da jemand Tipps hat...

    Ich vermute, dass das auch nicht das ist was du meinst, aber eine meiner absoluten Lieblingskünstlerinnen hat auch gerne mal Tracks jenseits der 10 Minuten Marke:

    [Externes Medium: https://youtu.be/1iSpddh1U6E]

  • Leider sind in der Richtung in den letzten Jahren die Konzeptalben oder auch nur Longtracks sehr rar gesät....wenn da jemand Tipps hat...

    Vielleicht nicht deine Musikrichtung, aber ich empfehle immer gern undun:


    [Externes Medium: https://youtu.be/Fb2gdu67gAw]

  • Nafets :

    Danke, ist nicht schlecht, aber für dauerhaftes Hören sind mir die Gesangsmelodien doch zu oft auf einem einzelnen Ton mit zu wenig Melodie...

    verv :

    finde ich auch nicht schlecht - ist mir aber melodisch so beim ersten hören etwas zu unfokussiert.

    PowerPlant :

    auch hier ist mir der Gesang (da größtenteils Rap) zu eintönig und tatsächlich auch eher nicht meine Richtung.


    Bei eigener Suche bin ich noch auf das hier gestoßen, dass ich noch gar nicht kannte. Ist mir auf jeden Fall etwas viel Screaming / Growling, aber dazwischen sind ne Menge (für mich) coole Ansätze. Vielleicht gefällts ja jemandem hier ;)

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  • ist mir aber melodisch so beim ersten hören etwas zu unfokussiert.

    Ja, das hat halt was extrem narratives. Aber ich finde das auch extrem belohnend, wie der Refrain (oder andere Motive) wiederkommen, teils verändert oder neu kontextualisiert. Und wie sich das am Ende mit den männlichen Backing Vocals zu einem richtig rhythmischen Stampfer entwickelt, lässt mir einfach jedes Mal das Herz aufgehen.


    (Lohnt sich übrigens auch, mal Über die Produktionsgeschichte des Albums zu lesen: die ganzen Orchester-Parts z.B. wurden um das bereits aufgenommene Harfenspiel arrangiert, weil sie da so eine ständige Be- und Entschleunigung drin hat, die ihr Van Dyke Parks nicht nehmen wollte.)

  • Na solange man keine Ansprüche hat... :lachwein:


    Was du verlinkt hast, klingt nach Metalcore, da gibts bestimmt auch welche ohne harsh vocals.


    Vermutlich zu punkig / schnell, aber vielleicht sind Bands wie Ignite und Rise Against etwas für dich?

    Ansonsten vielleicht (eher die dunkle Ecke)...

    Lord of the Lost - Prison / Drag me to Hell
    Ghost Brigade

    Trees of Eternity

    Tiamat


    Danach könnte man noch ins Doomige Gefilde absteigen, dass ist dann aber weit entfernt von obigem.

  • Rise Against hat ein paar nette Songs, aber auch viele (in meinen Augen) belanglose, die vor allem "Geknüppel" sind. Da würde ich höchstens ein paar ausgewählte "Singles" hören.

    Bei mir sollte die Musik eher in die melodisch, vertrackte Richtung gehen und gerne mit härteren Sequenzen gemischt sein - insgesamt eher Rock / Metal in Richtung Melancholie / Musical / Pop als in Richtung Monotonie / Aggression.

    Also lieber

    als Growls / Screams, wobei ich in dosierter Form auch damit leben kann, wie hier:

    oder hier:

    Wobei mir die Songs auch da noch besser gefallen würden, wenn sie die Growls nicht hätten ;)

    Ich mag lieber durchgeplante, strukturierte, abwechslungsreiche, technische Songs mit Pop-Refrain als improvisierte Klangteppiche. Daher kann ich auch mit den ganzen alten 70er Prog-Alben nicht so viel anfangen.

    Sowas finde ich die perfekte Mischung:

    Und doomiger als das hier wirds bei mir bisher nicht:

    (und das ist auch nur ein Remix von einem Song - diese Version höre ich aber tatsächlich sogar lieber als das Original - aber in dem Album habe ich mir ohnehin mal wieder in paar eigene Remixe angefertigt und viele Dauerwiederholungen in den Songs deutlich gekürzt).


