[Filmtipp] Wirklich gute Horrorfilme und welche man links liegen lassen sollte.

  • ..wahrscheinlich hab ich mich zu drastisch ausgedrückt (aber da ist auch sonst genug im Film, was drastisch wäre.


    Nach dieser Klärung: Ich denke, man hat nicht umsonst in Taiwan gedreht, wo es sicher nicht die vergleichbaren Kinderarbeitsschutzgesetze gibt, auch nicht für Dreharbeiten. In Hollywood und Deutschland wird bei Dreharbeiten entweder so agiert, dass die Kinder nur wenig von dem mitbekommen, was in einer Szene passiert, oder es wird umfangreich mit begleitenden Therapeuten und Schutzpersonen gearbeitet. Wenn ich mir etwa den österreichischen "Ich seh, ich seh" angucke, oder "The Trouble with being born", wo die Hauptdarstellerin nur unter Pseudonym agiert hat und so mit Make-Up versorgt war, dass man sie in Echt wohl nicht wiedererkennen kann, dann wird da schon einiges getan, um Schäden von den Kindern fernzuhalten. Dass Kinder Filme nicht sehen dürfen in denen sie mitspielen ist allerdings normal, sonst könnte man ja nie Horrorfilme etc. unter Beteiligung von Kindern und Teenies drehen.


    Wie "kaputt" man sein muss halte ich für die falsche Frage. Gedreht wird es, weil es einen Markt dafür gibt, und weil auch das als Bestandteil der Kunstfreiheit zunächst einmal möglich sein muss (es gibt beispielsweise in Deutschland aus guten Gründen keine Vorabzensur, sonst wären wir wieder bei Goebbels). Die Normen was gesehen werden "darf" und was als gesellschaftlich zulässig angesehen wird sind international nun einmal sehr unterschiedlich. Ob der Film jetzt eine gelungene Corona-Allegorie ist, ob einzelnes "zu weit" geht, das bleibt am Ende den Augen der Betrachter überlassen, wenn sie sich dem denn aussetzen wollen und können (wie gesagt, auf deutschen Streamingdiensten wird eine ungekürzte Fassung dieses Films auf absehbare Zeit nicht auftauchen, da bleibt Kino oder schneller Kauf die einzige Option). Ich würde Menschen, die das sehen wollen, sicher nicht per se verurteilen, meins ist es auch nicht, aber das heißt nicht, dass alle, die das gucken kaputt oder gestört sind. Über diese Art der Medienwirkungsforschung sind wir ja nun schon einige Zeit hinaus, sonst können wir auch gern wieder in die Killerspieldiskussion einsteigen, die ist ähnlich fruchtbar. Ich hab oben einiges gespoilert, damit den Interessierten hier klar ist, auf welches Level an Gewaltdarstellung sie sich einlassen - da ist der Film schon ganz vorne mit dabei.

  • Ein Tipp ist es nicht, aber mit großer Vorfreude verbunden: Hier der Trailer zum neuen Film von Ty West, von dem man seit 2016 nichts mehr gehört hatte (davor House of the Devil und In a Valley of Violence). In X will eine Crew in den 1970ern einen Porno auf dem Lande drehen, was offenkundig zu sehr blutigen Problemen mit den Vermietern führt. Produziert von A24 (The VVItch, Hereditary etc.), mit einer Besetzung aus dem Horrorhimmel (Mia Goth, Brittany Snow und die neue Scream Queen Jenna Ortega) und der Look ist wieder einmal West-typisch unglaublich gut getroffen.


    [Externes Medium: https://youtu.be/Awg3cWuHfoc]

  • Das Cabinet des Dr. Caligari


    Der deutsche Stummfilm von 1919 ist sicherlich ein Meilenstein auf dem Weg zum modernen Horrorfilm, aus heutiger Sicht verbreitet der Film allerdings nur wenig Angst und Schrecken. Er bietet dafür einen sehr coolen, expressionistischen Look und ist nach über 100 Jahren immer noch sehenswert.



