Beiträge von Neva Kee im Thema „Musik - was hört Ihr gerade“

    [Externes Medium: https://youtu.be/sqSA-SY5Hro]


    Feines Stückchen Country welches gerade viral gut durch die Decke geht. Der Text spricht anscheinend einer Menge Amerikanern auch gerade ziemlich aus der Seele und trifft einen Nerv.

    Ich hab mich mal etwas näher mit dem Song beschäftigt und mittlerweile bereitet er mir inhaltlich an einigen Stellen ziemliche Bauchschmerzen. Eigentlich schade, denn ich mag die Stimme und die Energie in Oliver Anthonys Gesang.

    Oliver Anthony scheint mit der politischen Interpretation seines Songs allerdings nicht ganz einverstanden zu sein :

    Oliver Anthony wehrt sich gegen Vereinnahmung durch republikanische Politiker [Spiegel.de ]

    Egal, kommen wir nun zu etwas völlig anderem... ;)


    Gerade entdeckt und für den ein oder anderen hier vermutlich nicht uninteressant. Progessive Metal der seinem Namen gerecht wird und auch weniger Brutal ist (schade eigentlich =P ).


    The Anchoret

    Nachdem ich mit dem Thread ja meistens hadere, weil es mir deutlich zu einseitig (growl-dark-hardcore-aggressiv-lastig) ist, ist diese Empfehlung, auch wenn sie wieder nicht ohne die "düsteren" Vocals auskommt, dennoch mal was, was mir auch gefällt, weil die Stimme ja dennoch recht klar und das Ganze nur als eines von vielen Stilmitteln eingesetzt wird. Auch brauche ich diese "gefälligeren" Melodieparts zwischendurch zur Entspannung ;)

    Mein wohl meist gehörtes Album of all Time. Die Karstadt Filiale in unserer Nachbarstadt hatte damals so ein kleines "Grabbelregal" mit lauter experimentelem Elektrozeugs und da fand ich das Cover interessant und hab die CD gekauft. Danach lief sie praktisch in Dauerscheife, besonders aber wenn wir nach dem Feiern irgendwo gechillt haben.

    Lange, lange Zeit war es nirgendwo im Netz zu finden und der Preis der 3CD Limited Edition lag bei Discogs mal bei über 1000€.

    Mittlerweile gibs das Album aber auch auf YT.


    Rainald Goetz - Die Melancholie der Seligen

    Das ist schon irgendwie beruhigend und entspannend.

    Dem Text bin ich dann auch nicht wirklich gefolgt. Das ist so ein wirklicher Trail-of-Thought, dass man nur abschweifen kann, aber das ist ja auch so gewollt...

    Im anderen Thread hatte ich wegen Prog-Bands die Seite:

    Babyblaue Prog-Reviews: Die deutschsprachige Progressive Rock Enzyklopädie

    empfohlen, um nach aktuellen Prog-Bands und Reviews zu stöbern (die Seite ist allerdings eher Avantgarde-Jazz-Prog-Lastig, nicht so sehr Mainstream-Rock-Pop-Prog-Lastig, wie ich es gerne höre ;)

    Nachdem ich selbst länger nicht auf der Seite unterwegs war, habe ich mal die Reviews von 2022 durchstöbert und bin dort, wegen der hohen Benotung, auf folgende Band gestoßen, die ich noch nicht kannte.

    Das Ganze ist einigermaßen abgefahren und mir auf jeden Fall zu anstrengend, um es dauerhaft zu hören, aber man fragt sich nach dem Video und der Musik schon, was man da eigentlich gerade gesehen und gehört hat ;)

    Erinnert musikalisch auch irgendwie an alte Primus-Sachen...