    Und bezüglich Ansprüche: Inzwischen wird es tatsächlich immer schwieriger, passende neue Musik zu finden, die mich total mitnimmt (oft ist es dann entweder "schon hundertmal gehört" oder eben Dinge, wie oben angemerkt, die mich da abbringen).

    Dennoch gibt (gab) es mal eine große Bandbreite an Bands, die mich total bedient haben... die scheinen nur langsam immer mehr auszusterben (ich werde offenbar halt doch langsam alt ;) )

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

    2 Mal editiert, zuletzt von Neva Kee ()

  • Hab mal so in euer Zeugs reingehört. Ist für mich so gar nix, ist ja aber Geschmackssache. Höre halt sehr viel an 90er Black Metal und auch einige „kontroverse“ Bands. Bei Death und Thrash Metal bleib ich da eher bei Klassikern und alles was auf Core endet lauf ich weg, außer Grindcore ;) :lachwein:

  • Das die Geschmacksrichtungen hier im Forum sehr stark auseinandergehen merkt man doch alleine daran, wie viele Thumbs hier einzelne Posts so bekommen (nämlich extrem wenige bis gar keine) - aber ist doch schön, dass man sich dadurch auch mal außerhalb seiner Bubble bewegt und sieht, dass auch ganz andere Musik Menschen zum ticken bringt ;)

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  • auch hier ist mir der Gesang (da größtenteils Rap) zu eintönig und tatsächlich auch eher nicht meine Richtung.

    Ja, in diesem Fall geht es auch eher um den Inhalt als um die Melodie. Dafür ist der nicht ohne. Es gibt tolle Verse, die einem lang im Gedächtnis bleiben. Allein schon der Anfang (der Tod) „There I Go; from a man to a memory“.


    „Sitting on the top of the world! …ready to jump off“

  • Das die Geschmacksrichtungen hier im Forum sehr stark auseinandergehen merkt man doch alleine daran, wie viele Thumbs hier einzelne Posts so bekommen (nämlich extrem wenige bis gar keine) - aber ist doch schön, dass man sich dadurch auch mal außerhalb seiner Bubble bewegt und sieht, dass auch ganz andere Musik Menschen zum ticken bringt ;)

    Find ich auch gut wie gesagt, nebst sehr viel extremen Zeug, kann ich auch problemlos Haftbefehl, Farid Bang und Konsorten hören. Aktuell läuft aber Cypress Hill mit dem Album IV. Von denen höre ich fast alles, seit ich die 1999 zum ersten mal gehört habe.

    Einmal editiert, zuletzt von Gelöscht_17072022 ()

  • Hab mal so in euer Zeugs reingehört. Ist für mich so gar nix, ist ja aber Geschmackssache.

    Okay, ich habe auch kurz reingehört. =O Wenn ich sowas höre, überkommt mich immer sofort dieses Bedürfnis, wieder normale Musik zu hören. Also sowas wie Napalm Death.

    Soziale Medien fügen Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.

  • Das die Geschmacksrichtungen hier im Forum sehr stark auseinandergehen merkt man doch alleine daran, wie viele Thumbs hier einzelne Posts so bekommen (nämlich extrem wenige bis gar keine)

    Ich kann ja nur für mich sprechen, aber meist mach ich den Track an und surf dann in einem anderen Tab weiter.
    Da vergesse ich dann gerne mal zu liken auch wenns mir gefällt. :)

    Das Cover von Amaranthe von 82nd all the Way finde ich auch super.


    Amaranthe hab ich als Vorband auch schon mal live gesehen, war leider soundtechnisch schlecht abgestimmt.

  • Bei den ersten beiden würde ich sagen, nur weil jemand da keine bewussten Schnitte zwischen die Tracks macht, ist es noch kein durchgängiges Lied, sondern es bleiben mehrere Songs. Die sind zwar als Gesamtwerk gedacht, gehen aber zum Teil gar nicht ineinander über, sondern einer faded aus und der nächste beginnt. Da ist eigentlich kein musikalischer Zusammenhang und man könnte genausogut einen neuen Track anfangen (Zumal man beim zweiten Experiment auch darüber sprechen kann, ob das wirklich alles überhaupt Musik ist und nicht vielmehr Geräusch- und Improvisations-Projekt).

