Beiträge von Huutini im Thema „[Filmtipp] Wirklich gute Horrorfilme und welche man links liegen lassen sollte.“

    Ich finde grundsätzlich die ganze Marke Hollywood im Genre Horrorfilme schlecht . Man kann eigentlich schon in den ersten paar Minuten erahnen wie der Film ausgeht was als nächstes passiert,

    Auch wenn ich das nicht so pauschal unterschreiben würde:
    Im Großen und Ganzen sind westliche "Horrorfilme" halt auch deshalb langweilig, weil sie extrem formelhaft sind. Meine Frau und ich wissen inzwischen immer schon, wann und wo der "Recherchepart" beginnt, also die Stelle im Film, an dem die Protagonistin des Films losfährt und recherchiert, was es mit den seltsamen Vorgängen auf sich hat.

    Dazu die typische 3-Akt-Struktur, die in den allermeisten US-Filmen ja bis heute das Evangelium ist. All das macht die Filme extrem vorhersehbar und gleich.

    Und dann halt die unsäglichen Jumpscares. Die braucht es halt aus einem simplen Grund: Horrorfilme sind mit die einträglichsten Filme im US-Kino: Sie kosten extrem wenig Geld, weshalb meist unbekannte Leute mitspielen, und spielen dafür eine Menge ein. Einen Horrofilm für 4 Millionen zu drehen, der dann 50 Millionen einspielt, das ist ein riesen Erfolg.

    Um aber diese Menge an Filmen überhaupt produzieren zu können, und zwar so, dass auch weniger erfahrene Leute die Filme machen können, haben sich Jumpscares als effektives Mittel erwiesen. Die brauchen kein kreatives Talent und keine Kunst, weil sie reines Handwerk sind, das inzwischen nicht zuletzt die Cutter oft übernehmen: Man nimmt eine Szene im Dunkel oder Halbdunkel, dreht sämtliche Geräusche runter, bis es ganz still ist, und kombiniert dann einen schnellen Bildwechsel mit einem abrupten, möglichst lauten Geräusch und alle im Kinosaal erschrecken sich, was das Gefühl von Grusel imitiert. Das kann halt jeder Filmstudent im zweiten Semester.

    Weil aber DAS inzwischen ebenfalls zur Formelhaftigkeit gehört, sind auch die Jumpscares inzwischen total vorhersehbar und erwartbar geworden.

    Witzigerweise entstand dadurch der inzwischen selbst zum Klischee gewordene Anti-Jumpscare.


    Man kennt das: Früher stand die Protagonistin am Spiegelschrank im Badezimmer oder nachts am Kühlschrank, schloss die Tür und BUH!, stand jemand oder etwas hinter der Tür.

    Das wurde irgendwann so zum Klischee, dass jeder damit gerechnet hat. Daraufhin wurden die Szenen noch stärker zelebriert, aber wenn die Tür zuging ... nichts. Publikum und Protagonistin hatten sich pseudo erschreckt, alle atmen auf, Protagonistin dreht sich um, abrupter Kameraschwenk, BUH!, steht jemand direkt hinter ihr.

    Mittlerweile sind wir beim Meta-Antijumpscare der Stufe 4, wo weder hinter der Tür noch hinter der Protagonistin jemand steht und auch nicht mehr im Nebenraum, wenn sie durch die Tür geht, sondern wenn sie sich hinlegt, und jemand neben ihr im Bett liegt.


    Das Ganze ist ziemlich albern, weil die Filme gezwungen sind, ihre eigenen Klischees und Formeln für den Jumpscare immer weiter nach hinten zu verlagern, eben WEIL sie so erwart- und vorhersehbar geworden sind.


    Die asiatischen Horrofilme haben übrigens ihre eigenen Klischees und Erwartbarkeiten, sind aber nicht ganz so abgenutzt wie die westlichen, weil der Ausstoß geringer ist. Aber vor 20 Jahren kamen da mit リング (Ring) und 呪怨 (Ju-On) richtig frische Ideen rein.

    Es gibt aber eben immer wieder auch westlich geprägte Filme, die tatsächlich neben dem simplen Handwerk noch Kunst und Kreativität einsetzen, um Stimmung zu erzeugen. Talk to Me ist so einer.

    Okay, das sind Ansätze die man hineininterpretieren kann, aber nicht muss. Der Spielraum ist bestimmt da, in die eine wie in die andere Richtung. Eindeutigkeit sehe ich hier nicht.

