Carnegie von Xavier Georges (Quined Games 2020 Release)

  • Die Preview Page ist online, leider bisher mit quasi keinen Informationen.


    Zitat

    We originally planned to launch Carnegie on Kickstarter November 25, the day Andrew Carnegie was born (in 1835). We thought this would be a nice little touch ;), but the game rules and some files were not finished in time. We ultimately decided to postpone the launch to ensure the standards and quality you are used to. A few weeks later, we can now happily announce that the Carnegie pre-launch page is available now!

  • Zitat

    (...) Also we have developed an application of Carnegie on Boardgame Arena which will go live (beta) at the same time as the launch. Perfect to try and play the game digitally. (...)

    Ist wahrscheinlich komfortabler als TTS.

    UpLive [bgg for trade] - einfach anschreiben, wenn Dich davon was interessiert!

  • Gerade das erste Mal gespielt, heiliger Herrgott, was für ein Brocken! Sicher das umfangreichste Spiel, dass ich je in der BGA gesehen habe, sieht man ja auch an den drei Bildschirmseiten, die das braucht. BGG-Weight 3,83, das geht garantiert noch nach oben Richtung Madeira. Sehr variabel, alle Handlungsmöglichkeiten greifen eng ineinander, wieder nur sehr wenige eigene Züge (ca. 5 aktibe und 15 passive) für sehr viele Handlungsoptionen, und wieder eine ganz eigene Variante des Arbeiter-Einsetz- und Rückhol-Mechanismus, den man zuletzt häufiger sah (als hätte Tzolk'in acht Jahre geschlafen und entfaltet erst jetzt seinen Einfluss). Muss ich tatsächlich unbedingt haben. Die Optik ist für Ian O'Toole ungewohnt opulent, aber trotzdem funktional.

  • Archibald Tuttle , sag Mal was zur Interaktivität.

    Nach einem Spiel schwer einzuschätzen. Man darf auf keinen Fall die gleiche Strategie fahren wie die Mitspieler dann gräbt man sich die Aktionsmöglichkeiten ab (denn jeder Spieler darf die vom Spieler gewählte Aktion auch durchführen, wenn auch abgeschwächt), profitiert aber ansonsten eher von deren Aktionen, am meisten natürlich beim Route Building. Es ist also genauso wichtig die eigene Strategie zu planen wie von den Aktionen der Mitspieler zu profitieren. Negative Interaktion kann man machen, das System erweckt bei mir aber den Eindruck, dass man dann eher verliert, weil man zwar dem anderen schadet, sich aber nicht nutzt dabei. Wie gesagt, nur ein allererster Eindruck, die Regeln sind zwar relativ klar, aber dennoch nicht gerade unterkomplex, ich bin nicht ganz sicher, ob ich alle Subsysteme im ersten Spiel schon 100%ig verstanden habe.

  • Kompliziert? Naja, 20 Seiten Anleitung für 5 eigene Aktionen ;). Das ist halt zumindest saukomplex, weil man kaum selbst was tun kann und bei fast allem darauf angewiesen ist herauszufinden was die anderen wohl tun werden. Und bei den anderen Aktionen muss man gucken dass man nicht den anderen einen zu großen Gefallen tut. Statt Interaktion würde ich da eher von erhöhter Interdependenz der Spieler bei extremer Interkonnektivität der Aktionen sprechen.

  • Naja, Madeira gehört auf BGG zu den 10 Spielen mit dem höchsten Weight (außerhalb von CoSims).

    Ist das so? Hast du dafür eine Quelle? Ich hab mal in meiner Sammlung geschaut, da hab ja alleine ich in meiner bescheidenen Sammlung vier Spiele, denen ein höheres Weight ausgewiesen wird.

  • Naja, Madeira gehört auf BGG zu den 10 Spielen mit dem höchsten Weight (außerhalb von CoSims).

    Ist das so? Hast du dafür eine Quelle? Ich hab mal in meiner Sammlung geschaut, da hab ja alleine ich in meiner bescheidenen Sammlung vier Spiele, denen ein höheres Weight ausgewiesen wird.