    Erst mal - dass der Post nicht ganz ernst gemeint war kam rüber? ;)


    Und bei Triumvirat und Centipede empfinde ich es schon als atomar - das "faden", wie du es nennst würde ich mehr als den Song entwickeln betrachten. Für mich gehört das am Stück durchgehört, weil es zusammengehört. Die Frage wäre höchstens an welchem Punkt hört ein Song auf und wo fängt eine Komposition (im Sinne der Klassik an)...

    Wäre Solar Music noch ein Song?


    Natürlich unterteilen z.B. King Crimson ja auch ihren Song Lizard in verschiedene Passagen:


    Ebenso wie ELP in Tarkus:


    Wohingegen ELP das bei dem 10 Minuten längeren Karn Evil 9 nur aus technischen Gründen ursprünlich taten:


    Und wie gesagt mir persönlich fällt es da schwer eine Grenze zu finden... wie verhält es sich mit:


    Centipede war ein Allstar Projekt (Big Band) aus der Canterbury Szene (jazzlastiger Prog Rock, wie Soft Machine, Hatfield and the North) - laut einem der Schöpfer/Komponisten müsse man das Ganze "live" erleben um es zu erfassen. Daher wehre mich hier auch gegen die Einstufung als Improvisation - ähnlich wie bei Frank Zappa war das komplett durchkomponiert, auch wenn es nicht so klingt

    Auch die Nähe zu Noise oder Free Jazz möchte ich verneinen - Free Jazz unterliegt strengen Regeln wie z.B. dass keine Wiederholungen oder Melodien drin sein dürfen.

    Noise klingt hingegen nochmal völlig anders und sollte nicht mit Bruitismus oder der Musique concrète verwechselt werden. Noise entsteht eher durch eine sogenannte Wall of Sound und wurde von Lou Reed erstmals in epischer Länge aufgenommen auf dem Doppelalbum Metal Machine Music - auch einige Bands aus dem Krautrock haben hier sicher zur Entstehung beigetragen - ich würde da mal noch Faust nennen


    Ich persönlich höre generell keine Songs, Sampler/Playlists oder Radio - ich betrachte Alben generell als Gesamtkunstwerk und sehe es als Perversion Songs aus einem Album zu hören - ich lese halt auch nicht nur Seite 3, 18, 24 und 316 eines Buches - das ist zugegeben ein eigener Spleen, aber man kann es vielleicht nachvollziehen bei dem Vergleich. Ich denke auch wenn eine Band/ein Künstler kein Konzeptalbum in dem Sinne haben soll das Gesamtwerk doch eine Aussage treffen die mir abhanden geht, wenn ich nur Songs daraus höre


    Aber generell erst mal danke für das aufgreifen des Ganzen und die hoffentlich interessante Diskussion (zur Not im eigenen Thread, wenn es zu Off Topic wird)

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  • matthias19281 :

    Klar, die Unterscheidung, wann etwas ein Song und wann ein Gesamtkunstwerk ist, ist sicherlich fließend und jeder zieht da die Grenze an einer anderen Stelle.

    Ich höre ebenfalls meine Alben gerne am Stück, da auch ich es so empfinde, dass ein Album erst dann seinen vollständigen "Charakter" zeigt, wenn man alle Songs im Zusammenhang wahrnimmt (auch wenn sie nicht zusammenhängen und als Einzelsongs gedacht sind). Auf einem Album sind die Songs ja auch bewusst plaziert. Da gibt es Songs, die eben gut als Opener funktionieren und andere, die eher am Ende eines Albums passen und die man auch nicht wirklich anders anordnen könnte, ohne dass sie an Kraft durch ihre Einbettung in den Kontext der anderen Song verlieren würden.

    Insgesamt wird etwas dadurch für mich mehr und mehr zum Song, je "notwendiger" das Ende eines Parts unaufgelöst bleibt und erst durch den Beginn des nächsten aufgelöst bzw. fortgeführt wird. Je deutlicher da ein musikalischer Bruch drin ist, desto mehr werden es in meinen Augen Einzelsongs.

    Auch wichtig wäre für mich, dass ein Part, um nicht zum Song zu werden, nicht zu lang und in sich abgeschlossen sein darf. Wenn ich ihn herausnehmen und einzeln hören kann und er immer noch für sich stehend funktioniert, ist er wohl eher ein eigener Song.