    Deathgasm


    Ein paar Außenseiter und Metalheads gründen die Band Deathgasm. Sie finden die Noten der Schwarzen Hymne und erwecken damit einen Dämon zum Leben. Die Macher von Deathgasm kennen ihre Vorbilder Braindead und Tanz der Teufel sehr genau. Durch das viele Zitieren geht zwar irgendwo die Eigenständigkeit des Films verloren, für fast 90 Minuten blutig-unterhaltsamen Splatterspaß mit einigen wirklich witzigen Gags reicht es aber allemal. Fand ich gut.



    Frontiers


    Frontiers ist ein typischer Backwood-Slasher, der auf der Welle des brettharten französischen Horrors gegen Ende der 00er mitgeschwommen ist. Das Tempo ist hoch, der Look ist dreckig, die Atmosphäre schön grimmig, die Schauspieler erstaunlich gut - da verzeiht man gerne die ein oder andere Holprigkeit in der Dramaturgie und das allseits bekannte Strickmuster, nach dem der Film aufgebaut ist.

    we are ugly but we have the music

    Einmal editiert, zuletzt von Lighthammel ()

  • Lohnt sich Sinister? (Antworten bitte ohne Spoiler)


    Ich bin unschlüssig, ich mag Jumpscares, die den üblichen Regeln folgen eigentlich nicht (siehe The Lazy Director's Guide To Jump Scares - Where's The Jump? ), allerdings sollen die von Sinister gut sein. Andererseits sei die zweite Hälfte schlecht bzw. der Film soll nicht die Qualität der 1. Hälfte aufrecht erhalten. Das wären dann schon 2 Punkte, die dagegen sprechen würden...


    Den berühmtesten Jumpscare aus dem Film kenne ich leider auch schon.

    Ich komme drauf, weil im Dead Meat Podcast von Sinister geschwärmt wurde :)

    Einmal editiert, zuletzt von shantrip ()

  • Lohnt sich Sinister?

    Imho ja, so fürchterlich Jump Scare- lastig finde ich Sinister eigentlich nicht. Das Stilmittel wird relativ gut dosiert eingesetzt. Auch die zweite Filmhälfte fand ich qualitativ nicht schlechter.


    Ich komme drauf, weil im Dead Meat Podcast von Sinister geschwärmt wurde :)

    Endlich, ein weiterer Dead Meat- Zuschauer :)

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  • Endlich, ein weiterer Dead Meat- Zuschauer :)

    Ja, die Podcasts sind super, z.B. der mit Heather Langenkamp oder die Thema-Podcasts (mir fällt auf, dass muss ich noch im Laber-Podcasts Thread ergänzen...) und durch die Killcounts kann man sich auch 90-120 Minuten mittelmäßige bis schlechte Filme auf 20 Minuten und die relevanten Szenen zusammengeschnitten sehen. Funktioniert erschreckend gut, ich habe das zuerst mit ein paar Killcounts / Filmen überprüft, die ich gut kenne und dann auch mit unbekannten (z.B. Final Destination 3 aufwärts) gemacht. Und mit 1 € bei Patreon (ok, 1,19 € mit Mwst. oder so) hat man auch Zugriff auf die Schattenbibliothek mit den uncut Versionen, sehr zu empfehlen.

    Einmal editiert, zuletzt von shantrip ()

  • Ich hatte mich schon gewundert, als der in der Mediathek auftauchte. Andererseits ist ARTE anders als die Privatsender nicht an gesetzliche Bestimmungen gebunden, was die Ausstrahlung im Programm angeht - den Ärger kriegen sie für die Mediathek, die dann doch wieder diesen Bestimmungen unterliegt. Es handelt sich übrigens um Romeros Day of the Dead, nicht Fulcis Pseudo-Sequel.

  • Leatherface - Die Entstehungsgeschichte zur Horrorikone entpuppt sich als dröge Schlachtplatte ohne Einfallsreichtum. Langweilig.