    ..aber ohne interpretatorischen Ansatz funktioniert der Film ja nur wenn wir Marsmenschen zugucken würden - so agiert ja nun kein normaler Mensch. Der Film ist Thesenkino, wie Hanekes Funny Games, und meine befürchtung ist sehr stark dass diese Elemente als dog whistle für rechte kreise gedacht sind. Eine sinnvolle gegenlektüre ist mir bisher jedebfalls noch nicht eingefallen.

    Interessanterweise habe ich deine Dogwhistle-Interpretation noch nirgendwo in der Form gefunden, bisher nur Reviews über Toleranz und übersteigerte Höflichkeit.

    An dem Casting des Babysitters gab es noch einiges an Kritik, weil da einiges reingedeutet wird.

    Mein Problem mit dieser Deutung ist halt, dass die nur funktioniert, wenn Regisseur und Autor aus dem rechtsextremen Spektrum kommen oder damit verbunden werden können. Dafür bräuchte es dann Belege, denn eine Dogwhistle ist es ja nur, wenn es auch als solche intendiert ist. Das funktioniert nicht mit einer rein werkimmanenten Argumentation als quasi versehentliche Dogwhistle.

    Und: die Dogwhistle-Deutung stützt sich massiv auf das Casting EINER Rolle und ist damit in sich schon problematisch, weil sie dem Aussehen des Schauspielers eine übergeordnete Rolle zuordnet.


    Kurz: In meinen Augen steht diese Lektüre auf wackeligen Beinen, wenn die Macher da nicht stärker eingebunden werden können.

    (Das war ja bei Sound of Freefom sehr viel klarer.) Ich gab da nicht tief gegraben, aber das bräuchte es m.E. schon, um das zu stützen.

    - eng mit der Schariah verknüpft

    - der Satz "Speak no evil" verweist auf eine muslimische Glaubensdebatte

    Wobei aber gerade das beides auch christliche Elemente sind ("Ich nehm noch eine Tüte Kies"), und in Titus 3:2 heißt es in manchen englischen Bibelfassungen: "to speak no evil about anyone, to live in peace, and to be gentle and polite to all people." Was den Film ja gut trifft.


    Wie gesagt: Man kann da gut was anti-muslimisches reindeuten, und vielleicht soll der ja auch als Dogwhistle funktionieren (wobei man den Machern dann Absicht unterstellen müsste), aber er macht es halt nicht eindeutig.

    Mal schauen, wie das englische Remake das nächstes Jahr angeht. :)

    Ich werde das gerne im RSP weiterdiskutieren, aber ist Euch die anti-muslimische, antiliberale Grundhaltung des Films nicht auf den Sack gegangen? So benimmt sich ja in Wirklichkeit auch der toleranteste Mensch der Welt nicht. Der Film war für mich ziemlich miese rechtskonservative Propaganda, gut gemacht zweifellos, aber perfide in der Art, wie die Bedrohung auf fremde Religionen (ganz offenkundig muslimisch durchsetzt) verschoben wird.

    Mein Problem ist ja viel eher, dass er sich um eine klare Haltung drückt. Im Grunde zeigt er ja nur ein Szenario, indem diese überliberale Grundhaltung konsequent bis hin zur Lächerlichkeit durchgezogen wird, und das schickt er dann als Rorschachtest in die Welt. Da kann jeder reinlesen, was er will.

    Deine Deutung ist valide. Man kann das aber auch als verfilmtes Toleranzparadoxon verstehen und als Warnung an die Linke, was passiert, wenn sie jede Intoleranz toleriert.

    Und natürlich lässt sich das ganze anti-migrantisch lesen, man kann es aber auch so deuten, dass die Migranten (also die zu Besuch kommende Familie), die sich zunächst sicher und willkommen fühlen, sich vom Gastland nicht alles gefallen lassen sollen, oder deren Unfreundlichkeit nicht mit ständiger Freundlichkeit begegnen soll.


    Ich meine DASS hier eine extreme gesellschaftliche Parabel auf etlichen Ebenen vorliegt, ist ja offensichtlich, und auch, was da genau kritisiert wird. Aber das bleibt dann wieder derart bedeutungsoffen, dass man eben leicht reinlesen kann, was einem als erstes in den Sinn kommt. (Bei mir zum Beispiel kam der Film eher als Warnung an die Linke und an Migrant:innen an - bei dir offenbar als etwas anderes.)

