[2014] Orleans

  • Zitat von ode


    Ist mir klar. Ich kann mich aber nur auf meine Leute beziehen und
    naja... Die sind letztes Jahr Deutscher Vizemeister geworden und dieses
    Jahr Deutscher Meister. Ich hab also die tolleren Tester!!! biggrin.pngthumbup.pngcool.png:poker::dance3:

    =P


    Ich bin mal sowas von kein Turnier-Spieler was Brettspiele angeht. Mir geht das irgendwie am Sinn vorbei, da ich Spaß haben und nicht das Spiel kaputt spielen will, aber jedem das Seine! (soll nicht heissen dass die da kein Spaß dran haben, aber für mich ist es nix)
    20 Jahre Vintage-Turniere bei Magic reichen glaube ich auch fürs Leben. ;)

  • @H8Man


    Na, ich selber bin auch kein Turnierspieler. Daher ist es ja so gut, wenn man solche Tester hat. Da bin ich wirklich sehr froh!


    Ich selbst bin zwar, so glaube ich, ein guter Spieler. Aber nicht, weil ich so gut rechnen kann, sondern eher, weil ich Mechaniken und Zusammenhänge gut verstehe. Ich spiele bsw. Spiele wie Arkwright super gerne. Aber eigentlich bin ich bei so was schlecht, wenn so viel Rechenarbeit notwendig ist. Macht mir aber nichts. Verlier ich halt. Hatte trotzdem Spaß am Spiel.


    Wenn es darum geht bestimmte Spielzüge zu optimieren, ist es sinnvoll so spielstarke Tester zu haben. Das ist zwar anstrengend, weil die auch mal 5 Minuten für einen Spielzug brauchen, aber so erfahre ich, wenn ich ihnen zusehe, was für Spielzüge gut sind (zu stark?) oder welche total unattraktiv sind und in ihrer Wertigkeit angezogen werden müssen (oder eben komplett rausfliegen).


    Da bin ich sehr dankbar, wenn ich solche Leute habe und schätze ihren Input sehr. Ich kann so was nicht so gut. Einer von denen spielt unser Solar 3X total gerne und hat mir letztens in einer Partie vorgerechnet, welche Spielzüge absolut underpowered war. Wo ich schon eigentlich dran rumgerechnet hatte... Wenn man solche Leute dabei hat, werden Prototypen in ihrer Balance schnell sehr rund.


    Das aber nur nebenbei...

  • Ach, zu Dir gehören die....

    Was heißt "zu mir". Ich kenne sie, ich mag sie und wir spielen hin und wieder was. Sie sind halt bei dem Spieleabend dabei, der in Münster regelmäßig im Spieleladen stattfindet und, wenn's ernst wird, dann frag ich mal nach, ob sie nicht mal wieder Bock haben... ;)

  • Hallo,
    ich gehöre zu denjenigen, die es sich auf dem dlp-Stand haben erklären lassen und dann das Spiel gekauft haben.
    Wir haben es schon diverse Male gespielt, es kam immer gut an. Wir haben das Badhaus übrigens rausgenommen, haben dafür die beiden Messe-Spezialhäuser dabei...


    Meine Kritik bezieht sich eher auf die 2 und 3Personenvariante. Da hätte man die Landkarte verkleinern müssen, um die Konkurrenz bzw. Enge beizubehalten.


    Eine Fünf-Personenvariante gibt es als (in meinen Augen zu teure) Erweiterung bei dlp, wo sie auch stabilere Holzfiguren anbieten.

  • Meine Kritik bezieht sich eher auf die 2 und 3Personenvariante. Da hätte man die Landkarte verkleinern müssen, um die Konkurrenz bzw. Enge beizubehalten.

    Volle Zustimmung von mir. Wir haben am Ende unserer letzten Zweierpartie auch beschlossen das beim nächsten Spiel mal zu versuchen, die Karte zu verkleinern. Ansonsten ist unsere Erfahrung, dass zu zweit eine Reise viel, baue viele Handelsposten und schiebe Dich auf der Leiste vor Strategie kaum durch irgend eine andere Strategie zu schlagen ist. Schlicht und ergreifend, weil man quasi konkurrenzlos reisen und bauen kann. Das ist dann bei mehr Personen einfach anders.

    There is freedom - just behind the fences we build ourselves.

  • Wir haben am Ende unserer letzten Zweierpartie auch beschlossen das beim nächsten Spiel mal zu versuchen, die Karte zu verkleinern. Ansonsten ist unsere Erfahrung, dass zu zweit eine Reise viel, baue viele Handelsposten und schiebe Dich auf der Leiste vor Strategie kaum durch irgend eine andere Strategie zu schlagen ist. Schlicht und ergreifend, weil man quasi konkurrenzlos reisen und bauen kann.