    Yummy - Belgiens erster Zombiefilm ist erstaunlich eigenständig und witzig, ohne dabei in eine Parodie a la Shaun of the Dead abzugleiten, und schafft es trotzdem, gruselig zu sein. Er wandert immer ein gutes Stück jenseits der Geschmacksgrenze, aber ohne, dass es sadistisch oder allzu widerwärtig wird. Dazu kommen trotz Crowdfunding-Finanzierung sehr viele gelungene, hochwertige und kreative Splatter- und Gore-Effekte, einige davon habe ich echt gefeiert. Mit der Story bekommt man zwar keinen Bierdeckel voll (Stammzellenexpermente in einer osteuropäischen Schönheitsklinik führen zur Zombie-Apokalypse), die Charaktere bleiben etwas auf der Strecke und die deutsche Synchro ist eher mau, aber Yummy bietet genug kurzweiligen und blutigen Wahnsinn, dass die Punkte für mich wenig ins Gewicht fallen. Ein echtes und unerwartetes Highlight.

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  • All of us are Dead - Südkoreanische Zombieserie. An einer Schule bricht ein Zombie Virus aus, der bald einen großteil der Schüler und Lehrer in blutrünstige Bestien verwandelt. Wir begleiten Überlebende bei ihem Kampf nicht selbst Opfer zu werden.


    Pro:


    - In Folge 2 war eine der besten Kamerafahrten durch das Zombie Chaos, die ich jemals gesehen habe. Alles wirkte so, als ob es in einem Zug aufgenommen wurde (ja, da wird es bestimmt Tricks geben) und man fühlt sich als Spielball des Chaos! Hammer!

    - Die Zombies sind schnell und eigentlich tödlich. Dazu finde ich es extrem cool, wie sie sich aufrichten. Das muss man gesehen haben. Aber es wirkt beinahe so, als würden die Schauspielenden alle Knochen dabei auskugeln.

    - Es gibt diverse coole Ideen.


    Kontra:


    - Vieles kennt man halt: "Du wurdest gebissen!" "Nein ich wurde nicht gebissen" "Doch" "Nein" "Doch" "Nein" "Doch" "Gehiiiiiiiiirn!"

    - Die erste Folge ist wirklich zäh. Ich bin zu alt, um mich in die harten Bedürfnisse von Jugendlichen einzufinden.

    - Mal sind die Zombie supertödlich, mal kann man sie ganz einfach ausmanövrieren...


    Ich habe bis jetzt drei Folgen gesehen, werde sie Stück für Stück weiter konsumieren, aber es stellte sich bis jetzt noch kein Suchtfaktor ein.

  • Titane


    Irgendwo zwischen Body Horror und Arthouse-Kino angesiedelt, ist Titane wohl eine Metapher für irgendwas. Für was der Film stehen soll, das muss ich mir noch anlesen oder anschauen. Beeindruckt war ich sehr von Agathe Rousseles darstellerischer Tour de Force und von der Idee, dass aus einem One Night Stand mit einem Lowrider auch mal eine ungewollte Schwangerschaft hervorgehen kann, ansonsten ist der Film komplett an mir vorbei gelaufen.



    Night of the Living Dead


    Nicht das Original von Romero, sondern das Remake von Romeros überaus begabten Make up-Effkte-Künstler Tom Savini aus dem Jahr 1990. An der eigentlichen Story hat sich nicht viel geändert - ein paar Leute sitzen während der Zombie-Apocalypse in einem alten Farmhaus fest und versuchen ihre Haut zu retten. Die Gruppendynamik wurde etwas geändert, der Film hat deutlich mehr Farbe und ein bisschen mehr Action bekommen, die Sprache ist vulgärer geworden. Am meisten weicht noch das Ende ab, das nicht mehr ganz so pessimistisch wirkt wie das des 68er Originals, aber trotzdem recht gallig ist. Richtig toll gelungen sind die Make up - Effekte, die jedem Zombie ein Stück Individualität geben. Das Remake hat mir überraschend gut gefallen, auch wenn es die Klasse der Vorlage nicht erreicht. Warum es für über 30 Jahre auf dem Index gestanden hat, kann aus heutiger Sicht wahrscheinlich niemand mehr so richtig nachvollziehen.