    So gesehen sind die ersten paar Beispiele, die Du oben angeführt hast (bis inklusive Uriah Heep, soweit ich da reingehört habe), alles eher lange Songs, da hier die Übergänge eher nahtlos sind. Sie werden musikalisch vorbereitet und dann durchgeführt und der nächste Part führt das Ganze musikalisch weiter. Gerade die Steel Butterfly, Uriah Heep und Deep Purple kenne ich teils schon und gefallen mir recht gut. Insgesamt bin ich aber wie gesagt nicht so im 70er Rock zu Hause... und wenn, dann eher Queen ;)


    Für mich ist ein Fade-Out und Neubeginn ein Cop-Out dafür, einen sinnvollen Übergang zu schreiben / finden. Dadurch werden es bei mir zwei Songs.

    Aber auch nahtlose Übergänge garantieren in meinen Augen keinen Longtrack, wenn die Songs für sich stehen und dazwischen "nur" Zwischenspiele sind, die die Teile dann zwar zu einem Gesamtkunstwerk verbinden, aber die Songs dennoch eher eigenständig und unabhängig sind.

    Das wäre dann ggf. eher eine Suite ;)


    Das Lou Reed Beispiel ist mir dann doch zu sehr Noise, das kann ich mir nicht gut anhören, sorry ;)

    Auch das letzte Beispiel ist da sehr grenzwertig - ich steh da halt nicht so auf gefühlte "random sounds" (auch wenn sie noch so geplant sind :D ) wenn sie lange Strecken einnehmen. Jazz oder Freejazz ist auch so gar nichts für mich ;)


    Ein Song darf sich gerne auch mal an einem "Thema aufhalten", wenn er sich denn entwickelt und man das Gefühl hat, dass die Entwicklung ein Ziel hat (und es immer wieder melodisch oder rhytmisch griffige Passagen gibt), wie z.B. hier:

    Die ersten Minuten sind erst einmal klassischer Song, erst danach entwickelt es sich - hat dann in der Mitte wieder einen Songpart, zum letzten Drittel gibt es dann leider einen leichten Cop-Out, weil der langsame Part so ein Soundteppich ist, dass man da nicht mehr so sehr von einem klaren Übergang sprechen kann.

    Aber insgesamt spricht mich auch hier wieder der Wechsel aus klassischen Rock-Song-Passagen mit frech-harten Riffs einfach total an. Cheesy ist dabei weniger ein Problem für mich (wobei ich da z.B. Ayreon wieder nicht gut hören kann - das ist sogar mir dann too much - aber vor allem, weil Lucassen dort gefühlt immer die gleichen Ideen und Übergänge verwurstet... ;) )

    Bei Dream Theater, die ich früher in dieser Richtung eigentlich sehr gerne gehört habe, sind mir bei den neuen Sachen inzwischen die Song-Parts eines Longtracks sogar oft zu unzusammenhängend, als ob man sich am Reißbrett einfach mal ein paar Song-Teile ausgedacht hat und die dann am Ende irgendwie zusammenklebt, um einen langen Song mit verschiedenen Teilen zu bauen (und wenn man sich ihre Spread-Sheets so ansieht, die sie für ihre Songs machen, dann ist das ggf. genau das, was sie tatsächlich tun).

    Da hängen dann die Teile gefühlt nur deshalb zusammen, weil sie "zufällig" in aufeinanderfolgenden Takten im gleichen Song vorkommen - aber da fehlt mir dann das Gefühl der Progression, also des Wegs zum Ziel und es wird immer mehr willkürlich / beliebig als zusammenhängend.


    Und, um der nicht gestellten Fragen vorzugreifen und den Bogen zum Thread zu schlagen: Ja, ich habe den verlinkten Song eben gehört ;)

    Mögest Du in uninteressanten Zeiten leben...

  • Neva Kee

    Der Song ist ein gutes Beispiel für deine Argumentation - mit diesem im Hinterkopf höre ich gerade nochmal Illusions On A Double Dimple...

    Bei Dream Theater, die ich früher in dieser Richtung eigentlich sehr gerne gehört habe, sind mir bei den neuen Sachen inzwischen die Song-Parts eines Longtracks sogar oft zu unzusammenhängend, als ob man sich am Reißbrett einfach mal ein paar Song-Teile ausgedacht hat und die dann am Ende irgendwie zusammenklebt, um einen langen Song mit verschiedenen Teilen zu bauen (und wenn man sich ihre Spread-Sheets so ansieht, die sie für ihre Songs machen, dann ist das ggf. genau das, was sie tatsächlich tun).

