Ich hatte diese Woche tatsächlich Zeit und Mitspieler, um jeden Abend ein oder zwei Brettspiele auf den Tisch zu bringen. Von diesem Marathon möchte ich euch gerne auszugsweise berichten. Aus Bequemlichkeit werde ich unseren Silvester-Abend hier auch noch kurz anführen, auch wenn er streng genommen nicht mehr ganz zu der Woche gehört
An Silvester hatte es mein Männel schlimm mit der Grippe erwischt, weswegen er in der Aufwärmpartie zu 5. von #RobinsonCrusoe auf der Fahrt mit der Beagle Darwin übernehmen wollte. Da hatte er nur einen Stein zu setzen und war damit hinreichend zufrieden. Nachdem wir inzwischen die erste Mission vor einer ganzen Weile geschafft und den Stand zwischengespeichert hatten, viel der Aufbau nicht allzu schwer und wir konnten schnell ins Geschehen einsteigen. Dieses Mal ging es darum, unser vom Sturm gebeuteltes Schiff wieder flott zu machen und genügend Trinkwasser zu besorgen. Bis kurz vor Erfüllung dieser Missionsziele lief alles rund, dann packte uns die Antriebslosigkeit und wir mussten ständig Entdeckerplättchen abwerfen. Dadurch segnete Darwin das Zeitliche, kurz bevor das zweite Wasserfass gefüllt war. Die Karten von Robinson Crusoe können manchmal echt fies sein...
Etwas ernüchtert von dieser Erfahrung gab's dann erstmal Raclette, um uns für die nächsten Spiele zu stärken.
Es folgten ein paar kleinere Runden #MagicMaze , #SittingDucks , und #ColtExpress und nach ausgiebigen Gefeiere um 12 Uhr folgte noch eine ausführliche Runde #DungeonFighter . Was ein bockschweres Spiel und das lag bestimmt nicht nur am gestiegenen Alkoholpegel. Wir hatten die Tische extra so zusammengerückt, damit eine möglichst große Würfelfläche entsteht, schließlich muss der Würfel vor der Zielscheibe erst einmal auf dem Tisch landen, um mit den so "gewürfelten" Treffern die Monster im Dungeon zu besiegen. Als wir es nach unzähligen Versuchen endlich zum Boss geschafft hatten, stand uns dort auch noch das Schicksal persönlich gegenüber, der einen mit 8 Schaden onehittet. Weitere Versuche brachten uns nie mehr so weit, aber immerhin eine Menge Spaß bei Verrenkungen mit Unter-dem-Bein-Durchwerfen, Von-unter-dem-Tisch-werfen und im-Springen-mit-dem-Kopf-Würfeln.
Da meine Schwester zu Besuch war, ging es die nächsten Tage gleich weiter mit Brettspielen. Das von mir geschenkte 7WondersDuel hatte sie übrigens doch schon , beim Plündern des Spieleladens entschied sie sich dann für das #HerrDerRingeLCG . Das wurde dann abends auch gleich ausprobiert. Macht auf jeden Fall Laune. Außerdem gab es mein endlich fertig angemaltes #BloodRage . Hier musste ich am Ende die Wut meiner beiden Mitspieler ertragen, nachdem ich sie böse in der Schlacht um Yggdrasil hintergangen hatte und damit gewann. Da ich vom Draft der Karten wusste, dass mindestens einer das Besetzen des Weltenbaums als Aufgabe hatte, wollte ich das natürlich verhindern. In einer riesigen Schlacht mussten die anderen schlussendlich ihre Kampfkarten abwerfen, um anschließend neue auszuspielen. Dadurch verloren sie Stärken von + 5 und +6. Anschließend ließ ich sie jeweils noch eine ihrer Figuren auswählen, alle anderen wurden zum Sterben verdammt. Durch einen nachträglich eingeworfenen Kampfbonus gewann ich die Schlacht und damit auch das Spiel.
Bei der anschließenden Partie #AlteDunkleDinge wurde dann mit aller Macht verhindert, dass ich auch nur eine Chance auf den Sieg hatte. Die Erweiterung hierzu braucht es für mich nicht unbedingt, mein Freund war hingegen begeistert von der Möglichkeit zu handeln.
Unsere erste Partie #Saltlands zu dritt verlief noch etwas holprig, geschuldet auch der schwachen deutschen Übersetzung des Regelhefts und dem riesigen Wust an Symbolen, die es zu entschlüsseln gilt. Das Spiel liefert insgesamt ein paar ganz nette Ideen, wie zum Beispiel die Bewegung der Windmobile nach der jeweiligen Windstärke, an anderen Stellen wirkt es jedoch etwas uninspiriert. 3 Plättchen sammeln, um aus der Salzwüste zu entkommen, das hätte man spannender machen können. Auch finde ich den Timer von 6 Runden für ein kompetitives Spiel etwas kurz angesetzt, vor allem, da man den Raiderangriffen am Anfang des Spiels kaum etwas entgegen setzen kann. Schön ist hingegen, dass man die Schwierigkeit und den Spielmodus frei wählen kann. Auch das Artwork weiß zu überzeugen. Die winzigen Minis der Raiderfahrzeuge sind mit ein bisschen Shader und Trockenbürsten auch ganz ansehnlich.
#Tzolkien hat uns hingegen alle völlig überzeugt, auch wenn es meiner Meinung nach zu viert wahrscheinlich nochmal mehr Spaß macht, als zu dritt. Die Zahnradmechanik ist zwar etwas fummelig, dafür gibt sie dem ansonsten sehr klassischen Workerplacement-Spiel eine schöne Innovation hinzu.
Gestern abend gab es dann nochmal #Saltlands zu viert, außerdem eine sehr lange Partie #Runebound . Das Spiel erinnerte mich an ein schlankeres MageKnight. Jeder bekommt einen Charakter, bewegt sich über eine Karte um Begegnungen abzuhandeln und Aufgaben zu erfüllen, mit dem gewonnen Gold rüstet man sich dann in Städten auf und die Erfahrungspunkte geben Boni hinzu. Mit vier Stunden Spielzeit dauerte das Spiel bei uns sehr lange. Auch besteht das ganze Spiel eigentlich nur aus Würfeln. Würfeln für die Bewegung, Würfeln für den Angriff, Würfeln für die Verteidigung. Wenn man zweimal hintereinander schlecht würfelt, kann es gut sein, dass man stirbt, dann verliert man seinen teuersten (meist auch einzigen) Gegenstand, sein ganzes Gold und man wird auf die nächste Stadt zurückgesetzt. Dann geht das mühsame Ausrüstung Sammeln von vorne los. Trotz der langen Dauer und auch der hohen Downtime, in der man den anderen eigentlich nur beim Würfeln zusehen kann, fand ich das Spiel zumindest atmospärisch gut gelungen. Die Flavour-Texte auf den Karten haben ihr Übriges dazu beigetragen. Dennoch sollte man dieses Spiel wahrscheinlich, genauso wie MageKnight, eher zu zweit spielen, um der hohen Dauer entgegenzukommen.
Im Anschluss an dieses ermüdende Abenteuer folgten noch zwei Runden #LesPoilus .
Ich habe fertig.