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  • Das "Requel" von TEXAS CHAIN SAW MASSACRE hat mir überraschend gut gefallen!


    Und ALL OF US ARE DEAD war für mich ein frühes Serienhighlight des Jahres.🥰

    Einmal editiert, zuletzt von Huutini ()

  • Ok, bin fertig. Muss man nicht gesehen haben, wobei es auch nicht schmerzt. Leider schaffte es der Film bei mir nicht Emotionen für die "Opfer" aufzubauen. Da kann ich dann eben auch mit Mitleiden, sondern will höchstens sehen, was noch für Kill-Moves kommen könnten. Die Gore-Effekte sind auch ganz cool geworden, aber das trägt halt einen Film nicht alleine.


    Diverse blöde Entscheidungen lass ich mal außen vor. Zum einen müsste ich spoilern, zum anderen gehört das zu solchen Filmen doch irgendwie dazu.

  • Ich habe heute endlich den hier hochgelobten Hereditary nachgeholt. Puh, war das eine zähe Geschichte! Die schauspielerischen Leistungen waren super und ich fand auch gut, dass der Film fast gänzlich ohne Jumpscares auskommt. Aber der Rest... Ich musste mich selten so stark vom Vorspulen abhalten, zumal das Teil auch noch über 2 Stunden geht. Dabei sind die ersten 90 Minuten eigentlich recht uninteressant bis unwichtig, abgesehen von der typischen Abwärtsspirale. So richtig Story - wenn man denn davon sprechen mag - kommt erst im Finale auf und ist dann auch schnell wieder vorbei.


    Dass an einer Person etwas faul ist (wer den Film gesehen hat weiß, wen ich meine) hatte ich schon direkt im Gefühl, weil der/die SchauspielerIn aus einer anderen einprägsamen Rolle für mich einfach zu negativ behaftet ist ;)


    Alles in allem muss ich sagen, dass...

    ...als Gesamtwerk quasi dieselbe Geschichte erzählt, mich aber über die dreifache Länge wesentlich stärker gefesselt hat. Auch wenn dieser in der Machart und Qualität natürlich nicht mithalten kann.


    An Hereditary kann ich 3 Dinge ausmachen, die mich stören: Zum einen die typischen "ich mache hier ein Geräusch und tauche dort auf"-Effekte zusammen mit merkwürdig deplatziert wirkenden Schein-Effekt-CGI und ganz ganz merkwürdiger "Schwebeszene"... Dann, dass zwar viele interessante Charaktere dabei sind, sie aber zum Großteil nahezu irrelevant für die Geschichte sind. Und drittens, dass der Großteil des Films mir keine Geschichte erzählt.


    Das wirkte - auch wenn optisch und schauspielerisch toll gemacht - ziemlich aufgebläht und in die Länge gezogen. Hat mich ähnlich wenig unterhalten wie Midsommar.

  • Das wirkte - auch wenn optisch und schauspielerisch toll gemacht - ziemlich aufgebläht und in die Länge gezogen. Hat mich ähnlich wenig unterhalten wie Midsommar.

    Midsommar fand ich auch furchtbar träge. Dagegen hat mir „Hereditary“ richtig gut gefallen - vor allen wenn man eben ohne jegliche Vorkenntnisse rein geht.


    Gerade der banale Anfang mit seinen langen, ausufernden Szenen erzeugen direkt eine bedrückende, fast melancholische Stimmung. Aber man weiß halt nicht so richtig in welche Richtung das ganze jetzt abdriften will. Alles löst leichtes Unbehagen aus und als es dann so richtig los geht, war das wie ein ewiger Knoten im Magen. Ganz großes Kino, allein beim Aufbau der Szene die sich immer weiter steigert bis man es schon fast nicht mehr aushält.