    Dazu habe ich außerdem ein Album gefunden, welches im letzten Jahr an mir vorbeigegangen ist. Das ist dann allerdings hartes Kontrastprogramm: akustisch, melodisch, mehrstimmig und einfach schön:

    Nachdem ich oben die Threshold-Alben Subsurface und March of Progress so positiv erwähnt habe, habe ich mich dann doch gewundert, warum ich das dazwischen liegende Album Dead Reckoning nie gehört habe - hole ich gerade nach: Macht direkt Spaß, auch wenn es dort ebenfalls typisch "thresholdig" vor sich hinrockt, aber da war das Songwriting offenbar noch irgendwie anders als auf dem neuen Album, welches mich eher kalt lässt... am Sänger liegts nicht, aber damals waren irgendwie mehr kompromisslos coole Riffs und Drums mit eingängigen Ohrwurm-Melodien drin.

    Noch keine Woche im Haus kommt die neue Scheibe von Threshold mit Namen "Dividing Lines" mir nicht mehr aus dem Ohr. Auch hier mussten die Fans lange warten, fünf Jahre sind seit der letzten Scheibe vergangen. Sänger Damian Wilson hatte die Band nach der letzten CD - wieder mal - verlassen. Der Neue - Glynn Morgan - macht den Job aber dermaßen überzeugend, dass man den Wechsel bei flüchtigem Hinhören gar nicht bemerkt.

    Knackige Gitarrenriffs, Keyboard-Klangteppiche und eingängige Refrains, die sich mit langen Prog-Passagen abwechseln - alles wie gehabt und herrlich anzuhören. Nicht fehlen darf der obligatorische Longplayer. Genauer sprengen sogar gleich zwei Tracks locker die 10-Minuten-Grenze, aber das Herzstück ist zweifelsfrei das grandiose "The Domino Effect", das ich mir sofort und jederzeit wünschen würde, würde mich ein Radiosender nach sowas fragen. Ob sie das wohl ausspielen...? :/ Quickies wie John Miles' "Music" mag man ja nicht mehr hören. :D

    Habe mal wieder in Threshold oben reingehört, nachdem ich ein paar alte Alben echt cool fand (vor allem Subsuface und March of Progress habe ich rauf und runter gehört), aber in den letzten Alben waren mir die Phrasen, Riffs und Sounds oft zu ähnlich zu den alten Songs, ohne diese zu erreichen und ich habe schnell wieder aufgehört, zuzuhören. Auch bei diesen drei Songs will der Funke bei mir leider nicht recht überspringen - es plätschert so typisch "thresholdig" vor sich hin.

    Und heute hat man immer noch klasse Bands wie Katatonia, Opeth, Tool, Porcupine Tree, und Steven Wilson, Pain of Salvation, Leprous usw usf am Start.

    Aber alles halt nichts was irgendwie was im Mainstream reist sondern weiterhin Nische ist. Fragst du nen Metalfan ob er Dream Theater oder Opeth kennt sagen die wahrscheinlich alle ja, aber frag mal irgendwen außerhalb der Szene, die werden nie was von gehört haben.

    Ich kannte von Lighthammel s Liste bislang nur Pain of Salvation. 🙄

    Opeth lerne ich gerade kennen. 😉

    Na dann viel Spaß beim Rest der Liste - lauter, auch aus meiner Sicht, hervorragende Bands, die mich, mit Ausnahme von Tool, in die ich nie wirklich reingekommen bin, seit Jahren begleiten. Nur in Katatonia höre ich mich gerade selbst ein, da ich die durch den Namen bisher immer mit Growls oder Death Metal Geballere assoziiert hatte und bei der aktuellen Single feststellen muss, dass das ganz andere Musik ist, die mir richtig gut gefällt ;) - klingt für mich nach den ersten Songs ein wenig nach Tool, aber irgendwie emotional zugänglicher und weniger steril, was ggf. genau die Komponente ist, die mir bei Tool immer fehlte. Ob es mich auf Dauer packt, ist aber noch unklar.