    Nach meiner letzten 2er-Partie Orleans kann ich die Erfahrung ebenso bestätigen. Wir kamen uns bei der Reise nie wirklich in die Quere bzw hatten wir ausreichend Platz, auszuweichen. Weil warum riskieren, dass man kein Handelshaus bauen kann und kein Warenmarker abbekommt, wenn man sich ebenso aus den Weg gehen kann? Wirklich timen, dass ich meinen Mitspieler gezielt auf seiner Handelsreise blockiere, konnte ich hingegen nicht.


    Zum Sieg hat das extrem viele Reisen und Handelshäuser bauen dann nicht gereicht, eben weil mein Mitspieler die Multiplikatoren-Punkte über die Personen-Plättchen auf den Leisten vor mir abräumen und damit meine Handelshäuserflut ausgleichen konnte. Meine Strategie, fast ausschliesslich zu reisen und die Personen im Sack minimal zu halten, damit ich die gezogenen Personen komplett kontrollieren kann, hat leider nicht wirklich geklappt. Eben weil die Massen-Personen-Strategie und gezielter Bau von Gebäuden mehr eingebracht hat in Summe.


    Trotzdem schönes Spiel, bei dem allerdings frühzeitig der Sieger schon feststehen kann, wenn es bei dem einem gut läuft und bei dem anderen eben nicht so gut - in Sachen Personen ziehen und Zufallsereignisse pro Runde. In der Deluxe-Holzversion gefällt es mir nochmal besser und möchte es ungern nochmals mit Papp-Plättchen spielen wollen.


    Cu / Ralf

    Content-Nachschlag gefällig? Brettspieltag.de – Das etwas andere Boulevard-Magazin der versammelten Brettspiel-Szene

  • Hi,


    zur Karte von Orleans im 2er:


    Da müsst ihr ein wenig mechanischer denken. Eine Verkleinerung verändert die Spielbalance in einem größeren Maße. Das Problem liegt darin begründet, dass man auch bei 2 Spielern genauso weite Wege zurücklegen kann wie bei 3 oder 4 Spielern. Die Anzahl der Aktionen bleibt gleich. Es bleibt bei 18 Runden. Tendentiell hat man auch gleichviele Arbeiter wie im 3er und 4er, etc. Der Plan MUSS also groß bleiben, wenn ihr die Bewegungsaktionen nicht unverhältnismäßig schwächen wollt. Die Verkleinerung des Plans hat also zur Folge, dass die Statik der Aktionswertigkeiten aus den Fugen gerät.


    Das Problem kann man im Grunde nur lösen, wenn man ein paar Städte aus dem Spiel nimmt. Die Wege müssen vorhanden bleiben. Das kann man machen indem man ein paar "neutrale" Häuser setzt bsw. Nur, wie willst du da eine vernünftige Regel formulieren?


    Ich stelle mir vor, dass es machbar wäre, wenn man unter die Warenmarken ein paar "Nieten" mischt. Und wenn die Waren auf dem Plan verteilt werden und dann aufgedeckt, dann werden Orte neben "Nieten" mit neutralen Häusern besetzt oder so...


    Wie auch immer: Viel Klimbimm und Regelbalast um eine Kleinigkeit. Ich kann verstehen, warum die Macher des Spiels sich da nicht extra zusätzliche Regeln ausgedacht haben. Die Voraussetzungen sind ja für beide Spieler im 2er gleich. Jeder weiß, dass er wahrscheinlich 1-2 Häuser mehr bauen kann als im 3er oder 4er.


    Das bringt die Balance zugegebenermaßen auch ein wenig durcheinander, denn die Hausbau-Aktion wird leicht aufgewertet. Wie dem auch sei: Eure Hausregel schafft mehr Dysbalance als die Originalregel. Man muss sich halt nur klar machen, dass es bei eurer Kritik um eine "gefühlte" Skalierungsproblematik geht. Mechanisch gesehen schadet es mehr, wenn ihr die Karte verkleinert.

  • Ansonsten ist unsere Erfahrung, dass zu zweit eine Reise viel, baue viele Handelsposten und schiebe Dich auf der Leiste vor Strategie kaum durch irgend eine andere Strategie zu schlagen ist. Schlicht und ergreifend, weil man quasi konkurrenzlos reisen und bauen kann. Das ist dann bei mehr Personen einfach anders.