    Und wenn so ein Film sich da so deutungsoffen hält, dann ist das in meinen Augen durchaus problematisch.

    Ich hab ja Speak no Evil inzwischen auch gesehen, und war insgesamt doch etwas enttäuscht.

    Ja, der Film hämmert seine Botschaft mit dem Ende konsequent durch, das muss man anerkennen. Mein Problem war, dass ich die Botschaft so banal und langweilig fand und der Film sie (und sich) einfach viel zu ernst nimmt. Der Film hatte tolle Szenen, war toll gespielt, aber am Ende verlieren sich sämtliche Figuren und sämtlicher Aufbau in einer reinen Meta-Botschaft, was vor allem dadurch erreicht wird, dass sich die Figuren nicht nur unrealistisch verhalten (was ich im Rahmen der Botschaft und des Wunsches nach Konsequenz noch hinnehmen kann), sondern auch in sich widersprüchlich (was ich dem Film dann nicht mehr durchgehen lasse). Kurz: Der Film schmeißt seinen ganzen Figurenaufbau über Bord, um die Botschaft am Ende konsequent zu halten.

    Insgesamt guter Film mit tollen Ideen, der sich aber am Ende und im Finale zu sehr auf seine Meta-Ebene versteift und daraufhin rapide verliert, weil er diese nicht mehr mit der Diegese in Einklang bringen kann.

    Da hätte es vor dem Finale mehr Meta-Einbrüche oder am Ende mehr Haftung in der Diegese gebraucht.

    Mir gefallen ja die neuen Scream-Filme ganz gut.

    Nachdem nun die neue Hauptdarstellerin Melissa Barrera gefeuert wurde, bin ich aber mal gespannt, in welche Richtung sie das Franchise entwickeln. Wenn sie sich nicht doch nochmal mit Neve Campbell einig werden und Sidney zurückholen, vermute ich mal, dass sie die Geschichte stärker auf Jenna Ortega fokussieren.

    ...wobei es gute Gründe gibt zu glauben, dass die aus Solidarität auch aussteigt. Zumindest will es die Hollywoodküche so wissen. Dank Wednesday könnte die sich das wirklich gut überlegen, die hat jetzt auch andere Optionen.

    Stimmt, das wäre auch möglich.

    Mal schauen, was "Speak no Evil" kann, der ja jetzt auch endlich verfügbar ist.

    Wenn ich mich nicht sehr irre, wirst Du ihn nicht zuletzt wegen der politischen Untertöne sehr hassen. Meine Stimmung zu dem Film ist mittlerweile komplett ins Negative umgeschlagen, je länger ich drüber nachgedacht habe.

    "Hassen" tu ich wenige Filme. Im schlimmsten Falle sind sie mir egal und ich vergesse sie schnell wieder. Das ist so ziemlich mein härtestes "Urteil".

    Ja, Talk to Me hat mir wieder auch wieder gezeigt, wie gut Filme sind, die sich die Arbeit machen, wirklich Stimmung aufzubauen, statt die Zuschauer mit simplen Jumpscares durch die Geisterbahn zu scheuchen. :)

    Aber davon abgesehen mochte ich dieses generelle Jacob's Ladder Feeling, das den Film für mich begleitet hat. Wirklich ein Stimmuungshighlight und zu Recht so gehyped.
    Mal schauen, was "Speak no Evil" kann, der ja jetzt auch endlich verfügbar ist.

    Trotzdem gibt es aber leider auch sehr viele Filme mittlerweile, die ab 16 sind, die eigentlich ein ab 18 verdient hätten.

    Allerdings ist der Sprung von 16 auf 18 nicht annähernd so groß. Da braucht es meiner Ansicht nach keine Zwischenstufe mehr.

    Es geht (mir) ja nicht um die Frage, ob Filme zu lasch oder zu streng eingeordnet werden, sondern um die Absurdität, Filme entweder "ab 12" oder "ab 16" freigeben zu müssen, obwohl so viele davon in den Bereich dazwischen fallen. Das hinterlässt dann die absurde Situation, dass "ab 16" zu einem Sammelbecken von Filmen wird, die ein grotesk breites Spektrum abbilden, das eben auffällt. Dass da auch mal Filme reinrutschen, die locker auch keine Jugendfreigabe hätten haben können, erweitert dieses Spektrum ein bisschen in die eine Richtung, das Problem liegt für mich ja aber in der anderen Richtung.