    Und alles was danach kam fand ich dementsprechend spannend. Weil man eben wieder nicht weiß, wo die Reise hingeht. Wie auch, nach so einem Ereignis?


    Hat mich echt umgehauen der Film und auch wenn man gegen Ende vielleicht kurz die Stirn runzelt hab ich mich durchweg ordentlich unwohl gefühlt. So soll’s doch sein bei einem Horror Film. Gefiel mir gut, dass dieser sich seine Zeit genommen hat und nicht alle schnell nach Schema F abgearbeitet hat.


    Erinnert mich von der Stimmung total an „VVITCH“, den ich auch super fand ^^

  • Kann ich verstehen. Aber es gibt ja auch etwas zwischen "90 Minuten Zeit lassen" und "mit der Nase drauf stoßen". Nennt sich Dramaturgie oder so ;)


    Ich war auch gespannt worauf es hinausläuft und wusste auch nichts von dem Film. Aber mir wurde dann am Ende irgendwie zu viel vermischt:


    Hat für mich leider emotional nicht wirklich funktioniert. Der wirkliche Horror, der recht früh passiert, ist sehr gut in Szene gesetzt - nämlich ganz anders als ich gedacht hatte.

  • Danke dass du mich nochmal an Ari Aster erinnert hast - hatte gar nicht auf dem Schirm was er so treibt derzeit ich hätte Heraditary mit 9,5/10 bewertet - Midsommar mit 9/10... aber ich mag auch langsam erzählte Filme


    Sein neuer Film Disappointment Blvd. (Drama) mit Joaquin Phoenix ist wohl in der Postproduktion und wird dieses Jahr erwartet :love: - und Ari Aster ode Joaquin Phoenix sind alleine jeweils schon immer ein Grund einen Film zu schauen ;)

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  • vor allen wenn man eben ohne jegliche Vorkenntnisse rein geht.


    Gerade der banale Anfang mit seinen langen, ausufernden Szenen

    Bei Heredetary ist eigentlich kaum eine Szene banal, auch wenn sie so erscheinen mag. Am besten den Film ohne Vorkenntnis schauen, sich danach ein Erklärvideo anschauen, in dem auf die Details eingegangen wird, und danach mit diesem Wissen nochmal den Film ansehen. Das sind zwei komplett unterschiedliche Erlebnisse.


    Die Herangehensweise funktioniert bei Midsommar übrigens ähnlich gut.

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  • Befürchte du hast noch gar keinen richtig zähen Film gesehen Mafti. Wo wirklich literal gar nichts passiert und du minutenlang nur auf die selbe Einstellung oder Kamerafahrt starrst. Guck dir zum Beispiel einmal Satanstango oder Stalker an. Auch wenn das keine Horrorfilme sind, sind es Klassiker, nach denen du Asters Œuvre mit Sicherheit anders bewertest oder zumindest einordnest. Hereditary wird dir dann in Teilen schon hektisch vorkommen.

    Und falls du nicht so viel Sitzfleisch für die obigen beiden hast oder dir das zu wenig Horror ist, kannst du auch die jüngste Veröffentlichung The Lodge von Franz & Fiala schauen. Das Pacing kommt direkt aus der Hölle und die 1:40 wirken eher wie 3h. Schocker gibt es genau zwei, du musst also auch keine "Angst" haben. Ist fast eher ein Drama.

    Tu dir selbst den Gefallen,

    Lg

  • Befürchte du hast noch gar keinen richtig zähen Film gesehen Mafti. Wo wirklich literal gar nichts passiert und du minutenlang nur auf die selbe Einstellung oder Kamerafahrt starrst. Guck dir zum Beispiel einmal Satanstango oder Stalker an. Auch wenn das keine Horrorfilme sind, sind es Klassiker, nach denen du Asters Œuvre mit Sicherheit anders bewertest oder zumindest einordnest. Hereditary wird dir dann in Teilen schon hektisch vorkommen.