    Ich habe zwar nach wie vor keine 2er Partie gespielt, aber angesichts meiner Erfahrungen in hauptsächlich 4er Partien, halte ich das für eher unwahrscheinlich. Ich habe auch zu dritt oder viert schon eine perfekte Strecke von 11 Städten und 10 Kontoren hingelegt, ohne dass es mich wirklich überzeugen konnte. Perfekt, weil ich vom ersten Zug an alles durchgeplant / gerechnet habe und dabei bis auf wenige Ausnahmen ausschließlich Stoff und Wolle kassiert habe. Am Ende waren es dennoch nich mehr Punkte als ich mit zig anderen Strategien auch erreiche.


    Von daher glaube ich kaum, dass es in einer 2er Partie großartig anders läuft, denn mehr als Stoff und Wolle kann man eben nicht kassieren.



    Anderes Thema, aber dennoch...
    In einer meiner letzten Partien habe ich mal eine reine Waren Strategie ohne Kontore versucht, was in demselben Punkte-Bereich endete. Meine nicht vorhandenen Kontore und die 1-2 Bürger brachten mir dann je einen ganzen Punkt. :P

  • Von daher glaube ich kaum, dass es in einer 2er Partie großartig anders läuft, denn mehr als Stoff und Wolle kann man eben nicht kassieren.

    In der 2er Partie könnte es aber passieren, dass die anderen weniger Bürgerplättchen über die segensreichen Werke holen, d.h. insgesamt weniger Punkte holen, was in der Endabrechnung genauso zum Sieg reichen kann wie selbst mehr Punkte zu holen. Dass man mit einer bestimmten Strategie im 2er Spiel (potenziell) genauso viele Punkte holt wie im 4er Spiel, reicht noch nicht, um die Siegchancen gegen andere Strategien über variierende Spielerzahlen abzuschätzen.




    Grundsätzlich habe ich auch den Eindruck, dass Orléans für 4 Spieler entworfen wurde und die Anpassung auf 3 und insbesondere 2 klar verbesserungsfähig ist. Sieht man meiner Meinung nach auch an den Sachen, die bei 2-4 Spielern gleich sind, aber für den 5. Spieler erhöht wurden. Also Technik-Räder und Geld. Die 16 Technik-Räder sind beim 2er-Spiel eine überproportionale Aufwertung des Gebäudes, das den Erwerb von Technik-Rädern erlaubt, denn nur mit den entsprechenden Berufsplättchen lässt sich der Vorrat im Gegensatz zum 4er-Spiel nicht ausschöpfen. (Deshalb musste bei 5 Spielern auch die Erhöhung auf 20 Räder her.) Im 4er und 5er Spiel ist die Nutzung des entsprechenden Gebäudes effektiv gedeckelt, im 2er Spiel nicht.


    Was auch vielen nicht klar sein dürfte, ist die Tatsache, dass offiziell nach der Regel auch das Geld limitiert ist. Eigentlich müssten diejenigen, die die 5-Spieler-Erweiterung haben, beim Spiel zu zweit, dritt oder viert die zusätzlichen Münzen wieder raussortieren. Ich glaube, das macht keiner... Aber auch hier würde wieder gelten, dass die Deckelung des Geldes bei 4 und 5 eine Rolle spielt, das ist dann wegen Geld=Siegpunkte effektiv eine Begrenzung der Strategien, die auf Geldverdienen im großen Stil abzielen, während bei gleichem Geldlimit für 2-4 Spieler von einer solchen Begrenzung im 2er-Spiel nichts mehr zu spüren ist.

  • Auch in der Analyse von metal pirate stecken viele Ungenauigkeiten und Fehleinschätzungen.


    Die Geschichte mit den Rädern habe ich woanders schon mal aufgeschrieben. Ich werde es nur kurz wiederholen: Räder lohnen sich ab einem bestimmten Zeitpunkt im Spiel nicht mehr. Irgendwann lohnt sich die Aktion sie zu holen nicht mehr. Man sollte für ein effektives Spiel andere Sachen machen. Der Nutzen der Räder ist früh im Spiel hoch, da sie länger genutzt werden können. Irgendwann sollte man die Aktionen besser nutzen. Daher braucht es an der Stelle keine Reduzierung der Räder bei 3 oder 4 Spielern. Ihr abnehmender Nutzen reguliert das Spielelement automatisch. Ander sieht es aus bein5 Spielern. Da braucht man dann zu Beginn mehr Räder, da ihre Anzahl für 4 Spieler optimiert war. Die Annahme, hier wurde nicht skaliert oder schlecht skaliert ist falsch.


