Zwar nicht unbedenklich, aber hoher Bekanntheitsgrad daher toleriert
Inhaltlich kann ich nicht nachvollziehen, warum Behemoth ähnlich problematisch sein sollte wie mgla (worauf du dich vermutlich beziehst, nachdem dir der Link gelöscht wurde?) - deren Label von einem politisch aktiven finnischen Neonazi betrieben wird, der neben seinen Nazibands auch aushilfsweise bei mgla drumt. Zudem haben auch Mitglieder von mgla bereits in mehreren offen ausläderfeindlichen und antisemitischen Gruppen gespielt haben und nehmen weitere Bands mit Tour, die klaren Nazibezug haben - weswegen ihnen zuletzt mehrere Konzerte ihrer Deutschlandtour abgesagt wurden. Das sind mir zu viele zufällige Verbindungen und kombiniert mit der Weigerung, sich klar zu distanzieren oder ein anderes Label zu suchen, ist das in Summe für mich schon jenseits von problematisch. Dieses klare Grenze "Wer Musik von mgla kauft oder ihnen Reichweite gibt, gibt Nazis Geld" kann ich bei Behemoth überhaupt nicht erkennen. Wenn das Geld aus der Kunst in die Taschen von Nazis fließt, kann man auch nicht mehr mit dem Trennen zwischen Kunst und Künstler argumentieren (anders als wenn der Künstler "nur" privat abseits der Band problematisch ist).
Bei Behemoth beschränkt sich die "Problematik" nach allem was ich lesen kann darauf, dass v.a. Frontmann Nergal einen ausgewachsenen Hass auf die katholische Kirche hat, was insbesondere im christlich-konservativen Teil der polnischen Gesellschaft nicht besonders gut ankommt, und Anfang der 90er mal musikalisch mit einem Nazi zu tun hatte, wobei er sich davon klar distanziert hat. Für mich klingt das eher an den Haaren herbei gezogen und - bewusst oder unbewusst - relativerend, beide Fälle in einen Topf zu werfen.