    Und falls du nicht so viel Sitzfleisch für die obigen beiden hast oder dir das zu wenig Horror ist, kannst du auch die jüngste Veröffentlichung The Lodge von Franz & Fiala schauen. Das Pacing kommt direkt aus der Hölle und die 1:40 wirken eher wie 3h. Schocker gibt es genau zwei, du musst also auch keine "Angst" haben. Ist fast eher ein Drama.

    Tu dir selbst den Gefallen,

    Lg

    Ich denke es reicht schon völlig, den Paten oder Exorzisten zu "zücken". Die haben ja aich ein deutlich entschleunigteres Erzähltempo, was wohl nur ziemlich Ignorante Menschen ihnen als Manko ankreiden würden. Hereditary ist ein indie-Film, und der Arbeitet nunmal in einem anderen Erzählregister, in dem es mehr auf Charakterisierung und weniger um Tempo oder Handlungsfortschritt geht. Und das Indie-kino heute speist sich zu sehr großen Teilen aus dem New Hollywood der 70er.

  • Wo wirklich literal gar nichts passiert und du minutenlang nur auf die selbe Einstellung oder Kamerafahrt starrst

    Da fallen mir (zumindest Szenenweise) Odyssee 2001 und Driver ein. :)


    Green Knight soll ja auch so schlimm sein, aber den möchte ich noch sehen. Ist das vielleicht ein A24-Feature?

  • Ja, The Green Knight ist sehr ähnlich gelagert, das stimmt. A24 hat oft solche Projekte, in der Tat.

    Ansonsten nachgeholt ->

    The Boy: Schönes kleines Filmchen um eine Puppe, von dem ich vor ein paar Jahren hier im Forum mal was gelesen hatte. Das Ende habe ich tatsächlich kilometerweit kommen sehen (bei mir nicht so häufig der Fall, weil ich mich gern "einlasse" und nicht immer aktiv versuche, sowas "vorherzusehen"), aber das fand ich nicht schlimm. The Boy hat mich gut unterhalten und war viel besser als Quark wie Annabelle oder Klamauk wie die x-te Chucky Verwurstung. 7.5

    Alien: Covenant: Fassbender² mit einer top Performance, Katherine Waterston als neuer Ripley-Ersatz und ein Gewaltgrad absolut am Anschlag für Ridley Scott-Verhältnisse. Meine Herren, also das war echt eine Schlachtplatte. Leider insgesamt nicht so stimmig wie Prometheus oder gar frühe Teile der Originaltrilogie. Man sollte das Franchise doch lieber langsam mal sterben lassen. Oder es halt gleich Neill Blomkamp geben, welcher diesen Wunsch ja schon mehrfach öffentlich formuliert hat. 6.0

    Scream 2 (okay bis mau), Scream 3 (Murks) und Scream 4 (top) in Vorbereitung auf Scream 5, wenn jener demnächst auf BluRay erscheint oder auf die diversen Streamingplattformen gespült wird. Eine Kinokarte möchte ich dafür aktuell nicht lösen, nachdem ich jüngst mit Matrix 4 und Kingsmen 3 enttäuscht wurde. Hatte vom Scream-Franchise außerdem bisher immer nur den legendären Erstling gesehen, welcher sich auch heute noch gut rewatchen lässt. Allein das Opening ist unvergessen.

    The Hunt: Gehört wohl nicht so wirklich hier mit rein; aufgrund der extremen, expliziten Gewalt tue ich mich aber schwer, das Teil im normalen Filmthread zu besprechen. Für mich kam leider die so stark angepriesene Politik zu kurz, die Protagonisten waren zu flach und viel zu wenig ausgearbeitet, und der Goregrad eine Schippe zu viel. Wenn direkt in der ersten Einstellung jemand ein Auge inklusive komplettem Sehnerv in der Hand hält, entschuldigt bitte, aber dann wird es auch mir zu viel. Das war damals bei Hostel schon Schmerzgrenze und hat mich ebenfalls bei Utopia (Serie) sowie 6 Underground getriggert. Beim Auge ist echt der Spaß vorbei. Da kann dann auch der kurzweilige Showdown sowie die sympathische, lakonisch-smarte Hauptdarstellerin nicht mehr viel rausreißen. Einfach zu viel des Guten für mich, obgleich ich tapfer durchgehalten habe. ~5.0
    Lg