    Beim Geld bin ich nicht ganz sicher, aber ich meine mal gelesen zu haben, dass eine Limitierung in der ersten Regelfassung nicht drin war. Sie wurde nachher aufgenommen, um keine Materialprobleme zu haben. Das Problem, dass das Geld nicht ausreichte, trat wohl nur in 4er Runden auf. Hier habe ich keine Erfahrungswerte, aber mir ist es noch nicht passiert, dass Geldim 2er ansatzweise knapp wurde. Gibt es da mehr Erfahrung hier? Das hört sich namlich für mich ein wenig an wie die Räderproblematik: Skaliert sich von allein. Aber bei diesem zweiten Punkt bin ich nicht ganz sicher. Kann gut sein, das dies ein tatsächlicher Kritikpunkt ist.


    Allerdings ist es ein Anzeichen dafür, dass noch mehr Geld mit der 5er-Erweiterung dazu gegeben wurde, dass Geldlimitierung eigentlich gar nicht vorgesehen war und eine Regelergänzung um diese Limitierung eine Absicherung war, dass dem Spiel nicht Kalkulationsmängel vorgeworden werden... ("Da ist ja nichtmal genug Geld mit drin und kostet trotzdem 50 €!!! Drecksladen!")

  • In der 2er Partie könnte es aber passieren, dass die anderen weniger Bürgerplättchen über die segensreichen Werke holen, d.h. insgesamt weniger Punkte holen, was in der Endabrechnung genauso zum Sieg reichen kann wie selbst mehr Punkte zu holen. Dass man mit einer bestimmten Strategie im 2er Spiel (potenziell) genauso viele Punkte holt wie im 4er Spiel, reicht noch nicht, um die Siegchancen gegen andere Strategien über variierende Spielerzahlen abzuschätzen.

    Du meinst wahrscheinlich in 4er Partien? Im Grunde aber auch egal, da ich nirgends 1 zu 1 Punkte verglichen habe, was deinen Post irgendwie sinnfrei erscheinen lässt und an meiner Aussage nichts ändert.


    Nur um es noch mal verständlich zu machen, wenn ich in einer 4er Partie einen ziemlich perfekten Kontor-Lauf hinbekomme und damit nicht deutlich mehr Punkte mache, als mit anderen Strategien, wie soll es dann im 2er "DIE Strategie" sein können?


    Zum Thema "Räder" hatte ich auch schon mal einiges geschrieben, aber was Ode da schreibt, ist genau der Grund wieso es von mir aus auch 100 Stück geben darf.

  • Beim Geld bin ich nicht ganz sicher, aber ich meine mal gelesen zu haben, dass eine Limitierung in der ersten Regelfassung nicht drin war. Sie wurde nachher aufgenommen, um keine Materialprobleme zu haben. Das Problem, dass das Geld nicht ausreichte, trat wohl nur in 4er Runden auf. Hier habe ich keine Erfahrungswerte, aber mir ist es noch nicht passiert, dass Geldim 2er ansatzweise knapp wurde. Gibt es da mehr Erfahrung hier? Das hört sich namlich für mich ein wenig an wie die Räderproblematik: Skaliert sich von allein. Aber bei diesem zweiten Punkt bin ich nicht ganz sicher. Kann gut sein, das dies ein tatsächlicher Kritikpunkt ist.

    Das stimmt. Eigentlich sollte Geld unbegrenzt sein, es wurde jedoch in der zweiten Fassung der Spielregel eine Regelung geschaffen, um der Materialknappheit zu begegnet. Aus diesem Grund sind auch der Erweiterung für 5 Spieler zusätzliche Münzen beigefügt und die große Erweiterung, die demnächst erscheinen wird, bringt weitere Münzen im Wert von 111 mit.


    Ciao
    Stefan

  • Das stimmt. Eigentlich sollte Geld unbegrenzt sein, es wurde jedoch in der zweiten Fassung der Spielregel eine Regelung geschaffen, um der Materialknappheit zu begegnet. Aus diesem Grund sind auch der Erweiterung für 5 Spieler zusätzliche Münzen beigefügt und die große Erweiterung, die demnächst erscheinen wird, bringt weitere Münzen im Wert von 111 mit.
    Ciao
    Stefan

    Da bin ich immer hin und her gerissen, wenn es Material-Knappheiten gibt. Bei manchen Spielen finde ich es anstrengend - bei anderen Spielen ist wiederum das unendliche Material ein Riesenproblem.
    Zum Beispiel bei #Singapur führt die Unerschöpfbarkeit des Materials dazu, dass man Würfel einer Farbe massiv hortet, um dann in der letzten Runde mit den starken Punkte-Gebäuden Siegpunkte ohne Ende holt.


    Das war bei uns die dominante Strategie, die das Spiel dann leider eher langweilig gemacht hat...