    "Unzusammenhändende" Songs sind aber auch tatsächlich nix neues - ein sehr populäres Beispiel sind Chicago mit "Hard To Say I'm Sorry", dessen Radio edit ja sehr schnulzig daher kommt und den Jazz-Part am Ende komplett rausschneidet. Wenn du den kompletten Song hörst endet er mit einem energetischen Jazz Part ist teilweise auch unter der Bezeichnung Hard To Say I'm Sorry/Get Away zu finden:


    Du schreibst du bist in den 70ern nicht so Zuhause, daher evtl. ein paar neue Infos für dich:

    Ende 60er/Anfang 70er als Deep Purple, Uriah Heep oder auch Black Sabbath anfingen Platten aufzunehmen dachte man die Hit-Single stirbt aus und Alben seien die Zukunft. Derartige Songs entstanden derzeit meist auf Druck der Plattenfirmen hin - so soll Black Night von Deep Purple z.B. während einer durchzechten Nacht spontan entstanden sein, damit man halt noch die unbeliebte Single schnell aufnimmt, quasi das Pflichtprogramm abspult. Vermutlich hätte man sich mehr Mühe mit dem Song gegeben, wenn man geahnt hätte, dass man diesen die nachsten 5 Jahzehnte live spielen muss :lachwein: :lachwein: :lachwein:

    Generell ist diese Zeit als der Prog damals als Popmusik (im Sinne populärer Musik) zählte super interessant. Das Puplikum wollte damals hören, dass die Musiker ihre Instrumente beherrschen, überlange Songs waren sehr poulär und experimentelles wurde geschätzt. Die Plattenindustrie erkannte nach wenigen Jahren, dass man das nicht durchhalten konnte und etablierte mit Disco die komplette Gegenveranstaltung - einfache Songs, tanzbar und nicht experimentell.


    In Deutschland speziell erlebten wir (wir weiter gefasst - ich bin Jahrgang '81 ;) ) die Krautrock-Ära, die auch in weiten Teilen überlange Songs hervorbrachte. Krautrock ist dabei ähnlich zu sehen wie die "New Wave of British Heavy Metal" eher eine Beschreibung von Zeit und Ort als eine Beschreibung des Stils - es gibt dazu eine recht gute Doku "Kraut und Rüben" - die bekanntesten Vertreter sind wohl sicher Kraftwer und die Scorpions (auch wenn die sich von Anfang an gegen die Kategorisierung gewehrt haben, da alles international gehalten werden sollte und der Erfolg gab ihnen Recht), aber auch Can, Tangerine Dream, Faust und Neu! sind international durchaus bis heute bekannt.

    Auch damals gab es international gute Resonanzen du diversen Krautrock Bands - so bezeichnete David Bowie das selbst betitelte Debüt von Neu! als Meisterwerk und gab es als Einfluss an. Die Band Schicke, Führs, Föhrling oder kurz SFF sollten wohl von Frank Zappa produziert werden weil dieser begeistert von der Band war (und ja auch Alice Cooper seiner Zeit entdeckte und produzierte) - das scheiterte dann aber doch irgendwie. Amon Düül teilten sich einst in Amon Düül I (wer übt hat es nötig und mit dem wollen wir nix zu tun haben) und Amon Düül II (mindestmaß an Musikalität) erreichten einen derartigen Kultstatus dass Motörhead als Werbegag bei einer Tour Amon Düül III als Vorband ausgaben.


