Beiträge von fjaellraeven im Thema „Carnegie von Xavier Georges (Quined Games 2020 Release)“

    Es ist auch wichtig zu bedenken, dass es hier viele Personen gibt, die sehr angetan sind vom Spiel, aber auch einige, die es gut, aber nicht überdurchschnittlich finden.


    Nach meiner Partie würde ich das Spiel zwischen einer 7 und 8 bei BGG einordnen. Aktuell eher bei einer sieben, den Bereich zur acht würde ich zugestehen, da das Spiel aktuell noch in der Entwicklung ist. In meinem Wertungsbereich ist das über dem Durchschnitt, aber im Vergleich zu den Spielen in meiner Sammlung eben schwächer.


    Die Sache ist die, dass der Platz natürlich limitiert ist, aber der eigentlich wichtige Faktor Zeit heißt. Platztechnisch würde ich es garantiert unterbekommen, aber wenn ich vor dem Regal stehen und ein Euro suchen würde, dann würde ich wohl zumeist zu anderen Spielen greifen. Deswegen bleibt Carnegie zwar trotzdem ein gutes Spiel, nur macht ein Kauf für mich wenig Sinn. Mitspielen würde ich es aber trotzdem, wenn es jemand anders vorschlägt. Nur reicht das für mich nicht für einen Kauf.


    Nach den Spielerunden an zwei getrennten Tischen haben wir uns noch ausgiebig über das Spiel unterhalten. Der Großteil war durchaus bereit es nochmal zu spielen, hatte aber auch nicht den absoluten Willen das zeitnah zu tun. Was ich damit sagen will ist, dass man Carnegie eventuell selbst mal testen sollte, wo man mit dem Tabletop-Simulator und BGA zwei tolle Möglichkeiten hat. So kann man sich ein eigenes Bild machen und ist nicht nur von dem Berichten anderer abhängig.


    Zum Thema Deluxe: Da sehe ich es wie Huutini . Es ist schön, dass die Kampagne sich auf spielerisch sinnvolle Sachen beschränkt. Besonders die neuen Ausbauten des eigenen Tableaus machen Sinn und bringen Varianz. Aus meiner Sicht spielt sich nämlich 90% des Spiels auf genau diesen Tableaus ab. Man fördert zwar Projekte mit den Arbeitern und setzt diese auf eines der großen Felder (was für mich die beste Mechanik des Spiels ist), um sie anschließend gegen Boni zurückzuholen, aber das Meiste passiert doch direkt vor einem selbst.


    Der Ausbau der Strecken war bei uns auch etwas, was von einigen zwar von Beginn an verfolgt wurde, aber sich am Ende doch in zwei Bau-Runden relativ gut wieder aufholen ließ.


    Carnegie ist ein schönes Spiel. Für einige wahrscheinlich herausragend gut, für mich aber eher ein gutes. Diese Varianz an Meinungen gibt es aber bei jedem Spiel. Man sollte nur wissen, in welchem Bereich des Spektrums man sich selbst am Ende finden wird.


    Edit: Carnegie ist deutlich besser als La Stanza. Selbst wenn du es am Ende nicht mögen solltest, ein rundes, gut verzahntes Spiel ist es allemal.