    Hiderk : Klingt erstmal spannend... die Musik (er)fordert auf jeden Fall Aufmerksamkeit und es ist tatsächlich spannend, wie das Gehirn nach einer Weile beginnt, Muster zu hören, wo zunächst keine sind (oder doch?) und die subtilen Veränderungen zu hinterfragen, wenn dort welche auftauchen.

    Allerdings braucht man dazu Ruhe und Konzentration, dann kann das denke ich durchaus tranceartig werden... wenn ich die Tage mal Zeit habe ;)

    Ich höre gerade zum wiederholten Male in den letzten Tagen

    Bisher hatte ich Evergrey als eher (für mich) langweilig wahrgenommen und meine Versuche, alte Alben zu hören verliefen eher im Sand, aber hierhin finde ich aktuell immer wieder zurück und das wird dann wohl mein erstes Evergrey-Album werden!

    Wenn ich mich da satt gehört habe, schaue ich dann auch noch in ältere Alben rein, aber ich will mich da zur Zeit nicht überfrachten - ist meisten keine gute Idee ;)

    Mann, seid ihr alle Dark unterwegs - passt auf, sonst vergrowlt ihr uns noch ;)

    Mich habt ihr jedenfalls ob des Gesangs schon lange abgehängt... Teile der Musik würde ich mir ansonsten ja anhören.

    Lorna Shore war ein nettes Experiment mit intensivem (und verstörendem Video) und musikalisch echt ne wuchtige und durchaus coole Nummer, aber der Gesang ist halt so gar nicht meins...

    Als Kontrastprogramm empfehle ich aktuell

    das ich gerade höre ;)

    matthias19281 :

    eben drüber gestolpert - ist mir wieder zu häufig zu meandernd und zu wenig fokussiert (jazzig?) -> wäre eventuell was für Dich ;)

    Hier habe ich auch eben reingehört:

    Das nimmt mich zum Beispiel vom ersten Takt an rhythmisch total mit... wenn der Song sich dann nur irgendwann mal zu irgendwas entwickeln oder sich zu einem Refrain oder so auflösen würde, dann hätte das (für mich) super werden können. So bleibt er nur nett, aber ihm fehlt halt der letzte Kniff. Der zweite Song entwickelt sich da schon mehr und schlägt etwas andere Seiten auf (und hat den ein oder anderen krummen Takt, der es ein wenig interessanter macht).

    Allerdings sind viele Songs so wie der erste: Interessante, spannende Grundidee, aber mir fehlt dort für den letzten Schliff noch der griffige "mainstream" Melodiepart hier und da, der mich dann endgültig packt... ein wenig, als wenn man dauerhaft nur Strophen und Bridges hört, aber der Refrain fehlt. Nett aber irgendwie unbefriedigend.

    Eine 12 Minütige Erinnerung an die Zeit der Maxis, oder auch 12 inch:

    [Externes Medium: https://youtu.be/IteofvwVU5s]

    Den Song selbst später finde ich nur okay, aber das Voive-Over im "Intro" hat mir sehr viel Spaß gemacht ;)

    Erinnert mich irgendwie an GLADoS von Portal, die mir gerade erklärt, dass der Kuchen eine Lüge ist :D


    H8Man :

    Dein Post war ein wenig untergegangen unter der Flut von anderen Dingen - jetzt hatte ich mich aber an ihn erinnert.

    Die beiden Lord of the Lost Songs haben mir tatsächlich gut gefallen - da sind die gesanglichen Passagen gut und dosiert eingebaut und sie haben interessante Instrumentierungen und Ideen. Kannte ich noch nicht...

    Auch der Tiamat-Song ist nicht schlecht. War natürlich gar nicht das, was ich bei Tiamat erwartet hatte - aber ich bin für gefällige Pop/Rock-Songs auch immer zu haben, wenn sie irgendwie (was auch immer es ist) was haben ;)

    Das Trees of Eternity-Album allerdings, der erste Song ist schonmal echt super - geradezu hypnotisch - danke für den Tipp.... ich bin aber noch nicht sicher, ob das ganze Album bei dem recht gleichbleibenden Tempo auf Dauer bei mir trägt. Wenn ich mehr Zeit habe, höre ich weiter...