    Freddy's ist das jüngste Beispiel, bei dem es mir mir wieder besonders deutlich auffiel, ja, aber das Problem hab ich bei Grusel und Creature Festure aber schon länger.

    Ich meine, politische Motivation hin oder her, dass Meg 2 ab 12 und Freddy's ab 16 ist, mag ja im jeweiligen Fall begründet sein, aber der Unterschied zwischen den Filmen ist mit dem Sprung von 12 auf 16 nicht zu vergleichen. Ich hätte ja beide auf 14 verortet. 🤷🏻‍♂️


    Das sag ich ja. Der Sprung von 12 auf 16 ist gigantisch. Und bei manchen Filmen, die eigentlich dazwischen liegen, wirkt es dann beliebig.

    Das gilt auch für alternde Filme, die nachjustiert werden könnten. Ja, ich weiß, "zeitliche Anpassung" ist wieder ein ganz anderes Thema, aber neulich hab ich mal wieder Critters gesehen, und mir gedacht, dass der heutzutage auch eher eine äußerst lasche "ab 16" ist. 😊

    Ich hatte gestern Halloween Park, der mich dafür, dass er komplett vorhersehbar und überraschungsfrei war, erstaunlich gut unterhalten hat.

    Für einen europäischen Slasher erstaunlich gut produziert, sieht wirklich gut aus. Gespielt fand ich ihn größtenteils auch gut.


    Dank Ohropax waren dann auch die "Gruseleffekte" gleich wieder erträglich.


    Insgesamt aber eher mausetot.


    Und ein gutes Beispiel dafür, dass "ab 16" und "ab 16" seeeeehhhrrrr unterschiedlich sein können.

    Generell ist dieser Zeitraum hochgradig individuell, was die eigene Entwicklung und Reife angeht, und wird deshalb nicht weiter unterteilt.

    Das ist ja die Crux, weil eben die Filme auch variabel sind. Manche Filme sind mit 16 sehr hart eingestuft und durchaus für fitte 13- oder 14-Jährige machbar.

    Die Elternlösung, wie bei der 12er-Freigabe, fände ich in manchen Fällen durchaus sinnvoll.


    Andererseits ... was sollst. Unser Five Nights at Freddy's war ohnehin voller Unter-16-Jähriger. 🤷🏻‍♂️😁

    Ich hatte da zum Glück immer einen guten Selbstschutz. Ich bin mit einem 5 Jahre älteren Nachbarn aufgewachsen, was mir sehr schnell Zugang zu Filmen aus der Videothek verschafft hat, die alterstechnisch für mich noch gar nicht geeignet waren. Und ich rede hier von "Gesichter des Todes"-Niveau, den ich mit 12 hätte mitgucken können.

    Zum "Glück" war ich aber auch einfach ein totaler Schisser, der mit 10 Jahren bei Ghostbusters aus dem Zimmer gegangen ist, weil ihm das zu gruselig war. Ich wusste immer ziemlich gut, was mir zu viel und was nicht - natürlich nicht, ohne mir durch einige schlaflose Nächte und Alpträume meine eigenen Grenzen zu offenbaren. Da führte dann kein Weg drum herum.

    Jedenfalls hab ich überhaupt erst mit Anfang 20 angefangen, die ganzen gruseligen Filme zu sehen - und war dann in vielen Fällen überrascht davon, wie harmlos die alle waren. In meiner Vorstellung waren die jedenfalls sehr viel schlimmer gewesen. :)


    Ich weiß natürlich nicht, wie gut der Selbstschutz anderer Kinder funktioniert, aber über meinen war ich immer froh. :)

    "Monsterbusters" war für mich ein Highlight mit 14. Ist offiziell auch ab 16, was der totale Quatsch ist und noch gut die 80er-Standards widerspiegelt. :)

    Und überhaupt: Wo schaut ihr bei Filmen schnell die Altersfreigaben nach?

    Filmtitel und "Freigabe" googlen, bei Streamingdiensten ist aber oft auch direkt die Freigabe oben links angezeigt.

