Es stimmt, dass die Token gleichzeitig gelegt werden, bei uns hat es dennoch immer gedauert. Zuerst wollte der eine nochmal die Handkarten des Gegners (Bluff?) anschauen, dann hat der andere gezögert und doch einen anderen (Verteidigungs-) Token gelegt.
Bei uns hat das schlagartig aufgehört, als wir das Handkarten-Spicken verboten haben. Dann gab es keinen Grund mehr so lange zu grübeln. Dann kam es auf das Gedächtnis an.
Warrior Knights habe ich genommen, weil es wie der Eiserne Thron (1. Edition) zur ähnlichen Zeit auf den Markt kam.
Kemet habe ich gewählt, um aufzuzeigen was "modernere" Spiele können. Kemet übrigens mit der Erweiterung, das wäre fair, weil beim Eisernen Thron (2.Edition) die Erweiterungen der 1. Edition inkludiert sind. Für eine Partie Kemet mit Erweiterung benötigten wir ca. 2 Std. Auf BGG haben die beiden Spiele eine ähnlichen Komplexitätsgrad, mit leichten Vorteilen für Kemet.
Ich glaube der Mechanismus mit den verdeckten Befehlen bei AT-Spiele hat sich nicht bewährt. Mir fällt nur noch verbotene Welten von FFG als neuste Version mit dem Mechanismus ein und dieses Spiel wurde auch eingestellt. Das Spiel überfordert Gelegenheitsspieler massiv, da hohe Regelkenntnisse vorausgesetzt werden. Meiner Meinung nach ist aber für FFG der AT-Gelegenheitsspieler aber die neue Zielgruppe.
Bevor wieder die Diskussion bzgl. Gelegenheitsspieler aufbricht. In diesem Falle meine ich es so. Spieler treffen sich, um schnell in eine Partie einsteigen zu können, ohne wie früher FFG-mäßig stundenlang Regelwerke zu wälzen. Ich habe den Eindruck FFG geht weg von der Rollenspiel-Affinen Spielegruppe hin zur Bier-and-Pretzel-Gruppe.
Siehe Vereinfachung von Regelwerken wie z.B. Descent 1. Ed. -> Descent 2. Ed., Arkham Horror -> Eldritch Horror, TI3 -> TI4; Zweiteilung von Regelwerken wie z.B. bei Star Wars Rebellion etc.
Ansonsten kann ich deine Ausführungen, was das GoT Spieldesign angeht nachvollziehen. Das wäre übrigens von FFG ein typischer Fall für eine 3. Edition.
Nur unterschiedliche Siegbedingungen würden das Spiel wohl verkomplizieren. Eine Alternative wäre eine Punkteleiste, für das Halten von Burgen pro Runde. Da stellt sich die Frage, geht man mehr Richtung Euro (z.B. Punkteleiste) oder mehr Richtung AT (z.B. unterschiedliche Siegbedingungen, Ziehen oder Zuweisen je nach Haus?)
Ich denke die zusätzlichen Siegbedingungen sollten verdeckt gezogen werden, denn wenn diese offen wären, würde es die Statik des Spiels nicht aufbrechen. Sind diese dagegen verdeckt erhöhe ich das Misstrauen in Verhandlungen, aber die Verhandlungen sind immer noch notwendig um das Spiel zu gewinnen.