Also bleibt die Frage - und die hast Du, meine ich, schon mal für einen eigenen Prototypen gestellt: Wie realisiert man Bündnisse? Was ist die Konsequenz, wenn man das Bündnis bricht? Sollte es eine Konsequenz in der Spielmechanik geben? Ja/Nein/Vielleicht??
"Moderierte" Verhandlungsphase
Bei mir gibt es "Verträge", die man an einen potentiellen Bündnispartner abgeben kann. Die kannst du irgendwann später zurückgeben und damit absichern, dass er dir ebenso hilft. Und im Idealfall hilft er dann bei etwas, was dir mehr bringt als das, wofür du den Vertrag erhalten hast.
Das ist einfach nur eine spielmechanische Absicherung von mündlichen Zusagen.
Der Proto liegt hier so halbfertig rum.
Ich war bisher schlicht zu faul, diverses Material zusammenzuklicken, das den ersten Spielkontakt sowieso nicht überleben wird.
Rom Prototyp
Wir sind Familien im alten Rom. Wir schachern um Ämter, Wählerstimmen, Ländereien, Legionen und dergleichen, bis ein oder mehrere Spieler eine der Siegbedingungen erreicht haben, die mehr oder weniger sagen, dass man sich zum Cäsar aufschwingen kann.
Die politische Ebene spielt auf einer aufsteigenden Leiste mit verschiedenen Ämtern in den zwei Kammern des römischen Senats (Pöbel und Reiche), die immer wieder zur Wahl stehen. Ein paar Figuren laufen auf der Leiste nach oben, wenn sie Wahlen gewinnen, bis sie irgendwann Konsul sind, und fangen dann wieder unten an. Hin und wieder kriegt man auf dieser Leiste "Macht" (Siegpunkte). Die Amtsinhaber dürfen Gesetze verabschieden, Spiele ausrichten, Legionen und Ländereien (Geldquelle) verteilen, über Feldzüge bestimmen etc., je nachdem, wo sie halt sitzen.
Wählerstimmen sind dabei mehr oder weniger eine zweite "Währung" und wechseln immer wieder den Besitzer.
Das ist alles schon da, das war im alten Prototyp drin und funktioniert super. Und weil der Autor ein Geschichtsstudent ist, hat es auch noch alles die richtigen Namen und ist auch genau so immer wieder passiert. Es müssen nur hier und da Zahlen geändert werden.
Was überhaupt nicht funktionierte, war die "Aktionsphase" und die Siegbedingung, die war sehr eindimensional (Siegpunkte über Ämter).
Daher - jetzt neu - verschiedene Siegbedingungen:
*voll viele Ländereien/Geld
*voll viele Legionen
*voll viele Ämter innegehabt (alte Siegbedingung)
*Der "Littlefinger" Sieg: du hast mehrere Verträge von allen anderen Spielern (siehe unten).
(wobei das alles ineinander verzahnt ist: Ämter bringen Legionen, die wiederum Geld kosten usw)
Und - jetzt neu: Alle Aktionen brauchen die Zustimmung von einem oder mehreren Mitspielern (damit es nicht in völliger Blockade enden kann, wird es wohl einen neutralen Spieler geben, der seine Zustimmung/Wählerstimmen für überteuertes Geld oder verbrannte Absicherungsmarker anbietet).
Wenn ich deine Zustimmung will, passiert das folgende:
*du lehnst ab - dann muss ich mir jemand anderen suchen, wenn ich dich nicht zwingen kann.
*du willigst einfach so ein, weil die Aktion dir auch was bringt, oder weil "gentlemen's agreement".
*du forderst Geld dafür
*du forderst einen "Vertrag" (Marker in Spielerfarbe), mit dem du irgendwann deinerseits meine Zustimmung erzwingen kannst.
Ähnlich wird auch bei den Wahlen für die Ämter um die benötigten Mehrheiten verhandelt.
Die Hoffnung ist, dass das dann mit der Zeit zu einem intriganten Diplomatiespiel wird.