    Und bitte nicht vergessen, dass die Freigabe nicht explizit nach Grusel- oder Splatterfaktor geht, sondern durchaus auch andere Aspekte einbezieht, und die Freigabe guckt halt NICHT, ob der Film ab diesem Alter "geeignet" ist, sondern ob der Film einem jüngeren Publikum ggfs. Schaden antun kann. Es ist also eine "Unbedenklichkeits"-Einstufung. Darum wirkt das manchmal sehr swingy. Und für meine Begriffe ist, vor allem in heutiger Zeit, der Sprung von 12 auf 16 echt enorm, da wünschte ich mir eigentlich noch eine Zwischenstufe.


    Wenn ich mir überlege, dass Filme wie "Scary Stories to Tell in the Dark" oder jetzt aktuell "Five Nights at Freddy's" ab 16 sind, und damit dieselbe Einstufung haben wie die Conjuring-Filme, die Scream-Reihe (der größte Teil davon) oder ES, dann wirkt das schon ein bisschen seltsam ...

    Hier gab's am Wochenende Five Nights at Freddy's.


    Vorweg: Das ist nicht unbedingt ein "guter" Film. Dafür strotzt er viel zu sehr vor Logiklöchern und Unsinnigkeiten und nicht erklärbaren Aktionen und Handlungen.

    Aber: Ich hatte jede Menge Spaß damit! :)


    Videospielverfilmungen haben es ja nie ganz einfach, und wenn sich die "Handlung" des Spiels darauf beschränkt, vor ein paar Videomonitoren zu sitzen und gruselige Animatronik-Figuren abzuwehren, dann ist das gleich noch schwerer. Insofern bin ich durchaus erstaunt, was der Film aus seiner mehr als dürftigen Prämisse rausholt.

    Der erste Akt konzentriert sich fast ausschließlich auf das Familiendrama, das hier im Zentrum steht: Der junge Mike versucht sein Leben zusammenzuhalten, das vornehmlich daraus besteht, auf seine noch sehr junge und sehr zurückgezogene Schwester Abby aufzupassen, um die er einen beständigen Sorgerechtsstreit mit seiner bösen Tante (lange nicht gesehen: Mary Stuart Masterson) verwickelt ist, während er gleichzeitig versucht, sein Kindheitstrauma aufzuarbeiten. All das führt dazu, dass er schließlich genötigt ist, als Nachtwächter im verlassenen Kinder-Pizzarestaurant "Freddy Fazbear's" anzufangen, wo seltsame Dinge geschehen ...

    Es folgt eine Aneinanderreihung vorhersehbarer Szenen (die dennoch durchaus nicht ungruselig sind) und dem ein oder anderen Klischee.


    Was den Film für mich heraushebt ist zum einen die sichtbare Spielfreude, vor allem von Josh Hutcherson (Elizabeth Lail, die später noch auftaucht, bleibt leider wieder so stocksteif wie schon in der ersten Staffel von "You", was besonders gegen Kat Connor Sterling auffällt, die hier in ihrer deutlich kleineren Rolle als Babysitterin Max mit deutlich leiserem Spiel auch deutlich mehr Eindruck hinterlässt) als auch die Selbstironie, die der Film an den Tag legt.

    Dazu gehört einer der witzigsten Jumpscares seit Mike Flannagans "Bahnadlung" darüber in "midnight Club". :)
    Apropos Jumpscares: Ich habe den Film mit meinem Allheilmittel geguckt, nämlich Ohropax, was nicht nur jedem heutigen Jumpscare die Zähne zieht, sondern auch gleich noch das plapperige Jugendpublikum für mich hat verstummen lassen.


    Was ich interessant fand: In einem Interview erzählte Regisseurin Emma Tammi, dass die größte Herausforderung darin bestand, einen "Gateway"-Horrorfilm zu drehen - also einen Film, von dem sie wusste, dass ihn aufgrund der Thematik auch Kinder, oder zumindest sehr junge Jugendliche gucken würden.