    Nee, eine Quelle hab ich leider nicht, und zumindest ich hab nicht rausgefunden, wie man beim Geek danach suchen kann. Als vor einigen Jahren jemand eine entsprechende Geeklist erstellt hat, war es da jedenfalls noch in der TopTen, seitdem war Lacerda fleißig, evtl. ist es nicht mehr ganz weit oben. Und mittlerweile sehe ich gerade, dass sogar Trickerion (das lange Zeit bei unter 4 rumdümpelte) jetzt ein höheres Gewicht hat. Aber mit 4,29 ist es jedenfalls auch aktuell kein "Leichtgewicht".

  • Das Spiel erinnert sehr stark an einen Lacerda (und das nicht nur wegen Ian O'Toole) und der Preis ist echt in Ordnung.

    Einmal editiert, zuletzt von Khazar ()

  • ja bin mir auch noch nicht sicher, bin erstmal dabei. Das erste überfliegen der Regeln hat mir gefallen, obwohl nur in englisch, deswegen habe ich es glaube nicht ganz kapiert, hoffe auf die deutschen Regeln vor Kampagne ende. Dann könnte ich noch eine Probepartie auf BGA starten. Wenn das Interesse stark genug ist, würde ich mich auch noch in die englischen Regeln einarbeiten, mal schauen.


    Aber der Preis schreckt mich etwas ab. Ist im Retail später bestimmt um einiges günstiger. Aber dann habe ich halt nicht den heißen Deluxe Scheiß.


    Lange Rede kurzer Sinn, bin noch unentschlossen.

  • Ich bin bei Quined Games immer ein bisschen skeptisch. Von deren redaktioneller Arbeit halte ich nicht allzu viel. Deren letzter ähnlich gelagerter Deluxe-Kickstarter war La Stanza (von Sentiero/Soledade, also auch namhaften Autoren) und da war's im Nachhinein absolut richtig, nicht mitgemacht zu haben.

    Abgesehen davon stapelt sich bei mir seit knapp einem Jahr die ungespielten Spiele. Irgendwie habe ich im Moment nicht mal die richtige Lust dazu, mir die Regeln durchzulesen. X/

  • Ich bin bei Quined Games immer ein bisschen skeptisch. Von deren redaktioneller Arbeit halte ich nicht allzu viel. Deren letzter ähnlich gelagerter Deluxe-Kickstarter war La Stanza (von Sentiero/Soledade, also auch namhaften Autoren) und da war's im Nachhinein absolut richtig, nicht mitgemacht zu haben.

    Abgesehen davon stapelt sich bei mir seit knapp einem Jahr die ungespielten Spiele. Irgendwie habe ich im Moment nicht mal die richtige Lust dazu, mir die Regeln durchzulesen. X/

    Wenn das eine Motivationshilfe ist: Ich wäre sehr gespannt, wie es Dir gefällt. Ich teile nicht immer Deine Einschätzung in den negativen Fällen, aber wenn Du etwas gut findest, hat das Hand und Fuß. Ich fand das Spiel bei den jetzt 4 Probepartien auf BGG wirklich sehr sehr gut, es spielt sich aber auch wirklich sehr passiv-agressiv, da man vier von fünf Aktionen nicht frei auswählen kann, sondern vorgegeben bekommt. Man ist also darauf angewiesen, dass die anderen nicht erkennen, was man selbst gerade braucht - oder die Aktion so dringend brauchen, dass es ihnen egal ist, wie sehr sie Dir damit helfen (klar, San Juan funktioniert ähnlich, aber da sind es insgesamt halt viel mehr Aktionen, und die Vorteile bei der eigenen Aktion sind nicht so groß wie hier). Das ist eine wie ich finde ziemlich indirekte und neue Spielerfahrung und wieder mal typisch Xavier Georges, die Spiele sind ja oft von hinten durch die Brust ins Auge gestrickt.

  • Mal ne Frage: Ich hatte Montag mit halben Regelkenntnissen in der BGA eine Hotseat-Partie von Carnegie gestartet und wollte heute mit ganzen Regelkenntnissen nochmal eine starten, bekomme jetzt aber immer gesagt, Hotseat wäre eine Premium Aktion, für die ich Premium Mitglied werden müsse.

    Hat sich das in den letzten zwei Tagen geändert?!? :/

  • Das gilt glaube ich für alle Betas. Aber Huutini da Dir die Aktionswahl bei Coloma nicht gefallen hatte, wie kommst du denn hier mit den Zwängen zurecht?