  • Was? The Hunt hatte für mich zu wenig Menschenjagd, die war ganz schnell vorbei und schwupps waren wir im nächsten Akt. Ist halt ein größerer Kinofilm, ein Indiefilm hätte sich wohl auf den ersten Teil beschränkt, auch aus Budget Gründen. Hätte für mich auch noch um einiges härter sein können.

  • Dann bist du echt einer der hartgesottenen. Meine Mitsichterin wollte ihn sogar abbrechen. Die Anfangssequenz geht ja nur ein paar Minuten, das stimmt, danach kommt aber die gesamte Szene mit den Waffen und dem ersten Sterben der Protagonisten wie die Fliegen. Und im Bunker passieren z.B. auch noch ein paar grafische Kills. Den Rest weiß ich nicht mehr komplett auswendig, aber lecker war es keinesfalls.
    Lg

  • Martyrs - 2008 (Französische Produktion)

    High Tension - 2003 (Französische Produktion)

    Aktuell am übelsten und an Ekel nicht zu überbieten, da es auf Tatsachen beruht: Der goldene Handschuh (2019)

  • Aktuell am übelsten und an Ekel nicht zu überbieten, da es auf Tatsachen beruht: Der goldene Handschuh (2019)

    Die Art der Darstellung, zusammen mit der Länge der Szenen… <X Ich guck mir echt alles an, aber das war schon ne harte Nummer ^^


    Vor allem weil ich beim Hörbuch meistens vor Lachen Tränen in den Augen hatte. Die trockenen Sprüche und Beschreibungen in der Kneipe, sowie die kleine Nebenhandlung und wie das ganze von Heinz Strunk mit seinem starken Hamburger Dialekt vorgetragen wurde. Bei allem Horror trotzdem sehr, sehr witzig das Ganze. Der Part fiel im Film ja leider komplett hinten über fand ich ;)

  • Martyrs - 2008 (Französische Produktion)

    High Tension - 2003 (Französische Produktion)

    De fand ich um ehrlich zu sein beide solala, ich suche das Krasse bis heute - aber vielleicht bin ich nur abgestumpft...


    Oder Inside und Funny Games (beide vorher gesehen) haben die Latte zu hoch gelegt und die Erwartungshaltung war zu hoch - Ich seh Ich seh fand ich da auch nocht krasse als diese Beiden...

    Ausstehende Spiele KS/Spieleschmiede/Vorbestellungen: 11
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    Spiele Gebackt/gekauft 2022: 3
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  • Bei allem Horror trotzdem sehr, sehr witzig das Ganze. Der Part fiel im Film ja leider komplett hinten über fand ich ;)

    Komplett nicht, aber der Fokus wurde schon deutlich in Richtung Fritz Honkas Morde verschoben. Aber auch, wenn das Buch deutlich mehr Lokalkolorit bietet und thematisch etwas breiter aufgestellt ist, ist Fatih Akims Verfilmung schon gelungen, atmosphärisch extrem dicht und Jonas Dasslers schauspielerische Leistung absolut großartig.

    we are ugly but we have the music

  • Aber auch, wenn das Buch deutlich mehr Lokalkolorit bietet und thematisch etwas breiter aufgestellt ist, ist Fatih Akims Verfilmung schon gelungen, atmosphärisch extrem dicht und Jonas Dasslers schauspielerische Leistung absolut großartig.

    Steht außer Frage - fand ich auch. Hätte für meinen Geschmack nur gerne doppelt so lang und dafür mit etwas leichteren Passagen zwischendurch sein dürfen.