  • Danke für die Info, @malzspiele. Dann habe ich da ja richtig vermutet. Da hat man dann nur die Chance zu sagen: "Bitte behelft euch mit Gummibären, oder sonstigem." Oder eben das Material als limitiert zu proklamieren. Ich vermute, dass man sich da, wenn es kaum Auswirkungen auf das Spiel hat, als Verlag dazu entscheidet das Material zu begrenzen um sich nicht vorwerfen lassen zu müssen, dass man schlecht kalkuliert habe. Eine nachvollziehbare und vertretbare Entscheidung.


    @[Tom]: Du kannst nicht von einem Spiel auf ein anderes schließen. Daher ist dein Einwand auch nur ein "gefühlter" ...

  • Das stimmt. Eigentlich sollte Geld unbegrenzt sein, es wurde jedoch in der zweiten Fassung der Spielregel eine Regelung geschaffen, um der Materialknappheit zu begegnet.

    Sowas ist für mich wieder mal unnötige Verkomplizierung. Gerade bei Geld ist doch das "nimm irgendeinen anderen Gegenstand als Ersatz" völlig problemlos machbar. Die wird die herumliegende Büroklammer mal zu "ist 100 Geld wert" deklariert und weiter geht's mit 100 Einheiten Wechselgeld in der Kasse. Gehortetes Geld ist doch eigentlich immer für die Endwertung gedacht, nie für größere Investitionen gegen Spielende.


    Da finde ich Sonderregelungen für den Fall des Ausgehens komplizierter. Da stellt sich doch automatisch immer die Frage, wie konkret vorzugehen ist, wenn das Geld in der aktuellen Runde auszugehen droht. Bekommt keiner mehr was oder bekommt man solange es geht, wenn ja, in welcher Reihenfolge? (Bestimmte Auszahlungen an alle Spieler, z.B. bei Orléans durch das Handelstag-Ereignisplättchen, 1 Geld pro Kontor für jeden Spieler, passieren von der inneren Logik her simultan; da klemmt's dann bei einer Geldlimitierung automatisch.) Solche Sonderregelungen merkt sich doch kein Mensch, das muss man immer im Regelheft nachschlagen.




    Im Falle von Orléans ist mir schon klar, wo es her kommt: die Personenplättchen (bzw. Spielsteine) sind limitiert und dann dachte jemand von den Machern wohl, dass limitiertes Geld dann auch eine gute Idee wäre, weil's dann konsistent zum Rest wäre. Leider hat man dabei aber nicht an die 5-Spieler-Erweiterung gedacht, die neues Geld enthält. Damit ist die Regelkonsistenz wieder hinfällig für 2-4 Spieler. Entweder ist das dann als Regeländerung zu werten, wer die 5er-Erweiterung hat, spielt immer mit erhöhtem Geldlimit, oder man müsste dann das zusätzliche Geld wieder entfernen, wenn man nicht in Vollbesetzung spielt. Beides nicht optimal. Mit unbegrenztem Geld ("nimm beliebigen Ersatzgegenstand") hätte man dieses Problem nicht gehabt, das wäre flexibler gewesen.

  • Du kannst schwer davon ausgehen, dass "die Macher" über diese Probleme intensiver nachgedacht haben als wir alle zusammen und ihre Entscheidung aus einem guten Grund getroffen haben.


    Wie ich schon sagte, sehe ich es nicht als großes Problem an, dass das Geld bei unterschiedlichen Spielerzahlen unterschiedlich limitiert ist. Aber vielleicht hat ja jemand genauere Beobachtungen dazu? Sind im 2er mehr Punkte möglich über Geld als im 4er? Und, wenn ja: Ist das schlimm? Der Vorrat ist ja für beide Spieler gleichgroß. Ich könnte mir vorstellen, dass einige Gebäude dann besser funktionieren.


    Auf der anderen Seite gibt es per Erweiterung ja auch Gebäude, die wieder Geld in den Vorrat zurück führen.


    Wie oft passiert das denn eigentlich, dass der Vorrat ausgeht?


    Ach: Und eine Lösung wie "Nehmt Gummibärchen oder Büroklammern als Währungsersatz" sind aus Autoren und Verlagssicht immer scheiße. Selbst, wenn es Leute gibt, die das ohne zu murren akzeptieren. Gibt es andere Lösungen (immer vorausgesetzt sie funktionieren gleich gut) würde man die immer vorziehen.