    Dazu habe ich evtl. eine Meinung, wenn ich es tatsächlich mal richtig gespielt habe ...

    Rein nach Regelstudium sehe ich da aber nicht direkt eine Verbindung. In Coloma hat mich halt damals massiv gestört, dass wir zu dritt waren, und dadurch, dass ich und ein anderer Spieler die letzten fünf, sechs Züge exakt die gleiche Strategie gefahren sind, ich (und er auch, aber was juckt mich das?! :) ) dauernd die schwächere Aktion hatte, während der dritte Spieler, der halt eine andere Strategie in der Spielendephase hatte, bequem immer die stärkere Aktion hatte.

    In Carnegie sehe ich zwar, dass ich nicht immer auswählen kann, welche Aktion ausgewählt wird, fände das aber einen reizvollen Aspekt, mich so zu positionieren, dass ich idealerweise auch dann etwas Sinnvolles machen kann, wenn mein(e) Mitspieler etwas auswählen, das ich mir jetzt nicht so direkt ausgesucht hätte. Aber ich sehe nicht, dass ich einen Nachteil davon habe, wenn ein Mitspieler dauernd die Aktion durchführt, die ich in dem Moment gerne durchführen würde ... und das war ja der Grund, warum ich Coloma nicht mochte: Dieser "Zwang" anders zu spielen als alle anderen ...

  • Das gilt glaube ich für alle Betas. Aber Huutini da Dir die Aktionswahl bei Coloma nicht gefallen hatte, wie kommst du denn hier mit den Zwängen zurecht?

    Dazu habe ich evtl. eine Meinung, wenn ich es tatsächlich mal richtig gespielt habe ...

    Rein nach Regelstudium sehe ich da aber nicht direkt eine Verbindung. In Coloma hat mich halt damals massiv gestört, dass wir zu dritt waren, und dadurch, dass ich und ein anderer Spieler die letzten fünf, sechs Züge exakt die gleiche Strategie gefahren sind, ich (und er auch, aber was juckt mich das?! :) ) dauernd die schwächere Aktion hatte, während der dritte Spieler, der halt eine andere Strategie in der Spielendephase hatte, bequem immer die stärkere Aktion hatte.

    In Carnegie sehe ich zwar, dass ich nicht immer auswählen kann, welche Aktion ausgewählt wird, fände das aber einen reizvollen Aspekt, mich so zu positionieren, dass ich idealerweise auch dann etwas Sinnvolles machen kann, wenn mein(e) Mitspieler etwas auswählen, das ich mir jetzt nicht so direkt ausgesucht hätte. Aber ich sehe nicht, dass ich einen Nachteil davon habe, wenn ein Mitspieler dauernd die Aktion durchführt, die ich in dem Moment gerne durchführen würde ... und das war ja der Grund, warum ich Coloma nicht mochte: Dieser "Zwang" anders zu spielen als alle anderen ...

    Naja aber genau den zwang hast du hier auch: erkennen die anderen was du brauchst werden sie es Dir nicht geben und selbst eine andere Strategie fahren. So gesehen trifft hier das umgekehrte Problem zu: wenn alle strategisch das gleiche spielen wird der gewinnen der die anderen qua Aktionswahl sabotiert und sein eigenes Ding macht. Aber gut, das ist auch bei mir noch ein früher Eindruck. Die vier Runden bisher waren am Ende alles noch Lernpartien.

  • Naja aber genau den zwang hast du hier auch: erkennen die anderen was du brauchst werden sie es Dir nicht geben und selbst eine andere Strategie fahren.

    Naja, so spielt meine Gruppe in der Regel nicht. :) Wir sind keine sehr destruktive Gruppe. Aber auch keine dergestalt analytische. Wir haben zwar im Blick, was die anderen machen, aber weder analysieren wir die Spiele in der Form, noch unsere anderen Spieler. Also, mal abgesehen davon, dass wir uns und unsere Eigenheiten halt kennen (Jeder weiß, dass ich keine Reiseleisten nutze, und wir anderen wissen, dass der Kollege seine Engine gerne so baut, dass er in der letzten Runde 80 Prozent seiner Punkte macht etc.), aber diese Art zu Spielen, die du hier ansprichst, ist nicht unsere.