    Ghost Brigade fand ich auch interessant. Allerdings fehlt mir bei diesen eher langsamen und (taktmäßig) relativ gleichförmigen Songs auf Dauer dann ein wenig die Abwechslung in der Dynamik, wenn ich mehrere davon hintereinander höre. Da fehlt mir dann ein wenig die Spannung beim hören - wäre mehr was für die Hintergrundberieselung.


    matthias19281 :

    Die längere Version von "Hard to Say I'm Sorry" kannte ich tatsächlich noch nicht und ich liebe diesen Song ;)

    Mir gefällt das "neue" Ende sehr gut - ich habe nun nur ein Problem, da ich den Song schonmal selbst umgeschnitten habe, weil mir das bisherige Ende nicht so gefiel bzw. ich es nach dem bisherigen Instrumentalteil am Ende schade fand, dass da nicht noch einmal der Refrain zum Abschluss gespielt wird - also habe ich vor dem letzten Refrain den Breakdown und Instrumentalpart eingefügt und lasse erst danach den Refrain nochmal spielen - da passt das neue Ende noch nicht so recht rein - mal schauen, wie ich das mache ;)

    Lustig ist, als ich gerade den Song auf meinem Handy herausgesucht habe, ich sehen musste, dass ich offenbar auch die von Dir oben verlinkte Version schon drauf habe - scheint irgendwann mal bei einer Musiksammlung beigewesen zu sein und in der knapp 4000 Songs langen Playlist noch nie nach oben gespült worden zu sein (Der Song ist tatsächlich einer von denen, die in meiner Single-Playlist sind).


    Rat der Motten ist irgendwie interessant gewesen, auch wenn ich das mehr als Moritat oder Ballade sehen würde, denn als Longtrack im eigentlichen Sinne.

    Bei Xhol klingt mir der Sound dann doch zu sehr nach "Garage"

    Die übrigen Sachen sind mir dann doch zu jazzig oder zu 70er - wenn die Drums schon so schwach sind, dann muss der Song schon melodisch echt abliefern ;)

    Gerade das Free-Jazz ist für mich keine Musik mehr, sondern ein Sound-Experiment mit Geräuschen aus Instrumenten, die vor allem auch noch sehr häufig extrem nervig sind - sorry - soll es niemandem madig machen, der das mag - aber für mich ist das echt nix :saint:


    streichwursttoast : Obwohl ich die Band nicht kenne, hab ich das schonmal irgendwo gehört... wenn ich nur wüsste, wo?

    matthias19281 :

    Klar, die Unterscheidung, wann etwas ein Song und wann ein Gesamtkunstwerk ist, ist sicherlich fließend und jeder zieht da die Grenze an einer anderen Stelle.

    Ich höre ebenfalls meine Alben gerne am Stück, da auch ich es so empfinde, dass ein Album erst dann seinen vollständigen "Charakter" zeigt, wenn man alle Songs im Zusammenhang wahrnimmt (auch wenn sie nicht zusammenhängen und als Einzelsongs gedacht sind). Auf einem Album sind die Songs ja auch bewusst plaziert. Da gibt es Songs, die eben gut als Opener funktionieren und andere, die eher am Ende eines Albums passen und die man auch nicht wirklich anders anordnen könnte, ohne dass sie an Kraft durch ihre Einbettung in den Kontext der anderen Song verlieren würden.

    Insgesamt wird etwas dadurch für mich mehr und mehr zum Song, je "notwendiger" das Ende eines Parts unaufgelöst bleibt und erst durch den Beginn des nächsten aufgelöst bzw. fortgeführt wird. Je deutlicher da ein musikalischer Bruch drin ist, desto mehr werden es in meinen Augen Einzelsongs.