  • Sonderregel ist Sonderregel. Ob man das "wir können keine unendliche Menge Geld in die Schachtel packen, es ist mehr drin, als man in 99% der Spiele normalerweise braucht, wenn's trotzdem nicht reicht, dann ..." fortsetzt mit

    • "... nimm irgendeinen Ersatzgegenstand; es ist regeltechnisch unlimitiert" oder mit
    • "... findest du im folgenden Absatz die Beschreibung, wie bei ausgehendem Geld vorzugehen ist. [Dann ein Absatz Sonderregeln für denklogisch serielle bzw. simultane Auszahlungen.]" --

    es ist beides nur Sonderregel für eine Ausnahmesituation. Da geht's dann um das kleinere Übel. Warum das meiner Meinung nach eher die erste Lösung ist (und im Falle von Erweiterungen, die Geld mitbringen, eigentlich zwingend so sein muss), habe ich begründet. Dabei erlaube ich mir dann auch mal eine andere Meinung zu haben als Spieleautoren. Dass die auch nicht allwissend und perfekt sind, sieht man im Falle von Orléans ja auch schön an den "Regel-Konkretisierungen" in zweiter Regelversion und FAQ (Badehaus-Problem, Reihenfolgeproblem der Simultan-Phase, Varianten).


    Ketzerischer Zusatz: Die beste Spielregel für Orléans ist die englische Regel von Tasty Minstrel Games (nicht die englische Regel von DLP!). Wenn TMG das Spiel von Anfang an redaktionell betreut hätte, wäre es meiner Meinung nach ohne die ganzen Kinderkrankheiten geblieben.

  • Wenn TMG das Spiel von Anfang an redaktionell betreut hätte, wäre es meiner Meinung nach ohne die ganzen Kinderkrankheiten geblieben.

    Das mag durchaus stimmnen. Man muss aber sehen, dass dlp Games quasi ein Ein-Mann-Betrieb ist, der erst seit einigen Jahren aktiv ist und sich für unterschiedliche Projekte externe Hilfe geholt hat. Dafür finde ich die Qualität der bisherigen Spiele (v.a. Bangkok Klongs, Siberia und Citrus) schon ziemlich gut.


    Vielleicht führt der Erfolg von Orléans ja dazu, dass zukünftige Projekte mit etwas mehr Aufwand und Sorgfalt vorbereitet werden können...


    Ciao
    Stefan

  • Kann man ja auch den Inhalt der Rundmail hier wiedergeben:


    Orléans vielfach ausgezeichnet
    [Blockierte Grafik: http://www.dlp-games.de/images/gallery/Orleans/2015_logo_kesdj_nom.png] [Blockierte Grafik: http://www.dlp-games.de/images/gallery/Orleans/spiele_hit_fuer_experten_2015.jpeg] [Blockierte Grafik: http://www.dlp-games.de/images/gallery/Orleans/customLogo.gif.jpeg] [Blockierte Grafik: http://www.dlp-games.de/images/gallery/Orleans/Bildschirmfoto%202015-09-07%20um%2009.45.30.png]
    Ein turbulentes Jahr liegt (noch nicht ganz) hinter uns. Orléans hat 2014/2015 für viel Gesprächsstoff gesorgt und den ein oder anderen Preis abgeräumt. Nachdem das Spiel schon bei der Fairplay-Scoutaktion auf Platz 2 gelandet war und auch 2 Hefte lang die Fairplay-Bestenliste angeführt hatte, kam der für uns größte Erfolg im Mai mit der Nominierung zum „Kennerspiel des Jahres“. Auch wenn es am Ende nicht für den großen Pöppel gereicht hat, war es für viele der Favorit und unsere erste Nominierung eine spannende Zeit. Auch, weil wir erfahren durften, dass uns viele treue und ebenso viele neue dlp-Fans die Daumen drückten. Dafür vielen Dank!
    „Spiele-Hit“ für Experten und eine Nominierung für den „International Gamers Award“ und ganz aktuell der 2. Platz beim Deutschen Spielepreis sind weitere Auszeichnungen über die wir uns freuen.