    Es wäre zwar dennoch gut möglich, dass das im Spiel ein Problem wäre, und wie gesagt habe ich es bisher erst 0 Mal gespielt, aber da sehe ich bei mir jetzt grade kein so großes Problem ...

  • Das muss ich dann einmal ausprobieren, ob das Spiel auch so - quasi semi-kooperativ ist das dann ja - funktioniert. Das kann man aber online bei BGA mit Fremden so nicht testen, die verputzen einen dann zum Frühstück (meine bisherige Erfahrung und Befürchtung).

  • Das muss ich dann einmal ausprobieren, ob das Spiel auch so - quasi semi-kooperativ ist das dann ja - funktioniert. Das kann man aber online bei BGA mit Fremden so nicht testen, die verputzen einen dann zum Frühstück (meine bisherige Erfahrung und Befürchtung).

    Ja, deshalb spiele ich nie online, und ungern mit Fremden.
    Ich mag meine Gruppe - da nimmt man sich zwar auch mal was weg, und guckt mal, ob man mit der einen Aktion dem anderen mehr Punkte gibt als man selbst bekommt oder was auch immer, aber in der Regel spielt halt jeder von uns so, dass er selbst die beste Leistung hat, und ohne dabei die anderen gezielt zu stören. Wir spielen halt konstruktiv (aber weit weg von Semi-Kooperativ).

    Daraus resultierte ja neulich auch meine leichte Irritation bei Maracaibo - Wir spielen das halt immer so, dass jeder versucht, das Beste aus seinem Spiel rauszuholen, weswegen die Siegpunkte dann am Ende immer so im Bereich von 250 landen. Aber man kann das Spiel natürlich auch so spielen, dass man versucht, den anderen möglichst wenig zu ermöglichen, wodurch ein Spiel dann eben mit 100 Punkten oder weniger endet. Das sind beides legitime Arten, das Spiel zu spielen, ich wäre nur nie auf die Idee gekommen, es auf die zweite Art zu spielen. Und im Kern gefällt mir dieses konstruktive Spiel auch besser - die Ergebnisse sind ja trotzdem denkbar knapp! (Gestern mit 176 zu 178 in Kanban EV verloren ... :loudlycrying: )


    Eine Schattenseite hat das Ganze aber dann doch: Dominant Species kam überhaupt nicht gut an, und fristet aktuell ein gruppenloses Dasein in meinem Regal ... :(

  • Mit Barrage hättet ihr wahrscheinlich auch weniger Freude, oder?


    Gerade Mal das Zweispielerspiel ausprobiert. Da wird es dann richtig eng, weil auf dem Spielplan eine ganze Menge von vornherein nicht mehr erreichbar ist. Ziemlich anderes Spielgefühl, hier ist nicht mehr der Mitspieler der Gegner, sondern das Spielbrett, weil man gucken muss was man überhaupt noch hinkriegen kann. Gefiel mir auch sehr gut, aber das ist wesentlich traditioneller so. Spannend dass das so unterschiedlich wirkt. Könnte mir fast vorstellen dass hier ausnahmsweise Mal 3 Spieler der sweet Spot ist.

  • Da wir meistens zu dritt spielen, wäre das ja mal angenehm. :)

    Barrage funktioniert erstaunlicherweise wunderbar. Wie gesagt kommt es immer wieder vor, dass man sich was wegnimmt, und natürlich hat man ein Auge darauf, was man vermutlich nicht mehr bekommt, oder plant von vornherein eine Alternative ein, falls man etwas nicht mehr nutzen kann. Der Unterschied ist halt, und das gilt auch für Barrage: Wir nehmen uns etwas, weil wir es brauchen, nicht, damit es ein anderer Spieler nicht bekommt!
    Natürlich versuchen auch wir, den anderen Spielern nach Möglichkeit keine Steilvorlagen zu liefern, was ja in etlichen Spielen, wie auch in Barrage, immer ein Faktor ist, und dann zieht man halt kein Wasser für 10 Punkte, wenn man weiß, dass der Mitspieler dann dasselbe Wasser für 20 Punkte ziehen kann, aber auch das betrachte ich nicht unbedingt als destruktives Spiel. :)