    Die Band Triumvirat war beeinflusst von ELP was sich an Stil und Besetzung (3 Musiker) zeigt, obwohl das bei ELP ja widerum nur dem geschuldet war, dass der Gitartist der geplanten Band HELP vorzeitig starb (sollte ursprünglich Hendrix, Emerson, Lake und Palmer werden). Das verlinkte Beispiel von Illusions on a Double Dimple ist längst nicht das Einzige was der Krautrock hervorbrachte:


    Witthüser & Westrupp wurden von damals mit Tütchen in der Hand abgelichtet, da das Wissen um Marihuana in Deutschland zu der Zeit noch nicht so verbreitet war. Zudem sagten sie selbst im Interview, dass sie auch LSD nahmen und auf die Bühne gingen um zu sehen was passiert


    Xhol (Caravan) kamen musikalisch aus dem Soul und präsentierten mit HauRUCK ein Album, das nur 2 Songs enthielt - gehört mit Can, Faust und


    Hölderlin änderten ihren Stil vom Debutalbum zu Album 2, da die Sängerin schwanger wurde - Songs wurden lange ausgedehnt und bescherten uns geniale Stücke wie Deathwatchbeetle:


    Faust traten an um "die Hippies mal richtig zu erschrecken" hatten von vorn herein elektronische Elemente wenn auch nicht so stark ausgeprägt wie in dem anderen Beispiel - zudem waren Faust die "Edelstudioband" von Slapp Happy (mit meiner absoluten Lieblingssängerin Dagmar Krause). Hier das Debut, welches auch nur 3 Songs enthält:

    Und der Vollständigkeit halber noch was von Slapp Happy:


    Slapp Happy spielten später übrigens zusammen mit Henry Cow Alben ein um die Brücke zu Fred Frith aus dem ersten Beitrag zu schlagen. Henry Cow werden auch der Canterbury Szene zugerechnet, aus der ja auch Centipede (ebenfalls erste Beitrag dazu) stammten.


    Worauf ich mit den Ausführungen hin will - aufgrund des Zeitgeistes und der damaligen Plattenindustrie entstanden gerade in den 70ern viele Longtracks, das darin gipfelte dass sehr viele Bands Platten aufnahmen die maximal 2 Songs enhielten (Seite 1 Song 1, Seite 2 Song 2) oder wie Soft Machine (Third [1970]) und Yes (Tales from Topographic Oceans[1973]) Doppelalben mit 4 Songs


    So der Durchlauf des Triumvirat-Albums ist soweit - ich sehe was du meinst, empfinde es hier aber tatsächlich schwächer vorliegen als bei dem Song von Porcupine Tree.


    Ich selbst fand in den 1990ern zum Metal hörte dies Jahrelang intensiv besonders Trash-, Speed- und (US) Power Metal (ala Metal Church) sowie True/Epic Metal und NWoBHM. Vor Jahren beschäftigte ich mich dann intensiv mit Uriah Heep, es folgten ELP, King Crimson und schließlich Frank Zappa. Das führte dazu dass ich einige Jahre gar keinen Metal mehr hörte und diesen erst später wieder entdeckte. Heute habe ich einen sehr breiten Musikgeschmack der Jazz (insbesondere Free Jazz und Jazz Fusion), Avantgarde, Retro Rock, Progressive Rock und Metal, Zeuhl, bis hin zu Popbands enthält. Es läuft alles unter dem Motto - es muss irgendwas haben, das mich bie der Stange hält/interessant sein. Vieles was ich früher gehört habe empfinde ich heute als langweilig (Slayer), Bands die damals eher mitliefen finde ich heute besser (Medageth), manches liebe ich bis heute (Crimson Glory, Watchtower, Psychotic Waltz) und ich habe viel neues im Metal entdecken können (Giant Squid, Giant Hedgehog, The Hirsch Effekt, Messa, System of a Down, Dillinger Escape Plan)... und zu manchem fehlt mir nach wie vor der Bezug - Dream Theater mochte ich nie, ebenso wie Queens Ryche, Lethal oder Rush - irgendwie lässt mich deren Musik kalt. Und dann sind da noch Spocks Beard und Porcupine Tree bei denen ich bis heute nicht weiß ob mir die Musik gefällt oder nicht :lachwein: :lachwein: :lachwein:


    Wenn du Free Jazz mal einen Versuch geben möchtest würde ich eins der wichigsten Free Jazz Alben zum Einstieg empfehlen. Peter Brötzmann veröffentlichete mit Machine Gun 1968 eine Kritik am Einheitsgeschmack:


    @Topic: Ich habe für das verfassen des Beitrags tatsächlich so lange gebraucht, dass ich alle geposteten Songs (+Illusions on a Double Dimple + das self titeld Album von Crimson Glory) bis auf Machine Gun laufen hatte - was jetzt läuft :love:

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