    [Blockierte Grafik: http://www.dlp-games.de/images/gallery/Orleans/3D_BOX_EXP.jpg]
    Gemeinsam gegen Invasoren
    Orléans gemeinsam gegen Angreifer verteidigen heißt es bei der diesjährigen dlp-Neuheit „Orléans Invasion“, die zur Messe in Essen erscheinen wird.
    In der neuen, großen Erweiterungsbox „Orléans Invasion stehen die Invasoren vor den Stadttoren. Wird es den 2-5 Spielern gemeinsam gelingen, die Stadt gegen die Angreifer zu rüsten und somit die Invasion abzuwehren? In einer spannenden kooperativen Variante, die sich Inka und Markus Brand zu dem von Reiner Stockhausen ersonnenen Spiel ausgedacht haben, müssen alle zusammen arbeiten, um ans Ziel zu kommen. Dazu rüsten die Spieler die Stadt gemeinsam gegen den Feind, die Kornspeicher müssen gefüllt, die Stadtmauer verstärkt und die Außengrenzen gesichert werden. Darüber hinaus hat jeder Spieler gemäß seiner Charakter-Karte noch eine eigene Aufgabe zu erfüllen. Als sei das nicht genug, müssen auch noch diverse Ereignisse gemeistert werden. Da sind Brandstifter unterwegs oder Ratten haben sich über den Käsevorrat hergemacht. Aber manchmal kommt unverhofft auch Unterstützung.
    Neben dem namengebenden kooperativen Szenario, das im Mittelpunkt der Szenarien steht, wurden weitere 5 neue Spiel-Varianten in die Box gepackt. Die „Blütezeit“ ist eine klassische Erweiterung, ebenfalls erdacht von Inka und Markus Brand. Außerdem gibt es mit „Das Duell“ ein spezielles 2-Spieler-Szenario, bei dem beide Kontrahenten 4 Aufgaben erledigen müssen. Wer dies am schnellsten schafft, gewinnt das Duell. Werden beide in der gleichen Runde fertig, gewinnt, wer die wertvollsten Waren sammeln konnte.
    Darüber hinaus werden 3 Solo-Szenarien geboten, bei denen es jeweils darum geht, vor Ablauf der Runden bestimmte Aufgaben erfüllt zu haben. Die Szenarien sind unterschiedlich lang und haben verschiedene Schwierigkeitsstufen. Neben der richtigen Strategie muss der Solospieler auch das Quäntchen Glück haben, im richtigen Moment die passenden Personen aus dem Gefolgsleutebeutel zu ziehen.
    „Orléans Invasion“ ist ein großes Erweiterungspaket, was aus vielen Spielerwünschen heraus entstanden ist: Hier kann jeder seine bevorzugte Spielvariante oder sein für ihn passendes Spielszenario entdecken. Für alle Fans von „Orléans“ ein absolutes „Must-have“, das viele neue herausfordernde Spielstunden im Tal der Loire verspricht.
    „Orléans Invasion“ von Reiner Stockhausen, Inka und Markus Brand, Illustrationen von Klemens Franz, ist für 1 bis 5 Spieler ab 12 Jahren und kann ab sofort über den dlp-Shop online vorbestellt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Kermeur ()

  • Coop-Modus finde ich bäh, für Solospiel habe ich einen Computer, Autorenduo Brand schwankt zwischen richtig gut und absolut verzichtbar und Preis 34 EUR (spezieller Messe-Sonderpreis für Essen) löst auch kein unmittelbares Habenwollen auf Verdacht aus. Fazit für mich: Ähem, nein, da hätte ich mir von einer Orléans-Erweiterung mehr erhofft... :|

  • Alter Schwede, den Preis habe ich heute früh gar nicht gesehen. Die haben ja ein Rad ab.

    Der Preis ist angesichts der Materialmenge und der zusätzlichen Möglichkeiten meines Erachtens durchaus gerechtfertigt! Die Schachtel wird gut voll sein: 8 (!) Stanztableaus, 5 doppelseitige Szenario-Spielpläne, 32 Spielkarten, einige Holzteile, zwei Spielregeln (D+E) mit jeweils 24 Seiten.


    Wobei ich persönlich auch auf den Koop-Modus hätte verzichten können, weil ich Koop-Spiele insgesamt nicht mag...


    Ciao
    Stefan


    [Disclaimer: Ich habe als Redakteur an der Entwicklung der Erweiterung mitgearbeitet.]

  • Sehe ich nicht, warum das so teuer sein soll? Das Spiel kostet 40€, die Erweiterung 35€. Jeweils solo. Dazu noch das Fan-Kit für 22€. Sind zusammen 97€. Und Für 80,50€ kriegste quasi das Fan-Kit für nen 5er dazu. Und da ist richtig gutes, wertiges Material drinne. Ich hab vor ein paar Wochen noch nen Fuffi für das Spiel bezahlt...

  • Was der Grund ist, warum ich es noch nicht besitze.30€ wäre mein Limit dafür.

    Das ist ja dein Ding. Aber zu sagen, dass die ein Rad ab haben, weil sie einen durchaus guten und vertretbaren Preis verlangen, das finde ich persönlich kritikwürdig. Du hast schließlich nicht geschrieben, dass es dir die Sache nicht wert ist. Was ja okay wäre. Aber nen Rad ab hat dlp nicht... Finde ich zumindest. Und auf diese Abwertung deinerseits bezog sich mein Gegenargument.