    Auch wichtig wäre für mich, dass ein Part, um nicht zum Song zu werden, nicht zu lang und in sich abgeschlossen sein darf. Wenn ich ihn herausnehmen und einzeln hören kann und er immer noch für sich stehend funktioniert, ist er wohl eher ein eigener Song.


    So gesehen sind die ersten paar Beispiele, die Du oben angeführt hast (bis inklusive Uriah Heep, soweit ich da reingehört habe), alles eher lange Songs, da hier die Übergänge eher nahtlos sind. Sie werden musikalisch vorbereitet und dann durchgeführt und der nächste Part führt das Ganze musikalisch weiter. Gerade die Steel Butterfly, Uriah Heep und Deep Purple kenne ich teils schon und gefallen mir recht gut. Insgesamt bin ich aber wie gesagt nicht so im 70er Rock zu Hause... und wenn, dann eher Queen ;)


    Für mich ist ein Fade-Out und Neubeginn ein Cop-Out dafür, einen sinnvollen Übergang zu schreiben / finden. Dadurch werden es bei mir zwei Songs.

    Aber auch nahtlose Übergänge garantieren in meinen Augen keinen Longtrack, wenn die Songs für sich stehen und dazwischen "nur" Zwischenspiele sind, die die Teile dann zwar zu einem Gesamtkunstwerk verbinden, aber die Songs dennoch eher eigenständig und unabhängig sind.

    Das wäre dann ggf. eher eine Suite ;)


    Das Lou Reed Beispiel ist mir dann doch zu sehr Noise, das kann ich mir nicht gut anhören, sorry ;)

    Auch das letzte Beispiel ist da sehr grenzwertig - ich steh da halt nicht so auf gefühlte "random sounds" (auch wenn sie noch so geplant sind :D ) wenn sie lange Strecken einnehmen. Jazz oder Freejazz ist auch so gar nichts für mich ;)


    Ein Song darf sich gerne auch mal an einem "Thema aufhalten", wenn er sich denn entwickelt und man das Gefühl hat, dass die Entwicklung ein Ziel hat (und es immer wieder melodisch oder rhytmisch griffige Passagen gibt), wie z.B. hier:

    Die ersten Minuten sind erst einmal klassischer Song, erst danach entwickelt es sich - hat dann in der Mitte wieder einen Songpart, zum letzten Drittel gibt es dann leider einen leichten Cop-Out, weil der langsame Part so ein Soundteppich ist, dass man da nicht mehr so sehr von einem klaren Übergang sprechen kann.

    Aber insgesamt spricht mich auch hier wieder der Wechsel aus klassischen Rock-Song-Passagen mit frech-harten Riffs einfach total an. Cheesy ist dabei weniger ein Problem für mich (wobei ich da z.B. Ayreon wieder nicht gut hören kann - das ist sogar mir dann too much - aber vor allem, weil Lucassen dort gefühlt immer die gleichen Ideen und Übergänge verwurstet... ;) )

    Bei Dream Theater, die ich früher in dieser Richtung eigentlich sehr gerne gehört habe, sind mir bei den neuen Sachen inzwischen die Song-Parts eines Longtracks sogar oft zu unzusammenhängend, als ob man sich am Reißbrett einfach mal ein paar Song-Teile ausgedacht hat und die dann am Ende irgendwie zusammenklebt, um einen langen Song mit verschiedenen Teilen zu bauen (und wenn man sich ihre Spread-Sheets so ansieht, die sie für ihre Songs machen, dann ist das ggf. genau das, was sie tatsächlich tun).

    Da hängen dann die Teile gefühlt nur deshalb zusammen, weil sie "zufällig" in aufeinanderfolgenden Takten im gleichen Song vorkommen - aber da fehlt mir dann das Gefühl der Progression, also des Wegs zum Ziel und es wird immer mehr willkürlich / beliebig als zusammenhängend.