    Erst da fiel mir auf, dass der Film trotz einiger eindeutiger Szenen tatsächlich ziemlich unblutig ist, und die weniger schönen Szenen vor allem in den Köpfen der Zuschauer, oder halt als Schatten oder durch eine Milchglasscheibe o.ä. stattfinden. Das funktioniert ziemlich gut. Es gibt ein bisschen Blut, aber es spritzt nie genüsslich in die Kamera oder so. :)

    Die Jugendfreigabe "ab 16" geht bei der hier herrschenden Auswahl natürlich komplett in Ordnung, aber machen wir uns nichts vor: Den gucken deutlich jüngere Leute, und auch solche, die das Videospiel gespielt haben, und ich kann durchaus nachempfinden, warum die Regisseurin damit kein Problem hat. Die meisten Länder stufen ihn auch etwas niedriger ein, in den USA hat er eine PG-13 Freigabe, und der Film macht mir wieder klar, dass wir hier eigentlich auch noch eine Freigabestufe zwischen "12" und "16" brauchen.


    Kurzum: Ich habe mich köstlich amüsiert, ein bisschen gegruselt, ein bisschen über die unsinnigen Aspekte der Handlung aufgeregt, und mal wieder einen Jumpscare so richtig gut gefunden.

    Oh, und es gibt eine kurze Mid-Credit-Szene. Also nicht zu früh abschalten. :)

    Hush konnte ich bei Netflix nicht finden. Nur bei Prime zum Kaufen bzw. Leihen. Ist das richtig, dass das nir 18 Minuten geht. Lohnt sich das?

    Nee, das ist der falsche.

    Aber es stimmt, dass Netflix den gar nicht mehr hat. 😪


    Bei der Suche ist mir aber noch Das Spiel wieder eingefallen. Exzellente Verfilmung meines Lieblingsromans von King (und das erste Aufeinandertreffen von Gugino und Greenwood. 😁)

    Huutini muss ihn ja schier hassen.

    Wirklich das Einzige, was ich an dem Film gehasst habe, waren die Chips- und Popcorn Knurschpler im Kino. Die "Jumpscares" waren hier halt weder billig gemacht noch übertrieben laut und auch kein Ersatz für Grusel und Atmosphäre.

    Es geht mir ja nicht um "Jumpscares" per se, sondern um "billige Jumpscares, die Grusel und Stimmung ersetzen" wie in Smile. (Und um "falsche" Jumpscares, die einem Angst vor den Guten machen, wie in Black Phone. 😁)

    Heute Deadstream gesehen, den ich uneingeschränkt empfehle. Hat mir außerordentlich gut gefallen, obwohl ich Found Footage eigentlich nicht so mag.

    Habe ich jetzt auch gesehen durch den Hinweis hier. Echt gut. Die Kommentare der Zuschauer waren teilweise echt witzig. Letzte Drittel hat mir dann nicht mehr so gut gefallen, wie so oft wenn das Böse sich manifestiert hat in solchen Filmen. Aber insgesamt cooler Film👍

    Ja, meist sacken solche Filme danach deutlich ab, ich fand aber, dass dieser auch danach noch über den Durchschnitt (und meine Erwartungen) gut war 😊

    Disney+ versendet mal wieder einen der besten Genrefilme des Jahres auf ihrer Plattform, den ich sooooo gerne im Kino gesehen hätte:


    No One Will Save You handelt von der am Rande einer kleinen Stadt allein in einem großen Haus lebenden Brynn, die eines Nachts feststellt, dass sie doch nicht so allein ist ...


    Viel mehr sollte man über die Handlung des irgendwo zwischen Home Invasion, Babadook und Signs angesiedelten Thriller gar nicht wissen.


    Grandios ist der Streifen neben seiner Geschichte und der Bildarbeit vor allem wegen seiner Machart, denn er kommt fast komplett ohne Dialoge aus, was manchem hier mit Sicherheit zu artifiziell oder experimentell sein wird.


    Dazu beweist Kaitlyn Dever wieder einmal, was für ein frickin Genie sie ist, die einen Sci-Fi-Horror-Thriller alleine und ohne Text tragen kann!


    Einer meiner Top-5-Titel dieses Jahr.

    Gucken! 😊👍🏻

    Gestern Abend lief Carpenters The Fog auf Kabel 1. Auch wenn der Film inhaltlich kaum über "Die Toten rächen ihren Tod" hinauskommt, diese Toten dann auch um so lahmer wirken, je mehr man von ihnen sieht und Jamie Lee Curtis einfach verschenkt wird - The Fog ist ein Paradebeispiel dafür, wie man mit wenigen Mitteln eine dichte Atmosphäre schafft.