  • Achja....ich halte es eben für zu teuer, weil es meinen persönlichen Vorstellungen widerspricht. Da kann man doch schonmal sagen, dass die ein Rad ab haben. Dass es sich dabei um eine impulsive und subjektive Aussage handelt, ist doch offensichtlich.
    Aber wir sollten das nicht weiter vertiefen. Ich habe gesagt, dass ich es zu teuer finde. Stefan und Ode haben Belege dafür gebracht, warum sie anderer Meinung sind. Fertig. Ich muss das nicht weiter verfolgen.

  • Das rundum-Sorglos Paket kostet nun 80,50€.

    Das hier verstehe ich nicht. Das "Rundum-Sorglos-Paket" zu Orléans ist für mich Grundspiel plus Fan-Kit. Das Grundspiel mit den dünnen Pappplättchen ist haptisch unbefriedigend, verschleißanfällig (zumindest in der Erstauflage) und mit 50€ UVP auch deutlich zu teuer. Zu dieser Meinung stehe ich weiterhin, auch wenn ich dafür am Anfang des Threads schon viel Kritik bekommen habe. Durch die Holzfiguren wird das Spiel für mich ganz eindeutig um eine Stufe besser und durch den 5. Spieler im Fan-Kit und die Zusatzgebäude passt dann auch der Begriff "Rundum-Sorglos-Paket" für mich, wobei Weinberg und die drei anderen Zusatzgebäude noch nicht mal essentiell sind. Aber die diversen Spielsteine und Aufkleber einzeln gekauft ist genauso teuer, also nimmt man die Gebäude eben mit.


    (Dass die Gebäude dann in drei verschiedenen Dicken kommen und man das Weinberg-Plättchen auf der dünnen Postkarte auch noch selbst ausschneiden muss, passt nicht ganz zu "rundum sorglos", aber lassen wir das mal beiseite.)


    Orléans plus Fan-Kit kostet als Essen-Preorder auf der DLP-Homepage 51,50 EUR. Das ist zwar viel Geld, aber das geht in Anbetracht des Materialumfangs absolut in Ordnung. Für den Preis kann ich anderen den Kauf von Orléans empfehlen, auch weil im Vergleich zum letzten Jahr mittlerweile die ganzen Kinderkrankheiten in der Regel ausgemerzt sind.


    Aber wieso zählst du, Matze, die neu angekündigte Erweiterung zu deinem "Rundum-Sorglos-Paket"? Rundum-Sorglos für alleshabenwollende Sammler oder für Spieler? Mit dem Fan-Kit ist Orléans für mich komplett, fertig, aus. Wenn die Erweiterung (die überwiegend nicht vom Original-Autor kommt!) zum großen Teil Coop- und Solo-Material enthält, ist das für mich persönlich eher ein "Rundum-Egal-Paket". Da könnte sie 20 Stanzbögen enthalten, es wäre mir zu teuer für das Gebotene...

  • Ich bräuchte bitte mal Eure Hilfe:


    Ich würde mir gerne den Vizesieger zulegen. Möchte aber nicht das Problem mit dem Abnutzen der Plättchen (gilt das nur für die erste Auflage?) haben. Die jetzt überall erhältliche Auflage hat dieses Problem auch? Oder ist das einschl. der Regelergänzung behoben?
    Überlege auch ein Fan-Kit zu ordern. Habe aber weniger Lust zig Holzmeeple zu bekleben. Gibt es da keine andere Möglichkeit?


    Vielen Dank für eure Hilfe!

    Spielerischen Gruß tief aus dem Westen

  • Im Fan-Kit sind doch nochmal alle Personenplättchen in verbesserter Form enthalten. Evtl. gibt es ja jemanden, der diese nicht braucht und sie dir vermacht.


    Ich möchte jedenfalls ohne die Holzmeeple nicht mehr spielen. Das Ziehen fühlt sich besser an und man sieht die Personen besser auf den Tableaus.

  • Habe aber weniger Lust zig Holzmeeple zu bekleben. Gibt es da keine andere Möglichkeit?

    Ja, es gibt eine andere Möglichkeit: die Meeples einfach nicht bekleben! Die Aufkleber sind liebevoll gemacht und sehr schön, für das Spiel an sich aber völlig irrelevant, da die Meeple-Farben alleine zur Unterscheidung genügen (sofern man nicht farbenblind ist). Dann muss man lediglich die vier "eigenen" Figuren mit einem Farbtupfer markieren. Aber letztlich die halbe Stunde fürs Aufkleben auch kein Problem...


    Ohne die Holzmeeple würde ich aber nie wieder spielen wollen, sie verbessern die Haptik und die Übersichtlichkeit enorm!


    Ciao
    Stefan


    [Disclaimer: Ich habe als Redakteur an der Entwicklung der Erweiterung mitgearbeitet.]