    Und, um der nicht gestellten Fragen vorzugreifen und den Bogen zum Thread zu schlagen: Ja, ich habe den verlinkten Song eben gehört ;)

    Das die Geschmacksrichtungen hier im Forum sehr stark auseinandergehen merkt man doch alleine daran, wie viele Thumbs hier einzelne Posts so bekommen (nämlich extrem wenige bis gar keine) - aber ist doch schön, dass man sich dadurch auch mal außerhalb seiner Bubble bewegt und sieht, dass auch ganz andere Musik Menschen zum ticken bringt ;)

    Rise Against hat ein paar nette Songs, aber auch viele (in meinen Augen) belanglose, die vor allem "Geknüppel" sind. Da würde ich höchstens ein paar ausgewählte "Singles" hören.

    Bei mir sollte die Musik eher in die melodisch, vertrackte Richtung gehen und gerne mit härteren Sequenzen gemischt sein - insgesamt eher Rock / Metal in Richtung Melancholie / Musical / Pop als in Richtung Monotonie / Aggression.

    Also lieber

    als Growls / Screams, wobei ich in dosierter Form auch damit leben kann, wie hier:

    oder hier:

    Wobei mir die Songs auch da noch besser gefallen würden, wenn sie die Growls nicht hätten ;)

    Ich mag lieber durchgeplante, strukturierte, abwechslungsreiche, technische Songs mit Pop-Refrain als improvisierte Klangteppiche. Daher kann ich auch mit den ganzen alten 70er Prog-Alben nicht so viel anfangen.

    Sowas finde ich die perfekte Mischung:

    Und doomiger als das hier wirds bei mir bisher nicht:

    (und das ist auch nur ein Remix von einem Song - diese Version höre ich aber tatsächlich sogar lieber als das Original - aber in dem Album habe ich mir ohnehin mal wieder in paar eigene Remixe angefertigt und viele Dauerwiederholungen in den Songs deutlich gekürzt).


    Und bezüglich Ansprüche: Inzwischen wird es tatsächlich immer schwieriger, passende neue Musik zu finden, die mich total mitnimmt (oft ist es dann entweder "schon hundertmal gehört" oder eben Dinge, wie oben angemerkt, die mich da abbringen).

    Dennoch gibt (gab) es mal eine große Bandbreite an Bands, die mich total bedient haben... die scheinen nur langsam immer mehr auszusterben (ich werde offenbar halt doch langsam alt ;) )

    Nafets :

    Danke, ist nicht schlecht, aber für dauerhaftes Hören sind mir die Gesangsmelodien doch zu oft auf einem einzelnen Ton mit zu wenig Melodie...

    verv :

    finde ich auch nicht schlecht - ist mir aber melodisch so beim ersten hören etwas zu unfokussiert.

    PowerPlant :

    auch hier ist mir der Gesang (da größtenteils Rap) zu eintönig und tatsächlich auch eher nicht meine Richtung.


    Bei eigener Suche bin ich noch auf das hier gestoßen, dass ich noch gar nicht kannte. Ist mir auf jeden Fall etwas viel Screaming / Growling, aber dazwischen sind ne Menge (für mich) coole Ansätze. Vielleicht gefällts ja jemandem hier ;)

    Die letzten Bands sind da leider alle nichts für mich. Zu viele melodielose growl-parts (BTBM) oder reiner Klangteppich (Swans).

    Ich brauche mehr tighte Songs / Parts und mehr catchy Melodien.

