Der Joker ist einfach immer dann gut, wenn man damit den Rhythmus der Aktionen brechen kann, und falls das gegen Spielende geschieht, können die Mitspieler das ggfs. auch nicht mehr aufholen ...
Und den Joker auf die von dir beschriebene Art einzusetzen ist ja nichtmal sonderlich außergewöhnlich (im Sinne von: eine seltene Spielsituation). Allein durch das Ermöglichen einer (oder mehr) zusätzlichen Bauaktion kannst du die 3 Punkte ja typischerweise schon amortisieren. Wenn die anderen Mitspieler dann mit deiner gespielten Aktion tatsächlich gar nichts anfangen können generiert das ebenfalls einen sehr hohen Wert. Gerade bei Bauaktionen am Ende hätte ich aber auch ein bisschen Angst vor dem eventuell verlorenen Timing (höchstens du warst sowieso letzter) um noch offenen Bauplätze.
Ich mag den Joker sehr und empfinde ihn als eins der coolsten taktischen Mittel, sich geschickt einen Vorteil zu erspielen; das ist wirklich super umgesetzt. Die intuitivste Einsatzmöglichkeit ist sicher eher eine defensive: nämlich sich aus solchen "Shenanigans" wie Huutini sie beschreibt im Zweifel "herausstehlen" zu können (eben die oben genannte "Situation, in der man sonst einfach gar nichts machen kann"). Ich finde es fast schon schade, dass der Mechanismus im 3-Spieler Spiel (was ich häufig Spiele) eben auch als Ausgleichszahlung für die Spielerreihenfolge benutzt wird (was natürlich auch gut funktioniert). Wenn jeder so nen Joker hat, ist da aus meiner Sicht "mehr Würze drin" - bis hin zu Überlegungen wie: "wie kann ich meinen Gegenspieler dazu bringen, seinen Joker möglichst früh einsetzen zu müssen?"