    Auch neulich wieder im Stream gesehen und genau das gedacht. War einer meiner Lieblingsfilme als Teenager und ist visuell und atmosphärisch extrem dicht - und das alles fast komplett ohne Blut und Jumpscares ... 😍

    Das ist faktisch aber falsch, deine Beschreibung auf alle aktuellen Jumpscares zu anzuwenden. Faktisch gibt es da noch sehr viele andere Jumpscares.


    Man kann ja auch nicht sagen, dass alle aktuellen Filme nur irgendein hirnloses Action-CGI-Geballer ist weil Marvelfilme so gemacht sind...

    Bei beiden gilt: Wenn mir mal das eine oder andere begegnet, das meiner Beschreibung widerspricht, bin ich durchaus bereit, das als geglückte Ausnahme anzuerkennen, und mich darüber sogar zu freuen. (Wie ich ja zum Beispiel auch gerade die Jumpscares in Alien als durchaus geglückt gelobt habe.)

    Aber die HorrorErschrecker-Filme der letzten Jahre bereiten mir jetzt keine schlaflosen Nächte, dass ich da allzu oft in die Verlegenheit kommen werde, denn das was ich da sehe (und bedauerlicherweise sehe ich fast alles, was an Hollywood-"Horror" in die Kinos kommt, weil halt meine Frau das abfeiert ...) entspricht komplett und durchgängig meiner Beschreibung.


    Übrigens einer der Gründe, warum ich Mike Flannagan so mag - der hat denselben Brast auf diese Billig-Jumpscares wie ich.

    Diese Szene hier (auch wenn die Serie sonst etwas dürftig war) sollte eigentlich Pflichtprogramm für jeden heutigen Horrorfilmautor sein!

    Um mal einen schönen Klassiker heranzuziehen: Ich liebe die Jumpscare-Szene aus Alien, in dem sich der Face-Hugger zum ersten Mal zeigt. Alien hat übrigens eine ganze Reihe von Jumpscares, wobei ich die alles andere als billig bezeichnen würde. Im Gegenteil fügen die sich meiner Meinung nach perfekt in einen genialen Horrorfilm ein.

    Das sind auch tatsächlich "gute" (um mal nicht so streng zu sein) Jump Scares, weil sie eben organisch sind.

    Hatte den Film grade letzte Woche wieder gesehen und hatte den Gedanken, in der Szene als Ripley, Ash und Dallas die Krankenstation nach dem verschwundenen Facehugger absuchen (Etwa bei Minute 47), und irgendwem (Dallas, glaube ich), irgendetwas um- oder runterfällt und blechern zu Boden kracht und die Figuren sich gemeinsam mit den Zuschauern erschrecken.


    Das ist ein vernünftiger Jumpscare.


    Aktuelle Jumpscares sehen aber so aus, dass eine völlig "alltägliche" Szene genommen wird, dann wird der Ton runtergeregelt, bis es im ganzen Saal komplett still ist, das Bild fährt immer näher an eine Figur ran, und dann, schneller Schwenk, irgendwas im Bild, KRACHENDER LÄRM (Piano, Geige, Tusch) aus dem Lautsprecher, Buh!

    Das ist und bleibt keine Kunst, sondern das filmische Äquivalent davon, sich nachts im Badezimmer zu verstecken und die Fußballtröte zu aktivieren, wenn der/die Mitbewohner/in schlaftrunken auf Klo torkelt. Ja, die Person erschreckt sich, aber man musste sich dafür nicht besonders anstrengen.

    Das erinnert mich an meine Erfahrung mit "Das Ende - Assault on Precinct 13" von John Carpenter. Den hatte ich als Jugendlicher zuletzt geschaut und als total cool im Kopf gehabt. Dann habe ich vor etwa 15 Jahren meiner Frau erzählt, dass das ein total cooler Film wäre, den man unbedingt geschaut haben müsste: (Das) Ende vom Lied war, dass ich bei der Hälfte des Film eingepennt bin und meine Frau noch ne ganze Zeit später ein bisschen stinkig war, was ich ihr da denn für nen Scheiß empfohlen habe... ;)


    Manche Filme soll man einfach gut in Erinnerung behalten und dort auch ruhen lassen! ;)

    Ähm nein, der _Film ist kult und ist extraklasse!

    Ja, aber auch echt lahm ohne den Kontext seiner Zeit.

    Mehr kann einem zu so gehaltlosen Posts eigentlich nicht mehr einfallen.