    Leider sind in der Richtung in den letzten Jahren die Konzeptalben oder auch nur Longtracks sehr rar gesät....wenn da jemand Tipps hat...

    matthias19281 :

    Bei den ersten beiden würde ich sagen, nur weil jemand da keine bewussten Schnitte zwischen die Tracks macht, ist es noch kein durchgängiges Lied, sondern es bleiben mehrere Songs. Die sind zwar als Gesamtwerk gedacht, gehen aber zum Teil gar nicht ineinander über, sondern einer faded aus und der nächste beginnt. Da ist eigentlich kein musikalischer Zusammenhang und man könnte genausogut einen neuen Track anfangen (Zumal man beim zweiten Experiment auch darüber sprechen kann, ob das wirklich alles überhaupt Musik ist und nicht vielmehr Geräusch- und Improvisations-Projekt).

    Da ist Jethro Tull auf jeden Fall ein in meinen Augen deutlich besseres Beispiel. So bin ich zumindest endlich mal dazu gekommen, diesen Song, von dem ich schon viel gehört hatte, endlich mal wirklich zu hören. Ist natürlich nach einem Durchlauf schwer zu erfassen, hat aber viele eingängige Ideen drin.

    Einer meiner Lieblings-Longtracks ist übrigens (sind aber nur 20 Minuten ;) :(

    Ich bin gerade erst so richtig bewusst auf Ghost gestoßen und bin noch etwas überrascht davon, dass die Musik gar nicht, wie vermutet, reines Doom and Gloom, sondern eher ominous melodic metal ist und ich tatsächlich viele der Harmoniewechsel sehr cool finde, auch wenn ich mir bei dem Gehabe noch nicht so ganz einig bin.

    Jedenfalls bin ich dabei auch über dieses lustige Video gestolpert - ich habe mich köstlich amüsiert!!

    Natürlich ist der YouTube Algorithmus direkt angesprungen und hat mir andere denkwürdige (merkwürdige?) Dinge in die Playlist gespült.

    Diese drei seltsamen (und seltsam schauenden) Japaner mit nur Drums, einem Bass und einer Gitarre, die dazu auch noch in japanisch oder Shabadabadia singen, haben eigentlich kein Recht, so coole Riffs rauszuhauen und so viel Spaß beim Hören zu machen!! Aber ich bin jetzt schon im dritten Song und jedes Mal bin ich gehooked und finds irgendwie cool und abwechslungsreich - dann stellt sich auch noch raus, dass es die schon seit 30 Jahren gibt - hoffentlich hat YouTube nur ne kleine Auswahl ....nu lasst mich doch endlich schlafen :D

    Hatte noch nie was von denen gehört - durchaus heftiger indischer Folk-Metal mit Rap-Einlagen, die insgesamt schon eine durchaus Linkin Park ähnliche Mischung ergeben. Und auch wenn der Gesang mir teils etwas zu heftig ist, bin ich dennoch beeindruckt von der Intensität und den starken Botschaften der Songs, die sich trotz der aggressiven Darstellung vor allem oft darum drehen, die Kraft zu haben, schwere Zeiten durchzustehen, anderen nach Mobbing-Erfahrungen zu vergeben und die Kraft dazu in sich selbst zu finden. Aber auch politische Korruption und Opportunismus anklagende Botschaften oder Songs gegen Gewalt an Frauen sind dabei.


    Auch nach nunmehr 15 Alben und 27 Jahren, in denen mich die Band schon begleitet, schafft es Ten immer noch, bei mir einen Nerv zu treffen.

    Die Reihenfolge ist dabei bei den letzten Alben meistens: "Hm - klingt etwas langweilig instrumentiert und etwas zu steril abgemischt" über "Die Melodie ist irgendwie interessant und eingängig" bis hin zu "das ist echt so ein Ohrwurm..." - auch bei den neuesten Songs geht es mir wieder ähnlich:

    Ich freu mich aufs neue Album im Februar!

    Auch aktuell hoch im Kurs bei mir für alle, die Ten zu langweilig ist ;)

    Einfach ein geiler Song - und dabei trinke ich gar keinen Alkohol ;)

    SCHNITZEL (freu mich wie ein!) :D

    [Externes Medium: https://youtu.be/sUbAtYWReig]

    Ist zwar nur ein Soundschnipsel, aber er bedeutet, dass tatsächlich Michael Romeo - War of the Worlds Pt. II im Februar 2022 herauskommen wird.