    Warum? Es steht doch alles drin.

    a) Ich kenne das Genre nicht.
    b) Ich weiß nicht, ob ich mich tiefer mit der Thematik beschäftigen möchte.

    Und welchen Gehalt hat das?

    Stell dir mal vor, jeder User hier würde in jedem Thead zu jedem Thema wo es zutrifft immer schreiben:

    a) Kenn ich nicht

    b) interessiert mich auch nicht.


    Wie sähe das Forum dann aus und welchen Mehrwert hätten solche Beiträge?


    Aber schön, dass wir jetzt alle wissen, was du a) nicht kennst, und dich b) auch nicht interessiert. Da haben wir alle was von. 🙄

    Btw ein bisschen muss man hier aufpassen, keine indizierten oder gar beschlagnahmten filme in einem Tipp-Thread zu nennen; da könnte man wegen des Werbeverbots sich eine Abmahnung einfangen.

    Ich bleibe dabei, dass eine bloße Nennung einer Privatperson nicht strafbar ist und keinen Verstoß gegen ein "Werbeverbot" darstellt und man auch nicht einfach so deswegen "abgemahnt" werden kann, weil man nicht mal einen Schaden für jemanden herstellt. (Es wäre auch wirklich albern, wenn man sich VOR einem Beitrag erst mal informieren MÜSSTE, ob alle genannten Filme evtl. auf dem Index stehen ...) Das würde auch eine Menge Gespräche unter Freunden im Einkaufszentrum verdammt riskant machen.


    WAS witzigerweise explizit verboten ist, ist das Bewerben eines Films mit seiner Indizierung! Das heißt, ironischerweise ist der Hinweis darauf, dass ein erwähnter FIlm indiziert ist oder sein könnte, sehr viel riskanter, als die bloße Erwähnung des Films selbst. :)


    Ich bin zwar kein Anwalt, fühle mich aber anhand dieser Links bestätigt:


    Werbung für indizierte Medien, FSK 18 - Was ist erlaubt, was ist verboten? - Lutz Schröder Rechtsanwaltskanzlei


    Why not?

    Weil jeder Jumpscare billig ist!

    Ein Jumpscare ist nie eine Kunst, egal wann wo wie oder weshalb er platziert wird.

    Neulich hat direkt neben mir ein Krankenwagen seine Sirene eingeschaltet. Ich hab mich erschrocken.

    Und das ist genau das "künstlerische" Niveau, auf dem hier Filmemacher arbeiten. Sie machen den Ton leise, und erschrecken die Leute dann unvermittelt mit einem lauten Geräusch.

    Das hab ich wie oben erwähnt im Jugendlager schon gemacht: Einfach beim Erzählen der Gruselgeschichte immer leiser werden, bis alle sich vorbeugen, damit sie überhaupt noch was verstehen und DANN LOSSCHREIEN!!! Juhuu, großer Spaß und lachende Kinder.

    Das kann jeder 12-Jährige und jeder Krankenwagen, der im richtigen Moment die Sirene einschaltet.


    Klar, am Lagerfeuer und in der Geisterbahn auf der Kirmes: Super! Aber das ist von Film"kunst" so weit weg wie es nur geht. Es ist simpel, billig, erfordert keinerlei Talent oder Begabung, einfach nichts davon. Es ist das Roll&Move unter den filmischen Effekten.

    Es ist nicht gruselig. Es ist eine Geisterbahn. In einem Gruselfilm will ich Grusel - das heißt Stimmung, Atmosphäre, eben KUNST, und keine viertklassigen Jahrmarkteffekte aus dem vorletzten Jahrhundert! :)

    Das erinnert mich an meine Erfahrung mit "Das Ende - Assault on Precinct 13" von John Carpenter. Den hatte ich als Jugendlicher zuletzt geschaut und als total cool im Kopf gehabt. Dann habe ich vor etwa 15 Jahren meiner Frau erzählt, dass das ein total cooler Film wäre, den man unbedingt geschaut haben müsste: (Das) Ende vom Lied war, dass ich bei der Hälfte des Film eingepennt bin und meine Frau noch ne ganze Zeit später ein bisschen stinkig war, was ich ihr da denn für nen Scheiß empfohlen habe... ;)


    Manche Filme soll man einfach gut in Erinnerung behalten und dort auch ruhen lassen! ;)

    Exakt das hatte ich mit Jacob's Ladder. 😅