    Ich hatte das ja schon abgeschrieben, nachdem 2018 Teil 1 herauskam und es dort eigentlich hieß, das zweite Album sei quasi auch schon fertig und dann nur noch Funkstille... wie gut, dass ich das jetzt erst mitbekomme, sonst wäre die unendlich lange Wartezeit (WAAAAS, ERST 10 Minuten rum?!?! =O ) noch zwei Monate länger gewesen :D

    Zitat von aus dem Zeit-Online Interview mit K.I.Z. (leider nur für Abbonenten)

    Maxim: Ja, Emanzipation im Rap heißt, dass Frauen jetzt den gleichen Schmutz machen. Der Typ soll einen donkey dick haben und bloß nicht pleite sein und so. Da funktioniert die Herabsetzung schon prima gleichberechtigt. Bloß dass viele plötzlich applaudieren, wenn das von Frauen kommt. Das fällt mir auch bei uns auf: Es wird ab und zu mal eine sexistische Zeile kritisiert, aber dass unser Gesamtwerk einfach komplett menschenverachtend ist, stört eigentlich keinen. Offenbart das nicht schon das Problem? Dass Leute unter die Räder kommen, ist für uns in Ordnung, solange wir zusehen, dass das ordentlich und fair nach Gruppen organisiert wird.

    In dem Interview wird auch immer wieder klar, dass sie vor allem allen Mist, der Ihnen aufstößt auch "hassen" wollen, ohne immer konstruktiv sein zu müssen. Außerdem sind sie offenbar der Meinung, dass Sprache keine Gewalt sein kann und da würde ich massiv widersprechen wollen...

    Außerdem sagen Sie, dass es ein Unterschied und kein "Hatespeech" wäre, wenn man über Gewalt rappt, das aber "an niemanden speziell" richtet. Aber auch da würde ich widersprechen, da ich finde, dass sie dabei ausblenden, dass aus den zunächst allgemeinen Worten jeder Hörer dann ggf. seine eigene Projektion macht und das dann eben doch auf jemanden speziell bezieht...

    Es sind natürlich auch gute Gedanken dabei, dass z.B., wenn man nur "nett" rappt, bestimmte gesellschaftliche Probleme nicht wirklich ernst genommen werden. Dennoch finde ich die Grundrichtung eher schwierig...

    Das hatte ich gehört und eingeordnet - Ich meinte auch vor allem die Gesamtstimmung und den Gesamttext und finde zudem, dass der Kontext dadurch auch verloren geht, dass der Refrain letztlich nur die titelgebenden Worte fortlaufend wiederholt und das bei vermehrtem Hören sicherlich dann zu einer eigenständigen Aussage verkommt.

    Ich will Dir die Musik auch gar nicht mies machen - ich finde allerdings, dass eben bestimmte Dinge, wie krasse Ironie und Zynismus, gerade bei Jugendlichen häufig nicht wirklich verstanden und wahrgenommen werden...die hören das wegen der krassen Aussagen, weil sie diese Grenzüberschreitungen cool finden und das ggf. auch machen wollen...vor allem wenn es die einzige Musik wäre, die sie hören und kein "positiver" Ausgleich da ist. Man übernimmt dann ggf. eben doch unbewusst diese Sprache, die man sich vielfach durchs Hören einverleibt.

    Ich finde den Ironiegrad auch schwierig, denn ich bin der Meinung, dass die Musik, die man sich täglich gibt auch durchaus die eigenen Einstellung und Gefühlslage prägen kann...und ich will mir da gar nicht vorstellen, was "Ich ficke Euch Alle" für Einstellungen (vor allem bei Jugendlichen) fördert - positiv, tolerant und emphatisch ist sicher anders...